Jonbern aus fogenannten gebildeten Gesellschafts treifen. Wehe, wenn sie losgelassen.
Alle diese Setten machsen auf dem gleichen Ast. In der förperlichen Lösung sucht der Mensch seine Erlösung Don frankhafter Belastung. So mar es bei den mittelalterlichen Flagellanten und Springprozessionen, so heulen die tanzenden Der mische ihr Allah" und die amerikanischen Jerfers thr„ Glory“. Der Jerter wurde plöglich von zitternden und zudenden Bewegungen des ganzen Körpers ergriffen, die sich bis zu den heftigsten Ronvulsionen steigerten und erst nach völliger Erschöpfung löften. Bei anderen Seften drückten Die Anhänger ihre Demut vor Gott dadurch aus, daß fie Hunde nachahmten und fnurrend und bellend auf allen Bieren liefen. Aber das grauennouste Kapitel aus der Seftenchronik waren die religiösen Mordetstafen, wie 1817 in dem öfterreichischen Dorf Ampfelwang oder in der deut schen Niederlassung in Südbrasilien( 1872/1883), deren Schilderung dem Leser erspart sein möge.
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Und jetzt die Gegenwart. Die Gesichter haben gewechselt, die Methoden sich der Zeit angepaßt, der Refrain ist geblieben: geh' in eine Sette und du bist deinen Kummer los. Mit eigener Berantwortung wird man sich nicht mehr quälen, auch nicht mit dem Denken und ähnlichen AnStrengungen. Bozu? Das beforgt ja der Meister, unser Meister Joseph Weißenberg .
Dieser alte Herr hat die Mixtur erfunden, Taufende zu fanatisieren und sich hörig zu machen. Sein System ist ein Warenhaus für menschliche Mahngebilde, wie Wunderheilungen, Unsterblichfeit und Chauvinismus. Jeden Monat verfündet er, daß England im Meer versinken wird, und die Geister Bismards und Moltkes werden als Zeugen angerufen, daß an allem der Margis. mus schuld ist. Und als Symbol stehen vor seinem Trebbiner Heim zwei Kanonen von anno da zumal
Hier plätschert zwischen schwarzer Magie munter die Politit. So ist es bei fast allen Setten diefer Art. Spiritisten und offulte Zirkel, die sich in der Astralwelt sicherer fühlen als in der rauhen Wirklichkeit, haben alle nur einen Feind: den Materialismus. Dabei haben sie selbst nichts gegen das Verdienen( groß geschrieben), und es ist ihnen noch nie so gut gegangen wie in diesem verfluchten materiellen Zeitalter.
Zur großen politischen Sette ist hier nur ein Schritt. Auch sie lebt vom Räucherwerf, von Zeichen und Bundern, von einem Bernebelungsapparat, wie ihn die Technik nicht besser erfinden fönnte. Glaubensgegenstände murden Raffe, Blut und Heldenmythos. Wer an sie glaubt, wird threr teilhaftig auch wenn er bis heute ein
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fleiner Untermensch war. Lebensarme und Bebensferne brauen sich hier ihren Rausch, fliehen aus dem Minderwert in die Ueberwertigkeit.
Kind und Hund.
Als das Leben für den Angestellten Martin Beibt unerträglich geworden mar und ihm nichts mehr bedeutete als ein sinnloses Getöse, zog ein Stockwert höher ein Pianist ein und nahm ge= maltsam mit seinem Spiel das ganze Haus in Besiz. Mufit, die sich nicht einmauern ließ, fchien die abgewegten Steine zu durchbrechen und füllte die armseligen Wohnungen mit betäubendem Glanz. Ohne es zu merten, schwangen die Schritte der Hausbewohner in einem belebteren Taft, wenn der Künstler spielte und sie liefen leichter die Treppe hinauf, als trüge ste die flingende Tonleiter mit nach oben.
