Die Blutnacht am Fischerfiets. Laienspieltrupps im Wahlkampf
Borbereitete Straßenfchlacht.- Rachefeldzug
Die folgenschwere Schießerei am Fischerties in Ali- Berlin hat, wie bereits im Morgenblatt berichtet, drei Schwerver= legte gefordert. Die von Hakenkreuzlern Niedergeschossenen sind sämtlich kommunisten und einer der Versetzten, ber 22 Jahre alte Arbeiter Ernst Prüfer, der einen Lungenſted schuß, einen Oberarmsteckschuß und einen Unterschenkelstedtschuß er litten hat, ringt im Bethanienfrankenhaus mit dem Tode. Es besteht leider keine Aussicht, den Mann am Leben zu erhalten. Die beiden anderen Schwerverlegten sind der 36jährige Arbeiter Artur Pannier aus der Petristraße und ein 14jähriger Helmut Sel= ten, der zur kommunistischen Jugend gehört.
Wie die Feststellungen der Politischen Polizei ergeben haben, tamen die Nationalsozialisten, die an und für sich zum großen Teil in der Gegend gar nichts zu suchen haben, von der U- Bahnstation Inselbrücke und liefen in geschlossener Formation zur Fischerstraße. Die Hakenkreuzler behaupten nun, daß aus den Häujern, aus dem Lokal Hoppe und aus dem„ Nußbaum" auf sie geschossen worden sei. Seltsam, daß von den Braunhemden niemand getroffen worden ist. Hinzu kommt, daß bei einer genauen Durch suchung der Gebäude nicht eine Schußmaffe gefunden wurde. Nach der Darstellung der Kommunisten sind sie von den Nazis regelrecht überfallen worden. Der Polizei ist es noch gestern nacht gelungen, 26 Nazis und 15 Kommunisten, die an der Schießerei beteiligt waren, festzustellen. Kriminalkommissar Dr. Meyer hat die Bernehmung zahlreicher Zeugen eingeleitet. Ein abschließendes Ergebnis fann zur Zeit noch nicht mitgeteilt werden. Leider konnten auch die Verletzten bisher noch nicht verhört werden, da es ihr Zu
stand nicht erlaubt.
In Moabit ist seit der vergangenen Nacht wieder völlige Ruhe eingetreten. Einige Straßen, so die Rostocker, Ber= lichingen- und Wittstoder Straße hatte die Polizei mährend der Nachtſtunden abgesperrt und durch starke Posten gesichert. Die Kommunisten haben offenbar ihre unsinnige Tattif, Fahrdämme zu zerstören, aufgegeben und find in ihren Wohnungen geblieben. Auch in den anderen Stadtvierteln nerlief die Nacht völlig ruhig. Die Polizei war sehr auf dem Bosten und auch der Rückmarsch der SA.- Leute nach der Sportpalastversammlung blieb gleichfalls ohne Zwischenfälle.
Unter Mordverdacht verhaftet. Zwei Wirtschafterinnen durch Veronal vergiftet. Die Berliner Mordinspektion nahm heute früh den 35jährigen Bauunternehmer Bruno Matthe aus Marzahn , Amandlisweg 4, fest, unter dem Verdacht, seine zwei Wirtschafterinnen nacheinander im Laufe dieses Jahres durch Veronal vergiftet zu haben. Am 19. Mai wurde in Matthes Wohnung seine erste Wirtschafterin mit schweren Veronalvergiftungs erscheinungen aufgefunden und ins Krankenhaus übergeführt, wo sie bald darauf verstorben ist. Matthe engagierte bald darauf eine zweite Wirtschafterin, Charlotte Plauk. Gestern nachmittag wurde auch sie mit einer schweren Veronalvergiftung ins Krankenhans eingeliefert, worauf heute früh die Mordkommission zur Festnahme Matthes schritt.
Die Krüppel flagen.
