Einzelbild herunterladen
 
Zugenderziehung... Der Prozeß um Gütergoh.- Ein Angeklagter freigesprochen In der Nachmittagssitzung des Gütergotzer Prozesses in P o t s- dam wird bei der Vernehmimg der Knaben der Angeklagte Meyen von einer Anzahl der jungen Jeugen auf das schwerste be. lastet. In Gütergotz  , Nomawcs und bei Ausslügen soll der Angeklagte sich an den Knaben vergangen haben. Meyen bezeichnet die 2lus- sagen als Lügen und Phantasie. Im weiteren Verlaus der Ver- Handlung gegen den Erzieher Meyen gibt der Sachverständige Dr. Plaut- Verlin sein Gutachten über vi« Glaubwürdigkeit der Knaben ab. Sein Gutachten geht dahin, daß den Aussagen der Knaben unbedingt Glauben zu schenken sei. Der Staats- a nw alt beantragt gegen den Angeklagten Meyen wegen Sittlick- koitsocrbrechen in drei Fällen insgesamt 1 Jahr 6 Monate Gefäng' nis. Vom Gericht wurde jedoch der Angeklagte aus Staatskosten freigesprochen. In der Urteilsbegründung wird hervorgehoben, daß das Gericht bei den Aussagen der jugendlichen Zeugen habe außer- ordentlich vorsichtig sein müssen. Zwei der jugendlichen Haupt- belastungszeugen hätten sich in Widersprüche verwickell. Zu großen Bedenken habe es auch geführt, daß die Anzeigen erst ein Jahr nach der Entlassung des Angeklagten erstattet wurden. Das Gericht habe die Möglichkeit einer Lüg« bei den Knaben für gegeben erachtet, insbesondere, da die Beweisaufnahme ergeben habe, daß die sittlichen Verhältnisse in Gütergotz nicht unbedenklich gewesen seien. Der Angeklagte werde nicht wegen bewiesener Unschuld frei- gesprochen, sondern weil«in schlüssiger Beweis nicht geführt werden könne. Erziehung mit Keldtelephon und Scheinwerfern. Dann wird noch mit der Vernehmung zu dem zweiten ähnlich gelagerten Fall des Erziehers Stein begonnen. Sein« Gruppe habe ihm sein Vorgänger in unglaublichem Zustande überlassen. Und eine Gruppe von 30 verwahrlosten Jungen könne man nur durch Disziplin zusammenhalten. Darum habe er ebenso wie Meyen den militärischen und soldatischen Geist gewahrt. Er habe Feldtelephone anlegen lassen und Scheinwerfer und Alinkapparat« gebaut. Das sei ihm von den Kollegen sehr verübell worden und es Hab« eine allgemeine Hetze gegen ihn eingesetzt. Der Angeklagte bestreitet ebenfalls, sich irgendwie straf- bar gemacht zu haben und bezeichnet einige Jungen, die ihm Vor» würfe gemacht hätten, als psychopathische Lügner. Di« Aussagen der Jungen seien völlig aus der Luft gegriffen. Die Weiterver- Handlung wird darauf auf heute vertagt.
Vier Menschen vergiftet. Tragödien der Großstadt. 3n Aloabit und im Südwesten der Stadt wurden in den gestrigen Nachmitlagsstnnden zwei Tragödien entdeckt. In seiner Wohnung in der Lübecker Straße 42 wurde der 32 Jahre alte Schaffner Max Krause und seine Braut, die 18jährige Marie L. aus der Wittstocker Straße durch Gas vergiftet regungslos aufgefunden. Die Bemühungen der alarmierten Feuer- 'wehr blieben ohne Erfolg. K. war schon einmal verheiratet und ist vor einiger Zeit geschieden worden. Offenbar standen einer ehelichen Verbindung mit dem jungen Mädchen Hindernisse im Wege und aus Verzweiflung darüber ist das Paar gemeinsam in den Tad gegangen. Die zweite Tragödie spiette sich im Hause Nostitzstraße öl ab. Hausbewohner bemerkten starten Gasgeruch, der aus der Wohnung des Ehepaares P a w l e f t i drang. Als auf Klopfen niemand öffnete, wurde die Polizei und Feuerwehr alarmiert. Die ein- dringenden Beamten fanden Pawlesti und seine 40 Jahre alle Frau Marie in dem völlig mit Gas angefüllten Schlafzimmer bewußtlos auf. Während Frau P. nach langwierigen Bemühungen der Samariter wieder ins Leben'zurückgerufen werden konnte, blieben die Wiederbelebungsversuche bei dein Mann ohne Erfolg. Krankheit des Mannes war das Motiv zu dem Berzweiflungsschritt.
