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tausch und Kredithilfe miteinander leben. Dann wird es gelingen, eine langsam aber dauernd aufsteigende Prosperität zu schaffen.

Das alles habe ich seit zwei Jahren auch den Staatsmännern des Auslandes gesagt, nicht mit Fanfarentönen, sondern mit ruhigen Worten. Und ich habe damit vielleicht etwas in der Welt erwor­ben, was ich für Deutschland   einsetzen kann.( Lebhafter Beifall.) Nochmals rate ich Ihnen( nach rechts) ganz dringend, in Ihren Ausdrücken und in Ihrer Agitation sich rechtzeitig mäßigung auf zuerlegen; Sie werden sonst, wenn Sie die Gelegenheit dazu haben, die Hoffnungen nicht erfüllen, die Sie gewedt haben, und es wird dann vielleicht ein Rückschlag nach einer ganz anderen, Seite hin eintreten.

ren.

Ich habe es stets vermieden, gegen andere Parteien zu agitie­Nur vor der Präsidentenwahl war es meine Pflicht, auszu sprechen, was ich solange verschmiegen hatte. Es läßt mich absolut fühl, was gegen mich gesagt oder geschrieben wird. Aber der schwerste politische Fehler würde gemacht, wenn wir die Ruhe ver­lieren, die 100 Meter vor dem Ziel das absolut Wichtigste ist. ( Großer anhaltender Beifall der Mitte und links.)

Abg. Dr. Siemsen( SAP.): Wir werden mit größerer Energie als SPD.   und KPD  . die Arbeiterschaft zur außerparlamentarischen Einheitsfront gegen die zunehmende Faschisierung Deutschlands   auf rufen, die sich auch in dem Urteil gegen Disiegfi geäußert hat. Abg. Rädel( Romm.) behauptet, es entwickele sich eine immer größere Uebereinstimmung in wirtschafts- und sozialpolitischen Fragen zwischen den sozialdemokratischen Gewerkschaftsführern und den Hitlerianern. Am Schluß der Rede tufen die Kommunisten: Das Brüning Rabinett nieder, nieder, nieder!"

Abg. Hermann( Wp.): In dieser schweren Zeit fallen mir dem Reichskanzler nicht in den Rücken und lehnen daher die Miß­trauensanträge ab, ohne darum die Politik der konstitutionellen Dittatur dieser Regierung zu billigen. Wir beantragen, den Ministern Schiele und Schlange- Schöningen das Mißtrauen aus­zusprechen.

Reichsminister Schlange

ergänzt die Ausführungen des Reichskanzlers über Dsthilfe und Siedlung. Neue Osthilfeanträge dürften nicht mehr gestellt werden. Mit Ausnahme von Ostpreußen   sind in allen übrigen Provinzen die Anträge erledigt. Auch für Ost preußen wird jezt ein Endtermin zur Erledigung der An­träge festgesetzt werden. Der Minister erläutert dann den Tilgungs­plan und die Verwertungsmöglichkeit der Entschuldungshypotheken.

Abg. Dr. einer( Dnat.) schreit eine seiner gewohnten per­sönlichen Schimpfreden gegen die Republit, ihre Re­gierung und die sie stüzenden Parteien in den Saal, wobei er auch von unseren Französlingen, unseren inländischen Ausländern" redet. Als die unausgesetzt beschimpften Republikaner antworten, nennt er sie gehirnverfalft, erhält einen Ordnungsruf und beschwert sich darüber.

Präsident Löbe: Es schallt nur wieder, wie Sie hineingerufen haben. Kleiner: Also hier muß man verlogen reden.( 3weiter Ordnungsruf mit Androhung der Wortentziehung.)

Abg. Domsch( Landvolk) verteidigt die Minister Schiele und Schlange.

Abg. Hermes( Chrfoz.) spricht von der bedauerlichen Ueber. fchäzung der wirtschaftlichen Dinge. Sittlichkeit sei das Fundament des Volkes, das von Schund und Schmuß überschwemmt werde. Da­zu tragen auch der Berliner   Lofal- Anzeiger" und die Nachtaus­gabe" viel bei, worauf schon einmal Dr. Breitscheid hingewiesen hat. Hierauf sprach Abg. Hilferding( Soz.), dessen Rede wir an der Spize des Blattes wiedergeben.

