Schlechte Schulbänke. Schwere Gesunvveitsschäoigungen der Schüler. In zahlreichen Zuschriften aus unserem Leserkreise wird Beschwerde aber den schlechten Zustand der Schulbänke in vielen Volksschulen geführt. Besonders im Bezirk Lichtenberg liegen die Verhältnisse sehr im argen. Erfreulicherweise ist das Bezirksamt bestrebt, für Abhilfe Sorge zu tragen. 3ti einer Vorlage an die Lichtenberger Bezicksversammiuag heißt es: In den Volksschulen sind immer noch zahlreiche veraltete Bank«(Viersitzer> vorhanden. Sie splittern und lassen sich auch durch Abhobeln nicht mehr in einen brauchbaren Zustand bringen. Splitteroerletzungen der Kinder und Beschädigungen von Kleidungs» stücken häufen sich immer mehr. Dieser unhaltbare Zustand erfährt, eine weitere Steigerung dadurch, daß in den Oberstufen vielfach nicht die erforderlichen Bankgrößen vorhanden sind Die Schüler müssen kleinere Bänke benutzen und sind, woraus unsere Aerzte wiederholt hingewiesen haben, infolgedessen Gesundheits- fchädigungen ausgesetzt, namentlich Rückgratoerkrümmungen. Der bereits vorgenommene Austausch von Bänken innerhalb der einzelnen Schulen sowie die Vergrößerung von Bänken der Mittel» stufe für die Oberstufe durch Erhöhung der Sitzflächen konnte wenig ändern. Die vor einiger Zeit bewilligten Bänke konnten nur einem Teil der betroffenen Schulen zugute kommen Besonders dringend ist der Ersatz von Bänken in mehreren Klassen der Schulgebäude Kronprinzenstraße, Marktstraße und choltcistrahe Aus den geringen im Haushaltsplan vorgesehenen � Mitteln kann die Beschaffung von Bänken nicht erfolgen: der seiner» zeit von den Bezirkskörperschasten bewilligte Betrag von WOO Bi. ist bereits verbraucht. Das Bestrksamt bittet daher zu beschließen: Zur Beschaffung von Schulbänken wird aus Vorbehaltsmitteln ein Betrog von 4000 M. zur Verfügung gestellt, Die Gtadtbibliothek im Olymp. Man schreibt uns aus Leserkreisen: Ein Gang zur Stadtbibliothek von Berlin im. ehemaligen Marstallgebäude gehörte niemals zu den. ungetrübten Freuden. Die Treppen sind hoch und steil in diesem Gebäude. Aber zuerst waren es immerhin nur viermal etwa 40 bis 50 Stufen. Jetzt noch dem Umzug in den höchsten Stock im Ouereln- gang sind es mindestens 600 bis 700. Schon jüngere Menschen finden wenig Unterschied mit der Besteigung der höchsten Galerie der Staatsoper Und wer durch Krankhest gehindert ist, kommt über- Haupt nicht ohne Schaden hinauf oder er resigniert und geht gar nicht mehr hin. Ich bin vollkommen davon überzeugt, daß zahl- reiche alte Leute, die vor dem Umzug regelmäßige Besucher des Lesesaals waren, jetzt oie um zwei Stock höher gelegten Räume nicht mehr aufsuchen können. Für viele alte Stammkunden unter den Rentnern war es oft die einzige Freude. Aber selbst wenn sie es ob und zu möglich machen, so stellen diese unglaublich anstrengenden Treppen eine riesige Strapaze dar für schlecht genährte alte Rentner und Arbeitslose in gleicher Lage. Diesem Uabelstand wäre allerdings mit einigem guten Willen abzuhelfen. Im traf ließe sich an der Außenseite leicht ein Fahrstuhl anbringen Und wer die Treppen nicht ohne Schaden steigen kann, der würde gern 5 Pf. für die Fahrt mit dem Fahrstuhl zahlen. Für Amortisation dieser Ausgabe ist mithin gesorgt. Gegenwärtig ist die Abwanderung nach anderen Drbliocheken bzw Nichtbenutzung der Stadlbibllöchek die Folge für diejenigen wenigstens die die Möglichkeit haben, die Staats- oder Universitätsbibliothek zu benutzen.- Gtad Parlament und Handelsbank. Am Donnerstag, dem 17. März, findet wiederum eine ordent- liche Sitzung des Stadtparlaments statt. Auf der Tages- ordimng steht u. a die Abstimmung über die Anträge aus Herab- setzung der Pacht für städtisches Rieselland. Ferner werden sich die Stadtverordneten mit der Magistratsvorlage über die Verpach-
Lustmord an sechslatirlger. Im BodeiwerschSag erwürgt.- Täler noch ynbekannt.
