Alte Fabel mit Kommentar. 1. Der Tatbestand. Ein Lamm und ein Wolf tranken einst am Bache. „Du nichtsnutziges Tier, du trübst mir das Wasser!" herrschte der Wolf das Lamm an. „Wie kann ich dir das Wasser trüben", erwidert« das Lamm ruhig,„trinke ich doch unterhalb von dir." „Das mag sein. Aber vor drei Monaten hast du mir übles nach- geredet", knurrte der Wolf. „Bor drei Monaten war ich noch gar nicht geboren, saug« ich doch jetzt noch bei meiner Mutter", erwiderte das Lamm. „Wenn du es nicht gewesen bist, so war es einer deiner Brüder", knurrte der Wolf noch wütender. „Unmöglich, bin ich doch das Erstgeborene m«inor Mutter." „Nun. so war ez eben dein Dater oder dein Onkel oder sonst irgend jemand deines Stammes." Mit diesen Worten zerriß der Wolf das Lamm. Dies ist die bekannte Fabel. 2. Kommentar des„Angriff". Notwchrakt eines Wolfes. Aus Verzweiilung über das rote Unterbestientum hat ein anständiger SA.-Wolf eine Tat be- gangen, über die sich die Journaille entrüsten mag, die aber unser volles Verständnis besitzt. LangeZeit hatte sich unser SA.-Wolf die tollen
3)as Sieinhaus ton Terdun wurde jetzt feierlich eingeweiht. Es soll dos Andenken wachhalten an die 400 000 deutschen und französischen Soldaten, die hier in dem blutigsten Ringen des Weltkrieges starben.
Provokationen eines blutgierigen Mordlammes angehört, ohne die ihm in eiserner Disziplin anerzogene Ruhe zu verlieren. Erst als das Lamm mit furchtbarem Zähnefletschen sich offensichtlich anschickte, über unfern Wolfskameraden herzufallen, versetzte ihm dieser einen wohlgezielten Psotenhieb, worauf das schlappe Vieh mit der hebräi- scheu Hammelnase allerdings sofort aus den Pantinen kippte und es vorzog, sich totzustellen. Dieser jüdische Dreh hatte den Erfolg, die Polizei gegen unfern gänzlich unschuldigen Wolsskameraden herbei- zurufen. Wir aber erklären: es geht nicht um solch ein hebräisches Lämmle mit semitischer Widdernase, sondern es geht um die Frag«, wie anständige und ehrliche Wölfe überhaupt dazu getrieben werden können, Lämmer anzutasten. Dos Vorkommnis am Bach redet eine eindringliche Sprache und sollte der Regierung eine letzte Warnung sein. Wenn die Lämmer weiter provozieren, werden sich die SA.» Wölfe selber ihr Recht verschassen. Entweder man gibt den Wölfen die Macht, oder man wird sie kennenlernen! �ouatsiau.
Friedrich Karikas. Das nächste Opfer der Horthy -Justiz. Nach der standrechtlichen Hinrichtung der Kommunisten Fürst und Szallai soll nun Friedrich Karitas das nächste Opfer des berüchtigten Budapester Blutrichters T ö r e k y werden, den die ungarischen Arbeiter den„alten Schuft mit dem Schimmelkopf" nennen. Als Strafgerichtspräsident teilt er sich selbst immer den Vorsitz in Verhandlungen gegen Widersacher des Horthysystem« zu. Und dann läßt er seinen sadistischen Trieben gegen die wehrlosen Angeklagten die Zügel schießen. K a r i k a s sollte vor das Gericht in M i f z k o I c z kommen, weil die ihm zur Last gelegten Verbrechen in jener Gegend verübt worden sind. Man beschuldigt ihn, den ehemaligen Metallarbeiter, unter der Rätediktatur ISIS(!), die Hinrichtung eines Pfarrers wegen Hochverrat im Kriege und von fünf Soldaten wegen Feigheit vor dem Feinde befohlen zu haben. Nun hat der ungarische Ober- staatsanwalt Adalbert Vary, als Hänge-Staotsanwalt berüchtigt, 1920 im Auftrag der Regierung das Buch„Die Opfer der roten Herrschaft" herausgegeben, das auch deutsch , französisch, englisch und italienisch verbreitet worden ist. Dort sind beide Fälle aufgezählt, wegen welcher K a r i k a s jetzt gehenkt werden soll. In beiden Fällen hat Vary in seinem Buch den Ablauf in ollen Einzelheiten geschildert, die Täter, die nur irgendwie beschuldigt werden konnten, genannt. Und nirgends kommt der Name Karikas vor! Die Wahrheit ist vielmehr, daß es Friedrich Karikas war, der als roter Armeekommissar gegen den Brigizdekommandanten Sarai S z a b o wegen der von diesem angeordneten Hinrichtungen beim Oberkommando der Roten Armee die Anzeige erstattet und Ahndung gefordert hat! Flaggenverordnung in Thüringen . Weimar . 6. August. Unter Hinweis auf die gegenwärtige politische Hochspannung hat das thüringische Ministerium des Innern angeordnet, daß bis auf weiteres jede Beflaggung öffentlicher Gebäude mit anderen als Reichs-, Landes- oder Gemeindeflaggcn zu verhindern ist.