Ltnd so ein Mann wurde Aotar! Oer morphium- und kokainsüchtige Or. Kelk. Die Verhandlung gegen den Rechtsanwalt und Notar Dr. Hans Kelk vor dem Schöffengericht Berlin-Mitte wegen zahlreicher Unterschlagungen und Veruntreuungen im Amte verdient durch«inen Umstand in ganz besonderem Maße öffentliches Interesse. Wie konnte dieser Mann überhaupt Notar werden? Man hatte bei seiner Ernennung über die Veruntreuung von 20d00 Mark Mündelgeldern hinweggesehen: man halle ihm das Notariat ge- lassen, obgleich er sich eine Steuerhinterziehung hatte zu- schulden kommen lassen. Mehr noch, er durste Anwall bleiben und zum Notar ernannt werden, obgleich sowohl dem Landgericht als auch der A n w a l t s k a m m e r die Gutachten bekannt sein mußten, die über seinen Geisteszustand bereits im Jahre 1S12 an- läßlich seiner ersten kriminellen Verfehlungen erstattet worden waren. Die Irrenanstalt von Dalldorf  , die ihn zur Untersuchung seines Geisteszustandes mehrere Wochen beherbergt«, äußerte Zweifel darüber, ob ihm nicht der K 51 zuerkannt werden müsse. Der Arzt einer anderen Anstalt erklärte ihn für unzurechnungs- fähig. Und dieser Mann durfte Notar werden! In der gestrigen Verhandlung gingen die Ansichten der Sach» verständigen auseinander. Dr. Pinner, der den Angeklagten längere Zeit beobachtet hatte, erklärte ihn für nicht verhandlungssähig. Dr. Kelk habe sich vom Jahre 1327 bis 1331 in hohem Maße dem Kokain-, Morphium-- und Alkoholmißbrauch hinge» geben. Man könne bei ihm von einem Charatterzerf>'sl. von einem ethischen Zerrüttungsprozeß sprechen. Aber erst eine Beobachtung in der Jrrenanstall würde ergeben, ob die verschiedenen Störungen, die im Lugenblick bei ihm bestehen, auf seine Herzerkrantung oder auf eine Geiste serkrankung zurückzu- führen stich. Dr. Docker hingegen hielt den Angeklagten für ver- handlungsfähig und verneinte das Vorhaichenfein einer Geiste?» krankheitt Dr. KeN selbst zeigte ein eigentümliche« Verhallen. Trotz aller Vorhaltungen des Vorsitzenden blieb er dabei, sich an nicht» erinnern zu können, von allem nichts zu wissen. Nur eins konnte er mtt Bestimmtheit sagen:«r sei b«stöhlen worden. Nur wußte« nicht, wer der Dieb war...___ Das werk der Berliner   Mmerhilse in Pankow  . Zu unserem kürzlich veröfsenttichten Bericht3000 brauchen Kleider und Schuhe" wird uns mitgeteilt, daß das Pankower   Hilfswerk der Berliner  Winterhilfe unter Brtelllgung aller Organisationen der freien Wohl- fahrtspflege durchgeführt wird. Ihren SV. Geburtstag feiert am heutigen Tage die Mutter unseres Ge» Misse» vartell. Brau Ottiii« Lortell, Petersburger Str. 61
Schule und Haus gehören zusammen Erziehungsarbeit der weltlichen Schulen' Rolf Rollerjahn rollt um die Welt
Die welllichen Schulen pflegen in vorbildlicher Erziehungsarbett vor allem den Zusammenhang zwischen Schule und Haus. Eine solche Erziehungsarbeit erfordert Opfer, denn sie ist nicht zu schaffen mit gelegentlichen Zusammenkünften des Elternbeirats oder halb- jährlichen Besuchen der Eltern in der Schule, wenn die Versetzungen bevorstehen. Wie so eine Zusammenarbeit aussehen müßte, zeigten in der vergangenen Woche zwei weltliche Schulen. Es waren Ver- anstaltungen, die wieder einmal bewiesen, wie s o z i a l i st i s ch e Aufbauarbeit in der Erziehung Früchte trägt, die Eltern und Kinder zusammenschließt zu einer G e m e i n s ch a f t der Arbeit und der Crbauung. Die weltliche Schule in der Andreassir. 