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Tollfühner Straßenraub.

Auf offener Straße 23000 Pfund geraubt.

London  , 26. April.

In Portsmouth   wurde am Montag am hellichten Tage in einer der belebtesten Hauptstraßen der Stadt ein unglaublich frecher Raubüberfall ausgeführt. Die Räuber überholten in einem offenen Kraftwagen einen Bankbeamter, der in einer Mappe 23000 Pfund( etwa 345 000 m.) bei sich trug, und rissen ihm die Mappe im Vorüberfahren aus der Hand. Der den Bankbeamten begleitende Türhüter des Bankhauses sprang auf den fahrenden Wagen, wurde jedoch von den Räubern mit einem Schraubenschlüssel niedergeschlagen. Der Polizei ist es bisher nicht gelungen, den Räubern auf die Spur zu kommen.

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Bernau   unter Nazi- Terror. Gewaltige Proteftfundgebung der Arbeiterschaft. Gegen die am Sonnabend und Sonntag erfolgten blutigen Ueberfälle der Nazis auf Reichsbanner, sozialdemo­kratische und kommunistische Arbeiter, bei denen es zwei Schwer­verlegte und mehrere Leichtverlette gab, wandte sich am Montag eine Protestfundgebung unserer Partei, zu der auch die Kommunisten aufgerufen hatten. Mehr als 1000 Arbeiter füllten Saal, Garten und Straße des Volkshauses Bellevue". In einheitlicher Abwehrfront forderte die Versammlung unverzüglich Maßnah men gegen das Nazibandenwesen der Stadt; ins­besondere muß die Schließung des Lokals Weinbergs höhe", der Sitz der Mordhelden, verlangt werden. Es scheint uns notwendig zu sein, daß der Landrat in der durch den Naziterror nicht zur Ruhe kommenden Stadt nach dem Rechten sieht. Es er­scheint uns auch undenkbar, daß es dem Herrn Bürgermeister von Bernau  , aber auch den Bernauer Hoteliers und Gewerbe­treibenden gleichgültig bleiben kann, daß ihre Stdat ausgerechnet in dem Jahr, in dem sie ihr 700jähriges Bestehen feiert und recht viel Fremde zu sehen wünscht, in den Ruf tommt, natio­nalsozialistischen Räuberbanden in ihren Mauern freie Hand zu

laffen.

Die neue Schulordnung.

Für die höheren und mittleren Schulen Preußens. Die für die öffentlichen höheren und mittleren Schulen Preußens geschaffene neue Schulordnung wird in dem soeben er­schienenen Heft 8 des Zentralblattes der Unterrichtsverwaltung ver­öffentlicht. Die neue Schulordnung ist als ,, Must e r" veröffentlicht. Die Schulen können entweder diese Ordnung ohne weiteres und mit fofortiger Wirkung einführen, oder, soweit sie Abänderungen für nötig halten, einen entsprechenden Antrag an die Aufsichtsbehörde richten. Bei städtischen Schulen sind die Schulausschüsse bei der Einführung zu beteiligen. Inhaltlich ist die Schulordnung im wesentlichen eine Zusammenstellung der geltenden allgemeinen Be­stimmungen, soweit sie für die Eltern von Wichtigkeit sind. Die einzelnen Abschnitte behandeln Aufnahme und Abgang, Teilnahme an Schulveranstaltungen, Lernmittel, Schulzucht, Zu­sammenarbeit mit den Eltern, Schulgeld, Haftung und Zwangs­mittel. Die Eltern der zur Zeit die Schule besuchenden Kinder er­halten einen Abdruck der Schulordnung, sobald diese eingeführt ist.

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Gasexplosion sprengt Häuser.

35 Berletzte als Opfer.

New York  , 26. April.

