Achtung, Diebe!
Nazis fehlen Pseudonyme und fälschen Dichternamen!
Unser satirischer Mitarbeiter schreibt uns:
Ich bin bestohlen! Was Inflation, Deflation, Gehaltsabbau und Notverordnung, was selbst Ivar Kreuger und die Raiffeisenbank mir nicht haben nehmen können, das hat mir ein nationalsozialistisches Käseblatt über Nacht entwendet: mein altes, ehrliches Pseudonym! Ein abgelegtes Pseudonym allerdings, aber beim heutigen Dalles ist man ja selbst auf abgelegte Sachen scharf. Meltere Leser werden sich noch der Zeit erinnern, in der ich unter der Chiffre Mich. von Lindenheden für den Vorwärts" schrieb. Inmitten einer lustigen, von der Schüttelreimeritis befallenen Literatenrunde wurde dieser Deckname als Einfall einer Sekunde geboren. Mich. von Lindenhecken hat jahrelang vielen Lesern als Pseudonym Spaß gemacht, und in der Rechtspresse eine große Gaswolke moralischer Entrüstung ausgelöst. So glaubte ich mich wenigstens von dieser Seite vor jeder widerrechtlichen Nachahmung geſchüßt, als ich meinen bisherigen nom de guerre mit dem harmloseren ,, Jonathan" vertauschte. Ich habe mich getäuscht: Um im Stil des Goethe- Jahres zu reden:
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Mann im Beton" Eine proletarische Ballade
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Es ist bestimmt nicht leicht, alle Bedingungen der Gattung Lehrstück( um ein solches handelt es sich hier) zu erfüllen, die sich aus ihrem Wesen( menn man mill: ihrem 3mitterwesen) von selbst ergeben. Wagt sich so ein Lehrstück z. B. an komplizierte Probleme, dann müssen diese einerseits unerhört vereinfacht werden, um in knapper symbolischer Fassung stärkste Wirkung auf engstem Raum entfalten zu können; andererseits muß das verstandesmäßige Element immer noch so weit berücksichtigt bleiben, daß das von allen Lehrstückverfassern immer wieder als 3wed ihrer Arbeit hingestellte Mit- und Weiterdenken" widerspruchslos verlaufen kann Echon Bert Brecht , dem immer noch das Stärkste auf diesem Gebiet zu danken ift, von dem bisher noch jeder Lehrstückverfasser abhängig blieb die Verfasser des Mann im Beton" bleiben es auch hat in dieser Hinsicht manches gesündigt; R. A. Stemmle und Günther Weisenborn , die literarischen Väter des„ Mann im Beton", brachten es erst recht zu feiner Ausgewogenheit der symbolischen Ein echter Nazimann mag feinen Sozi leiden, und logischen Fattoren ihres Stücks für Chor, Orchester, 7 Sprecher Doch seinen Geist kopiert er gern. und Film. Ein amerikanischer Pflanzer läßt zwecks befferer AusUngeachtet aller nationalen Entrüstungsphrasen über die„ ,, Un- nutzung seiner Plantagen über den Colorado eine Brüde bauen; Sittlichkeit" meines Pseudonyms feiert dieses fröhliche Urständ als wenige Stunden vor Sprengung des Staudamms wird ein Arbeiter Unterschrift des Leitartiklers im Schlesischen NS. - Be= im vierten Brückenpfeiler eingeschlossen, im Beton verschüttet. Der obachter", amtliches Organ der NSDAP . für den Kapitalist hat nun die Wahl: den Mann zu befreien, d. h. den Staudamm nicht sprengen zu lassen( was ihm unübersehbar großen Gau Schlesien , Herausgeber Helmuth Brüdner, Ueberschwemmungsschaden brächte), oder ihn dem Untergang zu M. d. R., den ich stark im Verdacht habe, persönlich an diesem weihen. Der Arbeiter wird geopfert: hinterher machen sie dann literarischen Diebstahl beteiligt zu sein. Er hätte mich vorher fragen einen„ Helden der Arbeit“ aus ihm, der für das Werk gestorben sollen; der literarische Vagabund Ulrich Brendel in Ibsens Ros- fei. mersholm" bittet doch auch hübsch artig um ein paar abgelegte sei. Wir aber wissen( und hören es): es liegt am System, der Mann Anzüge und dann um erstickt als gewissenlos hingemordetes Opfer der Kapitalistenklasse. - abgelegte Ideale! Warum soll man nicht an den literarischen Banditismus der NSDAP . auch ein ab= Gewiß, der Arbeiter bedankt sich aufs beste dafür, ein hinterher gelegtes Pseudonym verschenken? Die ganze Gesellschaft gefeierter Held der Arbeit“ zu werden und für den Profit der lebt doch nur von abgelegten Ideen anderer. andern elend zugrunde zu gehen diese Lüge ist hier eindrucksvoll Joseph Goebbels hat seine literarischen Pointen dem jüdischen entlarvt. Wiener Literaten Karl Krauß entwendet( z. B. die Jour naille"), neulich wollte die Gesellschaft der Sozialdemokratie den 1. Mai sozusagen unter der Hand wegstehlen. Um die Stellen zu bezeichnen, von denen das Programm der NSDAP . zusammengestohlen ist, müßte man einen Katalog vom Umfang des Gothaer Kalenders herstellen. Also, warum nicht auch ein abgelegtes Pseudonym? Aber, Herr Brückner, man fragt doch erst um Erlaubnis, ehe man sich mit den abgelegten Federn eines Mar: giften schmückt.
