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Pharisäer und Zöllner

Gollmann hält dem Dompriester die Bibel vor

gegen die katholische Kirche   und ihre höchsten Organe enthalten sind. Alfred Rosenberg   an zahlreichen Stellen den Katholizismus In seinem Buch Der Mythos des 20. Jahrhunderts" vergleicht mit dem Aberglauben von Regerstämmen. Er nennt den Katholizismus alte Zauberlehren. Die den nordischen Forscher­geist vergiften. Beitere, den Katholizismus beschimpfende Stellen in dem Buche Rosenbergs find:

Meinen Teil des Materials mitgeteilt, aus dem sich die ergeben. Die S21. solle danach bei einem feindlichen Ein landes verräterischen Bestrebungen der Nationalsozialisten bruch nicht gegen die Feinde eingesetzt werden, sondern

In den späten Abendstunden des Mittwoch erlebte der Reichstag  | schuldigung für die Gemeinheiten bitten, die in den folgenden Zitaten| Nationalsozialisten). Der Wehrminister habe gestern nur einen noch eine Ueberraschung, nämlich ein im schlechtesten Sinne pfäffisch­pharisäisches Gerede des deutschnationalen Abg. Döhring, der im Hauptberuf Domprediger in Berlin   ist und sich gern den neuen Luther nennen läßt. Dieser Mann begründete" den Antrag seiner Fraktion auf Berbot des Freidenker- Verbandes und der Sozialistischen Arbeiterjugend mit den schein­heiligffen Argumenten. Besonders behauptefe er, die S23. fördere die Unfittlichkeit!

Diese Dompfäfferei veranlaßte zu einer Generalabrechnung mit den Pharisäern und Zöllnern", die Genosse Sollmann mif Schärfe und ausgezeichnetem Material besorgte.

Abg. Sollmann( Soz.)

bie Gemeinheit der nationalistischen Landesverratsheze gegen die Sozialdemokraten an den Pranger: Solange die Franzosen im belegten Gebiet standen, haben wir dort feinen Hitler gesehen ( Dauergebrüll und Geschimpfe der Nazis), feinen Goebbels und feinen Frid. Man sah weder das Hatenkreuz noch ( chwarzmeißrote Fahnen, auch nicht den Stahl: helm.( Widerspruch rechts.) Sie fönnen erzählen, was Sie mollen, es ist so.( Andauerndes Geschrei rechts, einer schreit dem Redner zu: Du Affe!" Ordnungsruf.)

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Das Rheinland   haben die Republikaner   für Deutsch  land gerettet. Die Nationalsozialisten haben alles getan, um seine Befreiung zu verhindern.( Lebhafter Beifall links. Geschrei rechts.) Hitler  hat im November 1923, als die christlichen, sozialdemokratischen und fommunistischen Arbeiter die Rathäuser von den Separatisten be freiten, durch seinen Münchener   Putsch den Franzosen und Separatisten einen Hilfsdienst geleistet:( Wegen dauerndem Geschimpfe erteilt der Präsident Ordnungsrufe an die Nazis.) Einer der bekanntesten Separatisten, der Gutsbesitzer Lem­burg, steuert sein Auto heute unter der Hakenkreuzflagge.( Nazi- Len brüllt unausgesetzt.) Herr Len, zu so vorgerückter Stunde ist mit Ihnen nicht zu diskutieren.( Heiterkeit.) In jenen Novembertagen famen französische Offiziere zu unseren gefangenen Genossen und jagten ihnen:

,, Warum kämpfen Sie denn noch, Herr Hitler   legt ja von München   her Ihr Reich in Trümmer." ( Stürmisches Hört! hört! links.

Nicht nur wir Sozialdemokraten, auch das Zentrum mird non Ihnen als landesverräterisch beschimpft, besonders auch der Zentrumsführer Kaas, in dessen Borzimmer Sie jetzt um preu Bische Ministeriefsel betteln.( Geschrei rechts.)

1931:

So schreibt die Preußische Zeitung  " in Nr. 206 vom 29. März

Die Beauftragten Frankreichs   in Deutschland  , das Zentrum und die SPD.  , sollen die Aufgabe vollbringen, die Frankreich  selber nicht gelungen ist. Deutschland   soll zerschlagen werden. Frankreichs   bestes Pferd", der Zentrumsvorsitzende Kaas, der sich im Jahre 1923 dem französischen   Delegierten der Rhein­Tandkommission, dem Herrn Tirard, gegenüber erbot, Das Rhein­ land   zu verselbständigen, wenn man ihn zum Bischof von Trier  macht", der dem Delegierten Oberst Cachet in Trier   erklärte: Wann werfen Sie endlich das preußische Gesindel hinaus?", und mit diesem Gesindel" die deutschen   Rheinländer meinte, die nicht Lumpen genug waren, um von den landesverräterischen Plänen des Zentrumsführers begeistert zu sein, dieser Herr Kaas hat sein Vorhaben, Rhein   und Ruhr zu verselbständigen, noch nicht aufgegeben. Hand in hand wird er weiter mit den Franzosen zusammenarbeiten. Deutschland   muß auf der Hut sein, das Bolt muß den furchtbaren Ernst der Stunde

erfennen."

