Um den Sozialismus der Rationalsozialisten zu beurteilen, muß man ihr Verhältnis zu diesem Monopolbesig fennen. Sie reden von der rechung der 3instnechtschaft", aber Zins ist nur möglich, folange Ausbeutung möglich ift. Die Forderung nach) Brechung der Zinsfnechtschaft ist schon in der Frühzeit des Gozialismus erhoben worden, und zwar von Proudhon . Der ist vielleicht auch Ihnen befannt als der Urheber der Definition ,, Eigentum ist Diebstah I". Aber wenn Sie das zitieren, feien Sie vorsichtig, damit nicht gesagt werden fann, 3hr geistiges Eigentum sei Diebstahl.( Heiterfeit links. Durren rechts.) Herr Straßer sprach ja nur von übermäßig hohen Sinfen, aber ber 3ins ist jetzt in der ganzen Welt ermaßigt, in den USA , beträgt der Bantdiskont 1% Proz., in Frankreich ist Leihgeld beinahe unonbringlich. Auch in England ist ber Zins halb so hoch wie in Deutschland . Glauben Sie aber, daß damit Ihr National fozialismus in Amerifa, England und Frankreich schon verwirklicht ift, oder glauben Sie, daß vielleicht noch etwas mehr zur Ber wirtlichung des Sozialismus gehört als die Ermäßigung der Zinsen? Wenn Sie das glauben, dann müssen Sie ebenfalls zu der Einsicht kommen, daß man nicht bei dem„ raffenden" Kapital stehen bleiben fann, sondern da zupaden muß, wo wirklich der Mehrwert, das Kapital entsteht in der Ausbeutung der. Arbeit, im Produktionsprozeß der großen Betriebe.( Sehr gut! bei den Sozialdemokraten.)
Ueber die 3insknechtschaft hat schon einmal ein Redner gesprochen. Er hat gefagt:
,, Der letzte Aft dieser sozialistischen Staatsorganisation ist aller dings darauf berechnet, daß die große Maßregel der Expropri ation des Privateigentums, die Aufhebung oder Liquidation der öffentlichen Schulden, der Hypotheken usw. erfolgt. Es wird also das Wort Schillers zur Wahrheit werden: Unser Schuldbuch sei vernichtet, diesen Gruß der
ganzen Welt!"
Das hat in der Reichstagsdebatte über Arbeitslosigkeit am 9. Februar 1893 August Bebel gesagt.( Hört! Hört! links.) Nur daß August Bebel verstand, daß das Verschwinden des 3inses nur ein Schlußaft einer Neuorganijiton der Gesellschaft sein und sie nicht vorwegnehmen oder gar erfezen tann!
Herr Straßer hat mit vollem Recht ausgeführt, daß zur Bekämpfung der Krise die Arbeitsbeschaffung die Hauptfache ist. Es ist gar fein Zweifel, daß die Arbeitszeitverkürzung, die Arbeitsstreckung wie wir sie jetzt fordern, nur ein Mittel zur Milderung, aber nicht zur Ueberwindung der Krise ist.
Wir fordern die 40- Stundenwoche in dem vollen Bewußtsein, daß wir damit den Arbeitenden ein Opfer auferlegen,
Wir appellieren an ihre Solidarität und sagen: Helft euren Kollegen in der Weise, in der jetzt am rajchesten geholfen werden fann.( Zuruf der NS.)
Selbstverständlich verstehen Sie das nicht, weil Sie den Begriff der Solidarität gar nicht haben.( Ruf rechts: Mit Ihnen nicht!) Deshalb meinen Sie, wir befänden uns in Widerspruch mit den Arbeitenden bei dieser Forderung. Aber sie zeigt, welch unge. heure Erziehung zu Opfermilligteit, Solidarität, Gemeinschaftsbewußtsein und Idealismus die So zialdemokratie an der deutschen Arbeiterschaft geleistet hat.( Stür mischer Beifall der Soz. Zuruf der NS. : Das sieht man den Leuten an, deshalb leidet ihr auch alle an Fettfucht! Erregte Rufe bei den Soz.: Unverschämter Lümmel!) Aber nein, durch folche Zwischenrufe wird ja nur der Unterschied zwischen uns und denen dort festgestellt.( Händeklatschen der Soz.- Der Präsident erteilt einen Ordnungsruf.) Gegen die Arbeitszeitnertürzung find allerdings Pg.- Arbeitgeber.