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Jonathan.
Wir können diese interessanten Mitteilungen Jonathans durch einen weiteren Beleg ergänzen. Seit kurzem erscheint in Düsseldorf eine nationalsozialistische Sonntagszeitung mit dem Titel„ Braune Post". Dort findet sich auf der ersten Seite der Nr. 9 vom 8. Mai 1932 ein großes Bild und darunter diese Verse:
,, Ungezählte Hände sind bereit,
stützen, heben, tragen uns're Zeit. Jeder Arm, der seinen Amboß schlägt, ist ein Atlas, der die Erde trägt,
Karl Borger."
Hier hat man nicht nur literarisches Gut gestohlen, sondern auch den ausge ,, borg" ten Verfassernamen zur Bernebelung des Diebstahls gröblich verfälscht. Denn diese Verse stammen dem sozialdemokratischen Arbeiterdichter Karl Bröger ; sie sind in Arbeiterkreisen wohlbekannt unter dem Titel „ Choral der Arbeit" von Lendvai vertont und im Verlag des Arbeitersängerbundes erschienen.
von
Was ist in der Hitler- Bewegung denn nun überhaupt noch eigenes Geistesprodukt?
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Nazi- Auslandspolitik.
England will Systemwechsel in Deutschland ." Die Nazi- Parteiforrespondenz verbreitet einen Artitel„ England empor" in dem es u. a. wörtlich heißt: „ Troß des ungeheuren Kraftaufwandes zur Sanierung seiner inneren wirtschaftlichen Existenz, hat sich England allen franzö sischen Anbiederungen gegenüber stark gezeigt, hat in Abrüstungsund Tributfragen oft sogar deutsche Interessen besser und präziser vertreten, als gewisse deutsche Bevollmächtigte. Angesichts der gerade in diesen Fragen gleich laufenden englischen und deutschen Interessen ist es begreiflich, wenn sich jetzt in der englischen Deffentlichkeit immer stärker der Ruf nach einem Systemwechsel in Deutschland
bemerkbar macht."
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Hier wird die Reichsregierung wieder einmal indirekt des Landesverrats bezichtigt und den Lesern vorgeschwindelt, England tenne feinen sehnlicheren Wunsch, als im Bunde mit Hitler , Rosenberg und Goebbels fiegreich Frankreich zu schlagen. Daß der Außenpolitiker des Dritten Reiches, Herr Rosenberg, als ihn sein Herr und Meister nach London schickte, von keinem einzigen englischen Bolitiker empfangen wurde und überall vor verschloffenen Türen stand, das wird allerdings den dummen Nazilefern im Lande wohlweislich verschwiegen!
Im übrigen: feine Nationalisten, die einen Systemwechsel wollen, weil das Ausland ihn angeblich empfiehlt!
Ein Hungerschiedsspruch. Für das Baugewerbe im Rheinland .
öln, 10. Mai.( Eigenbericht.) Der vom Reichsarbeitsminister eingesetzte Schlichter Lichtenftein aus Hannover fällte für das Baugewerbe im Rheinland einen wahren Hungerschiedsspruch. Danach beträgt der ungeheure Lohnabbau in der Spike 23 Pf. bis herunter auf 17 Pf. Das bedeutet für Köln einen Stundenlohn für Maurer von 92 Pf., für Hilfsarbeiter von 76 Pf. und für Tiefbauarbeiter von fage und schreibe 66 Pf. Diese Lohnfähe liegen erheblich unter den Friedenslöhnen.
Der Schlichter bekam nach dem Fällen des Schiedsspruches von den empörten Arbeitervertretern mancherlei Bemerkungen zu hören.