Wie aus Detroit  ( Michigan  ) gemeldet wird, explodierte im Geschäftsviertel von Highlandpark eine Hauptgasleitung. Drei Häuser wurden zerstört und die Infaffen unter den Trümmern begraben. Insgesamt wurden 35 Personen ver­letzt, darunter drei schwer. Ein snabe wird noch vermißt. Der Feuerwehr gelang es nach verhältnismäßig furzer Zeit, die Flammen zu löschen. Zwei Angestellte einer Kohlengesellschaft wurden ver­haftet, da fie in dem Verdacht stehen, beim Ausladen von Kohlen im Keller eines Hauses die Gasleitung beschädigt zu haben.

Großfino in Flammen.

3n einer fnappen Stunde vollkommen niedergebrannt. Manchester  , 26. April. Das Capitol", eines der größten Kinotheater in Manchester  , das erst vor knapp einem Jahr eröffnet worden war, brannte in einer knappen Stunde bis auf die Mauern nieder. Der Schaden wird auf 50 000 Pfund Sterling geschätzt.

Der Ausbruch des Feuers wurde ungefähr 20 Minuten, nach dem eine große Zuschauermenge nach der Nachmittagsvorstellung das Gebäude verlassen hatte, entdeckt. Wenige Minuten, nachdem der Feueralarm gegeben war, brach das Hauptdach zu­sammen Eine halbe Stunde später waren nur noch die Mauern des Hauses übrig. Die Feuerwehrleute waren durch Waffermangel bei den Löscharbeiten sehr behindert. Menschenleben sind nicht zu Schaden gekommen. Eine Anzahl Angestellter, die sich in dem Gebäude befanden, konnte sich noch rechtzeitig retten.

Die Wirbelsturmfatastrophe in USA  . New York  , 26. April. Die Wirbelsturmfatastrophe, von der die Staaten Rentudy, Artanjas, Tennessee   und Alabama   heim­gesucht wurden, hat überall ungeheuren Schaden angerichtet. Be fonders schwer wurde der Osten von Arkansas   und der Westen von Tennessee   in Mitleidenschaft gezogen, wo schon vor einiger Zeit schwere Wirbelstürme große Verheerungen angerichtet hatten. Ueberall ist die gesamte Ernte vernichtet. Sämtliche Telephonverbindungen sind unterbrochen, so daß die Zahl der Opfer noch nicht genau feststeht. Man rechnet im ganzen mit 20 Todes­opfern. In der Nähe von Memphis   wurden 20 Landarbeiter durch einen Blizschlag schwer verletzt.

Selbstmord am Totenbett des Mannes.

Paris  , 26. April.

Im Krankenhaus von Mühlhausen   im Elsaß   spielte sich am Montagnachmittag eine Tragödie ab. Der Stadtrat und zweite Bürgermeister von Mühlhausen  , Stehlin, war am Sonnabend nach einer schweren Nierenoperation gestorben. Am Mon­tag besuchte Frau Stehlin das Krankenbett und schoß sich aus Gram über den Tod ihres Mannes am Totenbett eine Rugel ins Herz.

Wetter für Berlin  : Wechselnd bewölft, im ganzen etwas milder, zeitweise etwas Negen, füdwestliche Winde.  - Für Deutschland  : Im Südosten und Süden vielfach heiter mit weiter ansteigenden Tages­Weiter nach Nordwesten zu Bewölkungszunahme

und besonders im Nordseegebiet auch Regenfälle.

Nationaltheater für Shakespeare  

Festliche Eröffnung in Stratford

Aus Stratford- on- Avon   wird geschrieben:

