Einzelbild herunterladen
 

Der Rundfunk im Osten. 1

Verdacht auf Hitleritis.

In eingeweihten Rundfunkkreisen war schon während des ersten Wahlkampfes zur Reichspräsidentschaft bekanntgeworden, daß Herr Benje, Direktor der Ostpreußischen Sendegesellschaft, der Drag", die größten Schwierigkeiten gemacht hatte, als es galt, die Reichstagsrede Brünings in der Form der meister­haften Schallplattenaufnahme auf den Sender zu übernehmen. Beyse hat schon damals aus seinem Herzen keine Mördergrube ge­macht und hat auch als die Uebertragung dann angeordnet wurde, sich vorsorglich deckend, die Brüning- Rede mit der Be­zeichnung auf Anordnung von Berlin  " übernommen.

Auch jetzt macht Bense wieder laufend Schwierigkeiten, um sich bei einer etwaigen Hitler  - Mehrheit, von der er anscheinend noch immer träumt, zu sichern. So hören wir, daß er auch die kom mende Rede des Reichskanzlers in Königsberg   nur dann auf den Rundfunt übernehmen wolle, wenn sie ausdrück­lich als Auflage", also mit dem Zwang der Uebernahme ge­geben werde.

Das würde natürlich auch bedingen, daß die Ankündigung der Kanzlerrede den Bassus:" Auflage portrag" enthalten

würde.

Selbstverständlich sträubt sich Herr Bense gegen Vorträge von Männern wie Schlange- Schöningen, die der Beruhigung der auf­gehezten ostpreußischen Bevölkerung dienen sollen. Damit und durch feine ganz unglaubliche Stellung zur Kanzlerrede offenbart Bense einen hervorragenden Mangel an Fähigkeit für die Ausübung eines so wichtigen staatlichen Hoheitsrechts, wie es die Direk tion einer Rundfunkgesellschaft darstellt, daß die Reichsregierung ihn wirklich schleunigst ersehen sollte. An Herrn Scholz als Rundfunk­referenten im Reichsinnenministerium sollte man wohl genug haben. lind wenn auch Herr Bense durch ein Telegraphenbüro alles ab= streitet, so dürfte das kein Grund sein, die offenkundigen Mißstände schleunigst auszuräumen.

Schamlos!

Der Lüffling Röhm bleibt oberster GA- Führer. München  , 6. April.  ( Eigenbericht.) Barteiamtlich wird im Bölkischen Beobachter" mitgeteilt: Es ist eine schamlose Lüge, daß Adolf Hitler   den Barteigenossen Oberstleutnant Röhm   von seinem Posten als Stabschef der S. abberufen hat."

-

Don

Schamlos ist hier schon etwas! Aber schamlos ist nicht die. uns gleich angezweifelte und deshalb nicht wiedergegebene Meldung von der Abberufung Röhms. Schamlos ist die grenzen­lose typische Frechheit, mit der die sittlichen Eroberer Deutschlands   den entlarvten Wüstling Röhm an der Spize belassen! Bon wieviel Geheimnissen des Braunen Hauses muß Röhm wohl Mitwisser sein, daß Hitler fich froh des vernichtenden Materials an seinen Stabschef nicht heranwagt!

Kreuger hat Bilanz gefälscht

Der Finanzmagnat als Betrüger.- Stockholm   in Aufregung

Stodholm, 6. April.

Die englische Revisionsfirma Price u. Waterhouse ist von den Revisoren des Hauses Kreuger u. Toll, die noch längere Zeit zur Feststellung der Gesamtsituation brauchen, mit einer vorläufigen Be­richterstattung beauftragt worden. Dieser Bericht kommt zu dem Schluß, daß sowohl die Bilanzrechnung von Kreuger u. Toll Dom 31. Dezember 1930 wie die dem Jahresbericht desselben Jahres bei gefügte sogenannte tofolidierte Bilanzrechnung, obwohl sie mit den Büchern übereinstimmt, doch

