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Beilage
Sonnabend, 30. Juli 1932
Der Abend
Spalausgabe des Vorwärts
Die ,, geheimen Testamente"
des ,, ersten Nationalsozialisten", Friedrichs des Großen
Es war eine bedeutsame Erklärung, mit der die Nationalsozialisten neulich im Berliner Lustgarten durch den Mund des SA.- Führers Graf Helldorf Friedrich den Großen feierlich als den ,, ersten Nationalsozialisten" anerkannt haben. Diese Enthüllung beseitigt viele vorher noch berechtigte Zweifel über das berühmte ,, unabänderliche Programm" Hitlers .
Im folgenden finden sich einige Programm- Erläuterungen aus den Schriften des ersten Nationalsozialisten", d. h. also des ,, großen Königs", den sein Bewunderer Treitschke ( Deutsche Geschichte I, 82) mit einem ,, boshaften Kobold" und mit einem ,, Berliner Gassenjungen" verglich, und von dem Arndt, der größte völkische Dichter der Deutschen gesagt hat: ,, Keiner hat uns Deutschen als Volk so sehr geschadet wie Friedrich II."( Arndt, ,, Geist der Zeit", 2. Auflage, 1807, Seite 304.)
Die folgenden Erklärungen des Königs find um so beachtenswerter, als sie großenteils seinen fünf geheimen Testa menten" entnommen sind, die der Deffentlichkeit bisher noch fast unbekannt blieben. Bismard hielt diese Testamente" Friedrichs II. für so anstößig, daß er befahl, sie ,, dauernd zu sekretieren". Diese natürlich in französischer Sprache geschriebenen„ Testamente"( aus den Jahren 1752, 1768, 1776, 1782, 1784) wurden deshalb erst nach dem Weltkriege veröffentlicht( bei Reimar Hobbing , Berlin ) und bisher noch nicht genügend beachtet.
I.
Alters- und Invalidenversicherung.
In ihrem Punkt 15" verlangen die Nationalsozialisten groß zügigen Ausbau der Altersversorgung". Sie mehren sich auch heftig gegen den oft erhobenen Vorwurf, daß die Papen Regierung nur dank nationalsozialistischer Hilfe das Durchschnittseinkommen von 17 Millionen Deutschen auf 15 Mark monatlich herabsetzen konnte( vgl. die nationalsozialistische Tat", Juli 1932). Wie die Nationalsozialisten in Wirklichkeit über die Berechtigung und Höhe solcher Unterstützungen denken, geht vielleicht am Klarsten aus dem geheimen Testament" von 1768( S. 159 f) des ersten Nationalsozialisten" hervor. Dort schrieb Friedrich II. über den Invaliden sorgen:„ Deswegen habe ich in Berlin ein Invalidenhaus „ ſcheußlichen Undank“ der Fürsten , die nicht für ihre militärischen gebaut, das allerdings nur für 600 Mann Plaz hat. Bei der Größe des Heeres ist das nicht genug. Die Kriegskasse verfügt außerdem noch über einen Fonds, aus dem sie den armen Unglücklichen, die sich auf die Dörfer zurückzogen, monatlich einen Taler zahlt. Außerdem gibt es noch einige arme Soldaten, für die man bisher gar nicht gesorgt hat und für die ich einen kleinen Fonds zu schaffen beabsichtige. Die Offiziere, die für keinerlei Aemter mehr brauchbar find, erhalten kleine Pensionen von 5 bis 6 Taler im Monat."
Go schrieb Friedrich 11., der damals gerade ungezählte Millionen Taler für sein gänzlich überflüssiges Neues Palais " und dessen prunkvolle Möblierung verausgabte. offizieller Historiograph Preuß( II, S. 387) berichtet. von 22 Millionen Talern Aufwand für diesen kunsthistorisch verspäteten und deshalb wertlosen Prunkbau, den Friedrich selbst eine„ Prozzerei" ( fanfaronnade) genannt hat. Nach offizieller Angabe waren im Jahre 1779 noch 3443 unversorgte Invaliden vorhanden"( Preuß II, 374). Friedrich erklärte schon in seinem„ Testament" von 1752: „ Schön und würdig wäre es, ein heim für 200 Kriegsmitmen zu bauen. Das würde 25 000 Taler kosten. Ich hege diesen Plan schon lange, werde aber wohl nie so glücklich sein, ihn ausführen zu können." Vielleicht stammt schon aus jener Zeit das Wort: Der Friz kriegt neue Sachen, das Volk hat nichts zu lachen.
