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Berlin   am Wahlsonntag.

Starke Beteiligung, besonders in den frühen Morgenstunden.

bis auf die Straßen hinaus standen die Schlangen und

Uns wird geschrieben:

Wer sich am Wahlsonntag den Stadtteil um den Untergrund bahnhof Belle Alliance Straße herum in der Richtung der Nordstraße oder der Gneisenaustraße ansah, der mußte, wenn er nicht Wichtigtuerei von Wirklichkeit zu unterscheiden versteht, den Glauben gewinnen: Das Dritte Reich ist über uns hereingebrochen! Es ist ja bekannt, daß diese Gegend sehr start naziverseucht ist. Da wohnen sehr viel dummgemachte Mittel­ständler und vom Kasernenhofungeist besessene Beamte, die alle beide dem Mittelstand und der Beamtenschaft feine Ehre machen. Man ist also in dieser Gegend den Hitlerismus gewohnt.

Seit dem 13. März sind die Berliner   viermal an die| nahme denen der Bahnhöfe, Polizeibeamte, um den Schluß der Wahlurne gegangen. In zwei Wahlgängen wurde der Wahlhandlung zu überwachen. Im Gegensatz zu früheren Reichspräsident gewählt, Ende April wählte der größte Wahlen fam es in der fünften Stunde fast nirgends mehr zur Staat, Preußen, sein Parlament, und gestern nahmen Bildung von Schlangen, da eben, wie gesagt, das Gros der Wähler die Wähler zur Politik der Regierung Papen   das Wort. am Vormittag von seinem Wahlrecht Gebrauch gemacht hatte. Unzweifelhaft trug das hochsommerliche Wetter dazu bei, Lümmelgarde am Kreuzberg  . daß viele Wähler schon gleich nach 8 Uhr, dem Wahlbeginn, antraten. In den allermeisten Lokalen herrschte schon um diese Zeit eine beängstigende Fülle, teilweise nahmen die Polizeibeamten Absperrungen vor. Allgemein fann man sagen, daß die anfänglich stürmische Be­teiligung nicht anhielt, daß vielleicht sogar, was Berlin   betrifft, mit einem geringeren Prozentsaz gerechnet werden muß. Biele Wähler haben sich Stimmscheine ausstellen lassen, um ihr Wahlrecht außerhalb der Stadt ausüben zu können. So hat Neukölln allein 18 000 folcher Scheine ausgegeben, Charlottenburg   an die 25 000, ganz Berlin   über 300 000; in einem Wahlbezirk Tempel­hofs fehlten bei rund 800 Wahlberechtigten 120 Wähler, die alle auf Stimmzetteln woanders wählten. In einem Pichelsdorfer Be­zirk wählten dagegen zusätzlich zu den 1400 eingeschriebenen Wählern über 300 auf Stimmscheine. Diese Wählerflucht in andere Wahlkreise, die noch durch die Berreisten verstärkt wird, dürfte ein etmas verschobenes Bild der Wahlbeteiligung zur Folge haben. Bor den Wahllokalen

hatten sofort mit Beginn der Wahlhandlung die Platatträger

Was sich aber an diesem Wahlsonntag zutrug, das geht über alle Erwartungen hinaus. Da stehen vor den S.- Heimen die Salz­steuersoldaten mit ihren braunen Jaden und haben sich, als seien

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sie Polizei. Um sich herum haben sie gleichgesinntes Gesindel versammelt, das sich breitbeinig und pampig herumräfelt und jeden Bassanten einer frechen Kritik unterzieht. Der anständige Mensch muß, vor allem, wenn er mit einer Frau zusammen ist, einen Bogen machen, will er nicht Gefahr laufen, mit Unflätigkeiten bedacht und angepöbelt zu werden. Die Polizeibeamten drücken wahrschein­lich zum großen Teil nicht gern beide Augen zu. Durch die Straßen rasen die Autos und Motorräder der Nazis. Die Fahrer nehmen auf Passanten und Privat- oder Tariwagen nicht die geringste Rücksicht. Sie hupen wie die Wahn­sinnigen, fie sausen um die Ecken, sie brüllen Heil Hitler  ! und meinen

damit Herren der Straße zu sein.

