Michsiagsbegmn mit Keilerei? Klara Zetlin als AlterspräsiSentin unbeliebt. Aelteftes Mitglied des neuen Reichstags ist die Kommunistin Clara Zetkin , also ist sie berufen, die neugewahltc Volksver- tretung als Altersprosidentin zu eröffnen. Es entspricht vollständig dem Geist und dem Herzenstakt der nationalsozialistischen Presse, daß sie seinerzeit aus die Feststellung dieser Tatsache mit wüsten Schimpfereien und Drohungen antwortete. Es wurde ruhiger, als verlautete, Frau Zetkin — die über 75 Jahre alt, fast blind und krank ist— werde dos Amt dem Zweitältesten Mitglied des Hauses, dem Zentrumsabgeordneten Blum, überlassen. Als dies jedoch dementiert und mitgeteilt wurde. Frau Zetkin wolle den Reichstag eröffnen, ging die Hetze von neuem los. So schreibt der von Adolf Hitler herausgegebene„Völkische Beobachter": Es ist bestimmt nicht nur eine Ironie des Schicksals, sondern geradezu symbolisch, daß der— hoffentlich letzte— Reichstag nun auch noch von einem jüdischen Ko in- munistenweib„feierlich eröffnet" werden wird! Nichts kennzeichnet die unsagbare Verlotterung des parlamentarischen Systems so zwingend als der Umstand, daß eine Vertreterin Moskaus für sich das Recht in Anspruch nehmen darf, am Er- öfsnungstag des„hohen" Hauses den Vorsitz zu führen. Eine Ge- schäftsordnuug. die solches duldet, muß schleunigst durch eine bessere ersetzt werden. Zm übrigen darf das deutsche Volk ver- sichert sein, daß seine Vertreter dieser würdelosigkcit gebührend entgegentreten werden. Die Begriffe von„Würdelosigkeit" scheinen zwischen den Par- teien sehr weit auseinanderzugehen. Aus alle Fälle sind die sozial- demokratischen Abgeordneten entschlossen, einer kranken alten Frau, die ihre gesetzliche Pflicht erfüllt, gegen verlotterte Buben jeden Schutz angedeihen zu lassen. Wir nehmen an, daß darin die große Mehrheit selbst dieses Reichstags mit ihnen einig sein wird.
„Gewalt schafft Zustimmung." Eine Schrift über Mussolini . Das kürzlich erschienene Heft von Dr. Fritz Ermath: „Mussolini . Eine verfassungsrechtliche Studie über die Regierung Italiens "(Verlag I. C. B. Mohr, Tübingen ), gibt eine ebenso kurze wie präzise Uebersicht der ver- fassungspolitischen Neuordnung des faschistischen Italien , die denen,
Jetzt erst recht! Der Kampf geht weiter! Die drei Pfeile bleiben an unserer Brust! Unser Gruß bleibt: F T 6 1 H 6 1 1!
welche nicht die Zeit finden, größere Werke zu lesen, vorzügliche Dienste leisten kann. Die staalliche Willensbildung ist heute einzig und allein an die Person Mussolinis gebunden. Zur Begründung dieser Machtstellung führt Ermath eine Aeußerung Mussolinis an, die, wenn sie auch schon aus dem Jahre 1923 stammt, noch heute gültig ist. Mussolini erklärte damals:„Man kann fragen: warum so viele Menschen unter Waisen? Ich erkläre, wenn ich kann, will ich mit der größtmöglichsten Zustimmung der Bürger regieren: aber bis diese Zustimmung sich bildet, wächst und stärker wird, behalte ich das Maximum bewaffneter Macht zu meiner Disposition. Denn die Gewalt schafft Zustimmung, und auf jeden Fall, wenn die Zu» stimmung fehlt, ist die Gewalt da." Nun, bis heute hat man nicht gehört, daß in Italien weniger Menschen unter Waffen stehen, womit das System der nackten Gewalt genügend charakterisiert ist. _ M. Roier Vormarsch in China . Hankau belagert. London , 6. August.(Eigenbericht.) Die Großstadt H a n k a u am Pangtse, ein wichtiger Verkehrs- knotenpunkt, wird nach japanischen Meldungen von kommu- nistischen chinesischen Truppen in Stärke von 40 IM Mann belagert. Die entsandten Regierungstruppen sollen zum Teil zur roten Armee übergegangen sein. Tschiangkaischek ist nach Hankau abgereist, um den Oberbefehl zu übernehmen. Die Regierung hat den roten Mannschaften Geld und den roten Offizieren Einstellung und Beförderung bei den Regierungstruppen angeboten, wenn sie sich ergeben. * Wenn dieser neue Kriegszug der chinesischen National- bolschewiken von Japan in die Welt gedrahtet wird, so kann man ohne weiteres annehmen, daß damit nur einem„O r d n u n g s- f e l d z u g" der Japaner vorgearbeitet werden soll. Polizei verhinderi Geschäst. Beschwerde der Warschauer Sowjetbotschast. Warschau . 