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Nr.379 49. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Junkersturm gegen Preußenkaffe.

Weil man statt der Wahrheit wissenschaftliche Giftküchen braucht.

Bo Junker herrschen wollen, haben wahrhaftigkeit und Ehr­lichkeit keine Stätte mehr. Weil sie heute herrschen wollen, muß die Lüge und die Irreführung der Deffentlichkeit als Mittel dienen. Ein Beispiel dafür liefert die Deutsche Tageszeitung" mit einem Artikel, in dem sie eine Reform der Preußenkasse fordert.

Es ist das unbestrittene Berdienst der Preußenkasse, daß das finanzielle Rückgrat der deutschen   Landwirtschaft, das landwirt­schaftliche Genoffenschaftswesen, sich in dieser furchtbarsten aller Wirtschaftskrisen als außerordentlich widerstandsfähig erwiesen hat.

Die preußische Zentralgenossenschaftskasse hat unter Klepper, dem späteren preußischen Finanzminister, das landwirtschaftliche Ge­nossenschaftswesen von Grund auf reformiert und saniert. Die Preußentasse hat unter Kleppers Leitung aller= dings auch und das entsprach der Wahrheit in der deutschen  Deffentlichkeit die Erkenntnis geweckt und fundiert, daß man nicht pon einer allgemeinen Agrarfrise in Deutschland  sprechen dürfe, sondern daß die Großgüter des Ostens der entschei­dende landwirtschaftliche Krisenherd seien, von dessen Beseitigung jede Gesundung der deutschen   Landwirtschaft entscheidend abhänge. Die Preußentaffe hat in unermüdlicher Arbeit gleichzeitig den Nachweis für ihre Behauptung erbracht und solange an den Voraus­fegungen zur Heilung der östlichen Agrarfrise gearbeitet, bis den Junkern bei Hindenburgs Aufenthalt in Neuded Brünings Sturz gelang. Die erste Maßnahme des neuen Reichsernährungs­ministers Freiherrn von Braun war die Neubesetzung des Präfi­dentenpostens in der Preußenfasse durch Dr. Helfferich.

Die ,, Deutsche Tageszeitung" weiß nun, daß Dr. Helfferich nicht schlankweg nur der willenlose Diener der östlichen Junker ist, sondern auch noch ein Gewissen gegenüber seinem Institut und gegenüber der gesamten Landwirtschaft hat. Darum drängen die Junker und in ihrem Auftrage die Deutsche Tageszeitung" jetzt weiter. Mit der Begründung, die Behauptung von dem landwirt­schaftlichen Krisenherd im Osten sei eine Irrlehre gewesen und die bisherige Leitung der Preußentasse habe einen Trümmerhaufen( 1) hinterlassen, wird gefordert,

daß alle klepper- Ceute und seine Mitläufer restlos aus der Preußenkaffe verschwinden"!

Das von Wissenschaft und Praris als großer Fortschritt erkannte landwirtschaftliche Betriebsfontrollsystem müsse von den bisher leitenden Personen Aereboe Brandscher Richtung gereinigt und unter Heranziehung hervorragender Landwirte der Bortriegszeit(!) umgestellt werden. Die Deutsche Tages zeitung" gibt ihre hierbei verfolgten unehrlichen Absichten auch zu. Die Umstellung sei notwendig so sagt fie-, weil erst die Betriebs­fontrollergebnisse dieser Stelle, die verhängnisvollen Unterlagen für

die Theorie von der Teilkrise des östlichen Großgrundbesizes ermög­licht" habe!

Nachdem in Neuded der volkswirtschaftlich allein mögliche Rurs der Ostpolitik durch die falsche Behauptung agrarbolichemi stischer Tendenzen" beseitigt worden ist, mollen die Junker jetzt also durch das personelle Ausräumen in der Preußenkasse auch die ent fprechende Wissenschaft liefern.

An demselben Tage nun, an dem die Deutsche Tageszeitung" ihren unerhörten Angriff gegen die Preußenfasse lanciert, wird durch die Veröffentlichung des Jahrbuches des Reichsbandes der deutschen   landwirtschaftlichen Genossen. schaften für 1932

die entscheidende Bedeutung der preußischen Zentralgenoffen­schaftskaffe für die finanzielle Gesundung in der Landwirtschaft nachdrücklich unterstrichen.