II.
Der Führer".
ein weitgehendes Programm der„ Osthilfe" zu ihren Gunsten entwickelt, z. B.( S. 130): Die Freigebigkeit des Königs kann den Adligen oft Hilfe bringen. Ich zahle ihnen jetzt einen Teil ihrer Schulden, und beabsichtige, ihnen Geld zu 2 Proz. zu leihen." Das geschah auf Kosten der nichtadligen Steuerzahler und war Friedrichs ,, Brechung der Zinsfnechtschaft", die auch im Bunft 11" der NSDAP . gefordert wird. Immer wieder versicherte Friedrich, es sei seine Aufgabe ,,, den Adel, die schönste Zierde seiner Krone, zu schützen und den Nichtadligen den Bodenbesig zu ers schweren. Wenn die Nichtadligen Grundbefizer würden, dann würden sie bald zu allen möglichen Aemtern vordringen und schließlich müßten dann sogar Nichtadlige zu Offizieren gemacht werden, und das wäre der erste Schritt zum Untergang"( vgl.„ Testamente" G. 26, 29, 130, 181, 240).
V.
,, Volksbildungswesen."
Um
Dagegen fordert Punkt 20" des Hitler- Programms: jedem fähigen und fleißigen Deutschen das Erreichen höherer Bildung und damit das Einrücken in führende Stellung zu ermöglichen, hat der Staat für einen gründlichen Ausbau unseres gesamten Volksbildungswesens Sorge zu tragen". Aehnliches hat Friedrich II. hundertmal gefordert, aber nur auf dem Papier, namentlich in Briefen an französische Aufklärer. In der Praxis hat Friedrich II. nicht einmal das Allernotdürftigste getan und kaum für das Erlernen von Lesen und Schreiben gesorgt. Er hat meistens nur für viel Auswendiglernen des Katechismus gesorgt. Das ist durch die ausführlichen Untersuchungen nachgewiesen, die 1814 Freiherr lichten. Beide kommen zu demselben Ergebnis:„, Unter keinem der von Wessenberg und 1918 Professor Vollmer veröffent preußischen Regenten wurde die Volksbildung mehr vernach= lässigt als unter dem geistreichen Helden Friedrich dem Zweiten. Volksschule und Kirchenwesen sanken immer tiefer." Darüber sind heute alle ernsten Historiker einig. Frid, der nationalsozialistische Minister in Thüringen , sowie in Braunschweig Klagges und Franzen haben die Schulen bereits stark abgebaut. Hitlers Obmann für Schulfragen, Hans Schlemm, nennt als Leitsatz und in seiner„ Nationalpolitischen Erziehung"( 1932) schreibt nationalsozialistischer Erziehung: Raffe, Führer, Wehr, Religion. Ernst Kriek:„ Einer Verstärkung des Einflusses der Kirchen wird in dem Augenblick kein Hindernis mehr im Wege stehen, wo die Religion völkisch ausgerichtet ist."
VI.
Preußische Korruption und Juden.
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In seinem Punkt 18" fordert Hitler : Gemeine Volksverdichte auf Stonſeſſion und Raſſe." Ganz ähnlich brecher, Wucherer, Schieber ufm. sind mit dem Tode zu bestrafen, ohne Rücksichtnahme auf Ronfession und Raffe." Ganz ähnlich sprach oft der große Friedrich In seinem ersten geheimen Testament"( S. 2) schrieb er:„ Man darf kein Mitleid mit pflichtvergessenen Beamten haben. Die Stimme der Witwen und nende Beispiele statuieren." Wie der König das gemacht hat, schilWaisen fordert Rache. Der König muß mit großer Strenge warderte er nach 28jähriger Regierung in seinem ,, Testament " von 1768 Verwaltung der Kranken- und Altersheime) traurige Beispiele von ( S. 184): Wir sehen gegenwärtig in Preußen( namentlich in der Habgier und Räuberei; sie sind eine Schande für die Beamten, an deren Ehrlichkeit man nicht hätte zweifeln dürfen."