Zeitungsausschnitte Nützliche Anweisungen für Zeitungsleser/ Von Lotar Holland
Man vergegenwärtige sich, welche Massen von Geistesgut im Laufe der Zeit durch die abonnierten und gelegentlich gekauften Zeitungen und Zeitschriften an uns, die Leser, herangetragen worden sind. Politiker, Wirtschaftler, Wissenschaftler aller Gebiete, Künstler, Dichter, Journalisten, Denkende und denken Wollend«, alle, die sich Ausdruck in der brcien Oefientlichkeit verschaffen wollen, bedienen sich der Presse. So reiht sich der große Teil des Zeitungsinhalts neben der bloßen Reportage von Ülugenblicksaktualität in das Gebiet, das wir Literatur nennen und dessen Werke wir im Bücherregal aufbewahren. Die gelesene Zeitung und Zeitschrist aber, sosern letztere nicht des Sammelns und Einbindens wert sein sollte, werden fortgeworfen oder erleiden sonst ein papiergemäße» Schicksal. Dabei aber wird mit dem Ballast an Wertlosem zweisel- los manch wichtiger, des aufbewahrenswerter Aufsatz oder der- gleichen vernichtet. Deshalb sei daran erinnert, daß solche wertvoll erscheinenden Aufsätze herausgeschnitten und auf- bewahrt werden können. Das ist um so berechtigter, als man sich heute aus finanziellen Gründen nur noch in geringem Maße mit Buchliteratur befassen kann. Die Auswahl der aufzubewahrenden Aufsätze hängt von den Interessen des Lesers ab. Es muß sich nicht nur um den Roman handeln, der später sowieso in Buchform erscheint und zur Unter- stützung der Berlagswirtschaft und damit des Schriftstellertums besser als Buch gekauft wird, wenn er unbedingt in den Bücherschrank kommen soll. Doch gibt es im übrigen Teil der Zeitung mit ihren Beilagen hin und wieder Aufsätze, die man vor dem Tod im Küchen- Herd bewahren sollte: Leitartikel grundlegenden Inhalts, Wirtschaft- liche, politische Abhandlungen und sonstige Fragen des gesellschaft- lichen, beruflichen und einzelpersönlichen Lebens in theoretischer und praktischer Behandlung. Man häufe aber nicht wahllos Papierfetzen auf, sondern sondere die Spreu, das nur vorübergehend wertvoll Erscheinende vom geistigen Weizen— und führe sogleich eine gewisse Ordnung in die Ausschnittssammlung ein. Zu diesem Zweck kann man sich einige Mappen(sogenannte Schnellhefter) anlegen: z. B. für Politik in Deutschland ,— Politik im Ausland— deutsches Wirtfchastsproblem— Weltwirtschast— einzelne kulturelle Gebiete— Feuilleton— Rechtsberatung, Rezepte usw.). Der Aufsatz wird als einheitlicher Flecken außen herum sauber ausgeschnitten und aus ein billiges aber möglichst festes
Grundblatt(etwa billiges, buntes Schreibmaschinenpapier im Quartformat) aufgeklebt. Damit das Papier nicht wellt und die Mappe zu sehr aufbauscht, klebt man den Aufsatz mit Büroleim dünn mit dem oberen Rande aus: ist der Aufsatz zweiseitig gedruckt, wie oft Leitartikel, so lasse man oben oder seitlich beim Ausschneiden einen schmalen, nicht zu langen Kleberand frei, so daß man den aus- geklebten Aufsatz auch wenden kann. Ueber das Grundblatt hinaus- ragende Teile werden im Spaltenstrich zusammengefaltet. Beim Aufkleben lasse man links auf dem Grundblatt einen einige Zenti- meter breiten Raum frei, damit der eingeheftete Aufsatz noch gut zu überblicken ist. Die Grundblätter werden links gelocht und in die Mappe eingeheftet: damit ihre Lochung aber immer an der gleichen Stelle sitzt, empsiehlt es sich, gleich beim Anlegen der Mappe einen Stoß Grundblätter zu lochen und einzuheften