Sklareks nach dem Konkurs. Neuer Abschnitt im Prozeß. - Uo wettet feste weiter. 3m Stlarek- Prozeß ist heule mil der Lewels' oafnahme zu einem neuen Abschnitt, nämlich dem sogen- nannten konkursteil, begonnen worden, in dem den Skloreks Kontursnerbrechen durch nicht ordnuags- mähige Buchführung und übermShlgea Aufwand zur Lost gelegt wird. Als erster Zeuge wurde Nechtsanwall Max Jaffe vernomnien, der in den Osschiisisbüchcrn der Sklareks unter dem Aö. Januar 1924 rnst einem Betrag pon 3000 M- verzeichnet steht, den er bekommen haben soll. Der Zeuge bestrstt aber heute, diese Summe erhalten zu haben und betonte, daß er sich lediglich in den Jalzren 1925 oder 1926 einmal 5000 231. von den Sklareks geborgt hätte. Leo und Willy Sklaret erklärten, dah sie mit dieser Eintragung nichts zu tun hätten, woraus der Vorsitzende ineinte:„Damit würde bis auf weiteres feststehen, dah die Eintragung eine fingierte ist." Bei dem nächsten Zeugen, dem Buchmacher Mil hau. hat Leo Sklarck ftäiiing bis zu seiner Verhaftung im Jahre 1923 ge- wettet. Eine Acberraschung löste die Bekundung des Zeugen aus. dah Leo Sklarek erst gestern 15 M. auf et» Pferd bei einer weite verloren habe. Der Buchmacher erzählte, daß er in dem Lokal von Hermann am Reichskanzlerplatz verkehrt, wo auch Leo Sklaret Gast fei und er ihn ab und zu zufällig treff«. Das fei auch vorgestern der Fall gewesen, über den Prozeß und die bevorstehende Ver- nehmung sei aber mcht gesprochen worden. Der Lorsitzend« kam dann noch einmal auf den Villenankauf zu sprechen und hielt Leo Sklarek vor, daß er in der Ulmenallee eine Villa eines Herrn Junghans im Jahre 1930 kaufen wollte. Leo Sklarek habe auch die Wcchmmg besichtigt und sogar eine schrislliche Offerte mit P r c i s � angeboten gemacht. Leo Sklarek verteidigte sich damit, daß in die Villa drei Familien zusammenziehen und man Räume vermieten wollte, und machte eine Rechnung auf. die aber den Fehler hatte, daß ein» ungeklärte Differenz von etwa 3600 2R. im Jahr übrig blieb. Vors.: W« sagen Sie dazu, daß Sie 8000 W. Miete geboten haben und auch Steuerschulden übernehmen wollten? Leo Sklarek: Als wir aus der Hast kamen, waren wir doch ganz ohne Existenz und mußten sehen, wo wir u i, t e r k a m c n. Vors.: Da ist es doch nicht das erste, daß man sich eine Villa kaufen will. Oer Zeuge Milhan bezeichnete dann die Sklareks als normale Wetter, die natürlich verloren hätten. Wie groß der Verlust sei, tonne er aber nicht sagen. Als ihm der Vorsitzende dann vorhielt, daß er in der Voruntersuchung den Verlust der Sklareks auf etwa 30000 M. beziffert habe, meinte der Zeuge, daß dies« Schätzung stimmen könne und er sie aufrechterhalte.
