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Doppelmord im Streit.

Zwei Reichsbannerleute erschossen.

Magdeburg  , 12. März.( Eigenbericht.) In Pömmelte, Kreis Calbe, wurden am Freitagabend nach einem politischen Gespräch auf der Straße zwei Reichsbannerlcute, und zwar der Führer der aktiven Schufo Paasch jr. und Schneidewind bon cinem gewissen Frankeerschossen. Paasch war schon nach dem ersten Schuß tot. Trotzdem wurden von dem Mörder noch drei weitere Schüsse abgegeben.

Schncidewind erhielt einen Schrotschuh in die Herzgegend und einen Rückenschuk; er verstarb nach kurzer Zeit. Die Frau des ermordeten Schneidewind ist dann noch von den Söhnendes Mörders mit Gewehrkolben geschlagent worden, außerdem haben auch noch die Toten Kolbenschläge erhalten. Der Vater des Mörders rief dabei: ,, Jungens, jetzt zeigt, daß ihr Kerle seid!" Eine Angehörige von Paasch erlitt angesichts der entschlichen Tat einen Nerbenschock und mußte ins Krankenhaus nach Barby   geschafft werden.

Zwischen den Familien Franke, Baasch und Schneidewind besteht ein alter Familienstreit, der sich wahrscheinlich vor der Bluttat neu angefacht hat.

Schlagt mit!

Gewerbetreibende, wählt Hindenburg  !

Der Einheitsverband der Handels- und Gewerbetreibenden erläßt folgenden Aufruf:

Kolleginnen und Kollegen! Am. 13. März tritt das deutsche Bolk an die Wahlurne, um den Reichspräsidenten zu wählen. Keiner Wahl, die bisher in Deutschland   stattfand, fonnte man die Bedeutung beimessen, wie es die diesjährige Präsidentenwahl verdient.

Gewerbetreibende! Bei der Wahl des Reichspräsidenten   geht es nicht allein um eure Existenz, es geht um eure und eurer Kinder Zukunft, um Sein oder Nichtsein des demokratischen Deutschland  , um

die deutsche Republik und ihre Verfassung. Die Reaktion, vereinigt in der ,, Nationalen Oppofition", holt zum entscheidenden Schlage aus. Ihr Angriff richtet sich gegen die werftätigen Massen, gegen die Organisationen der Arbeiterschaft. Mit der Zerschlagung der Ar­beiterorganisationen hätten sie ihr Ziel erreicht, nämlich völlige Ent­rechtung und Unterdrückung der Arbeiterklasse. Das würde bedeuten Berschlechterung der sozialen Lage weiter Kreise der Arbeitnehmer. schaft und somit weitere Schrumpfung der Kauftraft der fon fumierenden Massen. Das Grundübel der ungeheuren Mittelstands­not aber ist die gefunkene Kauffraft: der Arbeitnehmer. Gewerbe­treibende, wollt ihr, daß Deutschland   nach der Willkür einer Kaste regiert werden soll, die nichts für die schaffende Bevölkerung übrig hat? Wollt ihr euch zu willendosen Befehlsempfängern eines faschistischen Staates degradieren lassen? Wollt ihr zulassen, daß alle Borausfegungen für die Wiedereroberung eurer Rechte euch ge­nommen werden? Ihr wollte das nicht, ihr könnt das nicht wollen! Dentt daran, daß der Feind der Arbeiter. laffe auch euer Feind ift Nicht das heutige System", nicht Hindenburg   und nicht Brüning sind schuld an eurer bitteren Not; das tapitalistische Wirtschaftssystem ist es, das sich nicht nur mit dem Lohnempfänger als Ausbeutungsobjett begnügt, sondern rigoros jetzt an den Grundfesten des gemerblichen Mittelstandes nagt. Wollt ihr eurer durch Krieg, Inflation und Wirtschaftskrise er­schütterten Existenz den letzten Halt rauben lassen?

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Wollt ihr die Wahrung eurer durch die republikanische Reichs. nerfaffung anerkannten, wenn auch noch nicht restlos eingeführten Grundrechte in die Hände jener legen, die noch vor kurzem in Harz  burg   die Einheitsfront mit den Vertretern des monopolistischen Großtapitals errichteten?

Der 13. März entscheidet über euer Shidjal! Schlagt Hitler  , wählt Hindenburg  !

