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Gewerkschaften und Krise.

Beschlüsse der Fabritarbeiter.

Der Verbandsvorsitzende Thie mig berichtete auf der Bei-| rung bei Erlaß der Vierten Notverordnung, daß die schicksal ratstagung des Fabritarbeiter Verbandes über die Ent- hafte Verbundenheit von Löhnen und Preisen wicklung des Verbandes und kritisierte dabei die mangelnde Energie erhalten bleiben müsse. der Regierung in der Krisenbekämpfung. Wenn Brüning und Der Verbandsbeirat fordert von der Regierung die unbedingte Stegerwald erklären, sich von niemand in der Sorge für die Aufrechterhaltung der Sozialversicherung Opfer der Krise übertreffen zu lassen, so steht damit die Wirtschafts­

in der Umgegend von Berlin dazu hergegeben, zusammen mit der KPD. zu demonstrieren. Dabei ist von den Rednern der KPD., wie das nicht anders zu erwarten war, ganz selbstverständlich über die Führung der freien Gewerkschaften hergezogen worden, so daß gleich am ersten Tage der angeblichen Gründung der Einheits­front diese schon wieder in Trümmer ging.

Die Vertreter der freien Gewerkschaften in den Ortsausschüssen, die am 1. Mai dieses Schauspiel erlebt haben, sind gründlich turiert. Nach wie vor ist die wirtschaftliche Einheitsfront der Ar­beiter in den freien Gewerkschaften und in der Eisernen Front!

und Lohnpolitik der Regierung im schärfsten Widerspruch. und die Zurückweisung jener Pläne, die unter dem Deckmantel des 42 Prozent Lohnraub im

In dem Referat des Tariffekretärs Partsch über Lohn- und Tarifbewegungen und noch mehr in der Aussprache fielen sehr scharfe Worte der Kritik an den Lohnabbaumaßnahmen der Unter­nehmer und der staatlichen Schlichtungsstellen. Der Frage der Arbeitsbeschaffung durch Arbeitszeitverkürzung standen verschiedene Redner sehr skeptisch gegenüber. Es wurden Fälle angeführt, so aus der Margarine- und Speiseöl- Industrie, in denen große Leistungssteigerungen als Wirkung der Arbeitszeitverkürzung eingetreten seien, die Neueinstellungen von Arbeitern über­flüssig gemacht haben. Demgegenüber wurde aber auch auf Fälle hingewiesen, in denen die Arbeitszeitverkürzung Neueinstellungen ermöglicht und Entlassungen verhindert habe. Die Ar­beitslosigkeit müsse auch durch Arbeitszeitverkürzung verringert wer­den. Die Stellungnahme des Verbandes zur Wirtschafts-, Sozial­und Lohnpolitik und auch zur Außenpolitik tam in einer Ent schließung zum Ausdruck, in der es heißt:

,, Der Verbandsbeirat fordert dringend durchgreifende Maß­nahmen zur Arbeitsbeschaffung. Er macht sich die vom Krisenkongreß des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes auf gestellten Forderungen auf Arbeitsbeschaffung durch Inangriffnahme öffentlicher Arbeiten und durch die staatliche Förderung geeigneter Privataufträge, die eine fühlbare Entlastung des Arbeitsmarktes nach sich ziehen, zu eigen. Als die Vertretung von zirfa 400 000 Arbeiterinnen und Arbeitern, deren Arbeit die deutsche Wirtschaft mit aufgebaut haben und von denen gegenwärtig der größte Teil infolge Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit große Not und Entbehrung leiden müssen, hat er das Recht und die Pflicht, die Forderung auf Arbeitsbeschaffung als die dringendste der Staats- und Wirt­schaftspolitik zu erheben."

Der Verbandsbeirat sieht in der gesetzlichen Beschränkung der Arbeitszeit ein geeignetes Mittel, die Arbeitslosigkeit einzuschränken. Er fordert deshalb die

Einführung der gesetzlichen 40- Stunden- Woche

und des Vierschichtensystems in durchlaufenden Betrieben und Be triebsabteilungen unter Berücksichtigung der Existenzberechtigung der Arbeiterschaft.