-
Herr Straßer fordert Siedlung und Meliorationen. Hierzu ein Zitat:
„ Wir verlangen Straßen- und Kanalbauten und Meliorationen aller Art; mir haben heute noch in unseren Provinzen weite Streden, die vollständig unfruchtbar find, und die ohne große Arbeit bei dem heutigen Stande der Agronomie und Agritulturchémie in schönstes fruchtbarstes Gartenland verwandelt werden fönnten. Für alle diese Dinge hat die Statsverwaltung( und das war damals ein anderes Regime) gar tein Intereffe, meil in vielen Fällen bas Intereffe der Großgrundbesiger in Frage gezogen wird."
Trok des regnerischen Wetters hatten fich viele hundert Bartei
zum nahen Friedhof von Champigny , wo sich über der Gruft die roten Fahnen der Partei zum Abschied sentten.
Regierungsbildung hinausgeschoben. Beratung der Radikalen erft Ende Mai.
Baris, 11. Mai. ( Eigenbericht.) Bariser Borort Champigny, deffen langjähriger Bürgermeister und Albert Thomas murde am Mittwochnachmittag in dem Abgeordneter er war, feierlich zu Grabe getragen. und Gewerkschaftsfreunde sowie zahlreiche offizielle Persönlichkeiten zu der Feier eingefunden. 42 Regierungen hatten Delegierte ent fandt. Die französische Regierung war durch Arbeitsminister aval Paris , 11. Mai. ( Eigerbericht.) und Unterrichtsminister Roustan, der Völkerbund durch Sir Der Präsident der Republik wird seine Besprechungen mit den Eric Drummond und Ratspräsident Matos vertreten. Alle Parteiführern zur Lösung der Kabinettstrife wahrscheinleitenden Beamten des Internationalen Arbeitsamts waren gleichlich erst am 5. oder 6. Juni beginnen, weil die neue Kammer falls anwesend, ebenso mehrere Mitglieder des Völkerbundsrates, erst als endgültig konstitutiert gilt und erst ein Präsidium wählen darunter der polnische Außenminister zaleffi und Paul Boncour. tann, wenn die Mandate der gewählten Abgeordneten als rechtsDie Reichsregierung hatte Ministerialbireftor Weigert vom Reichs gültig anerkannt worden find, was gewöhnlich nier bis fünf Tage arbeitsministerium entfandt. Die französische sozialistische Bar in Anspruch nimmt. Die offiziösen Borbesprechungen über die lamentsfraktion war vollständig erschienen, ebenso der Vorstand der Mehrheits- und Regierungsbildung dürften in den letzten Maitagen radikalen Fraktion mit Herriot an der Spize. beginnen, da die für den 18. Mai anberaumten Sigungen des Ere futivausschusses und der Fraktionen der Radikalen Partei auf den 24. und 25. mai vertagt werden sollen, weil in der nächsten Woche die Provinziallandtage( Generalräte) zusammentreten, so daß zahlreiche Abgeordnete verhindert sein dürften, am 18. Mai an den Parteiberatungen in Paris teilzunehmen. Für Léon Blum , der diese Beriagungsabficht bereits am Mittwochmorgen im Populaire" anfündigte, stellt diese Maßnahme eines der Symptome für den Wunsch der Radikalen dar, eine Konzentrationsregierung zu bilden.
