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Sensation im Arbeiter- Wasserball

Der Bundesmeister FS. Charlottenburg 9: 7 von Weißensee geschlagen!

Im städtischen Freibad Westend gab es gestern bei den Arbeiterwasserball- Serienspielen der A- Klasse eine Ueberraschung, die niemand erwartet hatte. Dem Volkssport Weißensee, der 1926 und 1928 die Bundesmeisterschaft gewann, gelang es, dem derzeitigen Bundesmeister, den Freien Schwimmern Charlottenburg , nach vier Jahren die erste Niederlage in Deutschland beizubringen.

Weißensee trat in neuer Aufstellung an, die sich gut bewährte. Charlottenburg hatte in der Berteidigung Ersatz eingestellt, der ganz hervorragend war.

Bei nur 16 Grad Wassertemperatur wirst Weißensee an. Der Anwurf wird von Charlottenburgs Hintermannschaft abgefangen. Der Ball kommt zum Verbindungsmann, der gut nach vorn fommt, den Ball zum rechten Stürmer weiterleitet; dieser sendet unhaltbar eip. Weißensee tommt nun auf, ohne jedoch erfolgreich zu sein. Fine gute Borlage der Charlottenburger Verteidigung mitzt der Mittelstürmer zum zweiten Tor aus. Der Wall geht hin und her, bis Weißensees Mittelstürmer durchbricht und ein Tor aufholt. Doch Charlottenburgs Ersatzmann, der rechte Verteidiger, stellt nach Durchbruch den alten Torvorsprung wieder her: 3: 1 für Char­ lottenburg . Nach geschickter Täuschung durch den Weißenfeer Mittel­Stürmer, der das zweite Tor erzielt, werden der linke Verteidiger Charlottenburgs und der rechte Stürmer Weißenfees hinausgestellt. Hiernach kann Weißensees linker Stürmer gleichziehen. Kurz vor Halbzeit, nachdem die Mannschaften wieder vollständig sind, geht Charlottenburg wieder mit 4: 3 Toren in Führung.

Die zweite Hälfte übertraf die erste noch an Spannung. Chare lottenburg wirft an und kann durch seinen schnellen rechten Ver-| teidiger mit einem weiteren Tor in Front gehen( 5: 3). Weißensee gibt sich aber nicht geschlagen, zweimal fann der Weittelstürmer

Arbeitersport am Funkturm

Die Frauen hatten das Wort Unter dem Motto Tag der werftätigen Frau" zeigten gestern 400 Arbeitersportlerinnen im Ausstellungsgelände am Funkturm guten Sport. Wieder war, wie es die Arbeitersportier bei diesen Borführungen bereits gewohnt sind, ungünstiges Wetter. Rechtzeitig fündigte man daher in allen Räumen die Beranstaltung für die große Halle an, die für diese Fälle reserviert ist. Bor gut

besuchtem Hause führten die Arbeitersportlerinnen dann ein ab­wechslungsreiches Programm vor.

Zunächst marschierte alles zu unvorbereiteter Gymnastik auf, um zu zeigen, daß es auch weniger Geübten nicht schwerfallen fann, mitzumachen. Nach einigen furzen Stafettentäufen warteten die Schönebergerinnen mit einer gymnastischen Sondervorführung auf und ernteten reichen Beifall. Zwei ausgezeichnete Barrenriegen zeugten von dem Borhandensein tüchtiger Runstturnerinnen. Sehr gut wirkten in der Folge die von 300 Mädchen ausgeführten Fest­übungen zum Luckenwalder Kreisfest. Nun gab es die beliebte, auch auf die Zuschauer belebend wirkende heitere Gymnastik. Diese zwang­lose, muntere Uebungsweise ist eine vorzügliche und dabei wenig mertbare Ausgleichsarbeit der berufstätigen Frauen. Lauf, Gang, Sprung, Kraft, Gelentigkeit und Gewandtheit, all diese lebensnot­wendigen Eigenschaften werden bei heiterer Gymnastik unbewußt herbeigeführt und gefördert. Im Anschluß sah man noch von Bolks sport- Neukölln eine Einstudierung. Dann beschlossen zwei Tänze den gut aufgezogenen Abend. Der Arbeitersportgruß Frei Heil" schalte

zum Abschied durch den weiten Raum.

Eine in der Ausstellung zur Zeit gastierende Rhönrad gruppe zeigte gestern ebenfalls wahrhaft virtuose Fertigkeit auf

Rhönrädern.

