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NSDAP  . stürmt Gewerkschaftshäuser.

Aktivität, Disziplin und Einigkeit müssen sie zurückschlagen.

Nach dem Sturm auf das Vorwärts" haus setzen die Stürme auf Gewerkschaftshäuser ein. In Frankfurt   an der Oder hat sich ein derartiger Ueberfall zweimal abgespielt, und am legten Sonntag sind in verschiedenen Gegenden Deutschlands   solche Angriffe auf die Zentren der freien Gewerkschaften verübt worden. Man muß daraus den Eindruck der Planmäßigkeit ge­winnen. Dieselben Herrschaften, die den Janhagel der S. finanzieren, waren von jeher und sind bis heute noch die Todfeinde der Sozialdemokratie und der freien Gewerkschaften. Sie haben eine Zeitlang darauf spekuliert in der Verzweiflung, den festgefügten Organisationen unserer Partei und unseren Gewerkschaften etwas anhaben zu können, daß es vielleicht den Kommunisten gelingen werde, die Gewerkschaften und die Partei zu überrennen oder doch so zu schwächen, daß sie kampfunfähig würden. Kein Generaldirektor, tein Großgrundbefizer, kein Sozialreaktionär aus dem Unternehmer­lager hat jemals ernsthaft die KPD.   gefürchtet. Sie wissen nur zu

genau, daß

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diese Spreu, vom Winde zusammengetragen, wieder ausein­anderfliegt, wenn der Wind aus einer anderen Richtung weht. Wie lächerlich im Grunde die Aktionen der KPD   sind, geht aus der Zusammensetzung des sogenannten antifaschistischen Kongresses her vor. Nach den Angaben der kommunistischen   Presse, die wir mit allem Vorbehalt wiedergeben, sind unter den Delegierten 376 Mit­glieder der freien Gewerkschaften, 311 gehören den Organisationen der sogenannten RGO. an, 108 anderen ,, roten" Berbänden, 42 find fyndikalistische Industrieverbändler, aber 628 sind überhaupt nicht organisiert, wozu noch 26 Kleingemerbe= treibende und Hausfrauen kommen. Die politische Zuge­hörigkeit wird von der kommunistischen   Presse folgendermasser an­gegeben: 379 gehören der KPD. an, 132 anderen Organisationen, aber 954 sind politisch überhaupt nicht organisiert. Also von 1465 Delegierten" find 954 polifisch und 654 gewerk­schaftlich nicht organisiert.

Bie im übrigen die Wahl" dieser angeblichen Delegierten zustande gefommen ist, haben wir an einigen Beispielen aus der Praxis auf­gezeigt. Trogdem gibt die kommunistische Presse an, daß von den 1465,, Delegierten" nur 479 in Betrieben tätig seien. Wie und wo und durch men die anderen gewählt" worden sind, darüber herrscht ein durchaus nicht undurchdringliches Dunkel.

Wem glaubt die KPD  . mit einem solchen Spreu haufen zu imponieren? Den Nazis gewiß nicht, den Unter­nehmern schon ganz und gar nicht, den Arbeitern am allerwenigsten. Es versteht sich am Rande, daß dieser Kongreß zur Herstellung der ,, roten Einheitsfront" begleitet wird von den wüsteſten Schmähun­gen auf die Führer der Gewerkschaften und der Sozialdemokratischen Partei. Das gehört nun einmal zur Tradition der Einheitsfront, wie sie die KPD. auffaßt, daß man auf alle die schimpft, die nicht so wollen wie die Zentrale der KPD   gern möchte. Zeigt dieser Kongreß, wie man den Kampf gegen die faschistische Gefahr nicht führen fann und nicht führen darf,

so zeigen die sich mehrenden Ueberfälle auf die Gewerkschaftshäuser, daß die Nazis der Ueberzeugung sind, sie befänden sich unmittelbar vor der Proklamierung der faschistischen Diktatur. Genau so sind die Faschisten in Italien   vorgegangen. Auch dort wurde die faschistische Diftatur eingeleitet durch den Terror gegen Andersdenkende, durch den Sturm auf Gewerkschaftshäuser und sozialdemokratische Zeitungen. Einstweilen mehren sich in Deutschland   die Verbote sozialdemokratischer Zeitungen. Daß es noch nicht zur Demolierung der Druckerpreffen gekommen ist, danken wir den Vorsichtsmaßnahmen, die wir selbst getroffen haben und danken mir schließlich auch dem Umstande, daß die Polizei sich im größten Teil des Reiches noch nicht in der Gewalt von Leuten befindet, die mit dem Nationalsozialismus sympathisieren.

