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19.3ebrgen 1. Beilage des Vorwärts

Rr. 148 49. Jahrgang

Preiskommissar und Gemeinden.

Verhandlungen über Senkung der Kommunalabgaben.

Nach eingehenden Berhandlungen mit den kommunalen Spitzen­verbänden hat der Reichskommissar für Preisüberwachung zur Ergänzung und Unterstützung der Bestrebungen auf Senkung der Preise für lebenswichtige Waren und Leistungen die Gemeinden und Gemeindeverbände aufgefordert, die Möglichkeit einer Senkung der bisher erhobenen kommunalen Gebühren, Beiträge und privatrechtlichen Leistungsentgelte zu prüfen. Dieser Aufforderung wollen die Gemeinden und Gemeindeverbände nachkommen, obwohl die kommunalen Haushalte durch die steigenden Wohlfahrts: I aften und den Rückgang des Steueraufkommens außerordentlich belastet sind. Die Nachprüfung wird sich im wesentlichen erstreden auf die Gebühren für Müllbeseitigung, Kanalisation und Straßenreinigung, Martthallen, öffentliche Vieh- und Schlachthöfe sowie Fleisch beschau und Trichinenschau, Friedhöfe und Krematorien, Badeanstalten, Krantenhäuser, heil und Pflege anstalten, Krüppel und Siechenheime und sonstige Anstalten auf dem Gebiet des Gesundheitswesens, ferner auch auf das Gebiet der privatrechtlichen Leistungsentgelte, insbesondere auf die Nachprüfung der Gebühren des Reflame- und Anschlag wesens sowie auf die Entgelte für Tankstellen.

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Zur Sentung der Entgelte sollen grundsätzlich alle Erspar niffe verwandt werden, die den Gemeinden und Gemeindever­bänden aus der vierten Rotverordnung vom 8. Dezember 1931 durch die Verminderung der Selbstkosten entstehen. Eine Senkung der Ge­bühren unter die Selbst kosten tommt nicht in

| Frage. In den Fällen, in denen die Entgelte die Selbstkosten nicht decken, ist eine Senkung überhaupt nicht erforderlich. Da es bei den ständig steigenden Wohlfahrtslasten und den rückgängigen Steuereingängen vollkommen ausgeschlossen erscheint, daß in einer Gemeinde sämtliche für eine Nachprüfung in Betracht kommenden Anstalten ihre Gebühren und sonstigen Entgelte senten können, lassen die Grundsätze es zu, die Ersparnisse aus der Notver­ordnung und die Minderung der Sachkosten gegenüber dem Stande vom 1. Juli 1931 innerhalb der Verwaltung zusammenzuziehen und zu besonders kräftiger Senkung an einzelnen Stellen, z. B. bei den Gas- und Elektrizitätswerken oder bei den Schlachthofgebühren usw., je nach den Bedürfnissen des einzelnen Ortes, soweit nicht gesetzliche Bestimmungen entgegenstehen, zu verwenden. Die gesamte Durch­führung der Gebührensenkung ist davon abhängig, daß nicht der Reichsminister der Finanzen oder die zuständigen obersten Landes­behörden auf Grund gefeßlicher Bestimmungen Anordnungen über die Verwendung der den Gemeinden oder Gemeindeverbänden aus der Notverordnung entstehenden Ersparnisse getroffen haben oder noch treffen werden. Bon zahlreichen Groß-, Mittel- und Kleinstädten sind bereits entsprechend diesen grundsätzlichen Mitteilungen Senfun gen von kommunalen Gebühren, Beiträgen und privatrechtlichen Leistungsentgelten vorgenommen worden.

Die Stadt Berlin hat die vom Preiskommissar angeregte Senkung der Kommunalgebühren bereits bei der Müllbeseiti gung, den Gebühren für den Schlacht und Vichhof und den Markthallengebühren durchgeführt.

Kleine Sünder vor dem Strafrichter.

Großes Aufgebot wegen Lappalien.

