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Nr. 109 49. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Wege der deutschen   Handelspolitif.

Obertarif.- Autarkie. Donauföderation.- Präferenzverträge.- Deutsch   Italienisches.

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Sonnabend, 5. März 1932

unter denen jetzt die Handels- und Handelsvertragspolitik steht, aber es erscheint uns doch nicht angängig, auf diese nur mit Abwehr­maßnahmen zu reagieren, und die Berwirrung zur eigenen Zollaufrüstung zu benutzen. Es ist bedauerlich, daß die handels­politische Aktivität sich vornehmlich auf wirtschaftlich so problematische Biele, wie die Präferenzpläne für die Südoſtſtaaten konzen­

triert, die nach wie vor von der amtlichen Handelspolitik sehr star? begünstigt werden. Die deutschen   Mitteleuropapläne sind auf stärk­sten Widerstand gestoßen. Der deutsch  - österreichische Zollunionsver­trag mußte aufgegeben werden, die Präferenz- Verträge mit Ru­ mänien   und Ungarn   konnten wegen vielfachen Widerspruchs nicht in Kraft gesetzt werden. Desterreichs schwere Lage hat nun wiederum einen neuen Vor­jegigen Zeitpunkt größter wirtschaftlicher und finanzieller Bedräng­nis der Donaustaaten für

Inmitten der heillos verworrenen handelspolitischen Situation-| schußgebiete für tierische Erzeugnisse, die Niederlande und 3ollaufrüftung, Einfuhrverbote, Kontingentierungen, Devisenton Dänemark, lieferten uns im vergangenen Jahre für rd. 400 mi­trolle, Währungsverfall hat die Reichsregierung außeror fionen Mart Agrarerzeugnisse, nahmen ihrerseits aber für 1,3 Mil dentliche zoll- und handelspolitische Abwehr liarden, also für mehr als das dreifache deutsche industrielle Aus­maßnahmen ergriffen. Nach unbeschränkten allgemeinen Zoll- fuhrwaren auf. Wir können vielleicht die Agrareinfuhr mit rigo ermächtigungen vom Dezember ließ sich die Regierung Mitte Januar rosen Maßnahmen um 200 oder 300 millionen herab­zur Erhebung von Baluta- Ausgleichszöllen und Eindrücken, das tann uns freilich unter Umständen Ausfuhr verstoß Frankreichs   hervorgerufen. Frankreich   hält offenbar den führung von Kampfzöllen ermächtigen. Zollerhöhungen für lufte von einer Milliarde Mart und mehr fosten Butter, Holz und Holzwaren sind erfolgt. Balutazuschläge und Pro- und damit noch eine Viertelmillion Arbeiter oder hibitiofampfzölle zufäßlich eingeführt. Die Regierung hat jetzt noch mehr brotlos machen. grundsäglich einen allgemeinen Obertarif beschlossen, der gegenüber Ländern, die mit Deutschland   in keinem handelsvertrags lichen Verhältnis stehen oder die die deutschen   Waren ungünſtiger behandeln als die Waren anderer Länder, Anwendung finden soll. Die Sätze des Obertarifs sollen so hoch festgesetzt werden, daß die Anwendung praktisch auf eine Ausschließung vom deutschen   Markt hinausläuft.

Unter normalen Verhältnissen wäre die Einführung eines

Obertarifs unter feinen Umständen zu billigen. Sie läßt sich nur durch die außergewöhnliche Situation als vor­übergehende Abwehrmaßnahme rechtfertigen. Die Er fahrung hat gelehrt, daß die Länder mit Doppeltarifen an einem sehr hohen Zollniveau festhalten. Die deutschen   Zollsäge haben ohne dies durch die Veränderung des Preisniveaus eine innere Erhöhung erfahren, wären also an sich bei einer anderen Konstellation abbau reif. Keinesfalls darf etwa der neue Obertarif in Zukunft zur Grundlage des Zolltarifs werden, und von vornherein sollte man den Obertarif nur als eine Waffe für den äußersten Fall betrachten, im eigenen Interesse aber alles daran setzen, die Anwendung dieser Waffe zu vermeiden.

