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Beilage zum Vorwärts" Berliner Volfsblatt.

Nr. 188.

Bu den Gewerbegerichtswahlen

Berlins .

Donnerstag, den 13. August 1896.

13. Jahrg.

allein das Zentralorgan der Sozialdemokratie, Quetschung der gesammten Muskelmasse, Schwellung, sowie gelbe

übrigen Blättern in Berlin , die die Meldung nachgedruckt haben, Arme: Linker Oberarm weist auf der Streckseite eine starke den Vorwärts" heraus und richtet an die Staatsanwalt und dunkelblaue Berfärbung auf. Desgleichen linker Ellen­schaft das Ersuchen, gegen dieses eine Blatt im öffentlichen bogen. Linker Handrücken hochgradig geschwollen, schmerzhaft. Interesse" einzuschreiten. Die Staatsanwaltschaft erhebt auch Linte Schulterblattgegend blutunterlaufen, geschwollen, grüngelb richtig einzig gegen den Vorwärts" Anklage und läßt die Re- verfärbt. dakteure aller übrigen Blätter, einschließlich den Urheber Rücken: In der Mitte der Wirbelsäule und von da nach der Beleidigung, ungeschoren! rechts in der Ausdehnung von der Größe einer Handfläche ähnliche Effekte von Quetschung.

