beabsichtigt, ihn nach Wannsee ins Krantenhaus zu bringen, habe ihn aber auf fein eigenes Verlangen ausgesetzt.
jagen."
Die Aussage des Angeklagten wurde aber durch die Bernehmung des behandelnden Arztes widerlegt, bei dem der Junge mit zahlreichen Wunden im Gesicht und Knochenbrüchen an Arm und Bein eingeliefert wurde. Der Arzt hielt es für wenig wahrscheinlich, daß der Knabe allein vom Wagen gestiegen und auf der Chaussee ge= standen habe. Die Eiterung fei wahrscheinlich dadurch entstanden, daß dem Jungen nicht sofort nach dem Unfall die Kleider entfernt wurden. In seinen Fieberphantafien habe das Kind immer wieder aufgeschrien: Nicht schlagen, ich will auch nichts Das Gericht verurteilte den Händler Lippich wegen Aussetzung eines Menschen im hilflosen Zustande und weil er sich durch Flucht der Strafe entziehen wollte zu einem Jahr und drei Mo= naten Gefängnis. Fahrlässige Körperverletzung, hieß es in der Urteils begründung, fonnte dem Angeklagten nicht nachgewiesen werden. Es erscheine nicht ausgeschlossen, daß der Junge durch eigene Schuld in den Wagen hineingelaufen ist. Für die sonstige Handlungsweise des Angeklagten gegenüber dem von seinem Wagen schwerverletzten Jungen fehle jedes menschliche Berständnis. Mildernde Umstände konnten ihm bei der Roheit der von ihm zutage gelegten Gesinnung nicht zugebilligt werden.
Landstraßenterror.
Nazi Wegelagerer stürzen sich auf Arbeiterjugend.
Ein Bericht, der uns aus Hohenschönhausen zugeht, zeigt das Ausmaß, das der nationalsozialistische Terror auf den Landstraßen angenommen hat.
Kinderfreundehelfer und Jungen und Mädel der Arbeiterjugend von Hohenschönhausen machten über Ostern eine Fahrt nach Lüdersdorf im Kreise Angermünde . Am Karfreitag gegen Mittag tam ihnen zwischen Lüdersdorf und Neuendorf auf dem Wege nach Oderberg der Nazisturm 24 entgegen. Kaum wurden die Hitler - Leute der Wandernden ansichtig, als sie ein Schmählied auf die Eiserne Front anstimmten. Die Provokation hatte feinen Erfolg, worauf die Nationalsozialisten ihre Marschkolonne so ver= breiterten, daß die Angehörigen der Arbeiterjugend beiseite treten mußten. Ruhig wanderten unsere Jugendlichen weiter, aber faum eine Minute darauf hörten sie hinter sich einen scharfen Kommandoton: ,, os, ran!" Sie drehter sich um, etwa zehn Nazis stürzten sich mit erhobenem Koppel auf sie. Sie machten kehrt, die Nazis ſtuzten, erhielten dann aber ein neues Kommando und stürmten wieder vor, um den Arbeiterjungen Abzeichen und Kopfbedeckung abzureißen. Eine regelrechte Schlägerei wurde nur durch die Disziplin unserer Jugendgenossen verhindert. Als diese aber umkehren wollten, um in Lüdersdorf den Landjägermeister zu alarmieren, versperrten die Nazis die Chaussee.
Unsere Jugendgenossen zogen darauf nach Neuendorf weiter, um dem dortigen Landjäger den Ueberfall zu melden. Bergeb= liche Mühe! Der Beamte war nicht zu Hause, und ihn herbeizutelephonieren, war am Feiertag unmöglich. In Oderberg war weder ein Landjäger noch ein Angehöriger der städtischen Polizei zu finden. Nach dem Rückmarsch war auch in Lüdersdorf kein Landjäger anzutreffen. Inzwischen hatten die Nazis in einem Nachbarort unter dem Rufe Straße frei" auf Reichsbannerfameraden eingeschlagen; ein Reichsbannerkamerad mußte den Arzt aufsuchen. Endlich gelang es Einheimischen, den Lüdersdorfer und Neuendorfer Landjäger zu alarmieren. Aber bei der Bernehmung der Nationalsozialisten wurden die angegriffenen Parteigenossen nicht zugelassen. Bei ihrer Vernehmung aber fonnten die Nazis dabei sein, um sich, tabakqualmend, die Personalien zu notieren. Troß des Uniformverbots waren alle gleichmäßig in graue Militärmäntel mit Koppel und blauer Schirmmüze gekleidet. Es ist höchste Zeit, diesem Landstraßenterror ein Ende zu setzen!