6. August. Der Geschäftsträger der Sowjetunion in Warschau hat an das polnische Außenministerium ein Beschwerde gerichtet, in der er Klage führt über einen Uebergriff, den sich die polnische Polizei in K a t t o w i tz gegen mehrere Mitglieder der Berliner russischen Handelsdelegation erlaubt hat. Diese waren nach Kattowitz gekommen um dort mit der Serrum A.-G. über einen größeren Russenauftrag zu verhandeln: sie wurden nicht nur von den polnischen Zollbehörden in schikanöser Weise revidiert, sondern auch vor die Kattowitzer Polizei zitiert und in i n q u i s i- t o r i s ch e r Weise über den Zweck und die näheren Umstände ihres Kattowitzer Aufenthaltes befragt. Die Delegierten sahen sich durch die ihnen zutell gewordene Behandlung veranlaßt, u n v e r- richteter Dinge wieder von Kattowitz nach Berlin abzu- reisen, wobei sie von polnischen Polizisten im Eisenbahnzuge bis an die deutsche Grenze geleitet wurden. Das polnische Auhenministerium sucht in einer Verlautbarung den Vorfall zu bagatellisieren und spricht von einem Miß- Verständnis, das noch in diesen Tagen ausgeklärt werden würde._ Rjasanow begnadigt. Der ehemalige Leiter des Marx-Engels- Instituts m Moskau, Rjasanow , der im Zusammenhang mit dem RamsinrProzeß verbannt wurde, ist begnadigt worden: er darf nach Zemralrußland zurückkehren. Rjasanow ist den älteren deutschen Genossen als Mitarbeiter der Kautskyschen„Neuen Zeit" bekannt.
Schattplattenschau Von Richard Girauß bis zum Marsch der eisernen Froni
Absolute Musik . Ein Reigen schöner Orchesterplatten beginnt mit„Salomes Tanz", von Richard Strauß autentisch interpretiert, vom Berliner philharmonischen Orchester ganz ausgezeichnet wiedergegeben(G). Klemperer dirigiert— rhythmisch prachtvoll präcis, spitzig und spritzig, durchsichtig geistreich— Opfenbachs einfallsfunkelnde Ouvertüre zur„Schönen Helen a"(P). Musiorgskis sinfonische Dichtung„Eine Nacht auf dem Kahlen Berge "(eine Art russischer Walpurgisnacht, ein seltsames Werk, das Flaches und Gc- niales, herkömmlich Traditionelles und einmalig Besonderes merk- würdig eint), wird vom Londoner Sinfonieorchester unter Leitung von Albert Coatcs unübertrefflich zum Klingen gebracht(E). Aus- gezeichnet ferner Kleibers Direktion von Smetanas„Moldau " (zwei doppelseitige Großplatten), ausgezeichnet auch eine von Frieder Weismann dirigierte Phantasie über Weinbergers„Schwand a" (P). deren Vollkommenheit freilich an manchen Stellen durch allzu geringe Rücksichtnahme auf die Fassungskraft des Mikrophons wefent- lich beeinträchtigt wird. Von Georg Tzell begleitet singt Michael Bohnen auf O. Arien aus der„Verkauften Braut" und der„Jüdin"— nicht ohne, daß sich Mängel der Technik, der Ausspräche, der künstlerischen Disposition bitter rächten: die Platte ist weniger als mittelmäßig. Helge Roßwaenge und Emmi Leisner hören wir in einem durch- schnittlich wiedergegebenen„A d i a"-Duett(G). Mit ihrer süßen sinnlichen Stimme bezaubert Dusolina Giannini , wenn sie Tostis zweite„M a t t i n a t a" singt— gelingt ihr auch diesmal ihr Glanz- stück aus Delibes „Mädchen von Cadis" nicht so tadellos rein, so mühelos elegant wie sonst(E). Aurelians Pertile singt eine „Serenata andaluccana"— eine gute E.-Platte. Herrlich Schaljapin in der Wahnsinnsszene aus Dargomyskis„R u s s a l k a (E): viel herrlicher noch Leo Slezak in der Wiedergabe von „Othellos Tod"(T). ein Gipfelpunkt der Gesangs- und Platten- technik, der Darstellungskunst überhaupt. So gewiß Lotte Lehmann eine der kultiviertesten aller lebenden Sängerinnen ist, so viel läßt ihre Mikrophpntechnik zu wünschen übrig: bei fast allen Aufnahmen — auch hier, bei Arien aus„B u t t e r f l y" und„Z a u b e r f l ö t e" <O)— klingt ihre Stimme oft fpröd, klirrend, schrill: was gar nicht so schwer abzustellen wäre, wenn man diese Dinge nur endlich sorg- fältiger beachten