Von den Arbeiterboxern

Wer wird Bundesmeister?

tung ohne die Arbeiter- Samariter. Die Aufrechterhaltung der Ar­beiter- Samariter- Kolonnen und ihrer Einrichtungen bedingen außer­ordentliche Geldmittel, die infolge der großen Erwerbslosigkeit durch die Mitglieder selbst nicht mehr aufgebracht werden fönnen. Be­hördliche Unterstützungen erhält der Arbeiter- Samariter- Bund kaum, im Gegensatz zu anderen Organisationen. Deshalb ist es Pflicht, den Arbeiter- Samariter- Bund durch Kauf seiner Lotterielose zu unter­stützen. Der Preis ist 1 Mart. Dazu wird ein kleines Buch Der fleine Samariter" gegeben als Nachschlagewerk für jeden Laien bei Unglücksfällen, so daß jeder Loskäufer für seine Mart sofort einen Gegenwert erhält.

Bundestreue Vereine teilen mit:

FIGB., Balburfahrt. Die Meldungen der Rinderleiter über die Teilnahme find fofort an die Geschäftsstelle au richten. Die Teilnahme von Erwachsenen ( fechstägige Ferienfahrt vom 4. bis 9. Juli) ist noch möglich. Meldungen ebenfalls fofort an Sichtenberger Str. 3, Telephon: E 3 Rönigstadt 3656.

erfolgreich sein und den Gleichstand mit 5: 5 erreichen. Charlotten­ burg ist dann mehr im Vorteil, doch kann Weißensees Verteidigung den Charlottenburger Sturm oft mit Glück halten. Es kommt eine weite Borlage vors Charlottenburger Tor, Weißensees Mittelstürmer geht ihr nach und die 6: 5- Führung ist geschafft. Charlottenburgs Anwurf wird abgefangen, der Ball kommt zum rechten Weißenseer Stürmer, der auf der Mittellinie frei steht. Ein gut gezielter Wurf und das Torverhältnis steht 7: 5 für Weißenfee. Die Char­lottenburger erkennen die Gefahr, rücken mächtig auf und werden start überlegen, wobei ihre größere Schnelligkeit den Ausschlag gibt. Weißensees Verteidigung wird auf eine harte Probe gestellt, fann jedoch nicht verhindern, daß Charlottenburg auf 7: 7 herantommt. Noch sind eineinhalb Minuten zu spielen, und Weißensee gibt sein Letztes her. Der Anwurf geht zum Verbindungs­mann, ein hoher Wurf erreicht den rechten Stürmer Weißensees, der, bevor Charlottenburgs Verteidigung eingreifen kann, mit schönem Weitwurf wieder mit 8: 7 Toren in Führung gehen kann. Charlottenburgs Endspurt bringt nichts mehr ein, da Weißensees teilungsblatt des 1. Kreifes zu beachten. Meldeschluß 22. Juni bei Hermann Torwart und Berteidiger aufmerksam abwehren. Als Charlotten­burgs rechter Verteidiger nochmals durchkommt, rechnet alles mit dem Ausgleich, doch der scharfe Wurf wird eine Beute des Weißenseer Torwächters. Der Ball kommt zum freien Weißenseer Mittelstürmer, der den Ball an den linken Stürmer weiterleitet, der dann zum 9: 7 für Weißensee einsendet. Charlottenburg geht nochmals 9: 7 für Weißensee einsendet. Charlottenburg geht nochmals vor, doch gleich darauf ertönt der Schlußpfiff, Weißensee einen schönen Sieg über den Bundesmeister einbringend.

Ein schönes wechselvolles Spiel, das etwas unter der niedrigen Wassertemperatur litt. Die Charlottenburger werden aber, des sind wir gewiß, ihre führende Stellung im Wasserballspiel des Arbeiter­Turn- und Sportbundes zu sichern wissen.