und später Aufsatz für Aufsatz in die fertige Mappe einzukleben. Neben den Aufsatz schreibe man auf das Grundblatt Titel der Zeitung und E r- scheinungsdatum, denn es ist ost notwendig und auch sonst interessant, diese Daten später zu wissen. Gewarnt sei aber davor, die Ausschnitte lose aufbewahren zu wollen: das Ausschneiden geht rasche von der Hand und man hat bald eine Kiste voll Papierfetzen und erwartet nichts sehnlicher als den Lumpensammler, diese ab- zuholen. Bibliotheken sollten sich unbedingt ein solches Archiv an- legen, sofern es nicht bereits vorhanden ist, und es vor allem auch den Besuchern zur Einsicht überlassen(ich denke z. B. an eine Samm- lung von Buchbesprechungen, an Hand derer sich der Leser vor oder nach der Lektüre des Buches sich über den„offiziellen" Wert des Buches informieren kann). Im Privatleben ist dieses Archiv zu finden: oft unterzieht sich der Sohn des Hauses neben Briefmarken» sammeln und sonstiger periodischer Kleinarbeit auch der nicht wert- losen Mühe, die von Woche zu Woche gesammelten Aussätze in die Mappen einzukleben. Noch einen besonderen Interessenten für diese „Liebhaberei" gibt es: die I u g e n o r g a n i s a t i o n e n und Schulen, in denen Zeitungslettüre als Bildungsmittel gepflegt wird. Sie erzieht nicht nur zum wirklichen Lesen der Zeitungen. sondern auch zum inhaltlichen Auswerten der einzelnen Aufsätze: die Frage, warum und inwiefern einzelne Aufsätze des Aufhebens wert seien, läßt das Gelesene in höheren, umfassenderen Bezugsberück- sichtigungen verarbeiten.•>
Lleberraschende Schweigsamkeit. Versteckspiel um den Reichsrundfunttommissar. Als die Ernennung von Ministerialrat Scholz zum Reichs- rundfunkkommiffar in der Oeffentlichkeit schon längst kein Geheimnis mehr war, gab die zuständige Stelle— am Donnerstag der ver- gangenen Woche— eine Erklärung heraus, in der es hieß, eine Entscheidung des Reichsinnenministers über die Ernennung des Reichsrundfunkkommissars sei bisher noch nicht gefallen. Tatsächlich war sie, als diese Milteilung den Zeitungen zugestellt wurde, bereits getroffen und man wird nicht fehlgehen, wenn man annimmt, daß schon aus den Besprechungen der Reichsregierung mit den National- sozialisten über eine Tolerierung des Kabinetts, Herr Scholz als Rundsunkdiktator hervorgegangen ist. Seine amtliche Ernennung zum Reichsrundfunkkommissar wäre wohl auch längst bekannt» gegeben, wenn nicht der osfiziolle Uebertritt des ehemaligen Volks- porteilers, dann Deutschnätionalen Erich Scholz zu den Nationalsozialisten der Freiherren -Regierung ungelegen gekommen wäre, weil er allzu deutlich in die Untergründe dieses Rundfunkkuhhandels hineinblicken läßt. So wird mit ungewöhnlicher Schweigsamkeit vorläufig die Bekanntgabe seiner Ernennung zu- rllckgehalten. Viel Staat ist ja auch mit Herrn Scholz auf dem neuen Posten nicht zu machen, besonders von einer Regierung, die mit so fanatischem Eifer gegen alles Parteibuchbeamtentum und für beruf- liche Jachbildung und Eignung redet und schreibt. Auf den Posten, der diktatorische Gewalt über den gesamten deutschen Rundfunk ver- leiht, wird ein namenloser Ministerialbcamter gestellt, dem niemand irgendwelche kulturpolitische Verdienste nachrühmen kann. Neues Verfahren gegen Zuckerkrankheit. Bestrahlung auch hier Heilmittel. Trotz der Heilerfolge mit Insulin bei Zuckerkrankheit bleibt es der Wunsch der Wissenschaft, das Uebel an seiner