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%jvei junge Wenfchen am tKreusweg/ Don 9mn SEeilbut

(Schluß.) Als er erwachte, saß Tage mu offenen Augen und blickte vor sich tn die Welt. Mit breitem Nacken und ruhigem Blick mit­unter schien er behaglich die Frische zu schnaufen. Wo wollen wir hin?" Wann wir Kraft hatten," schimpfte Töge.konnten wir trppeln gehen. Müssen uns erst mal kräftigen. Komm." Sie gingen langsam weiter. Otto hätte gern gewußt, wer der andere war Er schien erst fünfzehn oder sechzehn zu fein, nach der Mütze zu schließen ein höherer Schüler. Otto spürte, daß Töge seine , Derbheit mit einer gewissen Gewolltheit hervorkehrte und die Grob- heit mit Willen übertrieb. Es schien ihm, als hätte Töge Angst, zu den feinen Leuten gerechnet zu werden, die er ganz offensichtlich Hatzte Der Morgen war klar. Ein Radfahrer kam, die Kanne von Wauem Blech hing vorn an der Stange.Dos ist der erste," sagte Töge,der hat noch Arbeit." Ist es schon sechs?" Töge gab keine Antwort. Er stzierte sm kleines Paket, das auf dem Rasen der Anlage log. Dann sprang er über den niedrigen Schutz, wickelte auf, und begann noch auf dem Rasen stehend zu essen. Als Töge ihm anbot, sah Otto, daß es von roter und grauer Wurst gezogene Haut war. Er nahm zwischen zwei Fingern und kaute. Das war ein Fang," sagte Töge.Der Tag sängt ordentlich an. Komm mit, wir wollen zum Hafen hinunter. Da ist eine Pumpe. Lch habe Durst wie ein Schwein. Und Hunger habe ichlmmer noch. Wart mal..." Töge stand still.Mir kommt ein Gedanke. Klopf dir den Staub von Hose und Rock , wisch dir die Stiefel mit Blättern ab." Warum?" fragte Otio. Mein Zeug ist schon hart vom Dreck. Aber du siehst immer noch vertrauenerweckend aus." Und Töge erklärte sein Dorhaben. Aber Töges Plan war von einer Art, daß Otto sich weigerte, mit» zumachen. So." sagte Töge.du willst nicht? Ich habe das Frühstücks- paket mit dir geteilt, ober du, wenn ich dich brauche, sagst: Ich will nichr..." -i» Sie waren in die Nähe des Hafens gekommen. Da ist die Pumps," brummte Töge. Und als sie heran waren und Otto den Pumpenschwengel ergriff, während Töge die gehöhlten Hände unter den Ausfluß hielt, sagte der Junge grimmig:Du mußt ordeMlich pumpen, zuerst kommt kaltes Wasser, dann kommt heißer Kaffee und am Ende kommt Weißbrot mit Käse heraus." Arbeiter gingen an ihnen vereinzelt vorbei, vom Hafen kam Rauschen und ein fernes Hämmern, irgendwo tutete es wie ein Horn, eine Sirene heulte. Ein Ruderboot schaukelte im Wasser, mit einem Riemen regierte ss ein Mann. Breite Dampfer mit Ar- beitern überquerten in früherer Zeit um diese Stunde den Strom. Einst kamen Schiffe zum Hafen herein, vom Meer: andere glitten ruhig hinaus. Was wollen wir in dieser Welt ansangen, die ohne Arbeit für uns ist?" seufzte Otto. Vor Hunger halbtot... und bleibt ein Moralist." lachte Töge. Otto ließ Töge fertig lachen. Dann sagte er:Wenn du mir versprechen kannst, daß es ohne Gewalt abgeht, bin ich einver« standen." -i° In einem Bäckerladen verlangte Otto em Ei. Der verwunderte Bäcker, der niemals mit Eiern gehandest hatte, lief unwirsch die Treppe hinunter, an seinen Backherd zurück indes Otto durch die klingelnde Türe den Laden verließ. Aber während er hinausging, schlüpfte Töge hinein, und binnen weniger Sekunden holte er vom Bort, was er suchte. Und bereits indem sie die Straße hinunter- liefen, zerrissen sie mit den Zähnen das Brot. Es war weih und warm. Brot! Anfänglich war ihnen nach diesem Frühstück großartig zumute. Jeder hatte sein Teil gegessen, und ein ganzes Brot trug Töge noch im Rucksack. Zum Lachen man sollte krepieren, wenn man so jung ist?. Aber nun brauchten sie wieder dringend zu trinken. In einer Parkanlage fanden sie eine Leitung, den Becher daneben es war eine Leitung ohne Wasserhahn, und einen Schlüssel besaßen sie nicht Wir wollen in