Abg. Dr. Bredt( W.-P.) begründet die Mißtrauensanträge seiner

Fraktion gegen die beiden vom Landvolk gestellten Reichsminister Schiele und Schlange- Schoeningen. Keine Partei bekomme ihre Wünsche so erfüllt wie die Landoolfpartet. Dennoch versuche diese Partei im Lande Stimmung gegen das Kabinett Brüning durch eine unerhörte Hetze zu machen.

Abg. Lambach( Chr.- Soz.) wendet sich gegen die hohen Ein­tommen der Industrie- und Wirtschaftsführer. Er tritt weiter für Sicherung der Invalidenrenten und Erhaltung der Arbeitslosenver­ficherung ein.

Hierauf nahm der deutschnationale Abg. Hofprediger Döhring das Wort, um seine neu- lutherischen" Weisheiten gegen die Sozial­demokratie los zu werden.

Ihm antwortete in einer glänzenden Rede Abg. Sollmann( S03), dessen Ausführungen wir morgen ausführlich nachtragen werden. Um 21 Uhr nachts dauert die Sigung noch fort.

Staat gegen Bauarbeiter?

Nicht Schlichtung, Vernichtung der Existenz.

Was jetzt mit Hilfe der staatlichen Schlichtungsmaschine und unter dem Druck einer beispiellosen Arbeitslosigkeit an den Bau arbeitern verübt wird, ist der ungeheuerlichste Gewalt­att an den Lebensinteressen einer Berufsschicht, der jemals in der Geschichte des Kapitalismus begangen worden ist. Diese einseitige, nur gegen die Arbeiter gerichtete Konfiskation der Existenzgrund­lage wirtt um so aufreizender, wenn man damit in Vergleich stellt, wie zu gleicher Zeit der Staat sich gegenüber anderen Berufs­schichten verhält, die für sich in Anspruch nehmen, notleidend zu sein. Wir denken dabei in erster Linie an die landwirtschaftlichen Grund­befizer, denen hunderte Millionen direkt und in Form von Zöllen usw. mindestens ebenso viel indirekt gegeben werden.

Wenn es eine Berufsschicht in Deutschland   gibt, die notleidend ist, dann ist es gewiß zu allererst die der Bauarbeiter. Im dritten Jahr schon leiden sie unter einer fürchterlichen Arbeits­ihrer großen Mehrheit ausgeschlossen, weil sie nie imftande losigkeit. Von der Arbeitslosenunterstüßung sind sie in sind, so lange Arbeit zu behalten, um bezugsberechtigt zu werden. Und während der paar Wochen, die sie vielleicht Arbeit haben, mill man ihnen jetzt ihre schon außerordentlich gekürzten Löhne in beispielloser Weise nochmals fürzen.

Dieser Abbau der Binnenmarktlöhne" hat am schlimmsten im Baugewerbe essens und Badens gewütet. Im hessischen Lohngebiet Frankfurt   a. M. erreicht

der Lohnabbau für Facharbeiter 31,2 Proz.

Das Minimum beträgt hier 19,1 Proz. Im Lohngebiet Hanau  gibt es Abzüge bis zur einem Biertel des bisherigen Tariflohnes. In den drei obersten Lohnklassen beträgt der Abbau 22 bis 26 Pf., in den zwei untersten 14 bis 18 Pf.

Um ein Fünftel bis fast ein Viertel wurden die Löhne in Baden abgebaut. Bauarbeiterlöhne über 1 m. gibt es nicht mehr. Für Mittel- und Oberbaden wurde in der obersten Cohnstufe der Facharbeiterlohn von 112 auf 89 Pf. gedrückt, d. h. es wurden 23 bis 25 Pf. pro Stunde abgebauf.

Selbst bei den medrigen Tiefbauarbeiterlöhnen wurden 18 bis 19 f. oder 20,9 bis 23,2 Bro3. gefürzt. Aehnlich stark ist der Ab­bau der Löhne in den Lohngebieten Unterbaden und Vorderpfalz, wo die Facharbeiterlöhne von 20 bis 23,8 Pro3. oder um 21 bis 24 Pf. und die Tiefbauarbeiterlöhne um 17 bis 19 Pf. je Stunde abgebaut wurden. Diese Löhne sollen bis zum 28. Februar 1933 Geltung haben.