Mit einem Ernst, mit einer Gewichtigkeit und mit dem Auf­gebot eines großen umständlichen Behördenapparates, die ver­blüffen und denen das Volk verständnislos gegenübersteht, geht man immer wieder gegen kleine und kleinste Sünder vor. Jedes­mal tönnen sich die Behörden mit gutem Recht auf bestehende ,, Vor­schriften" berufen, aber der Außenstehende kann sich des Eindrucks nicht ermehren, als ob des. Guten manchmal doch zu viel getan wird und daß es besser wäre, wenn solche wahrhaften Lappalien von einem energischen Staatsanwalt niedergeschlagen würden.

Ein paar Pfund Rosenfohlst

Zwei arbeitslose junge Leute, bisher völttg unbestraft, stehen vor dem Amtsgericht Lichtenberg . Eines Abends hatten sie sich auf den Weg nach der Landsberger Chaussee gemacht und dort von dem Acer eines Hohenschönhausener Land­mirts insgesamt vier Pfund Rosenkohl entwendet. Aus Hunger, wie sie sagen, und man glaubt ihnen das. Beide be­tommen färgliche Unterstützungen, die faum zum notdürftigsten Lebensunterhalt ausreichen. Da sie einmal Appetit auf Gemüse hatten, tanien sie auf die Idee, sich Rosenkohl zu verschaffen. Vier Bfund stahlen sie, Wert noch nicht 60 Pfennig! Der eine aber hatte einen Schlagring bei sich getragen, das legte man ihm be­sonders zur Last. Trotzdem nach der Anordnung des preußischen Justizministers derartige Bagatellfachen gemeint ist hier nur der Diebstahl des Rosenkohls gar nicht aufgerollt werden sollen, kam das Gericht zu einer Verurteilung beider Angeklagter, die zu

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Aus dem Russischen übertragen von Werner Bergengruen . Und ein wenig weiter rückwärts, in Charbin , verdienten die Hyänenschwärme der Miltärbeamten und Schieber Mil lionen am Blut der Soldaten, in Restaurants und Kabaretts tobten die Orgien, in den Bordellen sammelte sich die Blüte der ruffischen Prostitution und die Bogen gingen bergehoch. Und beim Gläserklirren in der Etappe, beim Kanonendonner on der Front stahlen die Intendanten die Ausrüstung und Verpflegung, die für die Soldaten bestimmt waren, und die Soldaten fonnten barfuß laufen und hungern. Und während ein Admiral sein Geschwader niemand weiß warum, in englische Gewässer führte und dort die Fischerboote von Hull beschoß, riß ein anderer bei Zufima die russische Flotte ins Verderben, ließ Millionen und aber Millionen russischen Nationalvermögens, Tausende und aber Tausende russischer Seeleute in den Wellen des Ozeans versinken. Das alles ist noch gar nicht so sehr lange her. Zehn Jahre. Aber wer fann dafür bürgen, daß solche Dinge sich nicht wiederholen werden?

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Morgen find wir in Nifolst Ussurijst. Die Raserne.

Das Begleitfommando brachte mich nachts, unmittelbar vom Bahnhof, zur Regimentskanzlei, wo der Schreiber vom Dienst mich verschlafen, empfing. Zugleich wurden meine Militärpapiere abgegeben, und so war ich augenblids aus einem Transportgefangenen zu einem Soldaten geworden.

Als es sich herausstellte, daß ich mich faum auf den Beinen halten konnte, wurde ich ins Regimentslazarett übergeführt.

Nach all den Entbehrungen und Leiden des Gefängnis lebens erschien mir das Lazarett, als ein Dorado an Sauber­feit, Komfort, Ruhe und Geborgenheit, Einzelheit, frische Wäsche, richtiges Essen - das war wie ein neues Leben. Dic

ie 15 Mart Geldstrafe verurteilt wurden. Wegen des un­befugten Waffenbesizes wurde der eine zu weiteren 20 Mart Geldstrafe verurteilt.