16 zeigte ein Theater­stück:Rolf Rollerjahn rollt um die Wel t", das von den Schülern der Grundschule, also den sechs- bis neunjährigen. gespielt, nein erlebt wurde. Das Theaterstück ist von den Lehrern der Schule aus dem kindlichen Spielen auf dem Hofe, aus ihren Erzählungen, Gesprächen, ihren Balgereien entstanden. Eine Gruppe von Jungens kommt mit ihren Rollern auf die Bühne. Einer rempelt den anderen an. Sofort wird dessen Roller als altes Möbel schlecht gemacht. Nun wird eine Wette abgeschlossen. Rolf Roller- sahn will aus seinem schlechten Roller um die Welt rollen. Und was Rolf jetzt auf dieser Reise erlebt, das ist so großartig in ein- zelnen Bildern erzählt, daß man wünschte, es machte seinen Sieges- zug über die Bühne, wie es in der kleinen Schulaula die Zu- schauer zu immer neuen Begeisterungsstürmen hinriß. Die Kinder als Räuber zu Pferde, als rettende Mickymäuse, als Indianer, Chinesen. Neger machten ihre Sache vortrefflich. Vorbildlich haben die Eltern an dem Gelingen mitgearbeitet. Die Mütter haben ge- schminkt und gemalt, genäht und angezogen. Badewannen in jeder Klasse standen bereit, um die Indianer- und Negerfarbe wieder ob- zuwaschen. Für jeden gab es etwas zu tun, und... und zu lernen. Und so wurde diese gemeinschaftliche Arbeit der Lehrer, Eltern und Kinder zu einem Erlebnis, das für die Schul- und Erziehungs- arbeit wertvolle Früchts tragen wird. Die weltliche Schule in der Pestalozzistrahe, Charlotte nburg,
verband ihren Elternabend mit einer A u s st e l l u n g der Grund­schule, In der Zeichnungen, Arbeiten aus PlaftUin, illustrierte Auf­sätze, Handarbeiten, Zeugnis ablegten von dem lebensvollen Unter- richt der Schule. Besonders der Zoo mit den Tieren aus Plastilin, wo Asse und Igel, Bär und Löwe, Strauß, Nashorn, Kamel usw. in Käfigen aus Nägeln friedlich beiemander standen, von den Kleinen in liebevoller Sorgfalt geknetet, erregte dos Entzücken der Besucher. In der Aula, die bis auf den letzten Platz besetzt war, führte die siebente Klasse eine Turnstunde vor. Die achte Klasse, kostümiert, spielle Schneewittchen. Gesang und Volkstänze wechselten ab, und ein TheaterstückDoktor Allwissend", von den Kindern selbst nach einem Lesestück dramatisiert, blldete den Höhepunkt. Am eindruckvollsten aber waren die gezeigten Aufnahmen von dem Sommeraufenthall der Kinder am Uedersee; denn der Ertrag des Abends soll dazu dienen, Kindern, deren Eltern kein Geld übrig haben, auch in diesem Jahr den Aufenthalt in der schönen Natur zu ermöglichen. Die Aufnahmen wurden von den Kindern selbst erklärt. Eine Schulstunde entstand so vor den Augen der Zuhörer, die immer wieder ihre fröhliche Teilnahme bei den kind- lichen ungezwungenen Redewendungen kundgab. Beide Abende, so lebensvoll, lassen ganz die Umgebung vergessen. Eine Umgebung so trübe, so kasernenartig, daß man merkt, bei der Erbauung dieser Schillhäuser gab es noch keine sozialistische Schulpolitik. Gewiß wurde den Bauoorschristen genügt: die Fenster sind groß und lassen viel Licht herein. Aber sonst: Im Zeichensaal ist die Wand nicht einmal verputzt, die rohen Mauer- steine haben dieselbe schmutzigtrübe graue Farbe bekommen wie die Korridore. Her mit dem Farbtopf! Aber es fehlt ja am Nötigsten. Die Einnahmen der Elternabende sollen auch dazu dienen, Bücher und die unentbehrlichsten Lernmittel zu beschaffen. » In Tempelhos sprach am Dienstagabend in einer außer­ordentlich gut besuchten Versammlung Genosse Albert Falken- b er g, der mit seinen Ausführungen die Erschienenen von Anfang bis zum Ende fesselt«. Der Zustrom zur Versammlung war so stark, daß die Polizei Absperrungen vornehmen mußte.