Die Tatsachen find aber alarmierend genug, um allen die Größe der Gefahr vor Augen zu führen.

Wenn am 31. Juli die Nationalsozialisten nicht geschlagen werden, dann ist es vorbei mit der Freiheit des einzelnen und der Organisationen. Die täglichen Bluttaten illustrieren das berüchtigte Borheimer Dokument und zeigen auf, wohin die Reise ginge, wenn die Mehrheit des deutschen   Volkes den Nationalsozialisten Blanko­vollmachten erteilen würde.

Nicht mehr ganz drei Wochen trennen uns vom Entscheidungs­tage. Wir müssen uns aber darüber klar sein, daß diese Entscheidung nicht erst am 31. Juli erfämpft wird, sondern heute schon zu jeder Stunde. Aktivität, Disziplin und Einigkeit gilt es täglich zu erhärten, wenn die deutsche   Arbeiterschaft nicht zu Sklaven und zu stummen Hunden degradiert werden will!

Einheitsfront KPD  . und NSDAP  

Wie die Arbeiter mißbraucht und verraten werden.

Im Baugewerbe mar es im Verlauf der jüngsten Abwehr­bewegung gegen den Lohncbbau zu einer Reihe von Streits gekommen. Sie hatten unter gewerkschaftlicher Führung fast ausnahmslos Erfolg. Mit der Verbindlicherklärung der neuen Lohnsätze war dieser Streitbewegung ein Riegel vor­geschoben. Anders war der Verlauf der Dinge in Südbaden. Dort streifte man nicht, solange die Möglichkeit dazu bestand, sondern erst nach dem die Verbindlichkeit ausgesprochen war. Die Streif: bewegung stand dort im Zeichen einer Nazi- Rozi Einheits front.

Erfaßt waren von der Bewegung im wesentlichen sechs Stellen: Rheinkraftwerk Klein- Klembs, Neckarstaustufe Hirschhorn und Rodenau, Eisenbahnbau Tuttlingen  - Hattingen  , Rheinkraftwerk Dobern- Albbruck und Schluchseewerk. Die Organisierten in der Gesamtbelegschaft waren in der Minderheit. Die Streifs wurden von den Kommunisten herbeigeführt. In der zentralen Streifleitung hatten jedoch plöglich nicht die Kozis, sondern die Nazis das Heft in der Hand, weil diese noch gewiffenloser gegen die Gewerkschaften hetzen können,

als die Kommunisten; sie sind ja nicht umsonst bei den Kommunisten in der Schule gewesen.

Mit ungeheurer Großsprecherei trat die Streifleitung auf den Plan. Sie forderte zunächst Wiederherstellung des alten Lohnsages, dann eine Grenzzulage von 1,10 m. pro Arbeitstag, eine größere Streifentschädigung und dergl. mehr. Die Unternehmer lehnten ab, famen dann mit einem Gegenangebot heraus; die Streifleitung faß  aber auf dem hohen Roß, und ihre Schuggarde ließ in den Beleg­schaftsversammlungen feine geheime Abstimmung über das Unter­nehmerangebot zu. Gewerkschaftsvertreter wurden zu diesen Ver­sammlungen nicht zugelassen.

Alle Großsprecherei fonnte nicht verhindern, daß es mit der Streitbewegung bergab ging.

Die Streifs in Klein- Klembs und an den Neckarstaustufen brachen schon nach kurzer Zeit zusammen. In Dogern  - Albbruck  , am Schluchseemert und in Tuttlingen   wurde sechs Wochen lang ge= streift. Die Unternehmer sahen mit aller Seelenruhe zu. Sie machten nicht einmal eine ernsthafte Anstrengung zur An­werbung von Streitbrechern. Wozu auch? Sie wußten, daß ein Nazi- Kozi- Streit unter Führung einer Nazistreikleitung ihnen be stimmt nicht wehtun werde.

