Rr. 263 49. Jahrgang
2. Beilage des Vorwärts
Börse am Wochenbeginn.
Geschäftslos, bei freundlicher Grundtendenz.
Die Börse eröffnete zum gestrigen Wochenbeginn sehr still. Die Grundtendenz war aber ausgesprochen freundlich. Auf dem Attienmarkt wurden IG.- Farben mit 923/ s gegen 92 gehandelt, Reichsbank mit 122 gegen 121 und Jlse- Bergbau konnten mit 92 Proz. ihren Sonnabendkurs gleichfalls etwas verbessern. In einigen Spezialmerten fonnten sich größere Kurssteigerungen durchfegen, so bei Elektrizitäts- Lieferungen, die von 61 auf 63% und Feldmühle, die von 45% auf 49% Proz. anzogen. Man vermutet, daß hier ausländische Käufer am Markte waren, die ihre deutschen Guthaben auf Sperrkonto zu Wertpapierkäufen verwenden.
Auch am Rentenmarkt blieb das Geschäft sehr eng begrenzt. Die Tendenz war auch hier leicht befestigt und es fonnten verschiedentlich Kursbesserungen bis zu ½ Proz. erzielt werden.
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Konzern der deutschen Filzhutindustrie, wird für das Geschäftsjahr 1931 eine Dividende von 8 gegen 12 Proz. ausschütten. Der Reingeminn erreicht 535 000 gegen 832 000 Mart im Vorjahr.
Dienstag, 7. Juni 1932
Finanzen Deutschlands erschüttert?
Erschütternd find die Behauptungen der Adelsregierung
In dem Wahlaufruf des Adelsfabinetts, der über-| daß es nur deshalb zu so großen Schwierigkeiten für die Gemeinden flüffigerweise eine Regierungserklärung genannt wurde, steht an erster Stelle der„ Bilanz" über die Lage Deutschlands der Sah:„ Die finanziellen Grundlagen des Reichs, Preußens und der Mehrzahl aller anderen Länder und Gemeinden find erschüttert."
Wir wußten bisher nicht, daß es die erste Aufgabe einer neuen Regierung iſt, irreführende und beunruhigende Gerüchte in Umlauf zu bringen. Wie steht es aber mit der sachlichen Berechtigung der alarmierenden Behauptung von der Erschütterung aller deutschen Finanzverhältnisse.
Daß ein Land, das von einer beispiellosen Wirt. 8 Prozent Dividende bei Gubener Hut. Ihaftstrife heimgesucht wird, ein Land, in dem 6 Millionen Menschen arbeitslos sind und die industrielle Produktion ungefähr auf die Hälfte des Vorkrisenstandes gesunken ist, zwangsläufig auch den schwersten Kampf um die Aufrechterhaltung seiner Finanzen verständlichkeit angesehen werden. Es ist kein Geheimnis, daß in zu führen hat, müßte von jedem denkenden Menschen als eine SelbstDeutschland der Kampf um geordnete Finanzen besonders schwer Vorwürfe auf den verschiedensten Gebieten erheben kann, so fann ist. Aber wenn man gegen die Regierung Brüning auch man ihr auf keinen Fall den Vorwurf machen, daß sie in diesem Kampf versagt hat. Sie hat so rücksichtslos und mit solcher Härte die Staatsausgaben gebroffelt und für die Erschließung neuer Ein im wesentlichsten durch schwerste Belastung der gesorgt, daß
Jahresabschluß und Geschäftsbericht des Unternehmens liegen noch nicht vor. Es ist aber nach der Praxis der vergangenen Jahre
anzunehmen, daß auch in der Bilanz für 1931 sehr erhebliche Rüdstellungen und Sonderabschreibungen vor der Festsetzung des Reingewinns vorgenommen wurden. Berücksichtigt man die gefuntene Kauffraft, die sich besonders bei der Eindeckung der Bevölkerung von Bekleidungssachen fühlbar macht, so hat das Unternehmen unter den gegebenen Verhältnissen wieder sehr gut ab. geschnitten. Seit langen Jahren galt die Gesellschaft von sämtlichen Textilfabriken bei der Börse als das beste Pferd im Stall, zahlte doch die Firma noch für das Krisenjahr 1930 12 Proz. und in den drei vorhergehenden Jahren je 16 Pro 3. Dividende aus. Obwohl das Unternehmen auch im letzten Jahr noch weit besser beschäftigt war als viele andere gleichartige Unternehmen, ist die Belegschaft von starken Abbaumaßnahmen nicht verschont geblieben, da zwecks Konzentration des Betriebes mehrere Fabriten stillgelegt wurden.
