Einzelbild herunterladen
 

Es geht um Preußen! Preußen! 10

grundsätzlicher Fragen zu den Borlagen der Gemeindeleitungen ihre Zustimmung geben, nur um die Gemeinden lebensfähig zu erhalten. In Orten, wo ein Ortsverein nicht besteht, konnten mit Hilfe der fretgewerkschaftlich organisierten Landarbeiterschaft fleinbauerliche Gemeindemahllisten aufgestellt werden, so daß auch dort die sozial­

Bezirksparteitag für Brandenburg. - Kampfeszuversicht der Sozialdemokratie. Demokratische Bevölkerung in den Gemeindakörperschaften ver­

Der Bezirksverband Brandenburg- Grenzmark der Sozialdemo­frafischen Batiei hielt om Karfreitag im Landtagsgebäube feinen diesjährigen Bezittsparteitag ab. Der Vorsitzende der Landtags. fraktion, Genosse Heilmann, hielt eingangs der Tagung ein Referat, in dem er über den Kampf um preußen speech. Es war eine Abrechnung mit den Parteien, die, in Opposition zur Preußenregierung stehend, dem Fortschrift in jeder Hinsicht Schwier'gteilen machten, und eine Darlegung der Erfolge Braun­Severings und der Sozialdemokratie.

Genosse Heilmann ging in seinen Ausführungen von ber schweren Niederlage aus, die die nationalsozialistische Bewegung bei Der Reichspräsidentenwahl erlitten hat. Eine Partei, die mit den gröbsten Mitteln ihre Anhänger in einen Begeisterungsrausch ver. fegt hat, die nicht einen Bräsidenten..Kandidaten" sondern gleich den fünftigen Inhaber des höchsten Amtes in Deutschland nominierte, mußte eine der schwersten Enttäuschungen erleben, als Hitler ent­scheidend geschlagen wurde. Enttäuschungen über Enttäuschungen für fier die Hitleranhänger tommen. Vor der Wahl tündigte Hitler die 3erreißung aller Tributverträge, die Aufhebung aller Notverord­nungen an Wie fagte er jedoch dem bekannten amerikanischen Journalisten? Ich werde die Notverordnungen nicht aufheben und den Versailler Bertrag werde ich auch nicht zerreißen. Ich werde allerdings sofort nach meiner Wahi in Verhandlungen mit den Bertragsmächten eintreten."( Lebhaftes hört. hört!)

Nun meinte Genoffe Heilmann, wenn das deutsche Bolt schon Interhändler entfenden muß, so werden sich wahrscheinlich feine zwei Millionen Wähler finden, bie ausgerechnet Herrn Hitler als Interhändler bestimmen. Zusammen mit den Enttäuschungen, die die Nazis nach ihrer hemmungslosen Agitation ihren Wählern be­reiten mußten, muß die Aufklärung der Parteigenaffen dafür for gen, daß auch dem Betzten die Augen geöffnet werden. Bon Hitlers nationalem und sozialistischem Programm ift fat­fächlich nichts mehr übriggeblieben als Bogheim! Wie steht os mit den kommunisten? Die sehr geringen Zugänge an Stimmen haben sie außerhalb Preußens gehabt. In Preußen selbst würden sie, die Stimmen umgerechnet, nicht einmal ihre jebigen Mandate gehalten haben. Ihre Politit hat sich eben bitter gerächt.

19200

Das Zusammengehen mit den schlimmsten Reaffionären beim Boltsentscheid gegen Preußen am 9. August vergangenen Jahres, ihre 32 Mißtrauensanträge gegen Braun- Severing, gemeinfam geftellt und abgestimmt mit Nazis, Deutschnatonalen, mirt­schaftsparteilera und Bollspartei, die Unterstühung der' nhaf­fierten Jememörder, alles das und noch vieles mehr hat die

Kommunisten bei den Maffen unmöglich gemacht. Und das in der furchttarsten Wirtschaftsnot! Jebenfalls bietet die Bage startste Hoffnungen für den Ausgang der Sandtagswahlen für unsere Partei. Ein Borteil ist um tommenden Wahlkampf ganz bestimmt vorhanden: Wir haben eigentlich nur noch vier Bartelen, die Sozialdemokratie, die Natio­nalisten, das Zentrum und die Stommunisten Alles andere sind Splitterchen, die in der Deffentlichkeit überhaupt keine Rolle spielen. Die Situation hat sich also außerordentlich vereinfacht.

