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den Bahnhof befeßt. In der Oberstraße habe eine Schießerei statt­gefunden. Ich begab mich nach der Oderstraße und sah die National­sozialisten auf die Oderbrücke zumarschieren. Ich gab ihnen den Rat, in Peisterwig sollten sie von den Autos absteigen und durch­marschieren, weil die Gefahr bestand, daß die dort wohnenden Kom­munisten fie anfallen fönnten. Ich fuhr mit den Beamten zurüc zum Ring, wo

ungefähr fünf bis sechs Lastautos mit Nationalsozialisten standen. Diese brüllten im Sprechchor: Wer hat uns Den zweiten Teil des Wechselrufes konnte ich nicht verstehen.(!!)

SA. vor den Toren!

( Fortsetzung von der 1. Seite.) berüchtigte Nazifaserne Bergschloß in Waidmannslust  , von der der Sturm auf Felsenec ausging, höchstens 30 Mann beherbergte; aftionsfähig wird die örtliche S2. immer erst durch Hinzuziehung von allen möglichen Stürmen im 50- Kilometer- Umkreis.

Die Wahrheit über Wünsdorf  .

Nun das flache Land. Wie sieht es beispielsweise im Süden der Mark Brandenburg aus. Da ist das Städtchen 3offen( Stimm orgebnis vom 31. Juli: 867 SPD.  , 1108 Nazi, 733 KPD.  , 463 Dnat.) Hier ist die SA. sage und schreibe 20 Mann stark, mit der Hitler- Jugend   zusammen 40 Mann, die NSDAP.  - Ortsgruppe etwa 120 Mann. Diese 20 Halbwüchsigen trieben sich vor der Wahl in provokatorischer Weise vor dem Volkshaus in Bossen herum, eines Tages lief den Arbeitern die Galle über, Bengels bezogen schwere Senge; jetzt brüten sie Rache. Für den vergangenen Mitt woch, nachts 11 Uhr, war der Sturm aufs Voltshaus angesetzt. Man hatte die SA. vom Lager Wünsdorf  , den SA.  - Sturm von Baruth   und 35 SA.- Leute aus Königs- Wusterhausen   bestellt, aber nur die Wusterhausener SA. war gekommen. Die taten das für sie beste und rückten wieder ab. Aber was kann denn schon vom Lager Wünsdorf   kommen? Im besten Fall 30 Mann SA.  ! Diese Leute liegen im Alten Mohammedanerlager; für ihre Schießübungen steht ihnen die Halle der Schützengilde Wünsdorf zur Verfügung. Diese Leute werden merkwürdigerweise wie Gefangene gehalten, verpflegt werden sie in einer eigens errichteten Rantine im Lager. Man stelle sich vor, diese 30 Mann beginnen auf Berlin   zu mar­schieren! Aber was wird in Berlin   folportiert über das Lager Wünsdorf  : 300, 400, 500 Mann SA.   in Wünsdorf  , jede beliebige Zahl ist zu hören.

Auf den Dörfern muß sich die SA. mit Stützpunkten begnügen. In diesem Dorf sind zwei, hier vier und dort mal sechs SA.  - Leute. Bei dem Rückhalt, den sie bei den Landwirten haben, ist natürlich ihre Parteiarbeit ein Kinderspiel. Ueberraschenderweise besteht die SA. auf den Dörfern meist aus den Knechten der Güter, die Bauern denken gar nicht daran, sich etwa als S2. zu kostümieren. Die wenigen Sozialdemokraten müssen auf den Dörfern furztreten, sonst könnten sie bei ihrer wirtschaftlichen Abhängigkeit am nächsten Tag den Bettelstab in die Hand nehmen. Troßdem haben die Partei­genossen aus den Kleinstädten Nacht für Nacht fast jedes Hakenkreuz mit den drei Pfeilen übermalt; Plakat kleben wäre sinnlos gewesen, am nächsten Morgen hätte man sie abgerissen. Aber daß zum anderen die Bauern auf dem Felde jeden Vorüberfahrenden mit dem Faschistengruß grüßen, diese Tatsache eriſtiert nur in der Phan­tasie der SA.

Braune Besatzung in Trebbin  .

