und geißelte den Gemaltatt, der gegen Preußen unfernommen Die Stimmung der Versammlung war glänzend; Crispien murde oft von Beifall unterbrochen.
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In einer start überfüllten Rundgebung im Bürgersaal des Friedenauer Rathauses sprach Genosse Kurt Heinig , nachdem Genoffin Friedel Hall mit begeistert aufgenommenen Rezitationen die Rundgebung eingeleitet hatte. Genosse Heinig berichtete zunächst von dem feigen Ueberfall der Nazis- Salzsteuersoldaten auf unsere Salzsteuersoldaten auf unsere Kameradschaft Nollendorf( wir berichten darüber gesondert; Red. d. ,, B."), wobei von der Schupo 18 Nazis aus ihren Schlupfwinkeln und große Mengen Waffen beschlagnahmt wurden. Hierauf gab Kurt Heinig , immer von Zustimmung und Begeisterung unterbrochen, ein Bild der Regierung Papen und ihrer Helfershelfer, der National| sozialisten. Besonders wandte sich Heinig an die Frauen und die Jugend und schloß mit den Worten: Am Abend des 31. Juli wird die Regierung Bapen nur noch eine geschäftsführende Regierung sein und das deutsche Volk wird den Reichskommissar stellen. Bir holen aus zum Schlage, wann wir es wollen aber vorher wird noch gewählt und daher am 31. Juli jede Stimme der Sozial
demokratie.
Zahlreiche Keller überschwemmt.
leber Spandau ging gestern abend gegen 6 Uhr ein furzes aber heftiges Gewitter nieder, daß von einem woltenbruchartigen Regen begleitet war. Die Wassermassen fanden
SA.- Terror geht weiter!
Schlägerkolonnen in den Nazikasernen.- Wir wehren
uns unserer Haut.
Ein SA.- Ueberfall auf Reichsbannerleute, der an Roheit| Seit mit dem Gummifnüppel geräumt. Die SA.- Burschen wurden und Bestialität faum noch zu überbieten ist, spielte sich in den auf die Straße gedrängt, wo einer der Hafenkreuzler auf einen Poligestrigen späten Abendstunden in der Willibald- Aleris- Straße im zeibeamten mit geballter Faust einschlug. Der Beamte konnte die Südwesten Berlins ab. Zwei junge Reichsbannerleute wurden hinterhältig geführten Hiebe nicht rechtzeitig genug abwehren und ervon zwei betrunkenen S2- Ceuten, die aus ihrer Kaserne in der litt erhebliche Gesichtsverletzungen. Der Nazi wurde feſtgenommen Friesen-, Ece Willibald- Aleris- Straße tamen, angepöbelt und tät- und der Abteilung I des Polizeipräsidiums übergeben. lich angegriffen. Die Reichsbannerkameraden jetzten sich zur Wehr. Ein weiterer empörender Vorfall, bei dem die Polizei Mühe Die nationalsozialistischen Trunkenbolde eilten jetzt in ihre Kaserne hatte, die losgelassenen S.- Horden zu bändigen, spielte sich gestern zurück und alarmierten den„ Sturm". Bierzig Mann ftürmten nachmittag in den Häusern Merseburger Str. 4-5 in Schöneberg ab. auf die Straße und fielen über die Reichsbannerleute, zu denen Mitglieder des SA.- Sturms 45 bedrohten und belästigten ohne jeden sich noch ein dritter Kamerad gefellt hatte, her. Einige der Banditen Grund die Mieter der beiden Häuser und im Chor riefen die braunen legten ihre Pistolen an und taten fo, als ob sie schießen würden. Banditen:„ Man müsse alles mit Petroleum übergießen und dann Der Kamerad Erich G., der erst vor einiger Zeit von National- anzünden!" Daß es nur bei der Drohung blieb, dafür sorgte die fozialisten schwer mißhandelt wurde und mit einer Kopfverlegung Schupo, die schnell auf den Hilferuf der bedrohten Bewohner zur nahezu sechs Wochen im Krankenhaus schwer daniederlag, wurde Stelle mar und 10 der Hauptfrafeeler nach einigem Widerstand festvon einem S- Banditen durch einen wuchtigen Hieb mit dem nahm. Die Hitler- Rombys wurden der Politischen Polizei übergeben. Revolverknauf zu Boden gestreckt. Der Reichsbannermann R. wurde gleichfalls niedergeschlagen, und auf den Wehrlojen traten die entmenfchten Burschen mit Stiefelabfähen ein. Durch das alarmierte Ueberfallkommando wurden zwei nationalsozialistische Haupttäter festgenommen.
in den Gullys nicht genügend Abfluß, überfluteten die Bürgerſteige Nazis prügeln auf Schupos.
und drangen in Wohn- und Lagerfeller ein.