Ehug. Hauptvorstand.

Preissenfung für Parteiliteratur. Der Zentralparteinerlag J. H. 3. Die Nachfolger G. m. b. H. in Berlin   hat eine starke Reduzierung seiner Breise vorgenommen. Mindestens um 10 Pro3, zum großen Teil aber weit darüber hinaus, find alle Verlagserscheinungen im Breise ermäßigt worden.

Das trifft auch zu auf den Wahren Jacob" und die Frauen­meli", die jetzt nur noch 25 bzw. 30 Bf. foften. Das neue Verlags­verzeichnis mit den jetzt gültigen Preisen ist fertiggestellt und gratis erhältlich.

8. Abt. Alle Genoffinnen und Genoffen treffen sich Sonntag. den 13. März, früh 8 Uhr, im Nationalhof, Bülowstraße, zur Wahl­arbeit. 14. Abt. Die nicht im Wahlbüro tätigen Genoffen treffen fich Sonntag 8 Uhr früh im zentralen Wahllofal. 22. Abt. 22. Abt. Die Genoffen treffen fich Sonntag früh 8 Uhr zur Wahlhilfe in der ..Borwärts"-Spedition, Utrechter Straße. Achtung, neues Agitationslokal! 23. Abt. Alle Genoffinnen und Genossen, welche noch nicht zur Wahlarbeit eingeteilt sind, treffen fich von 9 Uhr ab im Colal Heinhe, Barfußstr. 17 Ede Glasgower Straße. 52. Abt. Zur Wahlhilfe finden sich die Genossen Sonntag früh 8 Uhr bei Wolter, Kaiserin- Augusta- Allee 52, ein. 77. Abt. Treffpunkt früh Uhr bei koschenz, Apostel- Paulus- Straße 27.

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Jugend weihen

der Sozialisten, Freidenker und Gewerkschaften Berlins  Sonntag, den 13. März

Charlottenburg  , Aula der Fürstin- Bismarck- Schule, Sybelstr. 2-4. Beginn 11 Uhr. Weiheredner: Stadtverordneter Karl Hetzschold. Pankow  , Tivoli- Lichtspiele, Berliner   Str. 27. Beginn 11 Uhr Tempelhof  , Kurfürst- Lichtsp, Dort Ecke Berliner Str Beginn 11 Uhr

PROGRAMM:

In Charlottenberg  : Charlottenburger Volkschor Harmonie. Mitglied des DAS.. Chormeis'er ax Schaarschm dt Orgelspiel. Sprech- und Be wegungschor der Chair ottenburger Kinder reunde und der SA] In Pankow  : Aufführung des Jugendwe hespiels von Walter May  : Zun Lande er Gerechten" In Te pelho Au uhrung des Jugendweihespie s von Bruno Schönlan Seid g welht!

Eintrittspreis Cas karten 70 Pf. Kinderkarten 50 P El tritts karten ind am Sonntag an den Kassen erhältlich. Alle Räume weiden 1 Stunde vor Beginn geöffnet.

Klagges wird zur Ordnung gerufen

PP

Das Reichsinnenminifterium greifit ein

Braunschweig  . 12. März.( Eigenbericht.) Der braunschweigische Volksfreund" ist heute er­schienen, ohne die Auflagenachricht des Herrn klagges für den Herrn Röhm zu veröffentlichen. Er veröffentlicht statt dessen eine Erklärung, daß er nicht die Absicht habe, sich der Willkür des Herrn Klagges zu fügen, daß er die perversen Neigungen des Herrn Röhm nicht als cinc innerstaatliche braunschwei gische Angelegenheit ansche und in Ruhe weitere Ent­scheidungen des Herrn Klagges erwarte.

Groener greift telegraphisch   ein.

sozialisten mit schweren Handstücken auf das Reichsbanner einschlugen. Die Nazis wurden schließlich abgedrängt.

Auf der Flucht trafen sie mit Kommunisten zusammen. Auch hierbei kam es zu einer Schlägerei, bevor die Polizei eingreifen konnte. Von den Berlegten mußte ein Nationalsozialist in das Krankenhaus übergeführt werden. Die bewaffnete Horde.

3widau, 12. März.( Eigenbericht.)

