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Der böhmische Bergarbeiterstreif. Arbeitsminister gegen die Massenfündigungen. Prag  , 31. März.

Der Bergarbeiterstreit in Nordwestböhmen ist durch Massen­fündigungen heraufbeschworen worden, die offenbar den Zweck eines starten Lohnbrudes verfolgen. Der Minister für öffentliche Arbeiten, Dostalet, hat einen Erlaß herausgebracht, durch den für die Brünner Kohlenwertsgesellschaft und die Nord­böhmischen Kohlenwerte angeordnet wird, daß die Kündigungen der Bergarbeiter auf der Humboldt- und Nelson Grube sofort widerrufen werden.

Der Minister hat weiter angeordnet, daß aus öffentlich- recht­lichen Gründen vorläufig feine weiteren Maffenfün= digungen erfolgen dürfen. Die Streitursache wird damit gegen­standslos. Der Streit auf einigen Schächten des Ostrau- Karwiner Reviers sei ausschließlich kommunistisch.

Gräfin Laura macht den Anfang.

Die Stillegungsaktion in Polen  .

Chorzow  , 31. März.

Die Gräfin- Laura- Grube in Chorzow   ist stillgelegt worden. 1500 Arbeiter sind dadurch brotios geworden. Den Beamten wurde noch nicht gekündigt. Eine Wiederaufnahme des Betriebes foll durch die stark in Mitleidenschaft gezogenen Gemeinden Königshütte und Chorzow   erfolgen. Die Regierung hat die Erteilung der Kon­zeffion bereits zugesagt.

Die plötzliche Stillegung der Gräfin- Laura- Hütte geschah, trob einer Entscheidung des Demobilmachungskommiffars, die Betriebs­einstellung auf alle Fälle zunächst noch um vier Wochen aufzu­schieben, um die Rentabilität der Anlage zu prüfen.

Sosnowitz  , 31. März.

Der Arbeitsinspektor im Dombrowaer Kohlenrevier hatte mehrere Industrielle zu einer Konferenz geladen, die sich über den ihnen gemachten Vorwurf, daß fie eine ungerechtfertigte Entlassung von Arbeitern als Antwort auf den Proteststreit vorgenommen hätten, äußern follten. Die Industriellen erklärten, daß die Entlassungen nur die Folge des schlechten Wirtschaftsganges gemejen feien und feine Maßregelung darstellten. Gleichzeitig gaben sie bekannt, daß in allernächster Zeit mehrere Gruben geschlossen werden würden, da die wirtschaftliche Lage äußerst pessimistisch zu beurteilen fei.

FUNK UND­

AM ABEND

Donnerstag, 31. März.

Berlin  .

16.05 Dr. Gerhardt Neumann: Toleranz! 16.30 Uterhaltungsmusik: O du himmelblauer See. 17.30 Bananen erobern ein Land( Dr. Hermann Budzislawski  ). 17.50 Maria Korschelt liest eiegne Prosa.

18.15 Joseph Haydn  . 1. Sonate G- Dur für Flöte und Klavier( Albert Harzer

und Hans Erich Riebensahm  ). 2. Klaviersonate C- Moll( Hans Erich Riebensahm  

. Flügel) 3. Schottische Triolieder für Sopran, Violine, Cello

und Klavier. 4. Trio G- Dur für zwei Flöten und Cello. 18.55 Die Funkstunde teilt mit... 19.00 Stimme zum Tag. 19.10 Prof. Dr. Arnold Schering  . Joseph Haydn  . 19.40 Tänze aus Wien  . 21.00 Tages- und Sportnachrichten.

21.10 Funkkalender( März). Ltg.: Edlef Köppen  .

22.10 Wetter, Nachrichten und Sport. Anschließend Abendunterhaltung.

Königswusterhausen.

16.00 Lehrer Heinrich Tschöpe: Erhaltet der Schule die Landschulheime. 17.30 Paul Westheim  : Vom Werden heutiger Künstler.

18.00 W. Mütze: Die Enzianwunder Hochasiens.

18.30 Spanisch für Fortgeschrittene. 18.55 Wetter für die Landwirtschaft. 19.00 Dr. Hoffmann- Harnisch: Führerin- Verführerin Musik. 19.20 Dr. K. Würzburger: Vorschau auf das April- Pogramm.

19.30 Ober- Reg.- Rat Dr. Lichter: Eierstandardisierung. 20.00 Leipzig  : Konzert. 21.00 Leipzig  : Joseph Haydn  .

Das neile Buch

Knickerbocker: Deutschland   so oder so?

