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Om Fußball und Tennis

Berliner Arbeitersportler auf Reisen

Oesterreichische Arbeiter- Tennissportler

in Berlin

Die Schwimmer in Luckenwalde

Die zahlreichen Meldungen bei den Schwimmwetttämpfen zum Kreisfest in Luckenwalde machten verschiedene Vorfämpfe notwendig. Schon am frühen Morgen mußten die Wettkämpfer antreten, um die Endkampfberechtigten zu ermitteln.

Knapp war der Umzug durch die Stadt beendet, da ging es in Handwerker- Badeanstalt schon wieder hoch her. Die Sensation des Tages aber war die neue Bundeshöchstleistung im 400- Meter­Kraulschwimmen des Charlottenburger Grün mit 5: 23,3 Minuten. Das Wasserballspiel zweier fombinierter Mannschaften endete mit dem Siege der Kombination Charlottenburg- Berlin XII über die Mannschaft, die sich aus Spielern von Freie Schwimmer Neukölln und Lichtenberg und Union zusammensetzte. Mit 8: 2 ( 3: 1) blieben die Charlottenburger fiegreich.

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Ergebnisse: Männer- Brustschwimmen, 100 Meter, Klasse B: 1. Brimmer 1: 28,3; 2. Brauer- Charlottenburg 1:29. Männliches Jugendfraulschwimmen, 100 Meter: 1. Dertwig- Hellas 1:22; 2. 8immer- Hellas 1: 26,5. 16-18 Jahre: 1. Seebach- Neuföln 1: 17,9; 2. Kuhle- Ludenwalde 1: 20,1. Weibliches Jugend­

Minerva 28 Neukölln weilte zum Wochenende in Gör, von 2:10. Allerdings stellten die Köpenicder eine durch Ersatz ge- der lig, um hier gegen den Verein für Leibesübungen und die Städte- schwächte Mannschaft. mannschaft Freundschaftsspiele auszutragen. Im ersten Spiel am Sonnabend gegen den Bf. mußte Minerva eine 4: 0- Nieder­lage einstecken. Die Neuköllner waren durch die lange Fahrt sehr ermattet. Außerdem fehlte es dem Sturm an dem notwendigen Tor­schuß. Der Hauptkampf war am Sonntag. Aus Anlaß eines Ge­werkschaftsfestes in Görlitz spielte Minerva gegen die Städtemann schaft. Tausende von Zuschauern umjäumten den Platz. Die Neu­töllner erschienen bedeutend frischer als am Tag zuvor. Schon in der 7. Minute erzielte der Rechtsaußen den ersten Treffer, dem der Mittelstürmer nach fünf Minuten den zweiten folgen ließ. Dann er­folgten einige Angriffe der Görlizer, die aber von der Neuköllner Verteidigung und dem Torwart unterbunden wurden. In der 20. minute war es Linksaußen, der für Minerva den dritten Treffer buchte. Zwei Minuten später war es der Mittelstürmer der Gör. lizer, der den ersten Erfolg für seine Mannschaft erzielte. Kurz vor der Bause stellte Minervas Halblinker das Resultat auf 4: 1. Nach dem Wiederanstoß ein vollkommen verteiltes Spiel, bei dem die Gör­lizer ein Tor aufholen fonnten. Im Endspurt versuchte Minerva das Resultat zu erhöhen, Schußpech und die guten Leistungen des Görlizer Tormarts verhinderten aber jeden Erfolg. Mit 4: 2 blieb Minerva Sieger.

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Adler 08, die Reisemannschaft der Berliner weilte in Mittel­ deutschland . Gegen Corso Glauchau endete das Treffen 3: 3. Bon dem mitteldeutschen Meister Niederhaßlau holte sich Adler eine 4: 2 Niederlage. Lichtenberg II verlor gegen Weißensee, dem Besieger des Kreismeisters, mit 0: 2. Eiche Köpenid und Eintracht- Reinickendorf trennten sich beim Stande

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Ein Flugzeug ist kein Auto

oder wie die ,, Friedrichshain " zu Bruch ging Dieser Tage blidte die Gruppe Friedrichshain des ,, Sturmvogel " auf ihr dreijähriges Bestehen zurüd. Auf ihre Entwicklung fann die Gruppe stolz sein. Der Flugzeugpart besteht aus zwei Segelflugzeugen und zwar einem Uebungsgleitflugzeug und einem Leistungssegelflugzeug, das zur Zeit in den Ausstellungs­hallen am Kaiserdamm Dienst" tut und dort für den Sturm­ vogel " mirbt.