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Nur Martin Veidt, der die Fäuste gegen die Ohren preßte, empörte sich gegen den Eindring. ling. Er hatte als Knabe Mufit sehr geliebt. Aber was galt sie ihm nun, wenn die Not in seinem Kopfe dröhnte? Er hob mit bösem Lauern die Stirn. Die Musik entfaltete sich, jetzt nerschlangen fich drei Stimmen in rhythmischen Kreifen. Warum", bachte Martin, warum prahlt oben jene Bachfuge mit ihrem scheinbaren Sinn und ihrer fristallenen gefeßmäßigen Schönheit, die nur eine lächerliche Täuschung ist?" Sinnloser wurde nur das Gefreisch des täglichen Kampfes, das schmutzige Licht des Morgens, wenn man fich zum Aufstehen zwingen mußte. Nur der Schlaf war Blüd, in dem man nichts mehr mußte, der taube, tonlose Schlaf.
Martin Beibt hatte heute einmal wieder ver. gebliche Gänge zurückgelegt, jene verzweifelten Wanderungen nach Arbeit, die ihn immer wieder in sein trauriges Zimmer zurückführten. Von oben durch die Dede rauschten die starken Klänge des Klavierspiels. Einen Augenblid betrachtete Martin spöttisch seine nuglosen Hände.
,, Ja, der da oben", dachte er verbittert ,,, ber läßt seine Hände tanzen mie geschickte Füße und schmeichelt sich beim Leben ein. Und doch hämmert und sägt er auch nur aus totem Holz seine Lügen zurecht. Zum Teufel mit der Musit, die nichts
Und dann geht es mit geschwollener Brust los... Wer nicht für mich ist, ist gegen mich.
Hier zeigen fich alle antifozialen Momente, die nicht fortgezaubert sind mit der Behauptung, den echten deutschen Sozialismus gepachtet zu haben. Wie äußerte er sich denn in der Glanzzeit des Seftenwesens, im Mittelalter: in Bilderſtürmerei, Judenverbrennungen, in Haß und gegenseitiger Zerrissenheit.
Im Rahmen der großen Jubiläumsausstellung des Deutschen Schäferhundperbandes ist im Landesausstellungspart AltMoabit( Ulap) ein Photo- und Zeichnungenwettbewerb zu sehen, unter den Kennworten ,, Kind und Hund". Hierdurch hat man ganz bewußt den Umgang mit Tieren als Erziehungsfattor gewertet, bamit die Entfaltung des findlichen Gemüts, die unter den ungeistigen und brutalen Strömungen der heutigen Zeit leidet, nicht ganz zurückgedrängt wird.
Der Photowettbewerb, der von Erwachsenen bestritten ſtritten mirb, zeigt in erster Linie den Hund als gut aufgelegten Spieltameraden oder als verstehenden Beschützer des Kindes. Die 1500 ausgestellten Bilder aber, die aus allen Orten und aus allen Schulen Deutschlands den Weg nach Berlin antraten, sind vom pädagogischen Standpuntt aus in höchstem Maße interessant. Man sieht reife Bilder von Brimanern, die man unbedingt als talentierte Hundemaler bezeichnen darf, und sich mühsam abgequälte Zeichnungen Don Siebenjährigen, die vorsichtshalber noch dazu schreiben, was ihr Bild zu bedeuten hat. Die Kinder sehen in erster Linie den Hund als Spielfameraden und Beschützer, jedoch, und das ist ein trauriges Zeichen unserer Zeit, beschäftigen sie sich auch sehr eingehend mit dem Nahrungstrieb des Hundes und der Tatsache, daß es einem hungerigen Hund schwerfällt, Mein und Dein zu unterscheiden. Ein Bild hingegen zeugt von wunderbarem Humor: ein Storch steht langhalsig auf dem Neft , Vögel suchen, jedes Tier auf dem Bauernhof guckt aufgeregt und unter dem Bild steht: Wo ist Treff?" Neben den Zeichnungen sind die Kinder mit netten Plastiken vertreten. Da hat beispielsweise ein lustiger Bube einen Hund derartig modelliert, daß man ihn für ein fleines Schwein halten fann und dieses Gebilde nennt der fleine Künstler: ,, Der Siebenschläfer". Die Ausstellung bietet auch sonst Anregungen mannigfacher Art.
für Groß- Berlin
stets an das Bezirkssekretariat 2. Sof, 2 Treppen rechts, zu richten
Achtung! Kreis- und Abteilungsleiter!
