0.7. Heinrich:
Ofterspaziergang mit Goethe
Am Frühstückstisch. Die Morgenzeitung ist durchgelesen und weggelegt. Frau Kerckel, bei der ich wohne, stört schon wieder: ,, Ein Herr ist draußen, ein älterer Herr."
,, Geben Sie ihm was...!"
Sie schüttelt den Kopf: Nein, er will nichts haben; er möchte Sie sprechen!"
Und als ich erstaunt die frühe Morgenstunde mit dem fremden Besuch in Verbindung bringe, fügt sie hinzu, es wäre ein sehr gelehrt aussehender Herr.
Alfo bitte!"
Er tritt ein. Er verbeugt sich. Er sieht aus mie: ,, Goethe.. aus Weimar ."( So stellt er sich vor.) Darauf war ich nicht gefaßt. Ich bemerkte es auch mit einer höflichen Einladung. Platz zu nehmen.
..Sie sehen mich so zweifelnd an, aber ich bin es tatsächlich, Doch wir wollen nicht hier im Zimmer diskutieren; wenn es Ihnen recht ist, gehen wir spazieren."
Frau Kerdel machte ein erstauntes Gesicht, als ich sofort mit dem Fremben die Wohnung verließ. Irgendwie tam er ihr befannt vor, der ältere Herr, der so geistreich aussah. Hatte sie sein Bild in einer illustrierten Zeitschrift gesehen? Da wurden öfters gelehrte Herren abgebrudt..
*
,, Sie schrieben vor einigen Tagen über mich: man möge mir den Gefallen tun und mich nicht in den Himmel heben," begann Goethe das Gespräch; ich hätte auch meine argen Schwächen gehabt. So ungefähr, nicht wahr? Sehen Sie, in all dem BeLobigungsbrast, der seit Wochen über mich ergeht, gefielen mir die Zeilen, und deshalb bemühte ich mich hierher, diesen kleinen Spaziergang zu unternehmen, weil Sie mich sicherlich besser durch Ihre Zeit führen können als Literaturprofessoren." Ich verbeugte mich dankend und wandte nur ein, wir würden in diesem immerhin fleinen Städtchen wenig zu sehen bekommen, was den Herrn Geheimrat Goethe interessieren dürfte.
Aber ich bin doch unzeitlich geworden, unsterblich, mein Geist ist überall anzutreffen... schrieb nicht einer Ihrer Kollegen so ähnlich?
Während er das sagte, verwandelte sich die Gegend unmerklich. Wir waren meilenweit von der Stadt entfernt: gingen auf einer
breiten Straße, die durch bergiges Gelände führte.
Lastkraftwagen fuhren vorüber Sie waren mit Blataten beklebt: Deutschland erwache!- Aus den einzelnen Wagen brüllten junge Leute ein blutrünftiges Lied von Hieb und Stich.
,, Eine Faschingsfahrt? In den Masken von Landsknechten? Der Gedanke ist luftig," bemerkte Goethe.
Es war mir peinlich, ihm widersprechen zu müssen: Nein, es handelt sich hier um die Erneuerer unseres Bater landes. Wenn die Leute müßten, was Sie da eben gefagt haben, wilrben fie Sie totschlagen."
Mich? Das mag wohl ein Irrtum sein. Ich komme aus Weimar !" sagte Goethe mit ziemlicher Betonung. Ja gerade beshalb."
Die Berge verschwanden. Schemenhaft wechselten Wälder, Seen und Felder während der nächsten Schritte. Lärm quoll auf. Ein Schupo fuhr uns an...
Hier dürfen Sie nicht weiter. Abgesperrt!" ,, Berzeihen Sie, der Herr neben mir ist Goethe, Johann Wolf gang Goethe aus Weimar , er möchte gern einen kurzen Besuch. Ganz egal, lieber Mann, ich fann Sie nicht rein lassen, Sie merden ba brin doch bloß verprügelt."
Wir stellten uns zur Seite und fonnten durch ein zerschlagenes Fenster in die Vorhalle schauen. Eben sprangen ein paar junge Männer auf ein Mädel, fuhren ihr in die Haare und schleiften sie über den Boden; andere, die der Wehrlosen zu Hilfe kamen, wurden von der Uebermacht gepackt und mit Fäusten zu Boden geschlagen. ,, Entsetzlich warum baut man aber ein Tollhaus mitten in die Stadt? Als Weimarscher Minister hätte ich solchen Frevel nie und nimmer zugegeben."