Bon der vierten Amerifafahrt zurück. Friedrichshafen , 10. Mai.
Das Luftschiff ,, Graf Zeppelin " ist auf der Rückfahrt von seiner vierten diesjährigen Amerikafahrt um 8.27 Uhr vormittags über dem Werftgelände erschienen und warf um 8.45 Uhr zwei Postsäcke mit zusammen 130 Kilogramm ab. Wegen starken Südweststurmes ( 10 Sekundenmeter) mußte die Landung hinausgeschoben werden.
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Der Sinn des Stückes sollte aber doch wohl sein: den Kapitalismus zu entlarven, was uns nicht möglich erscheint, so lange wie hier – mit den alten ethischen Kategorien gearbeitet, so lange der Gegensatz Kapitalismus - Proletariat dem Gegensatz von Gut und Böse gleichgesetzt und die alte Moral gepredigt wird, der mensch" sei wertvoller als alles andere. Dem Sozialismus gerade ihm ist die Idee, die Gerechtigkeitsidee, heiliger als alles andere, höher selbst als das Leben des Einzelnen. Wäre jener Kapitalist ein guter Mensch gewesen, hätte er den Menschen" im Beton gerettet, er bewiese so wenig für den Kapitalismus mie seine
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" Hasenklein kann nichts dafür."
Atrium.
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Wie nett fönnte es werden, wenn in Deutschland einmal es einer fertig brächte, eine richtige politische Satire oder auch nur einen politischen Ult zu schreiben. Das Bühnenstück, nach dem dieser Film gearbeitet ist, scheint so etwas beabsichtigt zu haben, aber im Film ist die übliche deutsche Posse daraus geworden. Der politiſche Einschlag ist so hanebüchen und jenseits aller Realitäten, daß man sich wundert, wie die Filmzensur diefen merkwürdigen Spaß als Verspottung des Parlamentarismus ernst nehmen und mit einem Verbot beehren konnte. Was hier verspottet wird, wäre nicht die parlamentarische Demokratie, wenn die Verfasser überhaupt solche Absichten hätten, sondern die merkwürdige Vorstellung, die sich die Spießer und hier find es überwiegend die rechtsgerichteten- davon machen. Wie wißig und geistvoll und mit welch' wahrhaft filmischen Mitteln hat Jacques Fender in ,, den neuen Herren" Anläufe zu einer Satire auf den Parlamentarismus gemacht, und wie lächerlich wäre es, dieses fast vormärzliche deutsche Machwert damit zu vergleichen. Man wollte die Leute unterhalten und griff zu einem Schneidermeister Titus Hasenklein als geeignetem Träger der Handlung.
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Er wird er weiß nicht wie
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Abgeordneter und Präsident
des Abgeordnetenhauses und hätte es noch weiter gebracht, wenn nicht sein Impresario, der Parteisekretär, ihn wieder in der Versenkung hätte verschwinden lassen, damit Hasenkleins hübsche Tochter endlich ihren adligen Verehrer friegt. Mag Neufeld bemüht sich, diesem Stoffe mit den alterprobten Mitteln der Posse das Mögliche abzugewinnen, und da er über vorzügliche Kräfte verfügt, fann er manches buchen. Jafob Tiebtte macht aus dem Hasenklein eine prächtige Figur nicht bloß der Situationsfomit, er entwickelt auch mancherlei Humore, und Jlla Grüning ist als seine Frau ein mancherlei Humore, und Jlla Grüning ist als seine Frau ein gutes Seitenstück dazu. Johannes Riemann , der schneidig- gewandte Parteisekretär, in dessen Händen alle Fäden der Handlung liegen, ist die beste Figur im Stück, wie Lien Deyers das hübscheste Mädchen. Sonst sind zu nennen Ernst Stahl- Nachbaur , Senta Söneland ( Parodie einer Frauenrechtlerin), Paul Otto und Hans Brausewetter .
Die politische Unreife des Kleinbürgertums, die im National sozialismus gipfelt, ist der Nährboden dieser Posse.
Kolbes Heinedenfmal.
r.
Das Preisrichterfollegium zur Prüfung der Entwürfe zu einem Heinrich- Heine- Denkmal in Düsseldorf trat im Ausstellungs. palast am Rhein zusammen. Es waren insgesamt 74 Entwürfe eingegangen. Nach gewissenhafter Prüfung wurde einstimmig beschlossen, den ersten Breis und die Ausführung Professor Georg Kolbe
M
Der zweite und vierte Preis entfiel auf zwei Entwürfe von Arno Brefer, Düsseldorf . Den dritten Preis erhielt Bildhauer Johannes Knubel , Düsseldorf .