Und der Böltische Beobachter" schrieb in Mr. 105 nom 4. Mai 1930: Die tatholischen Jugendbünde wollen fich lieber von ihrem polnischen Glaubensgenossen" erobern lassen, anstatt den Osten Deutschlands   zu schützen. Mit der Zentrumsjugend ist auch die Zen­trumspartei der gleichen Ansicht."

Leute, die ohne jeden Beweis einem Volksgenossen Landesver rat nachsagen, beweisen nur, daß sie feinerlei Sinn für politisches Chrgefühl haben. Das sind dieselben Leute, die vor einem Benito Mussolini   winseln, der als französischer Agent mit französischem Gelde Italien   gegen unser Land in den Krieg hineingeheizt hat. Und Ihre Gesinnungsfreunde haben soeben in Danzig   unser Blatt auf drei Monate verboten( Zuruf: War höchste Zeit!) und durch diese Maßnahme gegen einen Kämpfer für das Deutschtum Pilsudsti und den Polen   das Stichwort zur Verfolgung der deut­schen Bresse in Polen   gegeben!

Die Herren werden jetzt auch fromm und verlangen in christ ficher Demut das Verbot der sozialistischen   Freidenker und der So zialistischen Arbeiterjugend. Das ist für unsere SAI. eine Ehre. Aber haben Sie ein Recht, unserer Arbeiterjugend Unfittlichkeit pors zuwerfen? Wenn meine Freunde im Strafrechtsausschus aus tiefem fozialem Mitgefühl für die Opfer einer frankhaften Beranlagung beantragt haben, die Strafbestimmungen dagegen zu streichen, dann behaupten Sie draußen im Lande, mir propagierten die Homo fegualität, die Sodomie, die Blutschande.

Wenn Sie so pharisäerhaft auftreten, dann hätten Sie allerdings die Pflicht, im eigenen Hause für Sauberkeit zu sorgen.( Gebrüll rechts.)

Woher nimmt Herr Döhring die. Anmaßung, über unsere Kinder zu urteilen. Ich würde mich sehr bedanten, einem solchen Prediger meine Kinder anzuvertrauen.( Geschrei rechts.) Darüber darf doch keine Meinungsverschiedenheit bestehen, daß nicht ein großer Teil der deutschen   Jugend unter der Führung eines solchen Mannes mie des Hauptmanns Röhm stehen darf. Das ist tein Parteistandal, es ist ein öffentlicher nationaler Standal. Nachdem Herr Döhring so gehässig über unsere Ju­gend gesprochen hatte, habe ich mir die Bibel geholt und da finde ich in dem Brief des Apostels Paulus   an die Römer I, 27, folgende Worte:

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S. 129: Das Nizäische Glaubensbekenntnis, mit Stimmen mehrheit von Mönchen beschlossen, die zum großen Teil nicht lesen und schreiben konnten, die Lehrsätze, zustandegekommen auf Räubersynoden, auf denen man mit Stochieben religiöse Fragen entschied, sind tot.

S. 166: Philofophisch betrachtet, stehen die Glaubenssäge vom Ablaß   und der wirksamen Fürbitte( nebst einer Unzahl anderer, von der Lehre vom Stapullier bis zu den heiligen Dalen und murdertätigen Reliquien) auf der Höhe einer Welt= anschauung, deren Typus der Medizinmann ist.

S. 168: Die letzten Folgerungen aus dem römischen System hat der Jesuitismus gezogen. Den Schlußstein in dem Bau der Medizinmannphilosophie schuf das Vatikanische Konzil. Hier wurde der Medizinmann für die Zeit der Ausübung seines Amtes zum unfehlbaren Gott erklärt. Jesus   ist jetzt, streng genommen, abgesezt und ersetzt durch das römische System, gefrönt von dem, mit aller Macht ausgestatteten, sich Papst nennenden Medizinmann.