vorliegenden Fall arbeitete die Berficherung mit dem Einwand, daß das Boot zu hoch versichert wäre, obmohl die Versiche rungsbeamten fachgemäße Schägungen vorgenommen hatten und beim Abschluß der Versicherung das Boot mit 10 000 m. bewerteten. Daß ein solches Boot, wie ich es befaß( uns ist das Boot sehr gut bekannt! Red.), nicht um 4000 M. zu haben ist, würde jeder Laie bestätigen können. Jeder Kaufmann, so schreibt unser Gewährsmann, ist an seine Verträge gebunden und für sein Personal verantwortlich, schädigte hat bisher an Gerichts- und Anwaltskosten etwa 2000 m. nur die Versicherungsgesellschaften haben das nicht nötig. Der Ge­aufgewendet. Selbst wenn er in der Berufungsinstanz recht be­tommen sollte, so hat er immerhin einen Verlust an der ursprünglich festgesetzten Versicherungssumme zu verzeichnen, der auf die Ge­schäftsfniffe der Versicherungsgesellschaften zurückzuführen ist. Wer aber wie viele Laubenfiger für ihren Garten sein ganzes Leben lang für ein Motorboot gespart und gearbeitet hat und schließ lich die Prozeßkosten nicht bezahlen kann, der ist eben mit dem ausgebrannten und vernichteten Boot sein Vermögen los.

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Bei den Rettungsschwimmern

Selbstlose Arbeit im Dienste des Volkes Von der Wirksamkeit der Rettungsschwimmer des Arbeiter­Turn- und Sportbundes erhalten wir dieses Stimmungsbild: Trog der frühen Morgenstunde herrscht drückende Schwüle. Sie zwingt das fühlende Naß der Bäder aufzusuchen. Auf dem Wege dorthin begegnen wir einem kleinen Trupp von Menschen, von benen zwei eine mit verschiedenen Gegenständen beladene Trag bahre befördern. Zwei andere tragen einen Kasten. Neugierig, wie wir sind, folgen mir und kommen schließlich zu einem der am stärksten besuchten Badepläge. Hier nehmen die vier ein langes Seil von der Tragbahre und sperren mit ihm unter Zuhilfenahme von vier fleinen Pfählen einen etwas erhöht liegenden Platz von einigen Quadratmetern ab. In diesem abgesperrten Raum errichten sie ein Zelt, tragen verschiedene Gegenstände hinein und machen sich dann worden, zeigen unseren Pressevertreterausweis und die Leute sind so freundlich, uns das Innere des Zeltes sowie das Wesen des Arbeiter Wafferrettungsdienstes( ABRD.) bereit milligst zu erklären.

Der Arbeiter Athletenbund stellt seine Kreisaußerhalb des Zeltes zu schaffen. Wir sind noch neugieriger ge­meistermannschaften im Bogen bor. Meister ist im 1. Kreis( Schlesien ) Elche Liegnig, 2. Kreis( Ober- und Niederlaufig) Hansa Weißwasser, 3. Kreis( Pommern ) Arbeiter- Borklub Stettin 1927, 3a- Kreis( Ostpreußen ) Konkordia Tilsit, 4. Kreis( Berlin­Brandenburg) Sportvgg. Lichtenberg Friedrichs= felde, 6. Kreis( Freistaat Sachsen ) Rollon Niederfedlik, 7. Kreis ( Thüringen ) Borwärts Gera, 8. Kreis( Anhalt ) Gut Kraft Bernburg , 9. Kreis( Nordmart) Nordische Eiche Flensburg , 10. Kreis Sparta Hannover , 11. Kreis( Lippe - Kassel ) Vorwärts Bielefeld, 12. Streis ( Rheinland- Westfalen ) Sportv. Barmen, 13. Kreis( Rheinpfalz) Athletentlub Speyer, 15. Kreis( Norbbayern) Sportklub Fürth, 15a. Kreis( Südbayern) Augsburg- West, 16. Kreis( Württemberg ) Kraft sportklub Heidenheim, 18. Kreis( Oldenburg - Friesland ) Lehe Ol Bremerhaven.

In zähen Kämpfen der Kreismeister wurden die Landes verbandsmeister ermittelt. Norddeutscher Meister wurde Sparta Hannover , Süddeutscher Meister Sportklub Fürth, Mittel­deutscher Meister Vorwärts Gera, Meister von Ostdeutschland Hansa Weißwasser und Westdeutscher Meister Speyer . Am 10. Juni be: ginnen die Schlußkämpfe der Landesverbandsmeister um die Bundesmeisterschaft. Es stehen sich an diesem Tag gegen über Sparta Hannover und Fürth und am 19. Juni Weißwasser gegen Gera . Spener hat das Freilos gezogen und braucht erst gegen den Sieger vom 10. Juni zu kämpfen.

