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Die Ferkel.

Einst münden wir in still'res Gleis, Da hat es Hitlern mal gegeben: Jedoch ihr Antrag gegen Weiß, Der wird die Nazis überleben.

Hat längst sich alles abgewandt

Von den politischen Halunken,

Dann spukt der Antrag noch im Land:

So tief war Deutschland   einst gesunken! Historikern wird dieser Fund Genügend unsre Zeit anschwärzen. Er zeigt, wie groß der Schweinehund Doch werden kann im Menschenherzen.

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So reichen wir wir sind so frei- Den Antrag der Geschichte weiter. Verewigt ist hier die Partei

Der Ferkel und der Ehrabschneider.

Die Länder protestieren.

Hans Bauer.

Die Bayerische Staatszeitung  ", das Organ der bayerischen   Regierung, schreibt zu den Rundfunfplänen der Papen­Regierung, die mir gestern befanntgaben:

Es iſt möglich, daß sich der Kanzler und der Reichsinnen­minister auf der Fahrt nach Neudeck auch über die Rundfunkpläne unterhalten, die im Reichsinnenministerium erwogen werden. Diese Pläne laufen darauf hinaus, den Ländern auch dieses Feld der Einflußnahme auf ein wichtiges fulturelles Gestaltungsgebiet weit: gehend zu beschneiden. Es kann heute schon versichert werden, daß nicht nur Bayern  , sondern auch wohl die übrigen Länder diese Zentralisierungspläne des Rundfunks mit Entschieden. heit ablehnen werden. Dazu kommt noch die Gefahr einer vollständigen Auslieferung des Rundfunts an die Partei politif. Bayern   hat es bisher für richtig gehalten, die Parteis politik vom Rundfunk fernzuhalten. Es wäre sehr zu wünschen, daß sich fünftighin auch die Reichsregierung zu diesem Grundfag burchringen könnte."

Wie wir hören, werden noch in dieser Woche Reichsrat und Kabinett sich mit den neuen Rundfunkplänen zu befassen haben. Aber unabhängig von der Entscheidung des Reichsrates scheint die Absicht der Papen- Regierung auf jeden Fall zur Durchführung gebracht werden sollen. Dabei ist auch eine Entpoliti. fierung" vorgesehen allerdings nur die der Landes. sender zugunsten der Deutschen Welle"; das bedeutet, daß fünftig nur noch die der Reichsregierung ge nehmen politischen Vorträge hier laufen sollen, während die politischen Wünsche der Länder im Rundfunk kein Sprachrohr mehr

haben.

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Wie es mit der ,, Reinigung" des Rundfunks auf dem Gebiete der Parteipolitik aussehen wird, davon kann man sich nach den bisher genossenen, vom Reichsinnenministerium und feinem Sprecher, Herrn Scholz, liebevoll befürworteten Roftproben bereits ein Bild machen. Daß die füddeutschen Länder bisher die Uebernahme nationalsozialistischer Borträge ablehnten, hat die Nazis schwer verschnupft.

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ફરી

Daß der Rundfunk für Parteipolitik", wie sie seit einigen Daß der Rundfunt für Parteipolitit", mie fie feit einigen Wochen von den Nazis hier in ausgedehntem Maße betrieben wer= den darf, nicht zu haben sein sollte, müßte fich eigentlich von selbst verstehen. Ersatz für hezerische, von unbeweisbaren Behauptungen und Parteiphrasen strogende Flugblätter und Bersammlungsreden, die sich die Nazipartei sonst schweres Geld fosten läßt, darf der Rundfunt nicht länger bleiben. Es ist eine Ungeheuerlichkeit, den Hörern zuzumuten, aus ihren Rundfunkgebühren die Nationalsozia­listische Partei zu subventionieren. Daß eine politische Bildung der Hörer an sich ohne die heute übliche skandalöse parteipolitische Berhebung möglich ist, zeigten die fachlich- positiven Erklärungen politischer Parteien und die Zwiegespräche zwischen Angehörigen grundsäglich verschiedener Parteien in einer Zeit, in der das Kultur­niveau der Herren Barone noch nicht maßgebend war. Aber eine wahrhafte politische Bildung der Hörer scheint augenblicklich un­erwünscht. Der römische Satiriker Juvenal   behauptete, das Volk fümmere fich nicht um die Staatsangelegenheiten, wenn man ihm ,, panem et circenses  ", Brot und Unterhaltung, gäbe. Dem de ut fchen Volke Brot zu geben, ist zur Zeit auch für die Regierung der Barone mit einigen Schwierigkeiten verknüpft; für die Unter­haltung hat sie aber den Rundfunk!