In dichten Reihen stehen die Wagen an den Ufern des Avon, indessen ihre Besitzer den neuen Bau, der an Stelle des vor sechs Jahren abgebrannten Theaters errichtet worden ist, in Augenschein nehmen. Der erste Eindruck, den man auf den Gesichtern der Be­sucher lesen kann, wenn sie das maffige Gebilde aus roten Ziegeln betrachten, lautet: Das ist doch kein Theater!" und oftmals gefellt sich auch zum Wort das Mienenspiel. Man sieht ja von diesen in die Straßen eingepreßten Bauten meist überhaupt nur die Faffade. Das neue Shakespeare- Theater am Ufer des Avon steht vollkommen frei, und dieser Anblick wirft so ungewöhnlich, daß die einen meinen, es sehe wie ein vollendeter Dom, die andern, wie eine vollendete Fabrik aus. In Wirklichkeit aber ist es ein Denkmal ber neuen Sachlichkeit", ein Theater nämlich, das alle ver­kleidenden Hüllen von sich geworfen hat, mögen sie nun antife Tem­pel oder gotische Kathedrale heißen. Die Baumeister, eine Architektin mig Smith und ihre männlichen Berufsgenossen Chesterton und Shephard, haben einen reinen Zweckbau geschaffen, der kein Bau­glied enthält, das nicht seiner Bestimmung entspräche. Da ist z. B. der gewaltige, aus 310 Abfäßen von Ziegelwert emporsteigende Turm, der das Ganze beherrscht. Er ist nicht aus irgendwelchen ästhetischen Gesichtspunkten errichtet, sondern um in seinem Innern die bis zu 10 Meter langen Kulissen und Dekorationsstücke zu be­herbergen. Genau so entsprechen die übrigen Teile des Aeußeren der notwendigen Raumeinteilung des Innern, der Bühne, dem Zu­schauerraum und den Nebenräumen.

Das Innere des Theaters beweist, in welch höherem Sinn die Erbauer den Idealen Shakespeares treu gewesen sind. Jede Linie, jede Einzelheit lehrt hier, daß die Bühne, die Stätte des Spiels, die alles beherrschende Rolle spielt. Nicht wie in so vielen anderen Theatern ist sie der Bequemlichkeit des Zuschauerraums unter geordnet. Sie umfaßt an Größe zwei Drittel des Auditoriums. Das Publikum, das sich sowohl in den Logen wie auf dem Ballon auf Sigen mit Gummilufttissen behaglich fühlen wird, genießt von jedem Plaze, selbst von dem auf der Galerie, einen völlig freien Ausblid auf die Szene. Der Zuschauerraum weist einen gegen die Bühne sich verengenden V- förmigen Grundriß auf; diese ungewöhnliche Form hat den Vorteil, daß jeder Ton, jeder Lichtstrahl hier gesam melt erscheint und die Aufmerksamkeit wie durch den Zwang der Linien hierher gelenkt wird. Die Bühne ist mit allen Vervollkomm­nungen der modernen Theatertechnik ausgestattet. Da gibt es eine Drehbühne. Aber auch die mittlere Verbindung der Bühne kann herausgenommen werden, und die beiden Seitenteile flettern auf Rollen an den Wänden empor wie Kazen. Auf Trägern aus Metall, ähnlich den bei den Hängebrücken verwandten, verschwinden sie, während von unten eine neue Bühne auftaucht, um den klaffenden Abgrund zu füllen. Ferner kann die Bühne durch eine biegsame

,, Straßen der Weltstadt."

Capitol.

Man versteht es nicht recht, wieso der amerikanische   Film immer wieder auf das Milieu der Alkoholschmuggler zurückgreifen muß, um seinem Publikum die erforderlichen Sensationen zu bieten. Wie paßt diese Kehrseite in das Programm von Gottes eigenem Land"? Und wie fann eine Zivilisation, die etwas auf sich hält, diese absolute Mißachtung von Recht und Gefeß immer wieder in den Mittelpunkt von Filmen stellen! Diesmal ist es der Gehilfe einer Schießbude, ein Revolverschütze ohnegleichen, der von der Ver= brecherbande in ihr Nez gezogen wird. Er kann sich aber mit Hilfe feines Schazes wieder daraus befreien, nachdem er alle aufpeitschen­den Abenteuer glücklich überstanden hat. Das Milieu dieser Ber­brecherwelt ist immer das Gleiche: Saufgelage und ein fast fürstlicher Lurus, eine Scheinwelt, die selbst dem engagierten Filmbesucher nach­gerade wider den Strich gehen müßte. Manche Szenen des Ver­brechens und des glorifizierten Heldenmutes führen bereits mitten in die Lächerlichkeit hinein. Hoffentlich wird dieses ganze Genre bald durch eine ausgewachsene Parodie abgelöst.

