Nicht demüthig nach oben, sondern vertrauensvoll um sich
follten die Volksschullehrer schauen, so würden sie eine große Bahl wahrer hilfsbereiter Freunde finden."
und getäuscht find. Seißen sie nicht Boltsschullehrer! Der Freiherrn v. Stumm, indem sie schreibt:„ Wir unfererseits miß- I versammlung, welche anläßlich des Mordes in die„ Sonne " Außerfiht Name schon follte ihnen nach so viel trüben Erfahrungen lehren, billigen entschieden die rücksichtslose Kampfesweise des Herrn einberufen und in der beschlossen worden war, die von der wohin sie gehören. Die Sache der Volksschule und ihrer Lehrer v. Stumm gegen die evangelisch- soziale Bewegung, eine Weise, Stadtverwaltung längit verlangte Verstärkung der Polizei zu muß immer mehr eine Ehrenfache der breiten Schicht unseres die nicht einmal unparteiisch ist; denn man gestattet der katholi- urgiren; ferner firenge Schriften, Wohnungs und Steuerkontrolle Wolfes werden. Darum schließen wir uns den gesagten Worten schen Geistlichkeit unbedenklich, was man den evangelischen gegenüber allen anderen Einwohnern zu fordern und inzwischen rückhaltlos an: Pfarrern zum heftigen Vorwurf macht." eine Bürgerwehr zum persönlichen Schuße zu bilden. Diese -Aus dem rheinisch- westfälischen Industrie. Forderungen wurden auch den Behörden eingereicht, welche gebiet. In der Rhein . Weftf. Btg."( Nr. 208) rechnet ein beren Erfüllung zusagten, dagegen die Bildung einer Bürgerwehr Intereffent ber erstaunten Welt vor, daß die Grubenbesitzer durch ablehnten. Die ersten Auftritte galten der Ergreifung bes ober ber ihr Syndikat doch eigentlich noch einen Nugen gehabt. Nach der Angabe dieses Autoren- an der Klaue" glauben wir den häter des erwähnten Mordes, und zu diesem Zwecke wurden bekannten literarischen Ablatus des Stohlensynbitats, Herr eben die Italiener- Wirthschaften und Massenquartiere aufgesucht Generaldirettor Efferts Rönigsborn Ju er- und gestürmt. Dieser Zweck trat aber bei der Anschwellung der kennen haben 1895 von den 106 der Berechnung unter- Demonstranten und Zusammenrottung von Lumpenproletariern legenen Bechengesellschaften 51 Ausbeute in der Höhe von ganz in den Hintergrund; es wurde nur noch gewüthet ober 24 804 880. vertheilt, während 55 Werte feine Ueberschüsse demolirt aus Freude am Standal und die Angriffe auf die hatten. Aus der Mittheilung, daß die günstig gestellten Ge- Polizisten und deren Verwundungen beweisen wohl, daß zahlfellschaften sirka 5/7 des überhaupt in den Bergbau gesteckten reiche Elemente, welche die Polizei fürchten müssen, die Ges Kapitals repräsentiren, ersieht man aber, daß es die großen Gelegenheit benutten, Rache zu nehmen. Die Polizei wie das Militär fellschaften find, die von der flotten Geschäftszeit profitirten. benahmen sich aber ihrerseits gegenüber dem Publikum an den Daß die kleinen und schlecht geleiteten Zechen nicht so viel ab- Abenden von Sonntag, Montag und Dienstag ungemein nachsichtig; werfen, wie ihre stärkeren Schwestern, wußten wir schon längst, in Deutschland oder Frankreich 2c. wäre in folcher Situation aber auch sie haben im Jahre 1895 nicht schlecht abgeschnitten. drauflos gefchoffen, gestochen und geschlagen und so noch größeres Nur sehr wenige hatten Zubuße zu fordern; die Unheil angerichtet worden. Der die ganze Aftion leitende Oberst ihren Ueberschuß zu dem meisten schlugen Refervesler bethätigte