Diese Notverordnung hat uns dem Elend ausgeliefert. Der Reichsbund der Körperbehinderten veran ftaltete im Belvedere ", Holzmarktstraße, eine außerordentlich start besuchte Protest fundgebung gegen die Notverordnung vom 14. Juni. Von allen Seiten famen fie, Blinde, Verkrüppelte, in Selbstfahrern und auf Tragbahren, viele begleitet von ihren Angehörigen oder von Mitgliedern der Arbeitersamariter, die sich wieder felbstlos und aufopferungsvoll in den Dienst der guten Sache gestellt hatten.
Der Bundesvorsitzende Malikowsky, selbst ein schwer Körperbehinderter, sprach zu seinen Leidensgenossen und gab der Empörung und Erregung aller über die ungeheuerlichen Bestimmungen der letzten Notverordnung beredten Ausdrud. Diese Notverordnung hat uns noch mehr in Not und Elend gestoßen. Im Grunde bleibt nichts anderes übrig als die Armenfürsorge, die mir längst schon überwunden glaubten. Der Wegfall der Umsatzsteuergrenze ist eine neue schwere Laft für viele non uns. Denn manche versuchen durch einen fleinen Handel ihre färgliche Eristenz etwas zu verbessern. Die Regierung jagt, es soll feinen Wohlfahrtsstaat mehr geben. Aber wir haben auch bisher schon wenig davon gemerkt. Nimmt man uns aber auch das Wenige, das uns bisher gewährt wurde, dann werden sich die Fälle häufen, daß Körperbehinderte den Freitod wählen, um diesem Leben zu entgehen. Aber noch haben wir das Recht, mit unserer Stimme als Staatsbürger auf unser Geschick einzuwirken. Und wir dürfen unsere Stimme bei dieser Wahl nur einer Partei geben, die für uns arbeitet und uns auch für die Zukunft unfere Statsbürgerrechte wahrt." Der Vorsigende des Zentralverbandes der Arbeitsinvaliden, Stadtverordneter Genosse Rothe, rief die Körperbehinderten zu gemeinsamem Kampfe auf. Es geht heute um Wohl und Wehe der Arbeiterklasse. Den Kampf gegen die fozialreaktionäre Reichsregierung müssen die Körperbehinderten an der Seite des Proletariats führen." Als Bertreter der sozialdemofratischen Stadtverordnetenfraktion sicherte er den Körperbehinderten zu, daß ihre gerechten Forderungen stets die Unterstügung der sozialdemokratischen Fraktion fin
den werden.
Nach längerer Diskussion, in der eine ganze Anzahl Körperbehinderte zu Worte kamen und ihre Lage schilderten, wurde eine Entschließung im Sinne des Referats gefaßt, die nachdrücklich auf die Auswirkungen der Notverordnung hinweist und schärfsten Protest gegen diese Verordnung erhebt, die alle Lebensmöglichkeiten der Körperbehinderten zunichte macht.
Das bulgarische Sondergericht zum Schutze des Staates hat 12 Kommunisten, darunter zmei junge Mädchen, zu insgesamt 170 Jahren Zuchthaus, 283 Jahren berkennung der bürgerlichen Rechte und drei Millionen Lema Geldstrafe verurteilt. Die Verhandlung wurde in Abwesen heit der Angeklagten durchgeführt, die bei Prozeßbeginn wegen Protestes gegen ihre Mißhandlung im Gefängnis samt ihren Verteidigern entfernt worden waren.
Der Haager Schiedsgerichtshof hat den litauischen Einwand abgewigjen, daß er für die Memelflage der Garantiemächte nicht zuständig wäre.
Bon Hans Bauer
Bisher waren es vorwiegend die Kommunisten, die dem Laien spiel, als eines politischen Propagandamittel, starke Aufmerksamkeit zuwandten. Auf sozialdemokratischer Seite war in der Vergangen heit diese Form der Agitation einigermaßen vernachlässigt: neuer dings schießen aber allerorten die parteigenössischen Laienspieltrupps aus dem Boden und im bevorstehenden Reichstagswahlkampf wird das zu spüren sein.
