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Alles ffreng legal!

Waffenfunde bei schlesischen Nazis.

Bei dem Nationalsozialisten Maschinenbautechniker Georg Chrzaszcz in Oterglogau D.- Schl wurden bei einer Durchsuchung folgende Sachen gefunden:

1 Armeepistole 08 mit 2 Magazinen,

10 Stück Stielhandgranaten,

1 Sprengkapsel,

39 Magazine für Mauserpistolen,

5 Maschinengewehrläufe mit Futteral.

1 Scherenfernrohr,

7 Stück Leuchtpatronen,

2 Gewehrschlösser, Modell 98,

Bürgerkrieg im Dunkeln

Felseneck Helden vor Gericht

Vor dem Landgericht III begann heute morgen der Prozeß gegen die Felfened- Helden, 6 Nationalsozialisten und 18 kommunisten. Die beiden Gruppen feindlicher Brüder figen einander gegenüber. Die einen wie die anderen werden be­schuldigt des schweren Landfriedensbruchs und des gemeinschaftlichen Totschlags. Die Nationalsozialisten haben den Felsened- kolonisten, den Arbeiter lemte, auf dem Gewiffen, die Kommunisten haben in der Person des 48jährigen Malers Schwarz ein Todesopfer. Die Hauptschuld trifft die Nationalsozialisten. Sie waren es, die zu nächtlicher Zeit unnötigerweise den Umweg über den Pflanzerverein Felsened E. B. gemacht haben; sie haben die friedlich schlafende kolonie aus der nächtlichen Ruhe aufgestört, und non nationalsozialistischer Mörderhand fiel als erster der Felsened­Kolonist Klemfe. Den Vorsitz führ: Landgerichtsdirektor Bode, Die Waffen waren teils unter der Dielung, teils in Antläger ist Staatsanwaltschaftsrat Dr. Steenig. Es find 260 einer Mangel versteckt. Zeugen geladen.

7 Ladevorrichtungen für Karabiner,

1 Kartenboden, 3 Zubringer, 2 Schlagbolzen,

1 Schlößchen, 1 Bisierfeder, 1 Schloßhalter,

629 Schuß Munition für 08- Pistole,

6000 Schuß Munition für Militärgemehre( Mod. 98),

2 Stück Munitionsfüllgurte für MG.

Auch im Kreise Leobschütz   und Cosel sind eine Anzahl Waffen bei Nationalsozialisten gefunden worden.

Große Stimmverluste der Kommunazi.

Das Dunkel um die Schlacht im Dunkeln" am Rande der Felsened- Kolonie am 18. Januar o. J. fonnte nur ganz allmählich gelüftet werden. Die blutigen Vorgänge stellen sich ungefähr wie folgt dar.

Die Nationalsozialisten und Kommunisten in den angrenzenden Bezirken standen schon seit langem auf dem Kriegsfuß. Am 15. Ja nuar fand zwischen beiden Parteien anläßlich einer Flugblattverbrei tung der Nationalsozialisten ein Zusammenstoß statt, ein National­

Ein Reinfall bei der Bürgermeisterwahl. Das fleine Arbeiterstädtchen Fellbach   vor den Toren Stutt garts hatte am 16. April Bürgermeisterwahl, die ebenso den Nafozialist erhielt einen Messerstich. Drei Tage später, am 18. Ja tionalsozialisten wie den Kommunisten eine furchtbare Niederlage brachte.

Der neue Bürgermeister, Regierungsrat Grafer, wurde mit 4586 Stimmen gewählt. Der nationalsozialistische Kandidat brachte es nur auf 1220 Stimmen und der Kommunist, Franz Bellemann, blamierte sich mit seinen 128 Stimmen.

Bezeichnend ist, daß die Nazis beim ersten Gang zur Reichs­präsidentenwahl in Fellbach   2348 Stimmen zählten und die Kommu­nisten 994 Stimmen. Obgleich die Kommunisten und Nationalfozia. listen in trauter Gemeinschaft alles mögliche versuchten, um den ,, marxistischen  " Kandidaten zu Fall zu bringen, haben sie nicht ein­mal ihre Stimmen vom 13. März halten können!

