Nazimord an Kommunisten! Den Kriegstoten zum Gedächtnis.
Schwere Bluttat am hellen Zage in Schöneberg .
Un der Ede Wartburg- und Salzburger Straße in Schöneberg wurden gestern am hellen Tage zwei Kommunisten von einem Nationalsozialisten niedergeschossen. Die Berlegten, der 24 Jahre alte Otto Göhrte aus der Cheruskerstraße 10 und der 28jährige Schöned aus der Hohenfriedbergstraße 6 wurden mit Unterleibschüssen und Oberschenkelschüssen ins Schöneberger Krankenhaus eingeliefert. Göhrke und Schöned waren mit mehreren Hakenkreuzlern in Streit geraten und im Verlaufe des Handgemenges 30g einer der Nazis eine Mehrladepiftole hervor und feuerte auf seine Gegner sechs Schüsse ab. Der Täter wurde festgenommen und der Politischen Polizei übergeben. Der Bursche entging nur mit Mühe einer Lynchjusfiz der empörten Bassanten.
Ein Gang durch 30 einsame Räume.
Wer nach London oder Paris tommt, geht zum Grab| stimmende Eindruck ist, daß man es offenbar fast durchweg abmal des unbekannten Soldaten, das mitten in der Stadt liegt, und steht dann betroffen vor einer schlichten Stätte. Die beiden westlichen Völker haben es verstanden, der Trauer von Millionen Lebenden um Millionen Tote ohne Bomp und Prunt Ausdruck zu verleihen. Wie anders in Deutschland . 14 Jahre sind bald vorüber, daß der lezte Kriegsgefallene bestattet wurde, und
Die nächtlichen Schießereien der politiſchen Unterwelt Eiserne Front
gehen übrigens weiter. Nachdem in den vergangenen Nächten sich die SA. Hitlers mit dem Schießeisen in allen Stadtteilen,
nehmlich in Stegliß und in der Umgebung bes Bülombogens,
hervorgetan und eine Reihe von politischen Gegnern über den Haufen geschossen hatte, haben in der Nacht zum Freitag offenbar Rommunisten eine Art Rachefeldzug unternommen.
Gegen 1 Uhr wurden aus einem Privatwagen auf den Vorgarten des Naziverfehrslotals in der Ziethenstraße 7 etwa acht Schüsse abgefeuert. Sieben Personen sollen von den Kugeln getroffen worden sein. Es handelt sich durchweg um leichte Berlegungen, denn niemand von den Getroffenen brauchte in ein Krankenhaus übergeführt zu werden. Der Wagen trug die Nummer IE 50614 und war gegen 411 Uhr in der Gleditschstraße ge= stohlen worden.
Ein ähnlicher Vorfall spielte sich in der Hauptstraße 86 ab. Dort wurden gleichfalls aus einem Auto heraus auf das berüchtigte Nazilokal ,, Am eise" mehrere Schüsse abgegeben. Zwei Personen wurden mit einem Schulter- und Beinschuß ins Krankenhaus ge= bracht. Von den Tätern fehlt bisher jebe Spur.- Im Anschluß an die Schießerei in der Ziethenstraße wurde am Nollendorfplat ein harmloser Passant von Nationalsozialisten niedergeschlagen und
gelehnt hat, einfach zu sein. Als ahnungsloser Mensch hat man geglaubt, daß in dem Wald von Berta eine Stätte der Stille, des Friedens und der Weltferne geschaffen werden solle, um zu einer lassen derartiges vermissen. Man spricht zwar in den beigegebenen andächtigen, nachdenklichen Stimmung zu kommen. Die Entwürfe Erklärungen oft von dem„ Allerheiligsten", zu dem der Pilger" geleitet werden soll, aber daneben gibt oder soll es geben eine Arena mit riesigen Terrassen, die für Massendemonstrationen bestimmt ist. Aufmarschgelände ist vorgesehen. Wie soll, wenn Zehntausende zusammenströmen, Stille und Andacht auftommen? Es war vorauszusehen, daß das christliche Symbol, das Kreuz, eine große Rolle spielen würde, aber die Künstler haben merkwürdige
gegen Hitler- Barone! merturbige Borellungen über ſeine Berwendung. Der eine
Unsere nächsten Partei- und Betriebsveranstaltungen: Afü- Arbeiter beim Bezirksamt Prenzlauer Berg . Sonnabend, 2. Juli, 19 Uhr, im Altersheim Danziger Str. 62, Fraktionsversammlung. Kampf der Arbeiterschaft um ihre Lebensrechte". Referent Gottlieb Reese.
