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Börse und Reichstagswahl.

Die Spekulation hofft auf Nichtauflösung.

Die heutige Börse stand unter dem Eindruck der Möglich­feit, daß die Reichstagsauflösung vielleicht doch" unterbleibt. Jedenfalls ist zu sagen, daß der große Haussesturm der ver­gangenen Woche offenbar endgültig vorbei ist. Neue Auf­träge aus dem Publikum liegen nicht mehr vor, und die Speku

lation bleibt unter sich.

Breslau und Ohlau

Wie die objektive Berichterstattung" von rechts aussieht

Der Breslauer Landfriedensprozeß gegen 30 Reichsbannerleute hat mit einer empfindlichen Niederlage der Anflage geendet. Die Hälfte der Angeklagten wurde frei Auf der anderen Seite erfolgen aber auch aus dem Bublifum gesprochen, darunter der von den Nationalsozialisten schwer noch keine größeren Abgaben. Im ganzen war die Stimmung mißhandelte und verlegte Parteisekretär Genosse Rufielczinsky, freundlicher. Es wurde etwas unter dem gestrigen Schlußkurs er­gegen den der Staatsanwalt eine schwere Buchthausstrafe öffnet, durchschnittlich um etwa ½ Broz. Im Verlauf zogen die beantragt hatte. Die 15 verurteilten Reichsbannerkameraden Kurse etwas JG. Farben erhöhte fich um 1 auf 102%, erhielten je vier Monate Gefängnis wegen Körperverlegung Siemens u. Halste 139%, gegen Schluß etwas fester. Montan­aus politischen Motiven. Sie waren bei der Befreiung des werte waren gefunken. Gelsenkirchen erhöhte sich um 1 auf 39% mißhandelten und bewußtlosen Parteisekretärs aus den Hän Prozent. AEG. waren sehr schwach und gingen von 45% auf den der Nationalsozialisten in eine Schlägerei geraten. Das 40% zurück, und zwar auf die Nachricht hin, daß das Kapital zu- Breslauer Sondergericht hat also insgesamt 5 Jahre Ge­fammengelegt werden müßte. Auf dem Markt der Fest verfängnis verhängt, während der Staatsanwalt 5 Jahre Zucht­zinslichen ging die Tendenz wieder nach oben. Kommunal haus und 27 Jahre Gefängnis insgesamt beantragt hatte. obligationen und Stadtanleihen gewannen teilweise 1 Prozent und mehr.

Spanische Reformarbeit.

Paris , 10. September. ( Eigenbericht.)

Als der Prozeß in Breslau begonnen hatte, konnte man im ,, Angriff" vom 8. September einen Bericht lesen, der nach Form wie Inhalt gleich beachtenswert erscheint. Wir zitieren:

Todesstrafe abgeschafft/ Künftige Höchftstrafe: 20 Jahre am 29. Juli in Breslau ereigneten. Hier hatten Reichsbannerleute, Es handelt sich um sozialdemokratische Ausschreitungen, die sich Zuchthaus. die auf Lastwagen durch die Stadt fuhren, verschiedentlich Fuß gänger angepöbelt und schließlich sogar eine Schlägerei provoziert. Die Corfes haben nach einer Meldung aus Madrid mit großer Rutielczinsti. Die Höltermann- Gardisten ließen die Wagen Anführer dieser Rowdy Bande war der Angeklagte Stimmenmehrheit den Beschluß gefaßt, die Todesstrafe in ganz anhalten, sprangen herunter und schlugen auf das Publikum ein, Spanien abzuschaffen und die Reform des Gefehes vom Jahre 1870 anzunehmen, die vom Rechtsausschuß nach fiebenmonatiger liftisches Abzeichen trug. Der auf der Straße befindlichen Bevölke wenn sie irgendwo einen Passanten sahen, der ein nationalsozia­Arbeit vorgeschlagen wurde. Auch die lebenslängliche Zuchthaus- rung bemächtigte sich bald eine ungeheure Erregung, die noch da­ftrafe verschwindet aus dem spanischen Strafgesetzbuch und wird in durch gesteigert wurde, daß die marxistischen Verbrecher Zukunft durch die Höchftstrafe von 20 Jahren Zwangs- plöglich Verstärkung herbeiriefen. Es erschien ein neuer Lastwagen arbeit ersetzt werden. Trunkenheit gilt in Jufunft auch in Spanien als mildernder Umstand, mit Reichsbannerstrolchen, die alle schmer bewaffnet waren. Diese Rowdys trugen alle lange Holzfnüppel, von denen sie heute vor Gericht behaupten, es wären Fahnenstangen gewesen, die sie abgeholt" hätten. Diese Lausejungen wollen also dem Gericht erzählen, daß man Fahnenstangen abholt", indem man einen Lastwagen mit Reichsbannerleuten besetzt und dann jedem einzelnen eine solche Stange in die Hand drückt.. Besonders ver­werflich ist die Rolle, die Kukielczinski spielte. Er hatte sich als harmloser Passant getarnt, indem er ohne Abzeichen auf den Bürgersteigen patrouillierte und dem Lastwagen Zeichen gab, wenn er eine Gruppe von Nationalsozialisten erblickte. Dann gab, wenn er eine Gruppe von Nationalsozialisten erblickte. Dann sprangen die Banditen vom Wagen und schlugen blindlings in die Menge. Sie trieben es schließlich so bunt, daß sich die Bassanten gegen das Gesindel wandten. Ueber 50 Zeugen aus allen poli­tischen Lagern auch völlig unpolitische Leute tischen Lagern auch völlig unpolitische Leute sind geladen, um über das verbrecherische Treiben der Reichsbanner banditen auszusagen.

