Die Entlarvung der Stimme
Studien am Radio
Der Rundfunk lehrt uns eine neue Art von Menschen-, kunde: die Erkenntnis des Menschen durch das Mittel des bloßen Gehörs. Freilich, dies ist keineswegs so zu verstehen, als offenbare sich jeder unsichtbare Mensch uns sofort durch Organ, Stimme, Sprechweise, Akzentuierung und vokales Temperament. Genau so wie die Gesichter der Menschen vielfach Masken tragen, Masken, die ihnen nur zuweilen, im Schlaf, in unbeobachteten Augenblicken megrutschen, so gibt es zweifellos auch Stimmlarven und Stimmasken. Die Menschen, zumal die am Mikrophon, sprechen durchaus nicht immer so wie sie sprechen müßten, sprächen sie mit der ihnen entsprechenden Stimme. Es gibt eine Verstellung der Stimme, eine mastenhafte Verschönerung des Organs, ein fünstliches Sprechen, das bei manchen bewußtes Sich- 3ieren, bei vielen dagegen völlig unbewußt entsteht. Die Menschen vor dem Mikrophon wissen eben sehr gut, daß sie nur räumlich, nicht aber stimmlich unbeobachtet sind, und oft erzeugt dies Bewußtsein, daß man von ihnen nichts hört als ihre Stimme, ein Uebermaß von
Gewichtlegen auf das Stimmliche, ein Uebermaß, das genau so zur Pose führt wie das Bewußtsein, photographiert zu werden.
Menschenkunde als Rundfunkhörer treiben oder den Redner, den Sprecher durch die Stimme hindurch menschlich beurteilen fann man also nur, wenn man weiß, daß vor dem Mikrophon der Sprecher und Redner sich allerhand Masken aufzusehen vermag, die sein Stimmantlig verbergen. Bewaffnet mit dieser Einsicht haben wir freilich dann die Möglichkeit, in einem bisher ungeahnten Maße Ausdrucks- und Menschenkunde vor dem Lautsprecher zu treiben, wenn wir nur gewisse Fähigkeiten befizen, aus Stimmen so wie aus Gesichtern zu lesen". Da ist ein pathetischer Schön sprecher wir haben das Gefühl von einem Menschen, der sich aufbläht und aufbläft, um sich größer erscheinen zu lassen, als er ist. Da ist die Dame mit dem seltsam fehligen Hintergrundston- wir ahnen, daß sie diesen Ton erst richtig zur Entfaltung bringt, wenn fie eine Gardinenpredigt zu halten für notwendig und angenehm hält. Da ist der Mann, der mit einer seltsamen Beinlichkeit die Endfilben betont wir vermuten, daß er es im Leben nicht tut cder einmal nicht getan hat, und die Frage liegt nahe, ob der Betreffende nicht gewisse Mängel in Erziehung und Bildung verdecken will. Da ist der Mann mit der rollenden, schwarzen Baßstimme, dem es gar nichts ausmacht, sich zu verhaspeln dieser Mensch ist mit sich und der Welt zufrieden, und er gehört zu den Beneidenswerten, die mehr Freuden als Aerger haben und sich den Braten des Lebens gut munden lassen. Da ist der mit ungeheurer Sorgfalt sprechende, gleichsam einen Stimmfrad mit Orden tragender Redner wir ahnen ein starkes Geltungsbedürfnis und wissen, daß nichts unpolitischer und verkehrter wäre, als die Eitelkeit dieses Menschen zu kränken. Da spricht ein Redner unendlich langsam,
-
-
„ Der Herer."
Atrium.