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Die Verlegung des Friedrichshainer Hospitals. Zur Berlegung des Friedrich Wilhelms hospitals teilt das Bezirksamt Friedrichshain mit: Durch die Tagespresse sind in den letzten Tagen eine Reihe von Mitteilungen gegangen, die sich mit der Umwandlung des Friedrich- WilhelmsHospitals zum Bezirksamtsgebäude des Bezirks Fried richshain befassen. Hierzu stellen wir, da die Notizen nicht frei von Irrtümern find, folgendes fest: Die von der Stadt Berlin in Buch geschaffenen Anstaltsanlagen sind seit einiger Zeit unterbelegt. Von den zur Verfügung stehenden rund 2000 Betten sind nur zirka 600 besetzt. Bei einer solchen geringen Belegung müssen diese modernen, mit allen hygienischen Einrichtungen versehenen
Tragödie zweier Freundinnen.
Aufklärung des Doppelselbstmordes im Müggelsee.
Der Leichenfund im Müggelsee, unweit des Restaurants| In der Tasche des einen Mädchens wurden Briefe und Photos Müggelschlößchen“, hat sich nach den letzten Ermittlungen der gefunden, die von befreundeten jungen Männern herzurühren Kriminalpolizei als die Tragödie zweier Freundinnen scheinen. herausgestellt. Die Toten find die 17 Jahre alte Anneliese Stie. bel aus der Gartenstraße 105 und die 19 Jahre alte Gerda Werner aus der Hochmeisterstraße 28.
Die beiden Mädchen waren in einem Berliner Waren haus angestellt. Eine enge Freundschaft verband die jungen Geschäftsfolleginnen, und in ihrer freien Zeit waren sie häufig beisammen. Am 4. Dezember vorigen Jahres verließen beide in den Morgenstunden wie gewöhnlich die Wohnungen ihrer Eltern, um sich an ihre Arbeitsstätte zu begeben. Nach Geschäftsschluß wurden die Freundinnen zum letztenmal gesehen, als sie gemeinsam die Straße entlang gingen. Von diesem Zeitpunkt an fehlte von Gerda Werner und Anneliese Stiebel jede Spur. Schon am nächsten Lage wurden sie von ihren Angehörigen als vermißt gemeldet. Nirgends war etwas über ihren Verbleib zu entdecken, bis gestern Ausflügler zwei Leichen im Müggelsee entdeckten, die sich später als die feit Dezember Vermißten herausstellten.
Das Motiv zur Tat ist ungeklärt. An dem verhängnisnollen 4. Dezember fuhren sie offenbar nach Friedrichshagen hinaus, banden ihre Körper mit einer Wäscheleine zusammen und ließen sich vermutlich in der Dunkelheit von einem Dampfersteg ins Wasser fallen. Die starke Eisdede, die sich bald über den ganzen Müggelsee erstreckte, verhinderte das Hochtreiben der Leichen.
fchaffenen mustergültigen Anstalten in Buch müssen daher im Anstalten unwirtschaftlich arbeiten. Die mit großen Kosten geInteresse der steuerzahlenden Bürgerschaft möglichst voll ausgenugt, d. h. die vorhandenen Betten müssen ihrer Anzahl entsprechend voll belegt werden. Zu erreichen ist das aber nur durch eine Auflösung überalterter, den gesundheitlichen Forderungen der Zeit nicht mehr entsprechenden Anstalten. Zu diesen Anstalten gehört nach der Ansicht des Magistrats auch das seit mehr als 80 Jahren bestehende Friedrich- Wilhelms- Hospital. Vom Bezirksamt Friedrichshain sind weder Schritte unternommen, noch sind Anträge gestellt worden, dieses Gebäude als Bezirksamtsdienstgebäude zu erhalten. scheidend für den Beschluß des Magistrats war lediglich die Frage der Wirtschaftlichkeit.
Flugopfer der Wüste.
Ent
Schweizerischer Präsident des Bölferbundsausschusses tödlich verunglückt.
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Einsam gestorben?
Rätselhafter Tod zweier alten Leute.
Die 2. Reservemordkommission wurde gestern abend nach der Kremmener Straße 2 alarmiert, mo in ihrer Wohnung die 65 Jahre alte Frau Emmi Heim und ihr um fieben Jahre älterer Better Wilhelm Schlad, mit dem sie seit Jahren zusammen wohnte, tot aufgefunden wurden.