Deutschland   hat keine Handelsverträge mit Polen  , Kanada   und Australien  . Der Handelsverkehr zwischen Deutschland   und Polen  ist durch den verewigten Zollfrieg außerordentlich stark zusammen geid rumpft. Es ist bekannt geworden, daß mit Polen   Ver handlungen aufgenommen wurden, um den völligen Abbruch der Handelsbeziehungen zu vermeiden. Wir würden es auch hier für einen unverantwortlichen Fehler halten, wenn nicht bis ins Letzte eine Verständigung angestrebt würde, wobei vielleicht der deut sche Obertarif das Einlenten der Gegenseite erleichtern kann. Die Regierung würde eine schwere Berantwortung auf sich laden, wenn sie vorschnell durch Kampfhandlungen die deutsche Ausfuhr noch weiter beeinträchtigen und die handelspolitische Lage noch mehr ver­

wirren würde.

Für Deutschland   ist in der Handelspolitik größte Mäßi­gung und Zurüdhaltung geboten. Dies muß mit aller Klarheit ausgesprochen werden,

zumal in Deutschland   auch in bisher verständigungsbreiten Kreifen eine gewisse handelspolitische Panitstimmung oder zum min­desten ein starker Fatalismus aufgekommen ist, die von In| teressenten und von Autartieanhängern geschict qusgenutzt werden. Es liegt uns fern, den schweren Rückschlag, den die internationalen Handelsbeziehungen im letzten Krisenstadium erlitten haben, zu verkleinern. Die deutsche Industrie ist besonders start und mannig faltig auf die Außenmärkte angewiesen und zur Abtragung der Zins- und Tilgungsverpflichtungen an das Ausland in Höhe von Milliarden Mark muß im laufenden Jahr ein entsprechender Ausfuhrüberschuß erzielt werden. Bis Ende 1931 tonnte die deutsche Ausfuhr auf relativ hohem Niveau behauptet werden; sie lag mengenmäßig allerdings unter einem außer ordentlichen Ausfuhrdrud- noch über dem Stande von 1928, wäh­rend die induſtrielle Produktion im gleichen Zeitraum um fast 30 Proz. gesunken ist. Die Ausfuhrabhängigkeit der deut schen Wirtschaft hat sich also in der Krise noch erheblich erhöht.

Aus dem ungünstigeren Januar- Ergebnis lassen sich noch teine Schlüsse auf die Gesamtentwicklung ziehen; unverkennbar ist aber, daß die Ausfuhr infolge einer Reihe von Faftoren beträchtliche Ein­bußen erleiden wird.

Aber gerade angesichts dieser Situation foll Don Deutschland nichts geschehen, wodurch die all­gemeine Abfperrungspolitit neue Rahrung er halten könnte. Wir fönnen uns in diesem Zusammenhang nicht mit all

den Irrtümern und Torheiten der Autarkisten auseinandersetzen. Es erscheint uns aber toch notwendig, wenig stens zahlenmäßig anzudenten, was für die deutsche Wirt schaft und für die deutsche Arbeiterschaft auf dem Spiel steht, wenn man systematisch die Absperrung der noch vorhandenen Einfuhren und eine er auslösung Deutsch  lands aus der Weltwirtschaft" herbeiführen würde. Der deutsche   Außenhandel ist mit faft alien europäischen   Län­dern hoch attiv geworden. Die Einfuhr aus den europäischen   Län­dern betrug im Jahre 1931 3,8 milliarden Mark, die Ausfuhr 7,8 milliarden Mark, d. h. wir lieferten insgesamt nach europäischen  Märkten mehr als doppelt soviel an Waren, als wir von den euro­ päischen   Ländern bezogen haben. Jm europäischen Handelsverkehr war der deutsche   Außenhandel im Jahre 1931 mit 4 milliarden Mark aktiv.( Im außereuropäischen Handelsverkehr ist die Einfuhr naturgemäß größer als die Ausfuhr, doch handelt es sich hier zum größten Teil um den Bezug unentbehrlicher industrieller Rohstoffe, Kolonialmaren usw.) Die industrielle Fertigwarenans­fuhr Deutschlands   erreichte 1931 noch 7,1 Milliarden Mark, die Ein­fuhr 1,2 milliarden Mark. Die Fertigwarenausfuhr war sechsmal so groß wie die Fertigwareneinfuhr, eine Relation, die zeigt, welch riefiger gesamtwirtschaftlicher Schaden bei einer weiteren Erschwe­rung der Einfuhr der noch verbliebenen industriellen Importe sich ergeben müßte.