einer Wirtschaft um Wasser bitten, komm mit." sagte Töge,ich habe das dos öfteren oersucht und einmal Kaffee zu trinken erhalten" Auf dem Wege schien ihm ein anderer Entschluß zu kommen. Er vertrat einer Dame, die ihre Kinder spazieren führte, den Weg. Die Dame war in Hellblau gekleidet.Wir müssen eine Reise machen," sagte Töge bescheiden, er hielt seine Gymnasiastenmütze in Händen,uns fehlen zwei Groschen, dann können wir reisen. Würden Sie uns einen Groschen geben?" Die beiden Kinder starrten thn an wie ein böses Märchen, sein blondes Haar war lang in die Stirn gefallen. Auch die Dame starrte.Nein," sagte sie plötzlich, und ging rasch im Bogen, ihr« Kinder fest an ihren Händen, um Töge herum. Aber mit Perlen behängt sie ihren Wurf, diese...!" schrie Töge ihr nach. Sie waren etwa zwanzig Schritte weitergegangen, da ereignete sich«in neuer Zwischenfall. Töge, der wie ein wütender Stier voranging, trat einem hübsch angezogenen Kind«, dos harmlos vorbeilief, so heftig ans Bein, daß es zu Boden stürzte. Als es ihm nachlief, erhielt es auch«inen Fauststlstag. Töge war nicht zu hemmen. Herren und Damen, Knaben und Mädchen taumelten wog, von Töges Stiefel oder von seiner stämmigen Schulter getroffen. Otto drängte Töge zu einer Bank hin, die leer war. Dort saßen sie nebeneinander und schwiegen. Otto mochte seinen Käme- raden nicht ansehen: wahrscheinlich kam Töge jetzt zur Besinnung. Neben ihnen, vom Ende der Bant her, erllang eine Stimme: Na. Jungens, ohne'Arbeit?" Sie sahen sich um. Der Mann nahm gerade Platz. Er mochte gegen Sechzig sein, sein Gesicht mar seist und rot, die Hände stützten sich auf den gebogenen Griff eines dicken braunen Stocks. Ein weißer Schnurrbart, an den Enden auswärts gezogen, stand selbst» bewußt im Gesicht... Mißtrauisch sah Töge ihn an.Sie können lochen", sagte er. Sie sind em pensionierter Beamter. Wer wir können verhungern." Ich könnte euch Arbeit verschaffen." Der Mann zwirbelte an seinem weißen Schnurrbart. Was ist das denn für ein Betrieb?" fragte Otto. Das ckann ich euch jetzt noch nicht lagen.: es genügt wohl, wenn ich euch jage, daß ich für euch sorgen will." Der Unbekannte zwinkerte mit den Augen. Wenn Sie uns helfen wollen, bitte schön", sogt« Togc. Otto gab löge tinea Rippenstoß.Wenn Sie uns etwa»

schenken wollen, dann können Sie es auf der Stelle tun", antwortet« er. den Mann fixierend, scharf. Unter dem Zwang von Ottos Worten und Augen griff der Mann mit dem weißen Schnurrbart langsam in die Brusttasche und holte mit feisten Fingertz einen Geldschein hervor.Uebrigens". sagte er, ,cha kommt mir gerade meine Mitgliedskarte zwischen die Finger, und das bringt mich auf den Gedanken: Ihr seid doch auch Mitglieder der Partei?" Er zeigte ihnen die Karte, die ihn als Mitglied der Rechtsradikalen auswies. Nein", sagt« Otto laut und fest. Dann müßt ihr es heute noch werden. Ihr seid direkt dafür geboren. Vorhin habe ich euch beobachtet, wie chr durch die Anlagen gegangen seid. Da hat mancher vor euch Angst gehabt." Der Mann mit dem Schnurrbart wurde dringlich. Wollen Sie uns nur unter der Bedingung helfen, daß wir uns Ihnen ausliefern?" Der Unbekannt» zuckt« die Achseln. Otto stand auf und zog Töge mit sich. Ihr kommt wieder", rief der Unbekanyie ihnen nach.Ich bin der einzig«, der euch hilft." -» Eine Stunde lang saß der Mann wartend auf der Bank. Noch eine Stunde vergmg. Cr las in seiner Zeitung mitunter blin­zelte er neugierig über den Rand und den Weg entlang. Es wurde Mittag. Und mit einem Male sah er die beiden jungen Leute langsam kommen. Für eiyen Augenblick ließ er freudig die Zeitung sinken, dann blickte er aufgeregt wiedr hinein. Als sie dicht Keran waren, sah er ihnen offen entgegen. Langsam, die Gesichter gesenkt, kamen sie näher. Der Mann rückte nach rechts, um Platz zu machen. Stillschweigend setzten sich Otto und Töge.