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Nachdem die Listen für die Ergänzungswahlen der Beisiger des Gewerbegerichts zu Berlin nach Maßgabe der erfolgten Anmeldungen zur Aufnahme in die felben und unter Beachtung der für die Wahlberechtigung vor. geschriebenen Bedingungen aufgestellt worden sind, werden die­felben gemäߧ 13 des Ortsstatuts während der Dauer einer Wir gönnen unsern bürgerlichen Kollegen ebenso wenig eine Woche, und zwar vom 10. bis einschließlich 16. August cr. falls böse darüber, daß sie wegen der Fleischlieferungsgeschichte gerichtliche Verurtheilung wie uns selber und sind auf sie feines- Denselben Effekt weist die Kreuzbeingegend auf. in den Wochentagen von 5 bis 8 1hr abends, am Beine: Das ganze linke Bein einschließlich des Gesäßes Sonntage von 12 bis 3 Uhr nachmittags, in den nach Schuldigkeit ist es nur, das Volk zum Nach denken über eine Striemen dar. In der Gegend des Hüftgelenks eine tiefe unbehelligt geblieben sind. Unsere verdammte Pflicht und stellt eine große Fläche rother, grüner, gelber, blutunterlaufener benannten Räumen offen ausgelegt werden. Einsprüche gegen Gerechtigkeitspflege zu bringen, durch die einzig ein sozialdemo: brei die Richtigkeit der Wählerlisten sind während der Dauer der Aus- fratisches Blatt zur Strecke gebracht wird, während rings herum die 3entimeter lange stichartige Wunde, unter sichtbarer Durchtrennung legung derselben, also bis einschließlich den 16. Auguft cr., bei dem Magistrat zu erheben, welcher darüber endgültig ent- selensvergnügt Dußende anderer Beleidiger" einschließlich des Muskeln in die Tiefe dringt. Im Verlaufe des Beins scheidet. Neue Anmeldungen zur Aufnahme in Urbeleidigers" stehen, denen" vielleicht in Reverenz vor befinden sich noch zwei oberflächliche Wunden. Rechtes Bein weist die Wählerlisten sind in der oben angegebenen Zeit nicht dem berühmten Rechtslehrer Terenz auch nicht das bedeutend weniger Verlegungen auf. mehr zulässig. Die Auflegung der Listen erfolgt: geringste dafür geschieht, daß fie gauz das Folgt Unterschrift des Arztes. 1. Für die Wahlbezirke 1 bis 4( Stadtbezirke 1 gleiche begangen haben, wie der zur Strecke gebrachte Nachdem Otto nach seiner Entlassung aus dem Polizeis bis 20 und 22 bis 25), mit Ausschluß der Wahlbezirke i ozialdemokratische Redakteur. f Wir sind nicht so gewahrsam wenige Stunden zu Hause bettlägerig war, ver­und 2 für Arbeitgeber, im Wahlbureau, Boststr. 16, 2 Tr. harmlos, als daß wir die Pflicht, auf solche Zustände hinzu schlimmerte sich sein Zustand derartig, daß er in ein Krankenhaus Außerdem liegen daselbst fämmtliche weisen, nicht mit einigem Behagen erfüllten. gebracht werden mußte. Originalanmeldungen für die Wahl Zur Merkwürdig erging es einem Hausbewohner, der auf dem Begnadigte Schuhleute und der ,, Reichsbote". Gewisse stehenden Bezirke aus; Zustände im deutschen Staate werden selbst von Blättern, Rathhause zu Schöneberg über den Fall Beschwerde führte. 2. für die Wahlbezirke 5 bis 11( Stadtbezirke 21, 26 deren Staatstreue über jeden Zweifel erhaben ist, mit lebhaftester Als der betreffende bei dem Polizei Inspektor Schulz bis 78) in der Turnhalle der 131./169. Gemeindeschule, Unruhe wahrgenommen. Es ist bekannt, daß der dem Milita- Meldung darüber erstattete, wie Otto mißhandelt worden Tempelhofer Ufer 2, mit Ausschluß des Wahlbezirks 10 rismus und Christenthum mit dem frömmsten Augenaufschlag war, antwortete der Beamte: Wissen Sie auch, was für Arbeitgeber und des Wahlbezirks 6 für Arbeitnehmer; tren ergebene Reichsbote" sich zu der Kühnheit aufgeschwungen der Mann gethan hat? Er hat seine Frau derart geprügelt, daß 3. für die Wahlbezirke 17 bis 21( Stadtbezirke 114 hat, den Justizminister zu ersuchen, daß er die Mittheilungen sie vollständig in Gips liegt; wenn ich an der Beamten Stelle bis 144) in der Turnhalle der 62. Gemeindeschule, Schmid über die bekannten Begnadigungen bestrafter Schutzleute be- gewesen wäre, hätte ich den Menschen mit dem Säbel geschlagen; Straße 38, mit Ausschluß der Wahlbezirke 18 und 20 für richtige, da sie sonst das Rechtsgefühl des Voltes der Erzedent wird sofort nach Moabit ins Untersuchung 3. Arbeitnehmer; schwer erschüttern müßten." An letztere Aeußerung, gefängniß gebracht werden." Die Mittheilung des Bes 4. für die Wahlbezirke 12 bis 16( Stadtbezirke 79 die, wenn sie in einem sozialdemokratischen Blatte gestanden über den Zustand der Frau des Tischlers Otto bis 113) in der Turnhalle der 115./170. Gemeindeschule, hätte, vielleicht längst zu einer Anklage geführt haben würde, ist ebenso irrig, wie die Meinung war, Wie schon mitgetheilt, Staligerstr. 55/56, mit Ausschluß des Wahlbezirks 15 für fnüpft nunmehr die Vossische Zeitung" an. Dies Blatt in Untersuchungshaft kommen werde. Arbeitgeber und Arbeitnehmer; meint in feinem Urtheil: wurde Otto am Dienstag Morgen bereits freigelassen. aber dieser Es giebt wenig Ausschreitungen des Beamtenthums, die Seine Frau trägt zwar einen Gipsverband, jeden billig denkenden und gesund empfindenden Menschen so rührt nicht von Wißhandlungen, sondern von einem Fußleiden Aber selbst wenn tief empören wie die brutale Vergewaltigung her, an dem die Frau seit Monaten leidet. eines Wehrlosen durch die bewaffneten Ver- Frau Otto von ihrem Manne geprügelt worden wäre, so hätte treter der Staatsgewalt im Dunkel der ver doch keinerlei Ursache für die Polizei vorgelegen, das Amt fch lossenen Amtsstube." der strafenden Gerechtigkeit in dieser Form zu üben. Das gut ordnungstreue Blatt äußert sich alsdann in bezug in Schöneberg große Aufregung hervorgerufen hat, fich Man darf gespannt sein, wie die Angelegenheit, die auf die Mittheilungen über die Begnadigungen: Recht tröstlich ist, daß selbst Wenn man heute unablässig von der Nothwendigkeit spricht, weiter entwickeln wird. innige Theilnahme den im st urz zu bekämpfen, so wird man gut thun, auch die Vertreter der Staatsgewalt anscheinend Mittheilungen über solche Begnadigungen aufzuklären, wie an dem Schicksal des Mißhandelten nehmen; als am Dienstag fie in München- Gladbach, Stettin und anderen Orten erfolgt Morgen zwei Polizeibeamte sich in der Wohnung Otto's nach sein sollen. Wie ist es möglich, daß ein Schußmann, der diesem und jenem wegen des Vorfalles erkundigten, trat schließ wegen Körperverlegung fünf Monaten Gefängnißlich einer von ihnen an das Krankenbett des Tischlers und nahm verurtheilt war, zu fünfzig Mark Geldstrafe begnadigt wurde? mit den recht herzlich klingenden Worten Na, nun machen Sie Wie ist zu erklären, daß ein Polizeibeamter, der einem Arrestanten nur, daß Sie bald wieder gesund werden" Abschied von dem Säbelhiebe über den Kopf versetzt, die ihn drei Wochen lang Schwerkranken. arbeitsunfähig machen, statt der einjährigen Gefängnißstrafe, die Ueber die militärischen Vorsichtsmaßregeln" aus ihm das Gericht auferlegt, nur eine zweimonatige Festungshaft Anlaß des Arbeiter- Sängerfestes in der Pichelsdorfer Brauerei abzubüßen hat? Man hat auch berichtet, daß diesem Schuhmann am Sonntag meldet noch die Spand. Korr.", daß in der Kaserne fein Gehalt weiter gezahlt werde, daß er des dritten Brandenburgischen Trainbataillons zu Spandau sür auch ein Amt wieder erhalten werde, so 1 Offizier und 30 Mann die Pferde gesattelt standen; die Truppe bald er freigelassen sei, obwohl das Gericht mußte sich bis 111/2 Uhr nachts zum Aufbruch bereit halten. Wie ihm auf zwei Kahre die Fähigkeit zur reimt sich das mit der berühmten Feuersprißenrede zusammen, Bekleidung öffentlicher Aemter abgesprochen die unser braver Kriegsminister eines besonders schönen Tags hatte. In der That, der Justizminister sollte nicht gegen die vermaledeite Sozialdemokratie hielt? Vielleicht giebt fäumen, den Sachverhalt öffentlich darzulegen und etwaige der Kriegsminister über den Spandauer Fall gelegentlich einmal Irrthümer in den bisherigen Berichten bündig zu widerlegen. im Reichstage Auskunft.