Hannover  , 12. März.( Eigenbericht.) Ju Hannover treiben sich zur Zeit Tausende von aus­

In der Nacht zum Sonnabend murden von einer Streife der Leubnizer Polizei( Bezirk Zwickau  ) eima 20 Nationalsozialisten beim Bettelanfleben betroffen. Eine Durchsuchung dieser Staatsministerium hat das Reichsinnenministerium heute In einem Funftelegramm an das Braunschweigische Strolche ergab, daß sie schmer bewaffnet waren. Die Polizei fonnte 11. a. Renolper, Totschläger und Gummi­vormittag darauf hingewiesen, daß die Pressenotverordnüppel beschlagnahmen. Die Erneuerer Deutschlands   wurden nung geändert worden ist und seit dieser Aenderung festgenommen und der Staatsanwaltschaft zugeführt. Zeitungen nur mehr die Veröffentlichung amtlicher Ueberall SA- Unruhen! Entgegnungen auferlegt werden kann. Dazu muß die Entgegnung nicht nur von einer amtlichen Stelle aus­gehen, sondern auch amtlichen Charakter tragen. weiter sagt das Telegramm des Reichsinnenministeriums. wärtigen SL- Ceuten herum, die die am Freitagabend statt. daß die Entgegnung, die der Braunschweiger ,, Volksfreund" findende Hitler  - Versammlung füllen follen. Tag für Tag organisieren veröffentlichen sollte, offenbar nicht amtlich sei. fie Ueberfälle. Daher wird die braunschweigische Staatsregierung er sucht, ihre Auflage zurückzunehmen und eine Maßregelung der Zeitung megen Nichtveröffent lichung dieser Entgegnung zu unterlassen. Das Telegramm ersucht die braunschweigische Staatsregie. rung, umgehend zurückzufunken, wie die Sache steht.

Nazis stürmen Volkshaus.

Die Bürgerkriegsbanden Hitlers  . Wandsbek  , 12. März.( Eigenbericht.) Die Nationalsozialisten versuchten in der letten Nacht einen planmäßigen Ueberfall auf das Gebäude des Boltshauses. Dabei kam es zu einem Sand gemenge mit Reichsbannerleuten, wobei die National

Kleine Konzertchronik.

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Der erste Teil des 8. Philharmanischen Konzerts der zweite war Brahms   gewidmet, an dem Furtwängler so oft schon seine Meisterschaft ermies war historisch eingestellt, fast: historisch be­lastet. Josef Schuster spielte das B- Dur- Cellofonzert von Bocche rini, ein wahrlich nicht sehr starkes Stüd, Louis Graveure fang die von Landshoff herausgegebene, bei allen prächtigen Einzelheiten mehr interessante als lebendige Nelson Arie pon Handn; und wenn Giovanni Gabrielis starte und großartige Sonata pian e forte" nicht die Wirkung hatte, die sie haben tönnte und verdient, mögen 5. Ungers Instrumentation und Furtwänglers Inter­pretation gleicherweise darant Schuld getragen haben. Der Vortrag zweier. Haendel   Arien durch Graveure entschädigte freilich für alles: feine Gefangstultur ist völlig einzigartig und fast rätfelhafter Bollkommenheit.

Julius Bazat ermies sich als überaus geschmackvoller, vor­nehmer und fultivierter Liedersänger, der sich im u ein großes und begeistertes Bublifum errang. Das Bush Quartett ab solvierte seinen diesjährigen ersten Kammermusifabend. Neben solvierte seinen diesjährigen ersten Kammermusikabend. Haydn   und Beethoven  ( deffen Op. 127   nicht schöner zu denken ist) Haydn   und Beethoven  ( dessen Op. 127   nicht schöner zu denken ist) famen ,, Neun Stüde für Streichquartett" von Adolf Busch   zur Aufführung: flug differenzierie, sympathisch musikan tische Stüde   in meisterhaftem Quartettjazz.

Die Arbeitsgemeinschaft des Boltschors Moa bit und des Boltschors harmonie, Charlottenburg  , brachte ( unter Mar Schaarschmidt) madrigale und Kampfgefänge so­mie( unter Richard Gütte) Thieffens Aufmarsch zum Vortrag. Kampfgefänge wären nötig gewesen, waren aber non Gersters Arbeitersängerspruch und Maldens Arbeitsmann" abgesehen, die ja auch nicht das sind, mas mir heute unter ,, Rampfgefängen" ver­stehen Was den Aufmarsch anlangt: die nicht zu entdecken. Wiedergabe dieses prachtvollen Werkes war, insbesondere in den

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3eitmaßen, sehr unzureichend, der( nicht genannte) Sprecher war geradezu eine Katastrophe.