Aus Deutschland waren gefommen Theodor Leipart für den ADGB , Victor Schiff für die Sozialdemokratische Partei und Ministerialrat Donau , der Leiter der Berliner Zweigstelle des Internationalen Arbeitsamtes. Unter den zahllosen Kranz Spenden bemerkte man den des ADGB . mit der Inschrift ,, Er war unser Freund", den der SPD . mit den Worten ,, Dem Verteidiger der Arbeiterklasse und des Friedens", der Reichsregierung usw.
Auf dem Platz vor dem Rathaus, wo der Katafalt mit dem Sarge von Thomas aufgebaut war, sprachen mehrere Vertreter ver fchiedener Abteilungen des Internationalen Arbeitsamtes, darunter als Vertreter der Arbeitnehmergruppe und des Internationalen Gewerkschaftsbundes Jouhaug, der Präsident des Völkerbundes, Matos und im Namen der französischen Regierung Arbeitsminister Tardieus in einem Atemizuge nannte, wurden aus der Menge Laval . Als dieser das Werk Thomas' mit den Abrüstungsplänen einige Proteststrufe laut.
Ergreifende Abschiedsworte hielt im Namen der Sozialistischen Internationale und zugleich der französischen Partei Renaudel, der u. a. erwähnte, daß man in der Brusttasche des Toten seine Mitgliedstarte der Sozialistischen Bartei vorfand, die er bis zuletzt auf dem Herzen trug eine deutliche Anspielung auf die Distanzierung von Laval.
Im Namen der Deutschen Sozialdemokratie sprach Bictor Schiff dem Toten den Dant sowohl für seine Bemühungen für die deutsch - französische Berständigung als auch für seine Verteidigung jener foztalen Einrichtungen aus, die in diesen Zeiten der Wirtschaftskrise die letzte Rettung und Hoffnung von Millionen unschuldiger Opfer seien. Ein Vertreter der Genossenschaftsinter nationale und der sozialistische Bürgermeister von Champigny schlossen die Reihe der Redner. Sodann bewegte sich ein langer zug
Alles, was hier über Arbeitsbeschaffung gesagt wurde, ist ein Katalog unserer und gewerkschaftlicher Forderungen, die eingehend im Reichswirtschaftsrat erörtert und in den Ressorts studiett worden find. Aber wie wollen Sie die Finanzfrage lösen? Der Reichsfanzler roar heute so höflich, zu meinen, Inflation mallten Sie nicht. Aber das, mas Sie wollten, jei jo gefährlich, daß es in die Inflation führen würde. Ich aber habe von Ihnen noch nie etwas gehört, was nicht reinste Inflation bedeuten würde. Sie pollen eine Ban gründen, die Scheine ausgeben foll Sollen die Scheine genommen werben, fo müffen fie 3mangsturs Auch das hat Bebel in jener Debatte 1893 gejagt.( Hört! Hört! meifeln, daß das Inflation ist. Wir bekämen wieder die Flucht haben. Der Notenumlauf würbe fich vermehren, fein Mensch würde in die Sachmerte, die Breissteigerung, furz alle Erscheinungen der Inflation mit dem Ausgang in eine noch furchtbarere Krife, als es die jetzige ist. Das ist Ihr Finanzprogramm! Eine neue Inflation würde die Dinge nicht heilen, sondern fie im nationalen und internationalen Maßstab nur verschlechtern tönnen. Infationist ja fein Kunststück. Wenn Cavour einmal gesagt hat, mit dem Belagerungszustand fann jeder Esel regieren, so wird ein Bolt, das ein mal durch den wirtschaftlichen Ausnahmezustand einer Inflation hin burchgegangen ist, sich von einem wirtschaftlichen Esel nicht zum zweitenmal hineintreiben lassen.
bei ben Soz.)
www
Das„ verruchte System" in Preußen hat 1919 bis 1931 42 600 Siedlerstellen mit 480 561 Heftar errichtet genau das Doppelte von dem, was in den 30 Jahren vor dem Krieg, also in der doppelten Zeit die damalige Preußische Staatsregierung gemacht hat.