Der Zusammenschluß der sächsischen Autoindustrie ist endlich vollzogen. Die Aufsichtsräte von DKW. , Horch und Audi haben die Fusion ihrer Werke und die Uebernahme der Automobilabteilung der Wanderer Werke beschlossen. Die noch ausstehenden Generalversammlungsbeschlüsse sind nur Formsache.
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Das Kapital des neuen Unternehmens Auto Union A.-G., Chemnit wird 14,5 Millionen Mark betragen. Die Bilanzen der alten Unternehmungen sollen durch Einziehung von Aktien, die die Großaftionäre zur Verfügung stellten, bereinigt ſein, ohne daß man nähere Angaben darüber erfährt. Die Fabritationsstätten in 3fchopau, Spandau , Zwidau und Siegmar bleiben bestehen. Die Filialen und Reparaturwerkstätten werden in einer besonderen Verkaufsgesellschaft fortgeführt.
Die Führung in der Auto- Union werden Staatsbeamten haben. Geheimrat Frisch von der Dresdner Bank hat den Vorsiz, Präsident Degenhardt von der fächsischen Staatsbank den stellvertretenden Borsiz im Aufsichtsrat. Für einen Lombardkredit des neuen Unternehmens hat der sächsische Staat die Bürgschaft übernommen. Ohne weitgehendes Einspringen des Staates wäre es nicht möglich gewesen, die sächsische Autoindustrie zu diesem sinn vollen Zusammenschluß zu bringen.
Oberschlesische Sanierungsbilanz.
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Die Kapitalzusammenlegung bei Oberbedarf. Die Oberschlesische Eisenbahnbedarfs A.-G. ( Oberbedarf), die Verwaltungsgesellschaft des Ballestremſchen Konzerns, veröffentlicht jetzt den Jahresabschluß für das am 30. September 1931 beendete Geschäftsjahr. Die inzwischen erfolgten Sanierungsmaßnahmen sind rückwirkend berücksichtigt.
Das Stammkapital der Gesellschaft wird von 20 auf 7,5 mill. Mart, also im Verhältnis 8: 3, zusammengelegt und 7,7 Mill. Mark Vorratsaktien werden eingezogen. Der hieraus entstandene Sanierungsgewinn von buchmäßig 16,7 Mill. Mark wird in der Hauptsache zu Abschreibungen in Höhe von 12,2 Mill. Mark auf den Besitz der Oberhütten Attien verwendet. Der Oberhütten- Konzern( Oberschl. Eisenindustrie A.-G.), der bereits vor fünf Jahren durch einen 40- Millionen- Kredit des
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nahmequellen
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arbeitenden Bevölkerung
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der Haushalt des Reichs tatsächlich im Gleichgewicht gehalten werden konnte. Im Rechnungsjahr 1931, das am 31. März d. 3. zu Ende ging, betrug das Defizit zmar 449 Millionen. Dem stand aber die Schuldentilgung in Höhe von 420 Millionen gegenüber, so daß faktisch das Defizit nur 29 millionen betrug. Das Reich hat also vom rein finanztechnischen Standpunkt gesehen gut gewirtschaftet und laufende Einnahmen und Ausgaben vollständig im Gleichgewicht gehalten.
Freilich ist dieses günstige Ergebnis zum Teil auf Kosten der Gemeinden erzielt worden. Da die Gemeinden immer stärker mit den Lasten für die Erwerbslosen beladen wurden, ließ sich trotz rigoroser Drosselungsmaßnahmen im Haushalt der Kommunen ein Es kann für das Rechnungsjahr 1930 Defizit nicht vermeiden. auf mehr als 700 Millionen geschäzt werden.
