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und Bichelsdorf sehen, die hatten damals die Schmargendorfer Bauern gepachtet. Berlin   brauchte viel Heu und so war immer ein Bauer aus Schmargendorf  , Seeburg oder Gatow   in Berlin   zum Markt. Der brachte die Frauen mit. Das heißt, vor dem Chauffee. haus in Ruhleben stieg alles vom Wagen, damit es nicht Zoll toftete und als dann der Zöllner nicht mehr zu sehen war, hupte wieder alles auf den Wagen. Das waren Zeiten für die Fischer! Seefische tamen so gut wie feine nach Berlin  , höchstens ein paar Heringe, mal ein paar Räucherflundern und dann etwas, was es in Berlin   heute fast gar nicht mehr gibt: Elbinger Neunaugen. In den fiebziger Jahren hatte jeder Kneipier sein Faß mit Neunaugen auf dem Tisch. Die sieht man heute fast gar nicht mehr. Nun stellen Sie sich vor, alles, was an frischen Fischen nach Berlin   kam, brachten entweder die Spandauer   oder die Köpenider Fischer. Ja, ja, damals war das Fischen noch ein Geschäft.

Heute dagegen sind die Seefische schneller in Berlin   als wir mit

ma 22 Jahre Zuchthaus.

Urteil im Berliner   Sondergerichtsprozeß Püschel und Genossen.

wurden.

Im Prozeß Püschel und Genossen vor dem| Reichardt und Klüh der Beweis, daß sie selbst geschossen hatten, Berliner   Sondergericht wegen des Feuerüberfalls auf für nicht erbracht erachtet, so daß sie nur wegen Aufruhrs bestraft den Polizeioberwachtmeister Kottowski vom 16. August erfolgte gestern die Urteilsverkündung. Die Angeklagten Püschel und Kopper wurden wegen Aufruhrs, Nöti­gung und versuchtem Totschlag zu je zehn Jahren Zuchthaus verurteilt, die Angeklagten Neichardt zu je einem Jahr Zucht­

Nach der Urteilsbegründung begann die Mutter des Angeklagten Büschel wieder laut zu schreien, so daß drei Justizwachtmeister schließlich die um sich schlagende Frau aus dem Saale bringen mußten. Die Frau des Angeklagten Kopper verfiel auf der Straße in Schreifrämpfe.

unferen und da es den Landwirten nicht besonders geht, fangen auhaus. Die Angeklagten Pabst, Kurt und Holzer wurden Ab Montag zwei Sondergerichte in Berlin  . noch

Fischen geblieben ist, heraus."

Die Allee der Leiden.

Betrachtungen eines Erwerbslosen.

Ein Erwerbsloser schreibt uns: Infolge der Reichstagswahl waren 14 Tage Stempelferien. Die waren reichlich verdient, nach Jahren des Stempelngehens. Um ein Haar hätte man fast vergessen, daß der Stempeltag schon wieder heran war. Dem es just passieret, wohnt, wie so viele andere, in Steglitz  , und muß zum dortigen Arbeitsamt nach der Lindenstraße wandern. Also schnell die Birkbuschstraße, Schüßenstraße entlang, erste, zweite Querstraße... Nanu, hier muß sie doch sein!? Er fragt einen Anwohner. Ja", sagt der ,,, Lindenstraße? Hier ist fie ja! Aber die heißt jezt Leyden- Allee!"- Leyden- Allee?! Nach kurzem Dank für die freundliche Aufklärung knüpft sich daran diese Betrachtung des Erwerbslosen. Irgendeine Persönlich­keit der städtischen Verwaltung muß doch mangels anderer Sorgen, man hatte ja selbst Stempel ferien- den weittragenden Entschluß gefaßt haben, die Steglitzer Lindenstraße in Leyden- Allee umzutaufen. Wieviele nach mir werden noch die Lindenstraße suchen? Aber wie wenig zweck­entsprechend in ein solches Bemühen in unserer Zeit der Sparsamkeit. Denn die vielen kleinen Geschäftsleute in der ehe­maligen Lindenstraße müssen daraufhin ihre Stempel und Brieftöpfe ändern lassen. Jedem Brief und Umschlag wird jetzt der ,, Leydens- Stempel" aufgedrückt.

oder während des Sommerurlaubs

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Eine Allee man denkt dabei an unsere Siegesallee oder etwa weiter an die Herrenhauser Allee in Hannover   ist die Linden­straße, alias Leyden- Allee, keineswegs, sondern nur eine fleine, enge Borstadtstraße. Also keine sehr sinngemäße Bezeichnung.

Was ist nun unter Leyden  " zu verstehen? Die holländische Stadt Leyden  ? Oder der englische   Dichter John Leyden? Oder der berühmte Mediziner, Professor Ernst von Leyden  ? Ich nehme das Legte als richtig an. Professor von Leyden war von 1876 bis 1907 Leiter der ersten medizinischen Klinit in Berlin  , und verfaßte Arbeiten über Rückenmark, Gehirn- und Nervenkrankheiten, sowie

ein Buch über den Starrtrampf.