Jain CA

Mittwoch, 30. März 1932

Reichsbahn vier verschiedene Abteile hat, zweiter Klasse und dritter Klasse, Raucher und Nichtraucher, so daß jedesmal, menn ein Zug einfährt, ein wildes Hin und Her sämtlicher Fahr­gäste nach dem richtigen Abteil entsteht. Er erklärte sich auch bereit, die Preisdifferenz von 10 Pfennig zu bezahlen, aber er sei nicht imstande, die von dem Kontrolleur geforderte Ordnungsstrafe von 3 Mart zu erstatten. Erst als von der Reichsbahn eine Betrugs= anzeige gegen B. einlief, holte er die Zahlung der Ordnungs­strafe nach. Bor dem Am is gericht Berlin- Mitte stellte sich heraus, daß B. bereits zweimal wegen Betruges verurteilt morden war, so daß seine Tat einen mit Zuchthaus bedrohten Rück fallbetrug. darstellte. Der Amtsanwalt billigte dem Angeklagten mildernde Umstände zu und beantragte für den Betrug um 10 Pfennig die Mindeststrafe von drei Monaten Gefängnis. Amtsgerichtsrat Spone sprach aber den Angeklagten verständigerweise von der Anklage des Rückfallbetruges frei, da ihm beim Besteigen der falschen Wagenklasse eine betrügerische Absicht nicht nachgewiesen werden konnte.

Vom U- Bahnzug zermalmt. Aufregender Vorfall auf dem Bahnhof Breitenbachplah.

Auf dem U- Bahnhof Breitenbachplatz spielte sich in den gestrigen Abendstunden ein entfeßlicher Borfall ab. Gegen 17.30 Uhr wart sich plötzlich eine Frau vor die Räder eines einfahrenden Zuges. Dbgleich der Führer mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu bremsen versuchte, konnte er den Zug auf die kurze Entfernung nicht Die beiden ersten mehr rechtzeitig genug zum Halten bringen. Wagen rollten über die Unglückliche hinweg, der beide Beine, ab­gefahren wurden. Die alarmierte Feuerwehr holte die Selbst­mörderin, nachdem die Strecke stromlos gemacht worden war, unter dem Wagen hervor. Ein hinzugerufener Arzt fonnte nur noch den Tod feststellen. Nach den polizeilichen Ermittlungen ist die Lebens­müde eine 32 Jahre alte Berkäuferin Maria Moser aus der Else­straße 15 in Zehlendorf . Der Grund zu dem Berzweiflungsschritt ist noch unbekannt. Durch den Borfall wurde der U- Bahnbetrieb in beiden Richtungen empfindlich gestört.

Die Schulferien in diesem Jahr.

Für die Schulen Groß- Berlins sind in diesem Jahre die Ferien mie folgt feftgefeßt:

Sommerferien.

Pfingsten

Herbstferien

Weihnachten

vom 7. 5. bis einschließlich 22. 5.1932

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30. 6. 30. 9.

4. 8.1932

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4. 10. 1932

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10.12.

8. 1.1933

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An den Terminen hat sich gegenüber den Vorjahren nichts Wesentliches geändert, lediglich daß die Pfingstferien wegen des frühen Pfingstfestes schon am 7. Mai beginnen.

Lafifahn im Nordhafen gesunken.

Der Mann, der in der Zeitungsmappe wühlte. Der nächste Fall ist. besonders grotest. Man stelle sich vor, ein älterer Arbeiter ist wegen versuchten Diebstahls" angeflagt, weil ihm zur Last gelegt wird, in der Berliner Straße zu hohen schönhausen, wo er auch arbeitet, in früher Morgenstunde eine Mappe, in der Zeitungen enthalten waren, durchwühlt zu haben. Eine Frau, die Zeitungen austrägt, hatte ihre Mappe dort stehen lassen, ihr Ehemann, der auf der anderen Seite wartet, beobachtete muth, mie ein Mann ſich an die Tasche, in der Exemplare einer Ber- Fesmitraße ein Laſttahu zum Sinten gebracht. Der Schiffer unth liner Lokalzeitung schlummern, heranmachte und in ihr herummühlte. Wollte der Mann Zeitungen stehlen? Wie dem auch sei, die Polizei wird benachrichtigt und alsbald flatterte dem Mann ein Straf­befehl über drei Wochen Gefängnis wegen versuchten Dieb­stahls ins Haus! Er beantragte richterliche Entscheidung. Trotzdem der Amtsanwalt die Gefängnisstrafe auf 1 Woche ermäßigt haben wollte, kam das Gericht vernünftigerweise zu einem Freispruch des Angeklagten auf Kosten der Staatskasse.