Der Verbandsbeirat verurteilt die Lohnabbaupolitik der Regie­rung und Unternehmer als falsche Wirtschaftspolitif. Wie die Erfahrungen der letzten Jahre bemeisen, hat der Lohnabbau und die dadurch erreichte Einschränkung der Kaufkraft der breiten Massen zu einer weiteren Einschrumpfung der Wirtschaft und zur Verschärfung der Wirtschaftskrise geführt. Der Lohnabbau hat zwar zur Einschrumpfung der Inlandswirtschaft geführt, aber eine Ver­besserung der Konkurrenzfähigkeit auf dem Weltmarkt ist nicht ein­getreten.

Der Verbandsbeirat fordert von dem Reichsarbeitsminister und den staatlichen Schlichtungsorganen die Verhinderung jeder weiteren Berschlechterung der Lohn- und Arbeitsbedingungen der Arbeit nehmer. Die Fortsetzung der Lohnabbaupolitik durch die staatlichen Schlichter steht im Widerspruch mit der Erklärung der Reichsregie­

Nun aber Schluß!

Arbeiter tragen seit Jahren die schwersten Opfer.

Die Generalversammlung der Berliner Fabrikarbeiter am am Sonntag im Gewerkschaftshaus war, wie in den letzten Wochen schon manche Gewerkschaftsversammlung, ein deutlicher Beweis dafür, daß in der Arbeiterschaft hinsichtlich des Lohnabbaues das Maß zum Ueberlaufen voll ist.

Tätigkeitsbericht für das erste Quartal, daß die ersten drei Monate

"

Der Bevollmächtigte, Genosse Rücker, bemerite in seinem des Jahres im Zeichen der Dezember notverordnung und des viel erörterten Preis abbaues" stand. Mit der Senfung der Preise sollte angeblich eine Wiederbelebung der Wirtschaft durch die Steigerung ihrer Exportmöglichkeiten erreicht werden. Daß die Zweifel der Gewerkschaften an diesem Experiment der Reichsregierung durchaus berechtigt waren, beweist die Tatsache, daß wohl die Löhne bis zu 30 Proz. gesenkt wurden, die Lebenshaltungskosten aber nur um etwa 6 Proz. zurückgingen und von der erwarteten Wiederbele bung der Konjunktur durch einen stärkeren Export nichts zu merken ist.

Trotz dieses offensichtlichen Mißerfolges will man abermals einen Schnitt bei den überhöhten" Löhnen der hauptsächlich für den Binnenmarkt arbeitenden Industriearbeiter. vornehmen. Auch im Organisationsgebiet des Fabritarbeiterverbandes ist eine Un= zahl von Tarifkündigungen zum Zwecke neuen Lohn­druckes ausgesprochen worden. Die Generalversammlung stimmte dem Genossen Rücker lebhaft zu, als er forderte, endlich mit dem wirtschaftlich und politisch unheilvollen Lohnabbau Schluß zu machen. Die Geduld der Arbeiter, die nun schon jahrelang nutzlos die schwersten Opfer bringen müssen, sei erschöpft. Es sei endlich an der Zeit, die Verkürzung der Arbeitszeit durchzu führen und die vielen Arbeitsbeschaffungspläne in die Tat umzusetzen.

Genosse Sewetow übte an dem durch den Verbandsvorstand getroffenen Abkommen für die chemische Industrie scharfe Kritik. Im übrigen brachte die Versammlung wiederholt zum Ausdruck, daß die Mitglieder der Organisation treu zur Dr ganisation stehen werden, ganz gleich, vor welche Situationen sich die deutsche Arbeiterschaft in der nächsten Zeit auch gestellt sehen sollte.

Streifabstimmung der Bauschlosser.

Umbaues der Sozialversicherung nur auf ihre Zerstörung abzielen.