Etwas weniger schlimm, aber noch schlimm genug, sieht es im Lohngebiet Breslau   aus. Bei den Facharbeiterlöhnen geht dort der Abbau von 13,2 bis 20 Pro3., im Tiefbau bis 18,17 Proz. Im Lohngebiet Glatz wurden 13 Broz. vom Facharbeiterlohn abgebaut. In der obersten Cohnstufe beträgt der Tiefbanarbeiterlohn

jetzt nur 49 Pf.

Selbst diese Löhne sollen aber bis zum Oktober, zu welchem Termin sie fündbar sind, wiederum dem Angriff der Unternehmer und der Angleichungspolitik" der Ministerien preisgegeben werden.

Unbegründete Lohnabbauwünsche.

Wurstfabrikanten vor dem Schlichtungsausschuß. tarifvertrages für die Arbeiter und Arbeiterinnen in den Berliner  Gestern würde über den Neuabschluß des Lohn- und Mantel­Wurst und Fleischwarenfabriken vor dem Schlich tungsausschuß verhandelt. Die Unternehmer hatten, wie bereits mit­geteilt, die Tarife zum 30. April gekündigt. Sie forderten einen Abbau der Löhne um 9 bis 21 Pro 3. und eine erhebliche

Verschlechterung des bisherigen Manteltarifver= trages wie z. B. den Abbau des Urlaubs, der Ueberstunden­bezahlung, eine Verschlechterung der Arbeitszeitbestimmungen usw.

Die Burstwarenfabrikanten hatten feine Bedenfen, einen so rigo­

Bürgerblock in Desterreich gescheitert. rofen Lohnabbau zu verlangen, obwohl schon im vorigen Jahr ein

Neuwahlen nicht vor dem Herbst.

Wien  , 11. Mai.  ( Eigenbericht.)

Die von den Christlichsozialen erstrebte Bürgerblodregie rung scheint endgültig gescheitert zu sein, obwohl es den Christlichsozialen in der Mittwochsizung des Verfassungsausschusses durch mancherlei Zugeständnisse gelungen ist, einen Umfall der neuen großdeutschen Abgeordneten zu erfaufen. Mit den Stimmen dieser Großdeutschen wurde ein Scheingesetz angenommen, durch das zwar die Auflösung des österreichischen Parlaments beschlossen, aber die Festsetzung des Wahltermins der Herbsttagung vorbehalten wird, so daß die Neuwahlen in Desterreich nicht vor dem Herbst stattfinden können. Die Regierung wird unter diesen Umständen ohne den Heimatblock, der nach wie vor auf sofortige Neuwahlen besteht, aus den Großdeutschen und dem Landbund gebildet werden. Eine derartige Regierung verfügt im Nationalrat nur über eine Mehrheit von zwei Stimmen. Ihre Führung dürfte der am Dienstag vom Bundespräsidenten   mit der Kabinettsbildung be­traute Christlichsoziale Dollfuß   übernehmen.

Das Programm für Lausanne  .

Bon allen Mächten angenommen.

London  , 11. Mai. Dem von der britischen   Regierung für die Lausanner   Konferenz vorgeschlagenen Programm haben jetzt auch Belgien   und Italien  ihre Zustimmung gegeben. Die britische   Regierung wird nunmehr die Einladungen sofort absenden.

Landungsversuch der Akron.

3wei Personen getötet/ Schreckliches Erlebnis eines Dritten. Kampfarney( Kalifornien  ), 11. Mai. Bei einem Landungsverfuch des Marineluftschiffes tron" wurden drei Mitglieder der Landungsmannschaft von den Landungstauen in die Luft gezogen, als die Luft­strömung die Afron" in die Höhe riß.

3wei von ihnen fielen furz darauf herab und wurden ge­tötet. Der dritte hielt sich, dreihundert Fuß unter dem Luftschiff schwebend, weiter fest, während die tron" in 3 wei­tausend Fuß Höhe manövrierte, um erneut eine Can­dung zu versuchen.