In Johannisthal steht ein Leichtmotorflugzeug, die ,, Friedrichs. hain", die jetzt nach langem Winterschlaf wieder startet. Im Sep. tember 1931 setzte sich ein übereifriger Jfarusjünger in die Kiste was foftet die Welt Gashebel nach vorn, die Friedrichs. hain" brauft davon, hebt sich ab und fliegt. In der Luft ging alles gut, dann aber fam die Landung. Das Ende: Pilot ganz Rifte taput! Zur Rede gestellt erklärt er enttäuscht: Ich fahre einen großen Büssing, und da dachte ich, mit 14 PS erst recht fertig mer. den zu fönnen!"

Unter Zeitung des Kameraden Koch wurde der Bogel repo­riert. Roch fennt den Betrieb und die Arbeit, aber einen Propeller taufen? So ein Ding fostet immerhin 80 bis 100 Mart, und die fehlen. Also unser Frig setzt sich hin, rechnet, zeichnet, nimmt ein Stud Weißbuche, Säge und Hobel und bald liegt die erste Batte da, und dann die anderen und bald ist der Propeller fertig. Leicht hebt sich die Friedrichshain " und braust mit 110 Stundentilometer über uns hinmeg; in 11 Minuten sind 1000 Meter Höhe erreicht, mir freuen uns und sind stolz auf unsere Maschine und auf Friz Koch. Die Freude verwandelt sich in Erstaunen, als eines Tages ein erfahrener Pilot und Kamerad den ersten Loping und die erften Kunstflüge mit der fleinen Kiste fliegt. Natürlich unterbleibt bas in der Zukunft; mir wollen fliegen und uns nicht als Kunst­flieger betätigen. Jeden Sonnabend und Sonntag wird auf dem Flugplaz Johannisthal geschult, während Roch als Lehrer fungiert. In Mittenwalde schult die Segelfliegerabteilung unter der Leitung des Kameraden Repschläger jeden Sonntag. Dienstags und Freitags, von 19 Uhr ab, wird an neuen Maschinen gearbeitet in der Schule Diestelmeŋerstraße 5. Gäste und alle, die in kamerad schaftlicher Gemeinschaft fliegen wollen, sind millkommen. Jeden ersten Freitag im Monat, um 20 Uhr, Versammlung im Beters burger Hof, Petersburger Straße 57.

Freiluftboxkämpfe in Treptow Die fürzlich von der Vereinigung Lichtenberger Faustfämpfer im Treptower Vittoria- Garten zur Durchführung gebrachten Borfämpfe hatten unter der unbeständigen Witte­rung zu leiden. Eingeleitet wurden die Kämpfe durch zwei Schüler: treffen, die allgemein gefallen konnten, sodann schlug im Fliegen gewicht Beiko- Alt- Wedding Gloger- Faustkämpfer; Beito nuzte ge­schickt seine längere Reichweite aus und sicherte sich dadurch seine Vorteile. Leichtgewicht: Ohlmann- Alt- Wedding war seinem Gegner Junge Faustkämpfer förperlich überlegen, jedoch zeigte Junge die bessere Technik und war das Unentschieden gerecht. Den besten Kampf des Abends lieferten Knauf- Alt- Wedding und Manfe- Fauft. fämpfer. In diesem flott durchgeführten Kampf hatte Mante immer das bessere Ende für sich und stand sein Punktsieg nie in Frage. Beltergewicht: Faulhaber- Faustfämpfer zwang Bottzumeit- Tegel nach Ablauf der zweiten Runde zur Aufgabe. Förder- Fauftfämpfer murde tampflos Städtevertreter, da Thomae Alt- Wedding ohne Ent­schuldigung dem Kampf fernblieb. Im Mittelgewicht fam Peter Faustkämpfer zu einem fnappen Bunftsieg über Faber- Alt- Wedding. Im Schwergewicht bezog Amelung- Faustfämpfer über fünf Runden eine Bunktniederlage von Löschen- Tegel; der Kampf war für Schwergewichte äußerst lebhaft, hatte Amelung die beiden ersten Runden für sich, so sezte Löschen von der dritten Runde an seine

größere Reichweite durch.

Arbeiterschach in der Sommerschau

Im Rahmen der sportlichen Beranstaltungen in der Ausstellung Licht, Luft und Sonne" findet am Mittwoch, dem 18. Juli, ab 17 Uhr, auf dem großen Oval der Ausstellung eine Bropaganda veranstaltung der Freien Arbeiter Schach Bereini. gung Groß- Berlin" statt. Zur Aufführung gelangt ein großes Symbolisches Spiel( Arbeiter Wochenendfahrt) mit der anschließen den Aufführung einer lebenden Bartie auf einem 20 Meter großen Schachbrett. Außerdem finden Einzelspiele, Wettkämpfe und Si multanvorstellungen an 100 Brettern statt.