Als der Karren richtig verfahren war, wimmerte die Streif­leitung bei den Behörden um Vermittlung. Als aber auf Veran­laffung des Landesschlichters Dr. Kimmich in Karlsruhe   Berhand­lungen zwischen den Gewerkschaften und den Arbeitgebern einfegen sollten, zu denen die Mitglieder der zentralen Streifleitung nicht erschienen waren, bat die Streifleitung in einem an den Landes­schlichter gerichteten Brief förmlich darum ,,, mit allen zu Gebote stehenden Mitteln" den Konflikt beizulegen. Sie hatte das geht aus dem Schreiben flar hervor bereits alle ihre Forde rungen preisgegeben.

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Für Dobern- Albbrud wurde eine Vereinbarung erzielt, die die allgemeinverbindlich erklärten Tariflöhne als maßgebend erklärt und mit Rücksicht auf die besonderen Grenzverhältnisse eine kleine Zulage von 8 Pf. bis zum 2. August und von da für weitere acht Wochen eine solche von 4 Pf. zu den jeweiligen tariflichen Stundenlöhnen gewährt. Auch die Verhandlungen für Dogern  - Alb­brud wurden von der Streifleitung förmlich labotiert, denn diese erklärte den Unternehmern gegenüber im Anschluß an eine Arbeits­gerichtsverhandlung in Waldshut  ,

das Verhandeln in Karlsruhe   sei zwedlos, weil die Arbeit bedingungslos wieder aufgenommen werde.

Dabei bestand die Aussicht, eine Grenzzulage von 12 Pf. pro Stunde und sogar für längere Zeit herauszuschlagen.

Aehnlich ging es bei den Verhandlungen für das Schluchseewerk. Auch hier plagte die Streifleitung mit der Meldung dazwischen, Ver­handeln sei zwecklos, die Arbeit werde zu den tariflichen Be­dingungen wieder aufgenommen. Dadurch wurde es völlig unmög­lich, für die Arbeiter im Schluchsee   auch nur einen Pfennig mehr von den Unternehmervertretern zu bekommen.

Und diesem Tatbestand gegenüber bringt es die kommunistische Bresse fertig, zu behaupten, die Bauarbeiter hätten ,, in vorbildlicher roter Einheitsfront" die Revision eines verbindlichen Schiedsspruchs erzwungen. Bir nennen das anders: kommunistisches Schind Iuderspiel und nationalsozialistischen Verrat.

In Berlin   suchen 592620 Arbeit.

Rückgang in der zweiten Junihälfte um 12433. Im Bezirk des Landesarbeitsamts Brandenburg ist die Zahl der Arbeitsuchenden in der Zeit vom 16. bis 30. Juni 1932 um 16 771 auf 786 509 Personen zurückgegangen. In Berlin   steht einer Zunahme um 18 386 Personen in der ersten Junihälfte nur ein Abgang von 12 433 in der zweiten Junihälfte gegenüber.

Unterstügungsbezieher in der Arbeitslosenversicherung waren 138 351 Personen( gegen 141 397 am 15. Juni) im Bezirk zu ver­zeichnen, davon in Berlin   105 968( 107 180); in der Krisenfürsorge für Berlin   157 834( 156 153) Personen, im gesamten Bezirk 214 192 ( 213 752) Personen. Wohlfahrtserwerbslose waren am 30. Juni insgesamt 320 454 Personen( gegen 309 968 am 31. Mai) vorhan­den, davon 256 171( gegen 247 558) in Berlin  .

Von den 592 620 Arbeitsuchenden in Berlin   wurden also 519 973 unterstützt, 72 647 mithin nicht unterstützt. Während die Bahl der Arbeitslosenunterstützungsbezieher um 1222 zurückgegangen ist, hat die der Krisenunter­it ügten um 1681 und die der Wohlfahrtsunterstützten um 8613 zugenommen.

Auf 1000 Berliner   Einwohner kommen 26,40 Hauptunterstützte und 39,32 Krisenunterstützte.