Ein möglicher sozialer Einwand sei nur flüchtig erwähnt: es gibt in der Bewegung einige Berufsschauspielertrupps, die ihr können der Partei zur Verfügung stellen und von Zeit zu Zeit herangezogen werden. Es läßt sich vorstellen, daß auf dieser Seite die naturgemäß viel billigeren, vielfach überhaupt unentgeltlichen Laienspieler als unliebsame Konkurrenz empfunden werden. Aber dem wäre entgegenzuhalten, daß Parteiarbeit, auch wenn sie nicht in allen Fällen völlig gratis geliefert werden kann, eben doch eine Sache für sich ist, die sich unmöglich lediglich vom sozialen Gesichtswinkel aus betrachten läßt. Im übrigen ist es nicht die Aufgabe der Laienspieltrupps, die Berufsschauspieler zu ersetzen oder innerhalb der Parteipropaganda zu verdrängen. Amateur und Professional: beides ist nebeneinander zu denken.
Das Laienspiel wird sich freilich über die Art seiner Funktion flar werden müssen. Was nicht geht, ist dies: ein für Berufsschau spieler zugeschnittenes Programm nun einfach zu übernehmen und es mit unzulänglichen darstellerischen Mitteln abzumideln. Bor einiger Zeit sah ich ein von jugendlichen Genossen gedichtetes und vorgeführtes Stück, das einige Repräsentanten der Harzburger Front wie Hitler , Hugenberg , Seldte, am Konferenztisch zeigte und sie sich schließlich in die Haare geraten ließ. Ein Musterbeispiel dafür, wie eine Erzungeschicklichkeit, allgemein bekannte Persönlichkeiten veres nicht gemacht werden darf! Zunächst einmal ist es für Dilettanten förpern zu wollen. Schon das reguläre Theater hat eine harte Nuß Die Illusion der Wirklichkeit ist allzu schwer herzustellen. Aber mas zu Inaden, wenn es geschichtliche Personen auf die Bretter bringt. ist nun gar mit einem Hitler anzufangen, der in Tonfall und Maste dem Original nur aufs allerennferntefte ähnelt! Es ist gar nicht zu permeiden, daß bei dem Bublikum, vor dem Hitler ironisiert werden soll, sich troß allen besten Willens zum Mitgehen unterbewußt ein Ausbäumen gegen die Zumutung geltend macht, den Schein für die Wirklichkeit zu nehmen und daß unter diesem Abwehrgefühl auch die Sympathie für die Beweisführung des Stückes leidet. Zum andern entspricht es überhaupt nicht dem Wesen und Sinn des Laienspiels, Theaterwirkungen erzielen zu wollen. Es kommen Peinlichkeiten und Unzulänglichkeiten dabei heraus. Aufgabe des Künstlers ist es,
„ Täten die Proletarier nicht flüger, heute die Nazihochburg zu meiden?" Im Gegenteil. Hingehen! Wo Pg. Klagges residiert, sind nicht nur braune Mannenda steht auch Proletariat. Auf vorgeschobenem Posten.
Acht Volkschöre 700 Sängerinnen und Sänger vereinig ten sich zu einem Massenchor, der für neuzeitliche proletarische Arbeiterchormufit- mirbt. Nach Worten Ernst Preczangs gestaltete Ermin Lendvai ir mollen bau'n", eine festliche Ar beiterhymne, für Gemischten und Sinberchor, die auf Veranlassung des Verbandes Sozialer Baubetriebe zu beffen zehnjährigem Bestehen geschaffen wurde, und Kampflied der Arbeit", Morte von Artur Mellen, für Männerchor. Für beide Chorwerte fezte fich der Gastdirigent, Genoffe Hermann Scher dhen, überzeugt und überzeugend ein. Chöre und Dirigenten haben im letzten Halbjahr gute Vorarbeit geleistet, auf der Scherchen weiterbauen fonnte. Ihm war damit die Möglichkeit gegeben, eins der besten proletarischen Chororchesterwerke, Das Lied vom Arbeits mann" von Alfred Auerbach und Ottmar Gerster , so zu gestalten, daß alle Vorzüge dieser Partitur zu Gehör tamen.