25 Kilometer westlich von 3offen liegt Trebbin.  ( Stimmen ergebnis vom 31. Juli: 696 SPD.  , 906 Nazi, 450 KPD.  , 187 Dnat., 70 SAP.) Die NSDAP.  - Ortsgruppe ist etwa 45 Mann starf, die SA.   15 Mann! Dieſe 15 Mann werden sich hüten, Trebbiner Arbeiter anzufassen. Kompliziert werden die Dinge hier erst durch das SA. lebungslager. Anfang Juli waren hier 120 Mann

Steglitzer S2. stationiert; der bürgerliche Magistrat hatte ihnen die Schule zum Schlafen angewiesen. Bereits am 10. Juli kam es zu einem schweren Zusammenstoß, als die Arbeitersportler aus Lucken­ walde   zurückkehrten; sieben Schwerverlegte mußten ins Kranken­haus geschafft werden. Die fünf SPD.  - Stadtverordneten be= antragten sofort eine außerordentliche Stadtverordnetensizung, die bürgerliche Mehrheit deckte aber den Magistratsbeschluß, den

120 Mann SA.   die Schule zur Verfügung zu stellen. Nun war die SA.   obenauf. Bis selbst den Bürgerlichen die braune Bejazung über die Hutschnur ging, zumal das Kommando der Schutzpolizei über die Hutschnur ging, zumal das Kommando der Schutzpolizei aus Potsdam  , das man denn doch zum Schutz der Bevölkerung an­gefordert hatte, der Magistrat Trebbin   bezahlen muß, und die Kosten dafür sind bereits auf 1500 Mart angelaufen! Also beschloß man, dem zweiten Ausbildungstrupp ebenfalls in Stärke von

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120 Mann nicht mehr die Schule zu geben, am liebsten hätte man den zweiten Trupp gar nicht mehr genommen. Aber eines Nachts rückten die zweiten 120 Mann an, und so wurden sie im Neuen Schützenhaus untergebracht. Der Angriff" hat ja neulich die Gelände, Gepäckmarsch, Schieß- und Gasschutzübungen dieser Leute beschrieben. Aber o Schreck: der Wirt vom Neuen Schüßen haus will plötzlich den dritten Schwung Nazis nicht mehr nehmen. Auch die anderen Wirte drücken sich, wo sie können, und so ist vor­

läufig der Lehrsturm Trebbin   heimatlos. Die Besatzung ist allen Trebbinern schwer auf die Nerven gefallen. Neulich ist der zweite Schwung feldmarschmäßig abmarschiert. Trog Demonstrations= verbot ging es mit Trommeln und Pfeifen die Landstraße entlang. Wenn nun diesen Zug, sagen wir ein Laie gesehen hätte, dann wäre es eine Stunde später durch alle Gassen von Schöneberg  , Tempelhof   und Neukölln geflogen: ,, 1000 Mann SA.   im Anmarsch auf Berlin  !" Man muß nämlich bei wirklichen SA.  - Aufmärschen eins berücksichtigen: die Leute staffeln ihre Züge dermaßen lang, daß sie dreimal so groß wirken, als sie in Wirklichkeit sind..

Lebungen in der Havelniederung. Zwischen Trebbin   und Potsdam   liegt Drewitz  . Etwa 400 Nazi­stimmen, 350 SPD.   und 150 KPD  . Drewitz   ist der Vorort des Sturms 109. Ihm gehören von Drewiz 6 Mann SA. an! Er fann überhaupt nur leben im Zusammenhang mit den umliegenden Dörfern Saarmund  , Philippsthal   und Nudom, aber dann ist dieser ,, Sturm" auch erst 40 Mann starf. Demgegenüber besteht allein in Drewig ein Eifernes- Front- Attiv von 49 Mann, und nun stelle man sich einmal vor, diese Achtzehnjährigen vom ,, Sturm" 109 mar­schierten auf Berlin  ! Die Orenstein- und Koppel- Arbeiter von Nowawes   würden sie schön bewillkommnen.

Jenseits der Havel   liegt dann Brieselang  . 2400 Einwohner, Stimmergebnis vom 31. Juli: 604 SPD.  , 620 Nazi, 440 KPD., 56 Dnat, und 50 Zentrum. Die S.- Gruppe ist 30 Mann start. Allein fünf davon wollten am Morgen des 1. August Amtsvorsteher sein. Auch hier wieder: die örtliche SA. ist zufrieden, daß ihr niemand etwas tut. Aber seitdem Döberitz für die SA.   gesperrt ist, machen sie ihre Uebungen in der Havelniederung. Teils bei Fintenkrug, teils zwischen Marquardt und Falkenreede. Hier war in der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag Großübung der Standarte 24, die die Kreise Osthavelland nd Ruppin umfaßt. Die Chauffeen lagen im Scheinwerferlicht und wurden überwacht, in Abständen von 50 Meter hatte S2. den Wald abgesperrt; die Landjäger lagen