Einige unerfättliche Mufitliebhaber aus Heinz Thiessens Jungem Chor haben sich unter Walter Rhodes Leitung zusammen geschlossen, um nebenher als Madrigalfreis fich besonderen Aufgaben zu widmen. In dem Konzert am Sonnabend nahmen die alten Madrigale, die mit Gefchid dargestellt wurden, nur den fleinsten Raum ein. Ernste Arbeit und fünstlerische Begeisterung zeigte sich in einer großen Reihe moderner Chöre und neuer Ar­beiterchöre. Besonders gut gelang Lieffens Chor aus dem Auf­marsch, während die Instrumentalbegleitung der Eislerlieder nicht genügend eingespielt war. Die Instrumentalmufit zwischen den Chören aber stellte dem SAJ Orchester unter Rudolf Bartels   Lei­tung das beste Zeugnis aus.

" Madame Satan."

Atrium.

A. W.

In dem Stoff liegen Möglichkeiten zu einem Kammerspiel, etwa in der Art der entzückenden Komödien, mit denen Ernst Lu­ bitsch   seine Tätigkeit in Amerika   aufnahm. Der Ehemann findet feine junge, fanfte Frau langweilig und wechselt sich bei einer Temperament sprühenden Carmen ab. Doch das Gretchen entdeckt plöglich, daß fie genau so vollendet wie duldende Entsagung die Klaviatur der Lebensfreude, allerdings in blonder Tonart, be herrscht. Bei einem Maskenball gluten auf den bezauberten Ehe­mann wilde Küsse und Umschlingungen berab, und er erkennt nun den wahren Wert der Gemahlin. Die Ehe wird repariert.

Der Film beginnt auch als feines fultiviertes Lustspiel mit hübschem, fast gedämnftem Humor. Dann erinnert sich aber der Regisseur Cecil de mille   an seine Vergangenheit und an die Eehnsüchte des amerikanischen   Bublifums. Der Echauspieler tritt zurück. und es dominieren deforative Phantasteret und Sensation chlimmster Sorte Außerdem wird hin und wieder stramm mit der. Träne fofettiert. Wie im großen stummen Film werden die theatralischen ffefte derart defauft, daß sie die Emfänglichkeit des Zuschauers abstumpfen und in ihr Gegenteil umschlagen. Zu oft

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Am Mittwoch fielen etwa 60 SL- Ceute über einen einzelnen Reichsbannermann her und mishandelten ihn so, daß er ins Kranken­haus gebracht werden mußte, wo ihm zwei Kopfwunden genäht murden. Am gleichen Tage veranstalteten die Nazis einen Umzug. Obwohl fie ihre S2. aus der ganzen Provinz zusammengezogen hatten, war die Demonftration mehr als tläglich: ganze 1800 S2­Leute beteiligten sich daran. Der Umzug stieß bei der hannoverschen Bevölkerung allgemein auf 2 blehnung. Aus Wut über diesen fühlen Empfang mollten sich die Nazis anscheinend im Gewerkschafts­haus austoben. Auf dem Rüdmarj verjuchten etwa 300 Razis, in das Gewerkschaftshaus einzu­dringen. Mitglieder der Eisernen Front standen aber bereit und verteidigten die Eingänge. 3wei Polizeibeamte warfen fich den Nazis mutig entgegen und hielten die losgelaffene Meule mit Revolver und Gummifnüppel in Schach  , bis die Führer die radau­| wütigen S2- Ceute zurückpfiffen.

denkt für den Regisseur der Ballettmeister. Um eine Schlußpointe zu fischen, hat man den Ball auf einem Luftschiff arrangiert, in bas programmwidrig der Bliz einschlägt. Die Gäste segeln mit Fallschirmen auf die sichere Erde. Auch hier wäre weniger mehr gemefen. Aber es formen sich daraus recht wißige Situationen.

Ein paar gute schauspielerische Einfälle eritiden schließlich in dent beforativen Bomp, und Reginald Denny  , der geistvolle, farfaftische Gestalter, hätte einen anderen Rahmen verdient. F. Sch.