Du sollst nicht falsch Zeugnis geben! Klagges und das achte Gebot!

nuar, hatte der Kampfbund gegen den Faschismus, Ortsgruppe Alt­ Glienicke  , eine Mitgliederversammlung in Baldesruh. Ein Un bekannter teilte dem Leiter der Bersammlung mit, daß

ein nationalsozialistischer Ueberfall geplant

sei. Auf bisher ungeflärte Weise erhält die Ortsgruppe des Rampf bundes gegen Faschismus im Wedding   und in Reiniden dorf- Ost Kenn nis von dem angeblich geplanten Ueberfall. Etwa 20 bis 30 Mitglieder der Ortsgruppen machen sich auf den Weg nach Waldesruh.

Am selben Abend hatte im Lokal Bergschloß in Baibmanns lust der Sturmbann 3 der Standarte 4 der Nationalsozialisten seinen Sturmabend mit etwa 200 Mann unter Leitung des Sturm bannführers Werner Schulze. Im Laufe des Abends erhält Schulze die Nachricht, daß die Kommunisten einen Ueberfall beab­fichtigen. Die gleiche Mitteilung gelangt durch einen Schupowacht meister an den Vorsteher des Polizeirepiers 294, den Polizeihaupt­mann Kühl, der von dem Stüßpunkt Tegel   noch sechs Beamte an forderte, die gegen Schluß der Versammlung eintrafen. Haupt­mann Kühl erklärt dem Sturmbannführer Schulze, die Polizei würde die SA.- Leute auf dem Nachhausewege begleiten. Schulze foll einem der SA.- Leute in bezug auf die Kommunisten eine nicht mißzudeutende Drohung ausgesprochen haben.

Diese Vorgänge bedeuten das Ende der volksparteilichen Hoch­schultewegung. Darüber hinaus dürfte es aber auch zu weiteren Auseinandersezungen in der DBP. kommen, da die Hochschulgruppen die Träger der Arbeitsgemeinschaft junger Volksparteiler" sind. Wenn Herr Dingelden in den Jugendorgunisationen seiner eigenen Partei schon teine Gefolgschaft mehr findet, wird er seinen Partei­laden bald ganz schließen dürfen.

Braunschweig  , 20. April.  ( Eigenbericht.) Auf Anordnung des nationalsozialistischen Ministers Klagges wurde im Dezember 1931 der Polizeiwachtmeister Eine aus der Schußpolizei entlassen, weil er angeblich als Polizei schüler einmal die Aeußerung hat fallen lassen, wenn er sich erst beim Ueberfallkommando in Braunschweig   befinde, dann wolle er seine Wut an den verfluchten Braunhemden bei jeder Gelegenheit auslassen. Eine bestritt u. a. auch in einer eidesstattlichen Ver= sicherung, diese Aeußerung auch nicht dem Sinne nach getan ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder angenommen. Zum Nach. zu haben. Trotzdem blieb sein Einspruch gegen die Kündigung erfolger Dr. Kruspis ist der frühere Reichsminister Dr. Moldenhauer folglos. Die Polizei weigerte sich selbst, ihm mitzuteilen, wer bestellt worden. eigentlich die Beschuldigung gegen ihn ausgesprochen hätte. Eine bewarb sich dann vor einiger Zeit als Polizeiwachtmeister nach Hamburg  . Auf sein Gesuch erhielt er den Bescheid, daß seine Einstellung nicht erfolgen fönne, da der Kommandeur der braunschweigischen Polizei mitgeteilt habe, er wäre aus der Schutzpolizei entlassen, weil er starte Bindungen zur Kommunistischen Partei habe. Ein Ersuchen der ham­burgischen Polizei, ihr die Perfonalatten von Eine auszu händigen, wurde von der braunschweigischen Regierung abge= lehnt. Eine hat gegen die braunschweigische Regierung geflagt und den Erlaß einer einstweiligen Verfügung gegen den Staat und gegen den Polizeikommandeur beantragt, durch die fest­gestellt werden sollte, daß es sowohl dem Staat, als auch dem Polizeikommandeur verboten sei, zu behaupten, Eine habe Bin­dungen zur KPD  . und sei deshalb aus der braunschweigischen Schutzpolizei entlassen worden. Jetzt hat vor dem Landgericht Braunschweig   ein Termin zur mündlichen Verhandlung angestanden, aber nicht stattgefunden, weil die braunschweigische Regierung vor. her folgende Erklärung abgab:

" Der Antragsgegner hat die beanstandete Mitteilung an den Chef der Ordnungspolizei Hamburg   gelangen lassen, weil ihm befannt war, daß der Antragsteller seiner Gesinnung nach dem radikalen Margismus zuneigt. Auf Grund der jezt abgegebenen eidesstattlichen Versicherungen haben wir uns davon überzeugt, daß diese Mitteilung, fomeit darin behauptet wird, der Antragsteller habe starte Bindungen zur KPD., unzutreffend ist. Eine ist auch nicht aus diesem Grunde entlassen. Die Be­hauptung wird gegenüber dem Chef der Ordnungspolizei ham burg richtig gestellt und im übrigen nicht wiederholt werden. Die Kosten werden vom braunschweigischen Staat

übernommen.

Der braunschweigische Minister des Innern. gez. Unterschriften.

gez. Unterschrift, Polizei- Oberstleutnant. Diese Erklärung der braunschweigischen Naziregierung zeigt, daß das Ministerium im Falle Eine der Deffentlichkeit und anderen Behörden gegenüber mit unwahren und unbeweisbaren Behauptungen operiert hat. Die Erklärung beweist aber auch, daß die Darlegungen und Behauptungen der heutigen braun schweigischen Regierung nicht immer unter allen Umständen zu

stimmen pflegen.

Dingelden schlägt alles entzwei!

Berfall der volksparteilichen Studentengruppen. Aus Akademikertreisen wird uns geschrieben: In der Leitung der volksparteilichen Hochschulbewegung, den Studentengruppen der DV P.", ist dieser Tage ein Wechsel eingetreten, der ein bezeichnendes Licht auf die inneren Zustände in der Dingelden- Partei wirft. Die Hochschulgrup pen der Boſtspartei standen stets auf dem linken Flügel der DBB. und haben bereits vor mehreren Jahren ihre Beziehungen zur Deutschen Studentenschaft  ", die damals noch unter Führung der deutschnationalen Kor orationen stand, gelöst. Jetzt hat der Parteiführer Dingelden an die Hochschulgruppen das Ver­langen gestellt, sich in Zukunft attiv für den augenblidlichen politischen Kurs der Partei einzusetzen und keine ab= weichende Meinung zu dulden.

Auf dieses Verlangen haben sieben von den zwölf Bor. standsmitgliedern. barunter der 1. Vorsitzende Dr. Krufpi und Referendar Stresemann  , der Sohn des verstorbenen Mi nisters, Herrn Dingelden ihre Aemter zur Verfügung gestellt. Der Parteivorstand der DB. hat den Rücktritt der

Oftchinabahn streikt.

40 Beamte verhaftet.

Charbin, 20. April.

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Der Zug der Nationalsozialisten, etwa 150 Mann start, mar­schiert im losen 3uge ab, nimmt aber, ein sehr beachtenswerter Umstand, nicht den direkten Weg nach Tegel  , sondern wählt den Umweg über Bahnhof Reinickendorf  - Rosenthal: Man will den Kommunisten zeigen, welch eine Macht man darstellt. Der Umweg führt vorbei an der Kolonie Gießtanne" durch die Kolonie Felsened". Die Polizeibeamten begleiten den Zug zuerst im Auto, und als es keinen Fahrmeg mehr gab, zu Fuß. Die National­sozialisten blieben in der Kolonie Felseneck nicht unbemerkt. Ihre Radfahrer rempeln Kolonisten an und beschimpfen sie:" Rote Hunde, tommt doch mal ran!" Dann werden auf eine Laube Seine geworfen. Die Kolonisten, die aus früheren Er­fahrungen allen Grund haben, einen Naziüberfall zu befürchten, geben das Alarmsignal. Einer feuert Schreckschüsse in die Luft. Schüsse antworten. Die Nationalsozialisten suchen Deckung. Der Kommunist Klemke, durch den Alarm und die Schüsse aus dem Schlaf gestört, eilt, mit einer 3aunlatte bewaffnet, aus seiner Laube und stößt auf Nationalsozialisten. Der Schlag, den er gegen einen der Feinde führt, geht fehl. Man stürzt sich auf ihn. 8 bis 10 Mann schlagen auf ihn ein, werfen ihn zu Boden, bearbeiten ihn mit Füßen und mit stumpfen Gegenständen; plötzlich reißt ein Nationalsozialist die Genoffen zurück, zieht einen Revolver und schießt auf den wehrlos am Boden Liegenden.