Na", schmunzelte der Unbekannte,ich wußte� es sc." Ja", sagte Töge. Sie sahen beide zu Boden, sie waren blaß. Ottos Knie zitterten vor Erregung oder Hunger. Der Unbekannr» griff wieder in die Brusttalche. In diesem Augendl'ck suhlte Otto sich am Arm berührt. Links von ihnen stand ein Mann vor ihm. Er mochte gegen vierzig sein. Oüen und ein'ach sraaie der Mann: Sie suchen Arbeit?" Ja", riefen beide. Ich kann Sie sür eurige Taxe beschäftigen", facta der Mann zur Linken. Aber der zur Rechten rief:Erlauben Sie, ich habe" Wir gehen mit Ihne n", sagten Otto und Töge wie aus einem Munde. Sie erhaben sich rasch und gingen mit ihrem neuen Freunde davon, den Mann mit dem weißen Schnurrbart mit seinem Aerger allein lastend. Einige Tage lang arbeiteten Otto und Töge in der Siedlung vor Hamburg : sie gruben um, hackten und harkten und bauten� am Siedlungshause mit. Als sie Abschied nahmen, packte ihnen die Frau ihres Arbeitgebers Frühstück für mehrere Tage ein. Hiermit, und mit neuer Kraft, zogen sie wieder nach Hamburg . Töge oerriet jetzt Otto, daß er aus einer bürgerlichen Familie jei, daß sein Bater ihn in die verhaßte rechtsradikale Richtung hatte drängen wollen und daß er aus Trotz deswegen fein Elternhaus verlasien hatte. Als Töge dies seinem erstaunten Kameraden erklärte, standen sie wie zufällig vor einer Litfaßsäule still. Mit feiner Erzählung fertig, tippt« Töge lächelnd gegen einen Anschlag: Ernst, komm zu deinen Estern zurück. Wir hatten unrecht. Du solltest deine Freiheit haben." Otro las, und las noch einmal.Ernst... das bist du?" .La." Noch ein kurzes Stück Weges wanderten sie zusammen. Dann trennten sie sich. Töge ging langsam die Stusen des elterlichen Hauses hinaus, er blickte sich nicht um. Otto sah hinter ihm her. bis sich die Haustür wieder vollends geschlossen halle. Dann wanderte er weiter, weiter... nach Arbeit.

3>ie Wähl in Wimendorf Sine fenfationelle Qefchichte von ffienno dichter

Wer das erleben muß. was Herr Siegfried Trümmerhaufen erlebte, muß den Glauben an die Menschheit verlieren. Schuld daran war nur die marxistische Irrlehre, der Versland sei zum Denken da, während er doch nur zum Gehorchen da ist. Wo bliebe sonst die Idee der Führerpersönlichkeit!, Herr Siegfried Trümmerhaufen, der Inspektor des Rittergutes. wurde sozusagen nebenberuflich zum Agstationslcster der National- sozialisten sür das benachbarte Ulmendorf ernannt. Die Landtags- wähl stand bevor. Da sollte er seine Fähigkeiten erweisen. Schon sein Name paßte sür diese Aufgabe ausgezeichnet. Er symbolisierte vortrefflich das Revolutionäre mit der urgermanilchen Kraft. Dazu kam das Faszinierende seiner Persönlichkeit. Wer konnte seiner hinreißenden Persönlichkeit widerstehen? Wer konnte ihm überhaupt widerstehen? Er hätte zweifellos Wolf Hitler in den Schatten gestellt, wenn nicht jener Vorfall in Ulmendorf seine Laufbahn so jählings beendet halte. Dabei ließ sich die Sache so hoffnungsvoll an. Zunächst nahm Herr Trümmerhaulen Fühlung mit dem Gemeindevorsteher von Ulmendorf, dann mit den Gemeindeältesten, dann mit den Land- arbeitern. den Knechten, den Feldhütern, den Invaliden, den Dorf- armen und was sonst noch wahlberechtigt war. Ueberall stieß er auf freundlich lächelndes Verständnis. Er nahm sich der guten Leute auch mit ausdauernder Lieb« an. Si« verstanden ja so wenig von Politik. Wenn er seine unwiderleglichen Argumente vorbrachte. wußten sie einfach nichts zu erwidern. Sie blickten ihn nur immer wieder lächelnd, erstaunt und verwundert an. Er merkte deutlich. wie dankbar sie ihm innerlich für die Aufklärung waren. Nachdem Herr