Genosse Heilmann unterzog dann die einzelnen gegnerischen Parteien einer eingehenden ritit. Hugenberg ist unpider­fprochen befchuldigt worden, versucht zu haben, sidy auf Kosten der notleibenden Siebler und Landwirte in der Grenzmart bei dem Zusammenbruch der Landbant um Millionen zu bereichern. Ein fo belasteter Mann hat allerdings das Schicial verdient, Flührer" der deutschnationalen Splitter zu fein. Die Nationalsozialisten haben seit 1930 im Landtag den Mund nicht mehr aufgemacht, nachdem sie sich genügend blamiert hatten. Sie beschränften fich auf den Diätenbezug und benölferten das Landtagsrestaurant. Die Hilfsstellung, die die Kommunisten der Harzburger Front geleistet haben, muß den Wählern immer wieder zum Bewußtsein gebracht

merben.

Zur Arbeit der Sozialdemokratie im Preußenparlament be­martie Heilmann, daß mir

gute Arbeit geleistet

Ein Sieg der Sozialdemokratie bei den Preußenwahlen, fo schloß Heilmann, bedeutet die Sicherung der Republik , bedeutet Verständigung mit Frankreich , bedeutet neues Kapital, neue Arbeit und damit leberwindung der Krise. Der Sieg der Sozialdemo­frafie ist nichts mehr und nichts weniger als der Neuaufstieg der Arbellerklaffe?( Labhafter Betfall.)

*

Aus dem Geschäftsbericht, den der Bezirkssekretär Genosse Wilhelm Krüger gab, feien folgende Angaben erwähnt: Während des Berichtsjahres wandte sich der Bezirk in 3 258 725 Eremplaren von Flugblättern, Handzetteln. Broschüren, Plakaten an die Oeffentlichkeit. In fast 3000 Bersammlungen Sprachen fozialdemokratische Referenten zu den Maffan, 4118 3u sammenfünfte fanden für die Mitglieder stait. Elf Wochen endturfe, an denen 1000 weibliche Mitglieber teilnahmen, haben ftattgefunden, andere Kurse für Frauen schloffen sich an. 501 Frauen­abende und öffentliche Varsammlungen wurden mit Referentinnen befeßt. An 5957 Beranstaltungen, die die Arbeiterjugend abhielt, beteiligten sich 108 816 Jugendliche.

Bie überall hat die Wirtschaftstrife auch im Bezirk Branden burg- Grenzmart den Gemeinden große Schwierigkeiten bereitet. Die Gemeindevertreter, von denen es in 146 Städten 807 und in 495 Gemeinden 2252 gibt, mußten oft unter Hintansehung

Better für morgen: veränderlich."

Tribüne.

treten ist.

Die Arbeiterwohlfahrt stand angesichts der Wirt­schaftsnot vor einer besonders schweren Aufgabe. Die 146 Orts­ausschüsse mit ihren 2331 Mitgliedern haben sich der zu leistenden Arbeit mit größter Opferwilligkeit unterzogen Der Mitglieder­bestand zeigt gegenüber dem Vorjahr einen fleinen Rüdgang. Einzig und allein das Unvermögen vieler Genossen, die Beiträge zahlen zu können, ist der Grund für diese zahlenmäßige Schwachung der Organisation.

Nach turzer Aussprache tam man zur Erledigung der vor­liegenden Anträge. Borsigender Genoffe Stahl wandte sich namens des Bezirksvorstandes gegen die Anträge auf Senkung der Beiträge. Die bevorstehenden Wahlen erforderten die ungeschmächte finanzielle Kraft des Bezirksverbandes. Die große Mehrheit der Delegierten schloß sich diesen Erwägungen an.

