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Das bürgerkriegsähnliche Treiben der Hitler­schen Notverordnungsjacken aber geht unter dem Regime des Reichskommissars weiter. Unter dem Vorwand, daß Ruhe und Ordnung in Preußen nicht mehr gewährleistet seien, ist die Regierung Braun- Severing- Hirtsiefer abgesezt worden. Unter dem Regime des Reichskommissars aber wird die

Wahlfreiheit aufs schwerste beeinträchtigt: Hafenkreuzterror in Ostpreußen   und Schleswig- Holstein  , in Schlesien  . Ueberfall auf den Reichstagsabgeordneten Jaecker unter den Augen der Polizei. Schüsse gegen das Auto der Reichstagsabgeordneten Luise Schröder. Sturm auf das Ge­wertschaftshaus in Bunzlau  !

Der oldenburgische Ministerpräsident Röver, ein Nationalsozialist, kündigt offen einen nationalsozialistischen Butsch an und droht den Republikanern mit Aufhängen unter den Augen der Polizei! Die Polizei aber löst fozial­demokratische Versammlungen auf, an denen im Kabinett der Barone   berechtigte Kritik geübt wird.

Hitlers SA. bewaffnet sich- aber die Polizei sucht Waffen bei den Republikanern!

In Oldenburg   werden SA.  - Leute als Polizeibeamte einberufen!

In zwei Monaten ist das Kabinett der Barone   Schritt für Schritt vorwärts gegangen auf dem Wege zum Dritten Reich!

An euch ist es jetzt, diesem Treiben ein Ende zu gebieten. An euch ist es, den Anschlägen der sozialen Reaktion ein Ende zu machen. An euch ist es jetzt, die Freiheit zu verteidigen gegen die Geburtshelfer des Dritten Reichs!

Fort mit dem Spuk! Alle für Lifte 1! Freiheit!

Die Arbeiterpartei.

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DOUTIL

Warum parken denn die unzähligen Autos hier?"

Parkplatz

Of

,, Unsere gnädigen Herren sind alle versammelt, um den Herrn Arbeiterführer Hitler reden zu hören."

ulreifter

Schlagt Papen   und Hitler!

Ein Wort an die fommunistischen Wähler! Der Feind steht rechts! Von dieser Erkenntnis aus­gehend, hat die Sozialdemokratie den ganzen Wahlkampf gegen die

Adelsparteien unter sich.

Regierung der Barone und ihre Nazi- Bundesgenossen geführt. Nazis nennen die Deutschnationalen ,, Salunken und Lumpen".

den letzten Stunden des Wahlkampfes, wir uns

an die bisherigen kommunistischen   Wähler, sie aufzufordern, über einen ganz einfachen und nüchternen Tatbestand nachzudenken. Was ist euer Ziel, kommunistische Wähler? Ihr wollt die Re­gierung der Nazi- Barone stürzen, das wollen auch wir. Aber durch die Stimmabgabe für die Liste 3 erreicht ihr genau das Gegenteil von dem, was ihr wollt: Ihr helft Papen und Schleicher, fich im Sattel auch als Minderheitsregierung zu halten.

Warum? Die KPD.  - Abgeordneten werden zwar zusammen mit den Sozialdemokraten und den übrigen Oppositionsparteien die Regierung in die Minderheit versetzen. Sie werden aber nach ihrer ganzen bisherigen Taktik die Bildung einer neuen verfassungs­mäßigen Lintsregierung verhindern.

Das ist Papens und Schleichers große Hoffnung, das ist es, worauf die Neaktion spekuliert: geftügt auf Hitler   und Hugenberg   wollen sie auch als Minderheit meiterregieren, weil die Linke zwar über eine Mehrheit, aber dank den Kommunisten nicht über eine aktions- und regierungs­fähige Mehrheit verfügen wird.

Kommunistische Wähler! Wir appellieren an euren politischen Berstand. Könnt ihr die Richtigkeit dieser Feststellung bestreiten? Nein! Dann aber ist es eure Pflicht, die Rechnung der Reaffion zu durchkreuzen, indem ihr euch frei macht von verhängnisvollen Julufionen.

Deshalb am 31. Juli nur Lifte 1.

Wählt Sozialdemokraten!