Für die Pressefreiheit. Preffeorganisation gegen Preffenotverordnung. Der Bezirksverband der deutschen   Presse hatte zu Mittwoch abend eine Mitgliederversammlung nach dem Haus der deutschen  Breffe einberufen, in der die Kollegen Dr. Ernst Feder und Paul Baecker über die neueste Notverordnung und ihre Auswirkung auf die Presse berichteten. In einer lebhaften Aussprache, an der sich namentlich Prof. Dr. Dovifat, Knaz, Prof. Bernhard und Klühs beteiligten, wurde folgende Entschließung angenommen:

,, Der Bezirksverband Berlin   im Reichsverband der deutschen  Bresse   hat sich eingehend mit der neuen Pressenotverordnung und ihrer Anwendung durch das Reichsgericht beschäftigt. Der Bezirks­verband billigt die Stellungnahme des Vorstandes des Reichsver: bandes, die die Wiederherstellung der Pressefreiheit

verlangt.

Der Bezirksverband ersucht die Reichsarbeitsgemeinschaft, auf die baldige Beseitigung aller Zeitungsverbote hinzuwirken, weil er in der Aufrechterhaltung voller Pressefreiheit ein lebenswichtiges Interesse des Staates und einen unentbehrlichen Bestandteil des politischen Lebens erblickt."

Mit der Sense erschlagen.

Schwere Bluttat in einem Wutanfall.

Simmern  ( Hunsrüd), 14. Juli. Am Mittwochnachmittag ereignete sich eine schwere Bluttat. Im Streit ergriff der Arbeiter Gallas aus dem Schadhof in unmittelbarer Nähe von Simmern   eine Sense und schlug damit auf seinen Schwager ein, der blutüberströmt zusammenbrach. Der Tod trat auf der Stelle ein. Als die Schwester des Erschlagenen ihrem Bruder zu Hilfe eilen wollte, wurde sie ebenfalls von Gollas mit der Gense angegriffen. Sie trug dabei sehr schwere Ver legungen davon und mußte dem Krantenhaus zugeführt werden. Der Polizei gelang es, den Täter nach furzer Zeit zu faffen.

Tanz der Gegenwart

Internationaler Gruppentanz Wettbewerb Gruppentanz- Wettbewerb

Das, was wir seit Jahren vergeblich erwartet haben, ist end­lich Ereignis geworden: wir haben ein Tanzwert, das in die Zeit paßt. Dem Leiter der Essener Folkwangtanzbühne, Kurt Joo, ist mit seinem Totentanz Der grüne Tisch" ein Wurf ge­lungen, der für die feit langem im ungewissen tappende neue Tanz­funst von entscheidender, wegweisender Bedeutung sein kann.

Daß dieser Grüne Tisch" gerade in Paris   feine Premiere erlebte und anläßlich des Internationalen Gruppentanzwettbewerbs von Publikum und Jury( der u. a. Rudolf v. Laban angehörte) einstimmig mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurde, mag diesem Ereignis erhöhte Bedeutung geben. Besonders in einer Zeit, in der Völker- und Einzelschicksale so restlos abhängig find von den Entscheidungen des grünen Tisches.