Die Genofsinnen und Genossen bez Kreise Wilmersdorf , Mitte, Tiergarten, Webding, Charlottenburg , Spandau , Schöneberg , Steglig, Tempelhof , Neukölln beteiligen fich an der Einäscherung des Genossen Heinrich Schulz im Krema torium Wilmersdorf am Donnerstag, bem 8. September, 15 Uhr. Die Genoffinnen und Genoffen der Kreise Kreuzberg , Treptow , Köpenid, Lichtenberg beteiligen sich an der Einäscherung des Genossen Otto Kraag im Arematorium Baumschulenmeg am Donnerstag, bem 8. September, 17 Uhr. Parteibanner und Fahnen find mitzubringen. Der Bezirksvorstand. Beginn aller Veranstaltungen 19½ Uhr, fofern feine besondere Beitangabe!
2. Krets. Donnerstag, 8. September, 20 Uhr, Sigung des Bildungsausschusses bei Hübner, Wilsnader Str. 84. Achtung! Kreismitgliederversammlung Freitag, 9. September, 20 Uhr, in den Arminiushallen, Bremer Str. 73. Lagesordnung: Unfer Rampf gegen die Reattion". Referenten: Siegfried Aufhäuser , Otto Meier . Mitgliedsbücher find zum Swede der Rontrolle mitzubringen, ohnedem tein Zutritt.
8. Kreis. Donnerstag, 8. Geptember, 16 Uhr, Zusammenkunft erwerbsloser Barteimitglieder an bekannter Stelle. Klassentampf von oben", Referent Marcel Romendzinstt.
7. Rreis. Heute, 15 Uhr, Susammenkunft erwerbslofer Parteimitglieder im Jugendheim Rosinenstr. 4. Aussprache über Unterstügungen usw.
13. Areis. Donnerstag, 8. September, Erwerbslosenfahrt nach Machnower Schleufe. Treffpunkt 8 Uhr Attilaplag in Tempelhof . Radfahrer ebenfalls bort. Bei schlechtem Better 14 Uhr Seim Gößstraße.
3. Abt. Mitwoch, 7. September, Busammenkunft fungerer Parteimitglieder bet Ende, Luisenufer 20. Freitag, 9. September, im Gaal 5 des Gewert. fgaftshauses, Funktionärsizung mit recht wichtiger Tagesordnung.
18. Abt. Seute zufammenkunft füngerer Parteimitglieder im Ledigenheim Schönstebtftr. 1. Sozialismus und Gewalt", Referent Heinrich Salubowicz. 81. bt. Heute, 20 Uhr, Zusammenkunft jüngerer Parteimitglieder bei Weiß, Bornholmer Str. 1. Bie biskutiere ich mit einem Razi?
taugt, die nicht hilft, wenn die Zähne vor Hunger und Verzweiflung knirschen."
,, Schweig, du Narr!" schrie er plöglich und warf ein dickes Buch gegen die Decke. Ruhe!" Aber ungestört ging das Spiel weiter, eine Beethoven- Sonate, die mit dem Wispern wogender Aehrenfelder das tiefe, summende Glück der Erde aufflingen ließ.
Martin Veidt hörte nicht mehr zu. Er hatte begonnen Geld zu zählen und stapelte die kleinen Geldmünzen wie Spielmarken auf dem Schreib tisch auf. Aufmerksam rechnete er, wieviel Tage er von dieser Summe noch leben fönne. Fünf Lage!