Goethe mar aufgebracht über soviel Unvernunft der Behörden. Wie aber sollte ich ihm flar machen, daß es gar kein Tollhaus ist, sondern die Berliner Universität; daß die jungen Leute nicht Geistestranke sondern deutsche Studenten sind! Ich suchte nach Worten und stammelte Erflärungen. So gut es ging.
"
,, Was tun sie aber hier in diesem Haus?" Sie studieren Philosophie, Juristerei, Medizin und leider auch Theologie, mit heißem Bemühen..." Der Geheimrat zweifelte an meinem Berstand, aber die amtliche Auskunft des Schupo, an den er sich wandte, lautete ebenso, wenn auch nicht so faustisch.
,, Warum aber, warum schlagen sie sich halbtot dabei?" Weil der eine Teil von ihnen geistige Freiheit garantiert haben will. Das laffen die anderen nicht zu." Dann gehört wohl den Querulanten eine Tracht Prügel von Amts wegen
die für die Freiheit des Hirns eintreten." Rein, es ist gerade umgekehrt; die anderen werden angefallen,
Kampf war aber schon beendet. Nur ein paar Bücher, die die Da riß Goethe fich los und stürmte in die Borhalle. Der allerlei Hiebwaffen auf den Fliesen. Mit seinem Fuß stieß der Studentin soeben noch unter dem Arm trug, lagen zerfekt unter Dichter des Faust eine Stahlrute beiseite; das darunter eingezwängte Blatt wurde frei... Verse standen darauf, und als sich der Kopf des alten Herrn aus Weimar darüber beugte, fiel der Blick auf Bogelweide.) eine Zeile: Deutsche Zucht geht über alles!( Walther von der
der Geheimrat Goethe vor sich hin und verließ die Halle. Da hat der Herr Kollegen sich scheinbar sehr geirrt," brummte Draußen schien die Sonne. Den alten Herrn aber fröstelte Schon wenige Augenblicke später waren die steinernen Wände der merkwürdigerweise. Er bat mich, diese seltsame Stätte zu verlassen. Häuser zurückwichen, lindere Luft wehte uns um die Ohren und spielte mit dem weißen Haar auf dem entblößten Haupte meines schweigsamen Begleiters. So gingen wir lange,
Da flog Gesang über die Wiesen: Burschen und Mädel zogen hinter roten Wimpeln durch das Tal.
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Der Alte aus Weimar blieb stehen und sah ihnen nach. Arbeiter." erflärte ich, als er sich fragend nach mir um= wandte. Sie stehen an eisernen Maschinen, die ganze Woche über, und ihre Gesichter merden früh alt. Aber sie tönnen noch singen und lachen, meil sie einen großen Glauben haben, der denen- porhin fehlt! Den Glauben an freie Geschlechter."
Am Sonnabend wäre er ohne jegliche Arbett miltenb geworden. Deshalb befahl ihm der Rabbi immer am Freitagabend, den Mund zu öffnen, und nahm den Schem Hamforasch heraus, worauf der Golem wie tot zur Erde sant. Erst bei Sabbatausgang legte der Rabbi dem Golem die Zauberformel wieder in den Mund, um ihn wieder zum Leben zu erwecken. An einem Freitag vergaß der Rabbi, das zu tun, und der Golem wurde toll. Bäume riß er aus der Erde, Häuser stieß er ein und warf mit Felsstücken mie mit Gummibällen umher. Als der Rabbi das hörte, erschraf er. Doch er wußte sofort Rat. Er befahl dem Kantor in der Altneusynagoge, Das Lied vom Einzuge der Sabbatbraut nicht zu Ende zu singen, so daß der Sabbat noch nicht offiziell verkündet war. Flugs eilte er dem Golem entgegen, herrschte ihn an und nahm ihm den Bergamentstreifen aus dem Munde. Erst dann durfte das Lied weiter. gesungen werden.
Aber Undant ist aller Welt Lohn. Als der Rabbi seinen braven, stummen Diener nicht mehr brauchte und ihn auch dessen ungeMit den beiden schlachte Gestalt perdroß, vernichtete er ihn. Männern, die bei Golems Erschaffung Elemente vorgestellt hatten, führte er den armen Golem, auf einer Leiter friechend, auf den Dachboden der Altneusynagoge. Dort nahm er ihm das Bergament aus dem Munde, und als er zu Boden fiel, machten alle drei den ganzen Hokuspokus, den sie bei seiner Schöpfung getan hatten, Lehm. So soll er auf dem Dachboden unter alten Gebetbücher in umgefehrter Reihenfolge. Der Golem wurde wieder zum Stüd jahrhundertelang aufbewahrt worden sein Lange getraute fich niemand, hinaufzukriechen, um sich davon zu überzeugen. Erst vor einigen Jahren bestiegen maghalsige Männer den Dachboden, fanden aber dort nur altes Gerümpel.