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Der Tanzgruppenwettbewerb, der in Paris   im Théatre des Champs Elysees Anfang Juli an drei Tagen vorgesehen waren zunächst nur zwei stattfand, war der Initiative des Inter Zeit von dem Direktor des ehemaligen Schwedischen Balletts" nationalen Tanzarchivs zu danken, das erst vor kurzer Rolf de Maré   ins Leben gerufen wurde. Das Gebäude selbst ist noch nicht ganz vollendet, aber es soll neben dem Sekretariat eine Tanz- Bibliothek, Vortrags- und Vorführungsräume und die Woh­nung des Konservators enthalten. Rolf de Maré   ist bemüht, durch das Archiv und die alljährlich in Aussicht genommenen Wett­bewerbe, zu denen er auch die Preise gestiftet hat( 1. Preis 25 000 Franken, 2. Preis 10 000 Franken), die Tanzkunst anzuregen und zu fördern. Von einem Hilfskomitee wurde in diesem Jahr für verbilligte Reise, Unterkunft und Verpflegung der ausländischen Gruppen gesorgt. Die ruffischen Gruppen, die dort auftraten, stammten nicht aus Sowjetrußland, sondern waren aus Vertretern und Schülern der alten russischen Ballettschulen gebildet, die in Paris   fultiviertestes altes Ballett weiterpflegen. Mit hervorragen­

Die Tanzkunst ist die Kunst, die da beginnt, mo Worte ver­sagen. Und es ist deshalb unmöglich, außer einer knapp gefaßten Inhaltsangabe viel über ein Tanzwerk zu sagen, dessen künstlerisches Wie" man eben erleben muß. Aber gerade weil die Tanzfunst ohne Worte auskommt, ist sie die darstellende Kunst, die interden technischen Leistungen trat denn auch das Ballett Rniafeff national verständlich ist.

Der Inhalt des ,, Grünen Tisches" ist folgender: Die Konferenz am grünen Tisch debattiert heftig, beschimpft sich gegenseitig, um im nächsten Moment sich in liebenswürdigster Weise zu bekompli mentieren, zieht im übernächsten niedliche Revolver aus den Taschen, befnallt sich, um sich alsdann mit den zuvorkommendsten Gesten wieder am grünen Tisch niederzulassen. Dann folgt der Krieg: ein Totentanz von erschütternder Wirkung, der durchaus im Realen wurzelt, ohne realistisch zu sein. Hier liegt die hohe Kunst der Jooßschen Gruppe, der es gelingt, Tatsächliches mit tänze rischen nicht pantomimischen Mitteln zu gestalten, ohne ins Mystische abzugleiten und damit die Klarheit des Inhalts zu gefährden. Vor zwei Jahren ist das Talhoffsche Toten mal", das mit riesigem Aufwand in München   inszeniert wurde, an mysti­schen Vernebelungen gescheitert; zudem erfuhr die beabsichtigte in ternationale Gültigkeit eine Einschränkung durch die Fest­legung auf einsprachige( deutsche) Tegte.

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Die Schlußszene ist eine Wiederholung der Anfangsszene: eine traurige Tatsachenfeststellung im Grunde, aber mit überlegenem Humor und aus einem sicheren Gefühl für Bühnenwirtung ge­staltet. In feinem der Tanzwerke der letzten Jahre war eine der artige Geschloffenheit zu spüren, ein derartiger Zusammenflang der Körperinstrumente", der auch nur stets da zu erreichen ist, wo ein innerer Zusammenflang die Darsteller verbindet. Jedes Solo" wird hier nicht als Herausstellung dieses oder jenes Tänzers empfunden, sondern als eine im Ablauf des Werkes organische Not wendigkeit. Die Jooßsche Tanzgruppe arbeitet zwar von allen deut­ schen   Tanzgruppen unter den günstigsten Bedingungen was der Stadt Effen zur Ehre gereicht aber sie nutzt auch jede ihr ge­botene Möglichkeit zu ihrer Vervollkommnung aus was ihr felber zur Ehre gereicht. In die Gemeinsamkeit dieser Tanzgruppe ist selbstverständlich der langjährige musikalische Mitarbeiter Frig Cohen einzubeziehen, der die Mufit zum Grünen Tisch" schrieb.