Adolf   verspricht Befferung.

Er will nicht mehr schwindeln.

Der Kleinfrieg zwischen Deutschnationalen und Nationalsozialisten, der besonders in Pommern  mit ungewöhnlicher Heftigkeit ausgefochten wird, zeitigt zuweilen recht merkwürdige Blüten, die wert sind, der politisch bewegten Zeit der Nachwelt erhalten zu bleiben, obgleich oder gerade meil die großstädtischen Hugenbergblätter diese Dinge unterschlagen.

Aus Anlaß der Hitlerfundgebung in Stralsund  am 19. Juli sprach unter anderem auch der schwedische Nationalsozialist Dr. Birger, Furugard, der über die deutschnationale Partei folgende Worte gebrauchte:

,, Auch in Schweden   gibt es einen ausgepreßten Bauernstand, gibt es Marristen, hat man ähnliche Halunken wie die Deutsch­nationalen in Deutschland   und hat man Kapitalisten. Ja, das Bolt ist ausgesaugt bis auf die Knochen durch die Kapitaldemo­fraten und das nationale Gesindel."

Die deutsch   nationale Rösliner Zeitung", die darüber mit Empörung in großer Aufmachung auf der ersten Seite ihres Blattes berichtet, erhebt gegen diese schweren Beleibi­gungen des deutschen   nationalen Bürgertums durch den Aus­länder" schärfsten Protest und fragt, wo die vielgerühmte deutsche  Volksgemeinschaft" bleibe, für die die Nazis angeblich kämpften.

In einer Nazi- Versammlung, die dieser Tage in Bahn( Hinter­pommern) stattfand, sagte der Nazi- Redner über die Deutschnatio. nalen folgende Liebenswürdigkeiten":

Die Deutschnationalen find Cumpen- Charakterlosigkeit bestimmt die Deutschnationale Bolkspartei..."

Besonders interessant sind auch die Aeußerungen der ,, Kösliner Beitung", die sich an eine Naziversammlung in Köslin   anschlossen. Dort hatte der General Ligmann gemeint, die Deutsch­nationalen machten den Nazis das Leben recht sauer. Die Deutsch­nationalen feien egoistisch und nur auf sich selbst bedacht. Jeder In dem Spiegelmensch- Buch Mein Kampf  " hat Adolf Hitler S.- Mann, der seine Pflicht tue, fei vornehmer als viele pommeriche als seine grundlegende politische Marime verkündet: Grafen   und Barone  . Der heutige Adel und mit ihm die Deutsch­nationalen hätten nichts gelernt und nichts vergessen. Ihm persönlich das Volk beschwindeln muß, wenn man Massenanhänger sei ein bürgerlicher Wappenschild lieber als ein berjubeter pommerscher Adliger. Von Adolf Hitler  , der das Werkzeug Gottes(!) sei, werde die Geschichte einst sagen, er sei größer

,, Der Deutsche hat keine blasse Ahnung, wie man

haben will."

In diesem Jahr hat, Mein Kampf  " eine neue Auflage erlebt gewesen als Bismard! und siehe da das Schwindelrezept ist gestrichen.

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Zum Sterben verurteilt!

Last euch nicht von Hitler   zum Narren halten! Eine Bewegung, wie die Hitler- Bewegung, die aus Rassenhaß entstanden, auf Mord, Totschlag und Terror aufgebaut, mit Lügen und Berleumdung unterstützt, mit bewußt unerfüllbaren Ber­sprechungen gespeist ist und die Notlage des Volkes zu selbstsüchtigen 3wecken ausnüßt, ist zum Sterben Dorperurteilt.

Bon dem großen englischen Staatsmann, Lord Beacons. field, stammt das Wort:

,, Man kann alle Menschen eine Zeitlang zum Narren halten, man kann einige Menschen die ganze Zeit zum Narren halten, aber man fann nicht alle Menschen die ganze Zeit zum Narren halten."

So ist es mit der Hitler- Bewegung! Laßt euch nicht zum Narren halten! Sorgt für ihr Sterben, gebt eure Stimmen der Sozial­demokratie!

Freiheit!