Auch ein solches Defizit muß angesichts der Schwere der Krise als erträglich angesehen werden, und man muß auch feststellen,
Staates gestützt worden war, stand bekanntlich auch bei den Sanie: tungsverhandlungen, die fich bis in die jüngste Zeit ausgedehnt haben, im Mittelpunkt der Debatte. Wie es im Geschäftsbericht heißt, muß Oberbedarf einer Zusammenlegung des haben, im Mittelpunkt der Debatte. Attienkapitals der Gleimiger Oberhütten 2.-G. von 30 auf 4 Mill. Mark zustimmen. Größere Verluste sind Oberbedarf ferner aus seinem polnischen Besitz entstanden, da das Kapital der Kattomizer Friedenshütte von 70 auf 25 mill. Zloty und damit der Besizanteil von Oberbedarf von 21 auf 7,5 mill. Zloty zusammen gestrichen wird.
6 Prozent Dividende bei der Maschinenfabrik Fritz Werner U.-G. Die Frig Werner A. G. in Berlin - Marienfelde , Werkzeug und Maschinenfabrik, fann für 1931 trotz aller Absatzschwierigkeiten noch einen überraschend günstigen Abschluß vorlegen. Der Betriebsüberschuß hat sich sogar noch von 1,56 auf 1,60 Millionen Mart erhöht. Aus dem gleichfalls etwas gestiegenen Reingewinn von rund 328 000 Mart, der einer Dividende von 9 Prozent entsprechen würde, werden, wie in den letzten drei Jahren, wieder 6 Prozent Dividende an die Aktionäre gezahlt. Rund 112 000 Mirt vom Reingewinn merden auf neue Jahresrechnung vorgetragen.
Bach, den Geschäftsbericht gelang es dem Unternehmen im legten durch verstärkten Export einen Umfagrückgang zu verhindern, dagegen hat aber die allgemeine Drosselung des Welthandels im Laufe des neuen Jahres größere Umsatzverluste und dementsprechende Betriebseinschränkungen mit sich gebracht.
Englische Metallfirma zusammengebrochen. Eines der angesehenften Metallhäuser in London , die Lewis Lazarus& Son, hat seine Zahlungen eingestellt. Die Verpflichtungen werden auf mindestens 600 000 Pfund, also annähernd 10 Millionen Mart, geschätzt. Die Ursache des Zusammenbruchs dürfte in Fehlspekulationen auf dem Zinn- und Zinkmarkt beruhen. Um eine schwere Erschütterung des englischen Metallmarktes zu ver hindern, ist ein Konsortium gebildet worden, um zunächst die Vorräte des insolventen Unternehmens aufzunehmen.
Lindcar Werke berichten.
Für 1931 ein Verlust, der durch die Reserven gedeckt ist.
Die im Eigentum der freien Gewerkschaften befindliche von 3,67 auf 2,46 Millionen, also entsprechend dem Umsag und der Lindcar Fahrradwerke A.-G. Berlin- Lichtenrade Preissenkung um ein Drittel zurückgegangen. Nach den gegenüber hat jetzt ihren Geschäftsbericht für 1931 veröffentlicht. Die im Fahr dem Vorjahr unveränderten Abschreibungen von rund 97 000 m. radgeschäft ganz besonders kritisch gewordene Situation fonnte im ergibt sich ein Verlust von rund 178000 M., der durch die Zusammenhang mit der Kaufkraftschwächung durch Arbeits offenen Reserven von 161 000 m. zum größten Teil gedeckt ist. Der losigkeit und Lohnabbau selbstverständlich auch die Lindcar- Verlust wird aber zunächst auf das nächste Jahr vorgetragen. Im Werke nicht unberührt lassen. Obwohl die Verkaufspreise bis zu Jahre 1930 betrug der Gewinn noch 129 000 m. 20 Proz. gefentt wurden, ging der Umsatz auch mengenmäßig start zurück. Es wurden 17 000 Fahrräder verkauft gegen 29 000 im Jahre 1930, und der Verlust blieb nur deshalb relativ klein, meil im neuaufgenommenen Nähmaschinen und Erfaßteile verkauf recht beträchtliche neue Umsäge erzielt wurden. Dabei hat es sich bewährt, daß man bei sofortiger Zahlung das Nähmaschinengeschäft ist übrigens fast reines Rassageschäft in der Breisstellung noch mehr entgegenkam. Gegenüber dem Vorjahr wurden im Betrieb und im Verkauf erhebliche Ersparnisse erzielt, wie die Gewinn- und Verlustrechnung erkennen läßt.