Was aber nun folgte, ist nichts anderes als ein Dolch stoß Wie die KPD  . die Einheitsfront versteht

gegen die Bauarbeiter. So hat, als in Karlsruhe   die Berhand­lungen zwischen den Arbeitgeber- und Arbeiterorganisationen un­mittelbar bevorstanden, plötzlich die Streifleitung, wie aus Tutt­ lingen   mitgeteilt wurde,

alle Nazi- und Kozianhänger und alle Unorganisierten auf­gefordert, noch vor dem eigentlichen Berhandlungsbeginn die Arbeit aufzunehmen.

Hetze gegen die Konsumgenossenschaft.

In der Roten Fahne" wird jetzt nicht nur gegen die freien Gewerkschaften und die Sozialdemokratische Partei   mit verstärktem Drud und verstärkten Lügen gehegt, man führt auch mit den gleichen Mitteln ganz wie es die Nazis zu tun pflegen den Kampf gegen die Konsumvereine. So wird in der Sonnabend­nummer in ganz großer Aufmachung u. a. die Behauptung auf gestellt, in der Konsumgenossenschaft Groß- Berlin sei innerhalb von sechs Wochen ein Lohnabbau von 25 Pro3. vorgenommen worden.

Den Bauleitungen hatte die Streifleitung sogar schon vorher mit geteilt, die Arbeit würde zu einem Stundenlohn von 60 Pf. für Tiefbauarbeiter der Tariflohn beträgt 63 f.!- Die Wahrheit sieht wesentlich anders aus. Für die Konsum­wieder aufgenommen. Die Folge war, daß die Unternehmer, als Genossenschaft gibt es einen Sondertarif, der vorzüglich, soweit die sie nach Stuttgart   zur Verhandlung für Tuttlingen   kommen sollten, sozialen Bestimmungen in Frage kommen, immer wesentlich gün­ihr Erscheinen ablehnten. Warum sollten sie sich auch jetzt noch stiger war und auch heute noch günstiger ist als die gleichen Be­beeilen, die 4 Pf. Zulage zu bewilligen, die der Baugewerksbundstimmungen in gleichgearteten Privatbetrieben. Nun ist es für bei einem Unternehmer in Tuttlingen   bereits herausgeholt hatte? jeden Einsichtigen ohne meiteres flar, daß ein Unternehmen wie die

KGB., das sich ausschließlich aus Mitgliedern der arbeitenden Be= völkerung zusammensett, notwendig unter der Wirtschaftskrise schwer leiden muß, wenn in Berlin   allein über 600 000 Arbeit­suchende auf den Arbeitsämtern eingetragen sind. Es kommt weiter hinzu die Kaufkraftschrumpfung der noch Arbeitenden, teils durch den Lohnabbau, teils durch Kurzarbeit.

Die Konsumgenossenschaft fonnte und kann also nicht wie eine Insel der Seligen inmitten des wirtschaftlichen Zusammenbruchs für ihre Arbeiter und Angestellten Löhne und Gehälter zahlen und Arbeits­bedingungen garantieren, die in Zeiten wirtschaftlicher Hochkonjunk­tur möglich waren. Es wurde daher seinerzeit vor dem Schlichtungs­ausschuß über den Neuabschluß eines Lohntarifver= trags für das gewerbliche Personal verhandelt und ein Schieds­fpruch gefällt, der einen Lohnabbau von 8 Pro 3. vorsah. Dieser Schiedsspruch wurde zunächst abgelehnt und dann in Ver­gleichsverhandlungen vor dem Schlichter schließlich von beiden Par­teien angenommen. Der Lohnabbau beträgt also nicht 25 Proz., sondern 8 Proz. Ganz unabhängig davon und außerhalb des Tarifvertrages hat das Personal in geheimer Urabstimmung ange­fichts der wirtschaftlichen Schwierigkeiten beschlossen, ein frei­williges Rotopfer zu bringen.

