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MMN MWMiW am Freitag and Soiabend 18 Uhr von den bekannten Stellen aus/ Alle Genossinnen und Genossen, die Arbeiterjugend, Arbeitersportier und Reichsbanner beteiligen sich
Im Garten Eden 5. Internationales ¥ege tariertreffen In Berlin  
Alle drei Jahre lreffea sich die Vegetarier der ganzen Welt zur Songreßtagung. Zum ersten ZNale findet dieses internationale Treffen der Vegetarier in Berlin   statt, ver- anstalterin dieses Kongresses ist die Vegetariervereinigung Berlin  . Am Bahnhof Oranienburg   flattert ein großer Willkommensgruh der Vegetariervereinigung für die Gäste, jeder Zug bringt Menschen, die nach dem Garten Eden streben und der Postautobus, der, einem ruhigen Verkehr entsprechend, bloß dreimal am Tage verkehrt, ächzt unter der ungewohnten Last seiner Besetzung. In Eden selbst herrscht festlicher Hochbetrieb. Eine zahlreiche, internationale Gäste- schar hat sich eingefunden: aus Argentinien   und aus Norwegen  , aus Skandinavien  , der Schweiz  , Ungarn  , Bulgarien  , der Tschechoslowakei  , aus Rußland   und aus England, aus Oesterreich   und aus vielen reichsdeutschen Städten. In der großen Genossenschaftsküche sitzen zwei Frauen und formen mit ebenso geschickten wie unermüdlichen Händen Reisbratlinge aus Reis, Käse, Eier und Zwiebel. Köchin Nr. 1 formt erstmal einen Kloß, der dann von Köchin Nr. 2 mit dem Kochlöffel eins aufs Haupt erhält, worauf er zur Boulette wird. Im Schnell- zugstempo vermehren sie sich, dreihundert Stück müssen es werden, gestern waren es ihrer sogar sechshundert. In einem anderen Raum sitzen Frauen und schälen Riesenkessel voll Kartoffeln. In Massenlagern und mitgebrachten Zelten nächtigen die Gäste. Um 7 Uhr morgens ruft der Gong zur Gymnastik auf dem Fest- platz, dann wird gefrühstückt und nun folgen Ansprachen und Vor- träge der anwesenden Vertreter der einzelnen Länder. Je nach Temperament und der daraus folgernden Einstellung zu den Dingen dieser Welt vertritt und verficht der einzelne den Standpunkt des Vegetariers. Der Engländer nannte den Vegetarierkongreß einen wahren Friedenskongreß, denn man könne nicht von einem echten Frieden sprechen, ohne an den Kampf des Menschen gegen das Tier zu denken. Oesterreichs   Vertreter, ein Universitätsprofessor im Priesterrock, sprach über die Zusammenhänge zwischen Christentum und Vegetarismus. Braungebrannt von der Sonne Afrikas und Asiens   sprach hierauf ein Sohn der Schweizer   Berge, fein Blick war weit, wie svn Schritt, der ein großes Stück Welt durcheilt hatte. Den Willen zur Befreiung körperlicher und seelischer Kräfte aus den ihnen aufgezwungenen Gesetzen, die kein Lebensgesetz darstellen, hatte er bei manchen gefunden, bei vielen gepredigt. Im allgemeinen hält er es mit der Philosophie des Eingehens in die gegenseitige Psyche. Ringsum auf dem Wiesenboden sitzt die Zuhörerschar, die Darlegungen wurden zum Teil kräftig, dann wieder nur einzeln
Prinz Isenburg verhafiet. Devisen im Saargebiet beschlagnahmt. Die Berliner   Zollfahndungsstelle nahm gestern den Prinzen Viktor Salvotor Isenburg fest, der in der Marchstraße 1 in Charlottenburg   wohnt. Prinz Isenburg soll bei einer Berliner  Bant erhebliche Essektenposten zum verkauf gebracht und die daraus datierenden Summen weggeschafft haben. An die Verhaftung schloß sich eine umfangreiche Untersuchung an. die noch nicht abgeschlossen ist. Der Prinz hat vor einiger Zeit bei dem Bankhaus D. in Berlin   nach und nach größere Mengen von Wertpapieren, und zwar in einem Gesamtwert von über 200000 M., verkauft. Der Gegenwert wurde ihm bar ausgezahlt, und zwar in Tausendmarkscheinen, deren Nummern, wie dies in der- artigen Fällen jetzt üblich ist, der Reichsbank mitgeteilt wurden, Sie nun ihrerseits darauf achtete, wo diese Banknoten eventuell wieder auftauchten. Als man nun feststellte, daß ein nicht unbeträchtlicher Teil dieser Tausendmarkscheine in Saarbrücken   im Verkehr er- schien, also jenseits der Grenze, benachrichtigte man die Zoll» fahndungsstelle, die