Diese Lizmann- Offenbarungen waren aber selbst den Deutsch­nationalen fo ft arter Zobat, daß sie sich in mehreren Artikeln der Kösliner Zeitung" dagegen zur Wehr setzten. Es heißt da, daß die maßlofen Angriffe, die Exzellenz Lizmann gegen die Deutschnationale Volkspartei   richtete, sachlich nach feiner Richtung hin stichhaltig begründet wurden. Den Nationalsozialisten wird dann folgendes bescheinigt:

,, Im übrigen fann ohne weiteres unterstellt werden, daß der Adel in der zahlenmäßig start angeschwollenen Nationalsozialisti­ schen   Deutschen   Arbeiterpartei heute über ein zahlenmäßig größeres Kontingent von Mitgliedern verfügt als in der Deutsch­ nationalen Volkspartei  . Wenn Exzellenz Ligmann meint, den­jenigen Adligen, die Nationalsozialisten geworden find, besondere Ruhmestränze flechten zu müssen, und auch das antisemitische moment anflingen läßt, dann erinnern wir in diesem Zusammenhang doch an die merkwürdige Freund­schaft, die Herr von Alvensleben, der Hitler   als Vertrauensmann auf seinen Unterredungen mit General von Schleicher begleitet hat, zu dem getauften Juden von Kleefeld unterhält, dem, wie sich das aus einer Polemik des Nationalsozialisten Fabricius gegen die Linkspresse ergibt, erhebliche Finanzschiebungen vorgeworfen werden."

Aber auch andere politische Ungezogenheiten werfen die Deutsch­nationalen den lieben" Nazis vor. Es heißt in dem gleichen

Artikel:

Schließlich hat die Landtagsfraktion der National:| sozialisten bisher nur den Beweis erbracht, daß 160 National­sozialisten in der Rauferei stärker sind als 60 kommuniffen, eine Tatsache, die bisher von teiner Seite in Zweifel gezogen worden ist, ebensowenig wie jene andere Tatsache, daß 160 Nationalsozia­listen auch lauter fingen tönnen als 60 Kommunisten. Gibt es aber wohl eine größere Blamage als die, welche Herrn Kube, dem Führer der nationalsozialistischen Landtags: fraftion, widerfahren ist, der sich de und wehmütig bei

dem Juden Bernhard Weiß   und seiner Gattin und zwar schriftlich entschuldigen mußte, weil die nationalsozialistische Landtagsfrattion in einem Antrage der Frau Weiß Beziehungen zu einem anderen Mann vorwarfen, sich also durchaus unzuverlässige und wie inzwischen durch Ge richtsentscheid festgestellt worden ist mit fachlich unhalt. baren Vorwürfen in das Privatleben einer Frau ein­gemischt hatte?"

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Während das deutschnationale Blatt dem General Lizmann noch so viel Ehre erweist, daß es sich überhaupt mit ihm beschäftigt, nennt es den nationalsozialistischen Bädergefellen a. D. Czirniof in dem gleichen Artikel furzerhand einen ,, natio. nalsozialistischen Demagogen", der als politischer Geg ner einer ernsthaften Auseinandersezung nicht wert sei, und mit dem es sich also des weiteren nicht mehr zu beschäftigen brauche.

In den Berliner   Gazetten des Herrn Hugenberg finden sich zwar allerlei schnoddrige und verlogene Berichte über Marristen und was man dafür hält, aber von den Kämpfen ihrer deutsch  . nationalen Gesinnungsbrüder gegen den nationalsozialistischen Ge finnungsterror wissen sie fein Wort zu melden. In diesem Schwei. gen liegt ein Mangel an Wahrheitsliebe. Der geradezu frappierend wirft.

Pani Nazi

Bom Stamme der Germanen."

Die amtliche Liste der nationalsozialistischen Reichs. tagskandidaten weist u. a. folgende Namen auf:

Schukat, Wockatz, Pottag, Pridat, Nawroth, Roschatt, Magunia, Skoda  , Robra, Sossna, Swatzina, Czeromin, Russek. Adamek, Gregorczek, Czerny, Czirniok, Domnick, Sagroll, Jobski, Turowski, Zelewski, Satzki, Czarnowski, Szymanovski, Wysocki, Sochatzki, Krawielicki.

Großer Wotan, verhülle dein Haupt!

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