Die Rote Fahne  " hat am allerlegten Ursache, sich darüber aufzuregen. In den kommunistischen   Betrieben ist mit dem Lohn­abbau in beispielloser Weise vorgegangen worden. Wir erinnern nur daran, daß den Zeitungsausträgern der kommunisti­ schen   Presse die Löhne um ein Drittel gekürzt wurden. Wir erinnern weiter daran, daß seit mehr als Jahresfrist das Drudereipersonal der fommunistischen Presse täglich eine Stunde Gratisarbeit leistet.

An die graphische Arbeiterschaft!

Morgen, Mittwoch, den 13. Juli, nachmittags 5 Uhr, im Saal 4 des Gewerkschaftshauses Führer- Appell der Eisernen Front" der graphischen Betriebe Groß- Berlins

Nachdem nunmehr in allen Betrieben die graphischen Hammer­schaften gebildet worden sind, ersuchen wir alle Hammerschafts­führer der Buchdrucker, Hilfsarbeiter, Lithographen und Stein­drucker und der Buchbinder, unbedingt zu diesem Appell zu er­scheinen.

Als Kontrolle gilt das Verbandsbuch. Jeder Führer erhält am Saaleingang eine Kartotheffarte, die sofort auszufüllen und an der Saalfontrolle wieder abzugeben ist. Das Graphische Kartell.

Razigutsbesitzer als Arbeitgeber.

Getzt 7- föpfige Landarbeiterfamilie auf die Straße.

Der Nazigutsbesizer Völker in Unterheide, Kreis Greifenhagen  , hat vor einiger Zeit einen Deputatarbeiter, ge­gen den er ohne jeden Grund tätlich geworden war, entlassen. Vor einigen Tagen forderte Völker den Arbeiter auf, innerhalb zwei Stunden die Wohnung zu räumen, andernfalls die Räumung mit Gewalt vorgenommen werden würde. Der Arbeiter bat den zu­ständigen Polizeiver malter, ihn vor dem ungejeglichen Bor­gehen des Gutsbefizers in Schuß zu nehmen. Der Polizeiverwalter mies den Arbeiter ab; er habe mit der Sache nichts zu tun.

Nunmehr wandte sich der Bedrängte an den Deutschen  andarbeiter Verband. Dessen Vertreter ersuchte den Po­lizeiverwalter um schnellstes Eingreifen. Ein gerichtliches Räumungsurteil liege nicht vor, die Polizei sei also verpflichtet, den Landarbeiter vor ungesetzlichen Willfürakten zu schützen. Der Polizeiverwalter sagte jetzt auch zu, auf Völker tele­phonisch dahingehend einzuwirken, daß er von seinen Maßnahmen Abstand nimmt.

Inzwischen hatte der Gutsbefizer die Abwesenheit des Land­arbeiters dazu benutzt, um eine Stube auszräumen. Der Landarbeiter und ihn begleitende Kollegen jetzten die Möbel wieder in die Stube.

Dies brachte den Gutsbesitzer derart in Wut, daß er sowie sein Schwager mit Jagdgewehren gegen die Arbeiter vor­gingen. Auf einen Arbeiter, der sich Kaninchenfutter am Wegesrand gepflückt hatte und der zufällig Zeuge des geschilderten Verhaltens des Gutsbefizers und seines Schwagers wurde, wurde geschossen. Schließlich machten sich noch einige Helfershelfer des Gutsbesizers über ihn her. Sie schlugen ihn nieder und verletzten ihn.

Der verlegte Arbeiter begab sich nach dem Ueberfall zum Ver­trauensmann des Deutschen   Landarbeiter- Verbandes. Dieser wandte sich nochmals an den Polizeiverwalter und verlangte, sofort mehrere Polizeibeamte nach Unterheide zu entsenden. Der Polizeiverwalter kam diesem Verlangen nach. Allein die Polizisten ließen sich von dem Gutsbesitzer Völker dazu bewegen, daß die Möbel auf den Scheunen­flur des Völker gesetzt und die siebenköpfige Familie des Land­arbeiters in der Herberge untergebracht wurde. Diese ,, Verein= barung" zwischen Gutsbesizer und Polizeibeamten wurde wohl. gemerkt getroffen, ohne daß ein Räumungsurteil vorliegt. Der Land­arbeiter lehnte die Anerkennung der Vereinbarung ab mit dem Re­sultat, daß die Räumungsfrist um einige Tage verlängert wurde.

nis.

