Kommunisten zu Hifler!
Rund 500 000 kommunistische Wähler sind am 10. April zu Hitler übergelaufen!
Am 13. März, beim ersten Wahlgang der Reichspräsidentenwahl, erhielt Thälmann 4982 079 Stimmen.
Am 10 April, beim zweiten Wahlgang, erhielt er aber nur noch 3706 388 Stimmen.
,, Fünf Millionen eisenharte Kämpfer der Weltrevolution!" hatte die kommunistische Presse am 14. März geprahlt.
Vier Wochen später waren es aber schon 1 275 691 wenigerl
קי
Der Rrrevolutionär.
„ Ich habe am 10. April für Hitler geftimmt, um eine wahrhaft revolutionäre Situation zu schaffen!"
Was war aus ihnen geworden?
Ein Teil hatte Hindenburg gewählt, ein Teil war zu Hause geblieben, ein dritter Teil war- zu den Faschisten Übergelaufen.
Die Wahlstatistik ergibt, daß rund 500 000 der„, elsenharten Kämpfer der Weltrevolution" zu Hitler übergelaufen sind!
Das ist die logische Frucht des Klassenverrats, den die KPD. seit Jahr und Tag betreibt.
Am 9. August v. J. marschierte sie mit Nazi und Stahlhelm gemeinsam zum Roten Volksentscheid" gegen Braun und Severing
In allen Wahlkämpfen erklärte sie die Sozialdemokratie für den Hauptfeind", gegen den der Hauptstoß zu führen sei.
Die badische KPD. beantragte zugleich mit den Nazis Im Landtag, daß Reichsbanner und Eiserne Front yerboten
werden sollen.
Die badische Landtagsfraktion mußte diesen Antrag
wieder zurückziehen, aber die KPD . führt ihren Kampf gegen Reichsbanner und Eiserne Front weiter. Sie will die Waffe des Proletariats gegen den Faschismus zerschlagen! Nicht anders stehts bei den preußischen Landtagswahlen! Wer kommunistisch wählt, hilft einer schwarzweißroten Hakenkreuzregierung zur Herrschaft!
Wer nicht will, daß Faschismus und Reaktion regieren, für den gibt es nur eine Liste:
Liste 1: Sozialdemokraten Braun- Severing.
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Hitters Bundesgenossen.
Eine feine Lifte für eine Arbeiterpartei". Zwischen Hugenberg und den Nazis ist ein Krach im Gange, der durch die Beröffentlichung eines Briefes von Hugenberg an Hitler hervorgerufen worden ist. Dabei wird von beiden Seiten einiges über die Borverhandlungen zwischen Hugenberg und Hitler vor der Präsidentenwahl ausgeplaudert.
Die Nazis schlugen vor: den Egkronprinzen,
Da sie sich nicht einigen konnten kam die Kandidatur Hitler . Und nun läßt sich Hitler in seiner Propaganda als der deutsche Arbeiterführer" bezeichnen!
Nazi gegen Landesverteidigung!
Solange das„ System" nicht beseitigt ist.
wenn
Am 7. April hielt Reichskanzler Dr. Brüning in, werde die Grenze erst dann schützen, die Träger des gegenwärtigen Systems beSamburg eine Rede, in der er sagte: seitigt wären
Vielleicht kommt bald die Zeit, wo man nicht mehr so ungestraft und hemmungslos auf das deutsche Bolt lostrommeln kann, ohne daß dieses Volk alles zu wissen bekommt, was mit Unterlagen beglaubigt ist. Dann wird man das Wort„ National" im Namen der Nationalsozialisten nur noch mit Gänsefüßchen
schreiben.
Wenige Tage zuvor war amtlich gemeldet worden, daß die bei den Nationalsozialisten beschlagnahmten Dokumente Beweise für deren lande sperräterische Absichten enthielten.
Kürzlich ist im Sportpalast von Otto Braun dasselbe Thema berührt worden.
Unter atemloser Spannung der ungeheuren Versammlung führte der preußische Ministerpräsident folgendes aus: Die beschlagnahmten nationalsozialistischen Dokumente bewiesen nicht nur die hochperräterischen Absichten der NSDAP., sondern auch ihre landesverräterische Gemeingefährlichkeit.
Adolf Hitler müffe offenbar von dem Inhalt dieser Schrifistücke Kenntnis haben,
denn er sei in seiner Rede in Lauenburg in Pommern am 5. April auf ihn eingegangen, indem er dort folgendes gefagt habe:
Wenn man seiner Partei vorwerfe, daß sie sich einstweilen weigere, die deutschen Grenzen zu schützen, so müsse er allerdings sagen, daß er seine Kämpfer nicht für das System opfern wolle. Er
T
Die Nationalsozialistische Partei hat den Inhalt der landesverräterischen Dokumente und die Lauenburger Rede ihres Führers abzuleugnen versucht. Hitler selbst hat erklärt, er werde gegen den preußischen Ministerpräsidenten und gegen den verantwortlichen Redakteur des„ Vorwärts" Strafantrag stellen. Der Vorwärts" antwortete darauf:
„ Wir haben gegen Hitler und seine Partei den Vorwurf erhoben, daß fie Absichten verfolgen, deren Ausführung vollendeten Landesverrat im Kriege bedeutet. Diejen Vorwurf halten wir vollinhaltlich aufrecht und find. bereit, vor Gericht den Wahrheitsbeweis für ihn zu erbringen."
