Angegriffene als Angeklagte.

Unmögliche Anträge des Staatsanwalts.

Ende März d. 3. kam es in der Turmstraße in Moabit   zu einem politischen Zwischenfall. Dort versuchten National.

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fozialisten, die mit einem Brivatwagen an der Ede der Strom- PLAZA

straße hielten, ein mit zwei Reichsbannerleuten be fettes Motorrad anzugreifen. Der Mitfahrer des Motor­rades wehrte den Angriff ab, indem er mit einer Gaspistole einen Schuß auf die Nationalsozialisten abgab. Darauf wurden bie beiden Reichsbannerleute ermittelt und ein Strafverfahren eingeleitet, das jetzt vor dem Schöffengericht mitte zur Verhand­lung stand.

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Angeklagt waren merkwürdigerweise die Reichsbannerleute 3. P. Der Vulkan und B., die einen gegen sie gerichteten Angriff abwehren wollten, nicht aber die Angreifer, die die Veranlassung zu diesem Zwischenfall gegeben hatten und die nun als Zeugen vernommen wurden. Diese Nazi- Zeugen verwickelten sich in ihren Aussagen in zahlreiche Wider. sprüche, aber diese Widersprüche reichten offenbar nicht aus, um dem Staatsanwalt Herrn Dr. Mittelbach von der Un­

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Plädoyer beantragte er gegen 3. eine Gefängnisstrafe von 1 Jahr und gegen B., der nichts weiter getan hatte, als das Motorrad geführt, eine solche von 8 Monaten. Bei dem Plädoyer des Rechtsanwalts Joachim tam es zu heftigen Zusammenstößen zwischen ihm und dem Gericht. Der Verteidiger untersuchte zunächst die merkwürdige Rolle, die der nationalsozialistische Personenwagen bei dem ganzen Zwischenfall gespielt hat. Der Vorsitzende ließ diese Untersuchung jedoch nicht zu, sondern führte einen Gerichtsbeschluß herbei, der dem Berteidiger weitere Ausführungen zu diesem Bunfte untersagte, weil sie angeblich nicht zur Sache" gehörten. Der Verteidiger erklärte dann weiter, es sei unsinnig, den beiden Reichsbannerleuten zu unterstellen, sie wollten die an der Straßenecke haltenden Nazis ,, überfallen". Solche Ueberfälle würden nach den herrschenden Er­fahrungen nur vom fahrenden Fahrzeug auf ein anderes fahrendes Fahrzeug verübt. Zum Schluß verlangte Rechtsanwalt Joachim, daß den Verteidigern der Republik   das gleiche Recht auf Notwehr zugebilligt würde wie ihren Feinden.

Das Gericht tam jedoch noch zu feinem Urteil, sondern es be= schloß, einen neuen Termin anzuberaumen und einen Schießfachverständigen zu laden.

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Erst 31. Juli. Dann wird weiter gekämpft! In den Versammlungsraum des Hufeland Hospitals hatte die Eiserne Front die Arbeiter, Angestellten und Beamten des Bezirksamts Prenzlauer Berg   gerufen, und der Versammlungsraum war überfüllt Unter dem Banner der Republik   und den roten Fahnen der Freiheit saßen die Arbeiter, Parteigenossen Aufnahme er

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viele noch im Arbeitstittel, neben den Beamten, Schwestern und Pflegepersonal vom Hufeland- Hospital neben den Angestellten, und alle hörten gespannt den sachlichen und überzeugenden Ausführungen des Berliner   Stadttämmerers, Genossen Asch, zu. Der Redner sprach vor diesen sachverständigen Zuhörern, die täglich mit den Opfern der Not zu tun haben, und die wissen, wie es den Rentnern Bad Elster  und Unterstützungsempfängern zumute ist, über das Thema: Wohl fahrtsstaat oder Drittes Reich?" Unter der Zustimmung der Ver­Sammlung zeigte er, daß die Nazis nicht daran denken, für die Groß­agrarier und die Großindustrie den Wohlfahrtsstaat abzubauen. Mit der Beseitigung der Wohlfahrts- und Arbeitslosenunterstützung wollen fie die Arbeiterschaft zu Boden zwingen. Wir fämpfen heute um unsere Lebensrechte, um unsere Existenz, und der Kampf ist auch am 31. Juli nicht zu Ende! Brausende Freiheitsrufe zeigten den Freiheitswillen und die entschlossene Kampfbereitschaft der Bersammlung.

Vier Tote bei einem Verkehrsunglüd.

München  , 22. Juli. Ein schweres Berfehrsunglüd ereignete fich am Freitagnach­mittag im Westen der Stadt. An einer abschüssigen Stelle riß von einem mit Ries beladenen a sttraftwagen einer Münchener  Baufirma der Anhänger ab und fuhr die abfallende Straße rüd­wärts hinab. Ein Mann, der auf einem Fahrrade ein Kind mit sich führte, wurde erfaßt und ebenso wie das Kind auf der Stelle getötet. Dann geriet das Gefährt auf den Bürgersteig und überrannte eine Frau, die tödliche Verlegungen erlitt. Zwei weitere Passanten wurden bei dem Unfall schwer verlegt, von denen der eine furz nach seiner Einlieferung in die Chirurgische Klinit seinen Berlegungen erlag.

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Urlaubssperre bei der Schutzpolizei  .

Wie wir erfahren, ist für die Berliner   Schußpolizei gestern die Urlaubssperre angeordnet worden, von der die Beamten aller Dienst grade betroffen werden. Auf Urlaub oder auf Gesellschaftsfahrten befindliche Polizeibeamte werden von ihren Dienststellen zurückgerufen.

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