Zuchthaus sür Vombenherflellung. Das Urteil im Hamborner Sprengstoffprozeß. D» Vierte Strafsenat des Reichsgerichts fällte im Hoch- verrat», und Spreng stoffprozeh ein sehr hartes Urteil gegen elf Hamborn er Kommunisten, die in der Wohnung des Bergmannes Wilhelm Meyer Bomben hergestellt haben, und zwar nach ihren Erklärungen zur Verteidigung gegen einen von nationalsozialistischer Seite erwarteten Ueberfall. Der Vierte Strafsenat des R«ichsgeriä?ts sah den politischen Verwendungszweck für Gewalttätigkeiten im Sinne der umstürzlerischen Ziele der KPD. als erwiesen an. Acht der Angeklagten wurdest wegen Vorbereitung zum Hochverrat in Täteinheit mit einem Sprengswfsverbrechen und Unterstützung einer staatsfeindlichen Verbindung zu Z u ch t h'a u s st r a f e n verurteilt. darunter der Hauptangeklagte Wilhelm Meyer zu drei Jahren sechs Monaten, der Invalide Peter zu zwei Jahren neun Monaten, drei weitere Angeklagte zu je zwei Jahre», einer zu einem Jahr sechs Monaten und zwei zu je«inem Jahr zwei Monaten. Dem Angeklagten Wilhelm Meyer wurden außerdem die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Iahren und den übrigen zu Zuchthaus Verurteilten auf die Dauer von drei Jahren aberkannt. Der an der Bombenherstellung nicht beteiligte Bergmann Walter Meyer kam mit einem Jahr neun Monaten Festungshaft davon. Der Schmelzer Neumann wurde wegen Unterlassung der nach dem Gesetz gebotenen Strafanzeige zu e i n c m Jahr Gefängnis verurteilt, der Bergmann Spanka frei- gesprochen. Die Uiüersuchungshaft wurde zum größten Teil an- gerechnet. Das Strafverfahren war durch eine Anzeige der Frau des Hauptangeklagten Wilhelm Meyer in die Wege geleitet worden, die mit ihrem Mann in zerrütteter Ehe lebt und bereits die Scheidungs - klage gegen ihn eingereicht hat.
Für die Landesbühne (Staatliche Theaterpolitik
Um den Tod des Postaushelfers Nowack. Kommunisten und Nazis auf der Anklaqebank. Vor dem Schwurgericht III unter Vorsitz von Land- gerichtsdirektor Dr. B ö h m e r t begann soeben ein neuer politischer Prozeh. bei dem es sich um die Erschießung des zwanzigjährigen früheren Postaushelfers Kurt Nowack handelt, der bis 1930 Mitglied der NSDAP , gewesen war. Am Abend des 10. Oktober vorigen Jahres fand ein In- fammenstoß in Lichtenberg zwischen einer Gruppe oon drei Kommunisten und einer ebenso starken Gruppe von National- sozialisten statt, bei dem es auf beiden Seiten zu Schießereien lam. Nowack, der sich in Begleitung von seinen Freunden, dem Kutscher Erwin Sander und dem Bauarbeiter Paul Orwall, l�fand, wurde von einer Kugel, die aus der Gruppe der Kommunisten lam, tödlich getroffen. Der eigentliche Schütze ist nicht ermittelt worden, sondern es ist nur der Bäckergeselle Georg Krause unter Zlnklag« gestellt worden, weil er an einem Raus- Kandel, bei dem ein Mensch getötet worden ist, teilgenommen hat. Krause will feine Begleiter nicht kennen. Die beiden National- sozialisten Sander und Drwall sind ebenfalls wegen Raushandels angeklagt, Sander außerdem wegen versuchten Totschlages, denn er hat aus feiner Pistole fünf Schüsse abgegeben, ohne jsdoch zu treffen. lieber die Borgänge gebe» di« Angeklagten verschiedenartige Darstellungen Beil» Gruppen bezichtigen sich gegenseitig, zuerst angegriffen zu haben. Sander hatte sicki, weil er glaubte, von den drei Kommunisten, unter denen ihm Kraus« persönlich bekannt war. oerfolgt zu sein, au, seiner Wohnung d>« Schußwaffe geholt. Nach seiner Darstellung hat zuerst einer der Kommunisten chn und seine Freunde beschossen, worauf er zur Abwehr auch geschaffen haben will. Kraus« behauptet dagegen das Gegenteil. Die beiden Nationalsozialisten gehören dem H o r st- W e s s e l< S t u r m an und Sander auch einer Sturmstaffel.>• Zur Klärung des Tatbestandes sind zahlreiche Zeugen geladen, so daß mehrere Tage sür die Verhandlung angesetzt worden find.