ihre Ermittlungen aufnahm und dabei fest- stellte, daß bei diesen Effektenoerkäufen des Prinzen auch ein Dr. Hans Kienitz, der früher in Karlsruh« kurze Zeit Rechts- anwalt war und jetzt in Berlin   wohnt«, tätig geworden war. Kienitz soll den eigentlichen Besitzern der Wertpapiere den Erlös ausgehändigt haben. Am Dienstag waren Sie Nachforschungen der Zollfahndungsstelle so weit zum Abschluß gekommen, daß Prinz Isenburg und Dr. Kienitz am Nachmittag festgenommen und im Anschluß an ein erstes Verhör dem Vernehmungsrichter beim Amtsgericht Charlottenburg   vorgeführt wurden, der gegen beide Haftbefehl erließ, worauf sie dem Untersuchungsgefängnis Moabit  zugeführt wurden. Wie wir weiter erfahren, bestreiten beide sehr entschieden, sich irgendwie strafbar gemacht zu haben. Weder Prinz Isenburg noch Dr. Kienitz will gewußt haben, daß die Besitzer der Effekten das Geld über die Grenze bringen wollten, sie wollen auch beide keinerlei Vorteile von diesen Verkäufen gehabt haben. bei denen es sich, wie Prinz Isenburg erklärt, lediglich um eine Gefälligkeit gegenüber den eigentlichen Besitzern gehandelt habe. Wem diese Wertpapiere eigentlich gehören, ist bisher nicht bekannt geworden, doch wird von den Beteiligten der Verdacht, daß es sich um Effekten aus ausländischem Besitz handele, energisch in Abrede gestellt._ Genosse Gustav Ralow, Berlin   SO. ZK, Cuvrhstr. 2K, ist seit 3V Jahren Borwärls"-Leser.
bejahend beklatscht. Der Nachmittag gehört der Festesfreud« und dem Spiel. Auf der Freilichtbühne sieht man Faust, 2. Teil, auf- geführt von der Edener Heimatbühne, ein klassisches Spiel, Apollonius von Tyana  ", verfaßt vom Sekretär der Berliner   Vege- tariervereinigung, eine Wilhelm-Busch-Operette, Tanz im Freien auf dem vegetarischen Volksfest und Festball im Festzelt. 40 Jahre Eden  . Im nächsten Jahre wird das 40jährige Bestehen der Gemein- nützigen Obstbausiedlung Oranienburg  -Eden   gefeiert. In der Fest- Zeitschrift liest man, daß am 28. Oktober 1879 die Vegetarierver- einigung Berlin   mit 35 Mitgliedern gegründet wurde. Der Verein nannte sich anfangsBerliner Verein für harmonische Lebensweise". Eines der ältesten und hervorragendsten Mitglieder ist der Berliner  Arzt Dr. Winsch. der als junger Student eintrat und durch Lorträge und die Herausgabe wertvoller Bücher über Gesundheitspflege und Vegetarismus in weiten Kreisen wirkte. Heute zählt die Vereinigung etwa 800 Mitglieder, die auf einem 450 Morgen großen Terrain in 250 bis 300 Einfamilienhäusern leben: an Pacht zahlen sie 1 Pf. pro Jahr und Quadratmeter, das macht auf die ihnen gehörige Boden- fläche berechnet, ungefähr 25 M. jährlich. Die Schule, einschließlich der Lehrkräfte, Kindergarten und Post erhält und bezahlt die Ge- nossenschaft. Der vorbildlich, nach allen Gesetzen der Natur betriebene Obstbau liefert eine reiche, qualitativ hochstehende Ernte. In der Ob st verwertungs stelle gibt es jetzt alle Hände voll zu tun. Pro Tag werden etwa 24 bis 25 Zentner Erdbeeren geerntet, die auf dem sonnebeschienenen Sandboden prächtig gedeihen und beim Verkauf gute Preise erzielen. Für Kirschen ist der Boden nicht ganz so günstig, immerhin sind es auch 3 bis 4 Zentner pro Tag. Wäh- rend das Frischobst erster Qualität abends uno zeitig morgens nach den Markthallen gebrocht wird, wird das Preßobst zu Saft und Marmelade verarbeitet. Ein Hauptartikel der Obstoerwertung ist der Apfelsaft, von dem allein pro Jahr an die 120 000 Flaschen hergestellt werden, �dann noch über 100 000 Liter anderer Fruchtsäfte. Als Abnehmer kommen in erster Reihe die Reformhäuser in Betracht. 120 Siedler arbeiten in der Obstverwertung mit, dann gibt es aber auch noch gärtnerische, handwerkliche, wirtschaftliche und verwaltungstechnische Arbeiten zu verrichten, so daß fast alle der draußen Wohnenden, die vom Ge- spenst der Arbeitslogkeit erfaßt wurden, Arbeit und Brot haben. Um das Problem Arbeit so günstig wie möglich auszubauen, ist man bestrebt, in Zukunft Kurzarbeit zugunsten der noch Feiernden zu ' machen.
