Bäder u. Rurorte
Forderungen der Kurorte.
Bestrebungen zur Schaffung eines Reichsfurortgesetzes. Bereits vor 25 Jahren hat der Ausschuß für die gesundheit. lichen Einrichtungen in den Kur- und Badeorten, der aus dem Ostseebäder Verband hervorgegangen ist, in deft forderun. gen aufgestellt, die eine Gemeinde erfüllen muß, menn fie fich als Rurort bezeichnen will. Und seit dem Jahre 1930 liegt auf Beranlassung der wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Organisationen der deutschen Kurorte der Reichsregierung ein Entwurf zu einem Reichsfurortgesetz vor, das den Begriff des Kurorts" festlegen soll. Der Laie ist nämlich nur zu leicht geneigt, fast jeden Ort, den er zur Erholung aufsucht, auch als Kurort gelten zu laffen. Be sonders wenn noch dazu Kurtare erhoben wird, ist ihm dies gleich bedeutend mit dem Begriff„ Kurort". Für den Fachmann jedoch ist die Grundbedingung für einen Kurort( wie Dr. Krone, Bad Gooden, in den Kurortwissenschaftlichen Mitteilungen" schreibt) das Borhandensein natürlicher Heilfaktoren in Form von Heil quellen, Erdbestandteilen, Moor, Schlamm, Solid, Meerwasser oder besonderen heilffimatischen Eigen schaften, die man zum Gebrauch einer Kur, zur Heilung oder zur Stärkung des geschwächten Körpers aufsucht.
Die Eigenart eines Kurortes, die bei seiner gesundheitlichen Bewertung zu berücksichtigen ist, liegt in erster Stelle in dem Zu sammenströmen von Kranten und Erholungsbedürftigen in einen verhältnismäßig fleinen Ort, so daß die gesundheitlichen Rücksichten im Kurort über die allgemeinen Schutzmaßnahmen in Orten gleicher Einwohnerzahl und gleicher Art hinausgehen müssen. Die Gesundheitsfürsorge fann aber in den Kurorten nur dann durchgeführt merden, wenn die Kurbedürftigen gesundheitlich so einwandfrei wie möglich aufgenommen, untergebracht, verpflegt und behandelt mer. den. Dem Ausschuß für die gesundheitlichen Einrichtungen gehören nun neben Aerzten und Berwaltungsbeamten aus Kurorten auch Bertreter des Reichs und der Staaten und Sachverständige aller für bie Kurorte in Frage kommenden Gebiete an. Es wird verlangt, baß die Heilkraft eines Ortes durch die Reichsbehörden auf Grund ber Gutachten eines Sachverständigenkreises anerkannt wird, menn zur Anwendung der Heilmittel die erforderlichen Einrichtungen getraffen find.
Denn Grundbebingung für einen Rurort ist, daß er auf die Erhaltung der natürlichen Heilfattoren achtet. Die Saffung und Zuleitung der Heilquellen muß technisch und hygienisch einwandfrei sein. Die Abfüllung der für den Versand bestimmten Mineralwässer muß allen Anforderungen der Technik und Hygiene entsprechen. Die Mindestforderungen an allgemeinen fanitären Borauslegungen haben sich zu erftreden auf einwandfreie Trint. masserversorgung, Abwässerbeseitigung, Maßnahmen gegen Rauch und Staubplage, Einrichtungen zur ersten Hilfe, Borhandensein non Arzt, Apotheke, Bade und Pflegepersonal, Einrichtungen für den Krankentransport und schließlich Maßnahmen gegen die Lärm plage.
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Sommer oder Winterfrischen, die diese Borausfegungen nicht erfüllen, sollen sich sofern der Entwurf einmal Gefeßestraft er langt-nur noch als Erholungsort" bezeichnen dürfen.
Bad Wiessee am Tegernfee. Unsere Reisezeitung vom 1. Mai enthielt einen fleinen Druckfehler. Die Nachsaison in Bad Wiessee mit den verbilligten Kurmöglichkeiten und nur halber Kurtage beginnt bereits am 1. September.