ein sehr unrichtiges Bild von der wirklichen Finanzlage der Gesellschaft

gibt. Auf Grund persönlicher Anweisung Ivar Kreugers

Die Nachricht über die falsche Buchführung des Kreuger- Kon­zerns hat in Stockholm   wie eine Bombe eingeschlagen. Noch vor ganz furzem betonten die führenden Stockholmer   Zeitungen, daß das Unglück allein durch eine Häufung von Zahlungseinstellungen der Schuldnerländer usw. hervorgerufen sein müsse. Andeutungen über Unregelmäßigkeiten oder gar Betrügereien wurden als bös­willige Gerüchte angesehen. Svenska Dagbladet" schreibt u. a.: Die Streuger- Angelegenheit entwidelt sich immer mehr zu einem wirf­lichen Trauerspiel für unser Land. Selbstverständlich ist mur eine vollständige Offenheit am Blaze. Anweisungen für die vorgenommenen Buchführungsmaßnahmen sind dem Bericht zufolge von Ingenieur Kreuger ausgegangen. Aber man fragt sich, wie dies ohne Wissen seiner Mithelfer geschehen konnte."

Dagens Nyheter  " deutet an, man müsse mit der Möglichkeit felbst sind in den Büchern Einfügungen vorgenommen, durch rechnen, daß auch die älteren Abschlüsse unrichtig seien. Unser welche einerseits Schulden Ivar Kreugers an die Gesellschaft und Ansehen in der Welt hatte schon durch den Bescheid über die wirt­an nahestehende Gesellschaften oder Tochtergesellschaften elimi- schaftliche Aushöhlung des zentralen Kreuger- Unternehmens einen Stoß erlitten. Jetzt gilt es, zu verhindern, daß wir keinen allzu niert worden sind, während andererseits die Schulden der Gesell- schweren moralischen Prestigeverlust erleiden. Das kann nur dadurch schaft selbst an andere nahestehenden Gesellschaften verschwunden geschehen, daß allen flar gemacht wird, daß sämtliche Papiere vor­sind, oder Aktiven in bedeutender Höhe fälschlich aus behaltlos auf den Tisch gelegt werden." gewiesen wurden. In anderen Fällen muß angenommen werden, daß besonders buchmäßige Aktiven entweder übertrieben hoch an­gefeßt oder gar nicht vorhanden oder in den Büchern nahestehender Gesellschaften ebenfalls ausgeführt sind. Wenn überhaupt irgend­welche realen Werte hinter diesen Buchungen zu finden sind, so find fie in mehreren Fällen unter irreführenden Bezeich nungen in den Büchern aufgeführt worden. Die jetzt vorliegen­den Tatsachen geben zu der Annahme Veranlassung, daß die Bilanz rechnung eine bedeutend bessere Stellung der Gesellschaft ausgewiesen

hat, als sie tatsächlich mar.

Alle Blätter betonen übereinstimmend, daß jetzt die Hauptarbeit auf die Untersuchung und Erhaltung der produktiven Tochterunter­nehmen des Kreuger- Konzerns, Svents Tändsticks usw., gerichtet werden müsse.

Französischer Banfier verhaftet.

Paris  , 6. April. Auf Weifung des Untersuchungsrichters wurde der Bankier Max Amerongen wegen Vertrauensmißbrauchs und Unterschla gung von 800000 Francs festgenommen. Die Bank wurde geschlossen.

Aufstand auf Neufundland  

Volksmenge stürmt Parlament und verjagt Regierungschef

St. Johns  ( Neufundland  ), 6. April.

Nach einer Massenversammlung am Dienstagvormittag zogen etwa 15 000 Menschen vor das Parlament. Eine Abordnung ver­langte Aufklärung über eine Reihe von Beschuldigungen gegen den Ministerpräsidenten Sir Richard Squires und einige Minister wegen Aftenfälschung über Kabinettssitzungen und wegen Betruges. Während die Abordnung verhandelte, stürmte die aufgeregte Menge Bürgermeister fordert Klagges. das Gebäude. Sie zerstörte alles, was sie in den Räumen fand. Er soll im Disziplinarverfahren Farbe bekennen. Die Türen wurden eingeschlagen, die Fenster zertrümmert, die Braunschweig  , 6. April.  ( Eigenbericht.) Möbel vollkommen zerschlagen und teilweise zu den Fenstern hin­Einer dringenden Nachprüfung durch die verantwortlichen ausgeworfen. Es entspann sich ein Handgemenge mit den Poli­Reichsstellen bedarf die Haltung des Naziministers Klagges an zisten, in dem diese unterlagen. Die Oppositionsmitglieder und der gesichts der putschistischen Vorbereitungen seiner Bar- Sprecher durften das Gebäude verlassen. Der Ministerpräsident teifreunde in der Nacht vom 13. zum 14. März. Auch im Lande mar inzwischen mit Hilfe von drei Geistlichen entflohen. Die Braunschweig   hatten die Nazis umfangreiche Vorkehrungen ge­troffen, um im Falle eines Hitler- Sieges in die Stadt Braunschweig  

und in andere Industriegemeinden, aber auch selbst in benachbarte gar nichts vom anderen gesagt. Stlaret hat auch für das Stonto