5. für die Wahlbezirke 22 bis 29( Stadtbezirke 145 bis 201) in der Turnhalle der 23. Gemeindeschule, Strauß­bergerstr. 9, mit Ausschluß des Wahlbezirks 26 für Arbeit geber und des Wahlbezirks 29 für Arbeitnehmer;

6. für die Wahlbezirke 30 bis 34( Stadtbezirke 202 bis 215, 218 bis 228, 255 bis 259 und 265 bis 269) in der Turnhalle der 8./63. Gemeindeschule, Gipsstr. 23a, mit Ausschluß des Wahlbezirks 32 für Arbeitnehmer; 7. für die Wahlbezirke 35 bis 37( Stadtbezirke 229 bis 254 und 260 bis 264) in der Turnhalle der 15. Gemeinde­schule, Kaftanien Allee 82, mit Ausschluß des Wahl­bezirks 37 für Arbeitgeber;

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8. für die Wahlbezirke 38, 41 und 42( Stadtbezirke 270 bis 278, 305 bis 326) in der Turnhalle der 118. Ge­meindeschule, Pantstraße 7/8, mit Ausschluß des Stadt­bezirks 88 für Arbeitnehmer;

9. für die Wahlbezirke 39 und 40( Stadtbezirke 216, 217 und 279 bis 304) in der Turnhalle der 113./128. Ge­meindeschule, Thurmstr. 86;

zu bemerken ist noch, daß in den vorstehend ausgeschlossenen Wahlbezirken, und zwar Nr. 1, 2, 10, 15, 26 und 37 für Arbeit­geber, Nr. 6, 15, 18, 20, 29 und 38 für Arbeitnehmer in diesem Jahre Ergänzungswahlen nicht stattfinden. Wir ersuchen, von der Einsichtnahme in die Wählerlisten ausgiebigften Gebrauch zu machen, besonders diejenigen Wähler, denen es eventuell zweifelhaft erscheint, ob sie wählen können. Die Berliner Gewerkschafts- Kommission. J. A.: R. Millarg.