Besonders heimgesucht wurden die Wilhelm, Adams, Jäger, Melanchthon -, Konkordia- und Weißenburger Straße und der Markt. Diese Straßen wurden von den niedergegangenen Wassermengen überflutet. Der übrige Teil des westlichen Berlins blieb von dem Gewitter völlig verschont. Die Spandauer Feuerwehr mußte in etwa 20 Fällen Hilfe leisten. Am schlimmsten waren die Ueberschwemmungen in der Adamstraße und am Markt.
Wieder ein Schulbrand!
Nach längerer Arbeitspause" ist am Donnerstagnachmittag der geheimnisvolle Schulbrandstifter, der Berlin nun schon seit Wochen beunruhigt, wieder in Aktion getreten. Nachmittags verschaffte er sich in die Räume der 2. Volksschule in der Wildenbruch straße 53/54 in Treptom Einlaß und legte im Bücherschrank eines Klassenzimmers Feuer an. Glücklicherweise wurde der Feuerschein vom Schulhausmeister bemerkt, so daß die alarmierte Feuerwehr den Brand löschen konnte, bevor er weitere Ausdehnung gewann. Auch diesmal zeigten sich wieder unverkennbare Spuren der vorsätzlichen Brandstiftung. Eine Zeitlang hat der gemeingefährliche Brandstifter seine Tätigkeit eingestellt, da die Schulen scharf überwacht wurden. Nicht ohne Grund muß der Bursche angenommen haben, daß die Wachsamkeit in den Schulen wieder etwas nachgelassen hat und sogleich benutzte er die Gelegen heit, erneut Feuer zu legen. Es bleibt der Deffentlichkeit unbegreif: lich, wie es dem Burschen möglich ist, in die Schulen, die man doch verschlossen und von den Hausmeistern beobachtet wähnt, hineinzu
tommen.
Verkehrsunglück in Lichtenberg .
An der Ecke Frankfurter Allee und Weichselstraße in Lichten berg prallte gestern abend ein Motorrad mit einem Lastauto zusammen. Die Folgen waren furchtbar. Dem Führer des Motorrades, einem 28 Jahre alten Willi Goeh aus der Goslerstraße 28 in Berlin D., wurde ein Bein abgerissen. Sein Soziusfahrer, der 30jährige Wille Becker aus der Scharnweberstraße 4 in Lichtenberg erlitt einen doppelten Kieferbruch und innere Verletzungen. Außer dem wurden zwei Männer, die in dem Augenblick des Zusammenstoßes die Unfallstelle passierten, deren Personalien jedoch noch nicht feststehen, von den Fahrzeugen erfaßt und schwer verletzt. Die Verunglückten fanden im Lichtenberger Hubertus- Krankenhaus und im Virchow- Krankenhaus Aufnahme. Die Schuld an dem folgenschweren Zusammenstoß ist noch ungeklärt.
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Oskar Wöhrleg
Aus diesem Grunde hatte der Schnellredner und Schnellmaler immer Arbeit. Manchmal wußte er sich vor der Fülle der neuen Aufträge die ihm in die Ohren donnerten, überhaupt nicht mehr zu retten. Sehr zum Aerger und Gallenstein schütteln der andern der Malerzunft, insbesondere des Zunft meisters Zwickel, der zwar kein Brabanter war, fein 3ugelaufener", sondern ein Einheimischer, und den es infolgedessen zinnobermäßig wurmte, daß gerade dieser Hineingeschmeckte", dieser elende Maulaufreißer und Wortsprudler, überall, wo es für die edle Malkunst Aufträge gab, sich vorschob und den schönsten und gelbsten und bekömmlichsten Rahm abschöpfte.
Zwickel wartete deshalb schon seit geraumer Zeit auf eine Gelegenheit, dem Brabanter ein Bein zu stellen.