Sie brauchen der jezigen Preußenregierung nur Zeit zu laffen, dann wird sie dieses Siedlungswert schon zu Ende führen.( Sehr gutt fints.)
Herr Straßer verlangt die Berringerung ber Einfuhr non Nahrungsmitteln, die Steigerung der landwirtschaft. lichen Eigenversorgung. Einverstanden! Aber Herr Straßer hat fchon gejagt, daß die Einfuhr seit 1927 von 3,6 milliarden auf 1,2 Milliarden im Jahre 1931 zurückgeangen ist, und zwar die Getreideeinfuhr auf ein Fünftel, von lebendem Vieh auf ein Zwanzigstel, von Fleisch und Vieh zusammen auf ein Viertel. Bei Bieh und Fleisch sind wir der hundertprozentigen Selbstver forgung sehr nahe gekommen. An Fleisch haben wir 1931 98,6 Proz. unseres Bedarfes gedect, an Brotgetreide 95 Broz. Die Weizeneinfuhr ist in vier Jahren von 2,5 auf 0,5 milliarden Tonnen zurückgegangen. Das ist auch nicht nur, wie Herr Straßer meinte, eine Folge der Berarmung des deutschen Volkes, denn
troh der Krise war 1930 die Kopfquote bei den wertvollsten Nahrungsmitteln Zucker, Buffer, Eier, Fleisch noch höher als früher, und 1931 noch höher als 1927.
b. Aber ich frage: Stimmt die Rede des Herrn Straßer hier Ich habe diese Polemit geführt unter der Fiftion des Als. vor dem deutschen Bolle im Wortlaut oder im Sinn mit der überein, die Herr
in Düsseldorf gehalten hat?( Sehr gut! links.) Ich weiß nicht, was Herr Hitler dort gesagt hat. Aber als er geschlossen hatte, erhob fich Herr Friz Thyssen der Mann, der sich nach den zu ständen vor dem Kriege zurüdsehrit, wo die Gemertschaften nicht verhandlungsfähig waren, wo jeder Großindustrielle Herr im eigenen Hause war, Herr Thyssen, der in Amerita Reden hält, daß das ganze deutsche Unglück von der Sozialpolitik tomme der hat nach diefer Rede ,, Heil Hitler !" gerufen.( hört! hört! lints.) Des wegen glaube ich, zwischen dem, was Herr Straßer öffentlich sagt, und dem, was Herr Hitler im Geheimen den Industriellen sagt, wird der Unterschied ebenso groß sein, wie zwischen einem Arbeiter und Herrn Thyffen.( Sehr gut! links)
11
Allerdings ist für die Preise der Agrarprodukte immer mehr nicht die Höhe der Zölle, sondern die Kauffraft der Arbeiterschaft entfcheidend. Daher ist jede Berringerung der Kauftraft eine Schädi gung der Bauern, und die wichtigste Aufgabe in dieser Krise die Erhaltung des Reallohns, die Sicherung des Arbeiter einkommens, gerade im Interesse auch der ländlichen Produzenten. Es fann niemand abstreiten, daß diefes perruchte System" eine Umwälzung unserer Agrarwirtschaft zuwege gebracht hat, selbstverständlich im Zusammenhang mit den wissenschaftlichen und technischen Fortschritten, aber auch dadurch, daß es das Interesse der Bauern an diesen Fortschritten ge Herr Straßer hat aber die Hemmung aller Einfuhr verlangt. Wie soll denn eine Autarkie in dem Industrieland Deutschtalistischen Systems ist, daß wir Klassenfämpfe führen land beschaffen fein ohne Einfuhr von Kupfer, Baumwolle, Gummi und fremden Erzen?
wedt hat.
Wissen Sie nicht, daß Sie mit jedem Importeur, den Sie totmachen, zugleich einen deutschen Exporteur crschingen? Weitere Berringerung unseres Exports um eine Milliarde bedeutet Arbeitslosigkeit für 300 000 Industriearbeiter, und der Ausfall ihrer Kauftraft muß den Binnenmarkt noch weiter ver. heeren.