Martha und ihr Hans. Schäferstündchen in der Michendorfer Kirche. Mit einem außergewöhnlichen Fall von Hausfriedensbruch mußte sich das Potsdamer   Schöffengericht unter Vorsitz von Landgerichtsdirektor W a r m u t beschäftigen. In der Karfreitagnacht gegen 3 Uhr hörte der Nacht­wächter von Michendorf   verdächtige Geräusche aus der Michen- dorfer Kirche. Der Hüter der Nacht leuchtete in die Kirche hinein, und was erblickte er? Die 25jährige Martha H. in trauter Ge- meinschaft mit einem 17jährigen Friseurlehrling Hans P. aus Michendorf  . Fräulein Martha, die als sehr fromm in Michendorf  galt, hatte sich den Schlüssel der Kirchentür von der Mutter ver- schafft, um mit ihrem jugendlichen Kavalier, den sie erst am Kar- freitagvormittag kennengelernt hatte,«ine Liebesnacht in der Kirche oerleben zu können. Der Gemeindekirchenrat stellte gegen das Paar wegen widerrechtliches Eindringen in ein Gebäude Straf- antrag, und nun standen Martha und ihr Hans wegen Haus- friedensbruch vor dem Schöffengericht. Die junge Dame, durchaus nicht reuig, im Gegenteil, ziemlich selbstverständlich den Standpunkt vertretend, daß man eine Kirche auch zur Nachtzeit aufsuchen könne. Hänschen, sehr verlegen, wollte von dem Mädchen oerführt worden sein. Das Urteil lautete gegen die H. auf 30 M. Geldstrafe, gegen den jugendlichen Kavalier, der als Verführter anzusprechen ist, er- ging dos Urteil auf 20 M. Geldstrafe. Der Jugendliche darf seine Liebesschuld auf Stottern bezahlen.
Grillparzer   iy Friedrichshagen  . Mit GrillparzersDes Meeres und der Liebe Wellen" eröffnete das Naturtheater Friedrichshagen seine dies- jährige Spielzeit. Zu einem strahlend schönen Firmament sandte Hero all ihr Wünschen und Versprechen, sie war anmutig in Aus- druck und Gebärde und gab der daseinsverklärten Prlesterin wie dem liebenden Mädchen echte Züge. Nicht ganz so ihr Leander, dem das Heldische flammender Verliebtheit fehlte, er glich mehr einem Jüng- ling unserer Tage. Heiter umtanzten Heros Gespielinnen und Dienerinnen die Szenerie, würdig waltete der Oberpriester seines Amtes. Auch die übrigen Darsteller fügten sich gut in den Rahmen des ganzen und man wünscht dieser sommerlichen Bühne allen Wettersegen. Wenn man raten darf, so wäre es vielleicht angebracht, nicht allzutief im Klassizismus zu wühlen und Stücke zu wählen, die blutvoller, gegenwartslebendiger wirken. Wir find nun heute einmal nicht mehr allzusehr auf Moll gestimmt, die Tonleiter unserer
Empfindungswelt schlägt gänzlich andere Saiten an und manchmal wirkt komisch, was vordem als lieblich oder heroisch galt. Das gut besuchte Wiesenparkett spendete den Darstellern vielen Beifall.