Nach sozialistischer Zluffassung ist wahre Kultur erst möglich, wenn sie nicht nur von einer dünnen Oberschicht sozial PrwUegier« ter getragen wird, sondern oon den breiten Dolksmassen Auf schul- politischem Gebiete gilt unsere besondere Slufmerksamkest und Für- sorge daher der Volksschule. Im Bereich des Theaters hat das neue Preußen in seiner Landesbühne die Grundlinien einer Einrichtung geschaffen, die einmal dazu berufen sein kann, die Theaterkultur ganz im Sinne des historischen Nationaltheater- gedankens— auf die Massen nicht nur der großstädtischen, sondern der gesamten Bevölkerung zu gründen. Zugleich dokumentiert sich in der Landesbühne der Will« des neuen Staates, das Theater in den Gesamtrahmen der in der Demokratie entscheidenden kulturellen Aufgabe, der Volksbildung, einzugliedern. Von Anbeginn an hat der neue Staat den Fehler vermieden, Methoden des Obrigkeitsstaates mit verändertem Vorzeichen zu über- nehmen und Kultur„von oben" gewaltsam und unorganisch den Massen auszwingen zu wollen. Er hat daher nicht versuäst, durch besondere eigene Unternehmungen künstlerische Kultur zu„machen", sondern das Prinzip der Demokratie auch hier aufgenommen: durch Förderung der im Volk entstandenen Kulturorganisationen die vorhandenen Kräst« mit dem Mittel der Selbstverwaltung zu entwickeln. Die Landesbühne ist also eine gemeinnützig« Gesell- schaft, die von, Staat in Gemeinschaft mit den beiden großen Theaterbesucheroerbänden, dem„Verband der deutschen Voltsbühnenvereine" und dem„Bühne n- v o l t s b u n d", gebildet wird. Diese Landesbühne ist nun nicht eine Theaterunternehmerin großen Stils, im Gegentell, nicht«in einziges Theater, keine der zahlreichen Wanderbühnen wird unmittelbar von der Landesbühne betrieben. Ihre Aufgaben liegen vielmehr in»er Linie einer ollgemeinen planmäßigen Theater- Politik: in der Feststellung des Bedarfs, in der Anregung zu ratio- nellcr Befriedigung des Bedarfs durch gemeinnützige stehende oder wandernde Bühne», in der Gewährung von Zuschüssen, ohne die ein künstlerisch hochwertiger Thcaterbetrieb zumeist undenkbar ist, und in der Bekämpfung der„Schmieren". Sie ist, kurz gesagt, der großzügig angelegte und sehr ausbaufähige Versuch einer die ein- zclnen Teil« planvoll verbindenden staatlichen Fürsorge für das ge- samte Theaterwesen. Eingliederung des Theaters in die allgemeine Volksbildungsarbeit und„gemeinnützige TlMterpslege in Preußen behufs wesentlicher Förderung minderbemittelter Volkslreise", wie es im Gesellschaftsvertrag heißt, find ihr« leitenden Ideen. In den wenigen Jahren ihres Bestehens hat die Landesbühne eine vielseitige und fruchtbare Tätigkeit*) entwickell, und man kann
ohne Uebertreibung behaupten, daß die gegenwärtige Krise noch viel schlimmer« Verheerungen im Theoterwesen anrichten würde, wenn nicht durch vorsorgend« Arbeit der Landesbühne in zahlreichen Fällen gesund« Grundlagen für den Theatcrbetrieb gewonnen worden wären. Es ist chr beispielsweise gelungen, in 12 Städten private und halbprivat« Theaterunternehmungen, die schon in Zeiten leid- licher Konjunktur nicht leben und nicht sterben konnten und bei ihrer Abhängigkeit von der Tageskasse kaum noch dem Namen noch „Kunstpslege" trieben, zu gemeinniitzigen Kulturtheatern umzugestalten, teilweise unter weiser