Spanische Arbeiterpartei verdreifacht.

Die Sozialistische Arbeiterpartei Spaniens zählt nunmehr über 75 000 Mitglieder. Mit anderen Worten: ihre Mitgliederzahl hat sich seit dem Sturz der Monarchie im April 1931 mehr als ver dreisacht.

Diese und viele andere Tatsachen sind aus dem sehr ausführ lichen Bericht zu ersehen, der dem 13. Parteitag der Sozia­listischen Arbeiterpartei Spaniens , der am 6. Oftober und den folgenden Tagen in Madrid stattfinden soll, unterbreitet wird. Der Bericht, ein Band von 266 eng gedruckten Seiten, ist von ganz besonderem Wert, denn er enthält nicht nur alle Punkte, die in einem Bericht an einen Parteitag üblich sind, sondern auch wert­volles geschichtliches Material über die Haltung der Partei vor und nach der Errichtung der Republik .

Nazis vor dem Gondergericht. Mißhandlung eines Nachtwachbeamten in Rangsdorf . Vor dem Sondergericht I unter Borfih von Landgerichtsdirektor Tolf haben sich drei Nationalfozialisten, Walter Bronowifi, Richard Spietermann und Herbert Eitner unter der An­flage des Widerstandes gegen die Staatsgewalt in Tateinheit mit Körperverlegung zu verantworten.

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Es handelt sich um die Mißhandlung eines Gemeindebeamten in Rangsdorf in der Nacht zum 15. August, affo nach Erlaß der Antiterrornetverordnung. Der Gemeindebeamte hatte die Gast wirtschaft von Gnoth in Rangsdorf betreten, um die Polizeistunde zu kontrollieren. Als er wieder herausfam, trat ihm am Garten zaun der SA.- Mann Bronowski entgegen, nannte ihn Strolch", Lump" und Verbrecher" und drohte, daß er ihm eins in die Freffe geben" werde. Als der Gemeindebeamte sich das verbat, erhielt er ohne weiteres einen Schlag ins Gesicht. Er zog darauf die Pistole und gab einen Schreckschuß in die Luft ab. Bro­nowsti hatte sich entfernt, während der Beamte aber die Kontroll­uhr stach, kam Bronowski wieder von hinten heran, umfaßte den Beamten und gab ihm einen Schlag mit einem harten Gegenstand über den Kopf. Gleichzeitig waren die SA.- Leute Eitner und Spiekermann hinzugetreten und hatten den Beamten gemeinsam ge­packt. Dieser wurde verprügelt, der Gummifnüppel wurdé ihm weggenommen und zerbrochen, außerdem wurden ihm auch Pistole, Kontrolluhr, Koppel und Mantel weggenommen und fort­geworfen. Die Pistole überbrachte am nächsten Tage ein G2.­SA.­Mann der Polizei, der sie auf dem Felde gefunden haben wollte. Die Angeklagten behaupten, daß der Beamte betrunken gewesen sei. Der Beuge bestritt das entschieden.