-
Der Tonfilm hat wieder einmal eine Erbschaft angetreten. Der im Roman wie im Theaterstück längst erprobte Stoff des Herers ist von Knut Borries und G. Water jetzt als Film verarbeitet worden. Das Ergebnis ist lehrreich, weil man die Unterschiede zwischen Film und Theaterstück hier deutlich vergleichen kann. Der Film breitet die ganze Geschichte wie in Romanform aus, wechselt dauernd den Standort und zersplittert sich in viele fleine Szenen. Im Drama war das Ganze viel mehr zusammengefaßt und auf ein paar Hauptszenen fonzentriert. Trotzdem ist auch der Film noch spannend und unterhaltend genug, denn hierauf hat sich der Soff: erfinder Wallace mie fein zweiter verstanden. Auch die unheimliche Atmosphäre, die den Herer, den Rächer ungefühnter Gewalttaten, umwittert, kommt im Film ein paarmal start heraus, besonders in der Szene, da der schuftige Rechtsanwalt Meister in einem Anfall von Halluzinationen den Herer leibhaft erlebt. Karl Lamac hat in seiner Regieführung versucht, neben den gruseligen Elementen auch den eigenartigen Humor des Wallace zur Geltung kommen zu laffen, aber geglückt ist es ihm eigentlich nur in der Figur des Hackitt, des ulkigen Diebes, den Karl Etlinger prächtig herausbrachte. Ungebührlich trat die sentimentale Liebesgeschichte in den Vordergrund, ohne daß für Maria Solveg und Paul Richter ein Extraerfolg daraus erblüht wäre Friz Rasp war ganz in feinem Element in der Verkörperung des unheimlichen Schurken. Sonst sind zu nennen: Paul Henkels als Kriminalkommissar und Leopold Kramer als Herer sowie Wera Engels , die schöne und raffinierte Frau des Herers.
Der„ Mustergatte" im Kollektiv.
Zentraltheater.
r.
Unter Christl Storms Leitung wird im Zentraltheater ungedämpft unternehmungsluftig im Kollektiv gespielt. Das technische Personal ist sichergestellt, die Darsteller jedoch arbeiten auf gut Glück. Und das ist ihnen bislang hold; denn sie kommen zurecht, was in heutiger Zeit schon viel bedeutet. Um für das Stammpublifum Abwechslung genug zu bieten, ist fast alle vierzehn Tage Programmwechsel.
Zur Zeit versucht man es mit dem bühnenwirksamen ,, Must e r- gatten", der so mustergültig brav ist, daß er seiner verwöhnten Frau auf die Nerven fällt. Sie will sich scheiden lassen. Er ist todunglücklich. Die Freundin seiner Frau tröstet ihn; und da die beiden dem Alkohol zusprechen, läßt ihr harmloses Zusammensein den allerschlimmsten Verdacht zu. Der repariert dann zwei Chen. Christl Storm hat vor Jahren in Wien die Rolle der verführe=
rischen Frau mit Riesenerfolg gespielt, und der bleibt ihr auch in
Berlin treu. Sie wartet mit sehr viel persönlicher Anmut auf. Siegessicher wird sie unterstützt von Eduard Nicol, Fred Brechthold und Gertrud Angerstein.
e. b.
Afien, die Urheimat der Indianer. In diesen Tagen hat Professor Hrdlicka, der bekannte Anthropologe des Smithsonian Instituts in Washington, die Reise nach der Aleuteninsel Kodiak angetreten. um seine Forschungen über den Ursprung und das Alter der Indianer Nordamerikas weiterzuführen. Der Professor hofft, den endgültigen Beweis zu erbringen, daß der Ursprung der amerikanischen Indianer auf die Einwanderung asiatischer Völker in das heutige Alaska zurückzuführen ist, und daß diese Wanderungen ihren Weg über die Beringstraße und die Aleuten genommen haben. Die Ueberlieferungen auf den Aleuten, treu bewahrt und von Generation zu Generation weitervererbt, bezeugen, daß diese Menschen ursprünglich von der anderen Seite des Meeres gekommen sind, von Westen und von dem Ort bei der ,, Großen Erde", die ursprünglich die Heimat ihrer Ahnen war. gegen Westen ihre Wohnftätten gehabt, begannen fie nach Nordosten weiterzuwandern. Im Verlauf dieser Wanderung tamen sie schließ
-
verdächtig langsam wir haben das Gefühl, er spricht im Leben schneller und sind geneigt zu glauben, daß dieser Mensch sehr viel Rücksichten kennt, entweder auf die Sendegesellschaft, die ihn für zwanzig und nicht für fünfzehn Minuten engagiert hat oder auf die Hörer, die bei einem überhörten Wort ihn nicht bitten können, es zu wiederholen.
