Die alte Litanei.
Mobilmachung der RGO. in den Betrieben und Verbänden.
Es sei dahingestellt, ob es sich bei den jüngsten tagtäglichen Angriffen, die in der KPD. - Presse gegen die Gewerkschaften unternommen werden, mehr um ein Ablenkungsmanöver von dem Problem der wirklichen
Einheitsfront der freigewerkschaftlich organisierten Arbeiterschaft dreht, oder um einen erneuten systematischen Vorstoß der kommu nistischen Opposition. Jedenfalls zeigt sich in den spaltenlangen Artikeln eine besondere Geschäftigkeit, um durch Herabwürdigung der Gewerkschaftsführung die Opposition in den Betrieben zu neuer Quertreiberei anzuspornen.
Der Verbandstag der Metallarbeiter wurde schon vor feiner Eröffnung entsprechend begrüßt". Die Gewerkschaftsführer hätten am 20. Juli die Waffe des Generalstreits offen preisgegeben. Wütend bekämpfe die Verbandsbürokratie alle Bestrebungen zur Herstellung der einheitlichen roten Rampffront, wie die KPD . sie haben möchte, unter der sattsam bekannten„ fiegreichen Führung" ihrer RGQ. Die„ revolutionäre" These,
just in der Krise könne man am besten streifen,
bedarf eigentlich nur noch der Ergänzung, daß Sonderorganisationen wie die der RGO. jederzeit zum Streit aufrufen können, da sie feine Streifunterſtügung zu zahlen und keine Verantwortung zu tragen haben.
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Die Krise existiert samt der Arbeitslosigkeit für die Revolutionäre in den Redaktionen der KPD. - Presse überhaupt nicht, sonst könnte man dort dem Metallarbeiter- Verband nicht vorwerfen, er habe in der Lohnfrage während der Krise nur negative Erfolge bei der Abwehr des Lohndrucks, nicht aber positive Erfolge erzielt. Das Gemeinste ist der Versuch, die Gewerkschaften zu verdächtigen, daß von ihnen aus Fäden zu den Nazis" gesponnen würden. Als Aufgabe der Verbandsmitglieder wird erklärt, daß sie gegen ihre eigene Organisation
fich in der kommunistischen Opposition zusammenfinden müßten. Die Einheitsfront der Gewerkschaftsführer sei die mit den gelben Gewerkschaftsführern, mit den Straßer und Kompagnie.
Ueber die Methoden der kommunistischen Betriebsarbeit verbreitet sich Herr Werner Hirsch in fünfundeinhalb Spalten. Die RGD.- Leute hätten es noch immer nicht verstanden, die Betriebe in genügendem Maße zur Stätte einer unabläffigen fyftematischen Kampfrüftung, Streifagitation und Streifmobilisierung zu machen. Der Mann ist nicht zufrieden, wenn er nicht jeden Tag mindestens einen Streit hat, der natürlich von den anderen zu führen und auszubaden ist, während er selber samt seinen Schreiblampfgenossen nicht in die Verlegenheit kommt, mit streifen und mithungern zu müssen.
Mit Teilstreits gibt sich Werner Hirsch nicht erst ab. Ungeduldig fordert er die große Wendung
zum politischen Massenstreit und Generalftreik.
Die Schwächen der RGO., die dabei noch hinderlich sind, müßten schleunigst behoben werden. Er will die Mauer zwischen den revolutionären Arbeitern im Betrieb und den von der SPD. , den frei gewerkschaftlichen oder christlichen Organisationen beherrschten Arbeiter niederreißen, um die„ revolutionäre" fommunistische Einheitsfront herzustellen. Er erklärt schließlich alles nur als Mittel zum 3med, im Dienste der dauernden, unmittelbaren Streifagitation und Streifrüftung als der zentralen Aufgabe der kommunistischen Betriebsarbeit.
Die SPD. verfüge im allgemeinen gar nicht über einen eigenen Betriebsapparat. Ihre Positionen in den Betrieben seien die Pofitionen der reformistischen Gewerkschaften. Es ist höchst unvorfichtig von Werner Hirsch , so deutlich auf den Unterschied zwischen den freien Gewerkschaften hinzuweisen, die in ihren Beschlüssen unabhängig sind, und den RGD.- Gebilden, die von der KPD . Zentrale geleithammelt werden. Die große Aufgabe der Schaffung einer mächtigen Oppofitionsbewegung in den freien Gewerkschaften sei untrennbar von der
Eroberung der Betriebe
für den revolutionären Klassenfampf.