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Das Tollste aber, das freilich geradezu lächerlich wirkt, wurde in der Gneisenaustraße erlebt. Da verteilten zwei Salzsteuer­foldaten Hakenkreuzfahnen und erklärten dabei, daß heute abend Adolf Hitler   an der Spize der braunen SA. durch das Branden­ burger Tor   in Berlin   einmarschieren werde".

Bezeichnend für das Auftreten der Nazis ist der Ausspruch eines Handwerksmeisters, der politisch der Linken nicht nahesteht: ,, Die Bande benimmt sich so, als ob die Franzosen oder die Polen  Berlin   besetzt hätten.

Bluttaten der Nazipiraten.

ihre Boften bezogen. Die Sozialdemokraten waren überall, auch Bewaffneter Reichswehrsoldat als Nazi/ Kommunist von Schupo erschossen.

im entlegensten Bezirt, vertreten. Die Deutschnationalen konnten mit ihren bezahlten Helfern längst nicht alle Lokale besetzen, die Volks­partei fehlte fast ganz, die Demokraten gaben sich ersichtliche Mühe, das Zentrum hatte den letzten Mann herangeholt und die Nazis standen in strammer Haltung in eingedrillter Pose, in ihren Not­verordnungsjacken und hohen Schaftstiefeln. Konnte man vor vielen Lokalen die Plakatträger der verfassungstreuen Parteien in an­regenden Gesprächen sehen, so ließen sie andererseits ganz offen sichtlich die Salzsteuersoldaten unbeachtet. Patrouillenfahrer der Nazis fontrollierten oft ihre Refruten, Autos mit Hakenkreuzfahnen jagten durch die Straßen und in den Hauptquartieren der Nazis in Steglitz  - Lichterfelde   herrschte reger Rasernenbetrieb, der an die schönsten Perioden der Vorkriegszeit erinnerte, aber durch seine dumme Anmaßung noch viel widerlicher wirkte.

Unsere Genossen waren in ihren Versammlungslokalen bei­sammen. Die Wahlhilfe flappte überall vorzüglich. Hier fehlte der Feldwebelton, alles war aus Ueberzeugung bei der Sache, in freiwillig geleisteter Arbeit wurde die aufregende Wahlkampagne

beendet.

Das Flaggenbild trug ganz den Charakter des Stadtteils. Für den Kenner der Verhältnisse ist es nicht verwunderlich, daß im Westen die Hakenkreuzfahnen, ausgeliehen an Mitläufer, die sich dafür bezahlen ließen, überwogen. Bei deutschnationalen Bordes­hausbewohnern sah man alte und älteste Fahnen aus den Fenstern hängen. Auf ihnen waren zum Teil noch die alten Reichsadler mit Zepter und Reichsapfel zu sehen, andere schwarzweißrote Fahnen wieder hatten die gesinnungstüchtigen Befizer mit einem Hakenkreuz bemalt. So machte sich jeder eben seine Gesinnungs­embleme selbst zurecht.

Die Wahlbeteiligung

war in den Vormittagsstunden erheblich höher als an früheren Wahltagen. Offensichtlich hat das schöne Wetter viele Tausende ver anlaßt, sofort nach Beginn der Wahlhandlung zu wählen, um den herrlichen Sommersonntag dann noch in der Umgegend der Stadt genießen zu können. Besonderen Zuspruch fanden dabei die Wahllokale an den Bahnhöfen. In einzelnen Gegenden, so besonders im Osten und Norden, hatten bis mittags 12 Uhr schon rund 50 Prozent der Wähler ihrer Wahlpflicht genügt.

Die Polizei, die sich bereits seit gestern in der höchsten Alarm­stufe befindet, hat außer der Sicherung der Wahllokale durch Doppelposten auch einen umfangreichen Streifendienst eingerichtet, bei dem insgesamt etwa 20 000 Schutzpolizei  - und Kriminalbeamte eingefcht waren.