Erträglich gemacht wird es hier nur durch eine sehr gute Dar­stellung. Gary Cooper   ist der ebenso wadere wie tapfere Held und Sylvia Sidney  , ein neu aufgehender Star, eine ebenso hübsche wie spielbegabte Partnerin. Ein Fülle von verboten aus­fehenden Bandenmitgliedern bevölkern den Film. An Raffinement der Photographie wird das denkbar Mögliche geboten. Alle technischen Künfte find in ihm auf der Höhe( abgesehen von der deutschen  Synchronisierung, die manchmal versagt). Der Regisseur Mamoulian  weiß hundertmal gespielten Szenen und Milieus immer noch neue Reize abzugewinnen. Unvergleichlich ist eine nächtliche Wettfahrt eines Autos mit einem Schnellzug..

Marlene Dietrich   revoltiert.

r.

Wie aus New York   gemeldet wird, will die Paramount  - Gesell schaft die Gehaltszahlungen an Marlene Dietrich   einstellen. Ferner hat die Gesellschaft den Vertrag mit dem Regisseur von Marlene Dietrich  , Josef von Sternberg  , aufgehoben. Dieser Schritt ist die Folge eines Streites Sternbergs mit der Gesellschaft, die die Fassung für den neuen Sternberg- Dietrich- Film ,, Die blonde Benus" nicht in der Sternbergschen Form annehmen wollte. Sternburg fuhr darauf sofort nach New Yort. Marlene Dietrich  weigerte sich, unter einem anderen Regisseur zu spielen und erflärte, nur in der Sternbergschen Fassung auftreten zu wollen.

Man hat schon lange den Eindruck, daß Marlene Dietrich   und ihr Regisseur durch die Paramount   zu einer Schablonisierung ihrer Kunst gezwungen werden. In Amerita wie in Deutschland  verliert der Film immer mehr an Bedeutung, weil die Gold­grabscher nur auf die Blödheit der Massen und den Geschmack von vorgestern spekulieren.

Geräuschvolle Unsichtbarkeit.

Hörspiel: Solneman, der Unsichtbare.

Ein Mann fauft einen Bart mitten in der Stadt; er bietet dem Magistrat dafür 73 Millionen, zahlt dann freiwillig 150 Millionen. Menschen ab. Das ist Solneman, der Unsichtbare, dessen Namen Dann zieht er eine 30 Meter hohe Mauer herum, sperrt sich von den umgekehrt gelesen Namenlos" heißt. Er ist der Titelheld eines Hörspiels, das Robert Kümmerlen nach einem Roman von A. M. Frey   verfaßt; die Berliner   Funkstunde brachte es zur Uraufführung. Vielleicht ist in Freys Roman Solneman ein Narr, der die Narrheit seiner Umwelt weckt, oder er ist ein Mensch, tranf

geworden an einer franken Geſellſchaft, die er fliehen möchte und die er doch, dem eingeborenen Drange nach Gemeinschaft folgend, immer wieder heimlich fucht.

In dem Funfspiel ist er nur ein Schemen, der geräuschvoll,

Blattform mit Hilfe von Stufen in so verschiedener Weise nach allen Richtungen erweitert werden, daß sie einer Hand vergleichbar ist, die ihre Finger gegen das Publikum hin öffnet und wieder zurück­zieht.