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Es zeugt von der durchschlagenden Wirkung des Werfes, daß Agenten und Theaterbefizer aus Frankreich  , Holland  , England, Belgien   fich förmlich um mochenlange Engagements der Tanzgruppe riffen. Und es steht zu befürchten, daß man in Deutschland   auf dieses Wert recht lange wird warten müssen. Jeder Art von inter­nationalen Bereinigungen und Ligen aber fei für den fünft lerischen Teil ihrer gelegentlichen internationalen Veranstaltungen - ein Engagement der Jooß- Gruppe wärmstens empfohlen.

" Der Rächer des Tong." Mozart Gaal.

Daß ein Film in der unteren Instanz der Filmzenfur ver boten, in der oberen aber freigegeben wird, ist vielleicht nicht sehr erfreulich, aber unvermeidlich, da die Zusammenfeßung der Kammern verschieden ist. Daß diesem amerikanischen   Film, der das Leben der Chinesen in Amerika   behandelt, das gleiche Schicksal widerfahren iſt, ist nicht verwunderlich. Es ist ein Kriminalreißer, der erotisch parfü­miert ist, im Grunde aber den Kampf amerikanischer Verbrecherbanden nur in anderem Milieu wiederholt. Es ist ein Film des Grauens. Der Rächer ist das ausübende Organ des Tong, das heißt einer Geheimorganisation, die die Blutrache und die von ihr verhängte Todesstrafe vollziehen läßt. Wir werden Zeugen von nicht weniger als vier solcher Morde. Ja, der Rächer muß seinen besten Freund mit dem Wurfbeil hinrichten, meil seine Organisation es verlangt. Fünfzehn Jahre später wird er seine Tochter heiraten, weil ihr Bater es im Testament festgesetzt hat. Sie erliegt der Verführung eines jungen Chinesen, der Rächer gibt sie frei, nachdem der andere ihm geschworen hat, daß er treu für sie sorgen werde. Aber er ver­schleppt sie in ein Freudenhaus nach China  , und der inzwischen aus feiner Organisation ausgestoßene Rächer tritt noch einmal in Funktion, indem er fie befreit und den Verführer tötet.

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und das Egorova Ballett bei dem Wettbewerb hervor. Aber neben den menschlich packenden Eindrücken des Grünen Tisches" verblaßte dieser vorwiegend ästhetische Tanzstil. Offenbar hatte man übrigens in Frankreich   selbst die Bedeutung von Marés Ver­anstaltung noch nicht ganz erfaßt, denn Frankreich   war sowohl zahlenmäßig als auch qualitativ schwach vertreten.

Es mag gerade in Deutschland   wesentlich interessieren, daß

nicht nur der erste, sondern auch der zweite und dritte Preis( außer den beiden Geldpreisen gab es eine Anzahl von Ehrendiplomen mit Bronzemedaillen) an deutsche   Tanzgruppen gingen. Den zweiten gewann die Gruppe Hellerau Lagenburg  , früher in Deutschland  , jezt in Desterreich, unter Rosalie Chladeks Leitung, den dritten die Günther Schule, München  , unter der Leitung von Maja Leg. Sie trat vor zwei Jahren mit eigenartigen mufitalisch- rhythmischen Gruppenschöpfungen hervor, und hat seitdem auch bei uns, in Italien   und Ungarn   sich einen Namen gemacht. Professor Ostar Schlemmer, der nach seiner Breslauer Tätigkeit nun an die Staatliche Kunstakademie nach Berlin   berufen wurde, gefiel mit neuen sehr originellen Tanz­figuren seines Triadischen Balletts". Ein Erstlingswerk von Ursel Renate Hirth Die Frau aus einer andern Welt" erhielt den Hauptimpuls von der Musit des Komponisten Eduard Rünnete, die zuweilen die gut geschulten Gruppenmitglieder mit fortriß, aber die mangelhafte Schulung der Leiterin nicht zu verdecken vermochte.