Auf der letzten Kreistagsfizung von Rügen ftanden die an teiligen Kosten für den Bau des Rügendammes zur Bes ratung. Der Rostenanteil in Höhe von 500 000 m. murde genehmigt und damit ist der Bau vom Kreis als der letzten Instanz gesichert. Für die Rügenschen Bäder war nämlich der Rügendamm in den letzten Jahren zur Lebensfrage geworden, weil der Fährbetrieb nicht immer ausreichte, um an verkehrsreichen Tagen die Zahl der Frem den über den Sund zu befördern. So wird nunmehr in zwei bis drei Jahren ein Damm fertig sein, der Rügen mit dem pommerschen Festlande bei der alten gotischen Stadt Stralsund verbindet. Der Bau toftet 30 Millionen Mart. Der Damm mird 2500 Meter lang sein und zunächst eine eingleifige Eisenbahnstrecke, einen Fahrdamm und eine Fußgängerstraße aufnehmen, die eine Kronenbreite von 18 Meter beanspruchen. 500 000 Zagmerte Erdarbeiten sind erforderlich, um dem Damm ein sicheres Fundament zu geben.
Sonst rühmt sich Rügen , Badegäste begrüßen zu können, die die schöne Insel bereits zum 25., ja, zum 30. Male besuchen werden. An der Spize der Rügenschen Bäder steht nach wie vor Binz , das größte und vornehmste Bad der Kreideinsel. Nicht weit von Binz ragt Sellin von maldiger Höhe herab. Mit Binz und Sellin beginnt jetzt das junge Baabe zu wetteifern, das sich gleichermaßen zur Erholung und zur Zerstreuung empfiehlt. Ganz anders ist Thiessom, auf dem Mönchsgut gelegen. Man rühmt seine Weltabgeschiedenheit, seine reizvollen, alten Fischerhäuser, dazu meite Gärten, wellige Wiesen, fette Alecker und duftenden Wald. Lohme bezeichnet sich als das volkstümlichste Bad, hier sollen auch die Jubiläen der unentwegten Rügenverehrer gefeiert werden. Dann empfehlen sich noch der Doppelort Breege Juliusruh, besonders Breege mit seinem Fischereihafen und den Räuchereien. Putbus , die ehemalige Residenz, ist gleichfalls Kurort. In seinem Riesenpart steht das Schloß, das sich im Schmanenteich spiegelt, und der Bildpart, das Schauspielhaus, die Orangerie und ein Mausoleum geben dem gepflegten Marktsleden das Gepräge. Wer seine Gesundheit wiedergewinnen mill schen Bäder möge sich getrost der großen Heilkraft dieser einzigmeinen die Rügen artigen Insel anvertrauen.
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Saisonbeginn in der Marf!
Der Verband Märfischer Kur- und Erholungs orte E. B.", deffen Vorsitzender der 1. Bürgermeister Stoll, Fürstenwalde, ist, mill den Berliner Gästen den Aufenthalt in den märkischen Wäldern und an den märkischen Seen in diesem Jahre so billig mie möglich gestalten. Der Auskunftsstelle der brandenburgischen Berkehrsverbände im Riost Unter den Linden im Zuge der Friedrichstraße stehen über 2000 Adressen von Hotels, Gasthöfen und Privatpensionen in über 100 Orten zur Verfügung, so daß allen Ansprüchen genügt werden kann. Je nach den Ansprüchen fann Bension von 3,50 bis 8 M. pro Tag bei guter Berpflegung nachgewiesen werden. Vielfach sind in den zum Verband gehörenden Orten Berkehrsvereine gebildet worden, die sich be= mühen, es den Gästen recht angenehm zu machen. So in Altenhof am Werbellinsee , Biesenthal hat sein Bad ausgebaut, ohne Kurtare zu erheben. Buckom in der Märkischen Schweiz hat die Kurtage auf 0,15 m. pro Person und Tag ermäßigt. Im Luftkurort Falken berg werden 10 Pf. pro Tag pro Person oder Familie für den Berkehrsverein erhoben; Fürstenberg im angrenzenden Mecklenburg hat auf die Kurtage ganz verzichtet. Blumenforse, Konzerte im