wollte. Schließlich eine tadellose schöne männlich- herb gesungene Schlusnus -Platte:„Doppelgänger" und „A t l a s" von Schubert(G). Ein besonders geschmackvoller Bearbeiter war Fritz Kreisler nie: seine Paraphrase über das„Lied der W o l g a s ch i f f e r" aber ist einfach wertloser, nicht einmal gut gespielter Kitsch(E). Prachtvoll dagegen Hubermans herrlich vorgetragene Arrangement des melancho- lich-jüßen kleinen /�s-Dur-Walzers von Brahms (O). Godowsky bringt Debussy klavier- wie plattengerecht ganz zauberhaft zum Klingen(„Retlets dans l'eau",„Clair de lune")(G). Alexander Brailowsky gelingt Gleiches mit Scriabine(Etüden) sowie de Falla („Tanz der Feueranbeter")(G): mikrophontechnisch viel matter dagegen eine von Paul Eggert an sich gut, wenn auch farblos gespielte„Rigoletto-Paraphase" von Liszt (G). Das Münchener Violenquintett reproduziert auf O. englische Tänze aus der Shokefpeare-Zeit— spielt diese gravitätischen, gehaltvollen kleinen Stücke allen Freunden alter Musik sehr zu Dank.
Hier sei auch nochmals auf den Schallplatten-Volks- verband hingewiesen, der vor Jahressrist etwa dem„Volksver- band der Bücherfreunde" angegliedert wurde und(bei kostenloser Mitgliedschaft) die Versorgung mit guten und billigen Platten be- zweckt, was vor allem durch Umgehung des Zwischenhandels erreicht werden soll. Dreißigzentimeterplatten kosten hier nur mehr 2,49 M. Neben einer guten Chorplatte(Mendelsohns„R h e i n w e i n l i e d) sind zwei ausgezeichnete Neuaufnahmen zu verzeichnen: Lowes „A r ch i b a l d Douglas", von Hermann Schey gesungen, sowie die von Seidler-Winkler dirigierten„Rosenkaoalierwalze r". Unterhaltung und Tanz. Wurde alles vorstehende als„absolute Musik" zusammengefaßt, so geschah dies in begrifflichem Gegensatz zur„Gebrauchsmusik". Einer Musik, die sich dem Zwang ästhetischer Gesetze und musik- historischer Entwicklung entzieht: die nicht hohe Kunst sein, nicht warten, die wirken will: die nicht die einsame Idee eines Autors, sondern die primitiveren, aber um so mächtigeren Bedürfnisse der Masse zum Maßstab ihres Wertes nimmt, die vom Publikum aus gedacht ist. Die verbreiteste Art der Gebrauchsmusik in diesem Sinn ist Schlager- und Tanzmusik: sind die genormten Erzeugnisse einer Vcrgnügungsindustrie, die typische Formen am laufenden Band produziert: die Masse freilich ist hier passiv gedacht: hier ist voraus- gesetzt, ihr genüge auf die Dauer die Vorspiegelung privater Wunsch- traumerfüllung. Einige Beispiele neuerer Schlager:„Kleine Elisabeth", Tango, Barany-Orchester(G)— lächerlicher Kitsch: „W as du fragen will st, das weiß i ch", von Herrn Völker aufdringlich gesungen, nicht viel erfreulicher(G): ganz nett ein Potpourri aus der„L u st i g e n W i t w e" vom Jack-Hilton - Orchester aus G gespielt. Reizvoll eine Brunswickplatte „I don't suppose" sowie der süß-süße Lehar-Tango„Es gibt noch Märchen auf dieser Welt"(P). Eine wertvollere Art solcher von der Masse aus gedachter Ge- brauchsmusik steht im Kampf sowohl gegen die individualistische Kunst als auch gegen den genormten Kitsch. Hier ist Musik nicht Kunst, nicht Sprachrohr alles Unsagbaren, nicht zauberhafte Er- gänzung der Einzelpersönlichkeit— hier erleben wir Musik als Waffe, als K a m p f in u s i k, die alles andere will als Frieden und Befriedung der Einzelnen wie der Massen. Die ätzende Gesellschaftskritik ist— wie Eislers prachtvolle, von Ernst Busch prachtvoll gesungene„Ballade von den Säckeschmeißern"— oder neues Kampf- und Massenlied, wie Brecht-Eislers„S o l i d a r i t ä t s l i e d"(G). Wie der„Marsch der Ei fernen Front" endlich, der auf einer von Hermann Scherchen dirigierten Platte mit der„Internationale" und dem „Rotgardistenmarsch" vereint ist(Preis 1,59 Mk. Bestellung DAS). Hier arbeitet Musik nicht am Erfühlen— hier arbeitet sie mit an Erkenntnis und Acnderung der Welt, hier entstehen die auf- und mitreißenden Melodien, nach denen wir(„V o r w ä r t s, und nicht vergessen") marschieren werden, damit die roten Fahnen über der Welt wehen. A. W.