Als Kandidaten zur Landtagswahl wurden aufgestellt: 3m Wahlfreis Potsdam I Stahl, Elfriede Ryned, Krüger, Szillat, Bauer, Buschid, Witt, Sentel, Emma Sydow, Gierke ufm. Für Frankfurt ( Oder) kandidieren: Paehel, Hellmann, Wegener, Hedwig Wachenheim , Wegner, Freter, Vollmerhaus, Hartmann, Jaedel, Schmidt.

Die Wahlen zu den Bezirkskörperschaften beschlossen den Be­zirksparteitag.

hin fichtbare blaue Bicht ausstrahlt. Er erzählt von seiner Guta bedung ben Darfbamohnern, die schleunigst die Enstbaren Kristalle bergen. Als Juntta ihre Schaglammer ausgeblündert findet, ist

ung der Distanz und vielleicht auch der Vorsicht wegen nach Baris Sie Sache fängt sehr verheizungsvoll an Swar ist die Hand- fie von Schmerz verworren und stürzt tödlich ab. in das Jahr 1876 verlegt, wo eine ähnliche politische Sonstellation herrschte mie heute in Deutschland . Man steht vor den Wahlen, und die Monarchisten gedenken Frankreich zu erobern. Wie sich dieses politische Wetter in einem Theater, das bisher Schlüssellochstice führte, widerspiegelt, ist der Inhalt der Komödie. Biele Stichworte fallen, die auch auf das heutige Deutschland passen, aber der Autor Eugen Gürster , der denselben Stoff bereits früher einmal be­handelt hat, geht nachher von der politischen Poffe zur Kufiffenpoffe über. Als Mann vom Fach frischt er die ältesten und neuesten Bühnenanige mieder auf, befriedigt die Neugier bes Publikums, bas gern einmal auch hinter die Kulissen sieht, und perfifliert die Theater Direktoren, den Dromendichter, den Star und den Heldenspieler nach Noten. So kommt eine ganz amüsante Mischung zuwege, in der es gelegentlich auch politisch metterleuchtet. Der erste Aft spielt im Theaterbüro, der zweite gibt eine Theaterprobe und der dritte eine Premiere hinter den Kulissen. Es gibt allerlei Längen, die man im Interesse der Wirkung beseitigen müßte. Die Politik im Theater wirkt sich dadurch aus, daß das zur Hebung der nationalen Wahlen bestimmte Napoleonstüd nach dem Reinfall der Monarchisten faft in féin Gegenteil verkehrt wird. Der Bühnenleiter aus Idealismus" wird plöglich ein ganz gewöhnlicher Opportunist, der den Mantel nach dem Wind trägt; der Dichter läßt sich des Erfolgs megen ver­gemaltigent, Wie die politische Konjunktur wieder zu wechseln scheint, wird auch das Stid im fegten Aft noch einmal umgestaltet, und fo hat es Erfolg, da es in jeber Richtung etmas gibt.

schichte den Schriftsteller Bela Balacz und den Operateur Hans Leni Riefenstahl begeisterte für die Filmuperbung dieser Ge­Schne aberger. Die drei standen persönlich unter dem stärksten Eindruck der Begende, und so schufen sie mit viel Gefühl ein schmer­mütiges Werf. Es wächst einheitlich aus der Landschaft, und man fieht Naturaufnahmen von ungeahnter Schönheit. Man tam fajt ohne die Hilfsmittel des Ateliers aus und filmte im Sarntal , auf einer Almhütte im Brentagebiet und in dem verwunschen an­mutenden Dörfchen Foroglio, das von seinen Bewohnern wegen dauernder Wassereinbrüche vollends geräumt werden mußte Dieles Leffiner Dörfchen ist die auferstandene Romantik, die Menschen hin gegen find die personifizierte Wirklichkeit; benn es sind die Garn­taler Bauern selbst. Für den Maler holte fan fich den vorzüglich geeigneten Matthias Wiemann , der durch Stimme und Spiel Den verträumten und doch energischen Künstler uns nahebringt. Leni Riefenstahl ist ganz anders als sonst. Sie spielt kaunt, sie ist

von einer Mission erfüllt.