Junkersturm gegen Preußenfasse

Die ersten Opfer: Possel und Lauffer entlassen

Erst Freitag vergangener Woche hat die Deutsche Tages-| der Besizerhaltung der Junker gefährlich. Sie sind ,, Klepper- Leute". zeitung" verlangt, daß ,, alle Klepper- Leute restlos aus der Preußen Sie stehen links. taffe verschwinden" müssen. Weiter wurde gefordert, daß die so wirksame landwirtschaftliche Betriebskontrolle der Preußenkaffe durch hervorragende Landwirte der Vorkriegszeit umgestellt werden müsse, nachdem sie so verhängnisvolle Unterlagen" für die Beurteilung der östlichen Agrarfrise geliefert hat.

Die Junker haben gepfiffen, die erste Aktion ist schon da: Direktor Possel und Dr. Lauffer vom Direktorium der Preußen­tasse sind entlassen worden. Die Betriebskontrolle soll dem Reichsverband der landwirtschaftlichen Genossenschaften angegliedert werden.

Die Begründung ist lächerlich: es soll gespart werden. Als ob es nach dem Diktat der Deutschen Tageszeitung" noch einer Begründung bedurft hätte! Einzig wahre Be gründung: Lauffer und Bossel haben zu große Verdienste um die Wahrheit und die Reinigung in der Landwirtschaft. Sie sind

unterdessen wohl auf dem Ohr. Hier war die Sache wohl etwas ernster, aber man erzählt sich heute noch schmunzelnd in Brieselang  , wie die SA.   rührenden Abschied nahm von Vater und Mutter, den Tornister packte und die Armbinde ummachte. Dann ging es in die Schlacht" gen Marquardt.

Eine unruhige Nacht.

In dieser Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag war etwas geplant. Um nur die Meldungen aus dem Süden und Westen zu fichten: Standarte 24 bei Marquardt zusammengezogen; Sturm 51 Königswusterhausen Alarm und Mittwoch nachts 11 Uhr Stürme Wünsdorf   und Baruth   marschieren gegen 3offen. Am Sonnabend vorher war noch Berliner SA. zur Unterstützung der dürftigen Brandenburger   SA. aus der Reichshauptstadt hinausgebracht worden: in der Zeit von 9 bis 11 Uhr passierten Wildau   in Rich­tung Königswusterhausen 47 mit uniformierter 2. besetzte Privat kraftwagen. Es blieb jedoch bei diesen Zusammenziehunden, der ,, Marsch auf Berlin  " erfolgte nicht. Das liegt in der Linie der S.- Führung, die Leute zu beschäftigen, damit sie in den Dörfern feinen Krakeel machen und plötzlich auf eigene Faust in Wünsdorf  oder Döberitz   das ,, Dritte Reich" ausrufen.

Lauffers Verdienste, seine hingebungsvolle Arbeit im In­tereffe der Landwirtschaft und der Preußenkasse sind unbestritten. Aber er ist der Verantwortliche für die Betriebskontrolle im Osten gewesen! Bossel, der die landwirtschaftlichen und gewerblichen Genossenschaften betreute, hat erst fürzlich nach harten sachlichen Kämpfen Vertrauensvoten zahlreicher Hauptgenossenschaften erhalten. Die Vorstände des Deutschen   Handwerks und Gewerbe. fammertages und des Reichsverbandes des deut Breußenregierung Bossel ihr Vertrauen erklärt und seine Be. schen Handwerks haben in Telegrammen an die Reichs- und lajung in der Preußenfasse verlangt!

Was hier vorgeht, ist blindes Wüten der Junker Kamarilla und der Postenjäger des Landbunds. Was daraus erwachsen wird, ist mit Sicherheit die Gefährdung nicht nur der bäuerlichen und gewerblichen Mittelstandspolitik, sondern auch der Preußenfasse selbst!

wird jedoch dadurch gemildert, daß Mards sich durch sein verbindliches Wesen vorteilhaft von dem unterscheidet, was man sonst unter dem Begriff ,, militaristisch" versteht. Er erfreut sich allgemeiner persönlicher Wertschätzung auch in den Kreisen der oppositionellen Breffe. Der schwerfriegsbeschädigte Major Mards ist der Sohn des Historifers Universitätsprofessor Erich Mards und ist selbst, namentlich auf dem Gebiete der Abrüstungspolitik, schrift ftellerisch und als Rundfunkvortragender wiederholt hervorgetreten.

Pg. Brandstifter.

Gelbstentlarvung der Nazi- Partei.