Dbent braufte ein Andante auf. Und bei diesen genußsüchtigen Melodien, die sogar die Trauer herrlich machten, schien es Martin Veidt, als ob der Unsichtbare da oben über dem falfigen Stud himmel ein Dämon märe, der unbekümmert um die Qual seiner Kreaturen sich immer wieder von neuem seine Schöpfung vorspielte, wie er sie sich gedacht hatte und wie sie in Wirklichkeit gar nicht aussah. Und er brüllte hinauf:„ Zählst du auch? Achtel und Sechzehntel? Daß die vollkommene Lösung, die letzte Harmonie dieser Welt erreicht merde? Ich aber zähle Geld, und diese Zahlen werden den vollendeten Rhythmus ein wenig zerstören." Plötzlich fiel ihm ein, daß er vergessen hatte, das Fahrgeld für die mühsamen Gänge der nächsten Woche zu berechnen, und er begann von neuem, seine Lippen zu bewegen. Jezt tauchten zwischen den Zahlen die fahlen Vorzimmer auf, in denen er marten mußte, so unerträglich lange warten, bis er fühlte, mie sein Rüden schlaff wurde und seine Wangen greifenhaft einfielen. Er sah wieder die meißen Wände, die ihn anstarrten und davor Menschen eilig vor überhuschen, mit demselben gleichgültigen und faltigen Ausdrud der toten Wand. Und endlich sah er sich selbst die Treppen hinunterschleichen und an den Häusern weiterfriechen.
Und heute?
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Bielleicht wird eine spätere Geschichtsschreibung die Feststellung machen, daß es sich bei den pseudopolitischen Gebilden unserer Zeit nicht um eine Bewegung" handelte, sondern schlechthin um eine Sefte mit ihren typischen Merkmalen: Dogmen, Borurteile, Wirklichkeitsflucht und Hörig. feit. Mit diesem Sped fängt man nerzweifelte, hungernde Menschen....
32. Abt. Achtung! Die Bezirksführer werden gebeten, die Freiheitsopfer und Sammellisten bis spätestens 12. September beim Abteilungstaffierer abzu technen. Die angegebene Frist ist unbedingt einzuhalten.
36. b. Donnerstag, 8. Geptember, Funktionärstzung bei Bauer, Tilfiter Straße 27.
40. Abt. Seute findet teine Mitgliederversammlung statt. 52. Abt. Die heutige Sufammentunft jüngerer Barteimitglieber fält aus und findet erst am Sonnabend, 10. September, 20 Uhr, bet Bolter, RaiserinAugusta- lee 52, ftatt. Seute beteiligen fich alle an der Kreismitglieder. perfammlung im Türkischen Belt, Berliner Str. 53.
67. Abt. Alle Barteimitglieder beteiligen fich an der Cinäfcherung des Genoffen Seinrich Schulz, Donnerstag, 8. September, 15 Uhr, im Krematorium Wilmersdorf .
74. Abt. Siedlung. Heute Kreismitgliederversammlung im Lindenpart. Referent Genosse Erkelenz . Zahlreiches Erscheinen ist notwendig.
81. st. Freitag, 9. September, Funktionärsigung bei Rosenau, Laubacher Ede Barziner Straße. 91. Abi. Freitag, 9. September, Funktionärsigung, 1 Stunde vorher Borstands. figung im Lokal von Köfter.
82. Abt. Freitag, 9. September, pünktlich 19 Uhr, Funktionärversammlung im Sägerheim, Wildenbruchstr. 81. Anschließend Vortrag des Genossen Dr. Bandauer über Planwirtschaft".
95. Abt. Freitag, 9. September, 20 Uhr, bei Pflanz, Sandjernstr. 73, Fun!- tionärsigung.
98. bt. Freitag, 9. September, Funktionärsigung bei Bohann, Bipper Straße 18-19.
99a. Abt. Heute, 20 Uhr, treffen wir uns in der Halle am Hufeisen. Genoffe Thomas spricht über Das Rettungsprogramm der Gewerffchaften", Die Beranstaltung wird einberufen pon der Gruppe junger Sozialdemokraten. 103. Abt. Donnerstag, 8. September, Zuſammenkunft jüngerer Parteimitglieder im Jugendheim Baufener Str. 2. Referent Dr. Fränkel. 115. Abt. Heute Funktionärsisung an bekannter Stelle.
116. Abt. Seute, 20 Uhr, michtige Funktionärbesprechung an bekannter Stelle. 119. Abt. Donnerstag, 8. September, Funktionärsigung bei Schade.