ebenso viel Kaltblütigkeit und Besonnenheit wie fonds, vertheilten ihn als Tantièmen u. s. m. Wenn Nachsicht. Das war auch gestern Abend der Fall, dagegen be scheinen aber einzelne Soldaten sich Uebergriffe gegen harmlose dann der Verfasser des in Rede stehenden Artikels rechnet, daß sich das in dem Bergbau des Ruhrgebiets gesteckte Buschauer erlaubt zu baben. Größeren Umfang haben aber auch Rapital um nur 5,28 pet. verzinst, und diese Bente nichts. Diese Ausschreitungen nicht angenommen. Die Regierung erließ gestern an die Bevölkerung eine thuender Geldleute sehr mäßig" nennt, bann halten wir dem Broklamation, die überall neben die rotbe der sozialdemo Broklamation, die überall neben die rothe der sozialdemo entgegen, daß bei dem heute so niedrigen Binsfuß die oben getratifchen Partei angeschlagen wurde, und fleißige Leser fand. nannte Rente doch wohl recht annehmbar ist. Aber hier kommt in betracht, daß die großen Gesellschaften( Gelsenkirchener , Die Proklamation bedauert und verurtheilt die Vorkommnife, Harpener, Arenberger Arenberger 2c.) ungeheuere Summen ihrem appellirt an alle anständigen Elemente, zur Wiederherstellung der Ruhe Reservefonds zustellten, Tantièmen in ber Höhe mitzuwirken und erklärt, daß gegen Ruheftörer wegen Aufruhr von vielen Tausenden an ihre Verwaltungsräthe spendeten vorgegangen wird, wofür das Gefeß Gefängnißftrafe nicht unter Summe und so die der vertheilten Ausbeute 2 Jahren und Geldbußen nicht unter 1000 Fr. für die Anstister fefigefeßt. Heute find an vielen Stellen die weißen wie die rothen Plakate angeriffen.
Die Sühne für die Katastrophe auf dem Chodhnskas felde bei Moskau steht in gar keinem Verhältniß zu der Größe des Unglückfalles und zu der Verantwortlichkeit der Schuldigen. Sie wird vor allem charakteristisch dadurch, daß der Bar die Untersuchung selbst geführt und die Strafe selbst bestimmt haben soll. Bedeutungsvoll ist dabei das Eingeständniß, daß den Behörden die Schuld für die Ratastrophe offiziell zugestanden wird. In dem Utas des Baren heißt es: " Nachdem wir uns ferner überzeugt haben, daß die Ursache des Unglücks darin zu suchen ist, daß die Moskauer Behörden, verpflichtet, die Ordnung und die Sicherheit der Hauptstadt zu überwachen, zur rechten Zeit nicht die entsprechen den Maßregeln ergriffen haben, um die Masse des dem Chodynskafelde zuströmenden Volkes zu lenken, und nachdem wir aus diesem Grunde den das Amt eines Ober- Polizeimeisters von Moskau Ausübenden ohne sein Ausuchen vollständig aus dem Dienste entlassen haben, befehlen wir den Ministern bes kaiserlichen Hauses und des Innern, daß fie bezüglich der übrigen Amts personen, welche sich der Nichterfüllung ihrer Pflichten schuldig gemacht haben, andere von uns angezeigte Strafmittel entsprechend der erwiesenen Schuld gehörig anwenden." Für 6000 Todesfälle, Entlassung aus dem Staatsdienst! Raiser Nikolaus scheint sich zum Agitator gegen den Barismus herausbilden zu wollen.-
Vor der Straftammer des Landgerichts Naumburg hatte sich wegen Majestätsbeleidigung der aus Ostpreußen gebürtige hatte sich wegen Majeftätsbeleidigung der aus Ostpreußen gebürtige Malergehilfe Karl Wien, zur Zeit in Freyburg , zu verantworten. die Behörden in Bewegung gesetzt. Das Urtheil lautete auf W. hatte vor der Kyffhäuser - Feier durch prahlerische Aeußerungen fechs Monate Gefängniß.-