Drittes Reich und drittes Geschlecht.
General Ludendorff läßt eine Kampfschrift erscheinen, die den Titel führt: Heraus aus dem braunen Sumpf!" und in der Aufforderung ausflingt: Deutsche Männer und deutsche Jungen, zieht euch wieder weiße Hemden an!" Darin heißt es:
Hitlers Schuld ist ins Riesengroße ge wachsen.. Herr Hitler hat Herrn Röhm im Amte belassen; nichts kann solchen Tatbestand und solche Schuld je auslöschen Bekanntlich nennt man ja alle die für das eigene Geschlecht frankhaft Beranlagten das Dritte Geschlecht". Wiesinnvoll ist also der Name das Dritte Reich"!!!!
Ludendorff war bis vor wenigen Jahren neben Hitler Führer der NSDAP.!
Der Koburger Schwindel.
Wie die Nazis angeblich Ordnung schafften.
In Berlin und anderswo verbreiten die Nazis ein Flug| züge als Bürgermeister noch die gleichen feien, die er als Werk blatt, worin sie auf ihre Leistungen in der Stadt Koburg verweisen. Das Flugblatt ist gehalten in Form einer Rede des Nazibürgermeisters Schwede.
-Schwede hat inzwischen öffentlich erklären müssen, daß die ihm in den Mund gelegten Zahlen und Gehaltsziffern zum großen Teil nicht stimmen.
Auch sonst ist das Flugblatt von A bis 3 ein großer Schwindel. Es wird zunächst von der Miß- und Bumpwirt. schaft geredet, die vor dem Regierungsantritt der Nazis in Koburg geherrscht habe und angeblich von einer Mehrheit von Margisten" betrieben worden set. Wahrheit ist: In Koburg haben niemals die Sozialdemokraten eine Mehrheit gehabt, sondern immer die Bürgerlichen. Diese Bürgerlichen haben die Ausgaben bewilligt. Die im Jahre 1924 eingezogenen vier Nazis haben die Ausgabenwirtschaft der Bürgerlichen mitgemacht. Sie finb auch nie gegen eine Anleihe von zwei mil lionen, die in dem Flugblatt besonders angeprangert wird, gemefen. sondern haben sich im Gegenteil bemüht. Geldgeber nachzuweisen.
In dem Naziflugblatt wird ferner behauptet, daß die Direktoren der städtischen Werke je 35 000 Mart bezogen hätten, an den Spigengehältern der städtischen Werke hätten die Nazis allein 100 000 Mart gespart.
Hierzu hat der Nazibürgermeister Schwede öffentlich unter dem 11. März 1932 erklären müssen, daß diese Ziffern nicht den von ihm in feinem Vortrag tatsächlich gemachten Angaben entfprechen.
Weiter wird in dem Naziflugblatt behauptet, daß die beiden vor der Naziära tätigen Bürgermeister 32 000 b3m. 35 000 m. Gehalt bezogen hätten. In Wirklichkeit haben sie 13 000 bzw. 11 000 m. bezogen. Der Nazi- Schwede ist angeblich..ehrenamtlicher" Bürgermeister. In dem Flugblatt wird behauptet, daß seine Be
Frauen, merkt auf!
Die Nazis belügen euch!
Die Nationalsozialisten bemühen sich krampfhaft, die Stimmen der Frauen noch für ihre Partei einzufangen. In einem großen Platatanschlag hat Herr Hitler sich darüber beklagt, daß durch unsere Aufklärungsarbeit den Frauen befannigemacht worden ist, mas sie von einem Dritten Reich" zu erwarten haben. Groß und fett ließ er druden: Sie lügen."
Wer lügt?
Die jeglicher Frauenwürde hohnsprechenden Aeußerungen der Naziführer Hitler , Goebbels , Rosenberg und Feder, bie der Frau nur die Aufgabe zuweisen. fchön au sein und Rinder zur Welt zu bringen" und wieder Magd und Dienerin" zu werden, kennzeichneten zur Genüge die Herren moral der Nazis. Jezt versuchen die Nazis, diesen Aeußerungen einen anderen Sinn zu geben. Sie lügen den Frauen vor, in einem nationalsozialistischen Reich brauchten sie gar feine politischen Rechte, weil ihnen dort wieder ein friedliches Glück am häuslichen Herd beschieden sein.
Im Heft 22 der Nazimonatshefte vom Januar 1932 erflärt eine Marie Balter:
Die Stellung der Frau im nationalsozialistischen Staat wird der Verantwortung entsprechen, die ihr durch die dargelegte Neuregelung des Familienlebens übertragen wird.... Ein poli. tisches Wahlrecht gibt es für die Frauen eben sowenig wie für den Mann; denn der national. fozialistische Staat wird tein parlamentarischer Staat fein"
Die Nazis menden sich sogar neuerdings an die berufstätigen Frauen und erzählen ihnen, fie dächten gar
Achtung!