122. Abt. Freitag, 9. Geptember, pünktlich 20 Uhr, Borstandssigung beim Genoffen Porath.
143. Abt. Donnerstag, 8. Geptember, Borstandsfizung beim Genoffen Lehmann. Kolonie Buch. Zahlabend Donnerstag, 8. September, 20 Uhr, bei Alemmer, Alpenschlößchen. Thema: Arbeitsdienstpflicht".
Frauenveranstaltungen.
17. Abt. Sonnabend, 10. September, Treffpunkt 14 Uhr zur Fahrt nach Arumme Sante. Rezitationen der Genossin Friedel Hall.
Arbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde Groß- Berlin.
Shtung, Faltenfest in der Siedlung Sindenhof- Schöneberg. Die Areife Schöneberg , Areuzberg, Tempelhof , Steglig, Charlottenburg und Wilmersdorf treffen sich am Sonntag, 11. September, 14 Uhr, Bose. Ede Alboinstraße. Fahrverbindung: Straßenbahn Nr. 60. Kreuzberg: Heute, Mittwoch, 18 Uhr, trifft sich der Singekreis in der Waffertorstr. 4. Borher Besprechung der Rot- und JungfallenBeltlagergemeinschaften.
Sterbetafel der Groß- Berliner Partei- Organisation
48. Abt. Unser Genoffe Walter Wildenhayn, Brandenburgstr. 26, ift am Sonntag, 4. September, verstorben. Chre seinem Andenken! Einäsche. rung Freitag, 9. September, 17 Uhr, Krematorium Baumschulenweg. Um rege Beteiligung bittet ber Borstand.
92. Abt. Am Montag, 5. September, perstarb unfer langjähriger Genoffe Wilhelm Gerold, Weserstr. 49( Bezirk 51). Ehre feinem Andenten! Einäscherung Donnerstag, 8. Geptember, 18% Uhr, Krematorium Baumschulenmeg. Um rege Beteiligung wird gebeten.
SA SEJ
Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlin
Einsendungen für diese Rubrik nur an das Jugendsekretariat Berlin S 68. Lindenstraße 2. porn 1 Treppe rechts.
Achtung, Wettbewerb! Alle Gruppen müssen noch Rampffondsmarken abholen. Die Kampffondsmarken werden bis zum 1. Oktober vertrieben. Bow 1. bis 10. Oktober Bertrieb der Arbeiter Jugend".
Boltsbühnenmitglieder! Für die bis zum 30. Auguft eingereichten mit gliebertarien bzw. Reuanmelbungen fönnen die Mitgliedstarten abgeholt werden. Erste Borstellung am 18. September. Reuanmeldungen werben noch entgegengenommen.
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Heute, Mittwoch, 7. September, 19% Uhr. Baltenplag: Tilfiter Str. 4-5: Schallplattenabend. Frankfurter Biertel: Frankfurter Dee 807: Politische Tagesfragen". Petersburger Biertel: Ebertnftr. 12: Lausbubengeschichten". Warschauer Viertel: Sportplas Friedrichshain. Spandau : Lindenufer 1: Grundlagen des Margismus". Tempelhof : Gößstraße: Bunter Abend. Adlershof : Bismardftr. 1: Mitglieder. versammlung. Bohusdorf: Wachtelstr. 1: Mitgliederversammlung. Zolten.
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Libra.
Boll Etel schob er mit der hohlen hand das Geld vom Tisch herunter. Nein, er würde nicht mehr warten, sich schleppen und frümmen. Er hatte genug. Er würde sich schlafen legen, ohne am nächsten Morgen aufstehen zu müssen. Schon lange hatte er sich auf eine solche gewaltsame Er würde Ruhe ohne Erwachen vorbereitet. feinen Lärm machen.