11
hunderttausende Franzosen die letzte Ehre erwiesen haben, ist am Die Leiche Doumers, dem in den beiden legten Tagen Mittwochabend eingejargt und auf einem im Festsaal des wohnten nur die Familienangehörigen und die engsten Mitarbeiter Elysees errichteten Statafalt aufgebahrt worden. Der Zeremonie des Präsidenten bei. Am Donnerstagvormittag um 8 Uhr beginnen die Bestattungsfeierlichkeiten.
Der Mörder Gorgulow, der im Gefängnis in der gleichen Zelle figt wie seinerzeit der Märder Jaurès , Billain, und der auch von einem der Rechtsanwälte Billains verteidigt wird. ist am Mittwochnachmittag nochmals dem Untersuchungsrichter porgeführt worden, ber thn eingehend über den Hergang der Tat und die Beweggründe verhörte.
Am Donnerstag, dem Tage der Beiseßung des Präfi denten der franzöfifchen Republif, Baut Doumer, fezen das Reichspräfidium, die Reichstanzlei, die Reichsministerien und der Reichstag die Flaggen auf Halbmast
der andere Teil sich fragen muß, wo werde ich morgen eine Arbeitsſtätte finden, wo werde ich zu effen haben, was für eine Erziehung fann ich meinen Kindern geben? Damit endlich diese Last der mate riellen Botmäßigkeit von der Menschheit genommen wird, damit tatsächlich aus dieser Gesellschaft der Notwendigkeit das Reich der Freiheit mird, dafür fämpfen mir, dafür rufen wir die Arbeiter auf zum miffenschaftlichen Sozialismus. Desmegen fund mir auch überzeugt, für Sie wird doch alles vergeblich fein. Sie leben Don ber Arise, pon der Verwirrung, die fie angerichtet hat in den vielen fapitalistischen Zwischenschichten. sir appellieren an die groß ist die Macht der Wahrheit und sie wird sich durchsetzen.( Stür. Bernunft und wir sind sicher, daß wir fiegen werden. Denn mischer, lange anhaltender Beifall und Händeflatschen der Soziaf demokraten .)
Der natsoz. Abg. Brüdner wird nachträglich zur Ordnung gerufen, weil er während der Rede Hilferdings gerufen hat:„, 50 fann mir ein Landesverräter sprechen."
6
( Weiterer Bericht auf ber dritten Seibe.)
Gerüchte um Staatssekretär Schaeffer. Er war niemals Gozialdemokrat.
Anläßlich des Rücktritts des Staatsfefretärs Schaeffer ist in der nationalsozialistischen Presse behauptet worden, Schaeffer sei Sozialdemokrat, und merde fünftig neben seinem großen Gehalt in der Privatwirtschaft auch eine hohe Pension beziehen. Dazu ist festzustellen, daß Schaeffer niemals der Soziala demokratie angehört hat und auch nicht durch sozialdemo tratischen Einfluß zu seiner Stellung als Staatssekretär im Reichs. finanzminifterium gelangt ist. Was seine angeblichen Bensionsbezüge anlangen, so hat Schaeffer bereits vor längerer Zeit für den Fall feines Rücktritts auf die ihm als Staatssekretär zu fte hende Benfion ausdrüdlich verzichtet. Sein Ber halten steht also im wohltuenden Gegensatz zu dem zahlreicher Nationalsozialisten.
Zuchthaus gegen Reichsbannerleute.
