Streit, Proteststreif, Generalstreif.
Die Parolenschusterei in der AEG.
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Gestern brachte die„ Rote Fahne" die Entschließung einer durch Irreführung eines Teils der Belegschaft der AEG. Hennigs= dorf arrangierten Betriebsversammlung mit dem schlichten Satz: ,, Bei Inkrafttreten der Papen Notverordnung, welche nur die Arbeiterschaft trifft, tritt die Belegschaft in den Streit." Die freigewerkschaftlichen Funktionäre sind wie wir gestern bereits feststellten bei diesem Streitbeschluß" nicht gefragt worden.
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Heute prahlt die Rote Fahne" mit einem Beschluß, den ,, eine gutbesuchte Belegschaftsversammlung im Betrieb der AE G.- Tur bine, an der sehr viele freigewerkschaftlich organisierte Kollegen teilnahmen", gefaßt hat. Die Hennigsdorfer Parole wurde dahin präzisiert:
"
Papen - Regierung einen halbstündigen Proteststreik am 30. Juni, 12 Uhr mittags, durchzuführen."
Wer sich an diesem Proteststreit nicht beteiligt, ist des halb noch lange kein Freund oder gar Befürworter dieser Notverordnung, auch wenn die kommunistische Demagogie ihn als solche abstempeln möchte.
schaften, die sozialbemokratischen und Reichs. bannerarbeiter, an die u. a. die Aufforderung gerichtet mird, Delegierte zu diesem Kongreß zu wählen, haben mit dieser fommunistischen Parteiangelegenheit nichts zu tun. Ihre Einheit bildet die Eiserne Front.
Soll der Lohndruck noch weiter gehen? Breslau , 29. Juni. ( Eigenbericht.) Der Verband der Metallindustriellen Niederschlesiens hat das ab Januar 1932 geltende Lohnabkommen mit Wirkung zum 31. Juli gekündigt.
Die übliche Begriffsverwechslung.
Lehrlingsausbeutung statt Lehrlingsausbildung. Man schreibt uns: Sonderbare Ansichten über Lehrlingsaus Gegen die am 1. Juli in Kraft tretende Notverordnung der bildung bestehen bei der„ Annoncen G.m.b.5.", Inh. M. 31 pt. Zlot nizki. Bei dieser Gesellschaft werden die Annoncen für„ Die Welt am Abend",„ A.3.3." und ,, Der Freidenker" verlegt. Zur Erledigung der Aufträge sind neben vier Angestellten vier Lehrfräulein tätig. Letztere müssen jedoch, um in diesem Betriebe als Lehrlinge eingestellt zu werden, berufsschulfrei, d. h. mindestens 18 Jahre alt sein. Die Lehrzeit beträgt drei Jahre. Als Erziehungsbeihilfe" werden im 1. Lehrjahr für über 18 Jahre alte junge Menschen- 27 Mart monatlich gezahlt. Der Grundsatz, daß Lehrlinge ausgebildet werden sollen, um für einen tüchtigen Nachwuchs zu sorgen, scheint hier unbekannt zu sein. Die Behandlung der Lehrlinge bietet vielmehr ein Beispiel regel rechter Lehrlingsausbeutung, die in einem Betriebe, dessen Auftraggeber den proletarischen Kreisen angehören, nicht vorkommen dürfte.
Die Parole wurde noch erweitert: Jedes Verbot proletari scher Organisationen mit dem sofortigen Streit zu beantworten und die Arbeiter aller Betriebe zum Generalstreif aufzufordern."
Wie steht's mit dieser Aktion? Die freigewerkschaftlichen Funktionäre hatten es abgelehnt, eine Betriebsversammlung zur Propagierung dieser Parolen abzuhalten. Als nun nach Feierabend die Arbeiter in den Waschkellern waren, machte sich ein ,, Laut sprecher " bemerkbar. So kam es in dem einen Waschkeller zu einer ,, Versammlung", der etwa 100 Mann( höchstens, von einer Seite wird die Zahl mit etwa 60 angegeben. D. Red.) zuhörten, was der Linienkommunist ihnen zu erzählen hatte.
So wird eine gutbesuchte Belegschaftsversammlung" etwa 1000 Beschäftigten gemacht.
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bei
Der Proteststreit" morgen mittag um 12 Uhr wird in der AEG.- Turbine dennoch ziemlich unbehindert vor sich gehen. Um 12 Uhr beginnt nämlich die Mittagspause. Sie dauert zwar nur bis 12.15 Uhr, allein bei dem Arbeitsmangel verzögert sich die Wiederaufnahme der Arbeit gewöhnlich je nachdem um 10, 15 bis 20 Minuten.
Nach allem ist also der in der Roten Fahne" so groß auf
Die Postbeamten haben beschlossen, erneut in den Poststreik zu treten und sich mit den Organisationen der Provinz in Verbindung gesetzt. Der Zeitpunkt des Streitbeginns wird geheimgehalten. Die Regierung hat den Mobilisationsbefehl aller Post, Telegraphen- und Telephonbeamten bereits unterzeichnet und ist ermächtigt, alle Beamten, die den Streif vorbereiten, verhaften zu lassen.
Rundfunk am Abend
Mittwoch, den 29. Juni.
Berlin : 16.05 Vom ,, Haus des Tierfreunds auf der Jagd".( Am Mikrophon Dr. L. Heck, Dr. W. B. Sachs). 16.30 Schlager. 17.10 Aus einer sozial- karitativen ArbeitsGemeinschaft von Studenten. 17.40 Pommern als Reiseziel ( Lina Rosenberg). 18.05 Neues aus dem Staatlichen Museum ( Geh. Reg.- Rat Prof. Dr. W. Waetzoldt). 18.35 Klaviermusik. 18.55 Die Funkstunde teilt mit. 19.00 Stimme zum Tag. 19.10 Mitteilungen des Arbeitsamts. 19.15 Tanzabend. 21.00 Funkbericht aus Lausanne ( Dr. J. Räuscher). 21.10 Tagesund Sportnachrichten. 21.20 Aus Breslau : Kriemhilds Rache". 22.35 Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. Abendunterhaltung.