die vom Tempo unserer Tage und den Schlagermelodien übergenug Der Film ist einzigartig. Er wird allen denen sehr viel geben, haben. Uraufführung persönlich ein großes Orchester dirigierte, wurde er Guiseppe Becce schrieb die Musil, und da er bei der herzlich gefeiert.

Goethe- Feier der Volksbühne.

Julius Bab hält die Gedentrede.

c. b.

Am Karfreitagabend veranstaltete die Baltsbühne in ihrem Theater am Bülomplag die Goethe- Feier. Ein schöner, feierlicher und würdiger Att. Julius Bab hielt die Gedentrede, die sich vor anderen dadurch auszeichnete, daß sie nicht auf par­fönliche Dinge ging, sondern das Wesen Goethes in tnappen und außerordentlich charatteristischen Zügen herausmeißelte.

Unter der Regie van Eugen Robart tam eine ausgezeichnete Aufführung heraus, die das ganze Theatermilieu sehr lebendig charakterisierte. Die schauspielerischen Seistamgen entschieden den Erfolg. Es gab da prächtige Inpen des Theaterbetriebs. Wie deklamierte sich Hermann Ballentin als Theaterdirektor, dar dem 3ug der Zeit folgen will, in den Bruſtton der Ueberzeugung hinein. wie widerborstig fügte sich Karl Etlinger , der dem erotischen Bewegung ist das Grundmotiv, Erkennen der Weltzusammen­Stüd treu bleiben will, in die neue Aera . Wie prachtvoll enthüllte hänge. Alle Gestalten seiner Dichtung zeigen dies: Die Bewegung Jakob Liedtke das Wesen des Heldendarstellers auf der Schmiere.des ewig Strebenden. Sie sind Ausstrahlungen des Wesensterns, Dazu Fritz Kampers als politisierender Oberst und Baul Kemp Ausstrahlungen wie auch die anderen Betätigungsgebiete ciner nie als schüchterner Dichter und Flotina v. Blaten als Star und ermüdenden Bersönlichkeit. Bon diesem Zentrum aus durchbrinat Artur Schröber als jeber Situation gemachsener Bankier. Man Bab das Gesamtwert, den Kosmos Goethes. Grkennung der Beit amüsierte sich föſtlich. in allen ihren Aeußerungsformen. Dieses Streben führt zu ben Naturwissenschaften, führt zum Theater, zum Staatsdienst und auch zum Wirken in dar foglalan Sphäre. Cin allumfassendes Bild, in eine Form gegossen, die in ihren flaren Umriffen jeber per­ftehen tann Bab erweist sich als Meister eindringlicher Charakteri fierungstunft.

D.

Julius Maria Becker: Der Brüdengeist"

Theater am Schiffbauerdamm.

Mystik. Das bedeutet das Eingehen des Individuums in Gott ober ins Weltall . Das bedeutet das Berschmelzen zweier Persön lichkeiten im Moment des Sterbens wie in Wagners Tristan und folde". Mystische Zeitalter sind religiöse Zeitalter, und mystische Dichtungen haben in rationalistischen Epochen, die allein in der Deu tung der Realität verhaftet bleiben, einen schmeren Stand. Man mißtraut ben bunten Borten, fürchtet sich nor Bathos und Kulisse, und ruir ein start geformtes, sprachlich mitreißendes Wert, das durch felne Glut überzeugt, vermag biefes Mißtrauen zu verstreuen. Beckers Brückengeist" gehört nicht in diese Kategorie.