übrigen Regierungsmitglieder hatten fich in einem Raum ein­geschloffen. Bei Einbruch der Nacht verließen die Demonstranten das Gebäude wieder, das dann von innen verbarrifabiert wurde, während sich immer noch die Regierungsmitglieder und sämtliche Polizisten von St. Johns   darin befanden. 4000 Menschen umlagerten das Gebäude während der ganzen Nacht weiter. Die Aitohollager staatlichen

geplündert.

wurden vollkommen aus=

In Februar war der Premierminister von Arbeitslofen, die eine größere Lebensmittelration verlangten, mißhandelt worden, und kürzlich war er nach einer amtlichen Untersuchung von der Anschuldigung, Schriftstüde im Zusammenhang mit der frei Berwaltung öffentlicher Gelder gefälscht zu haben, gesprochen worden.

preußische Städte einzurüden. Bon republikanischer Seite find Schimmel  " und Hammel" Beträge von 300 bis 400 t. abgehoben, Die Versammlungswelle rollt!

diefe Bürgerkriegsrüstungen der bewaffneten, durch Zuzug von aus­märts bedeutend verstärkten SA.- Formationen im Braunschwei­gifchen aufgeflärt morden. Die Vorbereitungen der Naziverbände können der Polizei nicht verborgen geblieben sein, sie müssen auch Herrn Klagges als verantwortlichen Minister für Sicherheit und Ordnung bekannt gewesen sein. Jedoch sind die illegalen Treibereien in feiner Weise unterbunden und ebensowenig ist bis heute irgend­eine amtliche Untersuchung eingeleitet worden.

in

Der volksparteiliche Bürgermeister Eyfferth Wolfenbüttel hat ein Disziplinarverfahren gegen fich beantragt, das folgende Borgeschichte hat: Enfferth erhielt von der dortigen Kreis­direktion im Auftrage des Polizeiministers Klagges die telepho nische Anweisung, jeden Aufzug des Reichsban ners und der Sozialdemokratie wegen ,, flaffenfämpfe­rischen Charakters" zu verbieten, hingegen Nazi auf märsche zu gestatten. Enfferth verlangte eine schriftliche Be stätigung der Anweisung. Eine folche mollte jedoch Klagges nicht aus der Hand geben. Der Bürgermeister von Wolfenbüttel   betam von der Kreisdirektion eine Rüge. Um Klarheit zu schaffen, hat Enfferth minmehr ein Disziplinarverfahren gegen fich beantragt.

Wieder Duell Gflaref- Hoffmann.

