Bauernfreundlichkeit der Hohenzollern.!
Staatssekretär Krüger entlarvt die rechtsradikale Lügen
propaganda.
Der Staatsfetretär im preußischen Landwirtschaftsministerium, Dr. Arüger, nimmt Gelegenheit, die Lügenpropaganda der Rechtsraditalen zu entlarpen. Anlaß bildet eine Darstellung des Grafen Raldreuth in der Grünen Wochenschau". Der Mann ist Präfident des Reichslandbundes und Nachläufer der Nationalsozialisten. In ber„ Grünen Wochenschau" macht er gegen die marristische Bürokratie in Preußen scharf. So schreibt er z. B. über die 3mangsversteigerungen in Preußen u. a. folgendes:
Inter ben feit 1924 in Preußen zwangsversteigerten landwirtschaftlichen Betrieben waren 26,9 Bros. unter 5 Heftar, 31,6 Broz. 5-20 Heftar, 16 Broz 20-50 Hettar, 9,4 Broz. 50-100 Settar und 16,1 Broz. über 100 Settar groß. Diese Berluftliste der deutschen Landwirtschaft demaskiert die angebliche Bauernfreundschaft der preußischen Staatsregierung und zeigt ihr wahres Gesicht
Staatssekretär Dr. Krüger fragt nun den Grafen Kaldreuth: ,, haben Sie sich schon einmal die 3ahlen der Jahe 1913/14, alfo in der Zeit der Hohenzollernherrschaft, angesehen? Ich nenne fie nach der amtlichen Statistit. Danach entfielen im Jahre 1913/14 bei den 3wangsversteigerungen in Preußen auf die Betriebe von unter 5 Heftar 49,6 Broz, unter 5 bis 20 Heftar 29,8 Prozent, unter 20 bis 50 Hektar 11,1 Proz., unter 50 bis 100 Heftar= 3,6 Proz. und über 100 Hektar 5,9 Proz."
,, Der Gesamtanteil der bäuerlichen Grundstücke in ihren verfchiedenen Größentiassen( bis zu 100 Settar) belief sich," so fährt Krüger fort ,,, also bei den Zwangsversteigerungen im Jahre 1913/14 auf 94,1 Proz. Seit 1924 dagegen nach dem Grafen Kaldreuth selbst auf 83,9 Proz. Also: In der vom Grafen Kaldreuth so gepriesenen Zeit der Hohenzollern mar der Anteil der bäuerlichen zwangsversteigerten Grundstüde unter 100 hektar an der Gesamtzahl der zwangsversteigerten Grundstüde in Preußen um 10,2 Pro3. größer als in dem unglüdlichen" unter der angeblich, margistischen Bonzen- Herr schaft" so schwer seufzenden Preußen der Nach= triegszeit.
Will Herr Graf kaldreuth daraus den Schluß ziehen, daß damit auch die Bauernfreundschaft der Hohenzollern demastiert sei? Wenn im übrigen Graf Kaldreuth die Landbevölkerung vor den heutigen Machthabern in Breußen bange machen und die herrlichen Seiten vor 1918 wieder einführen mill, so traut er offenbar den Bauern und 2andarbeitern ein sehr schlechtes Gedächtnis zu Die Landarbeiter wissen genau, daß nicht der Graf Kaldreuth und seine Freunde, sondern der Rat der Boltsbeauftragten und der damalige Landwirtschaftsminister, jeßige Ministerpräsident Braun, die Landarbeiter von den unwürdigen Gesindeordnungen befreit und ihnen das volle Kpalitionsrecht gegeben haben. Die Landarbeiter wissen auch genau, daß die Republit Preußen bemüht gewesen ist, ihnen das Wahl recht für die Sandwirtschaftskammern zu geben und daß sie sich beim and bund des Grafen Kaldreuth zu bedanken haben, wenn diese Forderung der Gerechtigkeit heute noch
nicht erfüllt ist
Und was die Bauern. angeht, um deren Stimmen sich der Landbund so ängstlich bemüht, so braucht man nur folgende Fragen zu stellen: Wer hat ben fleinen ländlichen Besizern endlich das Wahlrecht für die Landwirtschafts= tammern verlieben? Ticht Graf Kaldreuth und feine Freunde, folange fie in Preußen regierten, sondern ebenfalls erst der Freistaat Breußen!