Lokales.

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Denn das sollte sich jeder Minister sagen, daß Betreffs des Einsehens der Listen zur Gewerbe­die Mittheilung von solchen Begnadigungen, gerichtswahl wird uns mitgetheilt, daß die Magistratsbeamten ohne jeden Zusah, ohne jede Erläuterung, auf erbötig sind, den Einsehern der Listen neben den Wahl= Die Berliner Parteigenoffen machen wir auf die heutige weite Rreise der Bevölkerung einen Eindrud bezirken auch die Wahllotale bekannt machen kann, der der sozialdemokratischen Be wegung Vorschub leistet."

Parteiversammlung im Feenpalast

nochmals aufmerksam. Die Delegirten der Berliner Sozial­demokratie werden über die Verhandlungen des Internationalen Rongresses in London Bericht erstatten und hierbei Gelegenheit nehmen, die Lügenberichte der Bourgeois presse auf ihren wahren Werth zu charakterisiren.

des Vorwärts".

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In feiner Resignation kommt das Blatt gegenüber solchen Zuständen dann zur wohlwollenden Erörterung der bisher wohl nur von notorischen Umstürzlern aufgeworfenen Frage, ob nicht überhaupt die Begnadigung oder Strafmilderung nur auf Antrag der jeweiligen zuständigen Kammer veranlaßt werden könne. Die Bossische Zeitung" läßt sich weiter vernehmen:

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In der Sihung der städtischen Baudeputation II, die gestern Vormittag unter dem Vorsitze des Stadtraths Voigt im Rathhause tagte, wurden mehrere Beschlüsse von mehr oder minder großem Interesse gefaßt. Gleichzeitig mit der Neus regulirung der Schloßfreiheit soll an beiden Seiten des Schloß­portals, gegenüber dem" Nationaldenkmal" für Wilhelm I. , die Das Sommerfest des Zentralvereins der Bildhauer Sollte das Justizministerium nicht im stande sein, die Anlage schmaler Vorgärten den städtischen Behörden zur An­nahme empfohlen werden. Ferner wurde beschlossen, im Deutschlands ( Verwaltungsstelle Berlin ), das am 25. Juli wegen Nachrichten über die begnadigten Schußleute zu berichtigen, so Humboldthain, und zwar an der Wiesenstraße, eine Halte­des ungünstigen Wetters nicht abgehalten werden konnte, findet wird man vielfach und vielleicht auch in den Parlamenten die Humboldthain, und zwar an der Wiesenstraße, eine Halte­nun bestimmt am Sonnabend, den 15. August, in der Neuen Frage aufwerfen, ob nicht verurtheilten Beamten stelle der Stettiner und Nordbahn anzulegen, die von der königl. Eisenbahndirektion zu unterhalten wäre. Dieser Beschluß wurde Welt", Hasenhaide 108/114, statt. Die Generalprobe zu dem zur gegenüber eine ähnliche Einrichtung getroffen mit Rücksicht darauf gefaßt, daß der Antrag des Stadtv. Rast, Aufführung gelangenden Stück wird am Freitag, den 14. August, werden müsse, wie sie durch Artikel 49 der er von dem zwischen Feld- und Schwarzkopfstraße geplanten Tunnel ebendaselbst präzise 8 Uhr abends abgehalten. Im übrigen verfassung verurtheilten Ministern gegenüber aus einen Stichtunnel nach dem Bahnsteig der Stettiner Bahn weisen wir noch einmal auf die Annonce in der heutigen Nummer vorgesehen ist. Dort heißt es:" Bu gunsten eines wegen anzulegen, vor der Hand nicht ausführbar erscheint". Sodann seiner Amtshandlungen verurtheilten Ministers kann dieses Recht soll ein von den Bewohnern des Nordens seit langem gehegter Der staatsanwaltliche Kampf für Ordnung, Religion( der Begnadigung und Strafmilderung) nur auf Antrag derjenigen Wunsch in Erfüllung gehen; der Weinbergsweg, in der Nähe des Kammer ausgeübt werden, von welcher die Anklage ausgegangen ist." Weidenauer'schen Grundstücks, soll entsprechend verbreitert und und Sitte gegen die Mächte des Umsturzes ist durch den vorgestern Die Königlich privilegirte Berlinische Zeitung" nennt die Gnade die alte, häßliche Mauer beseitigt werden. gegen unsern Jacobey geführten Militärbeleidigungs­prozeß in ein neues Stadium gerückt, das zur Kenn- ftehen ganz erstaunt dem Umstande gegenüber, daß so patriotische den hellsten Edelstein in der Krone. Wir Sozialdemokraten Praktisches Christenthumt. Ein Berichterstatter erzählt zeichnung unserer Rechtszustände sorgfältige Beachtung ver- Blätter wie Vossische Zeitung und Reichsbote" zu einer solchen folgende Geschichte: Der Dichter vom Molkenmarkt , der Vater dient. Daß gegen ein sozialdemokratisches Blatt von amtswegen Kritik gedrängt werden konnten. Koch", ein 75 Jahre alter, im ganzen Zentrum Berlins be= eingeschritten wird, wenn sich jemand durch irgend eine fannter und sehr beliebter Mann, mußte nach 30jähriger, emfiger im guten Glauben aus einem ordnungsfreundlichen Blatte ab- Aus einer Polizeiwache. Lauter Lärm ertönte am Thätigkeit die Stätte seiner Wirksamkeit verlassen. Bater Roch" gedruckte Notiz beleidigt fühlt, ist nichts neues und verdient als Montag Abend aus der Revierwache Nollendorfstr. 7, 1. Etage. war Miether eines kleinen Kellers in der Moltenstraße, woselbst felbstverständlich hingenommen zu werden. Bislang wurde aber Die Anwohner sahen deutlich, daß das Hilfegeschrei seine wohl er die Kisten für eine große Zahl der umliegenden Geschäfte zus wenigstens von den Staatsanwaltschaften der Brauch geübt, begründete Ursache hatte. Ein Beamter schlug auf einen Mann sammenzimmerte. Durch diese Arbeit nährte sich der Mann auch das eine Blatt mit anzuklagen, aus dem das sozialdemo- ein; warum und aus welchem Grunde, war allerdings schlicht und recht. Er war auch im stande, die Miethe fratische Organ die inkriminirte Meldung unter Quellenangabe nicht erkenntlich. Diese Behandlung wurde ohne Waffe in während all' der Jahre ordentlich zu bezahlen. Im letzten Jahre entnommen hatte, wenn nicht in besonderen Fällen zu einem Gegenwart unbetheiligter Zeugen fortgesetzt, als der machten sich jedoch die Gebrechen des Alters geltend. Die Monstreprozeß geschritten wurde. So geschah es, um aus Mann gefnebelt die Treppe hinuntergeschafft und in Arbeit wollte nicht mehr so flott gehen, eine Anzahl manchen Beispielen nur wenige hervorragende anzuführen, in dem eine Droschke gepackt wurde, die ihn nach dem Schöne- der Geschäfte hatte die Lokale gewechselt und andere mißliche Minister Beleidigungsprozeß wegen des Jastrow'schen Buches berger Rathhause brachte. Es handelte sich, wie nachträglich be- Umstände verursachten dem Manne Sorgen. Zum ersten Male " Sozial- Liberal", so geschah es wegen der angeblichen Brause- fannt wurde, in diesem Falle um den in der Winterfeldtstr. 