G— Grammophon, Gl phon, O— Odeon.
Gloria, E— Elektrola, P— Parlo-
„Goldfieber." Tom Mix im Ufa -pavillon. Ms Tom Mix , der international berühmte Cowboydarsteller, aus der Höhe seines Ruhmes stand, bekam er Sehnsucht nach regel- rechter Cowboyarbest. Kurz entschlossen zog er als Cowboyartist mit Ranch IOI durch amerikanische Lande. Doch da er kein Cowboy- gehalt, sondern eine Stargage bezog, ging die ganze Farm kaputt. Nun steht er wieder vor der Kamera. Das Gesicht schärfer und die Haare schwärzer als vordem. Unverändert aber blieb die schlanke Figur. Nach allbewährtem amerikanischen Rezept spielt er diesmal im wahrhaft höllischen Goldfieber die ausgleichende Gerechtigkeit. Mit schußbereitem Revdlver erscheint er immer aus der Bildfläche, wenn die Sache kitzelig wird und der Regisseur A l R o g« l l kann daher mehr als einmal mit Hochspannung arbeiten. Trotzdem gibt es nur drei Tote, bevor Tom Mix die Braut im Arm hält. Mit Tom Mix in einem Atem muß das samofe Pferd Tony genannt werden. Dos schauspielerte freilich schon einmal derartig bewußt, daß man es in den Stall stellen mußte, da es sich zu unnatürlich benahm. Auch jetzt geht Tony stets mit steifem Genick und schielt nach Herrchen:„Du. muß ich wieder Film- mätzchen machen?" Wenn es die aber machen darf, dann ist es unerreicht. Neben Tom Mir sieht man sehr gute Reiter im Bock- sattel. Die Cowboyreiterei ist schon lange von den Italienern, dank ihrer eigenartigen Gewichtsoerteilung, an Verwegenheit überholt. doch verstehen es die Amerikaner, den galoppierenden Cowboy optisch reizvoll auszunutzen. Lois Wilson spielt die weibliche Hauptrolle. Sie hat das süße amerikanische Filmgesicht. Im Film wird englisch gesprochen. Tom Mix hat eine sehr tiefe und dabei eigentümlich weiche Stimme. Die deutschen Texte sind knapp, doch treffend._ e. b. Wie plccard seinen neuen Klug vorbereiiet. In einem für den Flieger in höchste Regionen ungewohnt longsamen Tempo hat Professor Piccard mit seinem neuen Strato- sphärenslugzeug die Reise aus Brüssel nach Zürich unternommen, um das kostbare Flugzeug und die empfindlichen Instrumente, die es birgt, nicht zu gefährden. Professor Piccard betonte vor seiner Abreise, daß sein Ziel nicht wäre, seinen eigenen Höhenrekord von 15 781 Metern zu schlagen, sondern er hofft, das umstrittene Pro- blem von dem Ursprung der kosmischen Strahlen zu losen. Während die gegenwärtig herrschende Ansicht annirpmt, daß der Ursprung dieser Strahlen in der Stratosphäre in einer Höhe zwischen 399 und 599 Kilometer liegt, wird von anderen Gelehrten die Meinung ver- treten, daß sie aus dem Zwischenstern-Raum stammen. Sehr emp- findliche und komplizierte Instrumente werden ihrer Messung diene». Der Aufstieg wird vor Sonnenaufgang erfolgen und der Ballon soll bis b Uhr am Abend in de? Höhe bleiben. Die diesmalige Ausrüstung weist mancherlei Veränderungen auf. Die Gondel ist mit einer weißen Emailschicht bedeckt worden, die die Sonnenstrahlung abhalten soll, unter der die Insassen der Kabine beim letzten Aufstieg so sehr gelitten haben. Acht große Fenster ermöglichen Beobachtungen in der Richtung der Erde. Viele Instrumente, die früher außen ongebratbt waren, sind jetzt in das Innere oerlegt worden. Professor Piccard wird»men Kurzwellen- Sender mit sich führen. In Ergänzung dazu wird das Flugzeug
auch einen Visrröhren-Empfänger für Kurzwellen mit sich führen. Ferner enthält das Flugzeug einen Luftgenerator nach dem Vorbild des in Unterseebooten gebräuchlichen, der es mit Luft für 39 Stunden versorgt. Der Ballast besteht aus K4 Säcken Bli ischrot im Gewicht von 729 Kilogramm. Die Ballonhülle ist dieselbe, die bei dem vorjährigen Flug benützt worden ist.