Das Jahrbuch muß feststellen, daß das Geld und Kredit. mesen trotz der schweren Erschütterungen des vergangenen Jahres durchaus gesund und unerschütttert geblieben ist. Das ist einzig und allein das Verdienst der Preußenfasse durch die gelungene Umstellung der landwirtschaftlichen Genossenschaften im allgemeinen und des östlichen Genossenschaftsmesens ganz im be­sonderen.

Für die 28 3entralfassen des Reichsverbandes wird im Jahrbuch festgestellt, daß von 1930 auf 1931 die Guthaben der Genossenschaften von 246 auf 171 Millionen Marf zurückgegangen, ihre Bankschulden infolgedessen von 199 auf 280 Millionen Mark gestiegen sind; meiter wird festgestellt, daß sämtliche 28 Zentralfassen für 1931 einen Geminn ausmeisen fonnten. Auch das ist einzig und allein das Verdienst der Preußentajie. Nur die außerordentlich vorsichtige und kluge Politik der Preußentaffe in den günstigeren Jahren 1929 und 1930 hat es im Jahre 1931 er­möglicht, daß den genossenschaftlichen Zentralfaffen überhaupt die gewaltigen neuen Krisenkredite zur Verfügung gestellt werden

fonnten.

Der weitere Ausbau der Hauptgenossenschaften für Molkerei- und Viehverwertungsgenossenschaften war den Warenbezug und den Warenverkauf, der weitere Aufstieg der ebenfalls nur der glänzenden Vorarbeit zu danken, die die Preußen­taffe geleistet hat.

Was die Deutsche Tageszeitung" angesichts dieser Tatsachen im Auftrage der Junker jegt leistet, ist einfach ein Verbrechen an der Landwirtschaft. Große Verdienste werden in Miß­wirtschaft umgelogen; eine Afterwissenschaft soll er­funden werden, um die Wahrheit zu verdrehen, und das alles nur in dem turzsichtigen Tages- und Besiginteresse der Junker. Die Land­wirtschaft würde systematisch zugrunde gerichtet werden, wenn die grundsäglich neue Staatsführung" der jezigen und der kommenden Reichsregierung den Teufelsrezepten der Junker folgen würde,

Der Schwindel von der Autarkie.

Wir zitieren:

Bon Nächstbeteiligten selbst aufgedeckt.

,, Es ist aber ein Irrtum, zu glauben, die Landwirtschaft würde mit einem Schlag gesunden und erstarten, wenn die Ein­fuhr von Lebensmitteln aus dem Auslande völlig unterbunden würde und die deutsche   Volkswirtschaft völlig losgelöst von der Weltwirtschaft sich nach dem Beispiel der übrigen Länder auf sich selbst zurüdzöge, in Selbstgenügsamfeit oder Autartie, wie das in letzter Zeit so viel gebrauchte und mißbrauchte Schlagwort lautet. Die Landwirtschaft wäre dann produktionstechnisch wohl in der Lage, den Lebensmittelbedarf der deutschen   Bevölkerung aus eigener Scholle zu decken, aber sie märe, auch bei verhältnismäßig guten Preisen, faum in der Lage, einen so großen Teil der industriellen Produktion aufzunehmen, wie die Industrie absetzen muß, um Arbeit für ihre Arbeiterschaft zu haben, denn die landwirtschaftliche Bevölkerung ist nur halb so groß wie die industrielle, und die industrielle Produktion ist im Gegensatz zur land­wirtschaftlichen unbegrenzt, ja die Möglichkeit fortschreitender un­begrenzter Ausdehnung der Produktion bedeutet für die Industrie häufig Lebensfähigkeit. Die Industrie wird deshalb immer zu einem nicht unbeträchtlichen Teil auf Ausfuhr angewiesen sein. Fehlt diese Ausfuhr infolge des Abschlusses eines Landes, das die Sperrung etwa als Gegenmaßnahme gegen einen deutschen  Agrarzoll vorgenommen hat so hat ein Teil der Arbeiter­schaft teine Arbeit, ihr Einkommen sinkt und damit ihre Rauftraft; was hilft dem Landwirt dann der Zoll. schuß, wenn die Kaufkraft der Industriebevölkerung fehlt, um eine genügende preissichernde Nachfrage zu erzeugen."