Nach Werner Hirsch kommt Walter Ulbricht , um den Gewertschaftsmitgliedern Aufgaben zu stellen im Kampfe gegen die faschistische Diktatur. Er will mit Protest beschlüssen in den Betrieben und Gewerkschaften beginnen, Massenkundgebungen, Protestaftionen während der Arbeitszeit; Proteststreits und Streitbewegungen sollen folgen. Er fordert proletarische Demokratie, doch nicht etwa in der KPD., sondern für die Gewerkschaftsmitglieder, die, gegen den Willen der Führer ihrer Gewerkschaften, über Kampfmaßnahmen entscheiden, die die KPD. für gut befindet und die ihre RGO. zu propagieren hat. In einem weiteren Artikel soll gezeigt werden, wo die Opposition im Gesamtverband einhafen soll. Die Mitglieder sollen dahin gebracht werden, sich nicht auf die Gesamtverbandsbürofratie" zu verlassen, sondern auf die Kraft der gegen die Gewerk schaft ,, in einer gemeinsamen Front kämpfenden antifaschistischen Arbeiterschaft".
Die Erfahrungen mit den eigenen RGO.- Läden scheinen trok des prahlerisch verfündeten angeblichen Massenzustroms nicht ermunternd zu sein. Vor
,, einer feigen Flucht aus dem Gesamtverband" wird gewarnt. Auch das Herauslaufen aus dem Holz arbeiter Verband sei verkehrt und nur eine stillschweigende Kapitulationsstimmung vor der Bürokratie..
Ginge es nach den Parolen der KPD. - RGO., dann wäre die gesamte gewerkschaftlich organisierte Arbeiterschaft längst in aus sichtslosen Streits verblutet und an ihrer Stelle ständen die ,, tlassenbewußten, revolutionären Unorganisierten" in den Betrieben.
Die Gewerkschaften verhandeln, bevor sie streifen, die RGO. sucht nach dem Streit zu verhandeln- um die Wiedereinstellung wenigstens eines Teils der entlassenen Streifenden zu erreichen. Der Streif, der für die Gewerkschaften das letzte Kampfmittel ist, zu dem sie als einer zweischneidigen Waffe nur bei einiger Aussicht auf Erfolg greifen, ist für die KPD. - RGO. zunächst nur ein Agitationsmittel gegen die Gewerkschaften, darüber hinaus ein politisches Rampfmittel, das um so weniger erfolgreich ist, je mehr die KPD. durch ihre RGO. die gewerkschaftliche Einheitsfront zu untergraben sucht.
In einem Leitartikel sucht Erich Auer die RGD. zu verherrlichen, die sich im schärfsten Rampfe gegen die reformistische Verräter(!) und Spaltungspolitik(!) der sozialdemokratischen Gewerkschaftsführer als neue revolutionäre Getoert schaftsbewegung entwickelt habe. 40 000,, revolutionäre" Arbeiter seien von den sozialdemokratischen Verbandsführern aus den freien Gewerkschaften ausgeschlossen worden, behauptet Herr Auer mit der üblichen„ revolutionären" Uebertreibung.
Bis jetzt haben wir noch nichts davon gehört, daß die KPD. diejenigen Mitglieder, die ,, von der Linie abweichen", die systematische Opposition unter allen Umständen treiben und Zersegungsarbeit in den eigenen Reihen leisten, zu Ehrenmitgliedern macht.
Schlicht und frech sagt dieser Herr:„ Die Gewerkschaftsinstanzen find aus Klassenkampforganisationen zu Streifbrecherzentralen geworden." Deshalb habe die RGO. entstehen müssen. Als ob sie nicht von der KPD. durch Zellenbildung
zur„ Eroberung" der Gewerkschaften
für die Kommunistische Partei aufgepäppelt worden wäre! Die RGO. umfasse nicht nur die oppositionellen, empörten, mit der Gewerkschaftspolitik unzufriedenen Arbeiter innerhalb der Gewerkschaften, sondern auch die Arbeitermassen, die sich zu roten Induſtrieverbänden zusammenschließen, samt den gewerkschaftlich unorganisierten Massen. Diese RGO.- Massen sind offenbar so groß, daß die KPD . sie nicht einmal zählen kann.
Wie keine andere Gewerkschaftsbewegung habe die RGO. sich die Aufgabe gestellt und sei dazu berufen, die Einheit und Geschlossen heit aller Arbeiter und Angestellten herzustellen, gleich welcher Partei und Gewerkschaftsorganisation. Die RGO. nimmt aber alles auf, was gegen die Gewerkschaften ist und macht nicht einmal den vor. herigen Austritt aus anderen Partei- und Gewerkschaftsorganisationen, der ihr nicht einmal erwünscht sei, zur Vorbedingung. Es sei daher lächerlich, wenn die Gewerkschaftsführer von der RGO. als Konkurrenzorganisation der freien Gemert schaften redeten. Es wäre allerdings lächerlich, die Splitterund Spaltergruppen der kommunistischen Sonderorganisationen gegen die Gewerkschaften als etwas anderes auszugeben als das, was sie sind.