Nun ist ja das Hauptziel die Ernährungsautartie, die meitmöglichste Berhinderung der Einfuhr von Agrarerzeug nissen. Die Agrareinfuhr ist bereits im Berlauf der letzten Jahre sehr stark zurückgegangen. Der agrarische Einfuhrüberschuß ist von 4 Milliarden Mart   im Jahre 1927 auf rund 1,6 milliarden Mart gesunken.( Agrareinfuhrüberschuß 1913 1,7 Milliarden Marf.) Gegenwärtig dürfte bereits wieder trotz der großen agrarischen Ge­bietsverluste der Gesamtverbrauch an Agrarerzeugniffen in einem gleich hohen Verhältnis mie in der Borkriegszeit von der inländischen Produktion gedeckt werden. Trotzdem wird unentwegt meitere agrarische Zollausrüstung betrieben, die sich jetzt in erster Reihe auf die Beredlungsprodukte tonzentriert. Die beiden größten Ueber­

Leider wird diesen so wirtschaftsschädlichen Strömungen vom Wirtschaftsministerium nicht nur ungenügenden Widerstand entgegengesetzt.

man gewinnt sagar aus einer Reihe von Vorgängen den Eindruck, daß neuerdings auf die Ermöglichung deutscher   Zollerhöhungen größeres Gewicht als auf 3ollerleichterungen für die deutsche Aus­fuhr gelegt wird. So hat man in den Zollverhandlungen mit Italien   zwar feinerlei Zollerleichterungen für die Industrie­ausfuhr erreicht, aber fann dafür als Erfolg" buchen, daß die deut­ schen   Zollbindungen für Eier und Zwiebeln aufgehoben wurden und man so die Bahn für eine Eier 3ollerhöhung frei gemacht hat. Wenn der verantwortliche Leiter der deutschen   Handelspolitik, Bosse, jüngst vor dem Reichsverband der Deutschen Industrie  äußerte, er hoffe, daß der Protektionismus fich überschlagen und da­mit sich selbst aufheben werde, so ist das eine allzu passive und be­queme Einstellung, die den deutschen   wirtschaftlichen Interessen ab­träglich werden kann.

Wir verkennen gewiß nicht die ungeheuren Schwierigkeiten,

11 Millionen Krupp- Verlust.

Die Werkspartasse wird kommunalifiert..

Als letzter der großen Montanfonzerne, die ihr Geschäftsjahr Ende September beenden, veröffentlicht jetzt die Friedrich- Krupp­A.-G. in Essen   Jahresabschluß und Geschäftsbericht für 1930/31. Für das letzte Jahr wird ein Verlust von 10,88 millionen aus­gewiesen gegenüber einem Verlust von 4,5 mill. im vorhergehenden Jahr und einem Reingewinn von rund 7 Mill. im Geschäftsjahr 1928/29. Zu dem Verlustausweis ist aber zu bemerken, daß sich die Bilanzpolitik bei Krupp   erheblich von derjenigen der übrigen Montan­fonzerne unterscheidet, da Krupp eine reine Familiengesellschaft ist, während bei der Bilanz- und Dividendenpolitif der anderen Stahl fonzerne die Machtkämpfe und Interessengegensäge der einzelnen Großaftionäre vielfach eine entscheidende Rolle spielen. So hat es sich Krupp auch in den Jahren der Glanzkonjunktur leiften tönnen, feine Dividenden auszuschütten, und ist bereits im vergangenen Jahre infolge seiner scharfen Abschreibungspolitik mit einem Berlust an die Deffentlichkeit getreten, als der Stahltruft und der Konzern Gute­Hoffmannshütte noch ausgesprochene Prestige- Dividenden zahlten. Selbstverständlich sind auch die Betriebe von Krupp   von der Krise schwer betroffen worden, was schon allein darin zum Ausdrud kommt, daß die Belegschaft von mehr als 57 500 auf rund 44 100 Mann gesunken ist. Gegenüber 1929 mit rund 68 000 Beschäftigten ist also bei Krupp   etwa ein Drittel der Belegschaft abgebaut morden. Der umsag ist ziffernmäßig nicht angegeben, jedoch läßt sich aus dem Hinweis über die Höhe der Umsagbelastung durch die Steuern errech­nen, daß er im Berichtsjahr auf etma 270 gegen 390 mill. im vorher­gehenden Jahr zusammengeschrumpft ist. Interessant ist, daß sich die Stahlprobuftion weit besser gehalten hat als beim Stahltrust, dessen Rohstahlerzeugung um 33 Broz. gegen nur 21,5 Proz. bei rupp zurüdging. Dies dürfte mit der Spezialfabrikation sowie den langfristigen Lieferverträgen zusammenhängen.