Während der Vormittag ohne wesentliche Zwischenfälle ver­laufen ist, hat die Nacht vor der Wahl noch verschiedentlich im Zeichen blutiger politischer Auseinandersetzungen gestanden. Wie on anderer Stelle gemeldet, hat in einem Falle ein Polizeibeamter einen angreifenden Kommunisten in der Notwehr er. schossen. Insgesamt wurden bei den etwa 34 Schlägereien und 5 Schießereien 6 Personen schwer und 18 leichter verlegt. Elf Bistolen und zahlreiche Hieb- und Stichwaffen wurden beschlag­nahmt. Dreizehn Anschlagsäulen wurden in Brand gesezt. Bis 8 Uhr früh hatte die Polizei 241 Personen zwangs­gestellt.

Nachmittag und Wahlschluß.

Der starte Andrang zu den Wahllokalen, der am Vormittag ziemlich allgemein zu verzeichnen war, hat am Nachmittag fast durchweg nicht mehr angehalten. Dabei ergaben sich allerdings ziemlich unterschiedliche Feststellungen in den verschiedenen Stadt­teilen. Während im Norden, Osten und Süden bereits um 24 Uhr etwa 75 Prozent der Stimmberechtigten an den Urnen erschienen maren, und schließlich bei Schluß des Wahlaktes Beteiligungsziffern von teilweise 85 Prozent und darüber festgestellt werden könnten, lagen die Dinge im West en ganz anders. Vom Hansaviertel   bis nach Friedenau   und Steglit war hier die Wahlbeteiligung am Nach­mittag erheblich schwächer, so daß in diesen westlichen Bezirken im Durchschnitt die Ziffern der letzten Landtagswahl zweifellos nicht erreicht worden sind.

Manche Stimmlokale hatten bestenfalls eine Stimmbeteiligung von 70 Prozent zu verzeichnen.

Die Erscheinung dürfte eine Folge der Reisezeit sein, wobei sich noch nicht ganz übersehen läßt, ob die hierbei in Berlin  entstandenen Ausfälle durch Stimmscheine ganz wieder ausgeglichen werden konnten. Auch auf den Bahnhöfen war nach der in diesen Stimmlofalen eingelegten Mittagspause nicht mehr so viel zu tun wie in den Morgenstunden. Allerdings rechnete man noch mit einer ganzen Reihe von Stimmen nach dem Eintressen der Abendzüge aus den Ferienorten, von denen der Rückreiseverkehr nach Berlin  start war.

am heutigen Monatsende naturgemäß besonders

zwei Reichsbannerleute von der SA.- Meute aufgelauert und nieder­geschlagen. Die Verlegten wurden zur nächsten Rettungsstelle ge­bracht, wo ihnen Notverbände angelegt wurden. Vier SA.- Leute wurden festgenomen. Auf der Herthabrüde in Neu­

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Während der Wahlsonntag in Berlin   selbst ziemlich ruhig ver­laufen iff, haben in der Nacht zum Sonntag SA.- Leute weitere fchwere Bluttaten auf Reichsbannerleute verübt. Außerdem ist eine Reihe von bewaffneten S.- Leuten festgenommen fölln überfielen 60 uniformierte SA.- Leute einen kleinen Trupp worden. Eine besondere Ueberraschung erlebte eine Polizeipatrouille, Parteigenossen und Reichsbannerleute. Die Nazis feuerten scharfe die wegen eines Ueberfalles auf Sozialdemokraten vier Nazis feſt- Schüsse ab. Getroffen wurde niemand. Später wurden auf der nahm. Bei einem der Hakenkreuzler wurden zwei ge- Brücke eine Pistole und einige leergeschossene Patronenhülsen ge­ladene pistolen gefunden und als die Beamten die Per- funden. 22 62.- Leute wurden von der Polizei festgenommen und fonalien des schwerbewaffneten Burschen feststellten, entpuppte sich ins Polizeipräsidium gebracht. In der Wilhelmshavener Straße ins Polizeipräsidium gebracht. diefer als Reichswehrsoldat. in Moabit   hielten Schupobeamte ein Motorrad mit Beiwagen an, auf dem sich vier uniformierte SA.- Leute befanden. Bei einem der Burschen wurde eine schußfertige Mehrladepistole gefunden.