Der größte tschechische historische Romanschriftsteller Alois Jirafet erzählt eine schöne Sage von Rabbi Löws Tode: Die Sonne änderte ihren Lauf, und die Best mütete in Prag . Am ärgsten ging es in der Judenstadt zu. Hunderte von Leichen brachte man auf den Judenfriedhof. Der Rabbi begab sich seiner Pflicht entsprechend dorthin. An der Friedhofstüre lauerte aber der Tod auf ihn. Rabbi Löw erblickte den Knochenmann, ging auf ihn zu und entriß ihm schrieben stand. Fluchend eilte der Tod davon Ein anderes Mal ein Stück Papier , auf dem fein Name und der seiner Freunde ge= näherte sich der Tod dem Rabbi im scheu gewordenen Roffe, dann wieder im herabstürzenden Moldauufer, doch der Rabbi erkannte ihn stets und fonnte sich rechtzeitig retten Der Tod jagte ihm in pogromluftigen Bragern nach. Des Rabbi Macht aber war stärker:
Die Steine, die man ihm nachwarf, verwandelten sich in Blumen. Immer wieder wußte der Rabbi den Tod zu bannen. Endlich aber ereilte er ihn doch. Der 80. Geburtstag des Rabbi war gekommen. Rose. Er vergaß seinen Feind und gedachte nur der schönen JugendMan brachte ihm Geschenke. Seine Frau reichte ihm eine schöne tage, die er mit seiner Frau als Braut in Liebe verlebt hatte. Er rodh an der Rose und fant zur Erde. Der Tod hatte sich in der Rose versteckt.
Walther Appell:
DerGruß vom Osterhafen
Babba, enn scheen Gruß fon Oberhasen Mach teen Schbaß, Junge!
Haben diese jungen Menschen mich gelesen?" fragte Goethe Diberhasen ausrichden. Ich habbn nämlich gedroffen.
Das iß doch fee Schbaß. Ich soll dir em fcheen Gruß fon
unvermittelt.
Möglich. Bielleicht, Herr Geheimrat. Genau meiß ich es nicht, denn es bleibt ihnen zum Studium des Faust nur wenig Zeit." Und wenn sie nichts von mir gelesen hätten, ich stehe ihnen viel näher als all den rausenden Bücherfressern, die aus unserem
Land eine Hurenherberge machen wollen."
Zornig flang das. Eine Weile wurde tein Wort weiter gemechselt. Der Gesang ebbte ab, von ferne wehten die Wimpel schwach noch herüber.
Der Weimarer aber mußte rasch vorgeschritten sein, denn als ich meinen Blick wieder nach vorn wandte, war er verschwunden.
Rudolf Illory: Der Golem von Prag
Unzählige Sagen umschmirren die alte Stadt Brag, die sich heute in überaus raschem Tempo zur modernen Großstadt um wandelt. Neben den von Menschenmengen dicht angefüllten Haupt straßen bleibt Alt- Brag mit seinen ruhigen Gäßchen und idyllischen Blägen weiter bestehen. Die Kleinseite mit ihren zahlreichen Barod paläften und Kirchen, der Hrabschin mit der Burg, Teile des Byschehrad und der Altstadt haben noch das alte Gepräge von früher. Der Verein für Alt- Prag sorgt dafür daß die modernen Architekten ihre Pläne, Brag nach dem Lineal umzugestalten, nicht so rasch ausführen können. Bor dreißig Jahren fiel infolge der Sucht, Prag zu modernisieren, der älteste Teil von Prag , die Judenstadt, der Spizhade zum Opfer. Wohl fonnten die frummen, minteligen, engen und ungefunden Gäßchen des Prager Ghetto nicht stehenbleiben, aber an ihrer Stelle baute man moderne Miethäuser mit allerlei stillosen Türmchen. Inmitten solcher geraden Straßen stehen noch, von der staatlichen Denkmalpflege geschüßt, drei Ueberreste der ehemaligen Judenstadt: die aus dem 13. Jahrhundert stammende, im gotischen Stil erbaute Altneus fynagoge, das jüdische Rathaus mit einem hebräischen Zifferblatt und der berühmte alte Prager Judenfriedhof. Um diese Orte herum entstanden die meisten Prager Sagen. Die schönste von ihnen ist die vom Golem, dem künstlich erschaffenen Diener des Hohen Rabbi Löm. Biele, auch deutsche Dichter Gustav Meyrink 1. a. m. haben den immer dankbaren Golemstoff in Romanund Dramenform verwertet.