Gven HedinS neue Expedition. Der bisher vorgesehene Rohmen der neuen großen Persien - Expedition Sven Hedins ist bedeutend erweitert worden. Im nordöstlichen Persien soll der Stoatsarchivar in Stockholm . Dr. Arne, im Auftrage Hedins archäologische Untersuchungen über einen 4999 Jahre alten Völkerweg anstellen, der sich von Osten nach Westen zog. Die persische Regierung hat die Erlaubnis zu den dazu nötigen Ausgrabungen in den Provinzen Asterabad und C h o r o s a n erteilt. Hedin selbst will in Persien die vor» bereitenden Arbeiten treffen. Da gleichzeitig im äußersten Süden des Landes, in Persych-Belutschestan von Sir Aurel Stein For- schungen und im alten Persepolis deutsch -amerikanische Aus- grabungen unter Leitung des Berliner Archäologen Dr. E r n st Herzfeld stattfinden und eine französische Gesellschaft erfolgreich an der Freilegung von Susa, der zweiten Hauptstadt des alten Perferreiches arbeitet, ist mit grundlegenden Entdeckungen zu rechnen, die die Ansänge des persischen Weltreiches in«ine neue Perspektive rücken. Oer russische Film. Die russische Filmproduktion ist einer Moskauer Mel- dung zufolge völlig auf das tote Gleis geraten. In erster Linie macht sich ein starker Mangel an Rohmaterialien bemerkbar. Dadurch sind die über 26 999 sowjetr�ssischen Filmtheater gezwungen alte, teilweise 8— 19jährige Filme zur Aufführung zu bringen. Was den vorgeschriebenen Produktionsplan für 1932(im Rahmen des Fllnfjahresplanes) anbetrifft, so sind nicht mehr als 19 Proz. erfüllt worden. 1939 hatte man sich entschlossen, den Bau einer eigenen photochemischen und phototechnischen Fabrik zu unternehmen, um sich auf diese Weise von der ausländischen Produktion freizumachen. Die Fabrik ist nunmehr erstellt, aber ihre Leistungen sind gering.
Werbevorstellungen der Volksbühne<5. V. Die Werbevorstellun- gen. die vom 19. bis 16. Juli im Thearer am Bülowplatz stattfanden und Colantuonis Komödie„Geld ohne Arbeit" zur Aufführung brachten, sollen in der Zeit vom 29. August bis 4. September fort- geführt werden. Auch bei den neuen Werbevorstellungen werden Karten für alle Plätze zum Preise von 59 Pf. ausgegeben. Der Kartenverkauf beginnt am 15. August. Sleuc Ziel« in der Gestaltung vo» Trucksachcn. Im Buchgewerbcsaal, Berlin SW. 61, Dreidundftrahe o, sind Entwurssarbeiten der Ortsgruppe Leipzig im Bildungsverband der Deutschen Buchdrucker ausgestellt. Die Ausstellung ist bei freiem Eintritt täglich von S bis 18 Ubr(Sonnabends bis 14 Uhr) und an den Sonntagen: 14. August, 28. August und 11. Scp- tember, von II bis 18 Uhr geöffnet. Das Capitol am Zoo, das aus dem Berband der Emelka-Theater aus- geschieden ist, eröffnet unter Leitung der Tolirag die Spielsaison am 16. August. Das Kupserstichkabinctt stellt von heute an im Uebergang zum Deutsche « Museum eine Anzahl seiner schönsten and s chafts ze i ch nung eN allerer Meister aus.