Beschränkung auf das Schauspiel an Orten, an denen vorher auch Oper und Operette— aber fragt nicht wie— gespielt wurden. Wegweisend« Anregungen sind von der Landesbühne zur Bildung von Theaterzweckverbände» mehrerer Gemeinden ausgegangen in Fällen, in denen die Unter- Haltung einer Bühne durch ein« Gemeinde allein unrationell und künstlerisch wenig ertragreich war. Gerade jetzt gewinnt diese Seit« ihrer Tätigkeit wachsende Bedeutung, wenn auch örtliche Widerstände oft kaum überwindbar scheinen. Alles in allem hat sich diese„nachnoveinberliche Gründung" vollbcwahrt, und gerade wir Sozialdemokraten haben Anlaß, die Landesbühne als ein Stück unserer eigenen KMurpolsttk zu beach» ten und zu verteidigen. Denn Verteidigung tut not! Im Staate- Haushaltsplan für 1032 ist ein« Dotierung der Landeebühn« mit— 200 000 M. vorgesehen, nachdem sie noch 1331 mit 1200000 M. ausgestattet worden ist! Diese geplante Kürzung aus ein Sechstel bedeutet naturgemäß völlige Lahmlegung ihrer Arbeit. Da der Landtag den Hauehalt nicht mehr verabschied-t hat, wird die endgültig« Entscheidung im Staatsministerium fallen. Daß bei dem Ausmaß der heutigen?!otlage auch die kulturellen Staatsausgaben auf ein Mindestmaß beschränkt werden müssen, darüber kann es keinen Streit geben. Bei oller Sparsamkeit kommt es aber doch daraus a», gerade die in die Zukunft weisenden neuen Einrichtungen über di« Krise hlnwegzubringen und ihre Aktions- fähigkcit wenigstens notdürftig zu erhalten. Datier wäre sehr zu wülstchen, daß sich die Regierung dem Wunsch dcz Staatsrats, die Mittel sür die Landesbühne wenigstens auf 6 00 00 0 M. zu be- messen, anschließt. Auch um den Preis einer weiteren Kürzung des Zuschusses für die Staatstheater, wenn es gor nicht anders geht. Denn es muß einmal ausgesprochen werden, daß die Theaterpolitik der Republik sich nicht damit begnügen darf, die ehemaligen Hos- theater zu konservieren. Nachdem schon die Kroll-Oper. im Bereich des Theaters neben der Landesbühne di« einzig« Schöpfung aus dem Geist des neuen Staates, geopfert worden ist. darf nicht auch noch die Landesbühne den Weg so mancher Errungenschaften der Revolution gehen. Frans W. Lauster.
Oer zehnte planet entdeckt? Aus den Siernwarten zu Uccle und Heidelbera wurde«in „Objekt" entdeckt, das als der zehnte Planet angesehen Wirt. Auf der belgischen Hauptsternwarte zu U e e l e wurde von dem Astronomen Del parte bei Himmelsausnahmen ein sehr auf- fälliger Himmelskörper gefunden, der sich, mit einer außerordent- iichen. Geschwindigkeit aus dem Sternbild der Jungfrau gegen das Sternbild des Löwen bewegt. Der Himmelskörper scheint der Erde sehr nahe gewesen zu sein, als er beobachtet wurde, den» innerhall» von drei Tagen konnte Delporte eine Abnahme der Helligkeit um 3,S Größenklassen feststellen. Der Himmelskörper, der von den Astronomen als„Objekt Delporte" bezeichnet wird, ist in setner'Natur noch nicht bestimmt, wie es häufig bei derartigen neu- aufgefundenen Erscheinungen der Fall ist. Als im Anfang des Jahres 1930 auf dem Lowell-Observatorium ein neuer Weltenkörper ent- deckt wurde, wußte niemand, ob es sich um einen Kometen oder Planeten handelte. Erst lange Beobachtungen des Objektes und feiner Bahn ermöglichten es, festzustellen, daß es sich um«inen Planeten handelle, und auch