Wurzel zu packen, also das erlahmende Inselorgan in der Bauchspeicheldrüse wieder dahin zu bringen, daß es den Ouell seines zuckervsrbrennen- den Hormons, des Insulins, wieder in genügendem Maße fließen läßt. An Stelle der ständigen Insulineinspritzungen soll erreicht werden, daß die Bauchspeicheldrüse wieder den Zuckerstoffwechsel mit dem körpereigenen Insulin in natürlicher Weise vornimmt. Durch Versuche, die Dir. Prof. v. K o r a n y i an der Dritten Medizinischen Klinik der Budapester Universität vorgenommen hat, sind wir dem Ziele näher gekommen. Koranyi beobachtete, daß Kranke, bei denen eine elektrische Durchwärmung des Rumpfes mit Diathermieströmen vorgenommen worden war, von einem bis dahin nicht beobachteten Heißhunger geplagt wurden, und folgerte: wenn appetitlose Pa- tienten der Magersucht verfallen, so nimmt man bei ihnen Insulin- injektionen vor, wodurch sich ein starker Appetit bemerkbar macht, so daß eine Mastkur vorgenommen werden kann. Insulin erzeugt also einen unwiderstehlichen Appetit. Der Heißhunger der Patienten, deren Rumpf durchwärmt wurde, könnte also auch auf einer Insulin- Wirkung beruhen. Unter dem Einfluß der Diathermie könnte die Bauchspeicheldrüse eine Menge von Insulin in den Blutkreislauf ge- langen lassen. Die Folgerung Koranyis erwies sich als richtig. Bei Untersuchungen, die Dr. Z. Rausch, der Assistent der Budapester Klinik, anstellte, ergab sich, daß die Bestrahlung der Bauchspeichel- drüse durch Diathermieströme auf den Blutzucker ebenso vermindernd einwirkt wie eine Jnsulincinspritzung. Der Weg für eine neue Behandlungsmethode der Zuckerkrankheit ist damit offen. Wesentliche Erfolge sind natürlich nur in solchen Fällen möglich, in denen noch genügend funktionsfähige Teile der Jnfulindrüse erhalten sind, also in den ersten Stadien der Zuckerkrankheit. Die meistgelesenen Aücher. Die Deutsche Bücherei hat aus Grund ihrer Benutzungsstatistik festgestellt, daß im Rechnungsjahr 1931 folgende 20 Bücher am meisten verlangt worden sind: Kerschensteiner„Der Begriff der staals- bürgerlichen Erziehung"(30mal verausgabt), Krüger„Das Wesen der Gefühle"(2Smal>,„Taschenbuch der Leibesübungen"(27mal), Spranger„Das deutsche Bildungsideal der Gegenwart"(26mal), Knickerbocker„Der rote Handel droht"(21mal), Hodann„Sowjet- union gestern, heute, morgen", Eaull)ofer und Streicher„Natürliches Turnen", Heyde„Technik des wissenschaftlichen Arbeitcns" und Seide- nurnn Deutschunterricht"(je ISmal), Bollelt»Fortschritte der ex-
perimentellen Kinderpsychologie" und Messer„Geschichte der Päda- gogik"(je 18mal), Schellbach„Mein Ersolgsystem"(17mal), Istrati „Drei Bücher über Sowjetruhland", Litt„Kant und Herder als Deuter der geistigen Welt". Schacht„Das Ende der Reparationen", Poetzsch-Heffter„Handkommentar der Reichsverfassung", Schwickert „Bausteine der Astrologie", Großmann„Sich selbst rationalisieren", Rosenberg„Der Mythus des 20. Jahrhunderts" und Blüher „Wandervogel"(je Ikmal). Zu bemerken ist, daß Werke der Schönen Literatur nicht auf- geführt sind, weil diese nur beim Nachweis wissenschaftlicher oder beruflicher Zwecke zur Verfügung gestellt wurden, und daß die zur Vorbereitung von Prüfungen dienenden Lehr- und Handbücher aus- geschieden sind. Arbeitstagung der Sozialistischen Studentenschast. Die Soziali st ische Studentenschaft veranstaltet zur Zeit in Gemeinschaft mit ihren Reichsfachschaften in der Bundesschule des ADGB. in