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Chronik der Majestätsbeleidigungs. Prozeffe. gemäß finkt. Nun aber find die Herren Berwaltungsräthe" fo In Tübingen wurde der 57jährige Weber Schmid wegen fleißig, nicht nur eine, sondern eine ganze Reihe von BechenIn den Straßen, wo die demolirten Wirthschaften 2c. find, betrieben สิน„ verwalten". Die Namen Waldhausen, Raiferbeleidigung zu 9 Monaten Gefängniß verurtheilt. Schmid hat schon eine Reihe von Vorstrafen, darunter auch wegen Kaiser- Funte, Kleine, Liebrecht, Dr. Schulz und wie bewegt sich den ganzen Tag viel Bolt, das aus näherer und beleidigung auf dem Kerbholz. Zuletzt war er im Arbeitshaus die Grubenkönige alle heißen, findet man als„ Verwaltungsräthe" weiterer Ferne hierhergekommen ist, um sich die Verwüstungen untergebracht, aus dem er wegen der schweren Arbeit entfloh. einer ganzen Menge von Gesellschaften verzeichnet. Wenn nun anzusehen. Im Hofe der Kaserne steht ein Bataillon Infanterie Um nicht wieder dorthin verbracht zu werden, erging er sich bei diese Herren für ihre anstrengende Thätigkeit taufende ausgerüftet zu sofortiger Aftion. In allen Straßen begegnete man abreifenben Jtalienern mit feiner Festnahme in beleidigenden Aeußerungen gegen den Kaiser. von Mark an Tantièmen und so weiter einheimfen, zugleich noch, wie bei der Nun hat er Unterkunft im Gefängniß. Arenberger Gesellschaft", bei ihren Koffern und Päckchen; da vor dem Krawall ca. 14 000 in Neu Essen" 30-40 pCt. Dividende auf ihre Antheile aus Bürich, namentlich in Außerfihl, gewesen sein sollen, so wird trotz bezahlt erhalten, dann können sie für andere Bechenunternehmen der Abreisenden noch eine ansehnliche Zahl derselben zurüdauch einmal auf Prozente verzichten, ja sogar" Bubuße" leisten. bleiben. Man sieht denn auch viele derfelben ruhig herumWas auf der einen Seite augebüßt" wird, erhält man ander- spazieren in der Hoffnung, nach zurückgekehrter Rube die Arbeit Ginkommen der Brubentönige à la 28 a1bbausen- Gffen sind mittellos, so daß ihnen das Konfulat Reifegeld geben mußte. wärts doppelt und dreifach heraus. Interessant wäre es, das wieder aufnehmen zu können. Viele der abreifenden Italiener Sehr zu wünschen wäre, daß die so unliebsamen Ereignisse zu erfahren, das wäre ein ficherer Maßstab für die Ergebnisse des Ruhr Kohlenbergbaues , wie die Berechnung einige gute Folgen hätten. So das Berbot der italienischen der Rhein - Weftf. 8tg.", deren Unterlagen für uns ganz Maffenquartiere; es flingt faft unglaublich, wenn erzählt wird, daß in Dachzimmern Dußende von Italienern schlafen und den lich unkontrollirbar find. Ganz absonderlich muthet uns auch an, erfahren wir aus dem„ amtlichen" Rurs Bermiethern offenbar relativ gewinnreichfte Miethe zahlen. Diese bericht, daß die Kohlenpreise feit 1894 nicht erhöht wur- Wohnungswucherer, welche die Noth der italienischen Proletarier den. Dem stehen gegenüber die Geschäftsberichte der Bechen , wo für ihren Geldbeutel ausnügen, spielen dann sich noch als honnete Sodann das Berbot der in feiner Beziehung bes sehr oft, z. B. bei Königsborn " Unna , 1895 weniger Bürger auf. gefördert wurde wie 1894 und doch der Ueberschuß sich sehr be- friedigenden Italienerkneipen, die förmliche großstädtische Schlupf Endlich wäre zu wünschen, daß deutend erhöhte, einzeln sich sogar verdoppelte. Wie diefes winkel für Verbrecher bilden. Räthsel lösen? Giebt