Und Herr Hoffmann unschuldig wie immer. In der Vormittagsverhandlung im S flaret- Prozeß fam es wieder zu einem Zusammenstoß zwischen Ceo Stla­tet und dem Stadtbankdirektor Hoffmann; der letztere spielte auch diesmal wieder feine rühmende Rolle. Als Auftakt zu der Erörterung der Zuwendungen, die durch Zeugenvernehmungen erörtert werden sollen, warf Leo Stla­ref Hoffman vor, daß er so viele Batete bekommen habe, daß es Hoffmann selbst unangenehm gewesen sei. Hoffmann habe aus diesem Grunde gejagt, es sollten nicht die Boten der BVG., sondern Messengerboys damit geschickt werden. Hoffmann habe auch viel Theaterfarten belommen. Hoffmann bestritt wieder alles mit großer Entschiedenheit und behauptete wieder, die Sflarets hätten immer gedrängt, bei ihnen zu faufen, da sie stets Gelegenheitskäufe hätten. Leo Sklaret habe auch immer wieder gesagt: Wenn die übrigen Herren aus der Stadtbant etwas brauchten, sollten sie nur zu ihm fommen. Leo Sffaret( in großer Erregung): Was Hoffmann da jagt, glaubt ja teine blinde Kuh. Ich bleibe dabei, daß Hoff mann on Rieburg ausgenugt hat. Die Kunden von Rieburg, die alle nichts bezahlt haben, mußten wir doch übernehmen. Ein Blaufuchs, den wir zur Stadtbane schickten, ist auch nicht zurückgekommen, sondern bei einem Direktor hängen geblieben. Bielleicht macht man mal eine Haussuchung bei Saffmann, Schmitt oder Schröder." Heiterfeit erregte es, als Hoffmann erklärte, daß er nur auf die Rennbahn ge­gangen sei, um sich an dem farbenfreudigen Bild und dem Muskel­spiel der Tiere zu erfreuen. Borf.: Das hätten Sie doch im Birtus ebenfalls so gut sehen können." Angell. Lehmann: ,, Mag Stlaret hat einmal in der Kommandantenstraße gesagt: Hoffmann und Schmitt werden uns noch einmal den ganzen 2aben wegtragen." Es war doch bei uns Tagesgespräch, wenn Schmitt etwas betam, muß Hoffmann das Gleiche haben. Mandymal wurde aus diesem Grunde dem einen

-

"

so daß Hoffmann von Mag Sflaret Geld bekommen haben muß." Leo Sflaref: Stadtrat Benede  , der mit Oberbürgermeister Boeß befreundet war und Mag duzte, hat hier gesagt, er kennt uns nicht. So sehen also die Aussagen der Herren Beamten aus.

Der Sowjetfunk bringts an den Tag.

Ausländerhaß der Hungernden zugegeben.

Die kommunistische Presse in Deutschland   hat die Nachrichten über den Sturm auf Ueberpreisläden in Leningrad   und Moskau  als antifowjetische Kriegslügen hingestellt. Im Mostauer Rundfunk sprach aber ein Sprecher des Mostauer Sowjets und gestand, daß seit einiger Zeit in allen Schichten der Bevölkerung eine besorgniserregende Haßstimmung gegen die Ausländer um sich greift, der schon zusammenstöße zwischen englisch  - amerikanischen und russischen Arbeitern herbeigeführt habe, vor allen Dingen in den Restaurants der Ausländer, mo alle Eßwaren, die das russische Proletariat schon jahrelang nicht gesehen hat, für gute Valuta zu haben sind. Der russische Sprecher versuchte natürlich die Sache so darzustellen, als hetzten fonterrevolutionäre Elemente die Bevölkerung gegen die Ausländer auf. Man vergaß dabei in Moskau  , daß der Hungrige niemals auf den Satten mit liebevollen Augen sieht, auch wenn der Kreml   es verlangt. Man hört auch, daß jest nach einer neuen Verfügung das Betreten der Restaurants und Geschäfte für Ausländer den Ruffen verboten morden ist.

Die neue GA- Zentrale.

Nazi- Rolltommandos in der Martgrafenftraße.

Die Nazi- Schlägertrupps in der Hedemannstraße haben auf das Verbot des Berliner   Polizeipräsidenten hin ihre Aufenthalts­und Schlafräume in der Hedemannstraße aufgeben müssen. Nur wenige hundert Meter von der Hedemannstraße entfernt ist jedoch inzwischen eine neue SA.- Kaserne entstanden.

Die S2. und SS. Trupps find nach der Markgrafenftr. 77, einem zum großen Teil leerstehenden Geschäftshaus, gezogen, wo sie im Borderhause mehrere Büroräume gemietet haben. Die Hitler gardisten nisten jezt in nächster Nähe des Ullstein- Berlages.

In knapp drei Minuten können die SA.  - Burjájen in der Hede­mannstraße sein.

Man weiß auch nicht, ob die ermittierten SA.  - Leute sich in Zukunft tatsächlich in der Martgrafenstraße aufhalten werden, oder ob sich alles als ein geschickt ausgedachtes Manöver herausstellen wird. Wie wir feststellten, haben die Nazis nur drei fleine Büroräume im Vorderhaus abgemietet. Für einen Daueraufenthalt haben sie fich also offenbar nicht eingerichtet. Im übrigen ist am Dienstag bei einer nochmaligen Durch juchung des Gaubüros der Nazis in der Hedemannstraße einer der Täter entdeckt worden, der zusammen mit mehreren Kumpanen den Reichsbannermann niederschlug. Der Bursche wurde festgenommen. Als er abgeführt wurde, erfannten mehrere Bolizei­beamte den Festgenommenen als einen Menschen wieder, der schon ohnehin seit einiger Zeit gesucht wird.