dazu waren noch ungewöhnliche Maßnahmen erforderlich. Die Umlaufszeit dieses Himmelskörpers mußte näm- lich bei ungefähr kreisförmiger Bahn ungefähr 260 Jahre dauern. Die Astronomen halfen sich aber aus andere Weise. Sie sahen näm- lich ihr« alten Platten nach, auf denen die betreffenden Himmels- gogenden photographlert waren, und forschten, ob sich nicht irgendwo dieser neue Planet befinde, der«in sehr winziges Sternchen IS. Größe ist. Dieses Bestreben wurde belohnt. Nun konnte man schon die Bahn berechnen, dl« der Stern in ungefähr 10 Jahren zurückgelegt hatte. Erst jetzt war es wirklich möglich, genau fest- zustellen, daß es sich um einen Planeten handelte, der den Namen „Pluto " erhielt. Man erkennt hieraus die gewaltigen Schwierigkeiten, die sich bei der Bestimmung derartiger Himmelsobjekte ergeben. Falls der neue Himmelskörper sich jenseits der Bahn des Pluto bewegt, dann ist sie so groß, dah es noch lange Zeit dauern wird, eh« man sie bestimmen und damit endgültig entscheiden kann, ob ein Komet oder ein Planet in Betracht kommt. Der Astronom Delporte hat durch Rundtele- gramme die Astronomen der anderen Sternwarten ersucht, auf dieses seltsam« Objekt am Himmel zu achten, um festzustellen, ob man hier einen Kometen oder Planeten vor sich hat. Der Astronom der Königsstuhl-Sternwarte in Heldelberg hat die Beobachtungen Del- partes bereits bestätigen können Er hat den eigenartigen Himmels- körper gleichfalls gesichtet und seine seltsamen Bewegungen fest- gestellt. Nun sind auch di« anderen Sternwarten aus der Jagd nach dem neuen Planeten. Falls die Beobachtungen ergeben, daß. es sich totsächlich um einen neuen Großplaneten handelt, so wäre es der zehnte derartige Himmelskörper in unserem Sonnensystem. Es besteht nicht nur die Möglichkell, sondern sogar die Wahrichewlich- teit, daß unser Sonnensystem noch neue unbekannt» Großplaneten aufzuweisen hat. Seitdem Hcrschel im Jahre 1731 den Uranus ent- deckte, ist unser Sonnensystem um den Uranus , Neptun und Pluto erweitert worden._ Die Musik in der Wirtschastskrise. Ein« Auesprache im Zentralinstitut. Unter dem Vorsitz von Ministerialrat Kestenberg fand in der Mustlahteilung de» Zentralinstituts für Erziehung und Unterricht eine Aussprache von Vertretern der Reichs- und preußischen Ministerien und einzelner im öffentlichen Musikleben stehender Persönlichkellen über di« Lage der Musik in der Wirtschastskrise und die Möglichkeit einer Planwirtschaft statt. Die Beratungen erstreckten sich aus die wichtigsten wirtschaftlichen und organisatorischen Fragen der gegenwärtigen Musikpslege: den Ztachweis. die Berufsnot. das Doppelverjiienertum. die mechanische Musik, dos Urheberrecht, das Musikgewerb« und di« Musikerzichung. Es wurden vom Vertreter des Ministerium» für Handel und Se- ) werde Mitteilungen über die Neuregelung auf dem Gebiet der