Gegen Mitternacht passierten 15 Parteigenossen die Waldfied­lung" in Spandau  . Plöglich ertönten Pfiffe und aus dem Hinter­lung" in Spanda u. Plötzlich ertönten Pfiffe und aus dem Hinter­halt stürzten etwa 25 Hafenkreuzler hervor, die auf unsere Leute einschlugen. Erfreulicherweise war eine Schupopatrouille auf den Lärm aufmerksam geworden und es gelang den Beamten, vier Nazis zu fassen, unter denen sich der bewaffnete Reichswehr­angehörige befand.

Drei Reichsbannerleute niedergestochen.

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17 jähriger Kommunist von Schupo erschossen. straße im Norden Berlins   wurde nachts um 2.45 Uhr der 17jährige

An der Ede Antlamer Straße und 3ionstirch.

Jungfommunist Arthur Ziergalsti aus der Rheinsberger Straße von einem Schupobeamten niedergeschossen und getötet. Die Polizei gibt über den blutigen Zwischenfall folgenden Bericht:

Ein Polizeiobermachtmeister wollte den jungen Kommunisten nach Waffen durchsuchen. Der junge Mann habe plöglich einen Trommelrevolver gezogen, auf den Beamten angelegt und zweimal abgedrückt. Die Waffe habe aber versagt und der Ober­wachtmeister habe nun seinerseits drei Schüsse abgegeben. Tödlich getroffen sei der Kommunist zusammengebrochen. In den Taschen des Getöteten sei noch eine geladene Mehrlade pistole ge= funden worden.

In der Gueridestraße in Charlottenburg   wurden um 24 Uhr einige Reichsbannerkameraden von SA.- Leuten überfallen. Die Hitlergardisten befanden sich in großer Uebermacht und stachen viehisch auf die Republikaner   ein. Der 28 Jahre alte Franz Schneider aus der Gartenfelder Straße erlitt einen Lungenstich, der Arbeiter Karl Bachulka aus der Röntgenstraße in Charlottenburg   brach gleichfalls mit einem lebensgefährlichen Lungenstich bewußtlos zu­sammen und der 39jährige Arbeiter Hans Lusiak aus der Gueride­straße erlitt schwere Kopfverlegungen. Die Schwerverwundeten wurden ins Westend  - Krankenhaus gebracht, wo Schneider und Bachulta bedenklich daniederliegen. Das alarmierte Ueberfallfom­mando fonnte noch 10 SA.- Leute, darunter die Haupttäter, fest nehmen. Sie wurden der Politischen   Polizei übergeben. An der Ecke Martgrafen und Junkerstraße wurden wahrsam befindet.

Grubenunglück in Oberhausen  .

Bisher zwei Tote, mehrere Schwerverlette.

Oberhausen  , 31. Juli.

Auf der Zeche Concordia Schacht 4/5 Revier 20 ging gestern auf der sechsten Sohle die C- Rutsche zu Bruch. Bisher wurden zwei Tote und eine An­zahl schwerverletter geborgen. Bei den zwei Toten handelt es sich um die Bergleute Jansen und Raternberg aus Oberhausen  . Die Bergungsarbeiten dauern noch an.

Der Chauffeurmord.

Die Brieftasche aus dem Infanteriestiefelschaft.

Im Laufe des Montag veröffentlicht die Berliner   Mord­fommission an den Säulen das bekannte Mordplakat", das sich diesmal auf den Fall Stadie bezieht. Die Anschläge zeigen auch das Photo des Ermordeten und die Tare, die er fuhr. Es wurde bisher ermittelt, daß Stadie mit einer 7,65 Selbstladepistole er­schossen wurde.

Die Mörder erbeuteten taum 25 Mart und eine dunkelbraune, aus dem Schaft eines Infanteriestiefels angefertigte und bereits abgetragene Brieftasche. Es ist wichtig für die Kriminal­polizei zu erfahren, wo etwa diese Brieftasche aufgetaucht ist, mer fie irgendwo in der Hand eines anderen gesehen hatte. Aus dem Umstand, daß die Mörder mit der Tare des von ihnen Getöteten nach Berlin   in rasenden Tempo zurücfuhren, vermutet man, daß es selbst Autofahrer waren. Kurt Stadie wurde am Mittwoch furz vor 12 Uhr in der Prenzlauer Allee mit seiner Tage gesehen, in der fich jedoch kein Fahrgast zu diesem Zeitpunkt befand. Es ist meiter­hin von besonderer Wichtigkeit zu erfahren, ob noch ein Chauffeur in der fraglichen Nacht aufgefordert morden ist, eine Fahrt nach 3offen Telz zu machen, die dieser vielleicht abgelehnt hat. Ueber die Brieftasche des Ermordeten gab dessen Mutter noch an, daß sie Delflecke habe und dadurch besonders auffalle.