Statt Zuchthaus 14 Tage Gefängnis. Das Sondergericht I verurteilte die SA- Ceute Bronowifi, Spiekermann und Eitner, gegen die der Staatsanwalt je ein Jahr Zuchthaus beantragt hatte, wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverlegung zu je zwei Wochen Gefängnis! Mecklenburg

unterdrückt GPD. Preffe.

Wegen Angriffe auf Göring und Goebbels ! Schwerin

, 10. September, Auf Beschluß des medlenburg- schwerinschen Innenminifteriums ist die sozialdemokratische Mecklenburgische Bolts. zeitung" in Rostod, sowie Das Freie Wort" in Schwerin für die Dauer einer Woche, vom 11. bis 17. September 1932 ein­schließlich verboten worden. In der Begründung des obigen Be­schluffes des Staatsminifteriums wird ausgeführt, daß die Medien­burgische Volkszeitung" in ihrer Ausgabe vom 6. September unter der Ueberschrift ,, Wer ist der neue Reichstagspräsident? ein interessantes Kapitel Nazi- Göring", einen Artikel veröffent­licht habe, in dem dem Reichstagspräsidenten der Bruch feines Ehrenwortes im November 1923 vorgeworfen werde, Nach einer amtlichen Auskunft des Büros des Reichstagspräsidenten fei diese Behauptung unwahr. Ferner sei in Nummer 211 der Zeilung unter der Ueberschrift Drei Stahlhelmführer grüßen Goebbels" ein Artikel veröffentlicht, in dem in maßlojer Heze auf den nationalsozialistischen Führer Dr. Goebbels ( den Schwager des Ministerpräsidenten Granzow! Red. d., B.") und auf die SA.- und$ S.- Organisationen der Nationaliozialistischen Deutschen Arbeiterpartei geschimpft werde.

Der Chaco- Krieg. Bolivianische Truppen haben nach schwerer Beschießung die Städte Bozo und Balencia im Chaco - Gebiet an= gegriffen. Die Paraguaytruppen leisteten äußersten Widerstand, Die Regierung von Baraguay erklärt, daß sie sich mit Bolivien als im Kriegszustand befindlich betrachte.

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Als sich das Publikum gegen die Rowdys zur Wehr setzte, be­tam auch der Bandit und Denunziant Rutielezinfti eine tüchtige Abreibung. Heute spielt er vor Gericht den Harmlosen, der kein Wässerchen trüben kann.

Die Muttertragödie in Brig.

Hintergründe des Familiendramas.

Im Laufe der Nacht hat die Briminalpolizei versucht, die Hinter­gründe des furchtbaren Familiendramas auf der Späth Brüde in Brig zu flären. Wie berichtet, ftürzte fich die 31jährige Frau Wally Eichler aus der Kolonie Späthwalde mit ihren drei Kindern im Alter von 1 bis 4 Jahren in den Telfow­fanal. Obgleich der Borfall beobachtet worden war und die Feuer wehr herbeieilte, konnte die Lebensmüde mit ihren Kindern nur noch als Leiche geborgen werden.

In mehreren Abschiedsbriefen hatte Frau Eichler ihren Mann beschuldigt, sie in den Zob getrieben zu haben. Fort gesetzte Todesdrohungen des Mannes hätten sie zu dem Verzweif worden. Er bestreitet entschieden, seine Frau mit den lungsschritt veranlaßt. Eichler ist von der Polizei vernommen Kindern in den Tod gejagt zu haben. Es sei zwar wiederholt zu Streitigkeiten gekommen, das sei aber zum Teil auf die Nervosität Eichler tritt mit Entschiedenheit der Behauptung der Toten ent­der Frau, die an einem schweren Unterleibsleiden litt, zurückzuführen. gegen, daß er geäußert haben soll, seine ganze Familie zu erschlagen. Frau große Furcht hatte, die Haupttriebfeder zu der furchtbaren Seiner Meinung nach ist die bevorstehende Operation, vor der seine Tat gewesen.