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Und wer hat das geschrieben?

Wer die obenstehenden zweifellos völlig richtigen und höchst vernünftigen Feststellungen liest, der muß glauben, ein Bekenntnis aus den Kreisen der Verbraucher, der Industrie oder der städtischen Arbeiterschaft vor sich zu haben. Namentlich von sozialdemokratischer Seite ist seit Jahren unermüd­lich darauf hingewiesen worden, daß der Zollschutz der Landwirt­schaft nur begrenzte Hilfe bringen kann und daß eine Ueberspan= nung des Zollschutes, eine übertriebene Absperrung gegenüber dem Ausland für die Landwirtschaft selber schädlich werden muß, und zwar auf dem Wege über Droffelung der Exportmöglichkeiten, ver­mehrte industrielle Arbeitslosigkeit und weiteren Zusammenbruch der Massentaufkraft. Diese überragende Bedeutung des Kaufkraftfaktors für die Preisbildung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse und die fortgesetzte Abschwächung der Zollwirkung ist ja von dem sozial demokratischen Reichstagsabgeordneten Dr. Ba a de erst kürzlich in feiner gemeinsam mit dem Institut für Konjunkturforschung her­ausgegebenen Arbeit Verbrauchereinkommen und Landwirtschaft" überzeugend dargelegt worden.

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Tatsächlich stammen die obenstehenden Säge jedoch aus dem landwirtschaftlichen Cager.

Auch hier gibt es seit einiger Zeit einzelne meiterblickende Landwirtschaftsführer, wie den früheren deutschnationalen und

späteren Landvoltabgeordneten Schlange Schöningen, den Dst fommissar der Brüning- Regierung, der wegen angeblichen Agrar. bolichemismus von der Neudecker Ramarilla abgefägt wurde. Herr Schlange- Schöningen fönnte sehr wohl der Verfasser der obigen Säge sein. Denn er hat in letzter Zeit häufig die Interessen­verbundenheit von Landwirtschaft und Arbeiterschaft mit ähnlichen Formulierungen festgestellt.

Sonnabend, 13. August 1932

Die belgischen Unternehmer fordern eine halbierung der gesamten Rohleneinfuhr, meil die Haldenbestände sich in den letzten Monaten überdurchschnittlich erhöht hätten. Der deutsche Einfuhr­anteil würde dann von 224 000 Tonnen auf 113 000 Tonnen monat­lich zurückgehen. Ob die Belgier nach dem bestehenden Abkommen zu dieser Forderung berechtigt find, scheint zweifelhaft. Sie haben es sehr eilig mit einer Neuregelung; denn die Haldenbestände wachsen natürlich während des Streiks überhaupt nicht an. Merk­würdigerweise scheinen die deutschen   Unterhändler weniger die Frage der Berechtigung zu prüfen, als Rompensationsforderun= gen zu stellen, aber nicht etwa nach Erhöhung der deutschen   Aus­fuhr von anderen Waren, sondern nach Ermäßigung der belgischen Einfuhr nach Deutschland  . Nachdem sich Belgien   mit der Einschrän­fung seiner Agrarausfuhr nach Deutschland   nicht einverstan den erklärt hat, versucht man es bei industriellen Fertigwaren. Man scheint also in Deutschland   um jeden Preis Autarkie machen zu wollen.

Unternehmer gegen sich selbst.

Um den Zusammenhang zwischen Lohnhöhe und Rationalisierung.

Nachdem die übersteigerte Rationalisierungsmelle der letzten Jahre auch zu den verhängnisvollen Verhältnissen auf dem Arbeits­markt beigetragen hat, haben die Unternehmer immer wieder ver­sucht, die Verantwortung für die Rationalisierung von sich abzuwälzen. Sie haben die gemerfschaftliche Lohnpolitif als die eigentliche Ursache, die den Rationalisierungszwang ausgelöſt hat, bezeichnet, ohne den die rücksichtsvollen Unternehmer nie jene Maßnahmen getroffen hätten, die zu den ungeheuren Fehl= investitionen in der Industrie geführt haben.