Wenn man nun all diese Leiden etwa mit dem Arbeitsamt in

freigesprochen.

Bei der Urteilsverkündung kam es im Gerichtssaal wieder zu Kundgebungen der Empörung: die 22jährige Schwester des Angeklagten Büschel, die schon gestern bei dem Strafantrag einen Nervenzusammenbruch und Schreiframpf erlitten hatte, brach in laute Pfuirufe aus und mußte aus dem Saal geführt werden. Die Mutter des Angeklagten Büschel sant ohnmächtig in die Arme ihrer anderen Tochter. Landgerichtsdirektor Toll führte

in der

Urteilsbegründung

aus, daß Büschel und Kopper unzweifelhaft überführt seien, auf einen Bolizeiwachtmeister geschossen zu haben. Den Alibibeweis des Kopper, der eine Reihe von Zeugen dafür bestellt hatte, daß er zur Zeit der Ausschreitungen in der Weißenburger Straße am 16. August an einer Geburtstagsfeier teilgenommen habe, hielt das Gericht für mißglückt. Dagegen wurde hinsichtlich der Angeklagten

der Leyden- Allee in Zusammenhang bringt, so findet man ganz sicher, daß der Starrtrampf diejenige Krankheit ist, unter der das Arbeits­amt am meisten leidet. Das Wort ist am Blaze: Erwünschte Arbeit ist der Leiden Arzt.

Nach alledem wäre auch die Bezeichnung ,, Leidenallee"- die Allee der Leiden zeitgemäßer gewesen, als Leyden- Allee".

Hiermit schließt die kleine Betrachtung eines Erwerbslosen, unter Offenlaffung der Frage, was für ein Leyden  " gemeint iſt.

Benzinexplosion in der Badestube. Zwei Frauen beim Kleiderreinigen schwer verletzt. Durch unvorsichtiges Hantieren mit Benzin wurde gestern im Hause Passauer Str. 34 wieder ein schweres Unglüd angerichtet.

Da eine ganze Anzahl von Verfahren wegen politischer Aus­Terror vor das Sondergericht kommen, ist das bisher unter Vorsik schreitungen auf Grund der Notverordnung gegen den politischen von Landgerichtsdirektor Tolt eingesetzte Sondergericht in der nächsten Woche so überlaffet, daß ab Montag ein zweites Sondergericht in Moabit   zusammentreten muß. Es werden also in der nächsten Woche im neuen Kriminalgerichtsgebäude zwei Sondergerichte nebeneinander verhandeln und sich in die Arbeit teilen. Als Vorsitzender des zweiten Sondergerichts ist Landgerichts­direktor Dr. Marschner in Aussicht genommen. Als Vertreter der Staatsanwaltschaft dürfte als Mitarbeiter des Dezernenten für die Sondergerichte, Oberstaatsanwalt Dr. Sturm, Staatsanwalt­fchaftsrat Dr. Mittelbach ausersehen werden, der früher in politischen Prozessen vor dem Schnellgericht fungierte. Wie die Verteilung der in der nächsten Woche anstehenden Sondergerichtsprozesse auf die beiden Sondergerichte erfolgen wird, steht bisher noch nicht end­gültig feft.

sammelt hatten, zur Entzündung gebracht. Plötzlich erfolgte eine heftige Explosion und durch die hervorschießende Stichflamme wurden die beiden Frauen schwer verletzt. Glücklicherweise gelang es den Verunglückten, die Flammen durch Ueberwerfen von Decken zu erstiden. Hausbewohner wurden durch die Hilferufe der Frauen aufmerksam und riefen die Feuerwehr. Mit schweren Brandwunden wurden die Verlegten ins Achenbach- Krankenhaus überführt.

Pilot Gabriel freigesprochen.

Das Unglück von Johannisthal  .

Der Pilot Wilhelm Gabriel wurde geffern von der Ferienftraffammer des Landgerichts II   von der Anklage der fahrlässigen Tötung und Körperverlegung freigesprochen, da ihm eine Schuld an dem folgenschweren Flugzeugabsturz, durch den eine Arbeiterin getötet und acht verlegt wurden, nicht nachgewiesen werden konnte.

mit aller Vorsicht geflogen sei, und nicht, wie die An­

In der Verhandlung hatte der Angeklagte angegeben, daß er

In der Badestube ihrer gemeinsamen Wohnung in der Passauer Str. 34 waren gegen 16 Uhr die 50 Jahre alte Frau Luise Strupal und die 30jährige Charlotte Buschmann mit dem Reinigen von Kleidungsstü den beschäftigt, wozu Benzin verwandt wurde. Offenbar durch die Flamme des Gasbadeofens wurden die Benzindämpfe, die sich in dem kleinen Raum ange- flage angenommen hatte, einen Looping über der Fabrik versucht habe. Ueber dem Flugplatz Johannisthal   habe er eine Bielfahrt mit stehendem Propeller unternommen, bei der er durch besonders ungünstige Luftverhältnisse ins Trudeln tam, so daß er das Flugzeug nicht mehr rechtzeitig auffangen tonnte. Daß er lediglich über dem Flugplatz geflogen fei, beweise die Tatsache, daß ein Kissen, das während des Sturzes aus dem Flugzeug fiel, auf dem Flugplag gefunden wurde. Die Zeugen konnten nicht mit Be­stimmtheit sagen, ob das Flugzeug, das sie in mehreren Metern Höhe gesehen hatten, einen freiwilligen Looping begonnen hatte, oder ob es unfreiwillig ins Trudeln gekommen war.

