Dank an Herrn Bracht!
Was die Erotik anbetrifft,
So war sie etwas aus der Mode. Bei einer Nuditätenschrift Langweilte man sich fast zu Tode.
Im Bade, bei der Nacktkultur,
Da machte längst man um sie Bogen:
Es fühlt sich der Entblößte nur
Von Angezognen angezogen.
Mit Girls auch hat sich nichts geregt.
Man war auf Unternehmerseite
Nicht zu Revuen aufgelegt,
Denn aufgelegt war nur die Pleite.
Doch wenn es heut noch dreckig geht ( Infolge Lauheit der Behörden) Dem Handel mit Frivolität,
So wird das künftig anders werden!
Die Pornographen atmen auf! Auf Nacktheit, noch alltäglich eben, Steht künftig wieder Strafe drauf: Wie wird das ihr Geschäft beleben!
Hans Bauer.
Großfeuer in der Krautstraße.
Mehrere Stockwerfe ausgebrannt.- Zwei Feuerwehrleute
verlegt.
In den frühen Morgenstunden des Sonntags brach auf dem Fabrikgrundstück krautstraße 52 im Osten Berlins ein Brand aus, der sich in furzer Zeit zu einem verheerenden Großfeuer entwickelte. Drei Stodwerke und der Dachstuhl eines vierstödigen Fabrikgebäudes brannten völlig aus. Zahlreiche Löschzüge der Feuerwehr waren unter Leitung des Branddirektors Tamm fast den ganzen Sonntag an der Brandstelle mit den Ablöschungs- und Aufräumungsarbeiten tätig. Erst Montag früh um 3.21 Uhr konnte der letzte Löschzug von der Brandstelle abrücken. Bei den Löscharbeiten haben zwei Feuerwehrleute erhebliche Verlegungen erlitten. Es handelt sich um den Oberfeuerwehrmann Döring und den Feuerwehrmann König. Die Beamten haben Verstauchungen,
Abschürfungen und Brandwunden erlitten.
Das Grundstück Krautstraße 52 beherbergt zahlreiche Klein= und Mittelbetriebe in seinen Mauern. Das Feuer ist im 2. Quergebäude entstanden. Die Gefahr wurde jedoch erst bemerkt, als mehrere Möbeltischlereien bereits in hellen Flammen standen. Der Brand fand an den Hölzern und Fertigfabrikaten reiche Nah rung. Aus den Fenstern züngelten meterlange Flammen empor und griffen auf die oberen Stockwerke über. Als die Feuerwehr eintraf, brannten drei Stockwerke und der Dachstuhl und sofort mußten über ein Duhend Schlauchleitungen, drei mechanische Leitern und zahlreiche Rauchschußgeräte in Betrieb genommen werden. Unter schwierigsten Verhältnissen gelang es den Bemühungen der Wehr, nach vierstündigem Wassergeben den Brand einzudämmen. Die Entstehungsursache des Großfeuers ist noch ungeklärt. Der Schaden ist hoch und offenbar nur zum Teil durch Versicherung gedeckt.
Kommunistische Kindereien
- und ihre Folgen.
Kurz vor der Wahl leistete sich, wie erinnerlich, der kommu nistische Schriftsteller Rudolf Wittenberg den propagan distischen Scherz", während eines Rundfunkvortrags, in dem er eigene Arbeiten las, plöglich zu rufen: Rot Front ! KPD. lebt! Wählt Liste 3!" Bisher wurde nicht bekannt, daß diese keineswegs allzu geistreiche Agitation irgendwelche Folgen gehabt hätte; zumindest müßte es ein Unifum von Staatsbürger sein, der durch dieses Ereignis" auf die Idee gekommen wäre, kommunistisch zu wählen. Wahrscheinlich hat sich auch Herr Wittenberg nicht der Hoffnung hingegeben, durch seine mutstrogende Tat irgendeinen Schwankenden zu seiner Partei zu befehren.