Ser hat Zehntausenden von landhungrigen Bauern und Landarbeitern das fo dringend benötigte and beschafft? Bieber die preußische Staatsregierung, die feit 1919 faft 25 Broz. hres Domänenbestandes für Neu- und Anliegerfiedlungszmede hergegeben hat, und die darüber hinaus die Siedlungstätigkeit gegenüber der Borfriegszeit um ein Mehrfaches gesteigert hat.
Der Selbstverleugner.
Drei amerikanische Journalisten bezeugen, daß Siffer die von ihm abgeftrittene Staatsverleumdung( Berbot der GA, auf angeblichen Befehl Frankreichs ) getan hat.
道道
ZYX
Meine Herren Journalisten, wahrlich ich sage euch, ehe der Hahn fräht, werde ich meine Worte dreimal dementieren."
Große Siedlungsaftion in Preußen
enudoabn Zwei Millionen Morgen Land stehen bereit.
Amtlich wird mitgeteilt:
Am 19. April 1932 fand unter dem Borsiz des Reichsarbeitss ministers eine Besprechung sämtlicher an der Durchführung der landwirtschaftlichen Siedlung beteiligten Reichsminister statt.
Die Abwicklung der Osthilfe mit ihrem großen and anfall und gleichzeitig die Forderung breiter Streise nach ländlicher Ansiedlung verlangen eine positive Lösung. Die Reichsregierung sieht in einem großzügigen Siedlungswerk im Osten eine schöpferische Tat des Wiederaufbaues nach all den notwendigen, Wirtschaft. So tann auch der gegenwärtige furchtbare Druck eraber nur negativen Abwehrmaßnahmen zum Schuße von Staat und ungener Untätigkeit und seelischer 3ermürbung von unserem Bolle
genommen werben.
Zwei Millionen Morgen Cand,
das trop aller Hilfsmaßnahmen den bisherigen Gigentümern nicht erhalten werden fanm, foll Behntausende neuer Siedler im deutschen Often fest peranfern. Die Guts- und Landarbeiter wie die Bauernföhne des Ostens, in der alten Heimat neu verwurzelt und mit neuèm Blut aus dem Ueberfluß der Landwirtschaft des Westens helebt, bilden einen festen Wall zur Erhaltung deutschen Wesens und deut
Und endlich, mer hat mehr getan für die fachliche Ausscher Kultur im deutschen Osten. bildung der kleinen und mittleren Bauern, die die notwendige Grundlage der Wirtschaftsführung in der heutigen Zeit bildet? Lassen wir die Zahlen sprechen:
3m Jahre 1913 gab es rund 6800 gärtnerische und ländliche Fortbildungsschulen, im Jahre 1930 dagegen 12 220, im. Jahre 1913 gab es 239 interschulen, 1930 dagegen 410. Sieht Graf Kaldreuih in folchen Maßnahmen, wie sie der Er weiterung des Wahlrechts für die Landwirtschaftskammern, der Ausdehnung der Siedlungstätigkeit und der Berbefferung des ländlichen Bildungswesens, die von den republikanischen Landwirtschaftsministern Braun und Steiger getroffen wurden, eine bauernfeindliche Einstellung der preußischen Staatsregierung? Im Land
felbst wird man anders darüber denken!"
Nazibanden in Wien . Heimsuchung der Gemeindewohnbauten.