haben. Eine gute Berfonalpolitt? it getrieben morden, die das alte Unrecht der Ausschließung aller Sozialdemokraten pon Staatsämtern beseitigt; die Berwaltung ist gründlich bemofrati. fiert morben. Insbesondere ist auch die bewaffnate Staatsmacht, die Balizei, so ausgestaltet worden, daß sie zu einem wirklich brenchharen Instrument wurde. Ber heute noch Mängel bet bar Bolizal fleht, falle boch gefälligst beachten, wie die Polizet auf beaten wüabe, wenn sie etwa nach Braunschweiger Muster geleitet roho. Gewiß ist in der Justiz noch manches nicht nach unserem Bunfo Sezt man aber die Rechtsprechung der preußischen Justig und des Reichsgerichts in Bergleich, so orgibt sich doch ein be mertensmerter Unterschieb zugunsten der preußischen Justiz. Wenn die Richter erst einmal begriffen haben werden, daß in politischen Trog einzelner sprachlicher Schönheiten besigt das Wert nicht Prozessen die Nazis die obrigkeitliche" Anweisung zur falschen die Kraft, den Hörer zu paden und zu erschüttern. Die Symbolit Aussage und zum Meineid haben, bann werben die Urteile auch ist zu dünn. Die Handlung, die ganze Thematit reicht nicht für ein anders ausfallen. Schließlich war die Sozialdemokratie nur eine Drama, höchstens für eine Ballade aus, die melodramatisch von Bartei in der Roalition. Die bürgerlichen Koalitionspartner fanden tufit untermalt werden muß. Erst der Tod löst fonventionelle in fritischen Situationen immer noch Unterstützung bei anderen Schranken und seelische Hemmungen, und die Liebenden, die kaum Bartelen; die Sozialdemokratie stand allein, felbst die anbere pro- an ihre Sehnsucht glauben, finden in diesem Zustand die Fähigkeit, letarische Partet, die Kommunistische, versagte sich grundsäglich. die Kraft zum Geständnis. Zwei böse alte Männer sperren aus Für die preußische Regierung tam es in ben legten schmeren irgendwelchem Grunde den Weg zu dieser Seligkeit ab und geben Jahren besonders darauf an, dafür zu forgen, baß die Unterschließlich nach. Sie sind von der Atmosphäre schlimmer Intriganten fügungen an Erwerbslose und obffahrtsbe­treute, die ohne und Gehälter gezahlt werden tonnten, Das ist erreicht worden. Spötter, die heute noch voller Hohn auf die auf dem Marsch befindliche Sozialisierung" hinmeifen, feien darauf aufmertfam gemacht, daß heute schon über die Hälfte des Kapitals durch öffentliche Banten bewirtschaftet wird. Troß allen Abbayes find die Leistungen Breußens bei der Schule und bei der Bolfsbildung immer noch dreimal jo groß wie in der Bortriegszeit Aber das Entscheidende in der Braußanpolitit ift boch, daß die Bemegungs- und Handlungsfreiheit der Arbeitenorganisationen ge währleistet blieb.

Ein Muflechelipiel dafür, wie es nicht fein darf, findet man in Braunfdmalg. mo die Arbeiter faum noch über die Straße gehen fönnen, wo ihre 3elfungen aufs fchliminfte getnebelt und behindert werden.

Mit ihren Erfolgen tann bie Enzialbematratie getrost in ben Wahltampf gehen Genoffe Heilmann ging bann noch auf die turz Dar Schluß des Landtages von bürgerlichen Barteten gewünschte Sarauffagung des Bahlalters ein. Er betonte, daß die Sosial hemotratie diese Borherung ablehnen mußte, insbefonbare beshath, mot usir her Arbeiterjugend, der Jugend des Reichsbanners, der Bewertschaften und der Hammerschaften, für ihre aufopfernde arbeit bei den Bahlen nicht das Wahlrecht rauben wollten.

its

umbittert.

Roch blutarmer ist der Einafter..Das Herzwunder" von Wilhelm von Scholz , der mit Mönchen und sprechenden Mutter gottesbilbern Theater macht. Jedes echte mittelalterliche Spiel in feiner findlichen Primitivität wirkt überzeugender.