20 tonnte er die Miethe nicht pünktlich bezahlen. Der neue Wirth, wetter- Beleidigung, die der Reichsgerichtsrath Bähr anläßlich des wohnhaften Tischler Christian Otto, der angetrunken auf die ein Pastor aus der Provinz, der das Haus erst kürzlich geerbt Gummischlauchprozesses in der ordnungsfreundlichen National Polizeiwache gekommen sein soll, feiner Angabe nach, um dort hatte und sich zur Zeit in Berlin aufhält, erschien mit Hammer Beitung" begangen hatte, so geschah es im Gammischlauchprozeß eine Frage zu stellen. Ob der Tischler so thöricht war, sich dort und Nägel bewaffnet in der Moltenstraße und nagelte aus felber. In solchen Fällen blieben zwar die vielen hundert mehr ungehörig zu benehmen, steht dahin; sehr wohl mag aber die eigener Machtvollkommenheit die Kellerthüre zu. Die Entrüstung oder minder staatsstüßenden Blätter, die durch erfolgten von Otto selber energisch bestrittene Angabe der betheiligten des Publikums, welches diesem Vorgange beiwohnte, äußerte Abdruck einer intriminirten Notiz ganz genau die Schußleute, daß er, der Waffenlose, die bewaffneten Beamten sich derartig, daß der Herr Pastor dem Ermittirten, felbe Strafthat begangen hatten, wie der Vorwärts", angegriffen habe, auf Wahrheit beruhen. Daß sein angebliches der versichert, daß es ihm auch diesmal gelungen wäre, von Anklage und Verurtheilung verschont, aber mit Bergehen verhältnißmäßig durchaus nicht schlimm war, geht schon die kleine Miethsschuld in Bälde abzutragen, gestattete, fich dem Vertreter des sozialdemokratischen Organs wurde doch aus der Thatsache hervor, daß er am nächsten Morgen in Freiheit wenigstens sein Handwertszeug mitzunehmen. Das Schicksal des wenigstens gleichzeitig der Mann, der die Preßsünde im gesetzt wurde. alten Mannes wird vielfach bedauert. Vorläufig wohnt er in Original begangen hatte, auf die Anklagebant gebracht. Von Ueber die Folgen seiner Behandlung unter polizeilicher einem Kämmerlein im Norden der Stadt. Durch das Scheiden diesem Brauch ist in dem vorgestrigen Prozeß Abstand ge- Obhut giebt das folgende ärztliche Attest Auskunft: des Greises ist der Molkeumarkt seines Dichters und einer der nommen worden. Die Allgemeine Fleischer- Zeitung" bringt Den Tischler Christian Otto, 37 Jahre alt, habe ich gestern originellften und beliebtesten Personen beraubt worden." Bater eine an sich verhältnißmäßig nebensächliche Meldung, die von Nachmittag zwischen 12 und 1 Uhr einer eingehenden Unter- Koch" sprach fast nur in Reimen. Bei der Verabschiedung von Berliner Blättern jeglicher Parteirichtung, unter vielen anderen suchung unterzogen, wobei folgender Status fonstatirt wurde: seinen Nachbarn sagte er wehmüthig: Der alte Koch, er lebt auch vom Vorwärts" gewissenhaft und zwar ohne jeglichen Der Mann befindet förperlich im Zustande fast völliger zwar noch; Nachsatz abgedruckt wird. Zwei Monate vergehen, soweit wir Erschöpfung. Sein Körper weist frische Zeichen der ent- in ein and'res Haus; Bald ist auch sein Leben aus!" unterrichtet sind, bevor der Beleidigte, ein Offizier, überhaupt fe y lich sten Verlegungen auf, und zwar: etwas in der Sache an die Deffentlichkeit gelangen läßt. Dann Augen: Konjunktualblutungen, starke Schwellungen und Die Berliner Herbstmesse, die bis zum 26. d. Mts. sendet er der Urheberin der angeblichen Beleidigung eine einfache dunkelblaue Verfärbung der unteren und oberen Augenlider währt, ist gestern im Meßpalast, Alexandrinenstraße, eröffnet berichtigende Mittheilung, die das Fachblatt mit einigen nicht im beiderseits.

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geringsten wohlwollenden Bemerkungen abdruckt. Nachdem dies Im Gesicht: Neichliche Kleinere und größere Schrammen geschehen, sucht sich der beleidigte Offizier aus den Dußenden und gelbe Fleste, geschwollene Lippen.

worden.

Doch mußt er aus dem Kellerloch. Nun zieht er

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Bertha Rother, die früher als Modell und später als Künstlerin für alles begehrt und berühmt war, soll jetzt von