Trümmerhaufen offensichtlich ganz Ulmendorf für sich gewonnen halle, sollte seine agilatorische Arbeit durch eine öffentliche Versammlung gekrönt werden, in der er selbst reden wollte. Diese Rede wurde zu elnem großartigen Erfolg. Die Ulmendorser werden noch lange über sie sprechen. Was Herr Trümmerhaufen gesagt hat, wissen wir nicht. Wohl aber wissen wir, was die Ulmendorser davon verstanden haben. Wenn also die Nationalsozialisten siegen, werden sie zuerst den Dolch aus dem Rücken des deutschen Volkes entfernen, mit dem es in der Revolution heimtückisch gemeuchelt wurde. Dadurch käme das Dritte Reich, in dem nur Juden und Marxisten gemeuchelt werden dürfen. Auch sonst werde es im Drillen Reich wie im Himmel sein. Alle jungen Mädchen und Frauen werde man eingehend unter- suchen, ob sie sich für die Rassenzucht eignen. Die brauchbarsten werde der Staat«insammeln und mit den brauchbarsten Männern paaren. Den anderen ist die Liebe verboten. Mit Zittern und Zagen würden die Franzosen dieser Hoch- Züchtung der nordischen Rasse zusehen müssen, denn ihr letztes Ständlein hätte geschlagen, weil die nordische Raste sie mit«tumpf und Stiel ausrotten werde. Wegen der Tributlaften müsse das nämlich sein. Die christliche Nächstenliebe sei jüdischen Ursprungs und deshalb unbediirgt zu verwerfe». Das(Christentum an sich sei gut. daher das positive Christentum der Nationalsozialisien. Für den prak- tischen Gebrauch aber tauge es nichts. Mit ganzer, unbeirrbarer Ueberzeugung kämpfe(eine Partei für den Sozialismus- Die Sozialifierung aber schädige dos Kapital und sei daher unbedingt abzulehnen. Die armen Bauern und Handwerker würden von den Steuern erdrückt. Das liege am System. Es feien zu viel Beamte und sie würden zu hoch bezahlt. Deshalb verspreche seine Partei den Beamten höhere Gehälter. Weil die Produktionskosten wegen der hohen Löhn« zu hock) feien, werden es auch die Arbeiter im Dritten Reich besonders gut haben. Ueberhaupt sei der Nationalsozialismus eine logisch unangreisbar festgefügte Weltanschauung. Die guten Ulmendorser hörten sich die Sache an und schüttelten tief ergriffe» die Köpfe. So sehr hatte die politische Einsicht aus sie gewirkt. Das fühlte Herr Siegfried Trümmerhaufen genau, denn er war ein Menschenkenner So gönnte er den Hörern gern die zugedachte besondere Freude: Es gab Freibier. Der Herr Rittergutsbesitzer selbst zeigts so viel Interesse und Sympathie für die Arbeiterpartei de, Herrn Hitler , daß er tief in den Beutel griff, um die treuen Ulmendorser ausgiebig zu bewirten. Di« ließen sich das gerne gefallen. Der Wirt des Dorfes, feine Sllte, seine beiden Töchter und sogar die Magd konnten es kaum schafien, alle dt« durstigen Kehlen zu bedienen. Da« waren luftige und ledhaste Debatten über die Wahl! Keine Meinungsverschiedenheiten! Es stand zu hoffen, daß ganz Ulmen- darf geschlossen tür Hitler stimmen würde. Wie rührend die gulen Leute waren! Die Unterhaltung brach ab. sobald Herr Trümmer- hausen sich einer Gruppe näherte: die Braven wollten sich in ihrer

naiven politischen Einfalt vor ihm, dem Wissenden, keine Bloße geben. Darum sagten sie immer nur zu ihm:Das Bier schmeckt gut." * Herr Siegfried Trümmerhaufen war nun keineswegs seelisch einfach und simpel. Das Folgende möge illustrieren, welcher Kom­pliziertheiten sein Inneres fähig war. Da war ein Landarbeiter, den er nicht leiden mochte. Dem wollte er schon lange eins aus- wischen. Es war dem Kerl sogar zuzutrauen, baß er sozialdeino- kratifch wählen könnte. Wenn er es dock) nur täte! Sollle sich eine sozialdemokratische Stimme finden, dann wäre