Kundgebungen in alien Kreifen und Bezirken. ,, Kehraus mit Hitler!" Das ist die Parole, unter der in dieser Woche in allen Kreifen und Bezirken Berlins Berjammlungen Bon der Sozialdemokratischen Partei stattfinden. überall her gehen uns Berichte zu, die alle das gleiche bejagen: Der Besuch ist glänzend, die kampfftimmung aus­gezeichnet. Bom Willen zum Siege beseelt, steht die Berliner  Arbeiterschaft im Kampfe gegen den Faschismus, für die Erhaltung der freien Republik   und für die Abwendung des blutigen faschistischen Bürgerkrieges.

Im Stadttheater in Ropenid sprach Reichstagsabgeordneter Wilhelm Dittmann   vom Parteivorstand. Wir bekennen uns gern zum Novembersystem", so sagte er ,,, weil dieses System das deutsche Sprach unter großer Zustimmung im überfüllten Schloß- Bavillon" Wolf von der politischen Entrechtung befreit hat." Arthur Crispien  in Weißensee. Er betonte: Um den Faschismus zu schlagen, wählen wir am 10. April gefchloffen Hindenburg und fämpfen für den 24. April für unsere Freunde Otto Braun   und Carl Severing  ." Im Kreis Mitte   geißelte in den Sophiensälen" Otto Fried­ länder   in wirkungsvollen Ausführungen den verbrecherischen Fa­schismus. Nicht weniger als drei Bersammlungen wurden auf dem Wedding   veranstaltet. Frig Schröder betonte in einer außerordent­lich gut besuchten Rundgebung im Swinemünder Gesellschaftshaus", daß am tommenden Sonntag um des Sieges der Demokratie willen alle für Hindenburg   stimmen müssen. Die Lichtburg" am Gesund­ brunnen  , in der Erich Kuttner   sich vor allem die Kommunisten fchonungslos vornahm, war so überfüllt, daß die Tische ausgeräumt merden mußten. In der Hochschulbrauerei ernteten Robert Breuers treffliche Ausführungen einen wohlverdienten Erfolg. Draußen im Westen, in 3ehlendorf, fennzeichnete im start besuchten Lindenpart- Restaurant" Mar Heydemann die Sünden und Ge­Den Schöneberger Freunden bot fahren des Faschismus. Landtagsabgeordneter Dr. Richard Lohmann im Rathaus Friedenau ein ausgezeichnetes Referat mit reichem Kampfmaterial für die Preußenwahl. Die Bedrohung der Sozialgesetzgebung durch den Faschismus bildete einen besonders wirkungsvollen Teil der mit starkem Beifall aufgenommenen Ausführungen Karl Littes in Rabes Festjälen in der Fichte- Straße. In Friedrichshagen  verstand es Mar Stelling im sehr gut besuchten ,, Gesellschaftshaus", den blutigen Terror der braunen Heerscharen in seiner ganzen Ber­derblichkeit zu fennzeichnen. Im Restaurant ,, Dresdener Garten" fand das Referat des Landtagsabgeordneten Georg Klausner, in dem die Notwendigkeit der Erhaltung des republikanischen Preußen im Vordergrund der Betrachtungen stand, begeisterten Widerhall. In Bantow, im Kurfürsten  ", hatte Dr. Haubach vom Polizei­präsidium Berlin, der mit hinreißendem Feuer sprach, stärksten Erfolg.

Die Versammlungen, die zum größten Teil durch das Reichs­banner, die Arbeitersportler und die Arbeiter. jugend ihre besonders wirkungsvolle Umrahmung erhielten, zeigten deutlich, daß Deutschland   und vor allem auch die Reichs­hauptstadt Berlin   in erhöhter Bereitschaft sind und Kehraus mit Hitler machen werden.

Die staatlichen Museen find Sonntag nur bis 1 Uhr für bent Besuch geöffnet.