Um 10 Pfennig beinahe ins Zuchthaus. Mit einer Fahrkarte 3. Klasse war der Angeklagte B. in die 2. Klasse eines Borortzuges gestiegen. Als er unterwegs von einem Kontrolleur zur Rede gestellt wurde, behauptete er, bei Abfahrt des Zuges versehentlich in das falsche Abteil gesprungen zu sein, eine Erklärung, die durchaus nicht von der Hand zu weisen ist, weil die

qualvolle Reise lag hinter mir. Und wie ich diese ausge­dehnte Ruhe genossen habe! Die mir verordneten Bäder wirkten Wunder.

Mein jugendlicher Körper verlangte das Seine. Nach der langen Fastenzeit entwickelte ich einen geradezu wölfischen Appetit. Selbst die verstärkte Refonvaleszentenration er wies fich als unzureichend. Ich hatte mir sofort von einigen Landsleuten etwas Geld geliehen und ließ mir für ein 3wanzig­fopefenstück vom Koch noch eine Portion Beefsteak geben. Außerdem fonnte ich noch die Portionen einiger Lazarett­fameraden, die ohne Appetit waren, mitverzehren.

Mir waren Arseninjektionen verordnet worden. Diese Injektionen nahm der Sanitätsunteroffizier auf eine geradezu barbarische Weise vor. Im ganzen Lazarett gab es nur eine einzige dicke Nadel mit verbogener Spitze, eine Nadel, die selbst in den Händen des erfahrensten Chirurgen die größten Schmerzen hervorrufen mußte; in den Händen eines Sanitätsunteroffiziers wirfte sie wie ein aus dem Dieler Madrider Museum gestohlenes Folterinstrument. Sanitätsunteroffizier nahm noch eine andere gräßliche Pro­zedur mit mir vor. Der Assistenzarzt hatte offenbar in einem Anfall von Delirium tremens, an dem er später starb, dem Sanitätsunteroffizier befohlen, die Borte von meinen Fu­runkeln mit der Pinzette zu entfernen. Das war eine sinn­loſe Grausamfeit, aber der Sanitätsunteroffizier führte ge­wissenhaft den erhaltenen Befehl aus, und ich mußte so lange leiden, bis der andere Arzt vom Urlaub zurückkehrte und diese schauderhafte Therapie schleunigst untersagte.

Ich gehörte ja nicht nur zum Mannschaftsstande, sondern war auch noch Refrut, stand also auf der alleruntersten Stufe, während der Sanitätsunteroffizier bereits Sergeantenrang hatte. Da gab es natürlich keinen Widerspruch.

In den ersten Tagen meines Lazarettaufenthalts fam ich auf der Suche nach dem Sanitätsunteroffizier in das Simmer, in dem die Unteroffiziere, wohnten, soweit sie zum Sanitäts­dienst oder zur Kanzlei gehörten.

Nach alter, offenbar tadelnswerter Gewohnheit fagte ich instinktiv: Guten Tag!"

leberraschenderweise wirkte dieser Gruß auf alle An­wesenden wie ein empörendes Schimpfwort.

,, So was von einem Ruppsack! Grünschnabel, ver­dammter! Sat man so etwas erlebt! Kommt einfach herein und sagt: Guten Tag!" Scher dich raus, komin wieder her ein, und benimm dich, wie es sich gehört!"