Ein Verbrechen kommt nach den bisherigen Ermittlungen nicht in Frage, vielmehr scheint es, daß Frau S. einem Herzschlag erlegen ist und der alte Mann vor Aufregung über den Tod seiner Altersfameradin einen tödlichen Schlaganfall er litten hat. Für die Vermutung, daß die alten Leute den Tod durch Kohlenoxydgase gefunden haben, hat sich bisher kein Anhaltspunkt ergeben. Seit Karfreitag hatten Hausbewohner von Frau Heim und Schlack nichts mehr bemerkt. Als sich auch heute noch immer richts in der Wohnung regte, schöpften die Leute Verdacht und benachrichtigten die Polizei. Als die Beamten gewaltsam eindrangen, fanden sie Frau Heim in der Küche auf einem Stuhl leblos vor. Vor ihr tniete Schlack; auch er war tot. Sein Kopf lag auf dem Schoße seiner Kusine. Nach dem ersten ärztlichen Untersuchungsbefund sind beide eines natürlichen Todes gestorben.
Ein Tiger Löwe im 300.
Das Kind eines Tigers und einer Löwin ist jetzt in die Rauba tiersammlung des Berliner Zoologischen Gartens gekommen. Es sieht, abgesehen von den Streifen, die es im Fell hat, einer Löwin sehr ähnlich. Derartige Bastarde sind schon des öfteren gezogen worden, doch war bislang im Berliner 300 noch nie ein solches Tier zu sehen. Der Neuankömmling ist nicht nur ein prächtiger, sondern auch ein mächtiger Bursche. Er hat ein tadelloses Gebiß, das er, weil ihm hier alles fremd ist, schon des öfteren gefahrdrohend zeigte. Einen Laut hat man bislang noch nicht von ihm gehört, und gerade darauf ist man gespannt, denn er ist ein halber Tiger und ein er fam im Zoologischen
halber Löwe und von Geburt Sachse Garten in Dresden zur Welt.
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Um den Kindern eine besondere Freude zu bereiten, sind an den Eingängen des 300s Osterlämmer und Ziegen und Kanin chen ausgestellt. Die Kinder dürfen die Lämmchen, die weißen sowohl wie die schwarzen, anfassen und streicheln und die Karnidel, sogar auf den Arm nehmen.
teberfall auf einen Kellner.
Bagdad , 30. März. Nach einem hier eingegangenen Funtspruch ist das franzöfische Verkehrsflugzeug der Strede Damaskus In der Nacht zum Mittwoch wurde auf den 66 Jahre alter Bagdad , während es die Wüste, wahrscheinlich in nur geringer Kellner August Kolbe aus der Schweidniger Straße in Als K. gegen Höhe überflog, von einem Sandsturm überrascht worden und Wilmersdorf ein gemeiner Raubüberfall verübt. etwa 300 kilometer von Bagdad entfernt gegen einen Hügel gestoßen 3 Uhr heimkehrte, traten ihm kurz vor seinem Hause zwei junge und zerschellt. Die drei Jnfassen, der Pilot, der fran- Burschen entgegen; beide schlugen sofort auf den alten Mann ein zöfifche mechaniker und Oberst de Reynier, der schweize- und brachten ihn durch einige gutgezielte Borhiebe zu Boden. Bertische Präsident des Völkerbundsausschusses, der den genauen Berlauf geblich versuchte Kolbe sich seiner Angreifer zu erwehren und in der Grenze zwischen dem Jraf und Syrien feftfeizen foll, wurden ge- Handgemenge biß er einem der Wegelagerer in die rechte Hand. Die tötet. Der eingeborene Chauffeur eines Autobusjes, der die jugendlichen Banditen raubten dem Wehrlosen 45 M. Silbergeld Trümmer des Flugzeuges entdeckte, benachrichtigte die Behörden von und flüchteten mit der Beute. Als auf die Hilferufe des lleber Rutba, die sich sofort nach der Unglücksstätte begaben. Ein Militär- fallenen Passanten aufmerksam wurden, waren die Täter bereits flugzeug wird die Leichen nach Bagdad bringen. über alle Berge.
Die Ausfäßigen sind los!
Ausbruch von Leprafranken in Spanien .