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Der Schuß ist tödlich. Die Nationalsozialisten stieben auseinander. Eben zu dieser Zeit waren die Kampfbündler aus Wedding   bei der Kolonie Felsened angelangt. Sie hören Schüsse, sehen, wie die Gegend durch Scheinwerfer abgesucht wird die Kolonisten hatten das Ueberfallkommando alarmiert bewaffnen sich mit Zaun­latten und stürmen los. Die Nationalsozialisten, die in Deckung stehen, flüchten. Der Maler Schwarz, unterstüßt von einem Genossen, fann nicht so schnell laufen, wird eingeholt, nieder­geschlagen und erhält einen tödlichen Dolchstich.

Die Schlacht" ist geschlagen: zwei Menschen sind zur Strede gebracht. Wer den tödlichen Schuß abgegeben, wer den tödlichen Stich geführt hat, konnte nicht festgestellt werden. Die Staats. anwaltschaft sagt aber: alle für einen; sämtliche Angeklagten tragen die Mitverantwortung für den Tod der Opfer.

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Nach Bernehmung der Angeklagten zur Person- es befinden sich unter ihnen nicht wenige bereits wegen frimineller Handlungen Borbestrafte und Berlesung des Er. öffnungsbeschlusses beantragte die Berteidigung die Zulassung des angeflagten Kommunisten Hohmann, gegen dessen Laube von den Nationalsozialisten Steine geworfen worden waren, als Neben­fläger. Nach einstündiger Beratung entsprach das Gericht diesem Antrag. Als erster Angeklagter wurde darauf der Nationalsozialist Drost gehört.

RFB. wollte auferstehen.

Die Suche bei den Kommunisten.

Die geffrige polizeiliche Durchsuchung verschiedener kommunisti­fcher Sportbüros" und Funktionärwohnungen in Berlin   und in der Provinz sind zu einem gewissen Abschluß gelangt. Ueber das Er­gebnis der Aktion wird vom Berliner   Polizeipräsidium folgendes erklärt:

Die nach längeren Beobachtungen am gestrigen Tage vorge­nommenen Haussuchungen bei Funktionären des antifaschistischen Rampfbundes und des sogenannten Arbeiter- Schüßen- Bundes haben ergeben, daß der verbotene Rote Frontfämpferbund" illegal fortgeführt wurde. Ueber den Umfang und die Bedeutung des Fort fegungsversuches tann im Augenblid noch nichts gesagt werden. Fest. gestellt wurde, daß der Tischler Emil Baffrath, der Maler Mil­helm Mohn und der Reichstagsabgeordnete Paul Hornid maß­bund" illegal fortzuführen. Ob die genannten Organisationen, der antifaschistische Kampfbund und der Arbeiter- Schüßen- Bund, mit den Angelegenheiten des verbotenen RFB. zu tun hatten, wird noch ge­prüft. Paffrath und Mohn   werden bereits heute, wie wir erfahren, dem Vernehmungsrichter vorgeführt, von dessen Entscheidung es ab hängen wird, ob gegen beide Haftbefehle erlassen werden.

Das gesamte Personal der o st chinesischen Bahn hat be­schloffen, in den Ausstand zu treten als Protest gegen die Bergebend an dem Bersuch beteiligt sind, den Roten Frontfämpfer­haftung von 40 Beamten infolge des Anschlags gegen einen Japanischen Truppentransportzug am 12. April. Der Streit wird die Beförderung der japanischen Truppen hemmen.

Japaner verbieten Stref.

Charbin, 20. April.

Das japanische Oberkommando erklärt, es werde den Streif nicht zulassen, sondern alle Beamten der Ostbahn durch Japaner und russische Weißgardisten ersetzen, da die Bahn ihren Betrieb nicht unterbrechen dürfe. Außerdem würden weitere Maßnahmen für die Bewachung der Gebäude an der chinesischen Ostbahn getroffen werden, da sonst Gewalttaten von Bolschewisten zu befürchten seien. Gegen die Urheber des General­streiks würden die schärfsten Maßnahmen angewandt

werden.

Einbrecher im Märkischen Museum!