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Die im Gegensatz zu privatkapitalistischen Firmen völlig aufgegliederte Gewinn- und Verlustrechnung zeigt einen Rückgang der Material, Lohn-, Fracht- und eigentlichen Betriebskosten von 2,24 auf 1,63 Millionen; Werbekosten, Steuern, Zinsen, Gehälter, Handlungsunkosten und Filialbetriebskosten sind pon 1,22 auf 0,92 Millionen Marf gesenkt. Die Roheinnahmen sind
In der Bilan 3 zeigt sich eine Berringerung der Bankschulden um 0,04 auf 2,61 Millionen und der Lieferantenschulden van 0,45 auf 0,18 Millionen Mark. Die Außenstände sind durch notwendiger meise zu gewährende Stundungen nur von 2,90 auf 2,48 Millionen zurückgegangen; die durch das Nähmaschinenlager jetzt vermehrten Waren- und Materialvorräte sind mit 1,06 gegen 1,17 Millionen im Borjahr niedrig bewertet. Als Gesamtvergütungen an den Borstand werden für das vergangene Jahr 23 640 M. angegeben. Die Gesamtkosten des Aufsichtsrates, der ehrenamtlich tätig ist und nur die baren Auslagen ersetzt erhält, betrugen 834 M. Von einer Bereiche rung der roten Bonzen" durch die Aufsichtsratstätigkeit, von der die Unternehmerpresse so gern spricht, ist also keine Rede.
Das neue Jahr hat relativ günstig begonnen, und nach den zuversichtlichen Berichten der Filialen im Reich ist für 1932 etma der Umsatz von 1931 zu erhoffen, was auch hinsichtlich der Berlufts tilgung gewisse Erwartungen zuläßt.
geführt hat, meil die völlige Funktionsunfähigkeit der Kreditwirtschaft die üblichen Wege der Ueberbrüdung von Haushaltsdefiziten versperrte. Die Regierung Brüning hatte aber die feste Absicht, auch die Lage der Kommunen wesentlich zu erleichtern; ihr Sturz machte das Sanierungswerk unmöglich.
Rechnen wir nach Abzug der Schuldentilgung mit einem Geeiner milliarde Mart, so wäre dieses Ergebnis selbstver samtdefizit in Reich, Ländern und Gemeinden von ständlich unerfreulich genug. Was aber bedeutet es gegenüber der Verschlechterung der Finanzlage in anderen Ländern:
Gegenüber dieser einen Milliarde im ganzen Reich haben die reichen Bereinigten Staaten mit ihren unerschöpflichen Hilfsquellen bereits im Rechnungsjahr 1931 ein Defizit von 3,8 Milliarden Mark im Bundeshaushalt gebucht. In den ersten elf Monaten des Rechnungsjahres 1931 eniffand ein neues Defizit von 11,3 Milliarden Mark!
Irok dieser phantastischen Defizitziffer wiffen
mir nichts davon, daß die amerikanische Regie. ung behauptet, daß die finanziellen Grundlagen der Vereinigten Staaten erschüttert seien.
Oder betrachten wir das reiche Frankreich , das noch dazu erst in den letzten Monaten von der Weltwirtschaftskrise wirklich ernst erfaßt wurde. Bis Anfang 1932 waren die 19 Milliarden Franfen Schahreserve von 1925 bis auf 2 Milliarden zufäglich ausgegeben, nur ein fleiner Teil davon tam auf Schuldenrüdzahlung. Dazu wird aber das Rechnungsjahr 1931, obwohl es nur neun Monate umfaßt, mit einem Defizit von 3% bis 4 Milliarden Franken oder 580 bis 660 Millionen Mark abfchließen, nachdem schon das Rechnungsjahr 1930 mit einem Defizit von 2½ Milliarden Franken beendigt worden war.
Die Behauptung der Regierungserklärung über die Lage der deutschen Staatsfinanzen ist nicht nur im höchsten Maße beunruhigend, sondern im Vergleich mit den ausländischen Staatsfinanzen auch irreführend und in diesem Sinne falsch.