Eine Kreismannschaft des 17. reises ist mit acht Sportlern in Berlin eingetroffen, um gegen eine gleiche Mannschaft des 1. Kreises anzutreten. Die Spiele werden am Mittwoch um 16 Uhr in den Rehbergen und am Donnerstag um 16 Uhr auf dem Sportplag im Friedrichshain durchgeführt. Da sich in der österreichischen Mannschaft die Spitzenspielerinnen und Spizen­spieler des deutsch - österreichischen Kreises befinden, sind unbedingt gute Spiele und harte Kämpfe zu erwarten. Die Berliner Mann­schaft besteht aus sechs Mitgliedern von Tennis- Rot und zwei Mit­gliedern der FTGB. Norden, also der besten Mannschaft, die zur Beit vom 1. Kreis aufgestellt werden kann. Nachzutragen wäre, daß der Vier Städte Kampf Leip­zig- Magdeburg Dresden- Tennis Rot Berlin von der Berliner Mannschaft gewonnen wurde. Tennis­Rot erhielt in diesem Treffen, das in Leipzig stattfand, 13 Punkte, Magdeburg 11 Puntte, Leipzig 9 und Dresden 5 Punkte. Tennis­Rot führte dadurch den Nachweis, daß es im Mannschaftskampf vor. läufig nicht zu schlagen ist. Bemerkenswert ist, daß die Bundes­meisterin Mener- Dresden von der Genossin Brinkman- Berlin im harten 3- Sag- Kampf überwunden wurde.

Da die Desterreicher bereits heute abend eintreffen, fällt die Bor­standssigung von Tennis- Rot Groß- Berlin aus. Dagegen findet die angesetzte Revision um 20 Uhr in der Kreisgeschäftsstelle statt.

Die Arbeiter Tennis- Sportler Berlins werden aufgefordert, zum Empfang der Desterreicher um 18 Uhr auf dem Anhalter Bahnhof zu erscheinen. Fernbahnsteig Leipzig .

Glanzleistung auf dem Kreisfest

Turngenossin Keberlein vom FTGB.- Lichtenberg wurde Siegerin im Siebenkampf

Am Fuße der Pyrenäen

Die Tour de France - Fahrer in Pau Nach einem wohlverdienten Ruhetag in Bordeaux wurde die Rabrundfahrt durch Frankreich am Montag mit der vierten Etappe von Bordeaux nach Bau über nur 206 Kilometer fortgesetzt. Die glühende hize machte den 78 noch im Rennen befindlichen Giganten der Landstraße" wieder viel zu schaffen, die üblichen Reifendefefte blieben nicht aus, und abermals hatten die Deutschen die meisten Zeitverluste zu beflagen. Einige dreißig aus: da das Gros des Feldes nicht allzu energisch nachfegte, fonnten Kilometer vor dem Etappenziel rückten Ronsse und Paul Le Drogo die beiden Ausreißer bis zum Ziel einen Vorsprung von etwas mehr als einer Minute herausfahren, der jedoch für die Blacierung im Gesamtklassement ziemlich bedeutungslos mar. Ronsse gewann den Spurt gegen P. Le Drogo, eine Minute später traf die 51 Mann starke Hauptgruppe des Feldes unter Führung des Schweizers An­tenen in Bau ein. In dieser Gruppe befanden sich die Deutschen Stöpel, Umbenhauer, Thierbach, Hermann Müller und Olböter. Weitere 14 Fahrer, darunter auch Altenburger, tamen geschlossen mit etwas mehr als eineinhalb Minuten Verspätung an, der Rest falgte aufgelöst oder in kleineren Gruppen. Die übrigen Deutschen 71., Max Bulla 74., Sieronsfi 75. und Risch 76. Im Gesamtklasse befanden sich unter den letzten Anfömmlingen; so murde Kutschbach duel und Lemaire, auf den fünften Platz hat sich Ronsse durch seinen ment liegt noch Andre Leducq an der Spize vor Kurt Stöpel , Bon­Etappenfieg vorgearbeitet, an sechster Stelle folgen Thierbach und vier weitere Fahrer mit der gleichen Fahrzeit. Im Länderklasse Blazz hinter Belgien und Frankreich zurückgefallen. ment ist Deutschland am Montag vom zweiten auf den dritten Plaz hinter Belgien und Frankreich zurückgefallen.