Keine schauspielerische Persönlichkeit pon Format stützt die Auf­führung. Trodene Deflamation haucht diesen Bersen kein Leben ein. Der Regisseur Bernd Hofmann forgt für mittleres Provinz ninean.

,, Das blaue Licht ."

CumpilloUfa Palast am 3op.

F. Sch.

Mis Seni Riefenstahl oor Jahren bas Gamial durch manbarte, hätte fte bort von Bauern bie Geschichte von ber Juntta, der man ein nicht wieder gutzumachenbes Unrecht antat. Diese unnta war ein Niemandslind, das in hellon Bollmondnächten den Monte Cristallo bestieg, deffen Gipfel in blauem Licht erstrahlte. Die Burfdjen des Dorfes pollten es der Juntta gleichtin doch einer nach dem anderen ftürzte ab. Darum hielt man die Juntta für eine Here, bis ein Maler ins Dorf tam. Der fleitert ihr nach und gewahrt, daß fie den einzig gangbaren Weg zum Gipfel weiß, mo eine Kristallgrotte ist, die bei Mondscheinbeleuchtung das meit

|

Irene Triesch spricht, Gertrud Bindernagel fingt und ber Männerchor Fichte Georginia bringt Bertonungen Goethescher Lieder zum Bortrag. Bollendete Bortragsfunft offen­bart sich an unsterblichen Werken.

-t.

Das Deutsche Theater feiert Goethe.

" Iphigenie auf Zauris."

Goethe zu Ehren brachte das Deutsche Theater am Rarfreitag­als einmalige Aufführung wieder die Iphigenie " heraus, die vor zwei Jahren auf dem Repertoire stand. Richard Beer Hofmann hat den Tegt auf bramatische Wirkung hin bearbeitet, und auch die Darstellung ist darauf aus, die starten Triebfräfte und Leiben­fchaften, die unter der scheinbaren Marmorglätte am Werke sind, stärker zu betonen. Eine völlige Lösung des Problems bringt auch diese Gestaltung nicht Die frühere Schönrednerei und das hohle Pathos sind mit Recht verpönt, aber der Realismus und die Natür­lichkeit, die erstrebt werden, geben dem Versdichter Goethe nicht immer, was dem stilisierten Drama geschuldet wird. Helene Thimig als Iphigenie, Matthias teman als Thoas( neu), Gustaf Grundgens und Paul Wagner als Orest und Polabes zogen das Bublifum in ihren Bann und ließen den Goethe triunt­phleren, der die Menschlichkeit auf den Hintergrund ursprünglicher Barbaret und unmenschlicher Greuel um so heller strahlen läßt.

d.

Schule, ist im Alter von 26 Jahren nach turzem, fchwerem Beca Skoronel, die Tänzerin und Mitinhaberin der Trumpy­Krantenlager am Donnerstagabend geftorben. Ein unerleglicher Berluft für die moderne Tanzfunft. deren strengster, rein abstratter Stil in ihr feine genialste Bertreterin hatte. Bera Storpnel, ge­borene Schweizerin und Enfeltochter des ruffischen Revolutionärs 2fgatrob, fam not sechs Jahren nach Berlin , wo sie unter der Pflege und Geltung ihrer Freunbin Trumpy in turzer Zeit zu hoher Meisterschaft heranreifte. Ihr früher Tod hat eine reiche Fülle von Hoffnungen zerstört. Die Berstorbene ist den Mitgliedern der Boltsbühne von zahlreichen Tanzmatineen, den Vorwärts"-Lesern auch als Mitarbeiterin unseres Feuilletons bekannt geworden.

Die Trauerfeierlichkeit für die Tänzerin Bera Sto ronel findet am Dienstag, beni 29. März, abends 7 Uhr, im Krema­torium Wilmersdorf statt.

Die Kamera zeigt ab beute neben dem Film Emil und die Detektive " den berühmten Füm Die Austernprinzessin" von Ernst Lubitsch .