In der NS3.", der nationalsozialistischen Tageszeitung, die in Kaiserslautern   erscheint, ist in Nr. 181 unter großer Ueberschrift und in Fettdruck zu lesen:

Parteigenossen helft!

Unserem Pg. 2ähr in Niederhochstadt wurde am ver gangenen Montag sein Anwesen von politischen Gegnern in Brand gesteckt, das bis auf die Grundmauern nieder­brannte. Dadurch wurde die gesamte Ernte vernichtet. Wir wenden uns an alle Parteigenossen mit der Bitte zu helfen. Gebt Heu, funden hatten, zerstieben in dem Riesen- Berlin wie Tropfen auf Stroh, Korn, Weizen usw., damit Pg. Lähr mit seiner Familie heißen Steinen... Die Gauleitung.

Die Brigade   Ehrhardt marschierte auch schon mal nach Berlin  . Und ihre Mannen, die nicht einmal militärischen Widerstand ge=

Hitler   äußert sich.

Er stellt neue Schlächtereien in Aussicht.

In einer Unterredung mit der Rheinisch- Westfälischen Zeitung" fagt Hitler, er betrachte die Heranziehung des Reichspräsidenten zu den Verhandlungen als eine Abwälzung der Verantwortlichkeit vom Reichkanzler. Schon von diesem habe er in Berlin   erfahren, daß die nationalsozialistischen Bedingungen vom Reichspräsidenten  abgelehnt seien. Er habe sich nicht irgendwie aufzudrängen versucht. Man habe Frid gesagt, ein Beschluß des Reichspräsi­ denten   sei noch nicht gefaßt, in Wirklichkeit wäre er aber schon gefaßt gewesen. Darum habe er, Hitler, darauf verzichtet, gegen über Hindenburg   feinen Standpunkt zu vertreten.

Die Tätigkeit der jetzigen Reichsregierung merde zum Chaos führen. Er frete zur Regierung in Opposition und werde niemals für ein Linjengericht die Erstgeburt verkaufen. Die anderen Führer seiner Partei stünden jezt wie ein Mann hinter ihm, andernfalls hätten sie es ihm nie verzeihen können, wenn er die Ehre der Bewegung verleugnet hätte. Tausende hätten ihm bei der Abreise aus Berlin   zugerufen: ,, Gib nicht nach, bleibe hart!"

Hitler   sprach dann über margistischen Terror und

sagte: Die nationalsozialistische Bewegung hat legal bis auf das äußerste gekämpft. Das Abschlachten aber nimmt bald ein Ende. Ich selbst werde mich gezwungen sehen, den Parteigenossen ein Notwehrrecht zu be­fehlen, das die roten Tscheka- Methoden aber dann wirklich blikschnell beseitigen wird."

Reichstagsfraktion einberufen.

Die sozialdemokratische Fraktion des neuen Reichstags hält am Freitag, dem 19. August, vor­mittags 11 Uhr, ihre erste Sikung ab.

Auf der Tagesordnung stehen die Besprechung der politischen Lage, sowie die Beratung der dem Reichstag einzubringenden Anträge und Gesehentwürfe.

Neuer Reichspressechef.

Major Mards an Stelle von Kaufmanns.

Der bisherige Reichspressechef Herr von Kaufmanns. Asser, der durch die Regierung von Papen vom Dirigenten zum Leiter der Presseabteilung der Reichsregierung befördert worden war, ist, entsprechend seinem eigenen Wunsch, wieder in den eigent­lichen diplomatischen Dienst zurückzukehren, von seinem neuen Amt entbunden worden. Er soll einen wichtigen Gesandtenposten erhalten.

Bisher waren es besonders die Nationalsozialisten, die mit antisemitischen Flegeleien die Abberufung von Kaufmanns forderten, der ihnen nicht rasserein genug war und außerdem ein Gentleman ist, was natürlich für rauhe Kämpfer doppelt untragbar ist.

Daraus, daß die Ersetzung v. Kaufmanns erst nach dem Schei­tern der Verhandlungen mit Hitler   erfolgt ist und daß man ihn­zum Gesandten befördert, darf man wohl schließen, daß dieser Wechsel ausnahmsweise nicht unter dem Drud des Angriff" stattfindet.

Zu seinem Nachfolger ist der bisherige Pressechef des Reichs wehrminifteriums Major Mards dem Reichspräsidenten   vorge schlagen worden. Die Ernennung dürfte bereits am Mittwoch offiziell befanntgegeben worden.