Die fommunistischen und RGD.- Kollegen müßten innerhalb der Verbände aktivste Arbeit entfalten. Nun, die Gewerkschaften werden dem Tatendrang der RGO.- Spalter sowohl in den Verbänden wie in den Betrieben die notwendigen Grenzen ziehen, und, soweit es an ihnen liegt, den RGO.- Leuten klar machen, daß es nichts Unsinnigeres und die Arbeiterinteressen Schädigenderes geben kann, als noch in der gegenwärtigen Situation gegeneinander anstatt mit einander zugehen.
Sparmaßnahmen der Reichspost.
Man schreibt uns:
Und die„ DA3.".
Die Tagespresse hat das Für und Wider zu den Sparabsichten der Reichspost im Brief- und Paketzustelldienst im allgemeinen recht objektiv dargestellt. Die„ Deutsche Allgemeine Zeitung", das schwer industrielle Organ, macht jedoch eine Ausnahme. Sie hat zwar das der Presse von Gewerkschaftsseite zur Verfügung gestellte Material in ihrer Nr. 389 verwendet, doch hat sie aus der Darstellung der Gewerkschaften alles weggelassen, was gegen die Durch führung der Sparmaßnahmen spricht.
Sie verschweigt 3. B., daß durch die beabsichtigten Einsparungen gegen 10 000 Post helfer entlassen werden dürften. Sie verschweigt weiter die günstigen Folgewirkungen für das Personal, wenn die Gehalts- und Lohnersparnisse, die in Höhe von 131 Millionen Mark an das Reich abzuführen sind, der Reichspost zum Ausgleich des eigenen Haushalts verblieben. Nicht einmal die Auswirkungen des Wegfalls einer Briefzustellung auf die Geschäftswelt werden erwähnt.
Das Blatt bringt es fertig, die Kritik der Sparmaßnahmen als eine Begründung derselben hinzustellen.
Die„ DA3." fezt ihrem unsachlichen Verhalten die Krone auf, indem sie ihre eigenen Auslassungen mit„ Notwendige Sparmaßregeln der Reichspost" überschreibt und ihre Darstellung als„ von seiten der Gewerkschaft mitgeteilt" bezeichnet. Damit erweckt die DA3." den Eindruck, als ob die beabsichtigten Sparmaßnahmen auch von der Gewerkschaft als notwendig angesehen werden und auch die Gewerkschaft keinen Weg zeigen könne, um die angeordneten Betriebseinschränkungen überflüssig zu machen. Das Gegenteil ist richtig, wie die im„ Vorwärts" veröffentlichten Forderungen des Gesamtverbandes an das Reichspoſtministerium beweisen.
Getarnte Arbeitsvermittlung.
An Dreschmaschinen nur Nazis.
Nach dem Gesetz( AVAVG.) sind für die Arbeitsvermittlung nur die Arbeitsämter zuständig. Trotzdem wird ungeachtet der gesetzlichen Vorschriften immer wieder versucht, die private Stellenvermittlung auf Umwegen zu betreiben. Eine sogenannte getarnte Arbeitsvermittlung versucht auch die nationalsozialistische Betriebszellenorganisation( NSBO.), die alle freien Arbeitspläge für nationalsozialistische Parteigänger reservieren will.
In Dithmarschen ( Schleswig- Holstein ) haben die Nazis beispielsweise in einem Mustertarifvertrag festgelegt, daß an den | Dreschmaschinen nur Nationalsozialisten beschäf= tigt werden sollen. Um sich aus dem Heer der Arbeitslosen weiteren Zulauf zu sichern, scheinen die Nazis in Schleswig- Holstein eine Zulauf zu sichern, scheinen die Nazis in Schleswig- Holstein eine regelrechte Arbeitsvermittlung aufziehen zu wollen. Am 12. Auguft 1932 erschien in Nummer 185 der Marner Zeitung" ein Inserat folgenden Wortlauts:„ NSBO. Marne . Arbeitsvermittlung Telefon 330."
Auf einen telephonischen Anruf meldete sich als Inhaber der Telephonnummer 330 in Marne der Gastwirt und Kaufmann Friedrich Peters, Marne- Deich.