Erst nach zwei Stunden gelang es, thn wohlbehalten in die Gon­het inhen, mährend sich die Landung der Afron" infolge

Abbau der Löhne um fast 20 Broz. erfolgt und der Facharbeiterlohn von 1,23 Mt. auf 1,01 Mt. gesenkt worden ist.

In den gestrigen Verhandlungen wandten sich die Bertreter der Arbeiterschaft mit aller Schärfe gegen die Forderungen der Unter­nehmer. Sie ließen nicht den geringsten Zweifel darüber, daß ein Lohnabbauschiedsspruch sofort mit dem Streif der gesamten Ar­beiterschaft in den Berliner   Wurst- und Fleischwarenfabriken beant­wortet werden würde. Auch eine Verschlechterung des bisherigen Manteltarifvertrages würde feinesfalls widerstandslos hingenommen

werden.

Der Schlichtungsausschuß nahm davon Abstand, gestern eine Entscheidung zu treffen. Er begründete dies damit, daß die Forde­rungen der Unternehmer nicht genügend substantiert seien und forderte die Unternehmer auf, dieses Versäumnis bis zum Sonnabend nachzuholen. Die Schlichtungsfammer soll dann am 19. Mai zur endgültigen Entscheidung über den Konflikt nochmals zusammentreten.

Die Unternehmer erklärten sich bereit, die jetzigen Löhne bis zum Neuabschluß eines Vertrages weiterzuzahlen.

Tagung der Gastwirtsgehilfen.

Der Verbandstag der freigewerkschaftlich organi­fierten Hotel, Restaurant- und Café angestellten, der zurzeit in Dresden   stattfindet, begann mit einem Nachruf auf Albert Thomas  . Den Geschäftsbericht erstattete der Ver­bandsvorsitzende Saar. Der Verband hat sich, wie aus dem Bericht hervorgeht, trotz der Krise gut gehalten. Bei einer Arbeits losigkeit von 40 Prozent der Berufsangehörigen beträgt der Rückgang der Mitglieder rund 9 Proz. Dementsprechend ist, wie der vom Hauptkaffierer Altermann erstattete Kassenbericht zeigt, der Rückgang der Beitragseinnahmen. Auf der anderen Seite find die Unterstügungsanforderungen an den Verband erheblich gestiegen. 146 000 Mart aus dem Vermögen mußten zur Verfügung der Leistungen des Verbandes verwandt werden. Die von dem Verband unterhaltene besondere Sterbeunterstützungs­falſe, die 750 bis 2000 Mart pro Sterbefall auszahlt, leistete für die Mitglieder im Geschäftsjahr 187 000 Mart. Die Sterbekasse hat ein Vermögen von 231 000 Mark.

Hohenzollern   voran!

Die Agitation der Nazis foftet ein Sündengeld. Millionen und aber millionen verschlingt ihr Bonzenapparat und die Unterhaltung der SA.- Leute. Diese Summen werden an den Ar­beitern herausgefchunden. Es ist fein Zufall, daß gerade

Im Bezirk Sachsen- Anhalt   beträgt der Abbau 14,6 bis 23,6 Proz. Im Unterweser Ems Gebiet geht der Abbau Don 15,8 bis 20 Proz. In Thüringen   wurde bis zu 22,5 Proz. abgebaut, in Ostthüringen 14 bis 16 Pf. pro Stunde.

In Stettin   wird der Facharbeiterlohn auf 94 Pf., der Tief­bauarbeiterlohn auf 60 Pf. gesenkt, was einem Abbau von 13 bis 14,3 Proz. entspricht, und in der pommerschen Provinz geht der Abbau bis zu 16,4 Proz.

Der Schiedsspruch für das schwerindustrielle Lohngebiet Dorf­mund sieht für sämtliche Lohntlassen einen Abbau der Löhne um 15 Pf. pro Stunde vor;

die Folge ist, daß in den unteren Lohntlassen bis zit 20,5 Proz. abgebaut wird. Für den Main Kanal fam in Würzburg  ein Schiedsspruch zustande, der den Facharbeiterlohn von 86 auf 80 Pf. und den der Tiefbauarbeiter von 64 auf 60 Pf. pro

Stunde drückt.