man vielleicht die Preise für die nach die Italiener selbst daraus etwas lernen möchten, in erster Linie dem Auslande ausgeführte Roble an, die bekanntlich bedeutend das Unterlassen der unheilvollen Stechereien. Auch sollten fie billiger geftellt werden, wie für die inländischen Konsumenten daraus lernen, sich mehr den Ländern und Völkern, bei denen der Ruhrkohle. Ist dies der Fall, dann kann allerdings fie Existenz finden, zu affimiliren. Inmitten eines hochder Kohlenpreis stabil geblieben sein. Schade nur, daß wir ab- zivilisirten Landes, wie es die Schweiz ift, paffen die primitiven folut gar feine Gelegenheit haben, die Angaben der Rechenbefizer Sitten bezüglich Betöftigung, Wohnung, Aufführung, Reinlich zu kontrolliren. So lange dies nicht geschehen kann, müssen wir teit 2c. nun einmal ganz und gar nicht; und da es den Schweizern uns an die Quellen halten, welche uns zu Gebote stehen, die nicht einfallen wird, zur Ausgleichung der Differenzen auf die Geschäftsberichte der Gewerke selbst und hier werden wir belehrt, halbbarbarische Stufe der Italiener herabzufteigen, so sollten eben diese auf die höhere Kulturstufe der Schweizer emporklimmen. Die im letzten daß der Ruhrkohlen- Bergbau in der That Die Norddeutsche Allgemeine Beitung". Die Jahre außerordentlich florirte für das Unternehmerthum. Solidarität der schweizerischen Arbeiter ist ihnen dabei sicher Arbeiter haben nichts von den flotten flotten Beiten und ebenso finden ihre Bereinigungen, wenn sie solche schaffen, schreibt die„ Korrespondenz" des Bundes der Landwirthe, jetzt gespürt. Im Gegentheil ist ihnen, wie bei der schon genannten Angliederung genug in dem weiten Rahmen der schweizerischen ihre Versuche, die soziale Frage" als eine Sache darzustellen, Beche Königsborn", auf Beche Giberg, bei der Arbeiterbewegung. bei die nur in den Köpfen der Gelehrten sputt, mit ungeschwächtem Standalfüchtige und chauvinistische Elemente hätten es gerne Magdeburger B. G." u. a. m. troh höherer Leistung der Eifer fort. Ueber die soziale Frage redet sie wenigstens noch ohn noch gekürzt worden. Auch die liebevollste Mohren gesehen, wenn die Italienerheze vervollständigt worden wäre von der Agrarfrage fagt sie schon lange nichts mehr, auch auswäsche fann das Grubenkapital nicht von dem Vorwurf reinigen, Durch eine Schwaben bebe"; doch fehlte dazu der Anlaß dem Grunde, weil es keine giebt. Man murmelt, daß die„ Nord. Daß es seine Arbeiter nicht theilnehmen ließ an den Ergebnissen sowohl wie die Stimmung. Die Preffe verurtheilt einmüthig die deutsche Allgemeine Zeitung " nächstens daran gehen wird, die des geschäftlichen Ausschwungs. Alle noch so spisfindigen Be- seffe zweifelhafter Elemente gegen die Italiener, sie würde Nicht- Existenz der sogenannten menschlichen Vernunft" zu be noch schärfer in der Verurtheilung solcher Ausschreitungen gegen die Deutschen sein. Es ist denn auch eine Schwabenheze" nicht weifen. Soll sie doch bei einigen ihrer Freunde nach dieser rechnungen beweisen nicht das Gegentheil.- Richtung Recherchen unternommen haben, die zu einem negativen 9. Stompagnie des fächsischen 1.( Leib-) Grenadier Regiments - Gin Arbeitstag fächsischer Soldaten. Der zu befürchten. Resultat führten.- Nr. 100 wurde für den 28. vorigen Monats, also für den vergangenen Dienstag, folgender Dienst bekannt gemacht: Früh 8 Uhr Wecken der Kompagnie.
