Wohlfahrt in der Krise
Die Generalversammlung der Arbeiterwohlfahrt
In der Generalversammlung des Bezirksausschusses| widlung hat niemand voraussehen tönnen. Seit der Juni- Notverordfür Arbeiterwohlfahrt Berlin wies Genoffin Kurgas auf die besonderen Schwierigkeiten hin, die heute der Tätigkeit der Arbeiterwohlfahrt entgegenstehen.
In der Zeit der Krise ist die Zahl der Funktionäre um das Fünffache gestiegen. Nicht weniger als 5609 Genossen und Genofsinnen find als freiwillige Helfer tätig und 4145 arbeiten in den Wohlfahrtskommissionen. 10 383 Personen haben die in den Bezirken eingerichteten Sprechstellen für Rechtsauskünfte aufgesucht. 2177 Vormundschaften, Schußaufsichten usw. wurden übernommen. In 928 Fällen wurde die Gerichtshilfe in Anspruch genommen. Die Gerichtshilfe in den Bezirken wurde 1123mal beansprucht. Eine Bildstatistik, die im Saale ausgestellt war, zeigte die vom Bezirksausschuß der Arbeiterwohlfahrt geleistete Arbeit.
Im Winter 1930/31 fonnten über 11 400 Personen durch Ausgabe von Ernährungsscheinen unterstützt werden.
Ueber die Winterhilfe 1931/32 fonnte noch fein abschließendes Urteil
nung im vorigen Jahre ist eine bestimmte Verminderung der Wohlfahrtsausgaben den Gemeinden zur Pflicht gemacht worden, falls das Reich zu diesen Lasten Zuschüsse zahlen sollte. Im Augenblick sind die Gemeinden kaum noch in der Lage, die aus der Krise erwachsenen Lasten zu ertragen. Es ist natürlich leicht, so wie es die Kommunisten tun, das Vielfache der heutigen Unterstützung zu fordern. Aber diese Forderungen sind in der heutigen Lage sinnlos. Wir müssen versuchen, zu erreichen, daß das Höchstmaß an Mitteln bereitgestellt wird. Hierbei zwischen den einzelnen Gebieten die richtige Abgrenzung zu treffen, ist eine der schwierigsten Aufgaben. Das Referat wurde mit großem Beifall aufgenommen. Genosse Künstler forderte zur einigen und geschlossenen Weiterarbeit auf. Es muß alles darangesetzt werden, bei den Wahlen im April den Sieg an unsere Fahnen zu heften, wenn wir auf unseren Arbeitsgebieten auch weiterhin erfolgreich wirken wollen.
=
284 Versammlungen und Konferenzen mit fast 10.000 Teilnehmern abgehalten. Eine Reihe von Besichtigungen sowie Kurse und die Vorführung von Filmen ergänzte die praktische Arbeit. Allen Schwierigfeiten zum Trotz ist es gelungen, den Betrieb des AugustBebel Heims in der Sächsischen Schweiz aufrechtzuerhalten. 10913 Pflegetage konnte das Heim mit bestem Kurerfolg leisten. lleber 76 000 Lose der Arbeiterwohlfahrt konnten trotz der Krise abgesetzt werden. Alle diese Arbeiten konnten nur durch die zahlreichen Helfer vollendet werden, die der wahre Reichtum der Arbeiterwohlfahrt sind.
Genosse Pagels, der mit Ende dieses Geschäftsjahres austritt, gab den Geschäftsbericht. Die Einnahmen betrugen 1930 rund 179 000 m. gegenüber 1151 M. im Vorjahre. Am Ende des Geschäftsjahres verblieb ein Kassenbestand von rund 35 694 M. Der Rückgang ist auf die Gesamtlage der Wirtschaft zurückzuführen. Genosse Künstler dankte Bagels mit zu Herzen gehenden Worten und würdigte die Leistung. die Pagels in jahrzehntelanger Arbeit vollbracht hat. Der alte Vorstand wurde wiedergewählt, nur an Stelle der zur SAP. übergetretenen Genoffin Dr. Frankenthal tritt Genosse Dr. med. Löwenstein in den Vorstand.
An Stelle des erfrantten Genossen Wuzky sprach Genosse Dr. Friedländer über das Thema:„ Wohlfahrtspflege in der Krise". Seit 1929 fehlte den Gemeinden die Möglichkeit der Aufnahme langfristiger und billiger Kredite, die ihnen durch den verflossenen Reichsbankdirektor Dr. Schacht verbaut wurden. Seit 1930 betrachtet das Ausland das deutsche Wirtschaftsleben mit dem größten Mißtrauen. Dieses Mißtrauen ist durch das Anwachsen der Nazis ständig verstärkt worden. Dr Erfolg war der Abfluß von Milliarden, die uns als Betriebskapital entzogen wurden, woraus eine weitere Schwächung der Gemeindefinanzen entstand. Die ständig anwachsende Arbeitslosigkeit hat den Krisenzustand der Gemeindeetats verstärkt. Die Wohlfahrtserwerbslosen stellen ganz außergewöhnliche Anforderungen an die Gemeindekassen. Die aus diesen Verhältnissen entstandene Ent
BERLIN Leipziger Str. ( Versand- Abt.)