Ich begriff nichts, ging aber hinaus und tam dann

Durch Ueberladen wurde gestern abend im Nordhafen an der feine Familie fonnten sich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. Als die alarmierte Feuerwehr und das im Westhafen stationierte Feuer­ Lösch boot II an der Unfallstelle eintrafen, war der Kahn bereits unter der Wasseroberfläche verschwunden. Der Lastkahn hatte an der Ladestraße festgemacht. Von einem Bagger wurden schon seit Tagen große Sand- und Schlammengen überladen. Als gestern gegen 18 Uhr der Bagger seine Tätigkeit wieder aufgenommen hatte und Sand überschaufelte, bekam der Kahn auf einer Seite llebergewicht und das Wasser drang in großen Mengen ein. In knapp 10 Mi­nuten war der Kahn gesunken. Die Unfallstelle ist vom Wasserbauamt gesperrt und durch rote Warnungsflaggen markiert worden.

Affeffor Glade gestorben. An den Folgen einer Operation ver­starb in Berlin der durch den Stinnes- Standal in peinlicher Weise bekannt gemordene Assessor Glade.

[ aurück. Später sollte ich alles begreifen. Der Untergebene darf zum Vorgesezten niemals als Erster ,, Guten Tag" jagen, fondern nur auf dessen Gruß mit der Formel: Gesundheit wünsche ich, Herr Unteroffizier!" antworten.

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Die dreizehn Insassen des Lazaretts waren zum größeren. Teil Schwerkranke. Neben mir lagen drei Leute mit afuter eitriger Pleuritis, die bei allen genau den gleichen Verlauf nahm. Zwischen den Rippen waren bei ihnen Einschnitte vor­genommen worden, aus denen Drainagen zur Eiterabjonde­rung herausragten. Die Kranten lagen unbeweglich, atmeten schwer und husteten dumpf. Ihre Gesichter waren erdfarben und ausgemergelt. Die qualvolle und gefährliche Krankheit, die schmerzhafte und nervenaufreibende Drainage, das lange. Liegen im Lazarett, all das ließ die Patienten wie Todes tandidaten mirten. Diese einfachen Bauernburichen, meder an das Krankfein noch an die ihnen unheimlichen ärztlichen Kunst­griffe gewohnt, faßten alles als ererei auf und waren von ihrem baldigen Tode überzeugt.

Etwas weiter ab lagen Kranke mit Lungenentzündung, Influenza, einer mit Storbut, und am äußersten Ende der Baracke waren die Bettnässer untergebracht. Diese dientén dem ganzen Lazarett zur Erheiterung, den Aerzten, Sanitäts­unteroffizieren und Kranken. Alle hielten sie für Simulanten, da unheilbare Beitnäffer tatsächlich vom Militär entlassen wurden. Ihre Matratzen begannen ein paar Tage nach ihrer Einlieferung unerträglich zu stinken, und der Arzt befahl ihre Entfernung, so daß die Patienten ganz ohne Matratzen da lagen. Nachts wurden sie mehrere Male geweckt, aber immer war es schon zu spät.

Neben mir lag ein Patient mit einer phlegmonartigen Entzündung am Bein. Er war schon lange im Lazarett. Zu­fällig entdeckte ich das Geheimnis seiner anscheinenden Un heilbarkeit. Als ich eines Nachts auf die Toilette ging, fah ich ibn mit abgenommenem Verbond. In den Händen hatte er einen Federhalter, den er jo tief in den Phlegmongang ein­führte, daß nur noch die Feder selbst herausragte. Auf diese Weise riß er die, fast schon verheilte Bunde mit einem schmuzigen Hölzchen wieder auf. Ich rief ganz empört: Was tust du da? Du machst dich ja selbst unglüdlich, womöglich muß dir das Bein amputiert werden oder du stirbst an Blutvergiftung!".

Er befam einen mächtigen Schreden, weil er Angit halle, ich würde ihn verraten. Sch beruhigte ihn, ließ mir aber von ihm versprechen, daß er dies Berfahren nie wieder anwenden ( Fortsetzung folgt.) würde.