Wien , 29. April. ( Eigenbericht.) Biederholt haben braune Flugblattverteiler Gemeindewohn bauten besucht und die zumeist proletarischen Bewohner frech herausgefordert. Am Mittwochmorgen 5 Uhr brangen 10 Haken frauzter in einen Gemeindewohnbau im Arbeiterbezirk Favoriten ( Bien X) ein, überfielen den Hauswart und verlegten ihn erheblich. Um 11 Uhr vormittags brangen 100 Nazis in hen Gemeindewohnbau Lindenhof ein. Im Hof überfielen fie fozial demokratische Bewohner, u. a. auch Frauen mit Snippeln und
Für Tausende wird die hoffnungslose Erwerbslosigkeit behoben, Handel und Gewerbe im Osten können neu aufblühen.
Stahlhelm in geflauter Uniform. Marinefeldwebel plündert Kleiderkammern. Stahlhelm fauft die gestohlenen Sachen beim Juden auf.
Die Kieler Bevölkerung hat sich seit langer Zeit darüber gewundert, wie der Stahlhelm immer wieder zu neuen Militär uniformen und Militärmänteln tommen konnte. Auch SS.- Leute fah man sehr viel in nagelneuen felbgrauen Militärmänteln herumlaufen. Das Rätsel hat jetzt endlich seine Lösung gefunden. Die Uniformen und Militärmäntel find von einem Feldwebel der Matrosen- Artillerie Abteilung in Kiel Witgestohlen worden. Ein berüchtigter, mehrfach megen gemerbsmäßiger Hehlerei vorbestrafter Alt händler, der dazu noch Jude ist, hat das gestohlene Heeresgut aufgetauft und an den Stahlhelm weiterverfauft. Auch die NSDAP . soll ver
einzelt Uniformstücke bei dem Althändler erworben haben. Beide Organisationen wollen aber im guten Glauben gewesen sein. Der Kleiderjude hat ihnen eine Bescheinigung der Marinepermaltung, nach der er im März 1931 Uniformlumpen aufgekauft hat, vorgezeigt.
Wundern muß man sich aber doch, daß diese Herren von der nationalen Opposition, die sonst so um die nationalen Belange beforgt sind und die sonst überall Rorruption mittern, ausgerechnet
Trotz aller Nöte der Wirtschaft und Schwierigkeiten der Finanzen des Reichs ist die Reichsregierung entschlossen, die erforderlichen Mittel bereitzustellen. Diese neue Siedlung mird aber im Gegensaz zu den Siedlungen einer mirtschaftlich günftigeren Bergangenheit so einfach und sparsam errichtet werden müssen, daß sie dem Siebler auch unter ungünstigen wirtschaftlichen Berhältnissen ein dauerndes Fortkommen bietet.
Darum muß aber auch der neue Siedler auf alle übersteigerten Ansprüche verzichten. Nur das Notwendigste an Einrich tungen und Gebäuden aus billigem bodenständigem Material, wo immer möglich aus Holz, tann ihm für den Anfang bereitgestellt merden. In umfassender Weise muß der Siedler selbst am Aufbau mitmirten. Der freiwillige Arbeitsdienst muß weitgehende Hilfe Leiften..
Neue Siedlungsformen müssen ohne bürokratische Hemmungen und überflüffigen Schematismus für dieses Werk gefunden
werden.
Die Bereitschaft weiter Kreise zur Mitarbeit in allerlei Formen von Gemeinschaften und Bünden muß voll ausgewertet werden. Eine außergewöhnliche Beit verlangt außergewöhnliche Maßnahmen.
Die geseggeberischen Maßnahmen zur Förderung dieses Werkes sind in Borbereitung. Sofort nach Rückkehr des Kanzlers follen fie im Kabinett verabschiedet werden.
webel Richard Radite wegen fortgesetter militärischer Unter fchlagung zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis, Degra dation und Ausstoßung aus dem Heere. Radtke, der bei feiner Berhaftung fast seine 12jährige Dienstzeit ohne Strafen vollendet hatte, ist geständig, vom März 1931 bis Anfang 1932 fort gesetzt aus der Kleiderkammer der Marine- Artillerie- Division in Kiel , die er zu verwalten hatte, große Mengen alter und neuer Uniformen, Mäntel und Tornister gestohlen zu haben. Der Althändler Gustav Knoblauch wurde wegen gewerbsmäßiger Hehlerei zu 1 Jahr 3 Monaten Zuchthaus und der A1thändler Alfred 3arnide wegen einfacher Hehlerei zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Der Staatsanwalt hatte weit höhere Strafen beantragt.