Major Marcks ist der besondere Vertrauensmann von Schlei­chers. Insofern entspricht seine neue Funktion durchaus den tat­sächlichen Verhältnissen im Reichskabinett. Die nach außen hin in Erscheinung tretende Militarisierung der Preffepolitit

über den Winter hinwegkommt.

Die nähere Untersuchung jedoch hat eine kleine ,, Wen­dung" in der Sache gebracht. Nunmehr liest man zwei Tage später in derselben ,, NS3.", allerdings nicht in Fettdruck und nicht auf der ersten Seite, das Nach­folgende: Georg 2ähr nebst seinem Schwiegersohn Minges wegen angeb­licher Brandstiftung verhaftet. Würden diese überführt werden, so läge ein solches Verhalten auf der gleichen Linie, wie die Angaben des Lähr, er sei Mitglied der NSDAP  . Sofort nach Be­fanntwerden obiger Meldung entstand bei der Gauleitung der NSDAP.   der Verdacht, daß auch die Mitteilung über die Parteizugehörigkeit des Lähr ein Schwindel sei. Eine Ueber­prüfung der Kartei hat ergeben, daß Lähr nicht Mitglied ist, viel­mehr aus der Tatsache des Geschädigten" Kapital schlagen wollte. Georg Lähr gehört also nicht der NSDAP  . an, gesinnungs­gemäß vielmehr gegebenenfalls in die Reihe der Eisernen Front", in der man derartige Elemente in letzter Zeit in Ueber­zahl finden kann. Wir haben es schon oft genug erlebt, wie gerade solche Leute mit unserem Namen ihre SPD  . Gesinnung zu verdecken versuchen.

Wie verschiedene Zeitungen melden, wurde der Gastwirt

"

Die Eiserne Stirn" der Naziburschen ist erstaunlich. Nachdem sie eben für ihren Pg. Brandstifter den Klingelbeutel geschwungen haben, erklären sie unmittelbar darauf, er ſei gar nicht Nationalfezialist, aber er versuche seine Gesinnung zu verdecken.

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SPD.­

Im Lügen ist die Hitlerei bisher nicht übertroffen worden und auch fernerhin unübertrefflich.

Wahnsinnstat eines 62jährigen.

Junges Ehepaar im Kampf mit einem Rasenden.

In der Just us str. 29 in Reinidendorf- West tam es auf dem Hof des Grundstückes zu einer schweren Messerstecherei zwischen dem 62 Jahre alten Andreas Kaczerid und seinen Wirtsleuten, dem Ehepaar Pohl. Dabei wurde die 25 Jahre alte

Frau Frieda Pohl von dem Rasenden mit einem Seitengewehr in den Oberarm gestochen, der 27 Jahre alte Ehemann Richard Pohl   erlitt schwere Verlegungen an der Brust, den Armen und Unterleib. Das Ueberfallkommando wurde herbeigerufen und nahm Kaczerid fest. Die beiden Berletzten wurden sofort ins Krankenhaus gebracht. Der Ehemann liegt schwer danieder. In legter Zeit kam es zwischen beiden Parteien zu heftigen Zwiftig. Kaczerid wohnte schon geraume Zeit bei dem jungen Ehepaar. feiten, die auch oft zu Tätlichkeiten ausarteten. Kaczerid hatte es dabei insbesondere auf die junge Frau abgesehen. Gestern abend kam es nun auf dem Hof des Hauses zu einem Tumult, wie er in diesem Hause noch nicht da war. Kaczerid hatte sich seine beiden Söhne kommen lassen und fing in der Wohnung der jungen Leute mit diesen einen Streit an, der auf dem Hof fortgesetzt wurde. Die Söhne sowie der Alte schlugen auf die jungen Leute ein. Kaczeric raste plößlich nach oben und holte sich sein altes Seitengewehr, mit dem er jetzt auf dem Hofe wie ein Wilder um sich sta ch. Nachbarn hatten inzwischen das Ueberfallkommando gerufen, das die Streitenden trennte und Kaczerid festnahm.

Sechs Opfer einer Pilzvergiftung.

Teplih- Schönau, 16. Auguft.

In Neuferbik fuchte der Bergmann Krahl Pilze im Walde und die ganze Familie bis auf die Enkeltochter, der das Gericht zu bitter war, genoß davon. Bald stellte sich Erbrechen und Uebelfeit ein. Sechs Personen mußten ins Krankenhaus gebracht werden, wo drei starben, während die übrigen mit dem Tode ringen.

blatt wurde von der Regierung von Oberfranken   bis einschließlich Berbot des Bamberger Beobachters". Das Bamberger   Hitler­10. September verboten.