Ein schreckliches Verbrechen ist gestern im Südosten Berlins im Hause Mauteuffel st ratze Kl entdeckt worden. Tort wurde in einem Bodenvcrschlag die Leiche der sechs Jahre alten Elfriede Woitschik ge- fuudeu, die bei ihren Eltern im Rebenhaus Rummer K2 wohnte. Alle Anzeichen deuteten daraus hin. datz das &ttt2> einem L» st m o r d zum Tpfer gefallen ist. Die Nachricht von dem Verbrechen halle sich im Hause und in der ganzen Gegend mit Windeseile herumgesprochen. Davon er- hielten auch die Eheleute Woitschik aus dem Nebenhaus 62 Kenntnis, die ihr Töchterchen Elfriede seit etwa 12 U h r. v e r- mißten. Während die Kriminalpolizei Recherchen anstellte, kam zu den Beamten der Mordkommission ein vierjähriger Junge, Heinz Pasche, aus dem Haus 61. Der Kleine war— ohne daß er es wußte und ohne daß er ahnen konnte, von welcher Tragweite ssws Aussagen sein sollten— der Erste, der über das Verschwinden der kleinen Elfriede etwas sagen konnte. Heinz halle mit der um 2 Jahre älteren Elfriede iin Hausslur gespielt, als sich ihnen ein Mann näherte, der Elfriede W. in ein Gespräch zog und dann mit dem Mädchen ins Haus hineinging. Der kleine Junge stand jetzt allein da und wartete, daß seine Spielgefährtin zurückkehren sollte Sie kam aber nicht und der Kleine ging schließlich nach Hause. Das Kind wurde in dem verschlag, an den Füßen mit einem Strick gefesselt, ausgefunden. Es steht nicht fest, ob der Fundort der Leiche auch der Tatort des Verbrechens ist.. Man oermutet, daß der Mann das Kind aus dem Baden oergewalligte. es erwürgte, an den Füßen fcsielte und dann in den Verschlag schleppte Dem Boden gegenüber, aus dem
das Berbrechen begangen wurde, liegt eine Waschküche und ein Trockenboden. Hier hat ein« Mieterin des Hauses ihre Wäsche gespüll und zum Trocknen aufgehängt. Sie hat von dem ganzen Vorgang erst erfahren, als die Polizei kam Der Zeuge, der die Kleine auffand, hat die Bodcntür erst aufschließen müsien. Der Mörder muh somit»ach der Tat den Boden hinter sich abgeschlossen haben. Da die Tür nur durch ein einfaches Kastenschloß gesicher: ist. kann er auch einen Dwinch benutzt haben. Wenn auch die Annahm« der Eltern, daß ein Bekannter für die Tat in Frage kommt, kaum zutrifft, so muß der Mann doch mit den Häusern jener Gegend oertraut sein Die Eltern behaupten, daß die kleine Elfriede sich einem Unbekannten nicht angeschiosien Halle. Bor einigen Tagen wurde vor einem Manne gewarnt, der kleine Mädchen aus der Straße ansprach und unter dem Borwand, ob sie nicht wüßten,„wo Erika sei?", diese mit sich lockte und sich an ihnen verging. In verschiedenen Fällen hat der Mann seine Opfer bis auf den Boden verschleppt. Der Mann trieb sein Unwesen vor einigen Tagen im Norden Berlins Es war ein Bursche im Alter von etwa 25 Jahren der etwa 1.60 Meter groß und von schmaler Figur ist. Er fiel besonders durch sein blasses, pickliges Gesicht auf. Die Nachiorschungen werden ergeben, ob er auch hier in der Manteuffelstraße aufgetaucht ist. Auffallend ist es. daß der Mörder die Leiche mit Papier, das er auf dem Bode» fand, zudeckte. Bon der Polizei ist vorläufig eine Belohnung von 100 0 Mark auf die Ergreifung des Mörders ausgesetzt worden. Mitteilungen aus dem Publikum, die dazu dienen können,, der Mord» kommission irgendwelche Hinweise zu geben, sind an die Kommission i Lobbes und Stiller im Präsidium zu richten.