Ein einziger Brückenbogen von 500 Meter Spannweite. London , 19. März.
Am Sonnabendvormittag wurde in Sydney in Australien die neue Hafenbrüde eröffnet, deren Bau acht Jahre gedauert hat. Die Brücke kostet 200 Millionen Mart. Sie überbrückt den Hafen von Sydney mit einem einzigen Brücken bogen, der eine Spannweite annähernd 500 Meter hat und damit der längste Brückenbogen der Welt ist. Bevor der Ministerpräsident von Neu- Südwales, Lang, die Brücke eröffnete, ereignete sich ein Aufsehen erregender Zwischenfall. Ein Mitglied der kommunistenfeindlichen Geheimbewegung Neue Garde" ritt plötzlich in scharfem Galopp vor und durchschnitt mit einem Säbel das Seil, das über die Brücke gespannt war und rief: Ich erkläre die Brücke für eröffnet." Er wurde verhaftet.
-
-
Von Ostern ab werden in den Staatlichen Museen in Berlin regelmäßig allgemein orientierende Führungen durch die Kunstsammlungen veranstaltet. Die Führungen werden Montags und Donnerstags, erstmalig am 24. März, von wissenschaft: lichen Hilfskräften der Museen durchgeführt, während Mittwoch s und Sonnabends also an den beiden eintrittsfreien Wochentagen der Führungsdienst des Studentenwerks die Führungen übernommen hat, dessen Führer seitens der Direktion der Staatlichen Museen eine besondere Ausbildung erhalten haben. Montags und Donnerstags beginnen die Führungen um 11 Uhr, und zwar Montags im Zeughaus, Donnerstags abwechselnd im Kaiser- Friedrich- Museum, Deutschen Museum, Borderasiatischen Museum und Alten und Neuen Museum. Der Führungsdienst des Studentenwerts veranstaltet seine Führungen ab April Mittwochs und Sonnabends zwischen 10 und 12 Uhr im Kaiser- Friedrich
|
Museum, im Pergamon- Museum und im Alten Museum . Dis Staatlichen Museen in Berlin sind in der Osterwoche am Karfreitag und Ostersonntag geschlossen, dagegen am Ostermontag in üblicher Weise von 9 bis 3 Uhr geöffnet.
Das heißt Geschichtsunterricht.
Ein Schüler eines Gymnajiums in Berlin- Friedenau hat sich erschossen, nachdem er durch die Reifeprüfung gefallen war. Er hatte die Ueberzeugung, daß ihm bewußt schwerstes Unrecht zugefügt worden war und ging deswegen in den Tod. Um ihn trauert eine Mutter, deren Mann früh verstorben ist und die in schwerem Existenzkampf ihre Kinder erzogen und gefördert hat. Der Schüler wurde von seinen Lehrern auf das günstigste beurteilt. Warum ist er durchs Examen gefallen?
Seine Leistung in einer mündlichen Prüfung in Geschichte, die diei Viertelstunden lang dauerte, wurde für ungenügend befunden. Es ist inzwischen bekannt geworden, wie diese Prüfung erfolgt ist. Der prüfende Oberstudiendirektor, der den Schüler mit Feindschaft verfolgte, ist während der Prüfung in solche Erregung des Hajfes verfallen, daß er nach jeder Frage die Sekunden bis zur Antwort aufzählte. Hier erhält die Oeffentlichkeit Einblick in die sadistische Quälerei eines jungen Mannes durch einen Lehrer, der nichts von einem Pädagogen an sich hat.
Wichtiger aber noch ist die Frage nach dem Inhalt dieser Prüfung. Der Schüler wurde nach Daten aus dem Weltfriege gefragt. Er sollte Angaben machen über einzelne Gefechte, über beteiligte Formationen, selbst über Gefechtsstunden Angaben, die wahrscheinlich kein Genera!- stabsoffizier machen könnte, ohne aufs Genaueste in der einschlägigen Literatur nachzuschlagen. Das läßt erkennen, daß der Geschichtsunterricht in diesem Gymnasium mit solchen Dingen ausgefüllt gewesen ist. Wir möchten wohl wissen, ob mit der gleichen Genauigkeit die Schüler dieses Gymnasiums über den Inhalt der Verfassung der Republik unterrichtet worden sind. Der Oberstudiendirektor, der den jungen Mann auf dem Gewissen hat, ist der frühere deutsch natio= nale Landtagsabgeordnete Pflug, der bereits bei Verfassungsfeiern vor versammelten Schülern parteipolitische, gegen die Republik gerichtete Propaganda betrieben hat.