-
Dann ist endlich auch noch der Mensch da, der uns mit seinem Sprechen sofort sympathisch berührt. Wir haben das Gefühl, daß er gerade zu uns- vielleicht gar für uns allein- gesprochen hat. Daß man sich in eine Stimme verlieben fann in eine bloße Sprechstimme wohlgemerkt, nicht in eine Tenorstimme ist ja eine wohlbekannte Tatsache. Hier aber wirken, genau wie beim Sich- verlieben in ein Gesicht, oft mehr Ursachen als Gründe. Es verliebt sich in uns, es brauchen nicht wir zu sein, die entflammt worden sind; die Sinne haben uns geleitet, Kopf und Herz brauchen gar nicht ihre Zustimmung gegeben zu haben. Die Tatsache also, daß man sich in eine Stimme verliebt, beweist so wenig, daß uns der Mensch bei näherem Zusehen gefällt wie das Sichverlieben in ein Gesicht auch nur eine gewisse Dauer des Gefühls verbürgt.
Dagegen gibt es so etwas wie eine Freundschaft auf den ersten Laut, eine Freundschaft mit einer Stimme, die sich später sehr zwanglos auf den Träger dieser Stimme überträgt. Wir haben auf diesem Gebiet noch nicht viel Erfahrungen; die meisten Hörer scheuen sich wohl, den Mann oder die Frau, die sie soeben in ihrem Zimmer durch den Lautsprecher hörten, anzutelephonieren und perfönlich aufzusuchen. Aber man sollte doch häufiger Vergleiche anstellen zwischen dem Menschen, den man zunächst nur als Stimme fennen lernte und von dem man sich nach dieser Stimme ein bestimmtes Bild machte, und dem wirklichen Menschen, wie er einem nachher dreidimensional begegnet. Ich weiß von einem Fall, wo zwischen dem zunächst bloß gehörten und dem wirklichen Menschen eine solche Uebereinstimmung herrschte, daß keine Erwartung, die sich zunächst an das bloß akustische Bild anschloß, später von dem Original enttäuscht wurde, ja daß sogar Aeußerlichkeiten der Erscheinung richtig vorgeahnt wurden. Freilich, solche Uebereinstimmungen werden sich da am meisten zeigen, wo die schwierige Aufgabe des Entlarvens" nicht geleistet zu werden braucht, wo also der Sprechende seinem Wesen gemäß unverstellt und unposiert spricht. Enttäuschungen erlebt man, wo man entweder sich selbst betrügt oder wo der Gegenstand einen trügt. Frei von Selbstbetrug, der oft genug der eigensinnigen Berliebtheit unserer Sinne entstammt, müßten wir bei hinreichender Erkenntnisfähigkeit und bei vollfommener Offenheit und Freiheit des Sprechenden eigentlich jeden Sprechenden schon an der„ Nasenspize" seiner Stimme im allge meinen richtig erkennen.
"
Dr. H. Falkenfeld.
lich zu den Aleuten. Auf der Inselgruppe machten sie Rast, um sich dann allmählich in den folgenden Epochen immer weiter nach Often auszudehnen und endlich nach dem Lande zu kommen, das heute die Halbinsel Alaska ist. Die eingeborenen Einwohner der Aleuten zeigen überdies unverkennbare Aehnlichkeit mit den Eskimos Sibiriens. Das folkloristische Material, besonders das früher ge= fundene ornamentale und dekorative, zeigt ebenfalls überraschende Aehnlichkeit mit anderen gleichartigen Gegenständen, wie sie in den
Gräbern und in den Trümmern der Städte der Azteken, der Infas und der Mayas gefunden wurden. All das spricht klar für den Weg dieser uralten von Asien kommenden Völkerwanderung, die fich über die nördlichen Gebiete verbreitete und dann nach und nach immer weiter auf den nordamerikanischen Kontinent vordrang.
Revueunternehmer, ist in Los Angeles im Alter von 64 Jahren Florenz Ziegfeld, der bekannte New- Yorker Theater- und an einer Lungenentzündung gestorben.