tung der Berliner Schlackensteinwerke zu beschäftigen haben. Der Zusammenbruch der Handelsbank A.-G. wird gleichfalls zur Sprache kommen Die Deutschnationalen wünschen, daß der Magistrot sich dafür einsetzt, den Gläubigern ihre Guthaben in der gleichen Weise zu garantieren, wie den Kunden der sanierten Großbanken und der Cchröder-Bank in Bremen Die übrigen Vor- lagen betreffen hauptsächlich Grundstücksangelegeicheiten.
Hitler stürzt ab. Aber es hat niemand etwas geschadet. Luckenwalde , das kleine trauliche Städtchen in der Mark,! hat gestern eine Sensation gehabt. Die Luckenwalder haben die Hälse gereckt und in die Luft geschaut. Es gab nämlich«ine Art Luftkampf um die Reich spräsidentenwahl. Drei Flugzeuge kreisten. Eins warb für Hindenburg . eins für Hitler und eins für D u e st e r b« r g. Majestätisch zogen sie ihre Kreise, und mit Spannung beobachtet« man. welches Flugzeug die tollsten Vollen, die waghalsigsten Sprünge vollführte. Das. Flugzeug, das den Namen Hitler trug, schien ayt besten abzu-. schneiden. Bis dann freilich ein Malheur kam: Der Pilot vMtlor" die Herrschaft und stürzte ab.-E r f ie l i n d ie Bäum e.■ Die' beiden Insassen erlitten nur unerhebliche Verletzungen an den Beinen und an der Nase. Das Flugzeug stellich war nur noch ein Wrack. In Luckenwalds wollen Menschen, die die Zeichen der Zell ertannt haben, dem Pech des Hitler-Flugzeuges eine gewisse. prophetische Bedeutung beimessen. Wer zu tolle Sprünge macht,! wer sein Können zu sehr überschätzt, der stürzt eben ab und fällt; in die Bäume. So wird es. meint man, auch Herrn Adolf Hitler selbst gehen.
Der Todessturz des Eifersüchtigen. Keine Gchußverletzunq festgestellt Im Schauhaus wurde gestern die Leiche des 25 Jahre allen Zeitungshändlers Erich Wilde obduziert. W. war bekanntlich in der Nacht zum Dienstag unter abenteuerlichen Umständen in die Wohnung seiner früheren Braut in der Borstellstraße in Steglitz eingedrungen. Das Mädchen halle sich von ihm losgesagt und dafür wollte Wilde Rache nehmen. Mit einer Pistole bewaffnet, ließ er sich am Dach des Hauses bis zum 3. Stockwerk hinunter. Dann feuerte er durch dle Scheibe mehrere Schüsse in ein Zimmer hinein, in dem er das Mädchen oermutete. In dem Räume schlief aber deren Bruder, der entsetzt in ein Nebenzimmer flüchtete. Als auf die Hllferufe das Ueberfallkommando erschien, ver- suchte der Täter zu entkommen. Er wollte am Sell wieder empor» klimmen, als ein Polizeibeainter einen Schreckschuß abgab. Wilde stürzte in die Tiefe und da sein Kops schwere B-cletzungen aufwies, wurde zunächst angenommen, daß er von der Polizeikugel getötet worden sei. Bei der Obduktion konnte jedoch keineSchuß- Verletzung an. der Leiche festgestellt werden. Der Tod ist bei dem Absturz, wie der ärzlliche Befund ergab, durch doppelten Schädelbruch erfolgt.---------------——
Bethilfcn zur Unterteilung großer Altwohuouge». t Da» Zentralwohnungsamt teilt mit. daß weitere Mittel für die Unterteilung großer Altwohnungen berellgestelll worden sind. Anträge aus Bewilligung von Beihilfen sind an das zuständige Bezirkswohnungsaml zu richten. Ausdrücklich wird bemerkt, daß— wie bisher— unter den Anträgen eine Auswahl getroffen werden muß, well die zur Verfügung stehenden Mittel nur beschränkt sinkt und daß die Anträge vor Beginn der Umbau- arbellen gestellt werden müssen.