Es sind von der Polizei auch mehrere Nachbarn Eichlers, der in Rudom eine kleine Landwirtschaft betreibt, vernommen worden. Die Aussagen der Leute gehen auseinander. Die einen behaupten, die Frau sei schuld an den mißlichen Berhältnissen, andere wieder fagen, der Mann sei der Hauptschuldige. Eichler ist nach dem Ber­hör wieder auf freien Fuß gefeßt worden.

Bewußtlos im Stadtbahnzug. Angeblich um 25 000 Mart beffohlen.

In einem Stadtbahnabteil wurde gestern abend zwischen den Stationen Friedrichstraße und Bellevue eine Frau von einem Reifenden bewußtlos aufgefunden. Auf der Station Bellevue alarmierte der Mann das Bahnhofspersonal, das sich der Bewußtlofen annahm. Die Frau behauptete, daß sie während ihrer Bewußtlosigkeit bestohlen worden sei. In einem Pädchen hatte sie 25 000 Mark bares Geld bei sich, das aus ihrer Tasche verschwunden war. Die Kriminalpolizei untersucht die reichlich mysteriöse An­gelegenheit.

Der gefährliche Feldherrnskab.

Schauspielerunfall auf offener Bühne.

Mit dieser wüsten Schimpferei und Verleumdung ver­gleiche man die Berichte, die der Vorwärts" über den Brozeß in Ohlau gebracht hat. Gegen das ,, Angriff" Gesudel verhalten sie sich ungefähr, wie die Gespräche politisch organi fierter Arbeiter gegen die Schimpferei eines Betrunkenen in einer Zuhältertaschemme. Wegen dieser Berichte aber hat der Borwärts" die berühmte Brachtsche Auflagenachricht 3 Cicero hoch, Text Borgis fett, über alle Spalten hinweg" bringen müssen. Ob der kommissarische Verwalter Preußens auf die Objektivität der Rechtspreise in Sachen Prozeß berichterstattung den gleichen Wert legt?

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Schießaffäre vor dem Gondergericht.

Besuch im Nazi- Lokal.

Unter der Anklage des versuchten Totschlags bzw. der Anftiftung dazu halten sich vor dem. Sondergericht I unter Borjih Heyer und der 33jährige Bäder Kuschel, beide kommunisten, von Landgerichtsdirektor Dr. Tolk der 24jährige Schlosser Georg zu verantworten.

Es handelt sich dabei um einen Zusammenstoß der beiden An= am 2. August, also vor Erlaß der verschärften Notverordnung. Bei geklagten mit Nationalsozialisten in der Nähe der Alexandrinenstraße diesem Borfall hatte Heyer einen Schuß abgegeben, und der zweite Heyer behauptete, daß er mit Kuschel und einem anderen Freunde Angeklagte soll ihn dazu aufgefordert haben. Der Angeklagte auf die Einladung eines Sturmführers, der früher selbst kom munist gewesen war, das nationalsozialistische Verkehrslokal auf­gesucht habe. Der Sturmführer war aber nicht anwesend, und sie seien aus dem Lokal verwiesen worden. Als sie schon in der Alexandrinenstraße waren, sei Kuschel von einem Trupp National­sozialisten, die nachgefommen waren, bedrängt und geschlagen worden. Er habe darauf seine Pistole geladen und einen Schredschuß in die Erde abgegeben. In demselben Augenblick sei die Polizei er­schienen und habe sie festgenommen. Aehnlich äußerte sich auc Kuschel. Der Ruf: Schieß doch!" habe einen Nationalsozialisten gegolten, der in der Tür des Lokals stand und einen Revolver auf ihn angelegt hätte.

Auf Grund der Beweisaufnahme hielt Staatsanwaltschaftsrat Mittelbach den versuchten Totschlag nicht für erwiesen und be­antragte, die Angeklagten in diesem Punkte mangels ausreichenden Beweises freizusprechen, dagegen Heyer wegen unerlaubter Schußwaffenführung unter Berücksichtigung des Umstandes, daß der Angeflagte bereits start vorbestraft sei, zu der empfindlichen Strafe von zwei Jahren acht Monaten Gefängnis zu perurteilen.

Das 1. Sondergericht verurteilte den Schloffer Georg Heyer megen unbefugten Schußwaffenbejizes unter Gemaltanwendung zu zwei Jahren Gefängnis. Die Untersuchungshaft wurde voll angerechnet. Der Bäcker Paul Kuschel wurde freigesprochen.