lionen zurückgegangen sind, haben sich die Abschreibungen mit Obwohl die Zugänge auf die Anlagen von 17,5 auf 7 mil. 14,8 gegen 16 Millionen faum vermindert. Besonders in diesem Buntte unterscheidet sich die vorliegende Krupp- Bilanz grundsätzlich von den Bilanzen der übrigen Montanunternehmen, die zumeist nur durch starke Drosselung ihrer Abschreibungen auf die Anlagen um größere Berlustausweise herumgekommen sind. Die Finanz­lage hat sich durch Zuwachs bei den flüssigen Mitteln und ein Sinfen der laufenden Schulden wesentlich verbessert. Den furzfristigen Schulden von insgesamt 132 Millionen stehen rund 125 Millionen Forderungen gegenüber, so daß sich im Vergleich mit dem vorigen Jahr die Liquidität um fast 19 millionen gebessert hat.

Die Werfipartaffe von Krupp   wird vom 1. April ab liale dieses kommunalen Institutes weiter betrieben. Die Guthaben von der städtischen Sparkasse Effen übernommen und als eine Fi­von Werksangehörigen bei der Firma und Sparkaffe werden mit 10,6 millionen ausgewiesen, von denen 6,5 millionen eigentliche Spargelder sind. Ein Betrag in Höhe von 6,2 Millionen erscheint lichen Sparkasse, so daß bei dem Unternehmen offenbar nicht, wie in der vorliegenden Bilanz bereits als Guthaben bei einer öffent­bei den meisten anderen Betrieben, die Spargelder im Betrieb ver­wendet wurden. Um so bemerkenswerter ist aber der Entschluß der Gesellschaft im Hinblick auf die Vorgänge bei Borfig und der Nord­wolle, jetzt offen mit dem System der Werksparkassen zu brechen.

Kredit auch für Kleinbetriebe.

Die Banken lehnen rundweg ab..."

Aus taufmännischen Kreisen wird uns geschrieben: Die Frage der Kreditversorgung der fleineren und mittleren Betriebe durch die Banten   wird viel besprochen, aber sie ist jetzt fo brennend geworden, daß wirklich keine Zeit mehr mit theoretischen Erörterungen zu verlieren iſt.

Der Kaufmann, den sein Beruf gerade mit dieser Mittelschicht in ständige Berührung bringt, von deren Ergehen auch sein und seiner Angestellten Wohl und Behe al hängt, fann ein Lied davon fingen, wie oft die Anschaffung wichtiger Maschinen und Geräte und damit eine Hereinnahme nug. bringender Aufträge unterbleiben muß, nur meit die Banken es rundweg ablehnen. Den gewünsch ten Kredit ohne genügende rcale" Sicherheit an Sachwerten oder Effekten zu gemähren. Dabei spielt es teine Rolle, daß der Betrieb des Antragstellers schon seit Gene­

eine Aktion zum wirtschaftlichen Zusammenschluß der Donauländer

für geeignet. Es fann gar kein Zweifel darüber bestehen, daß Deutschland   die Donauföderation oder eine andere Konstruktion ohne Deutschland  , die wirtschaftlich für die Nachfolgeftaaten gar kein Aus­beeinträchtigen und eine engere deutsch  - österreichische wirtschaftliche weg ist, die zugleich unsere wirtschaftlichen Interessen im Südosten Zusammenarbeit in der Zukunft verbauen würde, bekämpfen und ver­hindern muß, und daß auch die von Deutschland   eingeleiteten Gegen. maßnahmen unbedingt erforderlich wurden. Aber der ganze Verlauf der Dinge zeigt doch, wie start heute noch alle diese Neuregelungen politisch bedingt sind und daß fie sich wohl nur im Rahmen einer gesamteuropäischen Verständigung verwirklichen kann.

im gegenwärtigen Stadium des Handelskrieges ist, so dürfen doch feine neuen gefährlichen Wege eingeschlagen werden, sondern die deutsche Handelspolitik muß aus stärkstem eigenem Interesse darauf abgestellt sein, von sich aus, soweit es in ihrer Kraft liegt, eine weitere Zerreißung der Marktbeziehungen zu vermeiden.

So schwierig die Steuerung der deutschen   Handelspolitik auch

rationen an demselben Plaz ansässig ist und in normalen Zeiten dem Staat und der Stadt ein guter Steuerzahler war. Sein Vermögen hat die Inflation und die Wirtschaftskrise der letzten Jahre aufge­zehrt; die Banken dagegen haben bekanntlich Grundstücke auf Grundstüde an fich gebracht, teilweise zur Errichtung eigener Ba­läste, teilweise zur Festigung ihrer Macht. Der Gewerbetreibende ist enteignet, aber die Banken können diese Werte auch nicht zu Geld machen.