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Und doch hat diese kommunistische Kinderei denn etwas anderes war es nicht Folgen gehabt, von denen wir jetzt erst er
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fahren. Allerdings nicht für Herrn Wittenberg ( der wohl damit gerechnet hat, daß man ihn in Zukunft nicht mehr vor das Mikrophon bitten wird), sondern für einen Unschuldigen und beinahe Unbeteiligten Folgen, die dem kommunistischen Scherzbold ein wenig zu denken geben sollten. Der Ansager, der Herrn Witten berg fonferierte und die Sendung überwachen sollte, ist mit so for= tiger Wirkung entlassen worden ein Schicksal, das desto tragischer ist, je mehr man die näheren Umstände kennenlernt: der Ansager Haas arbeitete seit zwei Jahren als Hilfs ansager bei der Funkstunde, oft aus freiem Willen bis zu sechzehn Stunden täglich, denn man hatte ihm ein festes Engagement in Aussicht gestellt. Diese feste Anstellung sollte zum 15. Auguft erfolgen. Haas, ein junger Mensch, der seine Mutter zu ernähren hat, war überglücklich, feine Existenz schien gesichert.
Da geschah jene unglückselige Affäre mit Herrn Wittenberg , und Haas hat es seiner zuvorkommenden Freundlichkeit Wittenberg gegenüber zu verdanken, daß er nun auf der Straße fißt und seine Existenz zerstört sieht. Wittenberg verstand es nämlich, die Kontrolle der Sendung zu verhindern. Es müssen drei Manuskripte von jedem Vortrag eingereicht werden, und der Vortragende muß einen Revers unterschreiben, daß er sich genau an den Wortlaut der Manuskripte halten wird. Eines dieser Exemplare erhält der Ansager, um während des Vortrags mitzulesen. Eine andere Kontrolle pflegt nicht vorgenommen zu werden. Das mußte Wittenberg . Kurz vor Beginn der Sendung stürzte er zu Haas und bat ihn, ihm doch bloß sein Manuskript zu überlassen, er habe feines mehr und tönne sonst nicht vorlesen. Um die Sendung nicht zu gefährden, ließ Haas sich dazu bewegen, Wittenberg sein Kontrollmanuskript zu übergeben.
Nun, da er die Sendung unkontrolliert wußte, konnte Witten berg seinen Zwischenruf starten. Haas glaubte, er stehe im Manuskript, und ließ die Sendung meiterlaufen. Wittenberg fonnte alfo ungehindert zu Ende sprechen, an der Kasse hundert Mart abholen und nach Hause gehen.
Wenige Stunden später hatten aufmerkjame rechtsradifale Hörer Herrn Ministerialrat Scholz, den Nazi- Funkkaiser, infor= miert. Haas murde mit der Begründung, er habe das sofortige Abschalten der Sendung nach dem Zwischenruf verfäumt, friftios entlaffen.
Ob die Vernichtung einer Eristenz denn darum handelt es fich mit den sicher recht sozialen Theorien des Herrn Witten berg in Einklang zu bringen ist? E. L.
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Was zu erwarten war... Der Film Wolkenstürmer", der für die USA. - Luftrüstung Propaganda macht, ist vom Boelger Aus schuß für fünstlerisch wertvoll erklärt worden.
Massenbetrieb im Freibad Wannsee
Der heiße Sonntag hatte ungeheure Menschenmassen aus den Steinmauern der Stadt ins Freie getrieben. Das Freibad Wannsee reies geradezu einen Rekordbetrieb auf
Gefährliche Expeditionen
Nachrichten von der Sven Hedin und von der Himalaja - Expedition
Die Sven Hedin - Expedition verliert eine Karawane. Das wissenschaftliche Korrespondenzbüro ,, Akademia" erfährt von einem aufsehenerregenden Telegramm eines der Mitarbeiter von Sven Hedins großer Zentral- Asien- Expedition, die in verschiedene weit getrennte Forschungsgruppen zerfällt. Die von den beiden schwedischen Gelehrten Dr. Nils Ambolt und Dr. Erik Norin geleiteten Abteilungen hatten eine Forschungsreise nach Nord- WestTibet angetreten, um dort bisher völlig unbekanntes Gebiet zu untersuchen. Dr. Norin drang über den Karatagh- Paß und den Aksai- tchin zum Karakorum vor, wo er mit Dr. Nils Ambolt zusammentraf. Einen Teil des Weges legten die Karawanen beider Forscher gemeinsam zurück, am 9. Mai trennten sie sich wieder. Dr. Norin durchzog zunächst eine bereits von früheren Expeditio nen Sven Hedins her bekannte Strecke. Darauf erreichte die Karavorderhand in ustuntagh endete, gestaltete sich außerordentlich wane gänzlich unerforschte Landstriche. Die Reise, die schwierig. Dr. Norin hatte schließlich das Mißgeschic, seine ganze Karamane zu verlieren. Außer den wissenschaftlichen Ergebnissen dieser Expedition und dem nackten Leben der Teilnehmer ist alles
verloren.