Freie Gewerkschafts- Jugend Berlin  

Heute, Dienstag, 19% Uhr: Gewerkschaftshaus: Jugendheim Gewerk­schaftshaus, Engelufer 24-25. Bilder ohne Worte. Steglig: Jugend heim Flemmingstr. 14b. Eine Stunde Wirtschaftsgeschichte. Spandau  Wilhelmstadt: Jugendheim Sportplas Seeburger Straße. Frauen im Gefäng Pankow  : Jugendheim Riffingenstr. 48, Zimmer 5. Jugend und ſeguelle Probleme." Treptow  : Jugendheim Elsenstr. 3( am Bhf. Treptow). Warum organisiert sich der Jugendliche?" Frankfurter Allee  : Jugendheim Litauer Lichtenberg: Straße 18. Die Gewerkschaftsbewegung in Deutschland  ." Jugendheim Dossestr. 22. Mond- Satire. Neu- Lichtenberg  : Jugendheim Gunter­straße 44. Unsere neue Reichsregierung." Oftende: Jugendheim Karlshorst, Schöneweide: Jugendheim Trestowallee 44( Rantschule). Luftiger Abend. Hasselwerderstraße, Mädchenschule im Keller. Bunter Abend. Wir spielen ab 18 Uhr: Südostfreis: Sportplag am Urban; Nordostkreis: Sportplay ,, Einsame Pappel", Plag Ile; Nordkreis: Sportplaz Humboldthain.

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Jugendgruppe des Zentralverbandes der Angestellten Heute, Dienstag, finden folgende Veranstaltungen statt: Gesundbrunnen  : Sugendheim Schönstedtstr. 1. Leseabend. Lichtenberg  : Jugendheim Gunterstr. 44. Leseabend. Ereignisse der legten Woche. Spiele im Freien: Ab 20 Uhr in Köpenick  , Eiche­Sportplay, Ede Achenbachstraße; ab 18 Uhr Sportplay Rehberge. Mitglieder der Sportabteilung, Achtung! Heute Trainingsabend ab 19 Uhr Sportplag Inn­straße in Neukölln( Handballer).

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Nordwest: Jugendheim Lehrter Str. 18-29. Die

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Achtung, Buchdruck- Vertrauensleute! Wir bitten, die Lehrlinge auf die am heutigen Dienstag, 17 Uhr, im Gewerkschaftshaus stattfindende Lehrlingsver fammlung hinzuweisen. Tagesordnung: Genoffe A. Niemann: ,, Der Kampf um die Lebensrechte der Arbeiterschaft". Wichtige Mitteilungen über die Hamburg­Fahrt. Der Lehrlingsausschuß.

Der Vorwärts" erscheint wochentäglich zweimal, Sonntags und Montags einmal, die Abendausgabe für Berlin   und im Handel mit dem Titel Der Abend", Juustrierte Sonntagsbeilage Bolt und Zeit". Anzeigenpreise: Die einspalt. Millimeterzeile 30 Bf., Reklamezeile 2.- M Kleine Anzeigen" das fettgedruckte Wort 20 Pf.( zulässig zwei fettgedruckte Worte) jedes weitere Bort 10 Pf. Rabatt laut Tarif. Worte über 15 Buchstaben zählen für zwei Worte. Arbeitsmarkt Millimeterzeile 25 Pf. Familienanzeigen Millimeter zeile 16 Pf. Anzeigenannahme im Hauptgeschäft Lindenstraße 3, wochentäglich von 8 bis 17 Uhr. Der Verlag behält sich das Recht der Ablehnung nicht ge­nehmer Anzeigen vor! Berantwortlich für Bolitik: Victor Schiff; Wirtschutt: 6. Klingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton  : Herbert Lepere; Lotales und Sonstiges: Frig Karstädt, Anzeigen: Th. Glocke; sämtlich in Berlin  . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin  . Drud: Vorwärts- Buchdruckeret und Berlagsanstalt Paul Singer u. Co.. Berlin   SW. 68, Lindenstraße& Hierzu 2 Beilagen.