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Verdi und sein, Falstaff".

Lindenoper.

Wenn es auch einzigartiger Erfahrung, reifster Weisheit und selbstsicherster Ruhe am Ende eines langen Meisterdaseins bedurfte, um solch eine Partitur entstehen zu lassen( eine Musik, der die föst­liche Frucht letzter Erkenntnis Heiterkeit heißt, ein unbefümmertes mit Tönen über alle Dinge Tanzen)- der Gedanke, daß dieses Wert ein nahezu Achtzigjähriger schrieb, ist immer wieder befrem dend und erschütternd zugleich. So viel vitale Kraft, so viel feuriger Elan, ja, so viel Jugend ist darin, trotz allen refignierten Humors, trotz aller Hellsichtigkeit des Greifenalters, dem die Komödie das Leben besser einfängt, widerspiegelt und verdeutlicht als die Tra­gödie, der bisher alle Arbeit Verdis gegolten hatte. Sein Lebens­gefühl, seine künstlerischen Grundvisionen waren zweifelsohne tra­gischer Natur: man spürt es in allen Jugendwerken, die wir voll Staunen und Beglückung ob ihrer wahrhaft vulkanischen Gewalt eins nach dem anderen wieder ausgraben( das schwächste unter ihnen, wie die Räuber" etwa, ist immer noch voll Kraft und Herr lichkeit), man spürt es in jeder seiner späteren Arbeiten von ,, Rigo­ letto  " bis Othello  ". Hier aber, im Falstaff", dem Werf eines neuen, noch italienischen im besten Sinn und doch schon euro­päischen Buffostils, schimmert das Tragische nur als eine Farbe mehr im Spektrum der eingefangenen Lebenstotalität, bleibt es kaum erratbar in der Tiefe eines Spiels, das sich dem farben­glitzernden Glück der Oberfläche verschrieb, der unweisen Weisheit eines lachenden Philosophen. Gibt es noch Narren, die sich ein­bilden, hier wäre Shakespeare verbalhornt und entstellt?

Wenn die von Kroll übernommene Aufführung der Linden­oper keine Vollkommenheit zu erreichen vermochte, lag es nicht an Klemperer, der vom ersten Niederschlag an faszinierte und beglückte, lag es zum Teil an der Inszenierung, den anfechtbaren Bildern Theo Ottos( das erste und letzte seien ausgenommen), an der oft nur durchschnittlichen, zu wenig aufgelockerten Spiel­leitung Hinrichs, zum größeren Teil aber an dem enttäuschenden Frauenensemble. Die Männer waren alle ausgezeichnet: vor allen anderen Frizz Krenn in majestätischer Leibes- und Stimmfülle, in jeder Bewegung ein Falstaff wie er im Buch steht, ein auf­

geblasener schlechter Kerl, der alle Lacher gegen sich und doch wieder auf seiner Seite hat; prächtig auch Do mgraf- Faßbaender, Kullman, Lauftötter, sowie das edle Diener- und Halunten paar, von Waldemar Henfe und Martin Abendroth   trefflich gesungen und gemimt. Leider erfüllte Käte Heidersbach nur allzu wenig Berdis kategorische Forderungen, der von einer Alice eine leichte Stimme verlangt und eine Schauspielerin, die in allen Intrigen führt und den Teufel im Leib hat... Auch Else Ru­ziczka und Margarete Arndt- Ober   waren nur mittelmäßig; erfreulich Susanne Fischers reine, fultivierte Stimme, ihre leichte und köstliche Höhe. Die Ensembles waren ungleich, das letzte Finale allerdings ein Klemperer zu dankendes Wunder.

Um feinen Zweifel aufkommen zu lassen: die vom Publikum mit lebhaftestem Beifall aufgenommene Aufführung ist weit über Mittelmaß und durchaus sehenswert; alle Kritik resultiert lediglich aus dem Bedauern, daß hier eine Bollkommenheit nicht erreicht wurde, zu der so viele Ansätze vorhanden sind. Arnold Walter.

11. Kreis. Mittwoch, 20. April, 100 r, Fraktionssitzung 18.00 Prof. Dr. Georg Klemperer  : Ernst von Leyden  . Zimmer 144 Neues Rathaus.

Sprechchor für Proletarische Feierstunden. Die lebungs­tunde muß in dieser Woche ausfallen. Nächste Uebungs­

stunde Donnerstag, 28. April.

Wetter für Berlin  : Teils heiter, teils wollig, mit ansteigenden Tagestemperaturen. Winde aus südlichen Richtungen. Für Deutschland  : Im Osten beständiges und ziemlich heiteres Wetter, auch im Süden Besserung. Weiter nach Nordwesten zu wolkiger und strichweise Regen. Allgemein etwas wärmer.

Das neile Buch

Drei Hindenburg- Biographien

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18.15 Dipl.- Ing. Harry Wustrau: Praktische Winke zu Beginn des Segelsports. 18.30 Robert Dinse: Die kulturelle Not der Großstadtjugend. 18.55 Die Funkstunde teilt mit... 19.00 Stimme zum Tag. 19.10 Märsche.