Lehrlingskapellen gemacht, die durch Zusätze m der Reichs- gewerbeordnung erfolgen soll. Die schwierig« Materie der Be- kämpfung des Doppelverdien srtums wurde nach den v«r- schiedensten Richtungen hin besprochen. Die Vertreter der Ministerien sagten zu, erneut an die bestehenden Verbote des Beamtenmusizierens zu erinnern. Di« Frag« der A u sl ä nd e r b e s ch ä ft i g u n g ivurd« in Zusammenhang mit den sremdenpolizellichen Vorschriften er- örtert. Die durch die mechanische Musik bedingte neu« Situation aus dem Gebiet der musikalischen Reproduktion erfordert eine Aenderung des Urheberrechtsgesetzes. Die Mustlerschost verlangt vor allem Schutz gegen dos gewerbliche Ausnutzen der Laut- sprechernmftk und gegen den„unlauteren Wettbewerb" der mecha- nlschen Musik. Alle diese Fragen haben als Ziel di« Erhallung alter und die Schaffung neuer Arbeitsmöglichteiten für die qualifizierten Musiker Eine Sonderauesprache wandte sich dem Ausgabengebiet der kommunalen Musikpflege zu. Der Vertreter des Deut- schen Städtetoges sagte seine Hilfe bei der Einrichtung städtischer Musikauskunftsstellen zw, deren Ausgabe es sein würde, zur plan- vollen Gestaltung des gesamten Musiklebens der Kommune bei- zutragen. Schließlich wurden mit dech Vertreter des Provinziol- schulkollegiums Berlin Beratungen über die nähere Fühlungnahme zwischen Schulmusik und Prwatmusik geführt. „Oer iolle Bömberg." Atnam. Originale gibt es noch bis in unsere Tage hinein, obwohl das fließende Band und die Ratwnalisierung ihnen das Leben schwer macht. In der letzten Hälfte des vorigen Jahrhunderts hat es im vom modernen Verkehr damals noch wenig berührten Westfalen sogar zwei gegeben, um die sich ein Mythus gesponnen hat: den tollen Bomberg und den katholischen Geistlichen und Zoologen Landois , der nur mit der langen Pfeif« und dem Zylinder denkbar war und nebenbei sich selbst ein Denkmal setzte. Josef Winklir hat die beiden in seinem Schelmenroman„Der tolle Bomberg" ver- ewigt. Und die beste Wirkung des aus ihm schöpfenden Film» wird es sein, die Ausmerksamkeit wieder auf das prächtige Buch zu lenken. Genie- und andere Streiche. Schnurrpfeifereien und besoffen» Abenteuer, die sich vortrefflich erzählen und lesen lassen, scheint nicht gerode leicht zu sein. Wenigstens ist es weder dem Manuskript noch der Regie(G. Asagarosf) gelungen, den reichen Baron, der in seiner Heimat fast so populär wie Münchhausen wurde, un» be- sonders interessant zu machen. S ch l e t t o w, der ihn verkörpert, weiß zudem auch nicht viel mit ihm anzufangen. So bleibt dann die legendäre Wirkung aus. Aber ein paar lstummern(der Ritt ins Restaurant, die Flohhatz. der Entwürdigungsprozetz) prägen sich et». Saftig und echt ist vor allem Paul Henckels als Landois und unnachahmlich wi» immer Adele Sandrock als Herzogin. Auch sonst gibt es ausgezeichnete Chargen: Boulonger als Geigen« virtuose, Paul H« i d« m o n n als Diener und Karl H u s z o r als Wirt. Liselott Schaat ist das adlige Gänschen, das ihr gutes Herz dem Verlästerten zuwendet. r.
berühmte Mnsikstätls gsschlosisn wird, wenn die Bestrebungen um eine Anleihe von vier Millionen Lire schoitern sollten. D-e oon der italienischen Regiarimg unternommenen Schrille, die Malländer Scala durch Unterstützungen aus Film- und Rundstmlunternehmun- gen zu erhalten, waren nicht in der Lage, die Verlust« der ab« gelaufenen Spielzeit auszugleichen. Da» Kapital für ZBK Hl. Das Kapital von Karl Marx erscheint demnächst im Verlag Gustav Kiepenheuer ungekürzt zum Preis« von 2,8a M. Die Utauffühuuifl von Paul öchvrel»„Lamerab Sasper" findet in der Vollst-ichn- Freiwo. L Uhr. statt. Regit! Günther Stark , Musik-, bent Eitler, MaSe» und Kostüme der Puppe» und Marionetten: v. Z. VoOht