In dem Lepra Krantenheim von Fontilles bei Denia am Kap de la Nao, an der mittleren Ostküste Spaniens , fam es zu einem Aufruhr der Aussäzigen. Die Kranken überwältigten die das Heim leitenden Nonnen und entflohen. Allen Menschen, die ihnen begegneten, fielen fie um den hals und füßten sie. In der Bevölkerung entstand eine allgemeine Panik. Alles flüchtete vor den Kranken und es gelang erst mit vieler Mühe, sie wieder einzufangen.
Theoretische und praktische Rassenhygiene.
,, Wohlfahrtspflege und Eugenik."
Das Ziel der Eugenit ist, die Entstehung lebens| verzichten, weil in der Familie des einen Teils Geisteskrankheit erb unwerten Lebens nach Möglichkeit auszuschalten.| lich ist, wenn die gesamten Lebensverhältnisse so sind, daß der erbDaß sie dadurch auch zu einer Entlastung der Wohlfahrtspflege zu gefunde Teil auf jeden Fall fieche oder tuberkulöse Kinder zu beführen vermag, ist einzusehen; die Fortpflanzung einer in förperlicher oder geistiger Beziehung franken Erbmasse bedeutet ja nicht nur eine Belastung für die unmittelbar betroffene Familie, sondern in vielen Fällen auch für die Allgemeinheit, der solche minderwerti gen Nachkommen häufig als dauernd Sieche oder als Verbrecher zur Last fallen.
Aber: hilft dagegen wirklich volkstümliche Aufklärung über die Bedeutung der Eugenit? In Einzelfällen hat sie sicher Wert. Soweit sie in die Volksschichten vorstößt, in denen Kulturwille lebendig und noch eme einigermaßen gesunde wirtschaftliche Lebensbasis vorhanden ist, wird man ihr Verständnis entgegenbringen. Doch das eigentliche eugenische Problem fängt ja erst jenseits dieser Bevölkerungsschichten an. Das ließ Professor Dr. Hermann Muck e r- mann in seinem Rundfunkvortrag über„ Wohlfahrtspflege und Eugenit" so gut wie ganz außer acht. Denn die Feststellung, daß gesündere soziale Verhältnisse und vor allem Schutz von Mutter und Kind hier die Basis für jede Eugenik erst schaffen müssen, könnte höchstens in dem Sinne praktisch gewertet werden, daß man sie als Berneinung aller beachtenswerten eugenischen Möglichkeiten in der Gegenwart deuten könnte.
Professor Dr. Muckermanns Ausführungen, so sehr sie auch um praktische Formulierungen bemüht waren, blieben im Grunde bloße theoretische Feststellungen. Die Mehrzahl der auf Grund ihrer Erbanlage Siechen, Geistestranten und Verbrecher, deren Unterhaltungskosten ganz oder teilweise von der Allgemeinheit getragen werden müssen, stammt sicher nicht aus Boltsschichten, die für eugenische Belehrung aufnahmefähig sind und denen man diese Aufnahmefähigkeit auch nur zumuten fönnte. Denn hat es etwa Sinn, wenn zwei Proletarier darum auf die Eheschließung miteinander
fürchten hat? Wird eugenische Volksbelehrung nicht dort zu einem Hohn, wo ganze dörfliche Industriegebiete durch seit Generationen wirkendes unbeschreibliches wirtschaftliches Elend verseucht sind, oder Giechtum fich in Schicksalsgemeinschaften vererbt? Hier ist Eugenit wo in großstädtischen Proletariervierteln geistiges und förperliches nötig, allerdings eine, von der Professor Muckermanns Vortrag nicht wußte: Eugenit, die nicht in erster Linie sich als jittliche Pflicht gegen die Volksgemeinschaft darstellt, sondern als Menschenrecht der einzelnen. Professor Mudermann bekannte sich in seinem Vortrag ausdrücklich dazu, daß in jedem Falle das noch ungeborene Kind geschützt werden müsse. Mit der Anerkennung der sozialen Indikation für den künstlichen Abort die ja für den menschlich empfindenden Arzt in allen entsprechenden Fällen mindestens eine unerläßliche hygienische sein wird – beginnt aber in der Praxis jede wirkliche Eugenik. Das ist der erste, unerläßliche Schritt, um lebensunwertes Leben zu verhüten, Mutter und Kind wirklich zu schützen, die Wohlfahrtspflege zu entlasten. Die Erziehung zu notwendiger Schwangerschaftsverhinderung statt zu der im Interesse der Gesund heit der Mutter nie wünschenswerten Schwangerschaftsunterbrechung ist der zweite Schritt. Aber er läßt sich nur dort tun, wo das Elend die Menschen nicht zu sehr abgeſtumpft hat und vor allem, wo die Mittel zu dieser Verhinderung beschafft werden können. Erst auf solcher Grundlage fanu Eugenik für die Volksmasse Bedeutung erlangen. Es ist ganz natürlich, daß dann, wenn der Bille das Kind werden läßt, dieses Kind auch von den Eltern geistig und körperlich gesund gewünscht wird, und daß die künftigen Eltern infolgedessen jeder eugénischen Belehrung danfbar zugänglich find. Solange aber in weiten Kreisen jedes Neugeborene als unerträgliche Belastung empfunden werden muß, ist in ihnen für solche Belehrung begreiflicherweise fein Verständnis vorhanden.