In manchen Gebieten versuchen die Unternehmer einfach zu diftieren. So haben sie im Siegerland   20 Proz. Abbau fom­mandiert. In Ostpreußen  , wo die Hitlerei besonders obenauf ist, ist es zu Verhandlungen vor dem Schlichter über­haupt nicht gekommen. Dort versuchen nun die Unternehmer selbst­herrlich den Bauarbeitern einen weiteren Lohnabbau aufzuzwingen. So verlangen sie für Königsberg   14,6 Proz. Abbau. Auch hier mutet man den niedrigst bezahlten Lohnklassen den schlimmsten Abbau zu. Dieser Cohnraub ist um so empörender, weil man die Bau­arbeiter in der Arbeitslosenversicherung für minderen Rechts erklärt hat auf Grund ihrer angeblich hohen Löhne. Durch die Wegnahme der Hauszinssteuer zu anderen Zwecken, durch die Abwälzung eines immer größeren Teils der Unterstützung der Arbeitslosen auf die Gemeinden, hat man den Bauarbeitern die Arbeitsmöglichkeit genommen. Durch den allgemeinen Abbau der Löhne und Gehälter, der weit hinausgeht über den Preisabbau, hat man die Kaufkraft gedrosselt, die Krise verschärft, das Steuerous­fommen in Zeiten wachsender Ausgaben herabgedrückt und damit auch den Ländern die Möglichkeit genommen, den Wohnungsbau zu fördern. Man hat also die Bauarbeiter sozialpolitisch außerhalb des gemeinen Rechts gestellt, ihnen die Arbeit genommen und frönt" diejes doppelte Unrecht mit einem beispiellosen Lohnraub. Der Staat darf nicht einen derartigen Gewaltakt an Millionen Menschen begehen!

Der Widerstand wächst.

Glauchau  ; 11. Mai. Infolge von Tarifftreitigkeiten haben auch die hiesigen Bau­arbeiter die Arbeit niedergelegt. Dadurch sind die Bauarbeiten am letzten Bauabschnitt der Muldefluftinne zum Stillstand gekommen, ebenso der Bau der großen Eisenbahnbrücke im Zuge der Verlegung der Muldefalbahn am Glauchauer Bahnhof mit allen damit zusam­menhängenden umfangreichen Erdbewegungsarbeiten.

die Naziunternehmer beim Lohnabbau und bei der Verschlechterung der Arbeitsbedingungen stets am reaktionärsten und rücksichts­losesten auftreten. Ein recht lehrreiches Beispiel in dieser Hinsicht gehört. Durch Anschlag wurde den Arbeitern dieses Werks kund­gibt die Ziegeleiverwaltung Cadinen   in Ostpreußen  , ein Betrieb, der dem ehemaligen deutschen   Kaiser getan, daß die Stundenlöhne des volljährigen und vollwertigen

Arbeiters ab 1. mai von 46 auf 37 Pf. herabgesetzt werden. Die Arbeiter, die" mit dieser Kürzung nicht einverstanden seien, hätten die Bekanntmachung als Kündigung zu betrachten. anderes als unerhörte Ausnutzung der Notlage des Arbeiters. Aber Schon 46 Pf. Stundenlohn sind in dieser Krisenzeit nichts 37 Pfennig! Das stinkt schon förmlich nach dem Dritten Reich.

Achtung, Fliesenleger! Im Gegensatz zum Hauptbaugewerbe haben ein Teil der Fliesenlegerfirmen, ohne daß ein Schiedssprudy vorliegt, ganz einseitig und willkürlich die Löhne heruntergesetzt. Die organisierten Fliesenleger haben es dort abgelehnt, zu den ein­feitig festgelegten Löhnen zu arbeiten und daraufhin wurden sie bet den Firmen Wasmuth und Rosenfeld   u. Co. entlassen. Diese Entlassung bedeutet eine Aussperrung. Wir ersuchen fämtliche Fliesenleger, strifte Solidarität zu üben.

Die Fachgruppenleitung der Baugewerkschaft Berlin  des Deutschen Baugewerksbundes.