Fuße der Pyrenäen angelangt und auf der am Dienstag zu er­Die Teilnehmer an der Tour de France sind nunmehr am lebigenben fünften Etappe von Bau nach Luchon über 227 Rilometer wird die erste große Schlacht in den Bergen der Pyrenäen geschlagen merden, die voraussichtlich eine grundlegende Aenderung des Klaffe ments zur Folge haben wird.

Bayerisches Fest der Arbeit in München vom 23. bis 24, Juli, Die Freie Turnerschaft Groß Berlin bittet Inter effenten und Ferienreisende, die fich an einer Gesellschaftsfahrt nach München mit verbilligtem Fahrpreis und im Anschluß daran zu ver. anstaltende Touren beteiligen wollen, dies bis spätestens Dienstag, Lichtenberger Straße 3, mitzuteilen. Das Fest wird peranstaltet nom den 19. Juli, unter Einzahlung des Fahrgeldes der Geschäftsstelle Landestartel Bayern für Bildung, Sport und Körperpflege. Die Abfahrt nach München erfolgt am Sonnabend, 23. Juli, etwa 9 Uhr

abends.

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Brustschwimmen, 100 Meter: 1. Gräser- Charlottenburg 1: 43,5; 2. Würdig. Hellas 1: 50,4. 16-18 Jahre: 1. Uhlemann- Faltensee 1: 51,6; 2. Rud- Fried­Männertraulichwimmen, Klasse B, 100 meter: 1. Henschel. richshain 1: 53,4. Mitte 1: 16,2; 2. Knobel- Charlottenburg 1: 17,3. Männliches Jugend- Brust. schwimmen, 100 meter: 1. Gärtner- Ludenwalde 1: 35,5; 2. Kuhnert- Hellas 1: 38,7. 16-18 Jahre: 1. Sommerfeld- Tegel 1: 32,9; 2. Lödner- Neukölln 1: 33,3. Beliebige Stafette für Turner und andere Sparten: 1. Turn- und Sportver. einigung Tegel 2: 38,3; 2. FTGB. Mitte 2: 44,3.

Bundestreue Vereine teilen mit:

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Freie Faltbootfahrer Berlin e. B. Zusammenfünfte Donnerstag, 14. Juli, 20 Uhr. Gruppe Rorben: Jugendheim Brunnenplag Ede Schönstediitr. 1. Auf wilder Enns und hohem Dachstein. Gruppe Nordosten: Jugendheim Christ. burger Str. 7. Gruppe Südosten: Jugendheim Große Frankfurter Str. 16. Gruppen Norden und Nordosten: Spielabend jeden Mittwoch ab 18 Uhr Sport plaz Humboldthain. Jeden 2. und 4. Dienstag Training der Handballer. Sonnabend, 16. Juli, Rubbeldatteldu" am Ruppiner Kanal.

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Arbeiter- Rad- und Kraftfahrer- Bund Solidarität. Die auf heute, Dienstag, 12. Juli, angefeßte Fahrwartfizung ist durch besondere Umstände auf Freitag, 15. Juli, 20 Uhr, bei Lohann perlegt.

Freie Schwimmer Charlottenburg . Heute, 20 Uhr, Monatsversammlung bei Germar, Kaiser Friedrich- Str. 13, Ede Grünftraße.

Der Republikanische Motorrad.Club Berlin E. B. veranstaltet amt 16. und 17. Jult ,, Eine Nacht bei Mutter Grün", zu der alle Motorsportler herzlichst eingeladen sind. Die Veranstaltung findet in Strubensee bei Lindom in der Mart statt. Treffpunkt am 16. Suli um 19 Uhr Bahnhof Wittenau- Nord. Un foftenbeitrag 50 Bf., Erwerbslpfe frei. Wir bitten die Rameraden der Motor­stoffel der Eisernen Front an dieser Fahrt zahlreich teilzunehmen.

Einzelfahrer, 1. Areis. Nächste Sigung mit Bortrag 14. Sult, 20 Uhr, Ge­schäftsstelle des ATSB. , Elfäffer Str. 86-88, IV. Referentin: Gen. Räder. Großmann über: Christliche oder sozialistische Erziehung?