So heißt es in Heft 19, Jahrgang 1932, der Schriften der Ber­sie( die Lohn= einigung der Deutschen   Arbeitgeberverbände: erhöhung) hat über erzwungene Rationalisierungsmaßnahmen Arbeitslosigkeit verursacht, die Kapitalfnappheit vergrößert und zu Kapitalfehlleitungen geführt, da für die erzwungenen Ratio= nalisierungsmaßnahmen vielfach nicht die erforderlichen Vorauss fetzungen gegeben waren.

Es trifft sich gut, daß dieselben Kreise bei anderen Ge= legenheiten immer wieder den Gegenbeweis gegen ihre eigenen Behauptungen liefern. In einer Eingabe des Reichsverbandes Regierungspläne hinausgehende Arbeitsbeschaffung bei der Reichs= der deutschen   Industrie an die Reichsregierung, in der über die bahn und Reichspost gefordert wird, geht der Reichsverband auf die Frage der Betriebsverbesserung bei der Reichs post ein.

Der Grundsaz, feine Betriebsverbesserungen durchzuführen, wenn dadurch Personalersparnis eintritt, müsse nach Ansicht des Reichsverbandes zu einer Erstarrung der Wirtschaft führen. Jeder technische Fortschritt bedeute zunächst die vorübergehende Freis segung menschlicher Arbeitskräfte. Verzichte man deswegen auf die Einführung technischer Fortschritte, so würde das ein Berzicht auf die Wiedereingliederung der brachliegenden Arbeitsfräfte für

alle Zeiten bedeuten.

Damit tritt der Reichsverband der deutschen Industrie   auch heute noch mit äußerster Konsequenz für die Rationalisie.. rung ein, ohne daß der oben dargestellte Zwang in Gestalt hoher Löhne zur irgendwie besteht. Er bestätigt damit allerdings nur die von der Industrie in den letzten Jahren selbst gemollte und ohne Rücksicht auf die Arbeiterschaft durchgeführte Rationalisierungs­pragis und straft die demagogischen Behauptungen, daß die Gewerk­schaftspolitik zur Arbeitslosigkeit geführt hätte, ausdrücklich Lügen. Die Frage, ob die Weitertreibung des Rationalisierungsprozesses, die auf jeden Fall unmittelbar zu großen Arbeiterfreisetzungen führt, bei der augenblidlichen fatastrophalen Arbeitsmarktlage über­haupt angebracht ist, interessiert den Reichsverband nur so nebenbei. Es kommt ihm nur darauf an, einigen Industriegruppen für den Augenblid Beschäftigung zu verschaffen.

Baumwollspinnerei und Baumwollweberei.

Unveränderte Beschäftigungslage im Juli.

Aber, o Wunder! Diese volkswirtschaftlichen Einsichten sind gar nicht die Ansicht eines vernünftigen Einzelgängers, sondern sie Nach dem Bericht der Deutschen   Baumwollspinnerverbände hat stehen im Vorwort zu dem neuerdings erschienenen Jahrbuch des fich die Beschäftigung der Baumwollspinnereien im Juli nicht Reichsverbandes der deutschen   landwirtschaft gebessert. Vorübergehend war der Absatz von Baumwollgarnen ge= lichen Genossenschaften Raiffeisen für 1932. Es ist Es ist stiegen, weil die Preise für Rohbaumwolle anstiegen. Als diese also eine hoch offizielle Stelle, eine Spigenorganisation Preissteigerung zu Ende war, ging auch der Garnabsatz wieder der Landwirtschaft, der durch die Zusammenlegung der beiden zurück. Der Auftragseingang hat sich gegenüber dem Vor­großen Verbände entstandene genossenschaftliche Einheitsverband, monat nicht gebessert. der sich zu diesen Einsichten durchgerungen hat.

Wenige Seiten vor dem obenstehenden Zitat befindet sich eine feierliche Aufzählung der Organe dieses Reichsverbandes und der leitenden Personen. Der Präsident dieses Reichsverbandes ist der frühere Reichsernährungsminister Dr. Hermes, einer der Exponenten der ,, Grünen Front". Zwei stellvertretende Präsidenten werden uns vorgestellt, nämlich Dr. Rabe

und Freiherr von Braun  , Regierungspräsident 3. D., Mitglied des Vorläufigen Reichswirtschaftsrats, seit 3. Juni 1932 Reichs­minister für Ernährung und Landwirtschaft(!)

und Reichskommissar für die Osthilfe.