Das neue Preußen.
Zurückweisung einer reaffionären Wahllüge.
In dem rechtsraditalen Blatt„ Borstoß" vom 17. April d. 3. wird behauptet, Breußen habe in sieben Jahren aus einem Ueberschuß ein Defizit von 928 Millionen gemacht. Amtlich wird dazu festgestellt:
,, Diese Behauptung ist unrichtig. Der preußische Haushalt mar bis Anfang.1930 ausgeglichen. Erst 1930 und 1931 ergaben sich
lich verlegt wurden und zwei von ihnen ins Kranten. nagelneue Militärausrüstungsgegenstände, deren Herkunft ganó trife erfolgten Rückgangs der Steuern und der WirtschaftsGummifnüppeln derart, daß mehrere Sozialdemokraten erheb. 3um Juden gehen und sich gar nicht darüber wundern, daß sie hier infolge des durch die Auswirkungen der Weltwirtschaftshaus gebracht werden mußten. Schließlich wurden die Hafen freuzler von Arbeitern aus dem Hause hinausgeprügelt, mehrere
murden verhaftet.
Die polizeilichen Feststellungen ergaben, daß unter den Nozis viele Reichsdeutsche sind, die offenbar zum Zweck der Organisierung von Terrortrupps nach Bien gesandt worden sind.
Fliegerbomben auf Wohnhöhlen. Englischer Krieg gegen Kurden.
meifellos ist, in jeder Menge zu Spottpreisen auftaufen tönnen!
Für die Diebes- und Hehlergesellschaft hat dieser unglaubliche Fall jezt sein gerichtiches Nachspiel und seine Sühne gefunden. Das Kieler Schöffengericht verurteilte den Marinefeld
Das Reichsbanner ruft:
Flaggen heraus!
Ein britisches Flugzeug hat einer großen Truppe furdischer Auf Republikaner, zeigt Bekennermut!
ständischer, die in ihrer Bergfefte in Höhlen haufen, schmere Ber Iufte beigebracht. Die Flieger erzielten einen Bofftreffer mit einer Bombe auf einen Trupp Aufständischer, von denen, pie vermutet mird, zehn getötet murben. Beitere Berluste wurden den Surden durch Rajchinengewehrfeuer beigebracht. 3 met Srat Flieger, die an den Operationen teilnahmen, stürzten mit ihren Flugzeugen über dem Berge ab und wurden getötet
Flaggt
schwarzrotgold!
schrumpfung Fehlbeträge, die aber nur rund 121 und rund 170 Millionen Mart betragen. Im Verhältnis zu dem Umfang der Wirtschaftskrise halten sich diese Fehlbeträge infolge der ein
schneidenden Ersparnismaßnahmen noch in durchaus mäßigen Grenzen. Völlig, unrichtig ist auch die Behauptung, daß der Haushalt die Bevölkerung zunehmend belaste. Im Gegenteil find die Nettoausgaben des preußischen Staates 1932 gegen 1930 von insgesamt 3,6 auf 2,5 milliarden, also um fast ein Drittel, gesenkt worden und bleiben noch 13 Broz. unter dem Zuschußbedarf von 1925 zurüd. Die gesamte preuBische Staatsschuld beträgt nur 600 Millionen. Mart, also nur einen Bruchteil ber Borfriegsschuld( 10,4 Milliarden und 2,6 Milliarden ohne Eisenbahnschulden).
Wieder zwei Raziblätter verboten. Die nationalsozialistische Tageszeitung Nassauer Boltsblatt" wurde ebenso wie das„ Grantfurter Boltsblatt" megen Bergehens gegen die Berordnung des Reichspräsidenten zur Bekämpfung politischer Ausschreitungen für die Zeit vom 19. bis 28. April verboten.