Wertvolle alte Münzensammlung gestohlen.

Im Märkischen Museum am Köllnischen Part wurde gestern abend von einem noch unbekannten Täter eine Glas­vitrine zertrümmert, in der sich etwa 100 Gold- und Silber münzen aus der Zeit von 1701 bis 1840 befanden. Der Dieb stahl die ganze Münzensammlung und besaß kurze Zeit darauf die Frech­heit, bei der Redaktion einer Berliner Zeitung   anzurufen, der er seinen Diebstahl mitteilte. Die Polizei wurde daraufhin von dem Anruf, bei dem es sich, wie man zuerst annahm, offenbar um einen üblen Scherz handelte, in Kenntnis gesezt. Wie die Beamten der Kriminalpolizei aber sehr schnell feststellten, war tatsächlich in das Museum eingebrochen worden. An der Außenmauer lehnte noch die Leiter, über die der Dieb zum ersten Stockwert hinaufgeklettert und durch das Fenster in das Innere des Museums eingedrungen war. Der Eindringling, der seinen Diebstahl selbst anzeigte, scheint es nur auf die Münzen abgesehen zu haben, denn sonst ist im Museum, wie eine oberflächliche Untersuchung ergab, nichts weiter gestohlen worden.

Berufung im van Gogh- Prozeß.

Der Bilderfälschungsprozeß wird nochmals vor der Straffammer aufgerollt werden. Rechtsanwalt Joan Goldschmidt Straffammer aufgerollt werden. Rechtsanwalt Joan Goldschmidt hat für den Kunsthändler Otto Wacker   gegen das Urteil des Schöffengerichts, durch das Wader wegen der Fälschung von van Gogh Bildern megen Betruges und Urkundenfälschung zu einem Jahr Gefängnis verurteilt worden ist, Berufung eingelegt. Die Staatsanwaltschaft hat noch teine Entscheidung getroffen, ob auch ihrerseits Berufung eingelegt werden foll

Bergsturz an der Mosel  .

10 000 cbm des Cochemer Berges abgestürzt.

Cochem   an der Mosel  , 20. April. Am Dienstag gegen 23 Uhr sind etwa 10 000 Rubikmeter des Cochemer Berges mit donnerndem Getöse, das bis weit über Cochem  

hinaus zu hören war, abgestürzt. Die Schreinerei Röttgen ist von den Gesteinsmassen weggefegt worden, die Lichtleitungen sind zerrissen, die Straßen meterhoch mit Geröll be­deckt, und der Verkehr auf der Provinzialstraße ist vollständig unterbrochen. Die Schuttmassen sind bis in die Mosel gefallen. Ein großer Teil der Einwohnerschaft von Cochem   war trotz der späten Stunden noch auf den Beinen, um die Naturkatastrophe mit anzusehen. Bon der Cochemer Seite her versucht man, mit Schein­werfern das völlig im Dunkeln liegende Gelände zu erhellen. Ob Menschen zu Schaden gekommen sind, ist noch unbekannt. Ueber die Höhe des angerichteten Sachschadens ist noch jeder Ueberblick unmög­lich. Die anliegenden Weinberge sind völlig zerstört.

Ungetreuer Verbandsvorsitzender.

Schädigt seine Organisation um 44000 M. Leipzig  , 20. April.

Der Bücherrevisor Ferdinand Buenger   aus Leipzig  , der von 1913 bis 1931 Vorsitzender des Verbandes Deutscher Bücherrevisoren war, hat diesen Verband um 44 000 mt. geschäbigt, die er für sich verwendete. Buenger wurde vom Großen Schöffengericht in Leipzig   wegen Untreue in zwei Fällen zu einem Jahr und sieben Monaten Gefängnis und drei Jahren Ehrenrechtsverlust verurteilt. Das Geld hat er sich durch besonders gefchickte Buchungsmaßnahmen von Konten des Verbandes auf sein eigenes Ronto überwiesen.

Bestialischer Mord. Der italienische Ronsularagent John Bicco wurde in Springfield  ( Illinois  ), als er mit seinem sechs. jährigen Sohn vor seinem Haus stand, von drei Männern burch Schüsse mit Dum Dum- Kugeln getötet. Das Kind blieb unverletzt. Vor einigen Jahren wurde ein Bombenattentat auf Piccos Haus

perübt.