Die Stadt Düsseldorf bekommt damit endlich ein würdiges Denkmal ihres großen Sohnes. Die Kämpfe, die darum geführt wurden, sind damit hoffentlich endlich zu Ende.
Unzeitgemäße Improvisationen.
Schurferei gegen ihn etwas beweist. Der Kampf der Proletarier aller Länder ist jenseits von dieser Art Gut und Böse.
Auch im Künstlerischen ist nicht alles geglückt, neben manchem
Einprägsamen gibt es viele Längen, vieles müßte knapper, font primierter gestaltet, filmartiger montiert werden, die Ausgewogenheit zwischen Textlichem und Musikalischem ist durchaus nicht immer erreicht. 3st so das Literarische bei aller spürbaren Ueberzeugungskraft in der Problemstellung mißglückt, artistisch unvollkommen, dann ist des Rundfunkkomponisten Gronostan Musik das Gegenteil davon: Sie ist artistisch vollkommen, ohne zu überzeugen. Der Rhythmus, die Synkopen, die agressive Instrumentation, die überaus gefchickte Anwendung Hindemithscher, Weillscher, Eislerscher Mittel allein schaffen es nicht. Wenn die proletarische Musik etwas braucht, dann ist es: Ueberzeugung, wenn sie auf etwas verzichten kann und muß, dann ist es: Artistik und Routine.
Trotz all dieser Einwendungen muß deutlich gesagt werden, daß der Schubert Chor zu der Aufführung nur beglückwünscht werden kann. So wenig hier ein Ziel erreicht ist, so richtig ist der Weg, der unbedingt weiter gegangen werden muß; so unerläßlich ist da alles Experimentieren. Grundlegend Neues ist ja nie mit einem Schlag da, es muß in langer und zäher Arbeit erkämpft werden. Auch mit der Chormontage tann es nicht anders sein. In ihr, in der Verquidung von Chor, Orchester, Einzelsprechern, Film sehen wir das fruchtbarste und gegenwartsnächste Ausdruckgebiet neuen Arbeiterchorgesangs. Jeder Chor, der sich dieser müheseligen, nicht immer dankbaren und nicht immer erfolgreichen Arbeit unterzieht, leistet wertvollste Zukunftsarbeit für die ganze Bewegung.
Der erste Teil des geschlossenen und einheitlichen Programms brachte nach einem rhythmisch interessanten Instrumentalstück für
Blechbläser und Schlagzeug Auftakt 1932" von K. A. Deutsch neuzeitliche Kampflieder: Pringsheims prachtvolles ,, Arbei terlied", Eislers Solidaritätslied" aus dem Tonfilm ,, Kuhle Wampe "( das einschlug, hinriß, wiederholt werden mußte), und einige schwächere, wie Gerlachs ,, Wir kommen", W. Vogels mantischen Wendungen. Die ganze Veranstaltung hatte ein charakJungpionierenschritt", eine matte Melodie mit fast roteristisches Gesicht, die Aufführung war prächtig, wenn auch die rühmenswerte Leistung des Chors durch das zu laute Blasorchester zeitweilig in den Schatten gestellt wurde. Helmut Koch , ein sehr begabter und für seine große Jugend erstaunlich sicherer und reifer Jünger Scherchens leitete alles mit Umsicht, Energie, Temperament und schönem können. Die Regie der proletarischen Ballade war Henschke zu danken. Arnold Walther.
Offizier ist, erschießt sie auf ihre Bitte. Die Millionen eines reichen Amerikaners flattern herab; aber nachdem sämtliche edle Menschen schon ziemlich unedel bereit waren, ihr Teil davon einzufangen, befinnen sie sich auf ihr Eigenschaftswort. Zwischen solchen Bildern ranft papierner Tiefsinn seine Girlanden; an diesen Stellen wirkte die Sendung bösartig geschmacios.
Man muß das Bild des gegenwärtigen Hörerpublikums vor
sich sehen, die vielen Menschen darunter, auf die bitterste Not lastet, um zu begreifen, wie die endlosen Salbadereien eines Millionärssohnes über sein von Geld verdorbenes Leben wirken müssen.-Iz.
Dor
Marlene Dietrich wieder in Hollywood . Aus Hollywood wird gekabelt: Marlene Dietrich und Joseph von Sternberg , die vierzehn Tagen mit der Paramount - Gesellschaft während der Arbeit an einem neuen Film ,, Die blonde Venus" überworfen hatten, find zurückgekehrt und werden ihre Arbeit unverzüglich wieder aufnehmen. Die Bedingungen des Friedensschlusses" sind nicht bekanntgegeben worden, aber man nimmt an, daß Sternberg und Marlene Dietrich gesiegt haben.