Deutsches Reich . 3um Untergange des JItis" wird aus Shanghai gemeldet: Nach ferneren hier eingegangenen Einzelheiten über den Untergang des Jltis", brach bas Kanonenboot in zwei Theile auseinander, nachdem es auf Felsen aufgelaufen war. Der vordere Theil blieb über Wasser. Die 11 Ueberlebenden hielten sich 2 Tage an den Trümmern feft, bevor sie gerettet wurden. Aus Hamburg tommt folgende seltsame Nachricht: Hier hat sich unter der Führung der Hamburg- Amerika- Linie ein Komitee für die Unterstüßung der Hinterbliebenen der" Iltis". Mannschaften gebildet, dem alle größeren Rhedereien und die ersten Firmen Hamburgs angehören. Wir glaubten, daß das Deutsche Reich, das im laufenden Etatsjahre mehr als 32 Millionen für Marinezwecke ausgiebt, doch nicht nöthig hat, für die Hinterbliebenen des Jltis" den Bettelsack herumgehen zu lassen. Der„ Reichs- Anzeiger" sollte fich dagegen sehr energisch verwahren.-
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5 Uhr Stuben- und Schrankdurchsicht.
5 Uhr 30 M. bis 7 Uhr Instruktionsstunde.
7 bis 10 Uhr Exerzieren.
10 Uhr 30 m. Sachenaustlopfen.
11 bis 12 Uhr Gewehrreinigen.
12 Uhr 15 M. Effen der Kompagnie.
1 bis 2 Uhr Putz- und Flickstunde.
2 Uhr Aufst dung im Drillichanzug.
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Zürich , 21. Juli. Für die Opfer der Ausschreitungen in Bürich sind schon zahlreiche Liebesgaben eingegangen. Amtlicher feits wird mitgetheilt, daß die Blättermeldungen, eine oder mehrere Personen seien den bei den Unruhen erhaltenen Bere legungen erlegen, unbegründet sind. Die Obduktion der Leiche des Kaufmannes Levi ergab unzweifelhaft Mord; der Thäter ift noch unbekannt.
Basel , 31. Juli. ( Eig. Ber.) Der feit Sonntag in Zürich tobende Italiener Krawall hat bereits auch hier seine Wirkung ausgeübt. Gestern wurden nämlich fämmtliche an dem Bau der elektrischen Straßenbahn beschäftigten Italiener entlassen. Es ist
Bis 8 Uhr 30 m. Bewehrſchäftepoliren.bebauerlich, daß diese armen Kerle nun so schwer büßen müſſen
weiter
4 bis 6 Uhr Turnen und Fechten.
wurde
6 Uhr 20 M. Raffeetrinken.
7 Uhr Heinigung der Stiefeln.
8 bis 9 Uhr Buzz- und Flickstunde.