| Grabe zitieren. Rabbi Löw soll es ihm unter der Bedingung ver sprochen haben, daß er nicht lachen merde. Bei der Totenbeschwörung in einem abseits gelegenen Teile der Burg ergößte sich der Kaiser an den langen Bärten von Abraham, Isaak und Jakob. Als aber der leichtfüßige Naphtali, der Sohn Jafobs, über Kornähren daherhuschte, da konnte der Kaiser nicht länger an sich halten und brach in ein Gelächter aus Sogleich war aller Sput verschwunden, und die Decke drohte einzustürzen.
Rabbi Löw war ein geschickter Mechaniker und verstand es, Spielzeugfiguren herzustellen, die allerlei Kunststückchen aufführten. Daraus entstand wohl die Sage, der Hohe Rabbi Löw hätte sich einen Diener aus Lehm gefnetet, den er Golem nannte. Die Prager Sage weiß zu berichten: Der Rabbi begab sich um Mitternacht mit zwei Männern nach dem Moldauufer. Dort nahmen sie einen großen Klumpen Lehm aus dem Flußwasser und formten daraus betend und fingend bei Fackelschein eine männliche Figur mit allen Gliedern. Der eine dieser Männer sollte das Sinnbild des Elementes Feuer sein. Diesem befahl der Rabbi, sleben Rundgänge von rechts um die Figur zu machen und dabei eine Beschwörungsformel zu sprechen. Er tat es, und der Lehmkörper- bas Element Erde wurde warm. Dann mußte der andere, ber Repräsentant des Elementes Wasser, sieben Rundgänge um die Figur pon links her machen, und die Figur fülite sich mit Blut. Hierauf machte der Rabbi als Element Luft selbst einen Rundgang, blies der Figur in die Nase und legte ihr einen Pergamentstreifen, auf dem der höchste Name Gottes- Schem Hamforasch- stand, in den Mund. stand, in den Mund. Sich nach allen Himmelsrichtungen verbeugend, fagte er einen Spruch aus der biblischen Schöpfungsgeschichte und befahl der Figur, aufzustehen. Der Lehmkörper wurde lebendig und stand auf. Nun erft bemerkten alle drei, daß er splitternacht war und sie mit ihm nicht so in das Ghetto gehen könnten. Schnell holte man hose und Rock vom Synagogenbiener und fleidete den neugeborenen Riesen ferl an.
Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts refibierte in Brag auf dem Hradschin der Kaiser Rudolf II. Er war ein melan cholisch veranlagter Mann, der sich lieber um Kunst, Alchimie, Aftrologie, Magie und sonstige Geheimwissenschaften als um Staats geschäfte kümmerte. Zahlreiche Abenteurer aus aller Herren Länbern waren damals in Prag verfammelt und es ging ihnen am Hofe des leichtgläubigen Fürsten nicht gerade schlecht. In der Brager Judenstadt, deren Bewohner unter Rudolf II. ihren Geschäften ruhig nachgehen tonnten, lebte zu biefer Belt ber aus Galem, dar zum Brivathianer des Hosen Rabbi Böm murde, Worms stammende gelehrte Rabbi Bom Bezalel. Er stand im Rufe eines bebeutenden Stabbalisten und mächtigen Zauberers. Auch Kaiser Rudolf erfuhr non feinem Ruhme. Man erzählt, daß der streng tatholische Monarch dem orthobogan Judenrabbi einen Be fuch in feiner Wohnung im Ghetto abgestattet habe, mobei ihn ber berühmte Astronom Incho Brahe begleitet haben foll Rabbi Löm foll ihm damals die pruntvollen Burggemächer nom Hrabfchin herab in sein bescheidenes Stubierzimmer gezaubert haben. Dar aufhin murde ber Rabbi zur Audienz befohlen. Der Kaiser ver langte von ihm, er folle alle Uruäter und Söhne Jakobs aus dem
Boldfink- Einhänder
verrichtete folgjam alles, was man ihm befohlen hatte. Denn ar war stumm. Niemals ließ er sich in ein Biebesgetändel mit einer Röchin ein: man hatte ihm abfichtlich teinen Geschlechtefinn gegeben, Damit er ben Ghettofrauen nicht gefährlich warbe. Tragbem der Rabbi as streng parbatan hatte. ben Golem in der Hauswirtschaft zu vermenben, mollte es feiner Frau nicht einleuchten, marum er müßig herumgehen follte. Sie befab ihm Baffer zu holen. Wie Goethes Zauberlehrting bolte und goß er immer wieder Wasser in die Küche, bis ihm der Rabbi felbft befehlen mußte, aufzuhören. Der Golem arbeitete sechs Tage in der Woche ohne Müdigkeit.