Abschiedskonzert Furtwänglers in Rom . Das Berliner PhilAbschiedskonzert in Rom , mit dem zugleich die dortige Konzertsaison harmonische Orchester und Furtwängler haben mit ihrem abgeschlossen wurde, einen Erfolg erlebt, wie er in den Annalen des römischen Konzertlebens, aber auch der Berliner Philharmonie bei
ſpiellos dasteht. Das Augusteum, der größte Konzertsaal Roms, der ungefähr 2000 Menschen faßt, war froz anderer Veranstaltungen fast bis auf den letzten Platz ausverkauft. Furtwängler wurde mit rauschendem Beifall gefeiert.
Ein Hoffmann- Museum in Fallersleben . Da der Besizer des Hauses, in dem Hoffmann von Fallersleben geboren wurde, nicht mehr imftande ist, die Kosten für die Erhaltung zu tragen, hat sich in Fallersleben ein Verein gebildet, der diese Aufgabe übernehmen und zugleich in diesem Hause ein Hoffmann- Museum einzurichten bereit ist. Das Haus soll zum Nationaldenkmal erklärt und unter Denkmalschutz gestellt werden.
Deutsche Opernaufführungen in London . Am Montagabend wurde in der Londoner Covent- Garden- Oper die Serie der deutschen Opernaufführungen mit der Wiedergabe der Meistersinger eröffnet. Diese Vorstellungen bilden einen Höhepunkt in der Londoner Season.
Bildnisausstellung Mag Liebermanns im Verein Berliner Künstler. Am Montagnachmittag wurde in den Räumen des Vereins Berliner Künstler eine Ausstellung von Bildnissen Mar Liebermanns eröffnet. Liebermann, der im Juli dieses Jahres seinen 85. Geburtstag feiert, ist seit drei Jahren Ehrenmitglied dieses wie Profeffor LangVereins, bei dem er vor über 60 Jahren hammer in seiner Eröffnungsansprache erwähnte sein erstes 33 ausgewählte Werte und umfaßt die Zeit von 1878 bis zur unBildnis ausgestellt hatte. Die gegenwärtige Ausstellung zeigt nur mittelbaren Gegenwart.
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Holländische Sänger als Gäste des DAS. Am 2. Pfingstfeiertage, 7% Uhr, gibt der Amsterdamer Sängerchor De Stem des Volts" als Gaft des Deutschen Arbeiter- Sängerbundes ein Konzert im Saalbau Friedrichshain. Er bringt außer Chorliedern das Chorwerk Arbeitsa Auferstehung" mit 300 Ausführenden.
Ueber die Krise am Wendepunkt?" spricht Dr. Arvid Harnack in der Bersammlung des Bundes Geistiger Berufe am 11. Mai, Endeftr. 4. Die Lage der akademischen Berufe untersucht Dr. Felix Flatau und Dipl. Ingenieur Franz Boening spricht über Technik und Konjunktur".
Der Negerbariton Aubrey Bankey tritt zum erstenmal in Berlin am 12. Mai im Bechsteinsaal auf mit deutschen Liedern, amerikanischen Ge
Ms nächste Premiere der Boltsbühne geht das Boltsstüc Die nalt. Die Dekorationen entwirft Nina Totumbet.
goldene Uhr" bon Szép in Szene. Regie führt Arthur Maria Rabe
Die Berliner Funtstunde übernahm aus München eine Aufführung des Schauspiels 3mprovisationen im Juni“ von Mar Mohr. Kolportagehafte Handlung, die Anspruch erhebt, ernst genommen zu werden, gewürzt mit Sentenzen, die ihre Oberfängen und Negro Spirituals. flächlichkeit hinter dem tiefsinnig flingenden Bathos verbergen wollen, dazwischen winzige Spuren eines von Shakespeares grilliger Weltweisheit nicht ganz unberührten Humors so zeigte sich das Stüd als Mitrophonsendung. Doch nicht einmal der Kolportageinhalt vermochte das geringste Interesse zu wecken: er produziert feine Spannung, er entwickelt sich nicht, sondern ist in Panoptikumsgruppen hingestellt. Die edle Gräfin flieht die Welt des schnöden Geldes und folgt ihrem Gatten freiwillig in den Tod. Der edle Bediente, der eigentlich gar fein Bedienter, sondern ein verfolgter
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