Der

Der Verband der Fabrikarbeiter Deutschlands als die wirt­schaftliche Interessenvertretung der Arbeiterschaft wichtiger deutscher Fertigwarenindustrie, der chemischen-, Papier, Spielwaren-, Glas, Feinkeramischen und Grobkeramischen Industrie, deren Erzeugnisse zu einem großen Teil auf dem Weltmarkt Absatz suchen müssen, fordert von der Reichsregierung eine Handels- und Zollpolitik, die dem internationalen Güteraustausch keine Hemmungen bereitet. Verbandsbeirat erhebt Protest gegen die Politik der Hochschutzölle auf wichtige Nahrungsmittel und Rohstoffe, die nicht nur preis­freibende Wirkungen zum Schaden der breiten Massen des arbeiten den Volkes haben, sondern die auch die wirtschaftlichen und sozialen Interessen der Exportindustrie zugunsten großagrarischer Interessen schädigen.

Der Verbandsbeirat sieht als erste Voraussetzung für die Ueber­windung der Wirtschaftskrise die

Wiederherstellung des internationalen Vertrauens

an. Ihr größtes Hemmnis sind die durch den Frieden von Ver­failles dem deutschen Volke auferlegten Reparationen. Er erhebt deshalb aufs neue die vom Fabrikarbeiterverband und dem Allge­meinen Deutschen Gewerkschaftsbunde wiederholt aufgestellte Forde rung auf völlige Aufhebung der deutschen Reparationsverpflich­rung auf völlige Aufhebung der deutschen Reparationsverpflich tungen...

In der Aussprache wurde mehrfach darauf hingewiesen, daß es falsch sei, den freiwilligen Arbeitsdienst reaktionären, gemerkschaftsfeindlichen Organisationen als Betätigung und Werbe­gebiet zu überlassen.

Eine sehr ausgedehnte Beratung erforderten die organisatorischen Maßnahmen zur Ueberwindung der Krisenwirkungen auf den Ver­band. Die große Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit hat zu einer sehr starken Inanspruchnahme der Arbeitslosenunterstützung des Verbandes geführt. Die Rationalisierung der Betriebe hat die Entlassung älterer und nicht voll leistungsfähiger Arbeiter sehr be­schleunigt. Dadurch sind die Leistungen der Invalidenunterstützung des Verbandes zwangsläufig gestiegen. Seit Anfang 1930 bis März 1932 hat der Fabritarbeiter- Verband

über 24 Millionen Mark für soziale Unterstützungen

Stuckgewerbe!

Die Arbeit muß im Verhältnis zum Lohn stehen. Der Deutsche Baugewerksbund, Baugewerkschaft Berlin ,

,, Auf Grund der vierten Notverordnung waren die Löhne im Stuck- und Gipsbaugewerbe bis zum 30. April 1932 ge= regelt. Die Verhandlungen mit den Unternehmern zur Regelung der Löhne nach dem 30. April 1932 scheiterten, weil diese von ihrer Zumutung, Abbau von 24,4 Pro 3. an der Spize, Die Unternehmer haben darauf den nicht abgehen wollten. Schlichtungsausschuß angerufen, der unter dem Vorsitz des Gewerberats Körner einen Schiedsspruch fällte, der an der Spize einen Lohn abbau von 19,2 Proz. und bei den Plattensegern sogar von 26,28 Pro3. Dorsieht. Diesen Schiedsspruch haben die Arbeiter natürlich abgelehnt. Die Unter­nehmer, die ihn selbstverständlich annahmen, haben bei dem Schlichter die Verbindlichkeit beantragt, die auch aus­gesprochen worden ist.

Dieser Zwangsschiedsspruch liegt nach dem Borkriegsminimal­lohn bei einem Inder von 122 bei einem Netto- Wochenverdienst 18,4 Proz. unter dem Reallohn. Dieser Pozentsatz würde sich aber bedeutend erhöhen, wenn man den Durchschnitts­lohn der Vorkriegszeit in Berechnung stellen würde. Rund 42 Proz. sind die Löhne an der Spike in diesem Jahre durch Notverordnung und Zwangsschiedsspruch gekürzt, aber nur 6 Pro 3. sind die Preise für die Lebensmittel und Bedarfs= artifel gesenkt worden.