Sven Hedin selbst hat zu dieser wichtigen Mitteilung seiner Er pedition geäußert, daß die Reisebedingungen in diesem unbekannten und sehr unwirtlichen Lande sich notwendig sehr gefährlich gestalten mußten. Er glaube aber, daß Dr. Norin trok dieses Unglücks bereits neue Pläne für die Erforschung Nordtibets gefaßt habe, da er um neue Unterstützung und Post zur schwedischen Mission nach Kaschgar
bitte.
Auch von Dr. Ambolt, der sich gleichfalls in Nordtibet befindet, hat Sven Hedin eine Mitteilung erhalten. Ambolt hat seine Reise ostwärts in Richtung Termilit angetreten und unerforschte Gebiete des Kan- lun Gebirges fartographisch aufgenommen. Erst Ende November wird Ambolt in Pefing bei Sven treten. Denn Dr. Ambolt will noch von Termilik aus, einem südlich
Hedin eintreffen können, falls nicht unvorhergesehene Ereigniffe ein
Im ,, Angriff" haust eine ,,, Bestie"( ich rede in ihrem Jargon), die weder deutsch lesen noch sachlich antworten kann. Diese„ Bestie" weiß auch nicht, was eine Grotesfe" ist und droht mir andauernd allerlei ,, bestialische" Todesarten im Dritten Reich" an, weil ich mit einer ,, Gro..."( lieber Leser),... Groteske" ( jawohl) das deutsche Vaterland bestialisch verraten habe.
Zudem kämpft die„ Bestie" im„ Angriff", wie alle Bestien anonym!...?
Ich kann der Bestie versichern, daß wir sie im Vierten Reich", das vor dem„ Dritten" eintrifft, weder bestialisch" ermorden noch vor das deutsche Volk zitieren.
Wir werden Wichtigeres und Bestialischeres" zu tun haben, nämlich seine nationalsozialistischen" Parteigenossen, die sich Herzöge von Ratibor "," Grafen Tiele- Winkler". „ Herzöge von Ratibor"," Grafen Tiele Winkler". ,, Grafen 3arnier" usw. nennen, zum Teufel zu jagen.
An den Annabergsturm werden wir dabei auch denken, und zwar daran, für messen Interessen gläubigen Herzens die braven Menschen in den Tod gingen.
Die Bestie" von der Angriff"-Redaktion aber lassen wir am Leben, damit sie sich zu Tode schämt.
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Mich braucht diese Bestie" vor kein Forum zu zitieren, denn ihr bestialisches Drittes Reich will ich Schmierfint" nicht überleben.
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des Lop- nor- Sees gelegenen Ort, die großen Wüstengebiete Zentralafiens durchqueren. Sven Hedin erwartet von den beiden Expeditionen sehr wertvolle Forschungsergebnisse.
Schwierigkeiten bei der Himalaja - Expedition.
Die deutsch - amerikanische Himalaja- Expedition, die unter Fishrung des Münchener Ingenieurs Billy Merki den 8120 Meter hohen Nanga Parbat bezwingen will, berichtet in ihrem letzten Kazeitig mit, daß sie von einigen ernsten Schwierigkeiten betroffen bel vom 9. August von neuen Fortschritten. Sie teilt aber gleichwurde. Verschiedene Expeditionsmitglieder sind erkrankt. Die Kulis leiden in einer Höhe über 6600 Meter sämtlich an Bergfrankheit, find also für den schwierigsten Teil der Arbeit nicht zu brauchen. Die gefährlichste Etappe im Kampf um den NangaBarbat konnten Aschenbrenner und, Kunigh mit der Bes Bosition wurde in den folgenden Tagen befestigt und ausgebaut. In steigung des 7060 Meter hohen Rafiot- Beat überwinden. Diese 6200 Meter Höhe wurde das Lager 5 errichtet. Ein besonders steiler und gefährlicher Weg führte zum Bergschrund, in dem das 6. Lager seinen Platz fand. Jetzt ging der Kampf um den Berbindungsgrat zwischen Ratiot- Peat und Nanga- Barbat. Troy Verfagens der Kulis und den Erkrankungen verschiedener Expeditionsmitglieder drangen Mertl, Bechtold und Wiesner am 28. Juli zum hart umfämpften Ziel vor und errichteten das 7. La= ger in über 7000 Meter Höhe. Dort hatten sie den Blick zur Südwand des Berg des Schreckens", wie ihn die Eingeborenen nennen. Ueber 5000 Meter stürzt sie senkrecht in die Tiefe. Vom Lager 7 aus steht der Expedition ein direkter Weg zum Gipfel des Nanga Parbat offen. Alle Aussichten der Bezwingung des Berges sind also gegeben. Allerdings ist durch die Erkrankung der Kulis eine Versorgung des Vortrupps mit Bropiant vorderhand unmöglich geworden. Die noch intatten Teilnehmer haben sich deshalb im Lager 4 zusammengefunden, um von dort aus die endgültige Bezwingung des Nanga- Barbat vorzubereiten. Das bedeutet eine Verzögerung für das Gelingen der Expedition.