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Hitlers Kampf gegen die Juden hatte den Beifall des ,, ersten Nationalsozialisten" nur insofern, als er zwar mit grauSamster Schärfe gegen arme Juden vorging. Auch strich Friedrich den geistvollen Freund Lessings, Mofes Mendelssohn, von der Kandidatenliste der Akademie. Dagegen bewies Friedrich II.
Die eben zugestandene Schwäche des ersten Nationalsozialisten" erinnert an die oft wiederholte Behauptung der Nationalsozialisten, Alice Ekert- Rothholz: Hitler sei nicht nur ein Trommler, sondern ein Führer",„ der Führer". Hitler zeigt euch den Weg",„ Gebt Hitler die Macht". Hierzu schreibt der erste Nationalsozialist" in seinem Test a- ment" von 1768( S. 211): ,, Wer behauptet, er könne die Ereignisse lenken, täuscht sich fast immer und sieht seine Pläne scheitern."
LII. Siedlung.
Besonders heiß entbrannte der Streit um Hitlers„ Punkt 17": „ Wir fordern Bodenreform und ein Gesetz zur unentgeltlichen Enteignung." Der nationalsozialistische Kampf gegen das System Brüning" wurde dann schließlich gerade deshalb erfolgreich, weil Brüning den Boden für bäuerliche Kleinsiedler nicht teuer genug bezahlen wollte. Das heißt also, unter Brüning sollten die Großgrundbesitzer den Boden für Kleinsiedler keineswegs unentgeltlich, aber doch zu einem Preise hergeben, der dem wirklichen Ertrag entsprach und nicht den übertriebenen Forderungen der Großbefizer. Wegen dieses Angriffs gegen den großenteils adligen Großgrund besiz mußte Brüning stürzen. Dazu schrieb Friedrich II . in seinem geheimen Testament"( S. 30): Damit sich die Adligen auf ihren Besitzungen halten können, muß man verhindern, daß Nichtadlige Rittergüter erwerben". Wenn Friedrich selbst siedelte, durften selten preußische Bauern Nugen davon ziehen; sie mußten vielmehr in der Leibeigenschaft verharren, die Friedrich selbst Sklaverei nannte, aber nicht abschaffte. Statt dessen holte er Bauern aus anderen Ländern. So berichtet er( S. 16), wie er die
,, ausgetrockneten Nege- Sümpfe mit Polen bevölkerte". Das ist auch zum Verständnis von Punkt 8" der Nationalsozialisten beachtenswert: Jede weitere Einwanderung Nicht- Deutscher ist zu verhindern."
iv. ,, Nazibarone?"
Die bereits festgestellte Vorliebe des ersten Nationalsozialisten", Friedrichs II., für den Adel erklärt auch manche Zweifel in dem Streit darüber, wie weit das sogenannte ,, Kabinett der Nazibarone" wirklich durch die Nationalsozialisten zur Macht fam. Etwa ein dugendmal hat Friedrich II . in den Testamenten" seinen Nach folgern den Schuh des Adels empfohlen und sogar schon
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allen erfolgreichen jüdischen Händlern, namentlich den großen Kriegsgewinnlern wie Ephraim, die äußerste Nachsicht, räumte ihnen die gleichen Rechte wie den christlichen Kaufleuten ein und ließ sie in reichen Palästen wohnen. Das noch heute stehende Palais Ephraim war das reichste Privathaus des friderizianischen Preußens. Der offizielle Historiograph Preuß( III, S. 431) schreibt:„ Einzelne sehr reiche und unternehmende Juden haben die ganze Regierung Friedrichs II. hindurch Einfluß, Ansehen und Privilegien erlangt." Man wird annehmen müssen, daß Hitler seinem Vorbilde auch hier zu folgen beabsichtigt.