Der Brabanter wußte das, als Maler fannte er Zwickels Gemüt aus dem Fundament. Aber er tat, als merke er nichts, und fuhr munter fort, seine neumodische Farbmolfe anzurühren und zurechtzufneten und für gute Bezahlung dicke Brocken davon gegen die Häuserfronten seiner Auftrag geber zu schmeißen.
Wegelagerer beziehen Reile! Reichsbanner- Fahnenabteilung jagt Nazis in die Flucht,
Eine Fahnenabordnung des Reichsbanners, Gruppe Nollendorf, die sich auf dem Wege zur Parteifundgebung nach Friedenau befand, wo im überfüllten Bürgersaal Kurt Heinig sprach, wurde in der Nähe des Nollendorfplatzes von einer starten nationalsoziaEin Beamter im Gesicht erheblich verletzt. listischen Uebermacht überfallen. Die Strolche famen aus der S.3u turbulenten Szenen tam es gestern mittag in der Nollen- Kaserne Rosenheimer Straße und hieben hinterrücks auf die Reichs dorfstr. 17, wo ein nationalsozialistischer Mieter, der längere Zeit bannerleute ein. Die Naziburschen holten sich aber eine unerwartete teine Miete bezahlt hatte, ermittiert werden sollte. Als der Voll- Abfuhr und die ganze Banditenschar wurde in die Flucht ges ziehungsbeamte erschien, hatten etwa 30 S2.- Leute die Wohnung trieben. Ein Schupopatrouillenwagen nahm eine ganze Anzahl der besetzt, so daß sich der Beamte Schupos zur Hilfe herbeiholen mußte. nationalsozialistischen Wegelagerer, von denen verschiedene Waffen Als die Polizeibeamten vor der Wohnung erschienen, weigerten bei sich hatten, fest. In einer anschließend in der S.- Kaserne in fich die Nationalsozialisten die Räume zu verlassen und beder Rosenheimer Straße vorgenommenen Durchsuchung wurden schimpften die Polizisten. Jetzt wurde die Wohnung in kurzer gleichfalls Waffen verschiedener Art entdeckt und beschlagnahmt.
Unter die Füße mit ihm!"
Go wagt man, mit jungen Republikanern umzugehen.
den, vom 25. bis zum 31. b. M. eine billige 300- Woche, in der durchweg nur halbe Eintrittspreise gelten. Der Eintritt in den 300 kostet also in dieser Zeit von morgens bis abends nur 75 Pf. für Erwachsene und 25 Pf. für Kinder bis zu 10 Jahren, im Aquarium 50 bzw. 25 Pf. Wenn diese billige Ferienwoche in der Berliner Bevölkerung den Anflang findet, der nach den zahlreich eingegangenen Anträgen zu erwarten ist, besteht bei der 300Leitung die Absicht, folche billigen Ferienwochen auch in den Herbstferien und Weihnachtsferien zu veranstalten.
Bom Lastauto totgedrückt!
Am Donnerstagnachmittag gegen 15 Uhr fuhr ein Jung bannerfamerad mit seinem Fahrrad, vom ,, Vorwärts"-Gebäude tommend, die Lindenstraße in Richtung Jerusalemer Straße entlang. An der Lenkstange hatte er einen Wimpel der Eiser nen Front befestigt. Vor dem berüchtigten und merkwürdigerweise immer noch nicht verbotenen Lokal der National. sozialisten, Restaurant zum alten Kammergericht, in der Lindenstraße zwischen Hollmann- und Neuenburger Auf entjegliche Weise ist gestern nachmittag der 35 Jahre alte Straße, stürzten plötzlich mehrere Nazis in voller Uniform auf ihn. Schriftsteller Dr. Walter Betry aus Spandau Haselhorst Einer der Strolche schlug ihn mit der Faust ins Gesicht, so ums Leben gekommen. P. befand sich gegen 16 Uhr mit seinem daß er vom Rad stürzte. Aus dem Lokal ertönten die Ruſe: Inter Fahrrad auf dem Nachhauseweg. Am Bahnhof Jungfernheide hängte die Füße mit ihm! Klaut ihm den Wimpel! Bevor sich der Jungbannermann erheben konnte, hatten die Nazis sein Fahrrad sich Dr. P. an ein Lastauto der Berliner Mörtelmerke an. Als der mit den Füßen bearbeitet und dann etwa 6 meter weit über die Fahrer, der Dr. Petry schon einmal verwarnt hatte, plöglich kurz Schienen geworfen. Sofort sammelte sich eine große Zahl zu bremsen mußte, tam der Radfahrer zu Fall und stürzte so unglüdschauer, die gegen die Nazis Stellung nahmen. 3 wei Bolizeilich, daß ein Rad des schweren Laſtfahrzeuges über seinen Kopf hinwegging. Der Ueberfahrene mar sofort tot. Die Leiche murde beamte, die sich vor dem Lokal aufstellten, taten überhaupt nichts. Als der Ueberfallene die Feststellung der Täter verlangte, anwaltschaft beschlagnahmt. tam aus dem Lokal ein Zivilist mit den Worten: ,, Herr Wachtmeister! Wenn innerhalb zehn Minuten die Straße nicht geräumt ist, rufe ich fofort die Standarte an. Dann werden mindestens 100 Mann anrücken, die dann aufräumen werden!" Das Ueberfallkommando, das anrückte, fand natürlich nichts mehr.