Die Molle 5 Pfennig billiger? Das Reich verteilt wieder zuerst das Fell der Gemeinden.
Schon heute wird sich der Reichsrat mit den Vor- schlagen des Reichsftnanzministeriums zur Senkung der Biersteuer beschäftigen. Entsprechend der Zusage an die Gastwirt« soll die Biersteuer dort, wo der höchste Satz(22 Mark je Hektoliter) erhoben wird, um sieben Mark gesenkt werden. Sehr befremdlich muß erscheinen, daß das Reichsfinanz» Ministerium seine Versprechungen überwiegend auf Kosten der Gemeinden erfüllen will. Das Reich will auf 25 Proz. der Reichsbiersteuer(3 Mark von jetzt 12 Mark) verzichten, die Ge- meinden aber sollen 4 0 Pro z. ihrer Biersteuern nachlassen(in der höchsten Staffel 4 van 10 Mark). Zwar wird das Reich den
Gemeinden einen Ausgleichsbetrag von 30 Millionen Mark zur Verfügung stellen, für welche Zeit, ist nicht bekannt. Sollte es sich um eine einmalige Zahlung oder um eine Zahlung für das ganze Rechnungsjahr handeln, dann mutz dieser Betrag als völlig unzureichend bezeichnet werden: denn das Aufkommen an Gemeindebiersteuer betrug allein im 1. Halbjahr 1931 62,7 Mil- lionen Mark. Es hat danach den Anschein, als sollte die unerträg- liche finanzielle Not der Gemeinden systematisch vergrößert werden. Die Biersteuersenkung soll zur Voraussetzung haben, daß die Brauereien von sich aus soviel zur Lerbilligung des Bieres bei- tragen, daß der Ausschank preis für eine Molle(Vjo Liter) um fünf Pfennig herabgesetzt werden kann.
2-Millionen-Manie! gestohlen. Sensationeller Einbruch in die Universität Göttingen  . Ein sensationeller Einbruch ist in das Anthropologische Institut der Unlversllät Söttingen verübt worden. Zn der Nacht zum Dienstag sind bisher noch völlig unbekannte Töter in die dortigen sorgsam verschlossenen Räume eingedrungen und haben einen kostbaren Sönigsmantel au« Hawai   und einen dazugehörigen Helm gestohlen. Als der Einbruch in deu frühen Morgenstunden entdeckt wurde, alarmierte der Direktor der Universität die krimiualpolizei, die sofort die Ermiilluugeu aus- nahm. Der Mantel, ein ganz besonders werlvolles Allertumsstück. soll anscheinend Ins Ausland gebracht werden. Der Sönigsmantel repräsentiert einen heutigen wert von 2 Millionen Mark. Die Göttinger   Sriminalpolizei hat umfangreiche vor- kehrungen getroffen, um der Täler habhaft zu werden. Es muß sich um Personen handeln, dle dos Anthropologische Institut genau kennen. Die Kriminalpolizei in Sätlingea hat aus funkentelz- graphischem Wege sämlliche pollzeistationen Europas   und von llebersee von dem Diebstahl benachrlchiigt. Wie kostbar der Mantel war, geht schon daraus hervor, daß das Institut an der Universität seinen Besitz aufmerksam hütete. Der Mantel wurde dem Publikum nicht gezeigt, ebenso auch der dazu- gehörige Helm. Es handelt sich dabei um außerordentlich kunstvoll aus Federn hergestellte Mäntel. Ein ähnlicher Mantel befindet sich auch im Berliner   Völkerkundemuseum. Die Vögel, deren Federn man zur Herstellung dieser Prachtstücke verwendet hat, sind längst ausgestorben und auch die Technik zur Herstellung solcher Bekleidungsstücke ist verloren gegangen. Aus der Unersetzlichkeit und Settenheü der Stücke ergibt sich ihr ungeheurer Wert. E? ist deshalb ganz unmöglich, das sellene Stück irgendwo zu oerkaufen. Ein ähnliches bisher ungelöstes Geheimnis umgibt die Statue der Göttin Parvati  , die im Januar 1330 aus dem Saal 3 des Museums für Völkerkunde in Berlin   gestohlen wurde. Das Steinbildnls ist bis heute nicht wieder aufgetaucht. Alle Nachforschungen der internationalen Kriminalbehörden tonnten zu keinem Resultat führen. Di« Figur stand im Museum frei aus einem Sockel.