Neben einer ganzen Anzahl von belanglosen und ganz un­möglichen Darbietungen erfreute die Schweizerin Trudi Schoop  ( vor 3 Jahren bildete sie mit ihrer Schwester Hedi eine vergnüg­liche Attraktion der Berliner   Katakombe") mit einer sehr fomi­schen und sehr menschlichen Tanzszene Fridolin", in der sie mit viel Sinn für Humor und Parodie die Tragödie des emig Un­selbständigen darstellt.

In unserer Zeit, die der fortgesetzten erneuten Begrenzung durch Zollmauern nun auch noch in nationaler Engstirnigteit die Begrenzung der Kunsteinfuhr" hat folgen laffen, ist das groß. zügige Unternehmen Rolf de Marés doppelt hoch zu werten. Es märe zu hoffen, daß auch Theaterleitungen die Ueberzeugung ge­winnen, wie förderlich für die Kunst der gegenseitige Austausch des Erarbeiteten sein kann, und daß sie nicht weiter den in legter Zeit beschrittenen Weg verfolgen, einen Künstler, der etwas tann, abs zubauen( oder ihm die Kündigung nahezulegen), nur weil er einer anderen Nationalität angehört. Elli Müller- Rau.

Nazi- Kultur. Seltsame Kunde tommt aus Dessau  . Der neue anhaltische Ministerpräsident hat zusammen mit dem Nazi­Stadtverordnetenvorsteher das Bauhaus besichtigt und dazu den Nazi- Kunstsachverständigen Prof. Schulze- Naumburg mitgebracht. Natürlich waren die Herren nur gefommen, um Anstoß zu nehmen. und schon verlautet, daß die Nazi- Stadtverordnetenfraktion den ganzen Etat ablehnen will, falls das Bauhaus   nicht aufgelöst wird. Ja, es wird sogar schon angedeutet, daß auch das von Gropius   er­richtete Gebäude daran glauben soll. Man will es abreißen, da es zu anderen Zwecken unverwendbar sei.

Das ist die organische, aufbauende Arbeit einer Partei, die das Deutschtum" für sich monopolisieren möchte. Aus fanatischem Haß gegen alles Neue, das eigene Wege geht, will sie alles, was von der Gegenseite kommt, ausrotten und zerstören. Das Bauhaus hat wirklich in der ganzen Welt unter allen Künstlern, die für die neue fachliche Architektur eingenommen sind, Aufmerksamkeit, ja, Be wunderung und Zustimmung gefunden. In seiner Art ist es ein nationaler Schaz geworden. Grund genug für diese wirklichen Vandalen die alten Bandalen haben ja tatsächlich nicht Rom  zerstört, ihn zu vernichten.