Neue große Funde der Inka- Kultur. Eine Expedition, die das bolivianische Hochplateau in der Nähe des Titifatasees erforscht, hat die Ruinen von 43 Niederlassungen der Inka- Zeit entdeckt. An einem der befestigten Pläge fand man die Ueberreste von mehr als 1000 steingedeckten Häusern. Eine der interessantesten Ruinenstätten liegt auf dem Gipfel eines Berges, etwa 30 Kilometer vom Titikaka see entfernt, am Suchisfluß, der in Bolivien wegen seines Gold führenden Sandes berühmt ist. Hier liegen 22 Gruppen von Grabtürmen, mächtige Gewölbe, die zur Aufnahme ganzer Familien dienten, in einigen von ihnen wurden neun Stelette gefunden, alle in sitzender Haltung, die Arme um die hinaufgezogenen Knie geschlungen. Hier stieß man auf teine Spur von Wohnungen. An anderen Stellen waren die alten Inka- Behausungen noch völlig erhalten; es sind Häuser mit einem Raum, ganz aus Stein gebaut, mit sehr engem Eingang, ohne Fenster.
Die Voltsbühne plant auch für den kommenden Winter wieder eine Reihe von Sonderveranstaltungen, die den Mitgliedern zu ermäßigten Preisen geboten werden. In der Reihe der Konzerte wird wieder eine Silvesterfeter mit Aufführung der IX. Sinfonie von Beethoven erscheinen. Ferner wird eine szenische Aufführung von Refiners eben in dieser Zeit" vorbereitet. Heinrich Schlusnus und Maria bogün wurden für Solomatineen gewonnen. Die Reihe der Tanzveranstaltungen wird durch das erste Auftreten Mary Wigmans mit einer neu gebildeten Gruppe eröffnet werden. Dann dürfte eine Vera foron el- Gedenkfeier folgen, die von Berthe Trumpy mit ihrer Gruppe bestritten wird. Weiterhin wurden verpflichtet die Balucca, Lotte Goslar und Erika Lindner, Ruth Abramowitsch und Georg Grote, Lisa Czobel usw. Auch Kabarettdarbietungen und Vortragszyklen sind vorgesehen. Anmeldungen jederzeit in 200 Bahlstellen und Linienstr. 227.
Nationalfonzentrierter Rundfunk.
Am laufenden Band.
Die Regierungsvorträge im Rundfunk rollen jetzt sozusagen am laufenden Band ab. In der Zeit von 5.30 bis 7.30 Uhr sprachen über alle deutschen Sender Freiherr von Gayl und der Vertreter des Reichskommissars für Preußen Dr. Bracht; zwischen diesen beiden Vorträgen wurden im Programm der Funkstunde vom Redakteur Dr. Frizz Klein ,, Die neuen Männer in Preußen" nebst Gattinnen in Filmen vorgestellt. Vor diesen Veranstaltungen brachte die Deutsche Welle einen Vortrag von Toni Sarig Die weib liche Jugend im Freiwilligen Arbeitsdienst", der sich durch gründliche Unkenntnis der wirtschaftlichen Grundlagen für den Arbeitsdienst auszeichnete, aber als Ersatz für eine intellektuelle Behandlung des Themas es mit gefühlvollem Schwung umkleidete, der zu dem Schluß führte: Arbeitsdienst auch für Frauen sei eine Notwendigkeit und ein Ziel, das glücklicherweise nahe bevorstehe!
und Tritt" erreicht werden. Einige andere Redner zitierten Goethe und wiesen auf die historische Stätte Frankfurts, die Paulskirche, hin. Die Ausführungen, die Dr. Bracht als amtlichen Auflagevortrag brachte, waren eine etwas gedämpfte Auflage der Rede, die in der gleichen Weise am Mittwoch Freiherr von Papen über alle deutschen Sender gehen ließ.
Untertanen haben bei solchen Vorträgen stramm zu stehen. Freie Staatsbürger stellen ab.
Sonntagsprogramm am Funkturm.
-lz.