Wetterverschlechterung?

Abfühlung und wolfiges Wetter am Sonntag.

Für den morgigen Sonntag gibt der Amtliche Ber­ liner Wetterdienst folgende Prognose: Abkühlung, seitweilig start wolkig, Neigung zu Regen. schauern und auffrischende westliche Winde.

sich nach Standinavien und England ausgedehnt hat. Auf der Süd­Gestern hat sich über Island eine, Depression herangebildet, die feite dieser Schlechtwetterzone dringen fühle ozeanische Luftmassen gegen Mitteleuropa vor. Die erste Staffel hatte heute früh bereits bas Gebiet der unteren Weser und Elbe erreicht. Es ist nicht aus geschlossen, daß schon heute abend in Berlin Regen niedergehen wird.

Nachspiel zum Theater. Bomben plagen in New York. New York

, 10. September. Vor zwei hiesigen Theatern, in verschiedenen Stadt­teilen gelegen, explodierten gestern Bomben, als die Es wurde nur Sachschaden an den Ausgangstüren und Theaterbesucher gerade die Vorstellung verlassen wollten. in der Nachbarschaft angerichtet. Viele Fensterscheiben gingen in Trümmer. Personen wurden nicht verletzt. Die Tat wird auf das geistesverwirrende Massenelend zurückgeführt, dem keinerlei gefehlicher Unterstützungs. anspruch gegenübersteht.

100 Tote im New- Yorker Hafen. Zotensuche nach der Schiffserplosion. New York

, 10. September. Die Zahl der bei der Katastrophe auf dem Fährboot Observation" im New- Yorker Hafen ums Leben Gekommenen hat sich auf 38 erhöht. Es wird befürchtet, daß die Zahl der Zoten auf 100 steigen wird.

Einige der Ueberlebenden sind der Ansicht, daß die Katastrophe nicht durch eine Rejselerplosion, sondern durch eine andere Explosion mitfchiffs verursacht worden ist. Die Wirkung der Explosion war so start, so berichten Augenzeugen, daß mehrere Menschen über 100 Meter weit auf die Dächer der benachbarten Gebäude geschleudert wurden, wo man sie später tot auffand. 55 Personen wurden so schwer verletzt, daß für ihr Leben gefürchtet wird.

Wegen Hochverrats verurteilt. Der Vierte Strafsenat des Reichsgerichts verurteilte den Buchdrucker Wilhelm Nomatomiß aus Berlin- Neukölln wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu zwei­einhalb Jahren Feftung. Der Angeklagte betrieb vor seiner Verhaftung in Berlin- Neukölln eine fleine Druckerei, In diefer Druckerei hat er im April vergangenen Jahres im Auftrag der Kommunistischen Partei unter Mithilfe von fremden Arbeitern während der Nacht illegale Druckschriften und zwar die ,, Rote Front ", die Rote Sturmfahne" und" Ottoberhefte" herstellen lajjen.

Im Staatstheater am Gendarmenmarft ereignete fich gestern bei der Aufführung der Piccolomini" ein Unfall. In der Szene, in der Wallenstein vor versammelter Generalität feine Abbankung erklärt, stieß Werner Krauß , der Darsteller des Wallenstein, seinen Feldherrnstab mit solcher Wucht auf den des Wallenstein, seinen Feldherrnstab mit solcher Wucht auf den Tisch, daß die Metallfugel abiprang und den Schauspieler Jafob Büttner( Oberst Butler) an der rechten Schläfe traf. Sowjetbotschafter Chintschuk und der Sowjeihandelsvertreter Büttner spielte die Szene noch zu Ende, brach aber hinter den Kus Weizer begeben sich mit einer größeren Abordnung russischer liffen zusammen. Er trug eine Gehirnerschütterung das lissen zusammen. Er trug eine Gehirnerschütterung das Wirtschaftler auf Einladung des rheinischen Großindustriellen Beter von. Die Rolle des Oberst Butler wurde von Albert Florath zu Klöckner und seiner industriellen Freunde nach Köln und von Ende gespielt. Nach Schluß der Szene teilte der Schauspieler Otto dort ins Ruhrgebiet , um die rheinisch- westfälischen Industriewerke dem Publikum mit, daß Büttner einen Nervenfchod erlitten habe. I tennenzulernen.