Der Besucher, der das Theatergebäude betritt, wird durch die stufenweise Steigerung der Schönheit hingeleitet zu der eigentlichen Seele des Ganzen, der Bühne. Das Foyer ist schon um einen Grad reicher ausgestattet als die tahle Ziegelfassade Auf den Treppen und Gängen wird man allmählich zu Marmorglanz und Farben­pracht emporgeleitet, und die schöne Treppe, die zu den Rängen hinaufführt, leuchtet in allen Farben der See, während die Marmor­rechtecke, die die Balustrade bilden, von einem Sturm unregelmäßig umhergetrieben erscheinen. In diesen Sphären erstrahlen die Wände wie in hellem Sonnenlicht, auf dem in tiefer, fatter Farbe der Bühnenvorhang hervorleuchtet, alle Aufmerksamkeit auf sich und auf die Stätte der Vorstellung lenkend. Die letzte höchste Weihe wird von dem Werk des Dichters ausgehen.

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W. M.

Am Sonnabend, dem Geburtstag Shakespeares   und zugleich

dem Tag des englischen Nationalheiligen St. Georg, wurde in Stratford   on Avon das neue Shakespeare  - Theater feierlich eröffnet. Diplomatische Vertreter aller Nationen waren erschienen und ent­falteten persönlich die Flaggen ihrer Heimatstaaten, die an siebzig Masten gehißt wurden. Aus allen Teilen Englands und aus dem Ausland waren Tausende von Menschen nach der Geburtsstadt Shakespeares gekommen, um das Andenken des Dichters zu ehren. Mädchen in elisabethanischen Kostümen verkauften Rosmarinzweige auf den Straßen. Gegen Mittag bewegte sich ein langer blumen­geschmückter Festzug vom Geburtshaus Shakespeares nach seinem Grabe, wo viele Kränze niedergelegt wurden. Am Shakespeare­

Denkmal tanzten Mädchen und Burschen in historischen Kleidern Bolfstänze.

In seiner Eröffnungsrede sprach der Prinz von Wales die Hoff­nung aus, daß Stratford   on Avon zu einem Pilgerort für die Menschen der ganzen Welt werden möge. Danach wurde ,, König Heinrich IV" in beiden Teilen aufgeführt.

Das Shakespeare- Gedächtnistheater in Stratford   on Avon ist ein moderner roter Badsteinbau, dessen nüchterne Linienführung zum Teil zu heftiger Kritik Anlaß gegeben hat. Es steht auf der Stelle des im Jahre 1926 niedergebrannten alten Shakespeare- Theaters. Die Gelder für den Bau wurden durch öffentliche Stiftungen aufge= brachte. Große Summen tamen aus Amerika  , wo der junge Rocke­ feller   allein eine Million Mart zur Verfügung stellte. Das Theater faßt tausend Menschen.

Die englische Presse drückt in ihren Kommentaren zu dem großen Ereignis die Hoffnung aus, daß Straford on Avon ein zweites Bayreuth   werden möge

aufdringlich und höchst sinnlos feine Unsichtbarkeit, fein Nichtvor­handensein sozusagen betont. Der Hörer stolpert unablässig über Solneman und begreift nicht die besondere Unfähigkeit der Stadt­zierten Mittel, durch die seine Feststellung geschehen soll. Daß man bewohner, ihn wahrzunehmen; er begreift erst recht nicht die kompli­einem Menschen, der so unsinnig wie Solneman mit dem Gelde umherwirft und der durch nächtlichen Lärm und Lichtsignale die schließlich durchaus berechtigt, und es ist nicht zu verstehen, weshalb ganze Stadt in Aufregung bringt, in die Karten sehen will, ist jene, die den Bersuch dazu unternehmen, so ausnahmslos blöd oder widerwärtig sein müssen.

Das Hörspiel ist keine Groteske und keine Satire und über­haupt mit feinem Begriff zu fassen; es ist nur ein übervolles Maß von Worten, nichts als Worten. Ein Heer von Sprechern wurde überflüffigerweise dafür bemüht. Tes.