G. 174: Das Vatikanum bedeutet den Bruch der legten Charaktere in der damaligen Kirche. Und also auch in der heutigen: Denn die jetzigen Würdenträger sind bereits unter der Herrschaft dieser ehrlosen Lehrsage großgezogen morden. Afrikanisch ist das Mönchtum, ist die Tonsur, mittelafiatisch sind die naturmidrigen Kasteiungen, durch die man ,, Gott näher" gebracht merden sollte. Asiatisch ist der noch heute in Tibet   gebräuchliche Rosenkranz  , dessen Mechanismus in der Gebetsmühle seine Bollendung gefunden hat. Asiatisch ist der Fußkuß des Bapstes, der Dalai Lama   verlangt noch heute das gleiche.

Niemals hat ein deutscher Freidenter so, schändliches über die tatholische Kirche gesagt! Wir beantragen aber nicht, daß die Gott losigkeit des Herrn Rosenberg verboten werde. Bir glauben, daß das Gesetz zur Bekämpfung der Schundliteratur genügt.( Sehr gut! lints und in der Mitte. Wutgeschrei rechts.)

Sie( nach rechts) wollen Männer der deutschen Kultur sein? Sie sind ja nur ein Aufstand geistloser Barbarei

gegen den deutschen und europäischen   Geist. Sie wollen Deutschlands   Freiheit erfämpfen? Sie haben nur Sehnsucht nach dem Krüdstod und nach dem Kadaver gehorsam der Leibeigenen. Sie wollen lonnnandiert werden von einem Diktator, weil Sie nicht innstande sind, selbst und ver antwortlich zu denken.

Sie wollen die Deutsche  

Sozialdemokratie über und fein diftator hat eine so stolze Ahnenreihe, wie die winden? Keiner Ihrer Fürsten und Prinzen, kein Kaiser Deutsche Sozialdemokratic, die von den besten Geistern der deutschen   Wissenschaft abitammt. Und diese deutsche  Arbeiterkultur wird triumphieren über Ihre veriflavte Barbarci.( Stürmischer, langanhaltender Beifall und Händelatschen der Soz.)

Weitere Auseinandersehungen.

gegen die deutschen Volsgenossen.( hört! Hört! Unruhe!)

Die Nationalsozialisten erfreuten sich der Gunst des Franzosen Tardieu. Damit sei ihr Charaffer gekennzeichnet. Der Mann, dessen Namen der Reichskanzler geffern nicht nennen wollte, der Mann, der ausländischen Politikern gesagt hat, eine natio­nalsozialistische Regierung würde fonzessionsbereiter sein als das Brüning  - Kabinett, dieser Mann ist Adolf Hitler   selbst.( Hört! Hört!) Ich habe von dem ausländischen Journalisten Dellmer felbst den dokumentarischen Beweis dafür erhalten, daß Adolf Hitler   ihm gesagt hat: 3ch verlange nicht die Herausgabe der deutschen Kolonien!"

( Hört! Hört! links. Lachen bei den Njoz.) Die Nationalsozialisten haben sich der Auslandspresse gegenüber damit gerühmt, daß sie nicht den Young Plan zerreißen wollten, sondern im Gegenteil im Auswärtigen Ausschuß einen dahingehenden Antrag der Kommunisten der Kommunisten aus Verantwortungsgefühl abgelehnt hätten. ( hört! Hört! links. Lachen bei den Njoz.) Tardieus Organ hat von seinem Standpunkt aus mit Recht geschrieben, daß Hitler  für die Franzosen viel angenehmer sei als Hinden= burg.

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Abg. Portune( SAP.) wendet sich es ist inzwischen Mitter­nacht geworden gegen die Regierungspolitik und gegen die Haltung der Sozialdemokratischen Partei.

Abg. Dr. Gereke( Landvolk) polemisiert gegen die Ausführungen des Abg. Dr. Bredt. Nach den Septembermahlen von 1930 habe die Wirtschaftspartei die Erweiterung des Kabinetts durch Zu ziehung der nationalen Opposition gewünscht ebenso wie das Land­volt. Sie könnte also heute dem Landvolk feinen Vorwurf daraus machen, wenn es zu diesem Zmed Mißtrauensanträgen gegen das Rabinett zustimmt. Der Mißtrauensantrag der Wirtschaftspartei fei nicht aus fachlichen, sondern aus persönlichen Gründen gestellt morden.

Nach weiteren Bemerkungen der Abgg. Grube( Komm.). Dremiz( p.), Döbrich( Landvolt) und Mollath( Wp.) ist die Aussprache um 1 1hr nachts beendet.