Kurpart, Schüßen- und Kinderfeste somie Regatten auf den Geen tragen zur Unterhaltung bei. In Malz bei Oranienburg ist man ganz auf das Ruhebedürfnis der Gäste eingestellt. Mellenfee perzichtet auch auf Kurtare, ebenfalls das schöne Joachimsthal Neu ruppin und Rangsdorf . Reuglobsom begnügt sich mit 10 Pf. pro Tag für Erwachsene. In allen diesen Orten sind konzertliche Bera anstaltungen, Schwimmfeste usw. in Aussicht genommen, vorhandene Badegelegenheiten verbessert und vielfach neue Tennisplätze geschaffen; Rheinsberg hat jetzt eine modern eingerichtete Seebade anstalt mit Springtürmen und Wasserrutschbahn am Grineridjee. Auch ein Warmbad mit medizinischen Bädern ist vorhanden. Kalkberge, zu dem das frühere Seebad Rüdersdorf jezt gehört, ist auf den Empfang von Sommergästen wohl gerüstet, Kurtare wird nicht erhoben. Ebensowenig in Strausberg , das anlößlich seiner 790- Jahrfeier viele Festveranstaltungen vorgesehen hat. Teupiz, Werljee mit Grünheide , Wendisch- Buchholz haben ohne Kurtare jetzt ein Freibad, Sonnenbäder und Liegeplätze mit Turngeräten. Autoparts find neu eingerichtet. Bernsdorf , Flecken Zechlin und die vielen anderen fleinen Orte suchen auch möglichst viel für billiges Geld zu bieten. Die märkischen Bäder Freienwalde, Saarom und Wilsnack haben in diesem Jahr viele Neuerungen geschaffen. Für längeren Aufenthalt find Kurkonzerte und festliche Veranstaltungen, Sport- und Spielpläße eingerichtet. Diese großen Badepläge stehen an Seilerfolgen feinen anderen Bädern nach und bieten nahe der Reichshauptstadt Erholungsbedürftigen Ruhe und Behaglichkeit.
formen und durch die Möglichkeit, die Bäder genau abstufen zu Bad Nauheim . Durch die ungewöhnlich große Zahl der Bäderes möglich, die Bäder jedem Grad der Krankheit genau anpassen fönnen in bezug auf Salzgehalt, Wärmegrad und Kohlensäure ist und entsprechend abstufen zu können. Bad Nauheim ist dadurch für alle Arten von Herzfrankheiten, dann aber auch für rheumatische Erfrantungen, Gicht, Arterien, Rüdenmarks und Nervenfranf heiten bestens geeignet. Wenn Bad Nauheim als Weltbad in der Lage ist, den verwöhntesten Ansprüchen seiner Gäste zu entsprechen, und Unterkunft Ruren mit geringen Geldmitteln durchführen. Die so fönnen dort aber auch Minderbemittelte bei bester Verpflegung im Vorjahre neu eingeführten Traubensaftturen mit fterilisierten Traubensaft, die bei verschiedenen in Bad Nauheim zur Behandlung fommenden Krankheiten gute Dienste leisten, stehen auch jetzt wieder zur Verfügung.
waldreichen Talteffeln, leichtgewölbten Hügeln und bis zu 2000 Bad Reichenhall in den Bayerischen Hochalpen. Umrahmt von Metern aufstrebenden Bergen erfüllt Reichenhall im Sommer wie im Winter die Bedingungen zur Heilung von Erkrankungen der Atmungsorgane, Asthma und Herzleiden, fowie auch zur Erholung. Seine Kurmittel, Trinfquelle, Inhalationen, pneumatische Kammern und Bäder jeder Art bringen raschen und ficheren Erfolg. Hervor. gehoben sei die neuerbaute Seilschwebebahn zum Berghotel auf dem Predigtstuhl( 1650 Meter), die auch Bergungeübten die Möglichkeit bietet, fich an dem märchenhaft schönen und gewaltigen Gebirgsgaden, mit dem einzigartigen Königsfee und nicht zuletzt Salzburg panorama zu ergößen; ferner die geringe Entfernung von Berchtes. mit seinen Festspielen.
Neuer Wanderweg auf den Feldberg im Schwarzwald . Der neue Schwarzwald Wanderweg von Bärental, der höchstge. legenen Reichsbahnstation( 977 Meter), auf den Feldberg wird Weg wurde als Parallelweg zur Autostraße angelegt und ermöglicht am 22. Mai vom Echwarzwaldverein cingeweiht werden. Der den Schwarzwaldwanderern eine. Besteigung des Feldberges ab. feits des Autoverkehrs.
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