Freie Gewerkschafts- Jugend Berlin  

Heute, Donnerstag, 12. mai, 191 Uhr, tagen die Gruppen: Süb. often: Jugendheim Reichenberger Str. 66. Seimbesprechung. Lehrlings. rechte und pflichten. Tempelhof  : Jugendheim, Lyzeum Germania­straße 4-6. Der Zugang erfolgt durch den Eingang Gößstraße, auf der hinteren Seite der Schule. Die Aufgaben der Betriebsräte. Moabit  : Jugendheim Lehrter Str. 18-19. Führer der Arbeiterbewegung. Staaten: Jugendheim der 17. Volksschule, Gartenstadt, Kirchplag. Endhaltestelle Autobus 31. Schönhauser Tor: Jugendheim Tiedstr. 18. Heimbesprechung. Alt- Berlin. Frankfurter Allee  : Jugendheim Tilsiter Str. 4. Landsberger Plah: Jugend. heim Diestelmenerstr. 5. Heimbesprechung. Verbandsbuch kontrolle. Lichtenberg  : Jugendheim Dossestr. 22. Wo und warum organisiert sich die Jugend? Neu­Lichtenberg: Jugendheim  , Gunterstr. 44. Bub und Mädel. Ostende  : Jugend, heim Karlshorst  , Treskowallee 44( Rant- Schule). Gesundbrunnen  : Jugend­heim Rote Schule, Gotenburger Str. 2. Heim. und Fahrtenbesprechung. Schöneweide: Jugendheim Laufener Str. 2( Rotes Zimmer). Köpenick  : J11­gendheim Grünauer Str. 5( Nähe Bahnhof Spindlersfeld). Wirtschaftskrise und Arbeitsbeschaffung. Spielen ab 18 Uhr. Nordkreis: Spielwiese im Boltspart Rehberge. Südkreis: Spielwiese in Treptow  . Gewerkschaftshaus: Ju­gendheim Gewertschaftshaus, Engelufer 24-25, Gaal 11. Warum Freiförper­fultur? Jugendgruppe des Deutschen   Bekleidungsarbeiter- Berbandes: Ju­gendheim Sebastianstr. 37-38. Was lefen wir? Jugendgruppe des Deut. fchen Textilarbeiter- Verbandes: Jugendheim, Sigungssaal des Verbandes, Engel­ufer 24-25. Der Krisenkongreß und seine Bedeutung( Ausspracheaber). Jugendgruppe des Verbandes der Nahrungsmittel und Getränkearbeiter: Ju. gendheim Neue Schönhauser Str. 4-5. Die Deutsche Republik. Achtung, Achtung! Heute, 20 Uhr, findet im Lehrervereinshaus, Alexanderplat, eine deutsch  - französische Kundgebung statt. Krieg und Faschismus." Es fprechen: Leon Jouhaug und Professor Erit Nölting. Borsig: Helmuth von Gerlach. Wir bitten unsere Mitglieder um rege Teilnahme.

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Jugendaruppe des Zentralverbandes der Angestellten

Seute, Donnerstag, finden folgende Veranstaltungen statt: Norden: Jugendheim Lorgingstr. 19. Ausspracheabend: Unsere Gegner. Leiter: Weißstod. Bankow- Ri Serichönhausen: Jugendheim Görschstr. 14( großes Rimmer). Vortrag: Der Faschismus, ein Feind der Gewerkschaftsbewegung. Referent: Derkom. Often: Jugendheim der Schule Litauer Str  . 18. Wir rüften zum Gaujugendtreffen Treptow  : Jugendheim Elfenftr. 3. Vortrag: Diktatur oder Demokratie. Referent: Mann. Die Freie Angestelltenbank e. 6. m b. 5. tagt heute von 20 bis 22 Uhr im Verbandshaus. Spiele im Freien: Heute ab 18 Uhr Sportolak Tiergarten. Sportabteilung: Heute um 20 Uhr im Verbandshaus Mitgliederversammlung.

Verantwortlich für Politif: Victor Schiff; Wirtschaft: G, Klingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: S. Steiner; Feuilleton  : Dr. John Schitowsti; Sotales und Sonstiges: Friz Karstädt, Anzeigen: Th. Glocke; fämtlich in Berlin  . Verlag: Vorwärts- Berlag 6 m. b. H. Berlin   Drud: Borwärts- Buchdruderet und Verlagsanstalt Paul Singer   u Co. Berlin   EW. 68 Lindenstraße 3. Sierzy 2 Beilagen.