VII.
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Die Vergleiche zwischen Hitler und Friedrich II . fönnten mit stets demselben Ergebnis vervielfacht werden. Hier nur noch einer. In der neuesten Veröffentlichung ihres Programms"( 351. bis 395. Tausend) verteidigen sich die Nationalsozialisten gegen den vielgehörten Vorwurf des Wotansfultes mit den Worten: ,, Es kann nicht genug betont werden, daß der NSDAP. nichts ferner liegt, als die christliche Religion und ihre würdigen Diener anzugreifen." In ihrem Punkt 24" fordert die NSDAP. die Freiheit aller religiösen Bekenntnisse" und erklärt:„ Die Partei als solche vertritt den Standpunkt eines positiven Christentums." In den geheimen Testamenten" Friedrichs II., der in der Deffentlichkeit auch oft Religionsfreiheit versprach, kann man nachlesen, wie er wirklich darüber dachte. Dort( S. 184) nennt er die Bibel einen alten metaphysischen Roman voller Wunderlichkeiten, Widersprüche und Abfurditäten. Ehrgeizige haben geschwindelt, sie glaubten daran, Dummköpfe haben daran geglaubt." Das christliche Abend= mahl nannte Friedrich in einem Brief vom 9. März 1776„ den
Gipfel der Torheit und des Wahnsinns" und behauptete:„ Es gibt feinen widerfinnigeren, tolleren, feinen mehr lästerlichen Unsinn, als seinen Gott zu eſſen, das widerlichste Dogma der christlichen Religion." Zu der praktischen Ausübung der Religionsfreiheit durch Friedrich II . gibt es zahlreiche Berichte wie den des Richters im Müller- Arnold- Prozeß, wonach der König im Jahre 1780,, über
gegeben, worüber die Generals beynahe weggegangen wären". die Religion im Beysein eines Catholischen Geistlichen und einiger
Generals sehr gespottet, auch einem Hund die Communion
VIII. Volksbeschwindelung.
In der neuesten, der zwölften Auflage seines Buches ,, Mein Kampf" hat Hitler den Saz weggelassen, der die früheren Auflagen zierte: Der Deutsche hat teine biasse Ahnung, mie man das Volk beschwindeln muß, menn man Maffenanhänger haben mill." Friedrich II . schrieb in seinem geheimen Testament"( S. 212): Was man nicht am ersten Tag erlangt, muß man allmählich reifen lassen, und zum Verbergen feines geheimen Ehrgeizes muß man friedliche( legitime) Absichten da ist." Seiner Geringschägung der Nation, wie sie sich infolge vortäuschen, bis der Augenblick zur Enthüllung der wahren Pläne seiner Vernachlässigung der Volksschulen entwickelt hatte, gab der erste Nationalsozialist" in seinem geheimen Testament" ( S. 129) folgende Worte: Diese Nation ist schwerfällig und faul. Sie ist eine Masse, die sich bewegt, wenn man sie stößt, und die liegen bleibt, wenn man einen Augenblick aufhört, sie zu stoßen. Jeder weiß nur, was er von seinem Vater gehört hat, und niemand verlangt zu wissen, wie es in anderen Ländern hergeht."
Wie lange werden diese Zustände so bleiben? Wie lange werden sie noch dem ersten Nationalsozialisten" und seinen Nachfolgern Daseinsberechtigung geben?