Er ging in die Küche, in der noch der fäuerliche Geruch des abgestandenen Effens haftete, drehte die Gashähne auf und eilte ohne zu zögern durch den engen Schlauch des Korridors in sein Zimmer zurüd Dann warf er die Kleider wie etmas Schweres auf den Boden, löschte das Licht und fiel auf das Bett nieder. Durch die Dunkel heit flossen nun die Töne des Klavierspiels noch deutlicher herunter. Immer flarer, durchsichtiger liefen sie hintereinander her und lösten sich einzeln aus der Reihe. Mozart ", dachte Martin Beidt schon halb betäubt, und zugleich sah er seltsame förperliche Besen mit gläsernen Köpfen, die wie Lampenmonde leuchteten, an sein Bett schweben, sich vor ihm verneigen und wieder zerrinnen. Dann gingen die Melodien allmählich in ein zischendes Saufen über. Er hatte schon das Bewußtsein verloren. Plöglich, wie von einem ungeheuren Stoß geschüttelt, fuhr er im Bette auf. Oben die Musik war in der Mitte jäh abgebrochen. Das Schweigen fuhr wie ein entsetz licher Mißflang durch das Haus und zerspaltete es wieder in viele Räume.
Martin Beibt öffnete die Augen, die wie 311geflebt waren. Krampfhaft griff er mit beiden Händen nach vorne. Dann mit dem erstickten Gurgeln der Todesangst sprang er auf, stürzte an das Fenster und stieß es auf. Kalte Luft umspülte ihn. Er trant sie mit hastigen Atemzügen. Was hatte er tun wollen? Sich töten? Mitten im Taft abbrechen wie der Musiter oben, millfürlich eine Pause setzen, die nur ein schredliches ohnmächtiges Schrillen auf dem legten Ton mar und seine ungelebten Jahre für ewig verdammte. Immer noch gellte das Schweigen durch die Wände. Auch die sinnlosen Geräusche des Lebens bedeuteten noch mehr als diese hohle Stille vor dem Ende. Nein, er fonnte nicht aufhören, er mußte nun einmal sein Stück Leben weiterspielen mit den vielen anderen, die Not litten mie er, non einem gleichen dunklen Kampfafford weiter. geriffen. Und vielleicht fam dann doch eines Tages die Auflösung in eine lichtere Tonart. Er dehnte die Arme, atmete tief und begann Don neuem feinen Tag.
berg: Gemeinschaftshaus: ,, tuelles". Raulsdorf: Adolfstraße: ,, Die Mädels haben das Wort". Sichtenberg Mitte: Scharnweberstraße: Mitgliederversamm Dung. Reu- Lichtenberg: Gunterftr. 44: Fragetastenabend. Lichtenberg - Nord: Gunterstr. 44: Aufgaben des Arbeitsgerichts". Mahlsdorf : Melanchthon ftraße 63:53. Reichsbanner und Partei". Reinidenborf- Best: Seidel ftraße 1: Steberabend. Berbebezirt Rentaln: BBB. Sigung 19 Uhr Parteibiro Fuldastraße. Berbebezirk Oberspree: WBB.- Sigung im Sugendheim Baumschulenweg, Ernststr. 16. Berbebeziz! Rzeugberg: 18-16 Uhr Pioniergruppe Seim Urbanstr. 167. Werbebezir! Tempelhof : 18% Uhr Borstandssigung, Gögstr. 8. Werbebezirk Reinidendorf: Borstandsfigung im Seim Bittenou. e b- teilungsleiter müssen erscheinen.
Vorträge, Bereine und Bersammlungen
Böhme.
Reichsbanner„ Schwarz- Rot- Gold".
Geschäftsstelle: Berlin E. 14, Sebastianftr. 87-38. Sot 2 St. Mitte, 4. Ramerabschaft: Mittwoch, 7. September, Ramerabfchafts. verfammlung bei Brandes, Stralauer Str. 10. Referent Ramerad Tiergarten, 3. Rameradschaft: Freitag, 9. September, 20 Uhr, Rameradschaftsversammlung bei Ridert, Steinmeßstraße. Buchkontrolle. Webbing( Ortsverein): Mittwoch, 7. Geptember, 18% Uhr, Antreten sämtlicher Rameraden im Tanzring, Boltspart Rehberge. Freikonzert, ausgeführt vom Musikkorps und Spielmannszug des Ortsvereins. Friedrichshain, Kameradschaft Frankfurt: Mittwoch, 7. September, 20 Uhr, Rameradschaftsversammlung bei Wittschuß, Petersburger Str. 5. Referat. Rameradschaft Memel: Donnerstag, 8. Geptember, 20 Uhr, Ramerabschaftsversammlung im Botal von Neumann, Gubener Str. 45. Aeußerst wichtige Tagesordnung. Baffersportabteilung,
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Bug Röpenid: Mittwoch, 7. September, außerordentliche Mitgliederversammlung im Bootshaus Röpenid. Bollzähliges und pünktliches Erscheinen Pflicht.