In einer persönlichen Bemertung erklärt Abg. Crifpien( Soz.), der Abg. Kleiner, der sich als oberschlesischer Freis heitskämpfer aufspiele, sei vor den Polen   aus seinem Heimatort geflohen und in einem Auto der Interalliierten Kommission über die Grenze gefahren.( Hört, hört!)

Abg. Len( Nsoz.) erklärt dem Abg. Sollmann gegenüber, er selbst und viele andere Nationalsozialisten hätten während der Ruhr­bejegung gegen Franzosen und Separatisten gekämpft. Er ſelbſt ſei Deswegen verhaftet und ausgewiesen worden. Sozialdemokraten und Kommunisten hätten auch in diesem Kampf gestanden, aber Abg. Sollmann und der zu seinem Soldatenrat gehörende Separatist Smeet seien nicht dabeigewesen.

Abg. Dittmann( S03.) erklärt unter Berufung auf das Ergebnis des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses jeden für einen elenden Verleumder, der die falsche Behauptung aufstellt, daß er an den Marinementereien befeiligt gewesen sei.

Abg. Sollmann( Soz.) erwiderte dem Abg. Dr. Ley, der Kölner   Arbeiter und Soldatenrat habe überhaupt die erste Kund­gebung gegen die Separatisten veranstaltet, Dr. Goebbels   habe fich gerühmt, megen dieser Kämpfe in belgischen Gefängnissen ge­schmachter zu haben: Der, Jungdeutsche" habe Goebbels   wegen dieser folschen Behauptung einen abgefeimten Lügner" genannt und Goebbels   habe diesen Vorwurf einstecken müssen.

Abg. Abel( Boltsnat. Reichsvereinigung) bezeichnet es als das Ziel der Bünde  , im Gegensatz zum Streit der Parteien den Geift der Boltsgemeinschaft zu verbreiten. Die nationalsozialistischen Es folgen noch weitere persönliche Bemerkungen der Abgg. Sturmabteilungen hätten nicht diese Aufgabe erfüllt, sondern mit Dr. Ley und Sollmann, bis endlich gegen 13½ Uhr der den schlimmsten Gemaltmitteln die Anders bentenden Präsident die Sigung nach mehr als fünfzehnstündiger Dauer terrorisiert, auch die nationalen Kreise, die ihnen weltanschließen und die nächste Sigung auf Donnerstag, 10 Uhr, anbe schaulich naheftehen. Die Nationalsozialisten feien tatsächlich die raumen fann. Tofengräber des volfischen Gedankens der Jugend( zurufe der

Der schlechte Kamerad.

Ich hatt einen Kameraden Der war bei der SA  . Als fremde Heere nahten Da hat er mich verraten, Da war er nicht mehr da. Die Trommel schlug zum Streite. Aus Not und aus Gefahr Schlich er sich still beiseite Weil er mit seinem Eide Nur Hitlern hörig war. Ich setzte ein das Leben.

In Schmutz und Dreck und Lehm Lag ich in Schützengräben  - Doch er stand kühl daneben Und schalt auf das, System".

Hans Bauer.

Proteststreit in Danzig  .

Gegen die Unterdrückung der Danziger Boltsstimme.

Danzig  , 12. Mai.  ( Eigenbericht.)

Die Betriebe der Danziger bürgerlichen Zeitungen sind seit heute früh stillgelegt. Die Belegschaften sind in einen Proteststreit gegen das dreimonatige Verbot der sozialdemo fratischen ,, Danziger Volksstimme" einge ,, Desgleichen auch die Männer haben verlassen den natürlichen treten, durch das etwa 250 bis 300 Familien erwerbslos Gebrauch des Weibes, und sind zueinander entbrannt in ihrer Begierde, haben Mann mit Mann Schande getrieben, und den werden. Infolge des Streits wird heute nur das Zen Lohn ihres Irrtums, der sich gebührte, an ihnen selbst empfangen." trumsorgan in Danzig   erscheinen. Die Streifenden ver­( Hört! Hört und Heiterfeit. Sollmann einen gemeinen Schmeinehund, wird aber unter Berück- bots der Danziger Volksstimme", um die schweren Ein Nationalsozialist nennt langen von der Regierung Aufhebung des Ver. fichtigung von Milderungsgründen nur mit einem Ordnungswirtschaftlichen Schäden, die das Verbot mit sich bringt, Wir haben mit den Ausschreitungen der Gottlosen nichts zu zu beseitigen. Der Streif stößt auf ungeteilte Sympathie tun. Aber missen Sie denn nicht, daß die Freidenferei nicht eine in den weitesten Kreisen der Bevölkerung. Schöpfung des Sozialismus, sondern der liberalen Bourgeoisie ist? Des Christentums scheint es mir nicht recht würdig zu sein, fich hinter den Staatsanwalt zu steden. Aber die Nationalsozialisten pollen in ihrem Dritten Reich nicht mir die Freidenferei, sondern auch den Katholizismus ousrotten. So schreibt Alfred Rofen berg in Nr. 181 des Röllischen Beobachters" vom 1. Auguft 1950: ..Die Tatsache, daß ein Zentrum überhaupt beffeht, zeigt eine Bolfskrankheit an, die erft durch ein jeelisch- millenhaftes Ermachen des gefunden Blutes überwunden werden tann."

ruf belegt.)