Theater im Dritten Reich
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,, Nur die Verbannung jedes artfeindlichen Geistes von unseren Nachdem er allerhand Ermüdendes im Namen der deutschen Bühnen vermag sie vor dem gänzlichen Absterben zu retten Theater- Kulturschande gefordert hatte und die Damen vor Langer( Kampfbund für deutsche Kultur.) Der erste Theaterabend, den das Dritte Reich unter Ausschal- Vorhang und Hitler hinweg... Die Aufführung des Werkes war weile mit Operngläsern zu schießen begannen, hob sich endlich der tung des Geistes sowie der Kurfürstendammbewohner veranstaltete, nicht ohne heftige Redeschlachten zustande gekommen. Da das ge= wie alle Veranstaltungen nationaler Art- ein voller Er- samte männliche Personal( einschließlich Adele Sandrock) verweigert folg. Die deutsche Theaterkasse war, trotz erhöhter Eintrittspreise, hatte, den Untermenschen Nathan auch nur für wenige Stunden zu voller als in der schlechten, alten sozialistischen Zeit; der Zuschauer- mimen, mußte derselbe in letzter Sekunde einem entkräfteten Komraum strogte von in legter Stunde aufgenordeten Theaterbörsianern und die deutschen Arbeiter sahen statt auf die Bühne wie immer munisten übergeben werden, der selbstverständlich aus der Erzählung in den weniger kostspieligen Mond... Kurz: es gab endlich das von den drei Ringen eine Heyrede gegen den Kapitalismus im Volkstheater im völkischen Sinne!- Hitler- Staat machte. Der arme Irre wurde mitten im Hauptsatz von Haufen geschossen, getreu dem SA .- Wahlspruch: Alle gegen einen! feinen zahlreichen Mitspielern in heldenhaftem Ringen über den
Die künstlerisch dekorierte SA .- Mannschaft, die sich mit gewohnter Bescheidenheit im Parkett und in den Sektlogen breitmachte, schuf mit ihrer schlichten, schokoladenhaften Aufmachung die echte, angsterfüllte Weiheftimmung... Deutschblütige Garderobenfrauen bemühten sich in artfremder Haft, den unter Absingung des Horst- Wessel- Liedes aufmarschierenden Besuchern die neuen Garderobenmarken in Form des Hakenkreuzes an die Hemdbrust zu heften, und die gleichfalls erblondete Toilettenfrau wies einer zweifelhaften Besucherin mit den Worten: Juda verrecke!!" die
rettende Tür.
Die Aufführung selbst wurde durch drei Kanonenschüsse angefeuert und entsprach im übrigen den Richtlinien, die der Kampfbund für die deutsche Kultur" für die Winterspielzeit und die unglückliche deutsche Menschheit kürzlich festgelegt hat.
Da dieser Abend unter dem Kreuz der Premiere stand und sowieso nichts so heiß gespielt wird wie es versprochen wird, hatte man sich an Stelle der ,, einseitigen Pflege jüdischer und halbjüdischer Autoren" auf die Krankenpflege des Vollfreimaurers Lessing beschränkt. Man spielte als warnendes und abschreckendes Beispiel Nathan der Weise" in der völkischen Bearbeitung des ModellGermanen Hanns Johst.
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Bevor aber dieses mit Rheinliedern verschönte Spiel begann, erschien Herr Kulturbesizer Hitler auf der Bühne und tat, was er von jeber tat: er spielte Theater...
Das blutreine Publikum beteiligte sich lebhaft an dieser Kunstübung und bewarf den Marristen Nathan mit Schmähreden und Stinkbomben( kleine Theaterpackung). Wenige Zeit darauf ver
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Kunst. Auch die Schauspieler traten mit gehobenem Gummiknüppel und ebensolchen Empfindungen von dem für die deutsche Bühne erledigten Nathan ab...
lies die dankbare Gemeinde in stiller Andacht die Stätte nationaler
Mit dieser sensationellen Premiere dürfte das neue, blutgebundene Theater den schlagenden Beweis erbracht haben, daß ein kunstfreudiges Publikum durchaus nicht immer während der Vorstellung schlafen muß( wie das vorher der Fall gewesen war), sondern einmal an der Rasse gepackt durchaus mit, wenn nicht sogar zu weit geht...
Wir unsererseits gehen noch einen Schritt weiter, als es gerade eben noch angängig ist, und behaupten, daß die geistige Autarkie laut Befehl des Kampfbundes für geistige Kultur den Menschen feelisch löse, befreie und über sich selbst hinaushebe", was er denn ja auch weiß Gott nötig hat...
Wir sehen der Zukunft unserer deutschen Theaterkassen mit Zu versicht entgegen, getreu dem obersten Grundsatz der neuen nationalen Spielplangestaltung:
Pogrom statt Programm.