Aufführung dieser von dem deutschen Romantiker Weber für die Londoner Oper komponierten Märchenoper zu verbreiten. Die Aufführung, von Bruno Walter dirigiert, litt nur wenig unter Störungen. Solche glücklichen Stunden einer geistigen Bölkervereinigung sind kein Genuß, der rasch ins Vergessen versinkt. Ein Rest bleibt zurück, ein Baustein für das Fundament einer besseren, friedvollen Welt.
Eine etwas frause Verbindungslinie durch ganz Deutschland zog der Bunte Dialekt Abend der Berliner Funkstunde, den vermittelten. Er konnte seiner Natur nach nicht das geistige Gewicht auch die Sender Frankfurt , Langenberg, Mühlacker ihren Hörern der Salzburger Sendung haben; doch ein lebendiger Funke der Berständigung sprang auch in ihm auf. Mit wenigen Ausnahmen eine davon war die Berliner Dialektskizze von Mühlen- Schulte das manchmal sehr vergnügt wippte, manchmal in ruhevollem Ernst standen die einzelnen Darbietungen auf einem recht hohen Niveau, wirkungsvoll tonferierte Sendung verschwieg merkwürdigerweise die ausbalanciert war. Die mit Berliner Schnoddrigkeit und Gemüt Namen des Manuskriptverfassers und des Regisseurs.
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-Iz.
Im Hinblick auf die zahlreichen Goethe- Ausstellungen und Goethe- Vorträge in ganz Frankreich und an den französischen Universitäten hat die Deutsch - Französische Gesellschaft im Einvernehmen mit dem PEN.- Club und dem Schutzverband deutscher Schriftsteller an den Vorsitzenden und den Schriftführer des französischen Aus
Ich werde protestierend gegen das Dritte Reich die Hölle zum schusses der Goethe- Feier, den Minister Paul Painlevé und den Aufenthalt vorziehen.
Einige Stunden Völkerfrieden.
3wei erfreuliche Rundfunkabende. Rundfunksendungen, die den Hörer mit tiefer Freude erfüller, waren nie sehr zahlreich. Heute sind sie noch seltener geworden. Deshalb muß mit besonderem Dank für die Uebertragung von Webers Oberon" von den Salzburger Festspielen quittiert werden, die ein Geschenk war für alle Musikfreunde, ein Geschenk darüber hinaus für alle, die sich zu der völkerverbindenden Idee des Rundfunks bekennen. Polen , England, Holland , Belgien , Tschechoslowakei , Jugoslawien , Ungarn , Desterreich, Deutschland waren zu einer großen Hörergemeinde zufammengeschlossen, um die
Comte Jean de Pange, ein Telegramm gerichtet, in dem sie den dankenswerten Willen, deutschen Geist in Frankreich zu verstehen und zu würdigen, anerkennt und die französische Goethe- Gemeinde fameradschaftlich grüßt.
Neue Erfolge Marconis.
Nach einer Mitteilung Marconis ist es ihm gelungen, mit einer Ultrafurzwelle von nur 57 Zentimeter die bemerkenswert große Entfernung von 270 Kilometer zu überbrüden. Es glückte nicht nur die Uebermittlung funktelegraphischer, sondern auch radiotelepho nischer Mitteilungen. Damit ist, wie Marconi feststellt, der Bemeis erbracht, daß man sich mittels Kurzwellen auf größere Distanzen verständigen kann, als dies infolge der Erdwölbung theoretisch mög lich sein sollte.