85. Abt. Sonntag, 3. Juli, 15 Uhr, im„ Birkenwäldchen" Tempel hof , Manteuffelstr., öffentliche Kundgebung. Konzert. Referat des Genossen Fritz Schröder Sozialistisches oder faschistisches Deutschland ".
18. Kreis. Sonntag, 3. Juli, 15 Uhr, findet im Schloßpark Weißensee ein großes Volksfest unter Mitwirkung der Sportorganisation statt. Ansprache des Genossen Franz Künstler, M. d. R. Eintritt 30 Pf., Kinder frei. Hierzu ladet der Kreisvorstand auch die Parteimitglieder der anderen Kreise herz
lich ein.
Berek". Belegschaftsversammlung für alle beschäftigten Arbeiter und Angestellten am Sonntag, 3. Juli, vormittags pünktlich 10 Uhr, im Dresdner Garten, Dresdener Str. 45: ,, Politische Situation und die Aufgaben der Arbeiterklasse". Referent: Franz Künstler, M. d. R.
Künstler bildet einen See und läßt aus dem Wasser fünf Kreuze herauswachsen. Ein anderer stellt vier haushohe Kreuze im Quadrat aneinander. Einem dritten ist das noch nicht genug, er stellt jeweils drei haushohe Kreuze nebeneinander und' bildet aus piermal je drei kreuzen ein gigantisches Quadrat pon zwölf Kreuzen. Den Gipfel aber erreicht zweifellos jener Künstler, der fünf gewaltige steinerne Terrassen aufbaut und die Brüstungen dieser Terrassen mit Hunderten von steinernen Kreuzen besetzt. Ueberhaupt arbeiten fast alle Entwürfe mit geradezu ungeheuerlichen Mengen von Steinen. Manche Entmürfe sehen aus, als ob urweltliche Titanen mit ungeheuren Steinblöcken ihr Spiel getrieben hätten. Dann sieht man wieder 18 oder 20 tahle Granitblöde artig in einem Kreis aufgestellt, und die sollen die deutschen Stämme bzw. die deutschen Staaten verbildlichen. Einmal glaubt man, vor einem Schornstein zu stehen, aber es soll ein Leuchtturm sein, der allnächtlich sein Licht über die Lande schickt. Ein andermal sieht man riesige Steinwände kulissenartig stehen, in den oberen Teilen befinden sich Deffnungen und hinter den Deffnungen Glocken. Steine, wohin das Auge schweift. Die Füße gehen auf Steinen, die Augen schweifen einer endlosen Wand marschiert endlos eine Reihe von Feldgrauen. Ein Künstler baut eine ägyptische Pyramide in 12 steinernen Terrassen auf. Man hat die Wahl Berkas damit erklärt, daß man von einem besonders schönen und großartigen Wald sprach, der das Ehrenmal aufnehmen sollte. Die Entwürfe lassen vielfach vom Wald überhaupt nichts sehen; manchmal lugt er mit seinen Wipfeln oben über die Steinwände und Terrassen.
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so schmer verlegt, daß der Mann ins Elisabethtrantenhaus gebraa 59. Abt. Dienstag, 5. Juli, 19% Uhr, Wählerversammlung in Tief- über steinerne Bände, Kreuze, Türme, Mauern, Monumente. Auf
werden mußte. Drei Hakenkreuzler wurden festgenommen.
Der Vorwurf der Polizeispitzelei".
Die Straftammer des Landgerichts I verhandelte am Donnerstag als Berufungsinstanz in der Privatbeleidigungsflage Stennes gegen Hitler und den verantwortlichen Redakteur des ,, Angriffs", Dr. Lippert.
Die Berufung des Privattlägers gegen den Freispruch Hitlers durch die erste Instanz ist vor längerer Zeit zurückgenommen worden. Aljo saß heute bloß Dr. Lippert seinem früheren Parteigenossen Stennes gegenüber. Wie erinnerlich, soll Hitler als erster den Privattläger Stennes in einer Standartenführerversammlung einen Polizeispiel genannt haben, welche Bezeichnung dann vom ,, Angriff" in versteckter Form übernommen worden war. Der Vorwurf des Spigeltums erfolgte gegen Stennes im Zusammenhange mit dem Brief, der bei einer Durchsuchung in der Hedemannstraße gefunden wurde und sich auf einen Polizeiwachtmeister bezog. In der ersten Instanz wurde Hitler mangels Beweises freigesprochen, Dr. Lippert zu 200 Mart Geldstrafe verurteilt. Dr. Lippert erflärte heute, nicht die Absicht gehabt zu haben, Stennes zu beleidigen, dieser sei auch gar nicht als Spigel bezeichnet worden.