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Die Pfeife kommt wieder zu Ehren.
Die Tabakspfeife, die bis in die Nachkriegszeit ein un bedingt nötiges Attribut des Mannes mar, fam später durch Zigarre und namentlich Zigarette aus der Mode. Die neueste Preissteigerung der Tabakerzeugnisse, die bis zu 25 Proz. beträgt, bringt nun im Berein mit der allgemeinen Wirtschaftsnot die alte Pfeife wieder zu Ehren. Im letzten Monate wurden in der Tschechoslowakei um 45 000 Kilogramm Pfeifentabak mehr angesprochen als im Vorjahre, während der Zigarettenkonsum zurückgeht. Eine Entwicklung, die auch in Deutschland zu beobachten ist.
Die Wache der Berliner Schuhpolizei am Brandenburger Tor wird heute wieder durch die Linden mit Musik aufmarschieren. Der Weg geht um 12.30 Minuten von der Polizei- Unterkunft Staatsminister Grzesinski in der Friedrich Karl- Straße duráj die Universitätsstraße, über die Mittelpromenade Unter den Linden zum Brandenburger Tor. Die Bereitschaft nimmt denselben Weg zurüď.
Preußisch- Süddeutsche Klaffenlotterie. Die von allen Spielern mit größter Spannung verfolgte Haupt- und Schlußziehung der 38.( 264) Lotterie ist am 14. März beendet worden. Die neue 39. ( 265.) Lotterie erhält insofern einen besonderen Reiz, als außer den planmäßigen Gewinnen im Anschluß an die Ziehung 5. Klaffe noch 100 Egtraprämien zu je 3000 Reichsmart ausgelost werden. Die Ziehung 1. Klasse findet am 22. und 23. April statt. Für die bisherigen Spieler werden die gehabten ose bis zum 29. März aufbewahrt. Es wird empfohlen, bis zu diesem Tage die neuen Lose bei dem zuständigen LotterieEinnehmer abzuholen oder ihm jedenfalls mitzuteilen, daß die Lose Beginn der Ziehung erfolgt. weitergespielt werden, wenn auch deren Bezahlung erst später vor
Berlegung der Sparkasse 8 der Stadt Berlin. Die Spartaffe 8 der Stadt Berlin befindet sich ab Freitag, 1. April 1932, in neuen Geschäftsräumen. Berlin N. 65, Triftstr. 9. Die Kasse ist wie bisher über E 2 Kupfergraben 0022( Sammelnummer) jernmündlich zu erreichen.
25jähriges Dienstjubiläum. Am 1. April 1932 begeht der Geheime Medizinalrat Professor Dr. Borchardt, der ärztliche Direktor des Krankenhauses Moabit, sein 25jähriges Dienstjubiläum, Das Bezirksamt Tiergarten hat dem Jubilar seine Glückwünsche aus gesprochen.
Neueinstellungen bei den Reichsstidstoffwerfen. Die reichsa eigenen Stidstoffwerke in Piesteris bei Magdeburg, die im November ihren Betrieb wegen Anhäufung zu großer Lagerwerden jetzt die Arbeit wieder aufnehmen. Es ist in der Zwischenbestände und anhaltender Absahstockungen geschlossen hatten, zeit gelungen, die Lagervorräte bis auf 1300 Tonnen abzustoßen. Es können durch die Wiederaufnahme des Betriebes 3 un st 500 Arbeiter wieder eingestellt werden und außerdem wird das gleichfalls reichseigene Großkraftwerk 3schornowiz, das als Stremlieferant von den Piesterizer Stickstoffwerken stark abhängig ist, eine Anzahl Neueinstellunger vornehmen.
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