Neuheit
Prospekt gratia.
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Du hasdn Dsderhasen gebroffen? Wo dn?
Wo ich heide frieh in de Schule ging, ba heerbe ich blehlich Schridde hinder mir. Unn wo ich mich umgud, ba iffes br Older. hase. Ich denke erscht, enne Deischung will mich fobben-awr da fing der zu reden an.
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Ach nee. Unn was habr denn da gesagt? Habb teene Angst, mei guhdes Kind, ich buh dr nischt. Mich machen se bloß immer gefährlicher als wie ich in Werffichteet bin. Unn dann hadr mich grießen lassen?
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Ja. Mei liewes Kind, hadr gesagt, ich habe nich fiel Zeit. Wenn de zu Middag heemkommst, da fannsde mal dein Babba Scheen fon mir grießen unn tannson sagen, er follde nr nich so sinn. Ich häddes mir andersch iewrlegt. Wegen den baar Dummheeden, die de gemacht hasd, brauchdr dich nich so schdreng zu schbrafen unn dir feen Fodegrafenabbarahd foofen. Sagn nr, fon mir aus tenndr dir ruhig die Freede machen. Ich dähde andre Jung in dein Alder fenn, die wärn noch fiel greeßre Lumbriche unn häbben noch fiel dollere Schdreiche follfiehrt.
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Du, schbar dir jedes weidere Wort! So ein Schwindel, den de dir da ausgedacht hast! Dentst du filleicht, das gloob ich?
Das is awr ungerecht fon dir, Babba. Ich habb dir immer alles gegloobt, menn du gesagt hast, du häddest dn Osderhasen gebroffen unn der hädde das unn das gesagt. Weindwegen dieser Dage, du solidest mir teen Fodegrafenabbarahd foofen, weil ich nich gefolgt hädde.
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Das iß doch was gans andres. Wieso denn?
Weil ich bei Fader bin.
Was ihn da dr Underschied: Wenn du dn Osderhasen driffst unn er redt mit dir, da isses wahr unn wenn ich dreff unn er redt mit mir, da iffes Schwindel? Wie wär dn das meeglich? Weil der sich mit solchen Laufejung nich einläßt, mie
mit dir!
Unn der wollde doch noch in de Schdadt unn Farme foofen fr Awr wenne nich fiel Zeit hadde. Ich habs drsch doch gesagt. feine Eier, unn Ferschiednes, masr sonst noch brauchde. Also nowr hat, unn mu toossde mir den Fodegrafenabbarahd? ich habb mei Schbrichel ausgerichdet, was der mir offgedragen
Fällt mir gar nich ein.
Amr Babba, das kannsde doch dn Osterhasen nich anduhn! Du durchdriemner Bimmel, jest wolln mier mal vernimfdig midnander schbrechen, unn wolln uns nischt formachen gegenſeidi. Du hason Osterhasen nich gedroffen! Wie de das ne so schdeif behaubden kamst?!
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Bie ich das kann? Das will ich dir sagen! Enn Osterhasen gibbos nämlich iemorhaubt nich. Das hamm bloß mier Eldern uns jo ausgedacht fr unire bäddagogischen Zmede. Sa lange wies uns baßt, bleim mier drbei amr nich länger. Unn daß de Kinder du Schließ rumdrehn, das tamunt nadierlich ersch recht nich in Bebracht. So, nu fannsde sehn, wo de mit dein frechen Schwin del bleibst! Sifbe, wie fcheen schoille du off cemal bift! Biegen bamm turge Beene.
Daß ich so schdilla bin, das hat enn gans andern Grund. Ich ismrteg mir grabe was.
So? Was dn? Ich denke, wenn be mir eemal rein Wein iepr das Märchen fon Diterhasen eingeschenkt hast, da tennben mier doch poch gleich die andern Sachen noch erledjen.
Was denn fr andre Sachen?
Ru, dn Rubbrecht, unn de Draumfee, unn dn Klabberschdorch.
Dieser Halter öffnet sich durch einen Druck sofort selbst. Nichts zu schrauben. Für Wiederverkäuter Anfragen: Goldfink, Berlin W, 8(
Friedrichstraße 74, 143, 183, 183 Leipziger Str. 113, Ecke Mauerst Tauentzienstr. 4.& Wittenbergpl Spittelmarkt ecldfinkecke.