Batja

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Herr der Luft. Der tschechische Schuh  - Ford war ein Flugenthusiast. In der Nähe seines Fabrikdominiums Zlim bei Otrokomice in Mähren   hatte er einen Flugplatz und eine ganze Staffel Flugzeuge. Nicht nur er flog- bis nach Indien   auch seine Be Auf primitiverer Stufe, wo das Rechtsleben noch nicht staat- amten mußten es fönnen. Eines Tages befahl er einem dieser Mit­lich organisiert ist, ist die Ausübung der Justiz und auch die Verarbeiter, fofort nach Brag zu fliegen. Aber es war Sturm und der hängung der Todesstrafe Sache der gesellschaftlichen Gruppen. Wir Beamte hatte schwere Bedenken. Damit kam er aber bei dem Chef brauchen nur an die deutsche Feme   zu erinnern. Die romantische nicht an. Ah, Sie glauben, man fliegt nur spazieren bei schönem Dichtung hat sich dieses Stoffes ja auch wiederholt bemächtigt. Aber Wetter? Dann sind Sie für mich erledigt!" Darauf bestieg der arme was einmal Sache der hohen Literatur war, ist inzwischen Motiv Teufel den Apparat. Im Sturm verflog er sich und kam erst starf der Schundliteratur und auch des Filmes, der ja vielfach die verspätet auf dem Prager   Flugplatz bely an aber Batja hatte des Gemordeten heiratet, scheint in dem Film das Selbstverständ Regierungsgebäude in Prag   betrat, stand alles stramm. Jetzt ist er Schundliteratur ersetzt hat, geworden. Daß ein Mörder die Tochter seinen Willen. Wenn er, der ,, ungekrönte König von Mähren", ein lichste von der Welt. Das Recht, das die Feme   einmal gehabt haben mit einem seiner Flugzeuge abgestürzt. mag, wird niemand diesen chinesischen Privatvereinen zubilligen. Es ist also nichts als ein sensationeller Gruselfirm. Der Regisseur Wellmann hat ihn in eine saubere Form gebracht, er entfaltet einen üppigen chinesischen Ausstattungsprunt. Ob das Tatsächliche der Handlung heute oder früher im chinesischen Amerita möglich war, ist gleichgültig. Die Darsteller find merkwürdigerweise feine Chinesen, sondern Weiße. Edward Robinson   gibt den Rächer mit der ganzen unerschütterlichen Ruhe des Orientalen. Er wird in seiner Unbeweglichkeit fast langweilig. Der Trumpf der Be­fegung ist Loretta Young  ; sie weiß den chinesischen Mädchen mirf­lich Charme zu geben, fie hat Ausdrud und suggeriert die Stim mungswerte der chinesischen Rasse. Auch sonst ist die Darstellung durchaus lobenswert. Rein filmisch ist ein chinesischer Begräbniszug ( mit weiß als Trauerfarbe) bemerkenswert.

Die chinesische Musik, die das Berliner   Rammer Sagophon Orchester unter Leitung von Paul Schein pflug ausführte, war dankenswert, aber doch etwas zu festlich. langstielig geraten. Es gab eine chinesische   Suite von Balter Nie beides feine man und Gesänge an den Mond von Benno Bardi original- chinesische Mufit, aber mit chinesischen Motiven und Klang D. mirfungen.

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Aufdedung der Mosaifen der Hagia Sofia  . Die byzantinischen Mosaiken der Hagia Sofia  , Darstellungen aus der Geschichte des Christentums, die seit der Eroberung Konstantinopels   durch die Türken im Jahre 1453 mit Gips, teilmeise auch mit einer durch­fichtigen gelben Tünche überzogen waren, sollen nach einem Beschluß der türkischen Regierung wieder sichtbar gemacht werden.

Einen Kursus für Laienspiel und Sprechchor veranstaltet der Bayerische  Bolfsbildungsverband auf der Wülzburg bei Weißenburg   i. B. vom 16. bis 25. Juli 1932. Zur Leitung des Kursus wurde der Regisseur Karl Vogt   gewonnen. Karl Vogt   ist seit langen Jahren in der Jugend­bewegung und Laienspielpflege tätig. Drei Jahre führte er den Sprech­und Bewegungschor der Volfsbühne in Berlin  . In München   leitete er 1930 die Sprechchore in dem ,, Totenmal"-Festspiel.

Eine Liebermann- Graphit- Ausstellung wird Hugo Helbing  , Lühow­ufer 5, am Sonabend eröffnen. Sie wird sein gesamtes Wert an Ra­dierungen und Lithos umfassen.

Städtische Oper. Intendant Ebert hat Fris Busch- Dresden eingeladen, die musikalische Neueinstudierung von Verdis Mastenball" an der Städtischen Over zu übernehmen. Die Premiere ist für den 28. September vorgesehen. Die Regie führt Intendant Ebert.

Die Ausstellung triegsbeschädigter Künstler im Rathaus Schöneberg  wird auf vielfachen Wunsch bis zum 15. Juli verlängert.

Louise Ulrich wurde für das Deutsche   Theater und die Sammierspiele berpflichtet.