Hoffen wir, daß es sich bei diesem Auftauchen wirtschaft­licher Vernunft in dem Jahrbuch eines so vornehmen Reichsver bandes nicht um einen Bürolapsus handelt, für den nachher irgendein unglücklicher Büroangestellter oder Doftor ge­rüffelt wird, sondern um wirkliche Erkenntnis, auf deren Nutzbar­machung in der offiziellen Agrarpolitik wir besonders gespannt sind.

Um die belgische Kohleneinfuhr.

Verhandlungen zwischen Belgien   und Deutschland  . Autartiewünsche auf beiden Seiten. Belgische und deutsche   Bergbauunternehmer verhandeln in Köln  im Beisein von Vertretern der Regierungen über die deutschen  Kohlenlieferungen nach Belgien  . Dabei handelt es sich aber nicht, wie man angesichts des belgischen Bergarbeiterstreits an nehmen könnte, um eine Erhöhung, sondern um eine Ermäßi gung der deutschen   Einfuhr. Die belgischen Unternehmer mollen die Streifzeit benutzen, um eine endgültige Bereinigung des Marktes" herbeizuführen, das heißt, sie wollen ihre Haldenbe stände verkaufen und so den Streit zu einer millkommenen finanziellen Entlastung ausnuten Es ist also so, daß die deutschen  Kohlenlieferungen während des Streifs nicht so sehr den streifenden Bergarbeitern, sondern vielmehr den bestreitten Unternehmern un­angenehm find.

Unter der englischen Konkurrenz( Pfundentwertung!) hatte vor allem die Feinspinnerei zu leiden, einmal infolge vermehrter englischer Einfuhr von Feingarnen, zum anderen wegen des Druds auf die Preise. Die Betriebseinschränkung ist im alten Umfange aufrechterhalten worden; es scheint aber so, daß die niedrigen Garnläger in normalen Zeiten eine Auffüllung und damit eine stärkere Beschäftigung gerechtfertigt hätten.

Die Baumwollwebereien haben unter dem weiteren Rüdgang der Massenaufkraft und des Massenabsages zu leiden. Die gleichen Ursachen führen zu verstärktem Preisdruck. Die politische Unsicherheit ist der Grund, daß die Abnehmer

fich weiter zurückhalten und keine neuen Aufträge erteilen. Auch bei den Webereien wurden die Betriebseinschränkungen aufrecht­erhalten, zumal das Exportgeschäft immer weiter einschrumpft. Die steigenden Rohstoffpreise auf den Weltmärkten erwecken aber bei den Baumwollwebereien Hoffnungen auf eine Besserung.

Abkommen zwischen Frankreich   und Rußland   über Petroleum­Lieferungen. Zwischen der französischen   Industrie und dem russischen Naphtha- Syndikat ist ein Vertrag für fünf Jahre abgeschlossen wor­den, nach dem die Russen jährlich 400 000 Tonnen Petroleum nach Frankreich   liefern sollen. Unter bestimmten Voraussetzungen tann diese Menge um 30 Proz. vermindert oder vermehrt werden. Die französische   Industrie ist also zu einer Mindestabnahme von 280 000 Tonnen verpflichtet. Rußland   darf aber im günstigsten Falle nicht mehr als 520 000 Tonnen nach Frankreich   ausführen.

Berichtigung zu Baer- Stein. Wir hatten in Nr. 371 die Sanie­rungsbilanz der Baer Stein A.-G., Berlin  , einer Tochter­gesellschaft von Hirsch- Kupfer, besprochen. In der notwendig ge­brängten. Darstellung sind die Angaben über die Beteiligungen zu fummarisch gegeben worden; wir berichtigen fie auf Wunsch mie folgt: Die Baer- Stein 2.-G. hat ihre Beteiligungen an der Wirt­schaftsnutzen, Maschinen und Geräte G. m. b. 5." und an der Gra­pieranſtalt Voß u. Stange poll abgeschrieben. Sie erscheinen mit dem Erinnerungswert von einer Marf in der Bilanz. Dagegen find Die 40 000 Mark Anteile der Altmann 2. G. für Metallbearbei­tung zu pari, also mit 40 000 Mart in der Bilang bewertet worden.

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