Hermann Scherchen hat über Braunschweig hinaus der ge= samten Arbeiterschaft mit dieser Aufführung einen großen Dienst erwiesen. Genossen aus Bern , Wien , Hamburg , Köln , Hannover , Bremen , Stuttgart , Kassel und Dresden versprachen, noch in diesem Winter, am 9. November, am 1. Mai," Das Lied vom Arbeitsmann" herauszubringen. Zweite und dritte Aufführungen sehen Chemnitz und Krefeld vor. Für die Solopartien waren Solisten gewonnen, die wiederholt unseren Chören zur Verfügung stande.t. Mühelos füllte der zarte, wohlflingende Sopran Condoo Kerbyt s die Riesenhalle, die über eine ausgezeichnete Akustik verfügt. Karl Rehfuß gab dem Arbeitsmann trozzigen Ausdruck. Solisten, Chor und Orchester werden in diesem Wert ausnahmslos unter Spannung gehalten, deren Ausgleich und Stärke Scherchen bestimmte. Ausführende und Zuhörerschaft über 6000 maren gekommen, Tausende, die keinen Platz mehr finden konnten, versammelten sich vor der Halle spendeten wohlverdienten Beifall. Festlicher Abschluß: die Internationale im Satz für Blasorchester von Hermann Scherchen .
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W. H.
sein Ich zu verlieren, in die Rollenfigur fich einzuleben, fremdes Sein zu gestalten. Aufgabe des Laienspielers hingegen ist es feines wegs, Selbstverleugnung zu treiben. Im Gegenteil: er hat sich zu feinem Ich, seinem konzentriertsten Ich, seinem Klassenich zu befennen.
Positiver gesagt:" Während der politische Künstler die feinsten seiner Wirkungen aus der Satire auf den Gegner, der scheinbaren Uebereinstimmung mit ihm schöpft, entspricht der Eigenart des Laien spiels der direkte Gesinnungsausdruck am ehesten. Eine Spur Handwerfliches muß selbstverständlich auf alle Fälle vorhanden sein. Eine Kampfanfage darf nicht gelispelt werden. Aber das( bei dem Laien nun einmal nur unvollkommen vorhandene) Handwerkliche spielt die verhältnismäßig geringste Rolle, wenn der auf den Brettern Stehende unmittelbar die Gefühle des Proletariats, seine Nöte, seine Empörungen, seine Gläubigkeit, seinen Haß zum Ausdruck bringt. Auch durch die ungekonntheit leuchtet dann das Echte hindurch: das eigene Erlebnis, die innere Entflammtheit.
rung, fann und soll der Laienspieltrupp in hohem Maße Berzicht Auf alles eigentlich Theatermäßige, auf Kulissen und Kostümie leisten. Dafür hat er etwas vor dem Berufsspieltrupp voraus: er fann es sich leisten, verschwenderisch mit Menschen umzugehen, während die in dieser Hinsicht bei den Berufsspielern notwendige Sparsamkeit schon manchmal etwas lächerlich wirkt und mehr als vier oder höchstens fünf, in allen möglichen Rollen immer wieder aufs neue herausgestellte Mitglieder nur noch höchst selten in Anspruch genommen werden.
Tertlich ist heute faum allzu viel vorhanden, mas für den besonderen Gebrauch der Laienspieler zugeschnitten wäre. Die von den Berufs= fabarettisten schon etwas zu Tode rezitierten Tucholsky und Kästner fügen sich kaum dem Laienstil ein. Das beste, das existiert, sind einige follettin bearbeitete Chorrezitationen, etwa eine Anprangerung der blutigen Rüftungsinternationale, die unter Verwendung von Blataten durchgeführt wird, auf denen sich statistisches Material befindet oder einige Stempellieder. Die Beratungsstelle für sozia.
liftische Festgestaltung veranstaltet von Zeit 31 Beit Materialausgaben, die manches Brauchbare, aber auch, vornehmlich was die Spielszenen anbelangt, pieles allzu Brimitive enthalten.