sie von ihm. Das Weitere würde sich dann schon ergeben. Wenn Ulmendorf aber ein- stimmig Hiller wählte, war gegen den Kerl nichts zu machen. Eine fazialdemokratfiche Stimme", dach:« Herr Trümms» Haufen,läßt sich doch beschafien." So kam es, daß Herr Trum- merhauien beschloß, um des einmaligen guten Zwecks willen seiner Ueberzeugung das schwere Opfer abzuringen, selbst sozialdemokrarisch zu wählen. Dann Halle er den Kerl in der Schluixe. Ganz Ulmendorf wählte. Der Herr Rillergutsdesitzer spendierte noch einmal Freibier. Die Frauen und Mädchen taten sich gütlich cm Kaifee und Kuchen. Herr Trümmerhaufen halle sich einen Wahl- schein besorgt, um seiner Wahlpflicht inmitten seiner Getreuen in Ulmendorf genügen und gleichzeitig strenge Kontrolle darüber üben zu können, daß jeder Wähler seine Pflicht tat. Nach Beendigung des Wahlaktes wartete Herr Trümmerhaufen gespannt aui das Wahlresultat. Es dauerte eine halbe Stunde, eine Stunde und dann... Herr Siegfried Trümmerhaufen sprang auf. Herr Siegfried Trümmerhaufen sprang aus und sank wieder auf den Stuhl zurück. Das war doch nicht möglich? Ganz Ulmendorf hatte sozialdemokratisch gewählt! Kerne Stimme für Hiller! Siegsried Trümmerhaufen wurde blaß und dann rot, dann wieder blaß und dann wieder rot. Wie em Wilder raste er ins Wirtshaus, wo die Ulmendorier beim Freibier saßen. Warum habt ihr nicht Hitler gewählt?" tobte er los. Da wurde chm die Antwort, daß die Ulmendorfer noch ihren gesunden Verstand hallen, und daß, wenn die ganze Welt irrfinnig werde, dies für sie keine Ursache se-, auch irrsinnig zu werden. Wie zum Hohn tauchte auch noch der Kerl aus. den er haßte. Wie viel« Stimmen hat denn Hitler bekommen?" fragte er grinsend. Keine!" Siegfried Trümmerhaufen schlug mit der Faust auf den Tisch. ..Keine?--? Sie haben doch auch gewählt!" Herrn Trümmerhaufen wirbelte es vor den Augen. Ihm war, als falle er kopfüber einen tiefen Abhang hinunter. Da wird sich der Herr Rittergutsbesitzer aber wundern", stichelte der Kerl. Herr Trümmerhausen verließ fluchtariig Ulmendorf. Seine poli- tische Laufbahn hatte ein trauriges Ende genommen.

Zßraun oder braun? Dutch einen hier nicht weiter liitorefsjerenden Zufall kam Wolf Hitler aus ein paar Stunden zu Besuch in den Himmel. Selbst- verständlich b-h er sich die Gelegenheit nicht entgehen, auch den Allen Fritz" zu besuchen und ihm Vortrag zu hallen über die der« zeitigen Verhältnisse in Preußen.(Unnütz hinzuzufügen:Wie Er. Adolf Hitler , sie auffaßt.") Interessiert hörte Friedrich der Große zu. Insbesondere zeigte er lebhaftes Interesse sür die Zustände in Preußen,«ich in immer größere Erregung hineinredend, erzählte 'Adolf aus Braunau, wie Preußen vom Marxismus vernichtet werde. Aber feine braune Armee werde, fügte er pathetisch hinzu, den Obermarxist" Braun und seine Clique in Bälde stürzen. Do sprang Friedrich II. , der bis dahin ruhig zugehört hatte, auf und donnerte: Halt Er's Maul! Dieser eine Braun hat für Mein Preußen mehr getan als Seine ganze braune Armee..." Ein temperamentvolles schwingen des Krückstocks bedeutete dem großen Osaf, daß mit dieser eindeutigen Feststellung Friedrich II. die Unterredung als beendet ansah.... £aiil ffilumen fpredienl Ein Frühlingstag. Hans Hacke will zum Rendezvous. Hans Hack« steigt in den Autobus, ein Veilchenströußchen in der Hank». Noch jemand ohne Fahrschein?" fragt der Schaffner . Hans Hacke. meldet sich.Wobin?" will der Schaifner wissen. Da sieht er da» Veilchensträußchen und grinst:Aha. Endstation, nich?" Woher wissen Sie?" fragt Hans Hacke. Nu", meint da der Schaffner,sag' es mit Blum«,.,