20.00

Bratsche:

2. Beethoven  :

Spannung um jeden Preis". oder Wie man einen Kriminalroman zu lesen hat, von Hans Reimann  . Musik: Walter Goehr  . 21.10 Tages- und Sportnachrichten. Violine; 21.20 Streichtrio. Simon Goldberg, Paul Hindemith  , Emanuel Feuermann  , Cello. 1. Schubert: Trio B- dur. Trio c- moll, op. Nr. 3. 22.10 Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. 22.20 Frankfurt  : Zeitberichte. Tanzmusik.

Königswusterhausen.

16.00 Dr. Hans Wenke  : Aus der Dichtung der Gegenwart. 16.30 Hamburg  : Konzert.

17.30 Prof Zörner: Welche Siedlerstellen sind heute rentabel? 18.00 Das Orchester und seine Instrumente.( Robert Hernried und Mitw.) 18.30 Prof. Kurt Krause: Pflanzengesellschaften unserer Heimat. 18.55 Wetter für die Landwirtschaft.

19.00 Prof. Dr. A. Müller: Verbraucher und Wirtschaftskrise. 19.30 Königsberg  : Alte und neue Tänze. 21.00 Tages- und Sportnachrichten.

21.15 Prof. Dr. Wietzoldt: Goethe und die bildende Kunst.

die Gestalt Paul von Hindenburgs   in drei Büchern erneut geschildert Die Reichspräsidentenwahl hat die Veranlassung gegeben, daß wird. Während die Biographie aus der Feder des Generalleut­nants Horst von Mezsch( in der Sammlung Männer und Mächte", R. Kittler Verlag, Leipzig  , erschienen) von einer ein­deutigen Haltung gegen das November- System" getragen ist, ein Neffe des Reichs bemüht sich Gert von Hindenburg präsidenten in seiner Darstellung( im Berlag von Hesser u. Becker, Leipzig  , erschienen) um Verständnis der republikanischen Wirklich= feit. Besonders auffallend sind einige Säße gegen Hugenberg und den Stahlhelm, die hier registriert seien: Seit die Deutschnatio= sition zu treiben. An verantwortlicher Stelle wären auch sie ge= mungen, eine andere Sprache zu führen... Selbst der Stahl­helm, dessen Ehrenvorsiz Hindenburg immer noch nicht(!) nieder­Seinem Eid getreu gelegt hat, steht im Lager Hugenbergs. wird er( Hindenburg  ) die Verfassung auch gegen seine ehemaligen Freunde schüßen." Der amerikanische Journalist T. R. Ybarra schildert in seiner Arbeit( Kurt Wolff  , Verlag Berlin  ) das Leben Hindenburgs als ein Leben eiserner Pflichterfüllung, ein Leben, das den Dienst an der Nation höher stellt als die Ergebenheit für ein Herrscherhaus. Betrachtet man einmal in unserer fachlichen" Gegenwart die Gestalt Hindenburgs nicht ausschließlich von der politischen Seite aus, so wird man der schlichten Selbstüberwindung dieses alten Mannes ethische Größe auch dann zusprechen müssen, wenn man sich über den konservativen Grundcharakter seiner J. P. M. Person keinen Täuschungen hingibt.

Verantwortl. für die Redaktion: Rich. Bernstein, Berlin  ; Anzeigen: Th. Glode, Berlin  . Verlag: Borwärts Verlag G. m. b. H., Berlin  . Drud: Vorwärts Buch. druckerei und Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW 68. Lindenstr. 3. Hierzu 1 Beilage.

nalen nicht mehr in der Regierung find, haben sie es leicht, Oppo PLAZA Städt. Oper staats MA

Rundfunk am Abend

Mittwoch, den 20. April.

Berlin  .

16.05 Die Polizei hilft regein. Hörbericht aus dem Institut für Technik und Verkehr.( Am Mikrophon: Walter Stölting.) 16.25 Wolfgang Weyrauch   liest eigene Prosa. 16.45 Unterhaltungsmusik.

Nähe Schiesisch.Bahnh. 5u.815, Stgs.2, 5, 815 U. Tel.: E 7 Weichsel 4031

Charlottenburg Bismarckstraße 34.

Turnus I Der Vogelhändler  

Mittwoch, 20. April Deutsches Theater Vor Sonnen­untergang

8 Uhr

Bürgschaft Eisinger, Gombert, Kand!,

Reinmar  , Rode, Müller,

Gonszar

v. Gerh.Hauptmann Anfang 19.30 Uhr Regie Ende gegen 23 Uhr Max Reinhardt  

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Theater

Mittwoch, den 20. April Staatsoper Unter den Linden

20 Uhr

Der Troubadour

Staatl.Schauspielhaus Gendarmenmarkt.

20 Uhr

Die endlose Straße

Schiller- Theater Charlottenburg  .

20 Uhr

Cyrano von Bergerac

Deutscher Metallarbeiter- Verband

Verwaltungsstelle Berlin Berichtigung!

Die Beerdigung des Kollegen

Max Starzynski

findet am Donnerstag, dem 21 April, 15 Uhr, von der Leichenhalle des Pius­Kirchhotes nicht Zionskirchhofes) in Hohenschönhausen aus statt Die Ortsverwaltung.

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