Nicht zum Aufgabenbereich des Laienspieltrupps fann es schließ lich gehören, ein abendfüllendes Programm zu absolvieren. Aber bei Straßen- und Hofagitation und als aufquirlendes Ornament bei politischen Referaten tann sich jugendlicher proletarischer Spieltrieb mit Nutzen für die Bewegung bestens entfalten.
mehrere meniger leistungsfähige. Die Flugzeugmotoren find so zu verlässig geworden, daß das Risiko eines Zwischenfalls und Absturzes immer geringer geworden ist."
Der große Erfolg der Volksbühne.
Die letzte Premiere der Volksbühne„ Geld ohne Arbeit" von Colantuoni hat beim Publikum und bei der Presse gleich starken Einbrud gemacht. Die Boss. 3eitung" schrieb:„ Das furiose Durcheinander, das sich in jedem Att neu fompliziert, hat viel Beifall eines gespannten und aufgeregten Publikums gesammelt." 3m„ Berl. Tageblatt" mird festgestellt:„ Das Publi fum aber, aber das Publikum hatte seine Freude dran. Es ging nicht fanft mit seinen Händen um. Es flatschte und flatschte." Einen verdienten Sommererfolg" nennt das 12- Uhr- Blatt" die Aufführung. Das fann man sich nicht nur ansehen, das muß man sich sogar ansehen, wenn man sich sonst so die Berliner Theater. spielpläne anschaut! Bevor Sie also ins Grüne machen" und sich gehen Sie in die Volksbühne", in erholen, oder auch nachher der gestern abend mit mehr Recht geklatscht und gelacht wurde, als manches Mal in der regulären Saison."
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Ausgleichsstelle für das Berliner Mufifleben.
In einer Besprechung, die gestern auf Anregung von Intendant Flesch bei der Berliner Funkstunde stattfand und an der Vertreter des Berliner Musiklebens( fonzertgebende Organisationen, Staatsund städtische Oper) teilnahmen, wurde der Plan einer Ausgleichsstelle im Berliner Musikleben von allen Seiten grundsätzlich begrüßt und der Versuch einer Regelung zur Vermeidung von Kollisionen in Daten und Programmen sofort praktisch in Angriff genommen. Eine Kommission, bestehend aus Professor Georg Schumann , Dr. Hermanns( als Vertreter der fonzertierenden Künstler), Wolff und Sachs( als Vertreter des Verbandes der deutschen Konzertdirektionen und einen Vertreter der Staats- und Städtischen Oper, wird zusammen mit der Berliner Funkstunde einen Kalender aller geplanten wesentlichen Veranstaltungen des kommenden Winters ausarbeiten, an Hand dessen der Ausgleich durchgeführt werden soll.
Das Defizit der Städtischen Oper. Nach dem soeben abgeschlossenen Geschäftsbericht der Städtischen Oper Berlins für 1931, der vom Aufsichtsrat der Stadt genehmigt worden ist, ist ein starker Rückgang der Einnahmen zu verzeichnen. Im Stassenverkauf ist gegenüber dem Borjahr eine Verminderung von 100 618 auf 89 600 Starten eingetreten, was einem Prozentsaz von 10,9 Proz. entsprechen würde. Das Abonnement verminderte sich von 265 405 Karten auf 247 112 Karten. Stonnte im Geschäftsjahr 1930 noch eine Gesamteinnahme aus Eintrittskarten in Höhe von 1946 250 m. erzielt werden, so betrug die Einnahme im letzten Jahr insgesamt nur 1 641 726, aljp 304 524 M. weniger. Die feit Jahren beobachtete Tendenz einer Abwanderung der Theaterbefucher von den teuren zu den billigen Plägen hielt somit auch im letzten Jahre an, obwohl die Preise vom Beginn des Spieljahres 1931 ab für die teuren Pläge im Rassenverkauf und auch im Abonnement gesenkt wurden. An Zuschuß wurde von der Stadt im Jahre 1931 noch 2 230 000 m. gezahlt gegenüber 2 654 000 m. im
Im Schauspielhaus wird Sonntag, 12 Uhr, als zweite StudioAufführung B. Kokoschtas ,, Geh, mach die Tür zu, es sicht" gegeben. Regie: Adam Rudhoff."