1200 Schulkinder in 300 Autos

Freudenfahrt nach Wandlitzsee

Ueber 300 Autobefizer haben auf eine öffentliche Auf­forderung hin der Schulverkehrswacht für einen ganzen Nachmittag ihre Wagen zur Verfügung gestellt. Diese feit fünf Jahren bestehende Organisation, die vom Rettor Hauer geleitet wird, schult die Kinder für die sichere Bewegung im Großstadt­

verkehr.

Die 1200 Kinder der Oberklassen, die gestern für die Autofahrt ausgewählt wurden, haben zum allergrößten Teil noch keine Autofahrt gemacht. Es sind ausschließlich Kinder aus den Schulen der Innenstadt, je 600 Jungen und Mädchen, die in diesem Jahre während der großen Ferien zu Hause bleiben mußten und noch keinen größeren Ausflug in diesem Sommer machen konnten. Die Sammelstelle am Lustgarten bot schon heute mittag um 1 Uhr ein Bild der größten Ordnung, und das Verladen der Kinder in die Autos ging schnell vonstatten. Neben einem großen modernen Post omnibus sah man zwei Ueber­landautos der Berliner Verkehrsgesellschaft. Im übrigen be= teiligten sich fast nur private Wagen, die von den Besigern selbst gesteuert wurden. Sie waren fast alle mit Fähnchen, Luftballons und zum Teil auch mit Blumenkränzen geschmückt. Nicht weniger als 60 Aerzte erschienen mit ihren Wagen, daneben viele Rechtsanwälte

und Schauspieler. Das Programm für die Fahrt war recht umfang reich. Es ging zunächst nach Französisch- Buch hol 3, wo für die 1200 Kinder eine Kaffeetafel gedeckt war; dann weiter zum andlitsee. Hier hat der Schauspieler Friz Kampers in feinem Wochenendhaus den Kindern eine leberraschung bereitet. Ueber Lante und Biesenthal   führt die Fahrt dann nach Bernau   und schließlich über Malchow   und Weißensee nach Berlin   zurück. Wo es den Kindern besonders gefiel, wurde Station gemacht, und im Walde oder an einem See ließen sich die Kinder die guten Dinge schmecken, die alle Autobefizer ihren kleinen Gästen zugedacht hatten. Dabei bot sich dann auch Gelegenheit, den be­sonders wißbegierigen Kindern die Maschinerie der Autos zu er klären. Auch das dient zur Verstärkung des Sicherheitsgefühls und damit den Aufgaben der Schulverkehrswacht. Abends um 7 Uhr traf die ganze Ausflugsgesellschaft wieder im Lustgarten ein.

Von den Erfahrungen, die mit dieser ersten Kinderautofahrt gemacht wurden, wird man für spätere Wiederholungen profitieren. Denn das steht schon heute fest: Diese Autokinderfahrten werden zu einer ständigen Einrichtung werden zur Freude der Kinder und der Großen, die sich in den Dienst der Sache stellen. Jedenfalls ist es ein gutes Zeichen, daß bei dieser ersten Kinderfahrt sich viel mehr Autos eingestellt hatten als angemeldet waren.

Leopold

erwiesen und beantragte ein Jahr Gefängnis. Das Gericht Der Staatsanwalt hielt eine Fahrlässigkeit des Piloten für erwiesen und beantragte ein Jahr Gefängnis. Das Gericht stellte in seinem freisprechenden Urteil fest, daß der Absturz des Flug­zeuges wahrscheinlich auf einen seltenen Unfall zurüd­zuführen sei, mit dem der Pilot nicht rechnen fonnte.

Sechzigjähriger tötet seine Familie.

Fünf Todesopfer im niedergebrannten Haus. Am Sonnabendmorgen ereignete fich in Krolowiec, Kreis Pleß  , eine furchtbare Familientragödie. Der ehemalige Gemeindevorsteher des Ortes, der 60jährige Johann Cmiel, erschoß in seinem Schlafzimmer seine Ehefrau, seinen Sohn und seine beiden Töchter. Nach der Tat schaffte Cmiel die Leichen auf den Boden und steckte den Holzbau in Brand. Hierauf erichoßer sich selbst. Auf die Schüsse hin eilten die Nachbarn hinzu, doch war keine Hilfe mehr möglich. Das Haus brannte völlig nieder. In den rauchenden Trümmern fand man die verkohlten Leichen der Familienangehörigen. Ueber die Beweggründe, die Cmiel zu dieser furchtbaren Tat veranlaßten, ist noch nichts bekannt.

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