Deutsche Siga für Menschenrechte, Ortsgruppe Besten III. Donnerstag, 8. September, 20 Uhr, Pilfator am Stadtpart( Schöneberg, Innsbruder Ede Freiherr vom Stein- Straße, Untergrundbahn Stadtpark), tonstituierende Mit gliederversammlung. Thema: Rotverordnungen und ihre Auswirkungen". Gäfte tönnen eingeführt werden.
Sozialistischer Efveranto- Bund. Gruppe Neukölln: Mittwoch, 7. September, 20 Uhr, in der Schule Rütlistraße. Gruppe Reinidendorf: Donnerstag, 8. September, 20 Uhr, Barade Lindauer Straße. Gruppe Zentrum: Freitag, 9. September, 191 Uhr, Metallarbeiterverbandshaus, Linienftr. 83-85. Rindergruppe Rütli: Mittwoch, 7. September, 17-19 Uhr, Schule Danziger Straße. Temo: Gramatika vespero. Longfellow English Debating Club, Bülowstr. 104: Mittwoch, 2014 Uhr Mr. K. Prince: Modern German painters". Gäste willkommen.
Gardinen und Teppiche bei 3srael.
Die Baumwollgardine ist da! Da sieht man farbenprächtige Fresto-, Flamengo- und Cretongewebe in feinabgeftimmten, meist quergestreiften Musterungen; dann Baumwolle mit Kunstseide perarbeitet, aber matt im Ton mit hübschen großen Blumendeffins, ben sogenannten Schattendruck, oder fleingezeichneten Chinzuffern. Die große Auswahl der Farben ermöglicht Angleichung an Möbel und Bandfarbe. Die Stoffe fallen schwer aber nicht plump, fie haben alle transparente Lichtwirkung, find lichtecht und leicht waschbar. Daneben sieht man noch marquisetteähnliche Gewebe mit ganz neuen Dessins, Tülle, leichte Kunstseiden. Die Drapierungsmeise geht immer vielseitigere Wege, man rafft die Gardinen schräg, läßt fie lofe fallen, zieht sie zu Boffenftores, je nach Phantasie und Geschmad. Neuartige Querleisten, Schlitzüge genannt, montieren den ganzen Zugapparat so, daß er auch bei der hellsten Gardine absolut nicht zu sehen ist. Dazu gibt es neu fonstruierte Stäbe, die, mit einem Karabiner am Ende versehen, das hin- und herschieben der Gardine gänzlich schnurlos ermöglichen. Bei den Teppichen erreicht der buntfarbige Smyrna eine immer größere Vervolltommnung in der Aehnlichkeit des echten Drientalen, er ist durchgewebt, so daß die Täuschung fast voltommen ist; sehr schön und echt wirken auch die gutgewählten Muster. Daneben behaupten sich Lournan und Bouclé mit ihren largezeichneten Deffins und ihrer großen Strapazierfähigkeit nach wie vor.
Eine Rillion Ausflügler benugten in diesem Jahre die BBG..Ausflugs. wagen oder Omnibusfe zu Fahrten in die nähere oder weitere Umgebung Berlins. Auch im Herbft fegt die BVG. ihre beliebten Fahrten fort. Sefen Sie bas Inserat in ber morgigen Ausgabe und verlangen Sie nähere Austunft Don der BVG. Verkehrsabteilung, Köthener Str. 17, Fernruf B 2 Bilgom 9014-9019, Apparat 117.