Knall und Fall."

Primus Palaft

Bat und Patachon, die beiden unzertrennlichen fomischen Selben unzähliger ftummer Filme werden jezt vom Tonfilm arg bedrängt. In ihrem ersten Tonfilm ließ man sie deutsch   dade brechen. Das machte dem Bublifum einmal Freude, doch fann man das nicht zur Schablone werden lassen. Das weiß auch ihr fehr geschickter Regisseur Lau Laurißen.

Darum präsentiert man uns jetzt einen Film, der bloß syn­chronisiert ist und das lebende Orchester schmerzlichst vermissen läßt. Kein Wort wird gesprochen, die Erläuterung besorgen Terte. Ha rald Madsen, der fleine runde, quiclebendige Patachon, der cinst als Clown in der Manege stand, spielt in der international verständlichen Manier den gutmütigen pfiffigen Tölpel. Er und Carl Schenström  , sein langer Kamerad Pat, tappen immer ins Inglid, bis ihnen der ganz große Schlag gelingt und sie eine Ber­brecherbande zur Strede bringen. So sind ja stets die Manuskripte gehalten und so find fie auch überall verständlich. Die beiden spielen eben die Figur des Tölpels, die jedes Land fennt. Der Clown von heute übt einen der ältesten Berufe aus, die es gibt. Er darf sich

nicht ändern, ist er bei allen Völkern nur so beliebt, weil man sich bei feinen Späßen ungetrübt der Schadenfreude hingeben darf. Aber für den Tonfüm von heute ist er nie und nimmer geeignet; denn er muß nur mit dem Körper spielen, fprechen fann er bloß den allergrößten Blödsinn und fingen darf er überhaupt nicht. Sie Bat und Patachon maren persönlich anwesend. wurden lebhaft gefeiert aus Erinnerung an manche vergnügte Stunde der Bergangenheit.

P. St. 3000."

Arbeitslosenschicksal als Lehrspiel.

e. b.

Das Lehrspiel hat sich im Brogramm der Deutschen   Welle er freulicherweise einen festen Blaz, erobert. Besonders die Stunde einigen Abschweifungen in fünstlerische Gebiete kehrte man hier des Arbeiters bedient fich gern diefer Darbietungsform. Nach

mit der Sendung P. St. 3000" von W. Brinf wieder zur ein­fachen Belehrung zurüd. Aeußere, in gewissem Sinne auch innere Abgeschlossenheit wird solchen Spielen meist fehlen. Der Autor eines echten Lehrspiels befißt nicht die Hellsichtigkeit eines Genies. Er muß nur offene Augen haben, muß zeigen fönnen, was ist, und es jedem Hörer überlassen, aus eigener Kraft die Fortsetzung zu denken und zu handeln. So war diese Schilderung aus dem Leben eines Arbeitslosen gemeint, die als Titel die Chiffre eines Stellungs­gesuches trug. Brink zeigt, wie der Arbeitslose aus seiner Gemein­schaft herausgleitet. Langsam und stetig steigt die Einsamkeit um ihn und droht ihn zu verschlingen. Freunde und Bekannte rüden ab: aus falschem Mitleid. Ohne Arbeit, arm, einsam wo ist der Ausweg? Zusammenhalten", sagt Brint  . Gegen die Untätigkeit, gegen die fleinen Nadelstiche der Armut, gegen die anstürmende Einsamfeit. Brink spricht durch die einfachsten Mittel zum Hörer. Er padt ihn, weil er ehrlich ist, weil er versucht, den fleinen Hilfs. meg zu zeigen, der noch immer ein Zugang zu der breiten Straße des Lebens blieb: zusammenhalten. Tes.

Hugo Bod, der Seniorchef des bekannten Berliner   Musikverlags Ed. Bote u. Bock. ist heute im Alter von 84 Jahren verschieden. Museumsführungen. Sonntag, 9.30 Uhr, Dt. Wezel: Babylonisce Götter im rasiatischen Museum; 10 Uhr Dr. Blümel: Grie hische Bron im Beitalte. Goethes im Deutschen   Museum: Dr. Baumann: im Alten Museum  ; Prof. Voß: Deutiche Kunst fritanische Sotulturen im Museum für Böfterkunde.