Großfeuer in der Aazarethkirchstraße. Folgenschwerer Kellerbrand in Borsigwalde  . Im Seitenflügel des Hauses Nazarethkirchstr. 39 brach gestern abend gegen 18 Uhr Feuer aus, das mit großer Schnel- ligkeit um sich griff. Die Flammen fanden an dem Inhalt der Bodenkammern und dem Dachgebälk überaus reiche Nahrung. Trog aller Bemühungen der Feuerwehr konnte nicht verhindert werden, daß das Feuer auf den Dachstuhl des Quergebäudes über- sprang. Die Löschmannschaften, die mit vier Schlauchleitungen gegen den Brandherd vorgingen, hatten unter der gewaltigen Hitze sehr zu leiden. Nach mehrstündiger Tätigkeit war die Gefahr beseitigt. Der Schaden ist erheblich, da die Wohnungen der oberen Stockwerke sehr unter herabdringende Wassermengen gelitten haben. Zwei Mie- terinnen des Hauses erlitten vor Aufregung Schreikrämpfe und mutzten ins Virchow-Krankenhaus gebracht werden. Durch einen Kellerbrand im Hause Spandauer  Straße73inBorsigwalde wurde gestern abend das Treppen- haus und einige Wohnungen völlig verqualmt. Eine ganze Familie, die im 2. Stockwerk wohnt und in Erstickungsgefahr geriet, mußte von der Feuerwehr ins Freie geholt werden. Das Feuer wurde nach «instündiger Löschtätigkeit niedergekämpft.
«S Jahre verheiratet. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, hat der preußische Ministerpräsident den Eheleuten Gottlieb und Wilhelmine Heyn in Arnswalde  , Regierungsbezirk Frankfurt   a. d. Oder, an- läßlich ihrer ööjährigen Ehejubelfeier am 14. Juli ein Glückwunsch- schreiben und ein Ehrengeschenk überreichen lassen.
Die Kommunisten im Berliner   Westen. Gestern abend ver- anstalteten die Kommunisten an zwei Stellen des Berliner  Westens, am Rudolf-Wilde-Platz und am Wittenberg- platz, öffentliche Kundgebungen gegen den Faschismus, die eine starke Teilnahme aufwiesen. Zu Zwischenfällen ist es nicht ge- kommen. Die Geschäftsstelle der Berliner   Gefangenensürforge befindet sich vom 14. Juli aber Berlin   C. 2, Iüdenstr. 28, Hof rechts, 1 Tr. Telephon: E 1 Berolina 0425 und 0426. Sprechstunden an allen Wochentagen von 8 bis 12 Uhr. Verloren« Altentasche. Genosse Herbert B e h r i n g e r, Brunnenstr. 167, at eine braune Altcntasche verloren. Inhalt: Parteimitgliedsbuch, Reichs- anner-Mitgliedsbuch, Stempelkarte und Invalidenlarte. Der ehrliche Finder wird gebeten, die Sachen im Bezirksbiiio, Lindenstr. 3, abzugeben.
Allgemeine Wetterlage.
Mitteleuropa   lag am Mittwoch im Bereiche eines flachen Tief- druckgebietes, das in ganz Deutschland   zu lebhafter Gewittertätigkeit Anlaß gab. Es fielen dabei meist recht erhebliche Regenmengen. In Grünberg   in Schlesien fielen 38 Millimeter. Die Temperaturen stiegen wieder vielfach über 30 Grad Celsius. Gleichzeitig war auch die Luftfeuchtigkeit recht hoch. Ucber Frankpeich hält der Zustrom kühlerer maritimer Luftmassen an. Sie dürften aber unseren Bezirk am Donnerstag noch nicht erreichen, so daß zunächst noch keine nennenswerte Wetteränderung zu erwarten ist. Erst am Freitag ist eine merkliche Abkühlung in Aussicht. » Wekleraussichlen für Berlin. Teils wolkig, teils heiter, schwül, fortdauernde Gewitterneigung. Für Deutschland  . Im Westen und Süden veränderlich bei wesentlich niedrigeren Temperaturen, i strichweise Schauer: im übrigen Reiche Fortdauer des schwülen i Wetters   mit örtlichen Gewitterregen.
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