Ich muß num die Batholischen Steigstogauiglieber um Eute

An alle Buchdrucker im Deutschen Reich ergeht der Appell, Solidarität zu üben und den für ihre Lebensrechte kämpfenden Danziger Buchdruckern nicht in den Rüden zu fallen! Bor Zuzug nach Danzig   wird gewarnt!

In der Messehalle in Danzig  , dem größten Saalbau der Stadt. togte geftere abend eine große, pas ber Sosialbemtratifden Partei

Auf der Tagesordnung stehen die Abstimmungen.

einberufene Protestversammlung gegen das von der Rechts­regierung dieser Tage ausgesprochene dreimonatige Verbot der, Danziger Boltsstimme". Dicht gedrängte Menschen­massen füllten die etwa 8000 Personen fassende Halle bis auf den lezten Blazz und legten ein einmütiges Bekenntnis für den unge­brochenen Kampfeswillen der Danziger Arbeiterschaft ab. Bei ihrer Eröffnung gedachte die Versammlung in Ergriffenheit des fünften Todesopfers der faschistischen Mordhezze im Freistaat, des vor einigen Tagen von dem Führer der SS. in Neuteich auf offener Straße ermordeten sozialdemokratischen Stadtverordneten Gruhn.

Sodann ergriff der Parteivorsitzende Artur Brill das Wort. Unter lebhaftester Zustimmung forderte er vom Senat das Berbot der trog ihrer zahlreichen Bluttaten noch immer ungehindert in Danzig   fortbestehenden A. und S. Der innere Friede, die Sicherheit der Danziger Bürger und die außenpolitischen Gefahren, die die Hitler- Banden über den Freistaat heraufbeschwören, gebieten aufs dringendste energische Maßnahmen der Regierung.

In seinen meiteren Ausführungen legte er feierlichen Protest ein gegen das Verbot der Danziger Volksstimmie", das einer Unter­drückung des schaffenden Danziger Volks gleich sei. Die Arbeiter. schaft verlange nichts anderes als ihre demokratische Frei heiten, die Wahrung ihrer Lebensrechte und die Eindämmung der nationalistischen Heze in Danzig   und Polen  , um Danzigs   Birt schaft nor einer Katastrophe zu bewahren. Die ,, Danziger Bolts­stimme" sei die stärkste Stüge im Kampfe nicht nur für die Rechte der Arbeiterschaft, sondern auch in der Vertretung außen. politischer Vernunft. In so mancher Situation habe sie bereits für die Befriedigung der öffentlichen Meinung in Danzig  

und Polen   gesorgt.

Unter stürmischem, minutenlangem Beifall verlangte der Redner sodann die Aufhebung des Verbots. Gerade im Hinblick auf die Beratungen des Völkerbundsrats in Genf   bedeute die Frei­gabe der Danziger Volksstimme" eine politische Notwendigkeit. Zum Schluß seiner Darlegungen ging der Redner noch des näheren auf Nationalismus als Experimentierobjekt zu dienen. Nicht blinder die politische augenblickliche Situation der freien Stadt Danzig   ein, die meniger als irgendein anderes Land der Welt geeignet sei, dem Chauvinismus, sondern nur wirtschaftliche und politische Vernunft dürften in Danzig   herrschen.

Pfingstkonzert des Reichsbanners. Das traditionelle Pfingſt­fonzert der Kapelle der Eisernen Front vom Reichsbanner Schwarz­Rot- Gold, Ortsverein Berlin- Friedrichshain, findet auch dieses Jahr in dem renovierten Gartenlofal Alte Taverne", Alt- Stralau 26, statt. Das Frühkonzert beginnt 5% Uhr, das Nachmittagstonzert um 15 Uhr. Der Eintrittspreis beträgt je Beranstaltung 30 f. Der Ueberschuß dieser Beranstaltung fließt dem Kampffonds zu. Republikaner, titglieber der Eifernen Front, unterstügt eure Sache,