Das meile Buch

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Erich Herrmann: Ein Feuer flammt auf Es gab eine Zeit, und sie liegt noch nicht lange zurück: da er schöpfte sich der sozialistische Roman in der Gestaltung der Groß stadt, der Fabrit, in seltenen Fällen des Kleinbürgertums. Die Bauernromane wurden fampflos der sogenannten Heimatkunst, den mittelmäßigen Unterhaltungsschriftstellern und den konservativen Dichtern überlassen. Das war ein böser Irrweg erklärlich frei lich aus der Selbstüberschäzung eines industriellen Zeitalters. Nun: das große Experiment der Menschheit, in Ameisenhaufen aus Stein zu wohnen, ist mißglüdt; die Umwandlung der Steinstädte in Grünstädte und die Rüdsiedlung aufs Land find das Programm des Fortschritts. Da ist die Feststellung wichtig, daß der Proletarier auf dem Lande heimatberechtigt ist. Vom Lande fam er, es mar sein Land, das er in furchtbarer Mühe beaderte, das ihm städtische Bucherer und ländliche Barone mit verschiedenen Mitteln, aber mit gleichem Erfolg entrissen; zur Stadt wanderte er, die vermeint­liche Rettung wurde in vielen Fällen zum neuen Fluch gum Land, zu seinem Land, will er nun zurüd. Er ist der wahre Bauer, ihm gehört die Scholle, meil er sie fruchtbar machte; er tehrt heim in sein Eigentum, und die Usurpatoren müssen weichen Deshalb, um solcher Zukunft Begründung und Ziel zu geben, gehört der sozialistische Landroman zum Zeitnotwendigsten, und weil dem Sozialisten die billige Stimmungsmache der gemerbs mäßigen Landromanschreiber nicht ansteht, ermeist sich an der Form des Bauernromans die Kraft eines Talents.

Feuer

Erich Herrmann, dessen Roman ,, Ein flammt auf" jezt im Diez - Berlag erschien, hat die Kraft und das Talent. Ein bitterarmes Dorf an der deutschen Dstgrenze wird in seinen Menschen, Tieren und Häusern mit einer Plastif und einer Wärme geschildert, wie sie nur aus innerer Hingabe er. wachsen. Unter den Holzfällern, deren Leben niemand fegnete, es sei denn die zerfurchte Hand der Armut, wächst der Held des Buches vom Träumer zum Erkenner, mit jener Langsamkeit und inneren Umständlichkeit, mit jener Blindheit und inneren Hell. fichtigkeit, welche die Weltanschauung des Bandproleten so mühsam ermachsen und so fest stehen läßt. Das Buch schließt da, wo der Held die ersten Fesseln zerreißt, gründlich und unnachgiebig; mie er sich sein Haus in der Freiheit baut, das ist wohl einem zweiten Band vorbehalten, nach dem das Werk allerdings schreit; er möge bald folgen! Daß die Gespräche der einfachen Leute manchmal aus bei allem Erwachsenfein aus poetischer Anschauung, als einziger dem Naturalistischen ins Unreal- Dichterische abgleiten, erscheint mir, Fehler des schön und zwanglos fomponierten, ſtiliſtiſch sauberen und, es sei wiederholt, außergewöhnlich zeitnotwendigen Romans. Ein Feuer flammt auf"- Herrmann, der halten möge, was er hier verspricht! es flammt auch in dem Dichter Erich Herrmann Mostar .

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RUND­

FUNK

AM ABEND

Dienstag, den 12. Juli 1932.

Wanderbücher( W. Schoeningh). 17.10 A. v. Kohl: Eigene Prosa. Berlin . 16.05 Unterhaltungsmusik. 16.40 Reise- und 17.40 Die Straße vom Führersitz( H. Engel). 18,00 Aus Witten­ berg : Gedächtnisfeier für N. Söderblum. 18.55 Die Funkstunde teilt mit. 19.00 Stimme zum Tag. 19.10 Mitteilungen des Ferne( Reisephantasie). 22.10 Wetter-, Tages- und Sport­Arbeitsamtes. 19.15 Tanzabend. 21.00 Tagesnachrichten. 21.10

nachrichten.

Frauenhilfe( Dr. Else Herrmann). 16.30 Aus Leipzig : Nach­Königswusterhausen. 16.00 Frauensorgen mittagskonzert. 17.30 Die Kulturgeschichte des Tanzes( Prof. Dr. C. Sachs). 18.00 Der Laie und das Klavier( Prof. J. Dahlke). 18.25 Zeitgebundene oder blutgebundene Kunst( Prof. Dr. Schultze- Naumburg). 18.55 Wetterbericht. 19.00 Aktuelle Stunde. 19.20 England und Aegypten ( Dr. A. Dix). 19.45 Ein Blick hinter die Kulissen der Zoppoter Waldspiele( Ober bürgerm. Dr. Lewerentz). 20.00 Aus Hamburg : Militärkonzert. Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. Aus Hamburg : Spät 21.00 Aus Leipzig : Kamerad Pferd"( Funkstudie). 22.30 konzert. Sonst: Berliner Programm.

Vollständiges Europa - Programm im ,, Volksfunk", monatl. 96 Pf. durch alle ,, Vorwärts"-Boten oder die Postanstalten.