Am morgigen Sonntag wird am Nachmittag, in der Zeit von 16-17 Uhr im Terrassengarten der Berliner Sommerschau„ Sonne, Luft und Haus für Alle!" der Brandenburgische Rugby- Fuß= ball- Verband ein Rugby- Werbespiel veranstalten. Der Meister Tennis- Borussia spielt gegen SB. Siemens. Ab 18 Uhr wird ein Tanzturnier für jedermann veranstaltet. An diesem Turnier kann sich jeder Ausstellungsbesucher beteiligen. Bei ungünstiger Witterung wird diese Veranstaltung in die Halle IV verlegt.
7. Kreis Charlottenburg. Heute abend um 23 Uhr im Picadillyfino, Bismarckstr. 93, Wählerfundgebung. Gezeigt wird der Film ,, Niemandsland". An Stelle des verhafteten Genossen Anter spricht der Genosse Friz Schröder vom Zentralverband der Angestellten. Eintrittskarten sind an der Kasse noch zu haben.
20. Kreis, Reinickendorf, 143. Abt ., Waidmannsluft. Mit der heutigen Einheitsfrontkundgebung der KPD . im Bergschloß Waid= mannsluft hat die Partei nichts zu tun. Kein Genosse darf daran teilnehmen.
-
Wetter für Berlin: Meist wolkig und mäßig warm, zeitweise leichte Regenfälle. Schwache Luftbewegung. Für Deutschland: Im Osten warm und zeitweise heiter, im übrigen Reiche nur mäßig warm und zeitweise Regen.
Das neile Buch
Fliegen und Weller
Für das Fliegen, das ständig weiter zunehmende Bedeutung für den Verkehr gewinnt, ist eine möglichst genaue Kenntnis der Witterungsverhältnisse in weiten Gebieten von größter Bedeutung. Es bestehen denn auch eine ganze Anzahl von Wetterdienſtſtellen, Flugfunkstellen und Flugwetterwarten, die das gesamte in Betracht kommende Material, also namentlich auch Messungen der in den verschiedensten Höhen herrschenden Temperaturen und Winde, ständig an eine Zentralstelle weitergeben, wo es furz verarbeitet und mehrmals täglich für die Interessenten ausgestrahlt wird. Für Deutsch land ist diese Zentralstelle die Flugwetterwarte in Berlin. Ihr Leiter, Dr. H. Noth, hat in einem anschaulich geschriebenen Büchlein ,, Wetterkunde für Flieger und Freude der Luftschiffahrt"( Verlag von Klasing u. Co., Berlin, 75 S. mit 52 Abb.) dargelegt, welche Elemente das Wetter sowohl am Tage wie bei Nacht und namentlich auch in den oberen Luftschichten beeinflussen und welche Momente von den Fliegern besonders zu beachten sind. Auch das Meldewesen und die Flugberatung sind in den Kreis der Betrachtung gezogen. Das fleine Büchlein wird den Freunden des Flugwesens recht willkommen sein.
Dr. Bruno Borchardt.
Theater der Woche
1
-
Vom 24. Juli bis 1. August
Theater mit feftem Spielplan:
-
Theater in der Behrenstraße: Der Tiefstapler. Theater bes Westens: Die Dollarprinzessin. Theater am Rollendorfplay: Frühling in Heidelberg. Komödie: Liebe unmodern. Kurfürstendamm- Theater: Ganoven- Ehre. Renaissance- Theater: Fräulein Frau. Zentral- Theater: Der Mustergatte. Rose Theater: Bis 31. Der Bultan. Ab 1. Herzdame. Gartenbühne: Bis 31. Drei arme kleine Mädels. Ab 1. Frühlingsluft. Plaza: Bis 31. Der fidele Bauer. Scala: Geschlossen. Wintergarten: Internationales Varieté. Nachmittagsvorstellungen:
-
-
-
Bentral- Theater: 24. Mustergatte. Rose Theater: 31., 18 Uhr: Der Gartenbühne: Ronzert und Barieté. Plaza: Bis 31. Der fidele Wintergarten: 24., 30., 31. Internationales Bariete.
Bultan. Bauer.