,, Das ausgebrannte Motorboot"

Ein neuer Beitrag zu dem Thema Daß die in unserem Artikel ,, Das ausgebrannte Motorboot" im ,, Abend" vom vergangenen Sonnabend dargestellten Borkommnisse ,, Abend" vom vergangenen Sonnabend dargestellten Borkommniffe feine Einzelerscheinung sind, beweist uns die Zuschrift eines partei genössischen Motorbootsbefizers, den ebenfalls das Unglück traf, daß sein Motorboot ausbrannte. Der Genosse schreibt uns:

Mein Motor- Kajütboot, 12 × 3 Meter groß, brannte in der Nacht vom 11. zum 12. Oktober v. J. gegen 2 Uhr vollständig aus. Die Ursache war nicht zu ermitteln, offenbar haben Diebe das Feuer angelegt. Das Boot war von mir im Jahre 1927 mit 10000 M. versichert. Als Ersatz für den mir entstandenen Schaden wollte mir die Versicherung 4000 m. abzüglich 100 M. für fogenannte Sachverständigenurteile geben. Ich fonnte mich damit nicht einver­standen erklären, da ich ja für die 10 000 M. Versicherungssumme die ganzen Jahre über die volle Prämie bezahlt hatte. Die Gesell­schaft war zu einer Mehrleistung nicht zu bewegen, so daß ich die Klage einreichte. Die Gesellschaft wurde zur Zahlung von 7000 m. verurteilt, die Kosten gegeneinander aufgewogen. Gegen das Urteil legte die Bersicherungsgesellschaft und dann auch ich Berufung ein, so daß die Sache gegenwärtig beim Kammergericht schwebt. Auch im

ASKO- Brig. Freitag, 10. Juni, 18 Uhr, Männer und Frauen Sportplag Treseburger Üfer. Sonnabend, 11. Juni, Mädchen nachmittags besondere Uebungsstunde.( Näheres heute abend in der Turnhalle.) Montag, 13. Juni, 19 Uhr, Männer Turnhalle. Teilnehmerliste zur Behntage Ferienfahrt" für Mädchenabteilung liegt heute aus.

Altersturner u. Altersriegen, 1. Kreis. Die Ausschreibung zu den Schwimm­wettkämpfen am Sonnabend, dem 2. Juli, beim Gegeltlub Fraternitas in Wendenschloß sind im Berlin - Brandenburger Arbeitersport" und im Mit­Stanislaus, Hohenschönhausen, Berliner Str. 72a. Meldungen zum Kreisfest in Luckenwalde nicht vergessen! Am 2. Juli Ausgabe der Teilnehmerkarten für die Bundes- Altersriegenfahrt.

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Touristenverein Die Naturfreunde". Freitag, 10. Juni. Photoarbeits­gemeinschaft Neukölln: Bergstr. 29. Photoarbeitsgemeinschaft Often: Frank. Faltbootabteilung: Johannis. furter Allee 307. Aufnahmen in Gegenlicht. straße 15. Diskussion: Paddeln, Gegeln, Rentern. Südost: Manteuffel. straße 7. Geologisches( Fortsetzung). Lichtbilder( P. Schulz). Charlotten Briz: Chauffeeftr. 48 burg: Spreefir. 30. Vögel der Mark Brandenburg. ( Rathaus). Singeabend. Geschäftliches. Treptow : Elsenstr. 3( am Bahnhof Treptow ). Folgen des Kreuger- Zusammenbruchs. Photoarbeitsgemeinschaft Franke: Johannisstr. 15, Dunkeltammer. Brenzlauer Berg: Jeden Freitag 11 Mon­ab 18 Uhr Sportplag 5, Gaudystraße( gegenüber der Planschwiese). tag, 13. Juni. Malgemeinschaft: Manteuffelstr. 7. Photostammgruppe: Jo­hannisstr. 10. Die Gaslichttopie. Humboldthain, Spielgemeinschaft: Goten­

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burger Straße, Rote Schule. Fahrten Sonnabend, 11. Juni. Norden: 11. und 12. Juni. Bernau , Uezdorf, Bogensee. Abfahrt Gesundbrunnen . Führer: Brente.