Nachdem das Arbeitsamt in Heide sich um diese Dinge gefümmert hatte, erschien in der Marner Zeitung" folgende Berichtigung: NSBO. Marne . Arbeitsberatung Telefon 330 ( nicht Arbeitsvermittlung, wie in Nr. 185 irrtümlich stand)."
Diese Berichtigung" ist zweifellos nur zur Verschleierung der tatsächlichen Verhältnisse erschienen, da der Kaufmann Peters wiederholt Leute in Arbeit vermittelt hat, und in allen Bezirken Schleswigs Holsteins Erntearbeiter durch die Geschäftsstellen der Nazis vermittelt worden sind.
Derartigen Versuchen, die geseglichen Arbeitsvermittlungsvor schriften zu umgehen, muß energisch begegnet werden.
Ilfeder Hütte entläßt 1800 Arbeiter.
Die Ilseder Hütte, Groß- Ilsede, die nach westfälischem Muster zum unterbrochenen Betrieb übergeht und erhebliche Teile der Berg, Hütten- und Balzanlagen am 3. September auf rund vier Wochen stillegt bzw. einschränkt, bringt auf den Erzbergbaubetrieben der Ilseder Hütte und dem Peiner Walzwerk rund 1800 Arbeiter zur Entlassung. Die Kündigungen
find zum Teil bereits ausgesprochen worden. Die Stillegungsverhandlungen werden demnächst vor dem Regierungspräsidenten in Hildesheim stattfinden. Von den Werken werden das Trägerlager, das Phosphatlager und die Kokerei zur Ferngasversorgung weiter arbeiten. Falls keine Verschlechterung der Lage eintritt, soll der Betrieb nach vier Wochen in vollem Umfange wieder aufgenommen werden.
Streit der englischen Textilarbeiter.
450 000 Weber und Spinner beteiligt.
Während noch in Manchester über die Beilegung der Differen zen mit den Vertretern der 250 000 Weber verhandelt wurde, um den zu Sonnabend angekündigten Streit zu verhüten, trat eine neue kritische Wendung ein, da die Vertreter der Gewerkschaften der 200 000 Spinner das Lohnkürzungsanfinnen der Unternehmer in Höhe von 13,5 Proz. abgelehnt haben.
Der Verband der Webereiaufseher des Gebietes von Blac= burn, der sich bisher gegen den Streik gewandt hatte, beschloß, die Weber im Streif zu unterſtüßen. Die Verhandlungen in Manchester führten zu feiner Einigung, da die Weber ihre Streifanfündigung nicht zurückziehen und die sofortige Einstellung der 3000 gemaßregelten Weber fordern, mogegen die Unternehmer sich ein halbes Jahr Zeit dazu lassen wollen. Falls es nicht noch in letzter Stunde zu einer Einigung kommen sollte, wozu wenig Aussicht ist, dann treten die Weber samt den Spinnern sofort in den Streik.
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Nach einer neueren Meldung ist die Vermittlungs fonferenz in Manchester zwischen den Vertretern der Weber, Spinner und Fabrikanten der Lancashirer Baumwollindustrie nach stundenlangen Verhandlungen endgültig zusammengebrochen.
Der Fehlschlag ist darauf zurückzuführen, daß keine Einigung in der Frage der Wiedereinstellung der während der Lohnstreitigteiten entlassenen Arbeiter erzielt werden konnte. Die Unternehmer, die zunächst sechs Monate Frist für die Wiedereinstellung verlangt hatten, gingen zuletzt auf sechs Wochen herunter. Aber dieser Vorschlag wurde von den Vertretern der Weber abgelehnt, die zum mindesten für die Weber von zwei großen Webereien in Burnley die fofortige Wiedereinstellung verlangten.
Mit der Erklärung des Generalftreits am Sonnabend, von dem ungefähr 450 000 Spinner und Weber betroffen werden, ift also zu rechnen.
Kommunalbeamtenstreik in Warschau .
Gehalt nur auf Stottern, für zwei Monate rückständig. Warschau , 26. Auguft.( Eigenbericht.)
Freitag früh find die Warschauer städtischen Beamten in der Stärfe von etwa 4000 Personen in den Streit ge= treten. Die Ursache ist die unpünktliche Auszahlung der Gehälter durch den Warschauer Magistrat seit etwa einem Jahre. Im Augenblid schuldet die Warschauer Selbstverwaltung allen ihren Beamten die Gehälter für zwei Monate.