Wahlzeit von 8-5!
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meister bezog, nicht ganz 300 Marf im Monat, zuzüglich 120 Mart Aufwandsentschädigung. Tatsache ist:
Der ehrenamtliche" Schwede bezieht monatlich im ganzen mehr als 1000 Mark!
Das Flugblatt behauptet weiter, daß es in Koburg feine Arbeitslosen mehr gäbe. Sämtliche Ausgesteuerten arbeiten angeblich im Dienst der Stadt für einen Stundenlohn von 61 Pf. Das ergibt in der Woche bei 25stündiger Arbeit einen Lohn von etwa 22 Marf zuzüglich der Zuschläge.
Tatsächlich werden in Koburg nur wenig über die Hälfte der Erwerbslosen beschäftigt. Der Lohn auf den Baustellen beträgt nicht 22 Mart, fondern 15 Mart wöchentlich. Für die Nichtbeschäftigten sind die Richtfähe niedriger als in allen anderen oberfränkischen Städten.
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Die
Nach dem Flugblatt wollen die Nazis Neubauwohnungen er richtet haben, bei denen die Zweizimmerwohnungen nur 12,60 m. Miete, die Dreizimmerwohnungen 16 bis 18 Marf kosten. 3iffern find falsch. Nach den Festsetzungen der Finanzkommiffion betragen fie 13,50 Marf b3m. 21,15 Mart.
Es handelt sich aber nicht und das ist die Hauptsache etwa um regulärg Mielwohnungen, fondern um Notaiyle, in denen Familien einquartiert werden, die sonst teine Miete zahlen fönnen.
Schließlich: Im Stadtratswahlkampf 1929 hatte die deutsche nationale Roburgische Landeszeitung" darauf hingewiesen, daß nationalsozialistische Stadträte, darunter auch Herr Schwede, sich wirtschaftliche Vorteile von der Stadt verschafft hätten, obwohl sie sich feierlich verpflichtet hätten, teine Vorteile anzunehmen. Der darauf verklagte Redakteur wurde mit der Begründung frei gesprochen, daß der Wahrheitsbeweis in allen Fällen erbracht sei. Die Wundertaten der Koburger Nazis entpuppen sich also als der übliche Schwindel für Wunbergläubige.
das
nicht daran, sie aus den Betrieben hinauszuwerfen. Sie feien nur gegen den Zwang zur Erwerbsarbeit für die Frauen. Wie sie diesen 3wang beseitigen wollen, ohne das kapitalistische Wirtschaftssystem anzutasten Herr Feder hat ja bekanntlich erklärt, daß sie nicht daran denken, die Produktionsmittel zu vergesellschaftlichen verraten sie allerdings nicht! In der Frauenversammlung der Nazis in den Tennishallen hat eine Frau von Guftedt als vierte Aufgabe der Frauen im Dritten Reich bezeichnet: Berufs arbett als Dienst am Volksganzen."
3talien als Vorbild?
Wie es um diese Berufsarbeit als Dienst am Bolfsganzen in einem faschistischen Staat bestellt ist, dafür ein Beispiel aus dem faschistischen Italien . Dort hat seit 1922 der Faschismus das Staatsruder in Händen. Trotzdem herrscht noch heute in Italien ein Elend von Frauen- und Kinderarbeit, von dem wir uns in Deutsch land bank der Arbeit der Sozialdemokratie und unserer Gewerkschaften gar feine Vorstellung mehr machen können.
In Deutschland ist für weibliche Arbeitnehmer in Bergwerken die Arbeit unter Tage vollständig verboten und über Tage einge 3m faschistischen Italien aber arbeiten noch heute zwölf. bis fünfschränkt. Kinderarbeit tommt hier überhaupt nicht in Frage. zehnjährige Knaben tief unter Tage in den Schwefelgruben von Sizilien . So forgt ein faschistischer Staat für Frauen und Kinder! Soll es bei uns so werden wie in Italien ? Nach dem Willen der Nazis foll die Frau im Dritten Reich wie in Italien in erster Linie Kriegsmutter" fein. Als einzig wahre Frauenbewegung preifen die Nazis die nationale Erhebung der Frauen von 1813! In unserer Zeit der Luftflotten und Giftgafe pflegen fie die Kriegsromantik von 1813!
Das ist ein Verbrechen am Bolt und an der Menschheit. In einem neuen Kriege würden ebensowenig wie im Weltkrieg Tapfer feit und Ritterlichkeit, sondern Technik und Giftgas entscheiden. Einem solchen Wahnsinn dürfen Frauen feinen Borschub leisten. Am 24. April muß der Faschismus endgültig geschlagen werden, damit politische Sicherheit die Möglichkeit gibt zu wirtschaftlichem und sozialem Aufbau, zur Verständigung der Völker,