Bernau eine größere Ar- beitstagung. Die Tatsache dieser Tagung in der heutigen Zeit beweist allein schon, wie sehr es unseren Studenten daraus ankommt, die wirklichen Probleme unserer Zeit zu erfassen, statt im Raufen und Krawollmachen Sinn und Zweck des Studierens zu sehen, wie das bei den Rechtsstudenten zumeist der Fall ist. Die Themen, die auf dieser Tagung zur Behandlung kommen, führen tief hinein in die gegenwärtigen Auseinandersetzungen über soziali st ische Gegenwartsaiifgaben. Unter drei Hauptgesichtspunkten: Funktion der Demokratie, Funktion der Sozial- Politik und des Arbeitsrechts und Funktion der gesellschaftlichen Arbeit, werden Einzelfragen behandelt. Eine Reihe von führenden Theoretikern der Partei und Gewerk- schaften werden das Wort nehmen. Es soll auf dieser Tagun
weniger auf die lehrhafte Abhandlung theoretischer Fragen, als auf das Herausstellen der Problematik wichtiger Gegenwartsaufgabcn ankommen.__ Kompositionen aus der Luther-Zeit entdeckt. Dem Spezialisten des frühprotestantischen Chorgesanges Otto Schröder in Halle ist es gelungen, in dem sogenannten Kan- torenbuch, einer alten handgeschriebenen Notensammlung der Luther - zeit in der Karl-Alexander-Bibliothek Eisenachs eine Reihe von ver- schollenen Kompositionen unbekannter Musiker der Lutherzeit aus- zufinden. Das Buch, das 345 Blätter umfaßt, und die Bekanntschast mit einem Conradus Rein, Antonius Musa , Thomas Stolzer und anderen vergessenen Komponisten vermittelt, bedeutet eines der wich- tigstcn Dokumente für die Musik der protestantischen Frühzeit.
Deutscher Eisenbahnverkehr. In den„Veröffentlichungen des Geographischen Seminars der Universität Leipzig ", herausgegeben von Prof. Wilhelm Bolz, ist als 2. Heft eine aus einer Dissertation hervorgegangene Arbeit von Helmut Haufe erschienen, die„Die geographische S t r u k- tur des deutschen Eisenbahnverkehrs" behandelt. (Verlag von Julius Beltz, Langensalza -Berlin , 152 S. mit 17 Karten und Diagrammen sowie 2 Tabellen und Literaturverzeichnis, drosch. 10 Mark.!!) Die Arbeit versucht, die geographischen Grundlagen und Beziehungen des deutschen Eisenbahnwesens unter teilweiser Berücksichtigung der historischen und politischen Faktoren herauezu- arbeiten. Das Schwergewicht der Untersuchung liegt auf dem Per- sonenverkehr, vornehmlich dem Schnellverkehr, während der Güter- verkehr leider nicht so stark berücksichtigt ist. In der Hauptsache wird ein Bild vom gegenwärtigen Eisenbahnverkehr, der sich auf dem Höhepunkt der Entwicklungskurve befindet, gegeben. Die histori- schen Vorläufer der Eisenbahn, Poststraße und Landstraße, werden behandelt, soweit es zum Verständnis nötig ist. Der Nachteil des Buches ist neben dem unverständlich hohen Preis die unglaubliche Schwerfälligkeit der wissenschaftlichen Sprache, die vor allem im ersten Teil der theoretischen Unter- suchung abstößt. Es ist doch wirklich nicht erforderlich, Wissenschaft- liche Untersuchungen in eine Sprachform zu pressen, für die man eine besondere Uebersetzung braucht, so daß weite Kreise, die sonst Interesse hätten, das Buch ablehnen werden. Dagegen sind die zahlreichen Karten des Verkehrsnetzes und der Verkehrsstärke aus- gezeichnet und sehr instruktiv. W. T. Städtische Oper. Zu den geschlossenen Bolksdorstellungen vom 12. bis 15. August sind Karten zum 4. Rang zum freien Beriauf ad heute zu habe«. Am BersajjuugStag sind die Büros und Sajs« gejchlosi«.