Der Ozeanflug eine Alltäglichkeit. Ich bin natürlich stolz, als erste Frau den Atlantik überquert zu haben," erflärte Amelia Earhart nach ihrer Ankunft in Nem Yort den Berichterstattern ,,, und ich bin besonders stolz, als erste eine Leistung vollbracht zu haben, die heute noch als Kraftprobe bewertet, morgen aber schon eine alltägliche Angelegenheit sein wird. Es unterliegt wohl feinem 3weifel mehr, daß das Reisen in der Luft in absehbarer Zeit jeder andern Art des Transports den Rang abgelaufen haben wird. Das Flugzeug wird leistungsfähiger und schneller werden. Es wird auch seine Zuverlässigkeit bei schlechtem Wetter erproben und vor allem auch billiger werden. Troßdem möchte ich wenigstens für die nächste Zeit nicht dem Versuche das Wort reden, eine Stundengeschwindigkeit von 320 Kilometern zu überschreiten. Denn bis wir so weit sind, sind noch recht viele praftische Schwierigkeiten zu beheben. Aber wir werden wahrscheinlich einmal eine Stundengeschwindigkeit von 450 Kilometer und mehr erreichen, und das dürfte gar nicht so lange dauern. Viel wichtiger find aber fürs erste die Verbesserungen an der Maschine selbst. Die Hauptfrage war und ist, wie man das Risiko des Fluges bei schlechtem Wetter ausschaltet. Faktoren wie Nebel und Stürme sind die Im ponderabilien" beim Fliegen. Hinsichtlich des Nebels hat das Flugwesen bereits viel getan. Die anzubringenden Verbesserungen betreffen mehr die Sicherheit. Wir brauchen mehr Landungspläge und darüber hinaus Radiostationen in ausreichender Zahl, um dem Flieger die Orientierung zu erleichtern. Diese Sicherungsmaßnahmen müssen in Abständen an allen regelmäßig beflogenen Linien ge= Die Komödie wird am 1. Juli unter Leitung von Ferry Werner troffen werden. Das Flugzeug der Zukunft braucht nicht not wieder eröffnet. Münchens jüngste Bühne, das Schauspiel der wendigerweise mit mehr als einem Motor ausgerüstet zu sein. Ich Gegenwart, gaftiert mit der Beitsatire Clarence und die glaube, daß ein wirklich leistungsfähiger Motor praktischer ist als unieker von Wolfgang Beket.
Die Ausstellung Goethe und seine Welt" in der Akademie der Künste ist nur noch bis einschließlich 30. Juni geöffnet.
Zeitungen mitgeteilte Nachricht, daß im Bergamon- Museum ein InDer Inschriftensaal des Vergamon- Museums. Die in verschiedenen schriftensaal eröffnet worden sei, entspricht nicht den Tatsachen. Dieser Raum kann erst im Herbst eröffnet werden.
Das Serienkonzert 1932" bringt eine zweite Propaganda- Konzertreihe heute 9.15 Uhr und Sonnabend 8 Uhr unter Mitwirkung von Alice Schäffer- Kuznizky, Frieda Mosheim, Agathe von Tiedemann, Gerrit Bisser, Werner Sywen, Hellmut Baerwald, Hermann Weil im Leon- Saal,
Kurfürstendamm 156.