Wenn der Geschichtsunterricht in den Gymnasien der Republie solchen Händen anvertraut wird und in solcher Weise erstattet wird, dann braucht man sich über die geistige Dede der heranwachsenden Jugend wie über ihre Verseuchung mit nationalsozialistischen Gedantengängen nicht mehr zu mundern. Es ist die Schuld der Republit selbst, daß se solche Männer wirtschaften läßt, ohne reinen Tisch zu schaffen!
Die Tragödie des Schülers, der auf diese Weise in den Tod getrieben wurde, sollte dazu führen, daß mehr als bisher der nationalistische, um nicht zu sagen nationalsozialistische Geist in den Lehrförpern der höheren Schulen bekämpft wird!
Die Bundesschule des Allgemeinen Deutschen Gewerkschafts4.05 Uhr, einen Funkbericht. Am Mitrophan in Bernau : Heinz bundes in Bernau sendet am Mittwoch, dem 23. März, nachmittags Medejing. Um Irrtümer zu vermeiden: Alfred Braun spricht nicht für den ADGB., sondern für den Deutschnationalen Handlungsgehilfenverband aus Magdeburg .
Königstr.
Rosenthaler Str. Moritzplatz
Billige Oster- Angebote
Kleid
Wollbouclé mit Passe aus Woll
stoff à jour
29
Mk.
Mantel jugendliche Form, Afghalaine, ganz gefüttert
Damen- Kleid
aus gutem Wollnatté, Kragen u. Manschetten
aus Kunstseide
1975
Eleg. Frauenkleid
bedruckt. kunstseidener Marocain, m.neuartiger
Kragengarnitur 36M
Cape- Complet
aus Flamenga, Blusenoberteil bedruckt.
Marocain
49M
Elegantes Kleid
Woll- Georgette diagonal, aparte Form
Eleganter Damen- Mantel
Georgette- Romain, ganz auf Marocain, elegante Ausführung
Kinder- Kleidung
Baby- Hänger
Seiden- Leinen,
mit reicher Handstickerei,
Länge 40 cm
325
Jede weitere Länge 0.30 mehr
Dirndl- Kleid
für Mädchen, aus bedrucktem Waschmusselin, mit weißer Voile- Bluse, Länge 55 cm
350
Jede weitere Länge 0.50 mehr
Schulkleid
Woll- Crêpe- Caid, mit gestickter Passe u. weißem Kragen, Länge 55 cm
725
Jede weitere Länge 0.75 mehr
59M 59M
Kieler- Anzug
blauer Melton,
für ca. 2 bis 14 Jahre,
für 2 Jahre
975
Jede weit. Größe bis 14 Jahre 1.00 mehr
Sportanzug
braun od. grau gemust., mit Golf- oder Kniehose, für ca. 6 bis 14 Jahre,
für 6 Jahre
12M
2.80
Jede weiteren 5 cm 0.15 mehr
Damen- Hüte
Trotteur jugendl. Form, mit Bandgarnitur 3.50 Damenhut grobes Phantasiegeflecht 5.90 Trotteur Pedalin, Blumen- Garnierung 8.25 Kleiderhut eleg. Form, aus Pedalin 11.00
Damen- Taschen
Chamäleon- Tasche
mit Innenbügel u. Spiegel, ca. 18 cm lang 5.90 Bügeltasche modern, Saffanleder 5.90 Derby- Tasche
mit Innenbügel u. Spiegel, 22 cm lang 7.90
Schuhwaren
braun Mastbox, neuart. Verzierung, Abs. L. XV. 6.90. Damen- Pumps braun Velourleder, mit feinfarbig. Kombination, Louis XV. Absatz Knaben- Halbschuhe braun
7.90
Boxcalf, Goodyear Welt, Marke„ Mercedes " 9.75 Kinder- Spangenschuhe
braun Leder, Gr. 31-35 4.90 Gr. 27-30 4.50
Konfitüren
Marzipan- Eier Stück 0.04 bis 1.80 Krem- Eier... Stück 0.05. 0.10 Dessert- Eier... Stück 0.08 bis 0.20 Schokolad. - Hasen 0.05 bis 6.00 Bunte Dragee- Eier gefüllt, Pfd. 0.60 Schokoladen- Eier
in Staniol, gefüllt u. gebund., Stck. 0.50 bis 16.00
Bunte Ostereier mit Konfekt- 45 Pf. 90 Pt. 1.25
Füllung, Stck.