In solchen Fällen kann nur der Personalkredit nutz­bringend wirken. Mißbrauch treibt nur der damit, der ein Zug vogel ist und keine Heimat zu verlieren hat, aber nicht der an­fäffige Gewerbetreibende, der im Interesse seines Unternehmens, seiner Familie, Angestellten und Arbeiter auf Erhaltung seiner Existenz bedacht ist."

Der Währungskredit der Reichsbank. Nach 10 Prozent Abzahlung bis 4. Juni verlängert. Die B. 3. 3." veröffentlicht folgendes Kommuniqué:

des

"

Syndilats des der Reichsbant ursprünglich am 26. Juni 1931 ge­Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich als Führerin währten Zentralbankenkredits von 100 Millionen Dallar gibt bekannt, daß sie für Rechnung des Syndikats bei der Federal Reserve Bank of New- York   eine Zahlung von 10 Proz. des Kredits, d. h. 10 Millionen Dollar erhalten hat. Der verbleibende Re ft betrag von 90 Mil­ionen Dollar ist der Reichsbant als neuer Kredit für drei Monate vom 4 März ab gewährt worden.

Damit ist der 100- Millionen- Dollar- Kredit der Reichsbant, nach dem auf Anregung und Verlangen Frankreichs   10 Millionen Dollar getilgt worden sind, auf ein weiteres Vierteljahr verlängert. Den Gegenwert hat Deutschland   mit Gold bezahlt, was im nächsten Reichsbankausweis erkennbar sein wird. Bon einer eigentlichen Schwächung des Reichsbankvermögens fann man deshalb dabei nicht fprechen, weil ja der ganze Kredit einmal zurückgezahlt werden muß.

In

Gedroffelter Spielwarenexport.

zwei Jahren von 121 auf 81,5 mill. Mark gesunken. Die Ausfuhr der deutschen   Spielwarenindustrie, eines typischen Exportgewerbes, hat durch die Entwicklung der letzten zwei Jahre id mer gelitten. Nicht nur mertmäßig, sondern auch mengen­mäßig ist eine scharfe Schrumpfung eingetreten. So betrug der Export von Spielwaren und Christbaumschmud

1929... 463 000 Doppelzentner im Werte von 120,9 mill. M. 1930.... 431 000 105,9 1931... 366 000

カラ

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81,5

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Geit 1929 ist also der Wert des Spielwarenerports um 32,6 Proz. und die Ausfuhrmenge um faft 21 Proz. gesunken. Die Durchschnittsmerte des Exports je Doppelzentner verringerten Hälfte des letztjährigen Exportverlustes geht zu Lasten der sich in der gleichen Zeit von 259 auf 223 Mart. Mehr als die Ausfuhr nach England, während im übrigen der euro­ päische   Markt noch sehr widerstandsfähig blieb.

Kennzeichnungszwang für Eier.

Dem Reichsrat ist ein Verordnungsentwurf zugegangen, der einen 3mang zur Kennzeichnung der Eier na chihrer her funft einführen will. Durch Aufdruck sollen die Eier nach dem Lande, aus dem sie stammen, oder aber als Kühlhaus, Konserven- Eier usw. ge­fennzeichnet werden.

Für 1276,1 Millionen Mark Gilbermünzen.

Ende Februar waren in Deutschland   für 5868 Mill. M. Fünfmarfstüde, für 209,1 Mill. M. Dreimarkstücke, 213,7 Mill. M. 3weimarkstücke und 256,5 Mill, M. Einmartstüde im Umlauf; der Silbermünzenumlauf betrug insgesamt 1276,1 Mill. M. oder je Stopf der Bevölkerung rund 20 m. Außerdem liefen um: 73,2 mill. Mark 50- Pfennigstüde, 64,8 mill. m. 10- Pfennig, 28,0 mill. m. 5- Bfennig, 3083 m. 4 Bfennig, 5.0 Mill. m. 2- Pfennig und 5,4 Miu M. 1- Pfennigftude.

Im Februar wurden für 58.9 Mill. M. Fünfmartstücke und für 9,2 Mill. M. Dreimarkstide und die 3083 2R. 4- Pfennigstücke neu­geprägt, die pben genannt wurden.