Unwillkürlich legt man sich die Frage vor, haben jene Herren, die im Gehalt gegenüber dem Lohn der Arbeiter ganz bedeutend höher stehen, überhaupt ein Recht, über die Löhne der Arbeiter zu befinden?

Kollegen! Durch den Zwangsschiedsspruch sind uns die Hände gebunden. Die Löhne sind gesenkt und die Kaufkraft ist be= deutend geschmächt worden. Unsere Arbeitstraft muß er halten bleiben, das sind wir unserer Familie schuldig. Dieses ist aber nur möglich, wenn die Arbeit im Verhältnis zum Lohn gebracht wird."

ausgegeben. Die Invalidenunterſtützung allein erforderte 1931 Streik in den Wurstfabriken dauert fort.

1931 739 M. Die gleichen Ursachen, die zu gesteigerten Verbands­unterstützungen führen, bringen einen starken Rückgang der Ein­nahmen. Waren doch 1931 fast 30 Proz. der Gesamtzahl der Beiträge Erwerbslosenbeiträge in Höhe von 10 Pf. Sollen nicht die Reserven aufgebraucht und die Widerstandskraft des Verbandes er­schüttert werden, muß nach allen übrigen Sparmaßnahmen zu einer Kürzung der Unterstüßungsleistungen geschritten werden. Der Verbandsbeirat nahm die Vorschläge der Statuten beratungskommission auf Kürzung der Unterstügungsleistungen ein­stimmig an. In dieser Neuregelung ist die Kürzung der niedrigeren Beitragsklassen wesentlich geringer als in den höheren. Zum Teil tritt überhaupt keine Kürzung ein.

Ganz abgesehen davon, daß auch dieser Lohnabbau von 5,7 Prozent wirtschaftlich völlig unbegründet ist, kommt darin der wirkliche Lohnabbau noch nicht zum Ausdruck, der durch den Schiedsspruch tatsächlich verfügt wird. Der Schieds. spruch beseitigt nämlich mit einem Federstrich die Bestimmung des Cohntarifes, wonach bessere Lohn- und Arbeitsbedingungen nicht verschlechtert werden dürfen. Da durch diese Be­ftimmung ein erheblicher Teil der Bau- und Geldschrankschlosser von dem Abbau der übeftariflichen Löhne bis auf die nackten Teriflöhne bisher noch verschont geblieben ist, würde die Beseitigung dieser Schutzbestimmung außer dem Abbau der Tariflöhne, um 5,7 Proz. noch einen Sonder abbau bis zu 25 Pf. pro Stunde bedeuten.

Die im Metallarbeiterverband organisierten Bau- und Geld­

schrankschloffer lehnten gestern abend in ihrer Branchenversammlung den Schiedsspruch einstimmig ab. Gleichfalls traten sie dem Beschluß der Funktionäre der Branche bei, heute, Dienstag, in den Betrieben eine Streifabstimmung durchzuführen. Das Er­gebnis dieser Abstimmung muß bis heute 17 Uhr im Paterresaal des Metallarbeiterhauses in der Linienstraße, Eingang Elsasser Straße 86/88, abgegeben werden. Die Vertrauensleute der Branche faffen in einer Konferenz am Mittwoch entsprechend dem Abstim­mungsergebnis die notwendigen Beschlüsse.

Einheitsfront?

Sie besteht in Gewerkschaften und Eiserner Front. Vom Bezirk Berlin- Brandenburg - Grenzmark des ADGB . wird uns geschrieben:

Ein Bezirksausschuß der RGO. unter der Obhut der KPD. ladet zum 28. und 29. Mai zu einer 4. Bezirkskonferenz der RGO. für Berlin- Brandenburg - Laufiz- Grenzmark nach Berlin ein.