Aber freilich, man fann den Sinn dieser Behauptung nicht verstehen, menn man diese Stelle in der Regierungserklärung nicht zusammenhält mit der anderen berüchtigten Stelle der Regierungserklärung, in der sie allen früheren Regierungen den Vorwurf macht, sie hätten den Staat zu einer Art Wohlfahrts. anstalt gemacht. Hier liegt der Hase im Pfeffer. Der vorgesehene Sozialabbau muß mit der Behauptung begründet werden, die Finanzlage mache ihn notwendig.
Silverbergs Monopol.
Streiflichter aus der Harpen Generalversammlung.
Auf der am Sonnabend abgehaltenen Generalversammlung der Harpener Bergbau A. G. nahm der bekannte Zechenmagnat Dr. Silverberg als Vorsitzender des Aufsichtsrates zu der öffentlichen Kritik gegen die Kapitalfehlleitung in der Rationalisierungsepoche Stellung.
Dr. Silverberg erklärte: Trog der schlechten Absatzverhältnisse ist die Harpener Bergbau A.-G. infolge ihres hohen technischen Standes zur Zeit in der Lage, fleine Ueberschüsse außer den Abschreibungen zu erzielen. Die Rationalisierungspolitik des Ruhrbergbaues und besonders der Harpener Bergbau A.-G. ist richtig gewesen. Man darf nicht übersehen, daß nach dem Kriege der Bergbau nicht intaft gewesen sei und unter großen Opfern die Versäumnisse der Kriegszeit aufgeholt werden mußten. Es war aber ein Verhängnis, daß die Zwangsbewirtschaffung des Bergbaues gefunde Preiserhöhungen verhindert hat, aus deren Ertrag man die Rationalisierung hätte finanzieren können. Wäre die Zwangsbewirtschaftung der Kohle nicht gewesen, so hätte z. B. Harpen überhaupt keine Anleihe nötig gehabt.
jeder Rationalisierungspolitik in ihr Gegenteil ver Was Herr Dr. Silverberg hier erklärt hat, heißt den Sinn fehren. Anstatt die durch Rationalisierungen eingetretene Leistungssteigerungen durch Preissenkungen auszugleichen und damit den volkswirtschaft notwendigen Ausgleich zwischen Produktion und Verbrauch zu schaffen, sieht Herr Silverberg sein wirtschaftliches Ideal in einem privatwirtschaftlichen Kohlen= monopol, das die Rationalisierungskosten durch Preiswucher auf Aufrechterhaltung des mörderischen Preiskampfes auf dem Auss dem Inlandsmarkt auf Kosten der Verbraucher herausholt. Unter landsmarkt wären also den inländischen Kohlenverbrauchern jähr lich Hunderte von Millionen Mark Tribute ,, durch gesunde Preiserhöhungen" auferlegt worden. Wir fönnen nur sagen, daß Herr Silverberg, der stets Wert darauf gelegt hat, sein Ansehen als Wirtschaftsführer zu wahren, sich mit diesen sinnlosen Erklärun gen einen Bärendienst erwiesen hat.
Die JG.- Farbentöchter in USA .
7 Millionen Marf Reingewinn.
Die 1929 gegründete American 3. G. Chemical Corp., in der die amerikanischen Beteiligungen der JG.- Farbenindustrie zusammengefaßt sind, zeigt für das Jahr 1931 eine erhebliche Ver minderung des Rohgewinns von 4,3 auf 3,6 und ebenso des Reingewinns von 2,3 auf 1,7 Millionen Dollar, d. h. von rund 10 auf 7 Millionen Mark. Infolge der Entwertung der Beteiligungen und anderer Wertpapiere waren umfangreiche Abschreibungen notwendig, meshalb man die Reserven angegriffen hat. Bei den jetzt mit 48 Millionen Dollar ausgewiesenen Beteiligungen handelt es sich vor allem um zwei amerikanische Fabrikationsunternehmungen, die General Aniline Works, in denen vor allem Farben und Farbstoffe hergestellt werden, sowie die Agfa Ansco Corporation, die pharmazeutische Erzeugnisse auf den Markt bringt. Die lettere schloß 1931 mit einem Verlust ab.
Kaffee Hag:
Licht ohne Schatten- unschädlicher Genuß.