Billiges Ferienende im 300.
Zum Ende der großen Schulfereien bringt der Zoologische Garten eine hübsche Ueberraschung für die Berliner Bevölkerung und besonders für die daheimgebliebene Schuljugend. Er veranstaltet, um den vielen an ihn herangetragenen Wünschen gerecht zu mer
an den Stellen, die nach dem Körperbau hierfür in Betracht tommen, gleich fellenweise auffezt.
Doch es battet nicht recht. Die Hausmauer wehrt sich und will kein Mehr an Farbmolte annehmen. Vielleicht ist der Kalf noch zu naß.
Schweinlinger, sonst gewohnt, jeder Frau und jedem Ding gegenüber das durchzusehen, was er seinen Willen nennt, muß hier, dieser störrischen Hausmauer gegenüber, mitten im währenden Kampfe aufhören, sintemal der dem eigentlichen Todeszug vorausflutende Strom schreiender, neugierbetriebener Menschen bereits so groß geworden ist, daß dem Malersmann nichts anderes übrig bleibt, als schleu nigst von der Leiter zu steigen und diese in den Hausgang zu schleppen. Sonst würde er von dem immer wilder und tosender werdenden Strome einfach umgerissen worden sein. Da steht nun der Brabanter, hart an die Hausmand gedrückt, mit farbbeschmierten Händen, und genießt seinen Triumph.
Es ergibt sich nämlich das Merkwürdige, daß die gesamte durcheinanderschreiende und durcheinanderlärmende Prozession, die den Prager Magister auf seinem letzten Gang begleitet, vor dem Hause, an dem Schweinlingers feuchtes, noch immer labtriefendes Kunstwerf flebt, totenstill wird, und zwar gerade immer die viereinhalb Ulmer Ellen, die ,, Das Handtuch " breit ist.
Wie auf Befehlsruf dreht es allen, die an dem schmalen Haus vorbeikommen, die Köpfe nach rechts, und die aufgerissenen, verzogenen Münder verlieren, mitten aus dem lautesten Geschrei heraus, bei dem Anblick dieses Meermeibes und seiner üppigen Formen, Atem und Sprache. Sogar Herr Ludwig, Pfalzgraf beim Rhein , der drei Fähndlein Gewappneter vorausreitet, staunt einige Lidschläge zu an, so daß sein
zunächst ins Westendkrankenhaus gebracht und dann von der Staats
in
Sommerjahrmarkt. Der diesjährige Sommerjahrmarkt Berlin- Köpenick findet am Montag, dem 8. August 1932, auf dem Friedrich- Wilhelm- Play, statt.
Marga von Ehdorf im Planetarium. Marga von Ehdorf, die bekannte Ostafienfliegerin, spricht ab Dienstag, den 26. Juli, täglich um 19 Uhr, im Planetarium von ihren Flugerlebnissen über dem unermeßlichen Erdteil. Dazu zeigt sie Lichtbilder von ihrer Fahrt. In den übrigen Veranstaltungen um 3, 5 und 9 Uhr wird der Film ,, Das blaue Licht" gezeigt. Der Film.wurde noch um eine Woche verlängert.