Polizeimajor Heinrich im Ruhestand

Polizeimajor Heinrich, der der Polizei- Inspektion Mitte an­gehörte und vor wenigen Tagen zur Polizei- Inspektion Schöneberg  abtommandiert wurde, ist in den Ruhestand versezt worden. Major Heinrich war innerhalb der Berliner   Schußpolizei ein Gegen fünf Uhr erschienen in allen Wahllokalen, mit Aus fehr befähigter und aufrechter Bertreter des

In Berlin   sind am Sonntag bis 19 Uhr rund 80 Personen megen verschiedener Bergehen festgenommen worden. Es handelt sich zum größten Teil um Kommunisten und Hakenkreuzler. Seit Sonnabend vormittag sind damit etwa 350 Personen von der Polizei festgesetzt worden, von denen sich noch ein großer Teil im Ge­

republikanischen Gedankens. Er erfreute sich in der Berliner   Arbeiterschaft und in der Schußpolizei großer Beliebtheit, offenbar ein ausreichender Grund, ihn in den Ruhestand zu versezen.

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Beginn der Olympischen Spiele.

Bor 105 000 Zuschauern.

Los Angeles  , 31. Juff. wurden gestern nachmittag 2.30 Uhr( nach europäischer Zeit Sonntag Das größte Sportfest der Welt, die X. Olympischen Spiele, morgen 0.30 Uhr) im eigens erbauten Kolosseum von Los Angeles  in Gegenwart von 105 000 3uschauern durch den Vizepräsi­denten der Vereinigten Staaten   von Amerika  , Charles Curtis  , eröffnet.

Schon seit Tagen hatte ein ungeheurer Zuftrom von Fremden nach Los Angeles   eingesetzt. Die Stadt, in überreichem Flaggen­schmuck, stand völlig im Zeichen der Spiele. Pünktlich um 2.30 Uhr erschien Vizepräsident Curtis in der Ehrenloge. Fast eine Stunde lang zogen die Gruppen von 38 Nationen mit ihren Bannern ein. Die Deutschen   erschienen an 18. Stelle in hellblauen Röcken, grauen Hosen und weißen Müzen. Hinter dem seidenen Banner mit der Aufschrift Deutschland" und der von dem Schwerathleten Georg Gehring   getragenen Reichsfahne marschierten zuerst die deutschen  Sportführer, dann die sieben teilnehmenden Frauen und zuletzt die Männer, insgesamt 91 Personen. Nach einer Ansprache des Vor­fizenden des Organisationskomitees und des Präsidenten der Uni­ versität Kalifornien   erklärte Vizepräsident Curtis die Spiele für eröffnet.

Von der eigenen Frau erschossen.

Düsseldorf  , 31. Juli. Der Architekt Hermann Roesler   wurde gestern abend furz nach 10 Uhr von seiner Ehefrau in seiner Wohnung durch einen Revolverschuß getötet. Die Ehefrau, die die Tat zugab, wurde festgenommen.

Roesler bedrohte seine Frau zuerst mit einem Revolver. Als sie ihm die Waffe aus der Hand schlug, ergriff er ein langes Rüchenmesser. Die Frau gab darauf aus dem Revolver einen Schuß ab, durch den Roesler getötet wurde. Frau Roesler ist inzwischen aus der Haft entlassen worden.

Berantwortl. für die Redaktion: Rich. Bernstein  , Berlin  ; Anzeigen: Th. Glode, Berlin  . Berlag: Borwärts Verlag 6. m. b. H., Berlin  . Drud: Borwärts Buch  . druckerei und Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW 68, Lindenstr. 3.