Also wurde auch diesmal wieder nichts aus dem bequemen Hinlegen. Denn in der Nacht verließen wir Kursk . In der Schreibstube des Gefängnisses— die neue Eskorte hatte uns bereits übernommen und wir unterstanden also nicht niehr der Kursker Gesängnisdirektion— erblickte ich den Inspektor, der mich verprügelt hatte. Ich konnte mich nicht beherrschen und rief ihm zu: „Warte nur, du Lump, dir haut noch mal jemand den Schädel ein!" Der lange Weg zum Bahnhof, durch die kalte Luft, war erfrischend und anregend. Ich wünschte mir diesen nächtlichen Weg so lange wie irgend möglich trotz meiner Müdigkeit, Gliederschmerzen und Handfesseln. Und da gab es also wieder einen engen, stickigen und stinkenden Waggon, wieder dieses regungslose Dasitzenmüsien, wieder diese Unmöglichkeit, sich hinzulegen, die Beine aus- zustrecken und sich auszuruhen. Die Eskorte war weit freundlicher und menschlicher als die Charkower. Es gab keine ununterbrochene Anschnauzerei. wir durften uns unterhalten und es war auch nichts ooa jener Athinosphäre schikanöser Grausamkeit zu spüren, die unsere frühere Eskorte und unser letztes Durchgangsgefängnis ausgezeichnet hatte. Wir durften nach Herzenslust plaudern. Eine heisere und schläfrige Stimme erzählte einigen stfauhinzugekommenen: „Wir sind nämlich bei Nowochoperfk zu Hause... das heißt, nachher nmßten wir wegziehen... Na ja... also, das muß man ja sagen, der Alt« ist ja noch ein starker Kerl... na ja." Dem Mann ohne Gedächtnis hing diese Schwiegertochter» geschichte schon ganz besonders weit aus dem Halse hinaus. Er bat den Erzähler: „Hör mal, du, Nowochopersker. laß uns doch endlich mit> diesem ewigen Kram in Ruhe! /Sil so gut. bör damit auf, lein Mensch will es mehr hören. Komm, da ist Tabak, dreh dir ein« Zigarette, aber halt« um Gottes willen den Mundl"
Der Nowochopersker ging bereitwillig auf diesen Borschlag«in. Burstein konnte endlich wieder seinem gequälten Herzen Luft machen. Alle seine Gedanken an Familie und Zukunft, die er während der letzten Tage hatte verschlucken müssen, brachen sich jetzt Bahn in einem langen Strom von Worten und Ausrufen. Er sprach wieder von seinen Kindern, vom Gymnasium, von der Schande, von der bevorstehenden Gerichtsverhandlung und der kommenden Not und merkte in seiner Aufregung qar nicht, wie oft er sich wiederholte und was für törichtes Zeug er daherredete. „Wenn Gott will strafen einen Menschen, daun läßt er ihn handeln mit Medikamente. — Wahr und wahrhastig, warum müssen es sein Medikamente? Es gibt Kolonialwaren und Obst! Es gibt Galanteriewaren! Es gibt Leder, Tabak. Papier ! Ist das nicht genug? Aber nein: ausgerechnet Medikamente!" Der Mann ohne Gedächtnis antwortete: „Laß gut sein, Borja. Siehst du, der Zigeuner da hat mit Pferden gehandelt statt mit Medikamenten und ist auch hierher geraten." � Der Zigeuner wurde � plötzlich ganz lebhaft, als das Wort „Pferde" gefallen war. Auf Grund eigener Erinnerungen und Erzählungen alter Zigeuner begann er von allen mög- lichen Pferdedisbstahls- und Pferdehandelsgeschichten zu erzählen. „Wenn wir verkaufen, jeder Färd is gut. Wir haben unsere Mittel. Färd ohne Füße bringen wir zu laufen! Wer nächsten Tag ist tot. Geschmoren: is tot!" Seine Augen blitzten, seine Backen röteten sich: es war, als erinnere er sich der fernen Tage glückseliger Jugendzeit. Angelockt von unseren Gesprächen, hatten sich einige Eskortemannschasten zu uns gesellt. Einer von ihnen, ein Mann von gesetztem, etwas düsterem Wesen, mischte sich in seiner