Die Delegation zu dieser Konferenz soll. aus 84 Provinz­delegierten und 25 Gästen bestehen, die angeblich nicht der RGO., sondern den freien Gewerkschaften angehören. Aus Berlin soll die gleiche Anzahl teilnehmen. Daß die RGO. immer wieder auf Gäste aus den freien Gewerkschaften, hauptsächlich aus der Provinz, ipekuliert, iſt bezeichnend. In der Oeffentlichkeit soll damit Reklame gemacht und auch die Mitgliederzahl künstlich gehoben werden.

Unter Betrachtung der politischen Wahlen seit der Revolution bis zur letzten preußischen Landtagswahl sieht man, daß die KPD. ihre RGO. für den Faschismus resp. das Unternehmer­tum gearbeitet haben. Wer entsinnt sich nicht noch der Mobili­sierung der asozialen Elemente durch die KPD. zu ihren Demon­Einstimmige Ablehnung des Schiedsspruches. strationen. Ebenso besteht die RGO. in der Hauptsache aus den Getreu der Auffassung des Reichsarbeitsministers Organisationsunfähigen und Beitragsscheuen. Wie die Kommu­von der Notwendigkeit der besseren Einordnung ungerechtfertigt nistische Partei diese Elemente im politischen Kampf an die doch hoher Löhne" hat der Schlichtungsausschuß unter Vorsitz fapitalfräftigere und im Parolenschmieden der KPD . nicht nach­des Gewerberats körner für die Berliner Bau- und Geld- stehende Nazibewegung verloren hat, so wird es auch der RGD. schrankschlosser durch Schiedsspruch ab 23. Mai einen bergehen. Es ist deshalb selbstverständlich, daß kein freigemert­bau sämtlicher Tariflöhne um 5,7 Proz. verfügt. Der tarifliche Spitzenlohn der Bauschloffer soll nach diesem Schiedsspruch von 1,22 auf 1,15 m. und der der Geldschrankschloffer von 1,17 auf 1,10 m. herabgesetzt werden.( Die Schloffermeister hatten einen Abbau des Tariffpihenlohus auf 1 m. gefordert.)

schaftlich organisiertes Mitglied solchen Pfeifenklubs und Organisatiönchen folgen wird, um der Konferenz ein Relief und der kommunistischen Presse die Möglichkeit zu geben, von soge­nannter ,, Einheitsfront" zu schreiben.

3um 1. Mai haben sich auch einige Ortsausschüsse des ADGB .

Die letzten Widerstände.

Im Streik der Arbeiter und Arbeiterinnen der Berliner Wurst und Feischwarenfabriken hat sich die Lage seit Sonnabend nicht geändert. Bon ursprünglich 30 bestreiften Be­trieben haben 12 bewilligt. Die Unternehmer hatten allerdings für Montag eine Aenderung der Streiflage zu ihren Gunsten erhofft. Sie hatten durch Inserate in bürgerlichen Tageszeitungen Streit­brecher gesucht, hielten aber gestern früh vergeblich Ausschau nach Arbeitswilligen. Den Mißerfolg ihres Inserierens versuchten verschiedene Fabrikanten am Montag teilweise dadurch wettzumachen, daß sie ihr Fahr- und Büropersonal zur notdürftigen Fabrikation von Wurst- und Fleischwaren verwenden wollten. Die in den Betrieben verbliebenen Meister haben es jedoch abgelehnt, mit diesen Fachleuten" Waren herzustellen, die Menschen zur Nahrung dienen sollen.

Der Arbeitgeberverband der Berliner Wurst- und Fleischwaren­fabrikanten scheint bis jetzt sich noch nicht davon überzeugen zu lassen, daß er gut tun würde, den Konflikt durch Verhandlungen beizulegen. Der Schlichtungsausschuß hatte nur eine Entscheidung über die Löhne und über den Urlaub getroffen, alle übrigen Streitfragen aus den gekündigten Verträgen aber den Parteien zur Regelung überlassen. Eine Anfrage des Arbeitgeberverbandes an den Verband der Nahrungsmittel- und Getränkearbeiter, ob er zu Berhandlungen über die noch strittigen Fragen bereit sei, wurde von

diesen Verhandlungen selbstverständlich auch über die Löhne

der Gewerkschaft bejaht, allerdings mit der Bemerkung, daß bei und den Urlaub gesprochen werden müsse.