Die Grippeepidemie in Breslau  . 55 Schvlen geschlossen! Breslau  , e. März. Die Befürchtung, daß insolxe der zahlreichen Grippe- erkrankungeu unter deu Schulkindern sich die Zahl der 14 S«- schlosseaen Schulen noch vergrößern würde, hat sich durch die in- zwischen ersolgteu wetlereu Schließungen bestätigt. Am Dieustag mittag warea SS Schulen uod 167 Klaffen geschloffen, darunter einzeln« Millelschulea und vier prlvatschnleu. Wetteraussichten sür Berlin  . Bei abnehmenden nördlichen bis nordöstlichen Winden zeitwellig Aufreißen der Wolkendecke, kälter, abnehmende Niederschlogsneigung. Jüt Deutschland  . Im Süden und Westen trübe mit Regensällen, in Mitteldeutschland   zeitweise Aufreißen der Wolkendecke, kälter, Abnahme der Niederschlag»- neigung, im Osten ebenfalls Windabnahme, aber noch trübe und vielfach Schneesäll« und Frost.
Absturz einer Orahiseilbahn. Lokomotivführer und ein Passagier getötet. Paris  , 8. März. Wie aus Nizza   gemeldet wird, entgleiste am Dienstag die von Bcausoleil nach La Turbie   führende Drahtseilbahn. Der Zug hatte etwa 150 Meter der Strecke durchlausen, als er plötzlich ins Rollen kam. Die Lokomonve fiel auf die Straße, wobei der Lokomotivführer getötet wurde. Der Anhängerwagen, der entgleiste, wurde durch einen Prellbock am Sturz verhindert. Einer der Reisenden, der sich durch Abspringen retten wollte, wurde so schwer verletzt, daß er im Krankenhaus starb.
Eisenbahnunglück in Mmänien. Budapest  , 8. März. Auf der Strecke Bukarest   Consta»za in Rumänien  ereignete sich bei der Station F e t e st i nachts um 4 Uhr ein Zusammenstoß zweier Petroleumzüge. Beide Züge sind in Brand geraten. Löschmannschaften können an die brennenden Züge nicht heran. Acht Personen sollen umgekommen sein.
Die Nazis und die Firma Koniher u. Triedländer. Die Nationalsozialisten wollen angeblich in ihrem sagenhaften Dritten Reich alle Juden aus dem Lande treiben. Vorläufig aber machen su mit ihnen noch fleißig Geschäfte... Wir hatten bereits auf die etwas merkwürdige Tatsache hinge­wiesen, daß an der Hauptfront eines im Besitz der Stadt befind- lichen Geschäftshauses große Plakate für den Kandidaten der Faschisten werben. Die vom Bezirksamt Tiergarten, dem die Ber- waltung des Hauses untersteht, mit der Reklameoermietung beauf- tragt« Firma heißt Konitzer u. Friedländer. Man kann nicht sagen, daß dieser Name gerade arisch klingt. Die Reklame besteht aus drei großen Plakaten, die abends mtt Scheinwerfer» lampen beleuchtet werden. Der Magisttat hat setzt eine einst- weilige Verfügung erwirkt, wonach die beiden Seitenplakate wieder entfernt werden müssen. Das Mittelp'akat wird dagegen voraussichtlich weiter prangen bleiben, weil versäumt wurde, in den Vertrag mit der Reklamefirma einen Passus hineinzubringen, wo­nach. bei politischen Plakaten dle Einwilligung des Oberbürger» meisters hätte eingeholl werden müsien-
Biersireik in Hamburg   beendet. In der össsptlichen Gast» und Schankwirls Versammlung vpn Erofi-Hamburg am Dienstagnach» mittag wurde durch Urabstimmung mit großer Mehrheit beschloffen» den Äerstreik abzubrechen. hastenllqffnng der Brüder Saß ahgelehat. Für die Brüder Franz und Erich Saß. die vom Schöffengericht wegen versuchten Münzverbrechen; zu je 1 Jahr Gefängnis oerurteill worden sind, fanö ein H-aftvrüfungetermin statt. Der Antrag ihres Verteidigers auf Haftentlassung wurde von der Strafkammer abgelehnt. Die Berufungeverhandlung findet am 14. März statt.