-
Rundfunk am Abend
Berlin: 16.05 Orchesterkonzert. 16.30 Aus Paris: Vom Doppelspiel um den Davis- Pokal. 17.00 Vom Schwimmen quer durch Berlin. 18.10 Die Erzählung der Woche( A. Daudistel). 18.35 Mitteilungen des Arbeitsamtes. 18.40 Für den Siedler und Kleingärtner( Gartendirektor L. Lesser). 18.55 Die Funkstunde teilt mit. 19.00 Der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft, Freiherr von Braun spricht. 19.10 Lieder. 19.40 Meine Arbeit am Hörspiel( H. Kyser). 20.00 Aus Wien: Funkpotpourri. 21.30 Lustiger Abend. 22.10 Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. Tanzmusik.
Königswusterhausen: 16.00 Wie sieht es über uns in der Atmosphäre aus?( Dr. Thieme). 16.30 Aus Königs berg: Nachmittagskonzert. 17.30 Zahnsystem- StoffwechselVerdauung eine zweckdienliche Betrachtung( Professor H. Strauß). 17.50 Knigge für Erholungsreisende( Kläre Schalscha- Krüger). 18.05 Musikalische Wochenschau( E. Preußner). 18.30 Wer war Münchhausen?( Dr. C. Haensel). 18.55 Wetterbericht. 19.00 Wahrscheinlichkeit und Kausalität( Professor Dr. H. Reichenbach). 19.30 Robert Schumanns ,, Waldszene". 20.00 Aus Köln: Lustiger Abend. 22.20 Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. 22.40 Aus Stuttgart: Nachtkonzert.
Vollständiges Europa- Programm im ,, Volksfunk", monatl. 96 Pf. durch alle ,, Vorwärts"-Boten oder die Postanstalten. Sonntag, den 24. Juli
Berlin: 6.00 Gymnastik. 6.20 Aus Bremen: Frühkonzert. 8.00 Mitteilungen für den Landwirt. 8.20 Die Ausbildung des praktischen Landwirts( Oberlandw.- Rat Direktor Dr. G. Matschenz). 8.55 Morgenfeier. 10.00 Aus Bremen: Totenfurt a. M.: Deutsches Sängerbundesfest. 12.00 Aus Frankgedenkfeier. 10.45 Wettervorhersage. 11.00 Aus Frank13.30 Unterhaltungsmusik. 14.00 Spielraum und Spielfreiheit furt a. M.: Mittagskonzert. 13.00 Märchen( Elfriede Götze). für Kinder( Ilse Kattentidt). 14.30 Volkstümliche Gesänge. 15.00 Hörbericht aus dem Kinderlager in Ferch. 15.30 Cembalomusik. 15.55 Amüsante Zeitungsnotizen( W. M. Citron). 16.15 Unterhaltungs- und Tanzmusik. 18.00 L. v. Wahl: Eigene Erzählungen. 18.30 Vom Großen Preis von Berlin". 19.00 Peter Schlemihl"( Hörspiel). 20.00 Aus Königsberg: Militärkonzert. 22.00 Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. Tanz
musik.
93
Königswusterhausen: 14.30 Max Dauthendev zum Gedächtnis( O. L. Brandt). 15.00 Der Landjäger( Landjägerhauptmann Niemann). 18.00 Vom guten und schlechten Schauspieler( J. Bab). 19.05 Römische Straßen( Dr. A. Schirokauer, K. Graef). 19.35 Das deutsche Wort im amerikanischen Rundfunk( W. L. Klein, Leiter des Deutschen Rundfunks in Chikago). Sonst: Berliner Programm.
Aus Herrn von Gayls Vortrag, der gehalten wurde anläßlich einer ,, voltsdeutschen Weihestunde" in Frankfurt a. M., ist, außer der Feststellung, daß Herr von Gayl die politische Lage in Deutsch land für so beruhigt" hält, daß er mit Wirkung vom 24. Juli das Umzugs- und Demonstrationsverbot für Heimat- und Ju= gendfeiern, fünstlerische Veranstaltungen usw. wieder aufgehoben hat, eine fleine Wendung bemerkenswert; er sagte, die Höhe, die wir anstreben", müsse„ im gleichen Schritt druckerei und Verlagsanstalt Baul Ginger& Co., Berlin SW 68, Lindenftr. 8.