Der Oberbürgermeister forderte unter Androhung der fristlosen Entlassung die Streikenden zur Wiederaufnahme der Arbeit auf, obwohl die städtische Kasse nicht einmal über ein Drittel der Summe verfügt, um die seit nahezu zwei Monaten direkt hungern den Beamten zu entlohnen. Die hierzu notwendige Summe beziffert sich auf 4,2 Millionen Zloty. Die Beamten beabsichtigen, erst dann den Streit aufzugeben, wenn alle Gehälter ausgezahlt find. Sollte der Streit länger als drei Tage andauern, so ist ein Beitritt aller Angestellten und Beamten der städtischen Unternehmungen zum Streif geplant.
Die„ nationalen" Reeder. Zum Lohndruck ist ihnen jedes Mittel recht. Amsterdam , 26. August.
Die Unternehmer der niederländischen Handelsschiffahrt fündigten zum 16. August den Tarifvertrag, um die Löhne ,, den im Ausland gezahlten Säzen anzupassen." Sind die Säge im Ausland höher, dann wollen die Unternehmer von„, Anpassung nichts wissen. Die Gewerkschaften lehnten die Lohnkürzung ab. Eine Gesellschaft hat daraufhin für zwei Dampfer asiatisches Per fonal angeheuert, während eine andere Gesellschaft die Löhne um 20 Pro 3. türzen oder ihre Schiffe unter englischer Flagge und mit englischer Bemannung fahren lassen will.
Daraufhin haben die Gewerkschaften erklärt, daß, falls ähnliche Maßnahmen in Zukunft nicht verhindert würden und das geplante Fahren unter englischer Flagge nicht unterbleibe, fie sich genötigt sehen würden, den Generalstreik für die Seeschiffer ausDie Antwort der Unternehmer wird bis Montag erwartet.
zurufen.
Bergarbeiterkämpfe in Illinois .
New York , 26. August.( Eigenbericht.) Zwischen den streifenden Bergarbeitern im Staate Illinois und der Polizei kam es am Donnerstag wiederum zu blutigen Kämpfen. Die unbewaffneten Grubenarbeiter mußten der schwerbewaffneten Polizeimacht weichen. Die erbitterten Bergleute erklärten jedoch, daß sie ihren Kampf nicht aufgeben würden. Die Zahl der Streiken. den beträgt etwa 20 000.
Freie Gewerkschafts- Jugend Berlin
Heute, Sonnabend, 27. August, finden folgende Veranstaltungen ftatt: Ofttreis: Kreiszeltfahrt zum Dehmsee. Jugendgruppe des Gesamtver. bandes: Treffahrt nach dem Marsee. Treffpunkte zur Abfahrt um 16% Uhr und 19.20 Uhr Bahnhof Stralau- Rummelsburg( Eingang Sonntag. straße). Untoften 1 M. Am 28. August Treffen um 7 Uhr ebenfalls StralauRummelsburg. Unkosten 80 Pf.
Jugendgruppe des Zentralverbandes der Angestellten Sprechchorprobe heute ab 18 Uhr in der Turnhalle Lütticher Str. 4 bezirke müssen sich hieran beteiligen. Spiele im Freien ab 18 Uhr Sportplay ( Wedding ) zur Antikriegsveranstaltung. Alle Mitglieder der NordHumboldthain. Plaketten für die Antikriegstundgebung am 3. September im
Bolkspart Rehberge sind zum Preise von 20 Pf. im Jugendsekretariat zu haben.
Der Vorwärts" erscheint wochentäglich zweimal, Sonntags und Montags einmal, die Abendausgabe für Berlin und im Handel mit dem Titel Der Abend", Jllustrierte Sonntagsbeilage Bolk und Zeit". Anzeigenpreise: Die einfpalt. Millimeterzeile 30 Bf., Reklamezeile 2.-M. ,, Kleine Anzeigen" das fettgedruckte Bort 20 Pf.( zulässig zwei fettgebrudte Worte) jedes weitere Wort 10 Pf. Rabatt laut Tarif. Worte über 15 Buchstaben zählen für zwei Worte. Arbeitsmarkt Millimeterzeile 25 Pf. Familienanzeigen Millimeter zeile 16 Pf. Anzeigenannahme im Hauptgeschäft Lindenstraße 3, wochentäglich von 8 bis 17 Uhr Der Verlag behält sich das Recht der Ablehnung nicht genehmer Anzeigen vor' Bolitik: Birtor Schiff, Wirtschutt: 6. Klingelhöfez; Berantwortlich titt Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner: Feuilleton : Serbert Lepère; Lofales und Sonstiges: Frig Karstädt; Anzeigen: Otto Hengst; sämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts.Berlag G. m. b. H. Berlin Drud: Borwärts- Buchdruckere und Berlagsanstalt Baul Singer u. Co.. Berlin SW. 68, Lindenstraße& Hierzu 2 Beilagen.