Der durch seine Rußland- Bücher rasch auch bei uns bekannt gewordene amerikanische   Journalist H. R. Kniderboder hat die Beobachtungen und Erfahrungen während einer zweimonatigen Reife durch Deutschland   jetzt in einem Buche gesammelt, das im Rowohlt- Verlage, Berlin  , unter dem Titel Deutschland   jo oder fo?" erschienen ist. Geht Deutschland   einer faschistischen Diktatur oder einer fommunistischen Revolution entgegen? Dies ist mit dem Titel, So oder so" gemeint. Warum interessiert Knicker­bocker diese Frage? Nun, die große amerikanische Tageszeitung, die er vertritt möchte ihren Lesern über die Sicherheit der amerikanischen  Sredite sind bekanntlich von beträchtlicher Höhe; mehr als 12 Mil­liarden Reichsmart hat Amerika   in Deutschland   angelegt; mehr als drei Milliarden davon sind furzfristige Kredite.

Sprechchor für Proletarische Feierstunden. Die Uebungsstunde Kredite, die in Deutschland   investiert find, Auskunft geben. Diese fällt heute aus.

Wetter für Berlin  : Noch mild und vielfach bewölkt mit etwas Regenneigung, südliche Winde. Für Deutschland  : Ueberall Fort­dauer des milden Wetters, namentlich im Westen strichweise Regen.

Neu!

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Der Gesichtspunkt, unter dem also Kniderboder seine Reise an=

tritt, liegt feft. Er durchstreift in Berlin   die Elendsviertel und die Luruslokale, er besichtigt die Zeiß- Werke in Jena  , die Leuna  - Werke in Merseburg   regen ihn zu Betrachtungen über die Weltbedeutung der deutschen   chemischen Industrie an, in Braunschweig   läßt er sich einiges über die legalen" Bestrebungen des Nationalsozialismus von Herrn Klagges erzählen; er überliefert auch der Welt­geschichte die Namen der fünf kleinen Germanen", worunter, die Kinder des Braunschweiger   Innenministers zu verstehen sind; diese Lieblinge heißen: Ingrun, Hugdietrich, Irmhold, Reinar und Altraut! Hamburg   wird passiert, in Magdeburg   spricht Knickerbocker mit dem Reichsbannerführer Karl Höltermann  ; in Essen   gibt ihm Herr Krupp von Bohlen   die Ehre; die Opel  Werke in Rüsselsheim  , die ja zu 80 Prozent den General Motors  gehören, müssen auch besucht werden. Ueber Heidelberg, Stuttgart  geht es nach München  . Hier empfängt ihn Oswald Spengler  , der Hausphilosoph der Schwerindustrie, der ihm unter anderem erklärt: Der eigentliche Sieger im Kriege war die Arbeiterklasse.... Solange diese Herrschaft nicht gebrochen ist, und solange die Löhne nicht auf ein wirtschaftlich tragbares Niveau herabgedrückt sind ( offenbar sind Herrn Spengler die Löhne noch nicht genug gesenkt worden!), kann es keine Hoffnung auf Erholung geben, selbst wenn die Reparationen gestrichen werden." Aber auch der Herr und Meister des Braunen Hauses eröffnet Knickerboder seine maßgeb­lichen Ansichten. Hitler   behauptet, daß es ein Verbrechen ge­wesen sei, aus dem Ausland Geld zu borgen( wahrscheinlich hätte die deutsche   Wirtschaft von 1924 bis 1929 mit Feder- Geld aufgebaut werden können), andererseits sei das Borgen aber auch wieder kein Berbrechen, weil dadurch Amerikas   Interesse an Deutschland   stärker geworden sei.

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So oder jo? Kniderboders Beobachtungen sind sehr ungleich; vieles ist gut und scharf gesehen, bei anderem wird nur die Fas­sade berührt. Eine flare und eindeutige Stellungnahme wird offenbar bewußt vermieden, wenn auch die industriellen und mo­ralischen Reserven Deutschlands   anerkannt und die amerikanischen  Kredite als gesichert angesehen werden. Der Wahlgang vom 13. März hat bewiesen, daß Knickerbocker die zahlenmäßige Stärke der faschistischen und kommunistischen Bewegung überschäßt hat. Die Gefahren des Faschismus hat er sich zum guten Teil von Klagges und Adolf Hitler   ausreden lassen; dennoch ist das Kapitel Magde­ burg  " eines der besten des Buches. Der letzte Saß dieses Kapitels ist ebenso eindeutig wie wahr: Die deutsche   Republit ist zum Leben erwacht!" J. P. M.  

Das Fest der goldenen Hochzeit begeht am 1. April das Ehe­paar Frig und Auguste Heidepriem, Zehlendorf  , Span= bauer Str. 12, 74. Abt. Zehlendorf  .

Berantwortl. für die Redaktion: Rich. Bernstein, Berlin  ; Anzeigen: Th. Glode, Berlin   Verlag: Vorwärts Berlag G. m. b. S., Berlin  . Drud: Bormärts Buch. druckerei und Verlagsanstalt Baul Ginger& Co.. Berlin   EW 68. Lindenstr.& Sierzu Beilage.

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