langsamen Sprechweise ein: „Das ist es. ja gerade, warum man euch noch ganz anders anfassm müßte. Iljr ungläubigen Teufel ihr!"Der Bauer gibt seine letzten Groschen für das Pferd aus. und: nächsten Tag ist tot. Geschworen: is tot. Soll der Bauer sich auf» hängen? Oder betteln gehn?" „Wir sind kerne Ungläubigen. Wir sind rechtgläubig getauft." „Solche Rechtoläubigen wie chr gehören in ein Loch unters Eis geschmissen. Wir, was wir sind, wir baden schon ein paar Zigeunern dahin verHolsen Also, was sie bei uns im Dorf angestellt hatten, diese verfluchten Pferdediebe! Mitten in der Nacht holten sie die Pferde aus den Ställm. Wir also los und Hinterher. Sie vom W» qe abgebogen, im Felde versteckt. Plötzlich wichen ein Hingst. Sie ihm einen Sack über den Kopf gezogen. Aber sie haben zu fest zu»
geschnürt oder irgendein Teufelszeug mit darunter gesteckt. Der Hengst erstickt und verreckt. Wir kriegten sie nachher. aber der Gaul lag verreckt am Boden." Der Zigeuner fiel wieder in seine Apathie zurück.. Die Gefangenen und Begleitmannschaften sprachen jetzt noch eine lange Zeit über Pferdediebstähle, Einbrüche in Dörfer, Räubereien. Burstein wollte auch etwas zum besten geben. Er er- zählte, wie er Geld und Uhr losgeworden war. ,Lch wohnte damals in Kiew . Ich fahre mit der Straßenbahn. Neben mir stehen einige junge Leute. Alle haben sie so sympathische, wissen Sie. was man so sagt: gebildete Gesichter. Also schön. Als wir aussteigen wollten, gibt es ein Gedänge, und die jungen Leute drängen mich von allen Seiten. Frage ich:„Zu was drängen Sie?" Ant- warten sie:„Man drängt uns, da müssen mir weiter» drängen." Also wir steigen aus. Kaum bin ich gegangen ein paar Schritt, sehe ich: meine ganze Weste ist aufgeknöpft. Ich kriege einen Schrecken und greife in die Tasche.' Meine Brieftasche ist weg!_ Meine Brieftasche mit zweihundert Rubel ist gestohlen! Sie können sich nicht vorstellen, was ein Mensch durchmacht, welchem man hat aestohlen zweihundert Rubel. Aber man-kann ja nicht ein Beil nehmen und sich den Schädel einschlagen! Also die Zeit verging, alles war vergessen. Da gehe ich an einem Tag den Kreschtschatik hex- unter und sehe einen jungen Menschen, der sehr äbnlich ist einem von den jungen Menschen, die mich gedrängt haben. Und wissen Sie, wieder so ein sympathisches Gesicht, richtig was man saat: eine Schönheit. Ich laufe ihm nach. Er steigt in die Straßenbahn. Ich steige nach. Ich sehe ibm fest in die Augen. Er mir auch. Ich sehe ihm in die Augen, lange und fest, bis er mich fragt:„Was seben Sie mir so fest in die Augen?" Ich antworte ihm:„Mir kommt Ihr Gesicht so bekannt vor" Er antwortet mir:„Kann sein! Mir kommt Ibr Gesicht auch so bekannt vor" Plötzlich sagt er zu mir:„Auf Wiedersehen!" und springt schnell während der Fahrt aus dem Waosn. Ich denke: unbedingt ist er das. Er hat gekriegt einen Schrecken und ist wegaelaufen. so ein feiger Lump!" Weil ich jetzt schon Zeit verloren Hab mit der Geschichte, da will ich nachsehen, wieviel die Ubr ist. Ich greife nach meiner Uhr. Meine Uhr ist weg! Goldne Uhr, prima Qualität? Zusammen mit der Kette ist sie weg! Während ich ihm Hab in die Augen gesehen und er bat mir auch in die Augen gesehen, da hat er sie mir abgeknöpft— er oder einer von seinen Helfern. Wissen Sie. was ich Ihnen letzt sagen werde? Ich wero? Ihnen sagen: wer sich so»er- steht auf seine Arbeit, dem soll man die Hände küssen? Soll ich so leben! Das ist schon eine Seltenheit, eine solchene Arbeit!"(Fortsetzung tolot-l