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Da Ufa- Theater am Kurfürstendamm neu eröffnet. Wegen Miet­differenzen hatte die Ufa   ihr Theater am Kurfürstendamm   seit Wochen geschlossen, jetzt hat man sich geeinigt und spielt seit Sonn­abend wieder. Das neue Programm scheint ein Notbehelf zu sein. Der Film: Hinter Schloß und Riegel" ist in den bekannten Film Menschen hinter Gittern" hineinkomponiert, aber die beiden Spaßvögel Dick und Dof( Oliver Hardy   und Stan Laurel  ) sind zwar ausgezeichnet in ihrer Grotesffomit, aber paffen unmöglich in das Gefängnis damit. Die Zuchthäuser sind ja gerade feine spaß­hafte Angelegenheit; der Ult, der in solchem Milieu angezettelt wird, muß naturgemäß abstoßen und das Gegenteil seiner sonstigen Wirkung erzielen. Da war der aus den Anfängen Chaplins stammende Varietéfilm doch bei weitem vorzuziehen, obwohl auch er schon in manchem veraltet ist. Erfreulicherweise hat die Ufa  

dieses Theater wieder mit einem Orchester versehen, die

Universum Sinfoniter unter Leitung von Hans J. Salter  wurden ostentativ begrüßt.

Manet  - Ausstellung. Das Kupferstichkabinett veranstaltet in seiner neueren Abteilung eine Ausstellung des graphischen Werkes von Edouard Manet  , aus Anlaß des 100. Geburtstages des Künst­lers. Die Radierungen und Lithographien des Pariser Meisters, drucken befigt, sind dort zu einer fesselnden Schau im Anschluß an von denen das Museum einzelne Eremplare in herrlichen Probe­die Goethe- Ausstellung vereinigt.

Kuhle Wampe freigegeben. Der von der Oberprüfftelle ver­botene Film ,, Kuhle Wampe  " ist nach erneuter Einreichung frei­gegeben worden, nachdem durch Schnitte die beanstandeten Stellen entfernt worden sind.

Das Philharmonische Orchester in Paris  . Das Berliner   Phil­harmonische Orchester ist unter seinem Dirigenten Wilhelm Furt­ wängler   von Neunkirchen  , wo es ein Konzert gegeben hatte, gestern in Paris   eingetroffen. Die Berliner   Künstlerschar wird heute und Freitag nach Straßburg   weiterreifen, wo zum ersten Male seit dem Donnerstag in der Großen Oper Konzerte veranstalten und am

Kriege ein deutsches Orchester ein Konzert geben wird. Dann be­geben sich die Künstler auf eine Tournee nach Italien  .

Internationaler Theaterkongreß in Rom  . In Rom   begann am Montag der 6 Internationale Theaterkongreß, an dem zahlreiche Nationen teilnehmen, Deutschland   ist durch Alfred Kerr  , Leopold Sachse   und Robert Blum   vertreten. Kerr hielt am ersten Tage einen Vortrag über die Theaterkrise in Deutschland  .

folgende Werke zur Aufführung: Offenbachs Operette Die Banditen" unter In der Städtischen Oper kommen bis zum Schluß der Spielzeit noch Leitung von Paul Breisach  , Regie: Gustav Gründgens  . Mitte Juni folgt eine Neuinszenierung von Petruscht a" anläßlich des 50. Geburtstages von Igor Straminsky, unter Leitung von Lizzie Maudrit. Neuauf genommen wird ferner Verdis Simone Boccanegra  " am 8. Mai unter Leitung von Stiedry  .

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Die Vorstellungen im Berliner   Theater   Spinne im Res" müssen zu

nächst abgebrochen werden, da der Hauptdarsteller, Johannes Riemann  , plöglich schwer erkrankt ist.

Im Museum für Naturkunde   spricht Mittwoch, 6 Uhr, Dr. Ahl über Beberlieferanten unter den Kriegtieren.