Königswusterhausen : 16.00 Pädagogischer Funk ( Dr. E. Wildhagen, Dr. Mai). 16.30 Aus Hamburg : Nachmittagskonzert. 17.30 Streifzüge durch das Bürgerliche Ge setzbuch ( Landgerichtsdirektor Dr. Lehmann). 18.00 Das Orchester und seine Instrumente( R. Hernried und Mitw.). 18.30 Kann Film Kunst sein?( Prof. Biermann). 18.55 Wetterbericht. 19.00 Weltpolitische Stunde( M. Müller- Jabusch). 19.20 Stunde des Beamten( Prof. Peters). 19.40 Funktechnik ( Ob.- Ing. Nairz). 20.00 Aus Köln : Musikalisches Durcheinander. 22.30 Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. Sonst Berliner Programm.
Vollständiges Europaprogramm im ,, Volksfunk", monatl. 96 Pf. durch alle ,, Vorwärts"-Boten oder die Postanstalten. Berantwortl. für die Redaktion: Rich. Bernstein, Berlin ; Anzeigen: Th. Gloce, Berlin . Berlag: Vorwärts Berlag 6. m. b. H., Berlin . Druck: Borwärts Buch . druckerei und Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW 68. Lindenstr. 3 Hierzu 1 Beilage.
Theater, Lichtspiele usw.
Staafs
Ma
Theater
Mittwoch, den 29. Juni Staatsoper Unter den Linden
18 Uhr
gemachte Proteststreitbeschluß nicht ernst zu nehmen, wie denn auch Zunahme der internationalen Arbeitslosigkeit. Götterdämmerung die ganze Aktion von den Arbeitern der AEG.- Turbine nicht ernst genommen, eher mitleidig belächelt wird. Immerhin die AE G.Turbine wird morgen in der Mittagspause ihren Proteststreit" haben.
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Es ist ein lächerliches aber auch ein verwirrendes Spiel, das die Dienstbeslissenen der KPD . hier treiben, weil es dazu führt, daß im Ernstfalle ein Teil der Arbeiter, versagt, in dem Glauben, es brehe sich nur um KPD .- Parolenmacherei.
Das Unzulängliche.
Hier wirds nicht Ereignis.
Macht die KPD. ihre eigene ,, Einheitsfront", wie sie sie auffaßt, nach ihrer schablonenmäßigen Methode, dann ist natürlich nichts dagegen einzuwenden, daß sie in ihrem Rahmen bleibt und
zur Belebung ihrer Parteibewegung einen„ Einheitsfongreß gegen
den Faschismus“ einberuft.
Formell geschieht das durch einen ,, provisorischen Einheitsausschuß für Berlin- Brandenburg ", der in weitesten Kreisen- mit Ausnahme der fommunistischen vollständig unbe tannt ist.
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Sollte etwa diese parteifommunistische Aktion Jamt den als Ergebnis zu erwartenden Parolen für etwas anderes ausgegeben werden als sie es ist, dann müßten wir von vornherein bagegen Verwahrung einlegen. Die Mitglieder der Gemert
amt in den letzten Monaten zugegangen sind, zeigen eine fast allgemeine Zunahme der Arbeitslosigkeit gegenüber demselben Zeitraum im Frühjahr 1931. Nur in Finnland und Polen wurde ein leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit um 1 bzw. 3 Proz. festgestellt. Nimmt in der Regel die Arbeitslosigkeit in den meisten Industriestaaten im Frühjahr infolge der Saison etwas ab, so war das in diesem Jahr nicht der Fall.
Die statistischen Erhebungen, die dem Internationalen Arbeits
Allgemeinverbindliche Tarifverträge. Das Reichsarbeitsminis sterium hat die baugewerblichen Bezirkstarifverträge für Ost- und Westsachsen und die dazu gehörigen Lohnbestimmungen rüdmirfend ab 1. Juni für allgemeinverbindlich
erklärt.
Staatl.Schauspielhaus
Gendarmenmarkt.
20 Uhr
Jeppe vom Berge
PLAZA
Die Räuber
5 u. 81, Sigs. 2,5,816 U. Städi. Oper Nur noch!
2 Tage Schwarzwaldmädel
begeben. Er gilt als aussichtsreichster Kandidat für das Inter- Volksbühne
nationale Arbeitsamt
Heute Rundfunkvortrag über Berlins Finanzfituation. Als Stimme zum Tag spricht heute um 19 Uhr der Pressechef der Stadt Berlin , Dr. Richard Lohmann, über Etatsfragen der Reichshauptstadt.
Wetter für Berlin : Teilweise heiter, aber nur mäßig warm, Wind nach Süd drehend. Für Deutschland : Heute noch wolfig mit vereinzeltem Gewitterregen, im größeren Teil des Reiches trocken, und im Westen neue Erwärmung.
Charlottenburg Bismarckstraße 34. Mittwoch, 29, Juni Turnus
Petruschka Abramowitsch, Uhlen, Sydow, Groke, Egenlauf, Sorge
Geld ohne Gianni Schicchi
Friedrich, Hüsch, Fidesser Anfang 20 Uhr Ende 22,15 Uhr
Winter Garten
8 Uhr 15. Flora 3434. Rauchen erl. Paul Graetz . Peter Sachse. Jenny& Piccolo. Crocers& Crocers usw.
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