Auf dieser Grundlage hat der Arbeitgeberverband die Verhand­lungen abgelehnt. Er will also nicht Verständigung, sondern lungen abgelehnt. Er will also nicht Verständigung, sondern Kampf. Die gutorganisierte Arbeiterschaft der bestreiften Betriebe wird also weiter den Beweis erbringen, daß sie den Unternehmern auch mit dem Kampf dienen kann.

Gaswerke Tegel. Mittwoch, 25. mai, 15% Uhr im Lindengarten, Tegel , Berliner Straße, Haltestelle Borsig, Fraktionsversammlung. Politische Lage." Referent Paul Bernstein .

Freie Gewerkschafts- Jugend Berlin

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Heute, Dienstag, den 24. Mai 1932, um 19 Uhr, tagen die Gruppen: Gewerkschaftshaus: Jugendh. Gewerkschaftshaus, Engelufer 24/25. Bub und Mädel in der FGI. Steglig: Jugendheim Flemmingstr. 14b. Zehnminuten- Referate. Moabit : Jugendheim, Bremer Str. 69-70. Proleta­rische Spießer. Spandau - Wilhelmstadt: Jugendh. Sportplah, Seeburger Str. Eine Arbeitsgerichtssitzung. Pankow : Jugendheim, Rissingenstr. 48, Zimmer 5. Das lustige Buch, Die lustige Schallplatte. Treptow : Jugendheim, Elsenstr. 3 ( am Bahnhof Treptow .) Aktuelle Wirtschaftspolitik. Frankfurter . Allee: Jugendheim, Litauerstr. 18. Autartie, Nationale Selbsthilfe. Lichtenberg : Jugendheim Dossestr. 22. Aus der Entwicklung der Gewerkschaften. -Neu- Lichten berg: Jugendheim, Gunterstr. 44. Jugend im Gefängnis. - Ostende : Jugendheim Karlshorst, Treskowallee 44( Rantschule). Warum Gewerkschaften. Wedding : Jugendheim, Willdenowstr. 5, 2 Treppen, Zimmer 11. Lichtbildervortrag: Aus der modernen Gewerkschaftsbewegung. Schönweide: Jugendheim, Hasselwerder Straße Mädchenschule im Keller). Bunter Abend.- Adlershof : Jugendheim Adlershof, Bismardstr. 1. Wir spielen ab 18 Uhr: Nordkreis, Sportplatz Hum­boldthain. Nordostkreis, Sportplay Einsame Pappel. Südostkreis: Sport­

plaz am Urban.

Ellert.

Jugendgruppe des Zentralverbandes der Angestellten Heute, Dienstag, finden folgende Veranstaltungen statt: Lichtenberg : Jugendheim, Gunterstraße 44. Vortrag: Jugend im Recht". Referent: Nordwest: Jugendheim, Lehrter Str. 18-19. Diskussionsabend. Fragen die uns angehen. Gesundbrunnen : Jugendheim, Schönstedtstr. 1. Brettspiel­abend. Unser Spreu und Bewegungschor übt von 20-22 Uhr in der Turn­halle, Baruther Str. 20.- Spiele im Freien: Heute ab 18 Uhr, Sport­plaz Rehberge. Sportabteilung Handballer Sportplag Neukölln, Innstraße.

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Verantwortlich für Politik: Victor Schiff; ẞirtschaft: 6. Klingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton : Dr. John Schitowski; Lotales und Sonstiges: Frig Karstäbt; Anzeigen: Th. Glocke; sämtlich in Berlin . Verlag: Vorwärts- Berlag G. m. b. H., Berlin . Drud: Vorwärts- Buchdruckeret und Berlagsanstalt Baul Ginger u. Co.. Berlin SW. 68, Lindenstraße 3. Hierzu 2.Beilagen.

Gesunder Schlaf, Schlaf, ruhiges Herz, starke Nerven...

dazu verhilft Kaffee Hag.