9 Uhr Aufstellung im Sperzieranzuge. 10 Uhr Dienstausgabe.
für eine unüberlegte Handlung eines ihrer Landsleute in Zürich . Die Zahl der hier in Basel beschäftigten Italiener beträgt aur Beit etwa 4000. Die meisten find im Baugewerbe als Erdarbeiter, Maurer, Steinhauer, Handlanger; einige wenige find auch als Bildhauer beschäftigt. Hier verhalten sich die Italiener durchaus ruhig und anständig, ja, bei dem im Frühjahr 1895 ausgebrochenen Maurerstreit war ihr Verhalten ein durchaus musterhaftes. Ueber 2000 italienische Maurer nahmen das mals am Streit theil, und nicht die geringste Ausschreitung war zu verzeichnen. Das damalige Aufgebot von 300 Feuerwehr männern war völlig überflüssig. Es ist nicht ausgeschlossen,
Zur Warnung für Militärpflichtige! Wie aus Briefen hervorgeht, die das Boltsblatt für Anhalt" mit theilt, sind zwei Reservisten zu 6 und 9 Monaten Militärgefängniß verurtheilt worden, weil fie, auf der Fahrt zu einer Uebung begriffen, im Eisenbahnzuge gefagt haben, der eine: ich bin Sozialdemokrat, der andere; ich bin Anarchist. Durch diese Rundgebung ihrer Gesinnung sollen fie, wie in den Briefen angegeben ist, gegen§ 93 des Militär- Strafgesetzbuches verstoßen haben, wonach Freiheitsstrafe bis zu 2 Jahren auf" Ungebersam" gefeßt ist, der erhebliche Nachtheile" verursacht. Das Gespräch der beiden ist von einem Kameraden dem Lieutenant denunzirt worden. Sie wurden darauf verhaftet, und der angebliche ber Anarchist", aber seinem Schreiben nach nichts als ein harmloser Aufschneider ift, mit Retten gefeffelt und mußte 10 Wochen lang in Untersuchung sihen. Beiden verurtheilten Reservisten ist nur ein Monat der langen Untersuchungshaft angerechnet worden. Da es sich um Briefe handelt, die der Sohn an Mutter und Das ist allerdings fein normaler Dienst. Der normale Dienst Geschwister geschrieben hat, so tann man wohl annehmen, erstreckt sich in der Regel auf die Zeit zwischen 6 Uhr früh und daß der Inhalt der Wahrheit entspricht. Demnach stände die 7 Uhr abends. Diese Ausnahme wurde über die Kompagnie Sache so, daß ein Soldat dem anderen nicht einmal sagen barf verhängt wegen 3 Sündern. G3 find am vergangenen Sonntag was er für eine politische Gesinnung hat. Sagt er, er fei 3 Mann von der Kompagnie über die Zeit ausgeblieben und daß auch noch Basel seinen Staliener- Krawall bekommt, der Eozialdemokrat oder„ Anarchist", so wird er bestraft. Ob auch dafür müffen 120 Mann büßen, indem man ihnen einen Dienst Janhagel wartet schon darauf.- Reservisten bestraft werden, die sich als Freifinnige, auflegt, der wirklich Erstaunen erregen muß. Dem Bataillons. Zentrumsanhänger, Nationalliberale oder Ron- tommando soll übrigens von diesem übermäßigen Strafdienste London , 31. Juli. Das Oberhaus nahm nach acht. fervatie ausgeben, wissen wir nicht. nichts bekannt geworden sein. Es wird überdies geplant, die Im übrigen rathen wir jedem Angehörigen des Soldatenstandes, Soldaten dieser Kompagnie nächsten Sonntag nicht allein aus- ftündiger Debatte die zweite Lefung der irischen Boden. während der Zeit, wo er unter dem Militärgesetz steht, seine gehen zu lassen, sondern sie in zwei Trupps auszuführen wie gefeg novelle. ohne namentliche Abstimmung an. London , 31. Juli. Unterhaus. Bei der Debatte über politische Gesinnung für sich zu behalten. Irgend ein Angeber tetruten. Dieses System, viele für die Unordentlichkeit eines findet sich immer, und der Nutzen, den er seiner Partei durch einzelnen zu strafen, dürfte in seiner Ueberschärfe schließlich nur den Ausgabenetat des Handelsamts erklärt der Präsident des Propaganda bei diesem oder jenem Kameraden etwa erweisen die Unzufriedenheit wecken und dem Militarismus selber nicht Sandelsamts Ritchie, betreffe der Frage über die infubr fönnte, wird