Er läßt es jedoch nicht bei dem bloßen Anblick bewenden, sondern schneidet sich innerlich eine Kerbe ins Gedächtnis, damit er nachher, wenn dem Böhmen die Schmarte gesengt und sein pfalzgräflicher Tagesdienst zu Ende ist, entsprechende Nachforschungen nach dem Urbild des strammen Schweinlingerschen Meerweibes anstelle; denn auch er, Herr Ludwig, ist, genau wie die Herren trog seinem drückenden Eisenkleid Prälaten im fürnehmen, minderlastenden Samt- von Zeit zu Zeit von den Anfechtungen des Fleisches geplagt, und hätte gern mal was anderes auf dem Lotterbett im Salmen gehabt, als nur die magere, vor Strohblondheit halb durchsichtige Mettnauer Marie mit ihren beiden winzigen Apothekerfügelchen.
Pfalzgrafen mit breiten Nüstern eingesogen hat, wie ein Schmeinlinger, der Maler, der die Worte des mächtigen Gott den Ruch eines Brandopfers, wird schon einige Augenschläge danach von der höchsten Triumphschau des Lebens hinunter in die größte Tiefe menschlichen Elends gestoßen, indem er Huß sieht, den Todgeweihten, der zwar ungefesselt, nur von zwei Stadtknechten geleitet, aber rundum eingeschloffen von einer Herde toller tapriolenmachender Teufel, in der Mitte des Zuges, seinem Ende entgegenschreitet: ein Mensch, inmitten eines Wirbels Irrfinniger.
Hus ist der einzige in dem vieltausendföpfigen Zuge, der Schweinlingers luftprunkendes Meerweib nicht sieht. Er hält die Augen starraus gerichtet. Seine Lippen bewegen sich im Gebete.
Sein abgezehrtes graues Gesicht scheint nicht aus Fleisch, sondern aus Stein zu sein, so ausgemeißelt ist es, so un
beweglich.
Die Erzkezermüße, die mit schrecklichen Teufeln bemalte, gibt seinem Kopf etwas phantastisch in die Länge Gezogenes. Schweinlinger, der sonst so behende, wird selber zu Stein,
An dem Julinachmittag nun, da Hus unter dem Zulauf Schweinlinger gerade an der Giebelseite eines Auf der lang bei dem Anblick des Bildes und zieht dabei die Zügel als er diesen Schmerzensmann sieht, dies leibhaftige Ebenbild
Blatten" gelegenen Hauses beschäftigt, das seiner außer ordentlichen Schmalheit wegen nur„ Die Zwehll" oder von feineren Leuten ,, Das Handtuch " genannt wird.
Er müht sich im Schweiße seines Angesichts ab, einem vor Fülle und Farbengesundheit strogenden langhaarigen Meermeib, das sich faul über den Fensterbogen im untern Stock legt und gelüftigen Auges nach Mannsbildern aus schaut, noch größere Formfraft der sowieso nicht knapp bemessenen Brüste zu geben.
in die Höhe steigt und ihn beinahe aufs Pflaster setzt. Nach dem er sich aber gefaßt und den widerspenstigen Gaul mit seiner befehlsgemohnten Hand wieder in Schritt und Tritt gezwungen hat, sagt er laut zum Marschall Hoppe von Pappenheim hinüber, der eben ein bödisches Grinsen hinter seinem blonden Schnauzer versteckt:
,, Weiß Gott, Herr Vetter, solch breit und verwegen gebaute Milchkuppeln hab ich nicht mal im besten spanischen Frauenhause gesehen, und, ich versichere dir, das mill mas
Er tut das, indem er seinen fleischfarbenen Moltenfäse| heißen!"
Christi, der sein Leid dahinschleppt wie einst der Sohn Gottes das laſtende Kreuz.
Zum erstenmal im Leben stehen seine schnellen, beweglichen, immer schwagensbereiten Lippen still.
Zum erstenmal im Leben wird sein sonst so faltes, berechnendes Herz von einer heiß und ungeftüm flutenden Welle des Mitleids überrannt, von einem Mitleid, neben dem alles Reden flein und schäbig und bedeutungslos gewesen wäre.
( Fortsetzung folgt.)