Das Gericht sprach Dr. Lippert frei; der Inhalt des Artikels sei zwar für den Nebenfläger Stennes beleidigend, Dr. Lippert habe jedoch in Wahrung berechtiger Interessen gehandelt!
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Schwerer Hagelschlag in Schlesien .
Ernte in Kreis Nimpisch restlos vernichtet. Breslau , 1. Juli. Ueber Teilen des Mittel- und Niederkreises imptsch ging ein Unwetter nieder, das auf weiten Strecken binnen furzem die gesamte Ernte restlos vernichtete. Das Talgebiet von Groß- Wilkau glich in furzer Zeit einem einzigen großen See. Während hier durch gewaltige Ueberschwemmungen schon großer Flurschaden angerichtet wurde, wirkte sich die Katastrophe in ihrer ganzen Größe erst im NiederPreise aus, wo ein viertelstündiger ununterbrochener Hagelschlag in Taubeneiergröße niederfiel und die gesamte Ernte vernichtete. Auf den Feldern ist zum größten Teil überhaupt nichts mehr zu sehen. Das ganze Gebiet zeigt ein Bild der Verwüstung. Das Obst liegt in Haufen auf der Straße. Die Telephondrähte sind zum Teil zerriffen. Noch gegen Abend lagen die Eisförner am Wegrand bis zu 15 Zentimetern hoch. Der Schaden ist noch völlig unübersehbar, aber so gewaltig, daß er unmöglich auch nur teilweise von den Gemeinden getragen werden kann.
Schiffszufammenstoß nahe Irland .
Elf Mann Besatzung ertrunken.
Der finnische Biermafter Melbourne " ift auf der Höhe des Leuchtturmes Fastnet, an der Küste der irischen Grafschaft Cort, mif dem Petroleumfantschiff„ Seminole" 3ujammengestoßen und gesunken. Elf Mann seiner Besatzung, darunter der kapitän, der erste und der dritte Offizier, ertranfen, 15 wurden gerettet.
Als Erpresser verhaftet.
3wei Helden vom„ Industriefurier".
Dr. Ehrlich und Dr. Spider vom Industriekurier", gegen die gestern, wie gemeldet, die Voruntersuchung wegen vollendeter und versuchter Erpressung eröffnet worden ist, sind gestern auf Grund eines Haftbefehls des Untersuchungsrichters beim Landgericht III in ihren Wohnungen verhaftet und dem Untersuchungsgefängnis Moabit zugeführt worden.
Der mitverhaftete Dr. Spider bombardierte noch in der letzten Zeit den Vorwärts" mit sogenannten Berichtigungen", nachdem mir seine Zaten der Deffentlichkeit unterbreitet hatten.
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Rango" im Planetarium. Das Planetarium am 300 hat ein Zonfilmgerät eingebaut. Dadurch wird die Arbeit dieses volts. bildenden Unternehmens erheblich gefördert. Das neue Tonfilmgerät ermöglicht es, jezt auch Kulturfilme vorzuführen. Als ersten Ton film zeigt das Blanetarium ,, Rango", einen der besten Tierfilme, die wir haben. Ein atemberaubender Film aus fernen Zonen, der uns Tiere und Menschen im niemals endenden Kampf ums Dasein Dorführt. Der ganze Film ist erfüllt von dem Zauber der Bildnis. Der Film läuft vom 28 Juni bis zum 10. Juli. Es folgt vom 12. bis zum 24. Juli ,, Das blaue Licht".
tag, 5. Juli, 20% Uhr, Versammlung im Lokal Heiles, Prenzlauer Allee 239: Marxismus oder Nationalsozialismus? Was ist überhaupt Marxismus ?" Referent: Gottlieb Reese. Bezirksamt Wedding . Mittwoch, 6. Juli, 16 Uhr: Eiserne- FrontKundgebung" in der Versuchs- und Lehrbrauerei, Amrumer Ecke Seestraße.„ Es muß anders werden!" Referent: Genosse Oltersdorf.
8. Kreis- Spandau . Mittwoch, 6. Jull, 18 Uhr, öffentliche Rentnerversammlung bei Koch, Feldstr. 2: ,, Was hat der Rentner von der Papen - Regierung zu erwarten?" Referent: A. Karsten, M. d. R.