unter allen Umständen überwogen durch die Strafen, zum Vortheil gereichen. Dem Publikum dürfte es gewiß wiffens er in Gefängnisfen angefertigten Waaren, die er persönlich zu erdulden hat, wenn die Sache herauskommt. werth erscheinen, was unseren Brüdern und Söhnen im bunten der Schriftwechsel mit den auswärtigen Regierungen fönne noch Unsere Propaganda wird genügend von der natürlichen Ent- Rock an Strafen zugemuthet wird für Handlungen, die nicht sie, nicht vorgelegt werden, weil Deutschlands Antwort wickelung der Gesellschaftsverhältnisse und von den Parteigenossen sondern andere begangen haben. noch nicht eingegangen fei. Wenn jedoch die Unterhands lungen mit den auswärtigen Regierungen diesem Handel keinen besorgt, die nicht den bunten Rock zu tragen brauchen.- Marschunfälle. Die Dresdener Nachrichten" be- Einhalt thun würden, so würde die Regierung eine ent. - Schmuziges Gewerbe. Die Staatsbürger Btg." richtigen: Die gestrige Notiz aus Bauzen über eine Felddienst fprechende Borlage einbringen.- wächst sich, alten Traditionen folgend, immer mehr zu einem ganz übung des 4. Infanterie- Regiments Nr. 108 ift dahin zu be gemeinen Denunziantenblättchen aus. In ihrer heutigen Nummer richtigen, daß die Bahl der marschunfähig gewordenen rühmt sie sich mit echt antisemitischer Unverfrorenheit, durch ihre Mannschaften fünf( nicht 52) betrug. Diese Bahl war Spigeleien den amerikanischen Korrespondenten Jäger von irrthümlicherweise entstanden, indem im Manuskript der erfte und Genossen als Strafgefangene erster Klaffe( die erfte hier weggegrault zu haben, weil derfelbe angeblich Ausplaudereien Theil eines gothisch geschriebenen M für eine 2 gelesen worden Klasse entspricht etwa unserer Haft, die zweite unferem Geüber gewisse hohe Chatullenverhältnisse gebracht haben sollte. war. Heute fordert sie nun die Polizei pathetisch auf, für die Zukunft
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doch schärfer darüber zu wachen, was von hier an amerikanische Zürich , 80. Juli. Der Italiener- Krawall. Die am SonnBlätter gefabelt wird! Der hiesige Vertreter der Staats- 8tg." wird dann der Polizei ebenfalls als Fabrikant solcher Nachrichten tag Abend wegen des in der vorhergegangenen Nacht von Italienern an dem Schleifer Remetter begangenen Mordes begonnenen fignalifirt. Man fiebt, auf ein wie tiefes Niveau diese„ urteutschen" Huheftörungen dürften mit dem gestrigen Abende, da zwei InMoralpropheten bereits gefunken sind.- fanteriebataillone und 80 Kavallerisien in Aktion traten, ferner auch von der Feuerwehr die Hydranten zur Abkühlung der er higten Köpfe benugt wurden, ihr Ende erreicht haben. Den Anfang nahmen die Auftritte am Sonntag Abend nach einer Bürger.
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Gegen Freiherrn v. Stumm. Selbst die„ Evangelisch- lutherische Kirchen- Zeitung", die sonst aller sozialpolitischen Bethätigung abhold ist, mißbilligt entschieden das Auftreten des
England.
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London , 31. Juli. Unterhaus. Staatssekretär des Innern Sir M. White Ridley erklärt, nach Erwägung aller Umstände habe er es für seine Pflicht gehalten, Jameson
fängniß) behandeln zn lassen. Bailey fragt an, was das Kriegsamt betreffs der Offiziere, welche sich an dem Einfall in Transvaal betheiligt hatten, gegen welche jedoch nicht in dem Prozeß gegen Jameson verhandelt wurde, zu veranlaffen beabsichtige. Der Parlamentssekretär des Kriegsamts Brodrik erwidert, er könne teine Antwort geben, weil die Frage noch erwogen werde.
Jameson und die mit ihm Verurtheilten wurden heute nachmittag vom Gefängniß Wormwood Scrubs nach dem Holloway- Gefängniß zurückgebracht, wo ihnen die Vorrechte der Strafgefangenen erster Klaffe au theil werden,