Das neile Buch

Fafchifierung des Staatsrechts

Immer deutlicher macht sich in der deutschen Intelligenz ein

Faschisterungsprozeß bemerkbar, den wir aufmerksam verfolgen müssen. Wenn sich diese Faschifierung auch ganz erheblich von der nationalsozialistischen Massenströmung unterscheidet, so sind doch ge­wisse grundlegende Gemeinsamteiten unverkennbar. Heinz D. Ziegler versucht in seiner Schrift: Autoritärer ober totaler Staat"( Verlag J. C. B. Mohr, Tübingen ) die Staats­gestaltung des 20. Jahrhunderts zu entwickeln. Dabei ist für ihn Parlamentarismus und Liberalismus ohne weiteres identisch und

insofern erst gar nicht zu erörtern, da es sich hier um endgültig er­ledigte Angelegenheiten handele! Unter autoritärem Staat versteht Biegler einen Staat, der sich allein zur Personalität, Unabhängig­feit, Autorität und Eigenverantwortung der Regierung bekennt und jeden plebiszitären Mechanismus" ablehnt. Nur eine Regierung, die ohne Rücksichtnahme auf die Maffenpsychose ihre Herrschaft ausübt, tönne gegen die lauten Forderungen des Tages die dauern­den Interessen der Nation wahrnehmen. Nur eine solche Regierung, meint Ziegler, würde die bestehenden sozialen Ungleichheiten frucht­bar ausgleichen tönnen. Der italienische Faschismus wird als Vor­bild in Anspruch genommen. Hier sei an Stelle der Bolkssouveräni­tät, die heute keine staatliche Einheit mehr garantieren könne, der Staat als Herrschaftsstaat getreten. Eine besonders qualifizierte Minorität trete an die Stelle des allgemeinen Staatsbürgers! Die Korporativ- Verfassung des italienischen Faschismus sieht Ziegler dann konsequent als Versuch einer verfassungsrechtlichen Neuord­nung des Verhältnisses von Staat und Wirtschaft an. Welche Ga­rantie ist gegeben, so wäre doch zu fragen, daß diese qualifizierte Elite" wirklich ausschließlich die Interessen der Nation wahrnimmt? An dieser Frage erweisen sich Zieglers Darlegungen als intellef­tuelle, mirklichkeitsfremde Illusionen.

Im gleichen Verlag veröffentlicht Otto Roelfreuter eine Schrift: Der nationale Rechtsstaat. 3um Wandel der deutschen Staatsidee." Niemand kann heute den Wandel der deut­ schen Staatsidee bestreiten. Die liberalistischen Tendenzen der Wei­ marer Verfassung sind zurückgedrängt, die Stellung des Reichs präsidenten ist gestärkt worden, ein Prozeß, der allerdings ohne Menderung der Weimarer Verfassung möglich gewesen ist. Insofern ist es der Weimarer Berfassung und namentlich den fie tragenden Parteien gelungen, die innerpolitische Einheit zu bewahren". Prof. Koelreuter stellt doch die Tatsachen ein wenig auf den Kopf, menn er behauptet, daß die Väter der Weimarer Berfassung die Garan tien der politischen Einheit schon vorfanden. Immerhin bekennt sich der Verfasser in dieser Schrift als Anhänger des Rechtsstaats. Ein tüchtiges und innerlich unabhängiges Berufsbeamtentum" wird als der befte Repräsentant für den Rechtswert im Staate angesehen. Man kann gerade nicht behaupten, daß die Entwicklung der legten Jahre Koellreuters These absoluten Wahrheitsanspruch verliehen

M.