Großenhain , 11. Mai. Gegen sieben Reichsbannerleute, die sich Ende April an schiveren Ausschreitungen in Großenhain beteiligt haben sollen, wurde am Mittwochabend nach viertägiger Verhandlung das Urteil gefällt. Von den Angeklagten
Herr Straßer hat sich hier als Feind des Klassenhasses. erklärt. Offenbar aus Nächstenliebe will er bis zu den Knöcheln in Blut waten, und das Henken primitiv einführen. Wir leugnen nicht, daß wir die Geschichte als eine Geschichte der Inter effen geg en fäge, in diesem entwickelten Zustand als eine Ges schichte der Staffentämpfe betrachten Wir wollen sie nicht, mir rufen sie nicht hervor, mir fonstatieren sie als eine Tat fache. Wir wollen nur, daß die Arbeiter sich ihrer Interessen bewußt werden, um fie in ihrem Kampfe fchließlich durchzusehen. Wir haben nie den Klaffenbaß geprebigt. Namentlich August Bebel hat uns immer wieder in Erinnerung gerufen, daß es nicht die Schuld der einzelnen Personen, sondern die Schulb des fa pierden wegen einfachen bzw. schweren Landfriedensbruchs drei zu sechs Monaten Gefängnis und müssen. Selbst das Wort„ System" haben Sie( nach rechts) aus vier zu einem bis zwei Jahren Zuchthaus ver den Reden Bebels in Jhre Phraseologie übernommen. Wir predigen urteilt. Die Kosten verteilen sich nach dem Umfang der auch nicht das, was Sie Materialismus nennen. Berurteilung. Die zu Zuchthaus Verurteilten wurden sofort in Haft genommen, die übrigen drei freigelassen.
Wer ist es denn, der durch den Kampf, durch die Organisation, durch die politische und Kulturelle Arbeit, die wir geleistet haben, aus diesen Sinterjassen der Nation, die die Arbeiter einst gewesen sind, voll be wußte Mitträger der deutschen Kultur gemacht hat? Wer ist es, für den der Klassenfampf nicht eine Durchfegung In der jetzigen Krise unseren Export gefährden, wäre ein Beraugenblicklicher materieller Intereffen ist, sondern nichts anderes als brechen nicht nur an der deutschen Arbeiterschaft, sondern an der das Ziel zu einer tlaffenlosen Gesellschaft von Freien gesamten deutschen Bolkswirtschaft.( Lebh Zustimmung lints.) Ge- und Gleichen zu tommen, zu einer Gesellschaft, in der das rabe bei diesen Fragen wird es ganz flar, was Ihr Sozialismus" große Sittenibeal Rants verwirklicht ist, das der Mensch bedeutet. Vielleicht als betrogene Betrüger, vielleicht aber auch als aufhört, Mittel zu sein für andere und aufhört, Knecht der ProSelbstbetrüger, find Sie gar nichts anderes als Bert duftionsträfte zu sein, und das alte Wort der Griechen endlich zur zeuge der Schuzzollintereffen jener fleinen Clique von Wahrheit wird: Midts Gewaltigeres lebt als der Mensch! wahrhaft raffenden Kapitalisten, Ihre sozialistische Romantit schlägt Dieser Kampf geht um die Befreiung des Menschen um in die realfte großtapitalistische Intereffenpolitik einer Aus- ponden drüdenden materiellen Sorgen. Er geht darum, beuterorganisation.( Sehr wahr! links.) daß der eine Teil der Nation aufhört, aus Profit zu handeln und
Das Urteil hebt sich so sehr ab von Urteilen gegen schwerste Ausschreitungen von Nationalsozialisten, daß über seinen Charakter kein Wort mehr zu verlieren ist!
Für die deutschen Richter scheint das Dritte Reich schon angebrochen zu sein!
Abbé Haegy ist in Kolmer in einem Kloster, in dem er sich ärztlicher, Behandlung unterzog, einer Herzfrise erlegen.
Ende vom Lied. Der frühere nationalsozialistische Abgeordnete des Hessischen Landtages Buttler, der fürzlich wegen seiner Selbstverstümmelung sein Mandat niederlegen mußte, ist über Nacht aus seinem Bohnfiz Eberstadt verschwunden. Er hat unter Zu rüdlaffung feiner Familie den Schauplah seiner ferneren Tätigkeit nach seinem Geburtsort Hammelt urg in Franken verlegt.