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AEG- Treptow . Mittwoch, den 6. Juli 16% Uhr, Angestelltenversammlung bei Wolfram, Treptow , Am Treptower Park 20, Warum Kampf gegen den Faschismus?". Referent: Karl Dressel . AEG. Brunnenstraße. Donnerstag, 7. Juli, 15% Uhr, im Swine münder Gesellschaftshaus, Swinemünder Str. 42: freigewerkschaftliche Betriebsversammlung mit Sympathisierenden. Gewerkschaften und Reichstagswahl". Referent: Fritz Angestellten der Sozialversicherung. Massenversammlung der ,, Eisernen Front" am Donnerstag, dem 7. Juli 19% Uhr, im großen Saal der„ Neuen Welt", Hasenheide ,,, Massenentlassung der Angestellten der Sozialversicherung?". Referenten: Siegfried Aufhäuser , Vorsitzender des AfABundes, Robert Bredow, Karl Litke, Fritz Schröder.
Köcher.
Sorgt für Massenbeteiligung!
noch immer tobt ein heißer Kampf um die äußere Form der Ehrung aller deutschen Kriegstoten in deutschen Landen. Daß man die Reichshauptstadt Berlin als Hauptstätte der Ehrung der Kriegs. toten ausschalten würde, war ja vorauszusehen, aber trotzdem wurde man sich nicht einig. Bis endlich eine auch zur Zeit noch ziemlich unbekannte und landschaftlich keineswegs überragende Stelle bei Berta südlich Weimar auserforen wurde, um das deutsche Reichsehrenmal zu tragen.
M
Seit einigen Wochen nun bergen die Räume der alten im ganzen 1828 zu jenem bei Berta projektierten Reichsehrenmal. Landes Ausstellung in Moabit die Entwürfe; es sind 30 Räume reichten taum aus, um alle Entwürfe aufzunehmen, und es ist sehr lehrreich, zu sehen, wie sich deutsche Künstler eine Ehrung der deutschen Kriegstoten denken. Der erste, aber auch der be
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Es ist totenstill und einsam in dieser Ausstellung. Der Buz brödelt von den Wänden der alten Kunst- Markthalle in Moabit , Eisentonstruktionen verrosten augensichtlich, durch blinde Scheiben des Oberlichtes sidert dünnes, faltes Licht. Aengstlich lauscht man dem Widerhall der eigenen Schritte in den leeren toten Räumen. Einer der stillen Aufseher, offenbar von dem Wunsch geleitet, endlich einmal wieder die eigene Stimme in diesen Grüften zu hören, macht ernst, würdevoll und gedämpft den notizenmachenden Journalisten darauf aufmerksam, daß es verboten ist, die Entwürfe abzuffizzieren. Guter Mann, wenn du wüßtest, wie wenig diese Stizzen und Entwürfe zum Nachzeichnen reizen! Damen und zeichen deutlichster Verlegenheit herum und wissen beim besten Herren des Ausstellungspersonals sigen und stehen mit allen AnWillen nicht, was sie anfangen sollen. Es ist eine ernste Ausftellung, und sie dürfen fich die Langeweile nicht durch Lustigkeit Dertreiben.
In London und in Paris manifestiert sich in dem Totenmal die Einheit und Geschlossenheit eines Volkes, die Entwürfe in Moabit lassen die absolute 3ersplitterung und die fürchterliche zerstörende innere Unsicherheit und Unklarheit erkennen, die zur Zeit ganz be= sonders im Lager der nationalen Künstler herrscht. Mögen die deutschen Künstler immerhin die ernste Absicht gehabt haben, etwas ganz Buchtiges und Großartiges zu schaffen, wir fönnen uns immer noch keine bessere Ehrung der deutschen Kriegsopfer denken als eine ausreichende Bersorgung ihrer Hinterbliebenen, der einfamen alten Väter und Mütter, der Witwen und Waisen.
Ein Sommerfest zugunsten des Erholungsheims der Berliner Feuerwehr findet am Sonnabend, 9., und Sonntag, 10. Juli, ab 16 Uhr in der Neuen Welt , Hasenheide, statt. Aus dem reichhaltigen orführungen modernster Feuerlöschgeräte statt. Programm wird besonders auf die Turndorführungen von Feuerwehrbeamten aufmerksam gemacht. Ferner finden Die Eintrittstarten fosten 50 Pf. und für Kinder die Hälfte. Sie find an den bekannten Theatertassen und auf den einzelnen Feuermachen erhältlich.
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RARITAT
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hochinteressanten Völkerschau- Bildern