Im Zelt finden wir einen gut ausgerüfteten Verbandskasten, Deden, eine Anzahl Leinen, mehrere Frottiertücher und Isolier­flaschen mit heißem Kaffee, der nur für Berettete bestimmt ist. Vor dem Zelt steht die benutzungsbereite Tragbahre. Auf einem am 3elteingang befindlichen Schilde finden wir ein Verzeichnis der nächsten Telephonanschlüsse, Telephonnummern und Adressen von verschiedenen Aerzten sowie die Telephonnummern der Polizei und der Feuerwehr( Krankentransportwagen). Was wir aber bis jetzt noch nicht sahen, ist ein etwas seitwärts stehender Mast, der, wie uns der Wacheführer mitteilt, zum Herbeirufen von Verstärkung durch Flaggensignale dient. Weiter zeigt uns der Wacheführer zwei verschiedene Meldeformulare. Eines dient zur Niederschrift über hat. Unfälle der verschiedensten Art, während das andere nur nach voll 30gener Lebensrettung ausgefüllt werden darf. Vermittels dieser Formulare läßt sich die geleistete Arbeit der AWRD.- Mannschaften sehr genau nachprüfen. Ein Gefühl großer Dankbarkeit und An­erkennung überkommt einen, menn man erfährt, daß von den Rettungsschwimmern des Arbeiter- Turn- und Sportbundes in den letzten vier Jahren 3438 Lebensrettungsversuche unter­nommen und dadurch 3218 Menschenleben erhalten wurden. In 14 882 Fällen wurde erste Hilfeleistung bei allgemeinen Unfällen gewährleistet. Die Rettungsmannschaften waren insgesamt 434 801 Stunden auf Wache. Die Anzahl der Rettungswachen des AWRD. betrug im vergangenen Jahre 240. Diese Zahlen sind ein dankenswerter Beweis für den unschäzbaren Schutz, den die bade­luftige Bevölkerung durch den AWRD. erhält. Die Rettungswachen helfen nicht nur in Not, sie helfen auch Unfälle vermeiden. Durch Warnungs- und Mahnungstafeln sowie in persönlicher Aufklärungs­arbeit wird den Badeluftigen das Verhalten im Wasser und an Land zum Schutz vor Unfällen und Ertrinken erläutert.

Formulare läßt fich die geleiftete Arbeit der AWRD.- Mannschaften Rundfunk am Abend

Wir können unseren Lesern nur empfehlen, beim Besuch der Bäder den Anweisungen der Rettungsschwimmer Folge zu leiften. Dadurch dient sich jeder selbst und den anderen und hilft den Rettungsmannschaften ihre schwere und verantwortungsvolle Arbeit

erleichtern.

Arbeiter- Samariter- Geldlotterie

Der Arbeiter Samariter- Bund spielt zur Zeit eine Geldlotterie, deren Ziehung unwiderruflich am 25. und 27. Juni stattfindet. Die Arbeiter- Samariter sind allen durch ihre uneigennützige, stets hilfsbereite Tätigkeit hinreichend bekannt. Die Arbeiter- Samariter- Rolonnen sind für die gesamte Arbeiterschaft zu einer unbedingten Notwendigkeit geworden, es gibt wohl keine Sportveranstaltung, Demonstration oder sonstige große Veranstal

Donnerstag, den 9. Juni

18.30

Berlin : 16.05 Friedrich von Gentz ( Dr. V. Goll). 16.30 Cellomusik. 16.50 Koloraturarien. 17.05 Ungarische Rapsodien. 17.30 Was unterscheidet das Tier von der Pflanze?( Dr. F. Geßner). 17.50 Die berufsständische Idee in der praktischen Sozial- und Gewerkschaftspolitik( K. Hahn). 18.15 Zehn Minuten Funkhilfe( Dr. E. Nesper). S. Mauermann: Eigene Prosa. 18.55 Die Funkstunde teilt mit... 19.00 Zum 70. Geburtstag von Wilhelm Meyer­Förster( Dr. H. M. Elster). 19.10 Mitteilungen des Arbeits­amtes. 19.15 Unterhaltungsmusik. 20.30 Schallplattenrück­blick. 21.00 Tagesnachrichten. 21.10 Orchesterkonzert. 22.15 Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. Berliner Operetten­

musik.

Königswusterhausen : 16.00 Pädagogischer Funk ( Dir. Dr. Andreesen). 17.30 Reste germanischer Kultur in Siebenbürgen ( Prof. Phleps). 18.00 Der Naturalismus in der Dichtung des 19. Jahrhunderts( Dr. R. Pechel). 18.30 Spanisch für Fortgeschrittene( Gertrud v. Eyseren und Dr. F. Armesto). 18.55 Wetterbericht. 19.00 Karl v. Linde, der 90jährige Alt­meister der deutschen Kälteindustrie( Dr. Hassler). 19.20 Stunde des Landwirts( Bes. von Colmar ). 19.35 Lenin und die geistigen Grundlagen des Bolschewismus( Professor Dr. R. Saitschick). 20.00 Führerin Verführerin Musik ( Dr. W. Hoffmann- Harnisch). 20.25 Aus München : Achtes bayerisches Tonkünstlerfest. 21.10 Aus Königsberg : Urwald" ( Hörspiel). 22.10 Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. 22.30 Aus Königsberg : Alte deutsche Tänze. Sonst: Berliner Programm.

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